Kommunales.
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Sonntag, 7. Oktober 1900.
Mit Rücksicht auf die bevorstehende Eröffnung von sechs ver- Ufer 59 als Leiche aus dem Landwehrkanal gelandet wurde. Ob schiedenen Abteilungen mußte auf eine einheitliche Form ein Unfall oder Selbstmord vorliegt, weiß man nicht. Der Bau und Betrieb neuer Straßenbahnlinien für der Beschaffung von Lesestoff für die Pfleglinge, und zwar Das Opfer einer Verbrühung ist der 11 Monate alte Sohn Rechnung der Stadtgemeinde wird die Stadtverordneten- Versammdurch die Anstalt selbst, Bedacht genommen werden. Paul des Tischler Münzelschen Ehepaars aus der Prinzenstr. 100 Tung in einer der nächsten Sizungen beschäftigen. In dieser wichtigen Angelegenheit lautet die von dem Magistrat beantragte Bei der Schwierigkeit einer geeigneten Auswahl und der Ver- geworden. Frau Münzel wusch nach dem Mittagessen das Geschirr Beschlußfassung in ihrem vollen Umfang wie folgt: Die Stadtmeidung jeglicher Bevormundung(!) will sich die Anstalt ab, das in einer kleinen Wanne auf einem Schemel in kochendem Wasser lag. Während sie sich umdrehte, um der Leitung faltes verordneten Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß in lediglich auf die Beschaffung von unterhaltender und belehrender Wasser zu entnehmen, machte sich der Knabe an den Schemel heran Zukunft grundsäglich neue Straßenbahnlinien für Rechnung Lektüre beschränken und es den einzelnen Pfleglingen völlig über- und riß die Wanne um. Das kochende Wasser ergoß sich über ihn der Stadtgemeinde gebaut und betrieben werden, und daß Lassen, welche Tageszeitung sie sich beschaffen und lesen wollen. und verbrühte ihn schwer an der Brust und an beiden Beinen. Trop die Verwaltung des städtischen Straßenbahnwesens einer besonderen Seitens der Anstalt werden außer illustrierten und ähnlichen forgfältigster Pflege und ärztlicher Behandlung starb der Kleine nach Deputation nach§ 59 der Städte Ordnung auf folgenden Befug Journalen einige Zeitschriften ausgelegt, welche für die Arbeiter furzer Zeit. nissen und Obliegenheiten übertragen wird: a) Die Deputation hat von besonderem Interesse sind, wie die„ Arbeiterversorgung", die Selbstmordversuch eines Geisteskranken. Aufregende Scenen alle diejenigen Befugnisse, welche auch andren städtischen Ver- Sociale Pragis", der Arbeitsmarkt", das„ Gewerbegericht", Von verursachte gestern morgen der geistestrante Bauarbeiter Maximilian waltungsdeputationen zustehen, insbesondere das Recht der Prozeßführung und die Vertretung die Stadtgemeinde nach außen vor Ge Siß, der von seiner Frau und einem 18jährigen Sohne getrennt einem Zeitungsverbot kann mithin teine Rede sein. richten und andren Behörden und zwar auch beim Erwerb und der Von einem Zeitungsverbot in schlimmster Form ist sehr wohl lebt und bei seinem Bruder in der Weydingerstr. 2 in Schlafstelle Beräußerung von Grundstücken, hier jedoch mit der Einschränkung, die Rede. Es ist selbst für die Herren im Rathause doch wohl wohnt. Der 42 Jahre alte Mann war schon länger nervenfrank, daß die Deputation den Gemeindebehörden gegenüber an deren ver- außer Zweifel, daß die kranken Arbeiter, die zumeist eine barbende seit Montag so schwer, daß er nicht mehr arbeiten konnte. Heute faffungsmäßige Mitwirkung gebunden ist. b) Die beim Bau- und Familie zu Hause haben, gar nicht oder nur höchst selten in der morgen um 51/2 Uhr brach bei ihm Verfolgungswahnsinn aus. Während sein Bruder sich in einem Nebenraume befand, verließ er Betriebe der städtischen Straßenbahnen zu beschäftigenden Personen Lage sind, fich für ihr eignes Geld eine Zeitung zu beschaffen. Die Wohnung, fletterte über die Hofmauern hinweg von dem Hauſe werden, und zwar soweit ste nicht etwa aus ihrer bisherigen Thätig- Gerade deswegen hat wenigstens unsre Expedition den Heilstätten Weydingerstr. 2 nach Nr. 3 und von dort nach dem Grundstück keit in der städtischen Verwaltung die Beamteneigenschaft befizen bisher unentgeltlich die Zeitung überwiesen, eine Liberalität, die von Stoblankstr. 17, lief hier die Treppe hinauf und stürzte sich aus dent oder nach dem Geſetze erhalten müssen, auf Grund eines Privat- manchen Anstaltsverwaltungen bisher schon mit allem andern, nur Flurfenster des dritten Stocks auf den gepflasterten Hof hinab. Mit dienstvertrags von der Deputation angenommen oder entlassen schweren Schädelverlegungen und einem Bruch des rechten Beins und mit den erforderlichen Dienstanweisungen versehen. Dasselbe nicht mit Dank gelohnt worden ist. gilt für den oder die Leiter des Betriebs mit der Maßgabe, daß sie Nein, es muß einmal offen gesagt werden, daß auch hier ein blieb er bewußtlos liegen. Ein Lückscher Rettungswagen brachte ihn bom Magistrat nach Anhörung der Stadtverordneten- Versammlung Stüd jener schwachmütigen Rechnungsträgerei mitspielt, die sich ein Krankenhaus. angenommen werden. Wie weit den Angestellten der städtischen gewissen mucerischen und arbeiterfeindlichen Einflüssen nicht entStraßenbahn Pensionen zu gewähren sind, insbesondere die Erziehen zu können vermeint.
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richtung einer Pensionskaffe nach den Grundsäßen des§ 39a des Gerade die magistratsoffiziöse Notiz bestärkt von neuem den in mit der Großen Verliner Straßenbahn und der Neuen Berliner Arbeiterkreisen gehegten Verdacht, daß jener Gesellschaft zuliebe, Pferdebahn- Gesellschaft abgeschlossenen Vertrags' vom 2. Juli 1897 bezw. 19. Januar 1898, bleibt der Beschlußfaffung der Gemeinde- welche die kranken Arbeiter mit den Sudelschriften des gewerbs behörden vorbehalten. c). Die Deputation ist befugt, übermäßigen Socialistenverleumders Pastor Hülle trattiert wissen will, die Annahme der von den zuständigen Staatsbehörden bei das Berbot der Tagespresse, welches im Grunde auf ein Verbot des Erteilung der staatsbehördlichen Genehmigung gestellten Be- von den Kranken am meisten gelesenen„ Vorwärts" hinausläuft, in dingungen innerhalb der von den Gemeindebehörden be- der Anstalt erfolgt ist. willigten Mittel zu beschließen. d) Sie hat die Befugnis, Das Verbot und seine lendenlahme Begründung bersetzt dem die speciellen Bau Entwürfe Bau Entwürfe zu genehmigen, deren Aus- bißchen tauglicher Socialreform von neuem einen schweren Schlag. führung anzuordnen und die fertig gestellten Bauten abzunehmen. Man muß in der That die Virtuosität bewundern, womit gewisse of Sie ist berechtigt zum Abschluß von Verträgen aller Art, welche maßgebende Elemente das Ansehen zu vernichten suchen, daß die auch wenn sich ihre Wirkung über das laufende Etatsjahr hinaus Heilstättenbewegung sich in der Arbeiterschaft zu erringen vermocht erstreckt. f) Sie ist zuständig zur Feststellung der Fahrpläne. g) Für hat. Wollte man eine Prämie auf die Beweisführung ausschen, daß jede ununterbrochene Fahrt ist ein Einheitspreis von 10 Bf. zu nicht die Socialdemokratie, sondern die Scharfmacherei den Arbeitern erheben. Es find Abonnements-, Schüler- und Arbeiter- Fahrkarten die Socialreform verleidet die Personen, welche an dem Zeitungseinzuführen, deren Preise nur der Beschlußfassung der Deputation verbot schuld find, hätten diesen Preis verdient. unterliegen. h) Die Deputation ist berechtigt, einzelne ihrer Befugnisse und Obliegenheiten ständig oder vorübergehenden Untertommissionen oder an den oder die Leiter der städtischen Straßenbahn zu übertragen. An ihren Sigungen nehmen der oder die Leiter und ihre Vertreter mit beratender Stimme teil.
Ban und Betrieb der städtischen Straßenbahnen mit sich bringen,
Eine Sigung der Stadtverordneten- Versammlung findet in der nächsten Woche nicht statt.
Lokales.
( Siehe auch 5. Beilage.)
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Gegen den Schriftsteller Maximilian Harden steht am Montag 10 Uhr vor der ersten Straffammer des Landgerichts I eine Anklage wegen Majestätsbeleidigung zur Verhandlung an. Diese wird sich dem Vernehmen nach sehr umfangreich gestalten, da wohl zur höheren Ehre bes dolus eventualis eine ganze Anzahl von Artikeln der Zukunft" zur Verlesung gebracht werden sollen.
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Vor Wirt und Gästen erschossen hat sich Freitagabend der ungefähr 20 Jahre alte Glaser Adolf Heinze aus der Schliemannstraße 10, der im Geschäft seines Vaters arbeitete. In der Nachbarschaft glaubte man, der junge Mann habe aus Furcht vor dem Militärdienst zum Revolver gegriffen. Das trifft jedoch nicht zu, es handelt sich vielmehr um eine Liebesgeschichte. Heinze, der am 13. d. M. als Freiwilliger beim 12. Infanterieregiment in Frank furt a. D. eintreten wollte, hatte seit einem Jahr ein Verhältnis mit der 17 Jahre alten Tochter Frieda des Gastwirts Langsdorff aus der Danzigerstr. 17. Seine Meinung, daß er Grund zur Eifersucht habe, trieb ihn in den Tod. Freitagabend gegen 7 Uhr faß er mit seiner Geliebten in der Wohnung ihrer Eltern im Billardzimmer. Plötzlich stand er vom Tisch auf, ging in das Gastzimmer und tötete sich durch einen Schuß in die rechte Schläfe. In seiner Brieftasche fand man einen Zettel mit den Worten:„ Ich sterbe für meine Frieda!" Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach dem Schauhaufe gebracht.
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Die Sammelliste 223 zur Reichstags Wahl im 6. Wahlkrets ist verloren gegangen. Es wird gebeten, nichts darauf zu zeichnen und sie bei Raschte, Hochstr. 32b, abzugeben.
Fenerbericht. Große Frankfurterstr. 58 brannten Sonnabend mittag Möbel und Betten. Kurz vorher hatte die Wehr Franseckistraße 15 einen Kellerbrand abzulöschen, der eine starke Berqualmung herbeiführte. Er wurde mit zwei Rohren abgelöscht. Ein ähnlicher Brand war Schillingstr. 13 zu beseitigen. Auf demselben Grundstück erfolgte Freitag gegen Abend ein Zimmerbrand. Der Inhalt eines Bodenverschlags ging zur selben Zeit Wiesenstraße 37 in Flammen auf.
Was zum Schuh des Kaisers für erforderlich gehalten Die Winterausgabe des Berliner Verkehrslexikon ist wird. Ueber die Verkleidung von Kriminal- Beamten werden dieser Tage zum Preise von 25 Pf. erschienen. Die Vorzüge des folgende interessante Einzelheiten berichtet. Bekanntlich wurden Büchleins, das Kursbuch und Adreßkalender zugleich ist, sind seit Die Stadt Berlin und das Wohnungselend. zum Schuße des Kaisers nach Cadinen fünf Berliner Kriminal- Jahren bekannt und bewähren sich auch in der neuen Ausgabe. Bei Gelegenheit des Oftoberumzugs ist ein solches Maß von beamte abtommandiert. Der eine dieser Beamten bewegte sich als Notwendig wäre jedoch eine Revision des Adreſsenverzeichnisses. So Wohnungsnot und socialemi Elend zu Tage getreten, daß selbst un- Bimmermann mit dem Zollstock in der Hand, der zweite lag als finden wir z. B. das Gewerbegericht, das sich seit langen Monaten in verfälscht mancheſterliche Zeitungen ihren Unmut über die Verliner Stromer" im Chausseegraben und sprach eifrigst seiner der Bimmerstraße befindet, noch unter Breitestr. 20 verzeichnet; Wohnungsverhältnisse und über die Lässigkeit der kommunalen Be- mit Thee gefüllten Schnapsflasche zu, der dritte zog während ferner das wohl nicht sonderlich wichtige Gewerkshaus der hörden, wenigstens den Versuch zu machen, diese Uebelstände zu als Handwerksbursche durch das Land 2c. Der Aufsicht führende wenn es Reformen betrifft, die der at- beseitigen, ausgesprochen haben. Da bei der manchesterlichen Presse, Beanite fuhr Zweirad und erteilte in dieser Verkleidung als Schlächterinnung aufgenommen ist, feht die Adresse des doch viel häufiger in Anspruch genommenen Gewerkschaftshauses. Wir glauben, es Reformen betrifft, die der Natur der Sache nach Tourenradler an seine Untergebenen die notwendigen Instruktionen daß diese Beispiele, die wohl noch zu vermehren wären, der Verlagsdie großstädtischen Hausagrarier und das Bodenspetulantentum in unauffälliger Weise. Natürlich waren die Beamten den Gendarmen etwas treffen müßten, zwischen Wünschen und Vollbringen, und den Ortspolizisten aus Elbing gut bekannt. Auch in der Um- handlung zu einer Neuradaktion den Anstoß geben werden. zwischen allgemeinen Raisonnements und praktischen Vorschlägen gebung von Tilfit, Danzig , Marienburg, Rominten zc. bewegten sich ein weiter Weg ist, so darf man sich nicht allzu sehr in der Hoff- die Sicherheitsbeamten in ähnlicher Verkleidung, nung wiegen, daß die kulturwidrigen Zustände in nächster Zeit ge= Derartige Umständlichkeiten geben der Polizei in unsrer nüchternen bessert werden. Zwar hat der neueingeführte zweite Bürgermeister Beit ohne Zweifel einen schönen romantischen Schimmer. Ob die Brinkmann den Ausspruch gethan, die Stadt Berlin müsse auf Berkleidungen im Ernstfall aber zur Sicherung der Person des Kaisers dem Gebiete der Wohnungsfrage Wege einschlagen, die eine erheblich beitragen, das entzieht sich unsrer Kenntnis. Besserung herbeiführen müssen, aber die arbeitenden Klassen und Sie unter der Wohnungsnot Die Forderung der Streifklaufel unbedingt aufrecht zu erSchmachtenden werden gut halten und deren allgemeine Durchführung anzustreben, beschloß eine doran thun, dieſen bürgermeisterlichen Auslaffungen gegen Innungsversammlung der Berliner Baugewerksmeister. Es soll eine über, auch wenn sie nicht den Eingebungen des Augenblicks außerordentliche Generalversammlung einberufen werden, die sich entsprungen find, nicht allzu optimistisch zu sein. Der Bürgermeister speciell mit der Frage der Streitklausel befassen wird. Man will Brinkmann machte keine praktischen Vorschläge zur Realisierung seiner versuchen, die Einwände, welche namentlich in Hausbesizerkreisen ersten Sonntag im neu angefangenen Monat beträgt nach altem, bekanntem 25 Pfennig Sonntag im Zoologischen Garten. Am heutigen vielleicht ganz guten Abfichten, und das konnte man ja fchließlich gegen die Forderung geltend gemacht würden, zu widerlegen. Mit Brauch der Eintrittspreis zum 3oologischen Garten auch noch nicht erwarten. Welcher Art aber nun könnten die Bor - diesem Versuch wird es nicht besser bestellt sein wie mit den Arbeiter- 25 Pfennig für Erwachsene wie für Kinder. fchläge fein, die einigermaßen Besserung in der Wohnungsfrage vergewaltigungen , die die Scharfmacher auszuführen wohl den bringen könnten, soweit es in der Macht der Kommune liegt?! Willen, aber nicht immer die Macht haben. Zunächst tönnen nur alvei Punkte in Betracht kommen,
eritens der Bau fleiner Wohnungen an der Daß Frau Bertha von Suttner auch ironisch sein kann, lehrt Peripherie Berlins oder in den Vororten und zweitens eine folgende Mitteilung: In der Angelegenheit Ziethen. ist neuerdings Bauplagsteuer, die die Terrainspetulanten zwingen Bertha von Suttner um ihre Mithilfe angerufen worden. Die Antwürde, fernerhin nicht große Bodenflächen unbebaut liegen zu lassen, wort der Frau von Suttner lautet jezt dahin, daß ihr Einfluß nicht um zu warten, bis durch Bau von Straßenbahnen und dergleichen in jene Streise reiche, die da Abhilfe schaffen könnten, aber sie schlägt diese Flächen einen um das vielfache gesteigerten Wert erlangt vor, die Sache dem Goethe Bund zu übertragen, da werde sie er jei haben. Die Anstellung von Wohnungsinspektoren, die in guten Händen sein. Goethe sei nicht nur ein künstler jest verlangt wird und die an sich eine sehr verständige Forderung auch ein guter, edler, hilfreicher, ein großer Mensch gewesen. Die in ist, kann in dem jezigen Stadium der Berliner Wohnungs- seinem Namen vereinigt seien, hätten sich nicht auf die Fragen der verhältnisse sehr wenig nügen, denn die Not an fleinen Kunst zu beschränken sie seien aber auch ein Organ des öffentWohnungen würde nur noch noch gesteigert werden, wenn die lichen Gewissens. Wohnungsinspektoren fich der nüßlichen Arbeit hingäben, einen Den Goethe- Bund mit der nüglichen Arbeit der Ziethen- Recherchen sicherlich nicht fleinen Prozentsatz der Berliner . Arbeiterwohnungen zu betrauen, das ist in der That bitterer Spott.
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Schlangen auch sechs prächtige gefiederte Geschöpfe angekommen, Vögel von Im Berliner Aquarium sind mit drei Arten südamerikanischer reichlich Droffelgröße und einem an die Raben und Heher erinnernden Bau und Wesen, vor den Raben aber ausgezeichnet durch eine bunte, vor: herrschend blaue Gefiederfärbung, weshalb man die Gattung„ Blauraben" bezeichnet. Das Blau giebt sich bei der in Frage stehenden Art in ver schiedenen Tönen: das Hellblau des Nackens geht am Rücken, Flügel und Schwanz in ein dunkles Ultramarinblau über, ein lasurblauer Fleck zeigt sich jederseits am Untertiefer und ein Hellblauer Tupfen über jedem Auge, während Kopf und Kehle schwarz und die Unterteile gelblich weiß erscheinen, einen besonderen Schmud hat dieser Bogel noch durch eine von den Obertopffedern gebildete sammetartige Feberkappe erhalten.
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Treptow - Sternwarte. Ueber die Aussicht des Sternschnuppenfalls, den die in diesem Jahre im November wiederkehrenden Teile des Kometen beim Durchgang durch die Erdbahn in unsrer Atmosphäre erzeugen werden, spricht Direktor Archen hold Sonntagnachmittag 5 Uhr. Für den Uhr Vortrag lautet das Thema:„ Unser Planetensystem." Das Institut ist, wie alljährlich in den Wintermonaten, von nachmittags 2 bis nachts 10 Uhr geöffnet.
Im wissenschaftlichen Theater der Urania spricht am Mittwoch, den 10. d. W. Herr Geheimrat Professor Aßmann über„ Die modernen Methoden zur Erforschung der Atmosphäre mittels des Luftballons und Drachens"; an allen übrigen Tagen wird der neue dekorative Ausstattungs: vortrag von Herrn Vice- Admiral Reinhold Werner Auf den Wogen des Oceans" zur Vorführung gelangen. Im Hörsaal spricht am Donnerstag Herr Dr. Naß über Das Unwandelbare in der Natur"( erster Vortrag eines Cyklus von 10 Vorträgen über Experimentalchemie), und am Sonn abend hält Herr Dr. Donath einen Vortrag Arbeit und Wärme". Im Theater in der Invalidenstraße wird der Vortrag„ Eine Wanderung durch die Weltausstellung in Paris " am Sonntag, Montag, Dienstag und Freitag
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für gesundheitsschädlich und als nicht bewohnbar zu erklären. Wenn Das Warenlager des verhafteten Hehlers Liebermann feine Vertuschungspolitik getrieben würde, könnten dadurch vorerst in der Grenadierstr. 29 wurde gestern in Gegenwart von Kriminal- zur Wiederholung gelangen. wertvolle Fingerzeige, allgemeine und statistische, über die Wohnungs- beamten von mehreren Geschäftsinhabern aus dem Spandauer mifere gegeben werden, aber ein praktischer Gewinn würde Viertel besichtigt. Verschiedene Sachen wurden von den Bestohlenen Aus den Nachbarorten. zunächst nicht zu erwarten sein; wirkliche Abhilfe, so als die ihrigen erkannt. Liebermann bestreitet, gewußt zu haben, Friedenau . Seit dem 1. Oktober ist die fonntägliche weit bas in den Grenzen einer städtischen Gemein- daß die Sachen gestohlen waren, und will für alle einen an: Betriebszeit im Handelsgewerbe auf 7-10 1hr vorschaft überhaupt möglich ist, würde nur geschaffen werden gemessenen Preis bezahlt haben. Rechnungen und Quittungen fann tounen, wenn Magistrat und Stadtverordnete die oben angedeuteten er jedoch nicht aufweisen, ebensowenig ein Geschäftsbuch. Im Wider, mittag und 12-2 Uhr nachmittag festgesetzt. Forderungen zum Ausgangspunkt einer großangelegten, gejez spruch zu seiner Behauptung steht ein merkwürdiger Signaldienst, Die Polizeiverordnung über den Verkehr mit Fahrrädern geberischen Thätigkeit nehmen würden. Darauf aber wird man in den er für seine Kundschaft eingerichtet hatte. Es ist beobachtet auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plägen vom 12. Januar d. J. Berlin vergeblich warten. Viele Stadtverordnete haben den Aus- worden, daß Sommerfeldt wiederholt mit seinen Bateten wieder ist durch Erlaß des Ober- Präsidenten der Provinz Brandenburg führungen Brinkmanus zugestimmt, das tostet nichts und sieht sehr umtehrte, wenn er in die Nähe des Liebermannschen Lagers ge- vom 9. d. M. abgeändert worden. Der§ 4, Abs. 3 lautet in schön aus. Es wäre aber eine Täuschung.gröbster Art, tommen war und daß sich dann jedesmal ein rotbuntes Taschentuch der neuen Faffung( die Zufäße sind durch gesperrten Drud wollte man daraus den Schluß ziehen, daß unsre freisinnigen Stadt- am Fensterkreuz befand. Dies war ein Zeichen, daß die Luft nicht hervorgehoben):" Wettfahren und das Veranstalten von verordneten nunmehr mit vollen Segeln in das Reformfahrwasser hinein- rein war. Liebermann hatte dann Besuch von Kunden, mit denen Wettfahrten auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plägen befahren werden. Täglich tann man beobachten, daß die Freifinnigen den er reelle Geschäfte machte. Auch das kam nämlich zuweilen vor. dürfen der Genehmigung der Wege- Polizeibehörde".-§ 14 erhält Arbeitern grundsäglich" alle möglichen Freiheiten" zugestehen, dort aber, wo sie am Ruder sind und in fonkreten Fällen denken sie nie Lebensrettung. Das Polizeipräsidium teilt mit: Die Arbeiter folgenden Wortlaut: Hebertretungen der Polizeiverordnung und der darin vorbehaltenen Anordnungen der Wege mals daran, diese grundsägliche" Zustimmung in eine praktische Karl& ampe und Heinrich Müller , Drontheimerstr. 3b, haben Unterstützig umzusehen. Der Bürgermeister Brinkmann hat gewiß am 28. Juli bei einem Brande im Hause Drontheimerstr. 2 einen Bolizeibehörden( Orts- Polizeibehörden) werden mit ein gutes Herz und ehrlichen Willen; in Bezug auf seine Rede aber sechsjährigen Knaben vor Eintreffen der Feuerwehr aus einer ver- Geldstrafe bis zu 60 M., im Unvermögensfalle mit entsprechender fann man vielleicht jagen: Weniger, wäre mehr gewesen". Wenn schlossenen, stark verqualmten Stube gerettet und sich hierbei nicht Haft bestraft, soweit nicht nach den allgemeinen Strafgefeßen eine die Arbeiter sich auf Magistrat und freisinnige Stadtverordneten ver- unerhebliche Verlegungen zugezogen. Für das bewiesene thatkräftige härtere Strafe eintritt." laffen wollen, so tönnen sie lange auf Befferung hoffen. Auch hier und besonnene Handeln werden beide hierdurch öffentlich belobt. heißt es, felber die Agitation für eine Wohnungs. Der Polizeipräsident von Windheim. reform in die Hand zu nehmen.
Auf eine Verhöhnung kranker Arbeiter
Vermischtes.
Unfall oder Selbstmord? Der 68 Jahre alte Kaufmann Schrecklicher Tod. In glühender Asche verbrannt ist am Ferdinand Scharwath, der in dem Seifengeschäft seiner Schwester Freitag ein Bergmann auf Zeche Schleswig" bei Dortmund . Als Witwe Weber in der Dresdenerstr. 127 beschäftigt war und derselbe kurz vor seiner Arbeitsstelle über die Schutthalde schritt, In unmittelbarer Nähe stehende läuft eine magistratsoffiziöse Meldung hinaus, die zu der Entziehung in derselben Straße Nr. 8 wohnte, war seit Sonntag ver- fant er plöglich in die Tiefe. schwunden. Er ging nachmittags spazieren und war nachts um Arbeitskollegen fahen in demselben Moment eine mächtige Feuerder Zeitungslettüre im Sanatorium Gütergo Stellung 11/2 Uhr noch in der Schankwirtschaft von Kuschke in der Dresdener- säule aufsteigen. Sie eilten mit Stangen und Stricken herbei, um nimmt. Die wunderliche Entschuldigung lautet: straße 4. Nachdem er den Droschkentutscher, der ihn gefahren, den Kameraden zu retten, aber vergeblich. Derselbe sant tiefer, Bisher hatten einige wenige Berliner Tageszeitungen dem bezahlt hatte, ging er angeheitert weg. Seitdem sah man ihn nicht brennende Asche rutschte nach und verschüttete den Unglücklichen Sanatorium unentgeltlich ein Exemplar zur Verfügung gestellt. mehr, bis er gestern nachmittag vor dem Grundstück Kottbuser vollständig.