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Nr. 228.

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elise this cantan ald 17. Jahrg.

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Berliner Dolksblatt.

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Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.

Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

Nach 10 Jahren!

Nach zehn Jahren", so nannte sich eine der intereffantesten Broschüren, die jemals von der Partei herausgegeben worden sind und die zum zehnjährigen Jubiläum des Socialistengefeges erschien, als dies Denkmal Bismärdischer Staatskunst schon in Trümmer zu fallen begann. Da wurde den jüngeren Genoffen die Geschichte des Gesetzes erzählt, das bestimmt gewesen war, die Arbeiterpartei zu erwürgen, und das doch nichts andres zu stande gebracht hatte, als die ge­ächtete Partei in einer selbst den alten Genossen unerwarteten Weise zu stärken, den socialistischen Gedanken zu vertiefen, die Zahl der Anhänger zu verdreis und vervierfachen. War doch die Bahl der socialdemokratischen Wähler von 437 000 bei den Wahlen vor Erlaß des Socialistengesetzes auf 1427 000 angewachsen, die 1890, im letzten Jahre des Ausnahmegesetzes, für die Partei stimmten!

Sonntag, den 30. September 1900.

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Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.

der denkbar größten Vorsichtsmaßregeln. Freilich, die Geschichten, anzuschreiben. Ich werde dann das andre veranlassen. In der die man gelegentlich in den Zeitungen über die Verbreitung zu lesen Hoffnung auf freundliches Entgegenkommen grüßt Ein Ihnen wohlgefonnener Freund. betam, waren meistens Erfindung. Die Napftuchen, die Schweizer­läse, die Gipsfiguren, in die verpackt der Socialdemokrat" die Grenze Nette Freundschaft. alle Achtung! schrieb Jacobeh dazu und passiert haben soll, gehören ins Reich der Fabel. Dazu waren die schickte den Brief an tas Voltsblatt" zur Veröffentlichung. War Mengen, die transportiert werden mußten, denn doch zu groß. Der es nicht gelungen, die Partei unter der Herrschaft des Socialisten­Schmuggel ins Neich war überhaupt nicht die schwierigste Aufgabe; gefeßes zu torrumpieren, so marschierte sie nach dem Fall des Aus viel schwieriger und gefährlicher war die Weiterverbreitung und die nahmegesezes nur um so gefefteter dem Ziel entgegen. Sie hatte, Berteilung an die Leser. Das erforderte," schreibt der Socialdemokrat" wie Lieblnecht schrieb, in den Jahren des Socialistengesetzes nichts in feiner legten Nummer vom 27. September 1890, ein ganzes Heer vergeffen und viel gelernt. energischer, geschickter und zuverlässiger Genossen. Hier lag die Schwerkraft unfres elfjährigen Feldzugs. Ohne dieses Heer pflicht getreuer Soldaten hätten wir ihn nun und nimmer führen können. unsre Gemeinen" haben uns zu dem gemacht, was wir ge­wefen." Es war nicht zu verwundern, daß es den Genossen schwer fiel, Unfrer Partei hatte also das Gefeß nichts geschadet; sie war an den alten Kampfgenoffen nun zu missen. Und es war nur ein äußerer Zahl und an innerer Straft gewachsen. Aber ungeheuer schwacher Trost, daß Friedrich Engels   schrieb: an dem Tage, waren doch die Opfer an Gut, Blut, Freiheit und Menschenglüd, da man uns das gemeine Recht streitig mache, täme der Socialdemokrat" wieber, vermehrt und verbessert. die der deutschen   Arbeiterschaft durch das Aechtungsgesez abverlangt wurden. Freilich gab es jetzt so viele neue Aufgaben in der Partei, daß für sentimentale Erinnerungen nur wenig Raum blieb. Die da malige Reichstags Fraktion hatte den ersten socialdemokratischen

Gegen 900 Ausweisungsbefehle waren ergangen und hatten die thätigen Genoffen aus dem Hause, aus der Arbeit, von Weib und

faltete.

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Nicht so die Machthaber im Deutschen Reich  . Sie vergaßen gar bald die Erfahrungen des Socialistengesetzes. Immer wieder ver­fuchten fie im Laufe dieser zehn Jahre durch allerlei Umsturzgesetze die Arbeiterpartei zu erwürgen, eine Aufgabe, die, wenn sie ge­lingen könnte, doch in den Jahren von 1878 bis 1890 hätte ge­lingen müssen.

Nichts gelernt und nichts vergessen!

Wir sind auch nach Ablauf dieser zehn Jahre socialistengesetz­loser Zeit die starren und deshalb starken Feinde des herrschenden Systems, unfer Kampfesmit ist gewachsen, und jeder neue Erfolg befeuert uns zu neuen Thaten. Wir marschieren!

Druckfehlerberichtigung. Im vorgestrigen Leitartikel ist die angegeben; es muß heißen: 40 000 hektar, was auch aus dem Schlußteil des Sazes hervorgeht. Ferner muß es in der 3. Spalte, 25. Zeile von oben heißen: a gb statt Geld.

Sind geriffen, fie einer ungewiffen Zukunft in der Fremde entgegen in Deutschland   tagen durfte. Die Entwürfe zu einem neuen Organi- Zahl der Heftare, die der Domänenwald umfaßt, um eine 0 zu fein treibend. Aus Berlin  worden, aus Hamburg   811, aus Leipzig   164. Allein auf Grund des fationsstatut, zu einem neuen Parteiprogramm wurden veröffentlicht Socialistengesetzes waren gegen 1000 Jahre Gefängnisstrafen ver- und gaben den Genoffen reiche Gelegenheit zur Diskussion, wie sich hängt worden, wozu noch etwa 600 Jahre Gefängnis tamen, die in überhaupt in jener Zeit ein außerordentlich reges Parteileben ent­den schmählichen Majestätsbeleidigungs- Prozessen nach den 1878er Attentaten ausgesprochen wurden. Wieviel Not und Tod, Herzeleid und Wunden werden durch diese Zahlen mit ausgesprochen! Die Partei hatte also allen Anlaß, Genugthung zu empfinden, als 1890 das Socialistengesetz nicht wieder verlängert wurde und am 30. September ablief.

Darüber sind nun wieder zehn Jahre ins Land

*

Damals war es auch, daß das Gerede von den geistigen Auf der dritten Seite des Hauptblatts, zweite Spalte, in der Baffen" auffam, mit denen wir in der Folge bekämpft werden Notig: Wer find die Brotverteurer?" muß es im dritten Absatz sollten. Aus den geistigen Waffen ist dann nicht viel geworden. heißen: die treffende Antwort, nicht die betreffende. Aber die Partei hielt doch darauf, die ihrigen in bester Ordnung zu halten. An die Parteizeitung in Berlin  , die unter dem Titel Berliner   Boltsblatt, Organ für die Interessen der Der Krach der China  - Scharfmacher. gegangen! Die Bartei ist weiter gewachsen, wenn auch nicht inrufen, der dann bis zu seinem Tode hier thätig war. Den Namen grausigsten Mären in plötzlicher Erleuchtung, das Geheimſte und Arbeiter", feit 1884 erschien, wurde Wilhelm Liebknecht   be­demselben Verhältnis wie während der Jahre des Ausnahmegesetzes. Borivärts" trägt unser Blatt erst vom 1. Januar 1891 ab. Unfre Reihen sind mit Rekruten gefüllt, die vor zehn Jahren noch in Aus dem Leitartikel, den Liebknecht heute vor zehn Jahren dem Wildeste über die chinesischen Pläne wissen und den Prinzen Tuan den Knabenjahren standen, oder ihnen kaum entwachfen waren. Da fallenden Ausnahmegesez ins Grab nachschleuderte, heben wir die zu einem scheußlichen Weltpopanz aufpußen, die deutsche Politik der lohnt es sich wohl, ein paar aufzufolgende für seinen Stil bezeichnende Stelle heraus:

frischen, als das Aechtungsgesetz zusammenbrach.

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Die Wahlen vom 20. Februar 1890, die unsre Partei zur stärksten im Deutschen   Reiche machten, hatten doch wohl vielen Leuten die Augen geöffnet. Unfre Vereine, unsre Versamm­lungen, unfre Zeitungen waren auf Grund des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie" verboten, die thätigen Genossen waren ausgewiesen und von Ort zu Ort ge­hezt worden. Und nun dieser Erfolg! Auch in bürgerlichen Streisen verbreitete sich eine Mißstimmung gegen das Gesetz. Nicht zum wenigsten hatte hierzu wohl beigetragen die schmähliche Spigelwirtschaft, deren die Volksmoralität untergrabende, im geheimen wühlende Thätigteit von imfren Genossen im Reichstag ans Licht gezerrt und an den Pranger der öffentlichen Verachtung gestellt wurde. Vergebens wehrte sich der Polizeiminister von Butt­kamer, der erklärte, er müsse ja vor Scham in die Erde sinken, wenn er hinsichtlich der Lodipigelei kein reines Gewissen hätte. Er war überführt, sein System gerichtet.

Der

Einen Löwen bindet man nicht mit Zwirnsfäden, und die ehernen Gesetze der wirtschaftlichen und staatlichen Entwicklung lassen sich nicht abschaffen, nicht ändern, nicht fälschen.... 1. Oktober wird weder die Hoffnungen noch die Befürchtungen unsrer Feinde verwirklichen. Fest und sicher werden wir nach wie vor unsrem Ziele zuschreiten und der Welt den Beweis liefern, daß die deutsche Socialdemokratie in der Schule des Socialisten. gesezes viel gelernt und nichts vergessen hat... Keine Jllusionen, die kühlste Auffassung der Verhältnisse, damit wir stets in der Lage sind zu kämpfen, wie es der Augenblick gebietet. Wir müssen bereit sein, in der Sonne und im Schatten zu fechten, wir müssen stets eingedent sein, daß wir im Klassenkampf stehen!"

Ant Abend des 30. September fanden große Arbeiterfeste statt, die fich zugleich zu Empfangfeiern für die aus der Verbannung heimkehrenden Genossen gestalteten. Freilich nur ein Bruchteil war wiedergekommen. Viele blieben in ihrer neuen Heimat, viele waren zu Grunde gegangen, zu Tode gehegt.

Der Reichstag   ließ eine weitere Verlängerung des Ausnahme gesetzes scheitern. Und so sah sich die Partei plöglich vor der Die Genossen des zweiten Reichstags- Wahlkreises feierten ihr Aufgaben, die Organisation gänzlich umzugestalten und sich wieder Fest in der Bockbrauerei. Bebel hielt eine Ansprache und nachts auf die Verfolgungen unter dem gemeinen Recht vorzubereiten. um 12 Uhr wurde über dem Musilchor eine mächtige rote Fahne Mancher guten Waffe mußte man unter den neuen Verhältnissen entrollt, zum erstenmal in Berlin   nach langen Jahren. Im vierten entfagen. So erregte es in den Reihen der Parteigenossen aufrichtige Kreis, in der Brauerei am Friedrichshain  , sprach vor ungezählten Teilnahme, als der in London   erscheinende und auf geheimen Wegen Taufenden Singer, der nun den Boden seiner Baterstadt wieder in Deutschland   verbreitete Socialdemokrat", das einzige Organ, das bewohnen durfte. Im Eisteller Etablissement sprach von den alten den Vorteil völliger Breßfreiheit hatte, Anfang August Führern Liebknecht  , seit des unglücklichen Hasenclevers Tod der mitteilte, daß er mit Ablauf des Socialistengesetzes sein Erscheinen ein Abgeordnete des Kreises. the on stelle. Mit dem Erlöschen des Socialistengesetzes sei die Mission des Blatts erfüllt; der Kampf müsse nun in Deutschland   weitergeführt

werden.

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Biele Genoffen protestierten gegen das Eingehen des Social. demokrat  ". Aber Bernstein   schrieb in einer der nächsten Nummern, daß das beschlossene Sache fei: g

Ueberall im Reich wurden ähnliche Feiern begangen. Auch der Humor fehlte nicht. Die Gelfentirchener Arbeiter. Beitung" brachte, von einem Trauerrand umgeben, folgendes Inserat:

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Allen Verwandten, Gönnern   und Freunden machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß am Dienstag, den 30. September 1890, Schon längst ist er nicht mehr im stande, der Thätigkeit der nachts 12 Uhr, unfre innigft geliebte Nährmutter, das Socialisten Partei auch nur in den Hauptorten zu folgen. Das Miß geseg, im zarten Alter von 11 Jahren, 11 Monaten und 9 Tagen verhältnis zwischen seinem Umfang und dem Umfang der Be- aus dem irdischen Dasein geschieden ist, nachdem sie mit Zapferkeit wegung würde immer mehr zunehmen, und schließlich würde er viel Unheil angerichtet. Wir trösten uns mit der Zuversicht auf im günstigsten Fall nur noch eine litterarische Kuriosität bilden, eine baldige Auferstehung im verschärften Zustande. Ist das wünschenswert? Soll der Socialdemokrat hinsiechen, Die trauernden Hinterbliebenen: schließlich als bloßes Schimpforgan an Abonnentenschwindsucht DRI Jhring- Mahlow, Naporra u. Comp. Sterben?"

Diese trauernden Hinterbliebenen waren berüchtigte entlarvte Das Kapitel vom Socialdemokrat  " und feiner Verbreitung Lockspißel und da wir gerade bei diesen Herren sind, so sei hier in Deutschland   bildet in der That eins der interessantesten aus der gleich noch erwähnt, daß diese dunklen Ehrenmänner ihre Thätigkeit ganzen so überaus lehrreichen Geschichte des Socialistengefeßes. Ein auch in die socialistengefeßlose Zeit hinein zu verlängern wünschten. Jahr nach dem Erlaß des Socialistengefeges in Zürich   gegründet, Freilich hatten sie nicht immer Glück. Eine lustige Spizel­wurden die in der Redaktion und Expedition thätigen Genossen geschichte passierte August Jacobey, der später einige Jahre schließlich aus der freien" Schweiz   ausgewiesen und siedelten mit bis zu seinem Tode Redacteur am, Borwärts" war. Jacobeh erhielt dem Blatte nach London   über. Trozz der schärfsten Verfolgungen wenige Tage nach dem 1. Oftober 1890 einen Brief folgenden und auf die Verbreitung gesetzten Strafen brauchten die deutschen   Inhalts: Genossen auf ihre gewohnte Leftüre nicht zu verzichten, wenn das Blatt auch nicht so regelmäßig in die Hände der Abonnenten tam, wie es heute die Leser des Vorwärts" gewöhnt sind.

Die Verbreitung geschah im Geheimen. Bei der Versendung vom Herstellungsort wurden Decadressen benutzt, die zudem noch bei dem graffierenden Spigelwesen oft gewechselt werden mußten. Die Austeilung an die Abonnenten geschah ebenfalls unter Beachtung

Geehrter Herr Jacobey!

Da es mir jegt nicht möglich ist, Gelegenheit zu finden, um mit Ihnen über eine gewisse Angelegenheit zu sprechen, so bitte ich, mir gefälligst eine Zusammenkunft zu gestatten. Sollten Sie geneigt sein, mit mir zusammen zu arbeiten und sich einen Neben­erwerb zu schaffen, so bitte ich am 29. d. M. an der Mauer von Borsigs Bart, dicht an der Brücke, mit Kreide dieses Zeichen t

Es hilft alles nichts mögen die China  - Scharfmacher der

großen und der fleinen Rache ist vereitelt geworden. Bernhard steckt den Degen ein, wenn der China- Graf Bülow auch immer noch durch seine Schreiber die Zustimmung der Mächte im Princip" ver fünden läßt. Die" Post" bietet heute in einem weinerlichen Artikel gar wieder die berühmte europäische   Kultur auf, um das erloschene Streuzzugsfeuer anzublafen:

Aber eine Art von

Das Wort Kreuzzug kann heute nicht leicht ausgesprochen werden, ohne daß es mißverstanden wird. Kreuzzug, nämlich der für die höchsten Güter der Menschheit, für Christentum, Kultur und Humanität, ist es in ge wisser Hinsicht doch, der dort dort im Osten, gleichfam über alle realen, im Hintergrund stehenden Machts Intereffen der Großmächte hinausragend, in die Erscheinung tritt. Man mag von manchen Seiten die idealen Interessen in der Bolitit so viel verspotten als man will, schließlich eriveisen fie sich doch immer wieder als die dominierenden. So werden sie auch jetzt die einzelnen Großstaaten über alle Hindernisse hinweg in die gemein­fame Stämpferlinie zurückführen. Das eine wird sich keine Macht ver­hehlen dürfen, daß ein Fehlschlag des großen Unternehmens nicht ein Volt allein treffen würde, daß vielmehr dann die gesamte weiße Raffe in ihren geistigen und materiellen Jnteressen eine furchtbare Niederlage erleiden, daß der Einfluß Europas   und seiner Kultur auf unabsehbare Zeit hinaus in Ostasien   gebrochen sein würde. Deutschland   hat heute, wie bereits erwähnt, diese Gesamtinteressen zu den seinen gemacht und darum braucht es in keiner Weise zu fürchten, es könne, wie eine sensations­süchtige Presse meint, durch diesen oder jenen Schachzug isoliert werden. Wir sehen dem weiteren Gang der Dinge deshalb ohne jede Nervosität mit festem Sinne entgegen."

Es wirkt immer berauschend schön, wenn das Zedlig- Organ für Kanalintriguen, Profitmehrung. Arbeiterknebelung die höchsten Güter der Menschheit, wenigstens der sogenannten weißen Nasse schützt.

Aber dieser ideale Kampf für die weiße Naffe im Kreuzzugsstiel, wie ihn die" Post" erheischt, kann auf die Mitwirkung der andren Mächte nicht mehr rechnen. Sehr deutlich schreibt das einflußreichste Blatt Rußlands  , die Nowoje Wremja": 30

Die Russen haben, so sehr die Engländer daran giveifelten, bedeutende Kräfte nicht nur aus Beting, sondern überhaupt der Betschili Proving herausgeführt und für die übrigen die Neber­winterung in Tientsin und Taku eingerichtet. Ebenso zu verfahren schicken fich auch Japaner und Franzosen an, und wohl oder übel folgen auch die Engländer, die einen so bedeutenden Teil ihrer unbedeutenden Streitkräfte nach Hongkong   gesandt haben, daß fie zwischen Peking   und Taku kaum noch 500 Mann sammeln tönnen, mit denen natürlich auch der erfahrene Feld­nichts marschall tann. unternehmen Die Amerikaner Lehnen bedingungslos eine weitere Offensivaktion ab, und erklären deshalb direkt, daß sie nicht die Absicht haben, ihre Truppen unter das Kommando des Grafen Wäldersee zu stellen. Demnach bleiben zur Verfügung des deutschest Feldmarschalls die Streitkräfte Deutschlands  , Oestreich­er sich schwer Ungarus und Italiens  , mit denen entschließen wird, zur Offensivaktion überzugehen, bevor nicht weitere deutsche Verstärkungen angelangt find. in Die unfreiwillige Pause den kriege= rischen Operationen, wenn diese auch nur Egekutiv charatter tragen, kann der Sache zum