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Gewerkschaftliches. Deutsches Reich  .

der ersehnten goldenen Flutwelle gewichen ist, ist der Beschluß sehr mit erheblich reduzierter Mehrheit abgeschlagen hat, ist bis jetzt Im zweiten Falle sollte der Redacteur wienth als Angeflagter begreiflich. 12 Uhr tein Arbeiter durchgedrungen. Der einzige Erfolg für erscheinen. Er hatte um Verlegung des Termins gebeten, worauf die Arbeitersache ist die Wahl des von den Liberalen in Tradeston- das Gericht aber nicht eingegangen. Weil er nicht erschienen, wurde Chronik der Majestätsbeleidigungs: Prozesse. Glasgow   aufgestellten Leiters der Schottischen Großeinkaufs- feine Vorführung für den nächsten Termin beschlossen. Von Weib und Kindern war der Arbeiter Wilhelm Voß   aus Genossenschaft, W. Maxwell. Dagegen ist W. Steadman Charlottenburg, der Montag vor der zweiten Straffammer am Land-( Bootszimmerer) in Stepney( Ost- London  ) von einem Unionisten gericht Berlin H. stand, wegen Majestätsbeleidigung in 2 Fällen mit großem Mehr geschlagen worden, nachdem er im letzten angezeigt worden. Es handelte sich um zwei Fälle. Die Straf- Parlament sich als ein trefflicher Anwalt seiner Klasse bewährt thaten sollen im Monat März dieses Jahres begangen worden sein. hatte. Unterlegen sind ferner Wiltie( Schiffszimmerer) in Veranlassung zu der Denunziation hat die erwiesene Thatsache Sunderland, Lansbury( Socialdem. Föderation) in Bow gegeben, daß der Angeklagte in sofern von seinen Vaterrechten Ge- and Browley( Ost- London  ), Parter( Unabh. Arb.- Partei) in Achtung, Rundstuhlarbeiter! In der Filiale Berbisbort brauch gemacht hat, als er den Liebhaber seiner heranreifenden Halifax  ,( Fletcher( desgl.) in Camlachie- Glasgow und bei Einsiedel der Chemnizer Trikotagenfabrik August Marichel Tochter aus seiner Wohnung hinauswarf. Nach erfolgter Anzeige Stevens( Binnblech- Arbeiter) in West- Birmingham. Daß u. Cie. wurden den Rundstuhlarbeitern innerhalb 14 Tagen zwei­haben sämtliche Familienmitglieder vor dem Untersuchungsrichter auch die Liberalen heute einen bösen Tag hatten, wird der Telegraph mal Lohnabzüge gemacht. Die Leute weigerten sich das zweite Mal ihre Aussage verweigert und das thaten sie auch vor Gericht. In gemeldet haben. Reine Arbeiterbezirke gaben unglaubliche Mehrheiten entlassen und denen, die weiter bei der Firma arbeiten wollen, darauf einzugehen. Hierauf wurden sämtliche Rundstuhlarbeiter diesem Falle fehlte es also an jedem Beweise. In dem zweiten für die Regierungs- Koalition. Fall machte der einzige Zeuge, der hinausgeworfene Liebhaber, freigestellt, sich neu zu melden. Verschiedene sollen überhaupt nicht solch tonfuse Angaben, daß sich eine Verurteilung darauf nicht be­wieder anfangen. Die Entlassenen bitten alle Rundsinhlarbeiter, gründen ließ. Der Gerichtshof entsprach daher dem Antrage des ihnen die Solidarität zu wahren. Verteidigers Rechtsanwalt Heine und sprach den Angeklagten frei Unter den Wirkungen des Alkohols soll der Schuhmacher Ernst Kloz in Teupig am 31. Juli auf der Straße das Attentat auf König Humbert verherrlicht und Anspielungen gemacht haben, welche als eine Beleidigung des Kaisers aufzufassen wären. Es wurde ein Gendarm herbeigeholt und als ihn dieser verhaften wollte, jezte der stark angetrunkene Mensch- der übrigens ein alter Zucht­häusler ist ihm derartigen Widerstand entgegen, daß er außer wegen Majestätsbeleidigung auch wegen Widerstands gegen die Staats­gewalt angeklagt wurde. Der Gerichtshof verurteilte ihn wegen beider Delikte zu zehn Monaten Gefängnis.

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Wegen Beleidigung der Kaiserin bei deren Durchreise am Bahnhof ist in Marburg   ein Dienstmann zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Ausland.

Brekflunkereien.

Dieser Tage waren die bürgerlichen Blätter wieder eifright bestrebt, in Anarchistenfurcht und Attentäterei zu machen. In Amerika  sollte angeblich ein Komplott gegen den Präsidenten entdeckt worden sein; dies wurde dann natürlich ebenso prompt widerrufen. Auch in Belgien   sollten, wie der Telegraph mitteilte, gegen den Kron prinzen Albert Verschwörungen im Gange sein. Dieser Prinz hat sich vor einigen Tagen verheiratet und hat am Sonntag in Brüssel   seinen Einzug gehalten. Anarchisten sollten sich mun verschworen haben, gelegentlich des Einzugs des prinzlichen Paares auf dieses ein Attentat zu verüben. So erzählte der Telegraph und die bürgerlichen Blätter ließen sich Specialberichte" schicken über Haussuchungen und Verhaftungen, welche die Polizei in Brüssel   und andren belgischen Städten vorgenommen hatte.

Neben diesen Schauermärchen berichtete man von den Straßen= fundgebungen, welche die Socialdemokraten am Tage des Einzugs beabsichtigten. Was die Socialdemokraten mit der Demonstration beabsichtigten, für was sie manifestieren wollten, das verschwiegen die Blätter geflisfentlich, einzelne verquickten die Attentatsnachrichten mit der Mitteilung von der Demonstration dergestalt, daß der besorgte Philister zu der Meinung kommen mußte, in Brüssel   stünde eine Straßenschlacht bevor.

In Wirklichkeit liegen die Dinge natürlich ganz harmlos. Was die Alarmnachrichten beziehentlich der beabsichtigten Attentate an Langt, so wird jezt alles dementiert; die Verhafteten sind sehr bald wieder entlassen worden..

Die Demonstration der Socialisten, die, wie schon mitgeteilt, nicht zur Ausführung gekommen ist, war aber durchaus nicht gegen den Prinzen gerichtet. Der Prinz erfreut sich im Gegenteil bei unsren belgischen Parteigenossen gewisser Sympathien, da er sich schon mehrfach als ein recht liberal und social denkender Mann gezeigt hat. Was die Brüsseler Socialisten mit der Demonstration bezweckten, geht recht deutlich aus einem Aufruf Sie Brüsseler Bevölkerung hervor, der im Peuple  " vom Sonnabend enthalten ist.

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Für das allgemeine, gleiche Wahlrecht! Für die Amnestie!

Das war die Parole für die Manifestation.

Die Agitation für das gleiche Wahlrecht ist nach einem belgischen Parteibeschluß im ganzen Lande mit großer Energie aufzunehmen. Für Brüssel   bot der Einzug des Prinzen eine geeignete Gelegenheit, mit der Agitation zu beginnen.

Die Amnestie für die politischen Verbrecher", für die mili­tärischen Bergehen( Deserteure) und für die Opfer der kapitalistischen  Wirtschaftsordnung wird in Belgien   nicht bloß von den Socia

listen seit Jahren vergeblich gefordert.

Rußland.

Ruffifizierung der armenischen Russen. Wie die Blätter aus Petersburg   melden, hat der Minister der Volks­aufklärung die Einführung der russischen Unterrichtssprache für alle Unterrichtsfächer, mit Ausnahme der Religion, in den armenischen Kirchenschulen für notwendig erachtet. Die Ein­führung der russischen Unterrichtssprache soll allmählich im Laufe von 2 Jahren erfolgen. Afrika  .

Zuzug von Böttchern ist vom Petroleumhafen in Lübeck   und den dortigen Innungsmeistern fernzuhalten.

vor der

Wegen Bedrohung Wegen Bedrohung Arbeitswilliger wurden Düsseldorfer   Straffammer zwei Arbeiter zu je 4 Wochen Gefängnis verurteilt. Die Sache war. so unaufgeklärt, daß selbst der Staatsanwalt die Freisprechung beantragt hatte.

Vom Boerenkrieg. Die englischen Truppen beginnen sich Bedrohung Arbeitswilliger. Der Maurer Hübler aus Saal­nach ihrer Heimat einzufchiffen. Am 7. d. M. haben sich die feld war beschuldigt, den Maurer Bräutigam aus Schwarza im Londoner Freiwilligen in Kapstadt   eingeschifft. Vor der Abfahrt Verlauf des Streits beleidigt zu haben. Der Maurer B. meldete hielt Sir Alfred Milner   eine längere Ansprache, Aus fich nämlich während des Streits bei dem hiesigen Streiffomitee als Johannesburg   wird telegraphiert: Mehrere Boeren, die unter Nichtarbeitender an, worauf ihm auch eine Streitkarte und dann der Anklage standen, auf dem hiesigen Markte Lebensmittel für die noch Arbeit zu den neuen Bedingungen nachgewiesen wurde, die Boerenkommandos aufgekauft zu haben, wurden verhaftet. Aus jedoch B. nicht annahm, sondern bei einem Meister, dessen Lente Aliwalnorth wird vom 1. Oktober berichtet, daß eine englische ausständig waren, in Arbeit trat. Deswegen kam es denn, als. Patrouille mit einer Anzahl Boeren in der Nähe von Rouxville den B. darüber zur Nede stellte, zu beleidigenden Aeußerungen, zusammentraf. Die Boeren besetzten die Stadt. Die englische wegen deren gegen H. die Anklage erhoben wurde. H. sollte Patrouille zog sich nach Aliwalnorth zurück. 8ivei berittene sich gegen die§§ 153 der Gewerbe Ordnung und 185 und steht eine Meile von Wepener entfernt. Sämtliche englische Posten Verhandlung insofern, als der Amtsanwalt in seinem Plaidoyer Australier wurden von den Boeren gefangen genommen. De wet 200 des Strafgesetzbuchs vergangen haben. Interessant war die in der Stadt und Umgegend find verdoppelt worden.

Partei- Nachrichten. Arbeitersekretariate.

Nachstehend veröffentlichen wir die Adressen der zur Zeit in Deutschland   errichteten Arbeitersekretariate. Die Veröffentlichung soll periodisch erfolgen; jedesmal bei Beginn eines neuen Quartals. Verzeichnisses zu unterstützen und von einer Adressenänderung uns Wir ersuchen die Interessenten, uns in der Vervollständigung des rechtzeitig Kenntnis geben zu wollen.

Arbeitersekretariate bestehen in:

Altenburg  ( S.-A.) Unterm Schlosse 1. Altona, Große Bergstr. 204, I. Beuthen  ( O.-S.), Schießhausstr. 6. Bremen  , Osterthorstr. 26 I. Breslau  , Messergasse 18/19 I. Darmstadt, Elisabethstr. 31. Frankfurt   a. M., Schnurgasse 45 I. Freiburg   i. B., Engelbergerstr. 9 I. Halle a. S., Geiststr. 21. Hamburg  , Pferdemarkt 23 II. Hannover  , Leinestr. 17. Hildesheim  , Judenstr. 5. Jena  , Saalbahnstr. 3. Mannheim  , S. 3, 10.

Mühlheim   a. Main  , Wiesenstr. 3. München  , Jfarthorplatz 6. Nürnberg, Egydienplatz 22. Pforzheim, St. Georgenstr. 48. Posen, Grünstr. 7. Striegau  , Annengasse 4.

Stuttgart  , Eßlingerstr. 17/19.

Tuttlingen  , Schaffhäuserstr. 24. Waldenburg, Schl. Töpferstr. 1. Berlin  , den 8. Oftober 1900.

Der Parteivorstand. Kreuzbergstr. 30.

betonte, daß es nur für richtig erkannt werden könnte, wenn von einem Streifenden verlangt würde, fein gegebenes Wort auch zu halten, worauf auch Freisprechung des Angeklagten wegen Vergehens gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung erfolgte. Die Beleidigung wollte der Amtsanwalt mit 10 M. Geldstrafe geahndet wissen, das Gericht erkannte auf 15 M. Geldstrafe.

In der Porzellanfabrik von Schäfer u. Vater in Rudol­ stadt   find die Former, Formengießer, Formerinnen und Maler in den Ausstand getreten. Die Ausständigen verlangen: 1. Lohn­3. Freigabe des 1. Mai; 4. Freie Beleuchtung bei der Arbeit; 5. An­erhöhung von 10-30 Proz.; 2. Einführung des Neunstundentags; erfemning einer Preiskommission; 6. Erhöhung des Tagelohns von 3,50 auf 4 M.; 7. Besserung der sämtlichen Verhältnisse, Reinigung der Arbeitsräume; 8. Einrichtung von Ankleideräumen.

Ausland.

Der Kohlenarbeiterftreik in Pennsylvanien  . Der Führet der ausständigen Kohlenarbeiter, Mitchell wird in einigen Tagen eine Versammlung der Ausständigen einberufen, in der über die Annahme des Anerbietens einer zehnprozentigen Lohnerhöhung ent­schieden werden soll. Trotzdem eine der Kohlenbergbau- Gesellschaften und die meisten Besitzer der nicht in Händen von Gesellschaften be­findlichen Kohlengruben ihren Arbeitern durch Plakate die zehn­prozentige Lohnerhöhung angekündigt haben, hat bisher noch keiner die Arbeit wieder aufgenommen.

Sociales.

Zwischen den Krankenkassen und den Apothekern in Köln  besteht seit länger als Jahresfrist ein harter Kampf. Die Apotheker hatten den Rabatt, der bis dahin für die größeren Kassen 15, 20 und 25 Broz. betrug, allgemein auf 10 Broz. hinabgesetzt. Aber auch dieser Rabattsag war ausdrücklich an die Bedingung geknüpft, daß Wein, sämtliche Handverkaufs- Artikel, wie Verbandsstoffe, Kognat und dergleichen nur aus den Apotheken entnommen werden dürften. Diese Bedingung war gleichbedeutend mit gänzlicher Rabattentziehung, da sich die Krankenkassen darauf selbstverständlich nicht einlassen konnten. Als dann am 10. Januar

Die Magdeburger Volksstimme" wird seit Sonnabend teil dieses Jahres die Krankentajien beschloffen, sich dem unverfrorenen weise mit der Sehmaschine hergestellt.

fation

Anfinnen der Apotheker nicht zu fügen, da fündigten die letteren den Stassen den Kredit und zwvangen sie, alle Meditamente sofort bar In einer Parteiversammlung in Nürnberg   wurde eine ohnejeden Rabatt zu bezahlen. Gegen dieses Vorgehen der Apotheker herigen System, wonach die Wahlmänner Standidaten bei den fammengethan und die Apotheker bis auf wenige boykottiert. Der Beaug Aenderung der Vereinsangelegenheiten beschlossen. Mit dem bis haben sich 33 Kölner   Krantentassen mit etwa 50 000 Mitgliedern zus Landtagswahlen und die bei Wahlen ständig Dienst leistenden der Heilmittel, die zum Teil von auswärts bezogen wurden, ist so vor Genoffen als Vertrauensleute fungierten, wurde gebrochen. Von trefflich organisiert, daß für die Stranten keinerlei Unbequemlichkeiten ent­jest ab wird dem Vorstand ein Ausschuß zur Seite gestellt, dessen stehen. Dieser Tage hat die Verwaltungsbehörde in den Streit ein Alles dies verschweigt die bürgerliche Presse, um den Charakter Mitgliederzahl sich nach der Zahl der im Reichstags- Wahlkreise vor- gegriffen, indem sie den Kassenvorständen verbot, sich noch weiter der ber Demonstration zu verschleiern, beziehentlich um den Eindruck handenen Wahlbezirke richtet und vorerst 70 beträgt. Die Droguerien als Rezeptannahmestellen zu bedienen. Darauf haben hervorzurufen, als sei sie gegen die Person des Prinzen gerichtet, Wahl erfolgt in Mitglieder- Versammlungen der einzelnen die Vorstände vor acht Apotheken insgesamt 24 Boten aufgestellt, und als seien gar Gewaltthätigkeiten beabsichtigt. Bezirke. Der Ausschuß hat alle zwei Monate mit dem die an weißen Armbinden kenntlich sind und die sofortige Bezahlung Die Vorstände haben beschlossen, die Bes Die geplante Demonstration ist schließlich vertagt worden, Borstand eine Sigung abzuhalten, in der alle die Organi  - der Recepte besorgen. nachdem zwischen dem Bürgermeister und den Führern der Partei sollen. Hauptaufgabe der Ausschußmitglieder ist es, bei Wahlen den acht Apotheken hergestellt wurden. und Agitation betreffenden Fragen geregelt werden zahlung von solchen Medikamenten abzulehnen, die in andren als unterhandelt worden war. Interessant ist die Art, wie das Brüsseler alle notwendigen Wahlarbeiten zu regeln. Sie haben auch das Die Apotheker haben einen Ring gebildet und sich gegenseitig Stadtoberhaupt mit den socialdemokratischen Bürgern verkehrt. In Recht, zum Zwecke der Agitation Versammlungen abzuhalten. Dieser durch hohe Konventionalstrafen gegen jedes selbständige Borgehen dem Schreiben, das er an die Arbeiterpartei richtet, Beschluß wurde einstimmig gefaßt. Sodann erstattete Genosse gebunden. Die Gründe, die die Herren für ihr Vorgehen angeben, heißt es unter anderm: Ich habe Ursache, zu befürchten, Segis Bericht über den Pariser Socialistenkongreß, mit dessen sind unzutreffend. Sie berufen sich u. a. auf eine Preissteigerung daß Ihr Ihr Appell einigen Leuten, der Rohstoffe; diese wird aber aufgehoben durch die Preisminderung deren Doktrinen Sie Ergebnissen die Versammlung sich einverstanden erklärte. andrer Rohstoffe. Auch die Berufung auf die Aenderung der preußischen Arzneitage ist nicht stichhaltig; denn diese sieht nur für 46 Mittel eine Herabjegung, für 88 Artifel aber eine Erhöhung des Preises vor, und von diesen letzteren sagte selbst die Pharmazeutische Zig.", daß eine Anzahl Mittel darunter sind, die dem Stande der Preisliste nach nicht notwendig teurer zu werden brachten. Auch der Verbrauch an Arzneien ist in Köln   von 2,40 m. in 1895 auf 3,37 M. in 1898 pro Kassenmitglied gestiegen. Die Einnahme der Apotheken von Kölner Stassen ist von 182 000 m. in 1892 auf 250 000 m. in 1898 gewachsen."

selbst verwerfen, einen Vorwand zu Gewaltthätigkeiten bietet. Ich bitte Sie denn dringend, meine Herren, im Namen aller unsrer Mit­bürger, von dem an diesem Tage ungeeigneten Projekt Abstand zu nehmen und Ihre Parteifreunde und das Publikum davon zu be­nachrichtigen."

Diesem Wunsche des Bürgermeisters ist denn auch die social demokratische Parteileitung nachgekommen: die Demonstration ist unterblieben und auf einen späteren Termin verschoben.-

Frankreich  .

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Polizeiliches, Gerichtliches usw.

Eine Hausfuchung fand am Freitag in den Räumen unsres Gothaischen Parteiblatts statt. Es wurde vergeblich nach dem Manuskript eines Artikels gesucht, durch den ein Wachtmeister be­leidigt worden sein soll, dessen Verhalten während der Wahl fritisiert worden war.

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Den

Agitation und Sonntagsruhe. Ein Genosse in Gelsenkirchen  hatte am 29. April zwischen 11/2 und 2 Uhr die Mainummer des Bochumer Voltsblatts" verbreitet und wurde von der Polizei Die wahre Ursache des Beutezugs der Apothekenbesizer ist diese: darum zur Wache gebracht und angeklagt. Vom Schöffengericht Durch die Krankenversicherungspflicht ist das Apothekergewerbe, zumal Die Demokratifierung des Heeres scheint sich der neue Kriegs- wurde er freigesprochen, doch legte der Amtsanwalt Berufung ein. in den großen Städten, mächtig emporgeblüht. Der Preis der minister zur Aufgabe gemacht zu haben. Wie die Offiziere, so sollen Aber selbst das Zeugnis des Polizei- Inspektors, welchen man nachher Apotheken ist dadurch fabelhaft in die Höhe gegangen und steigt in Zukunft auch die Unteroffiziere von der Verpflichtung befreit als Beugen oder vielmehr als Gutachter bestellte, konnte dem bekanntlich bei jedem Besizwechsel um ein bedeutendes. fein, im Falle der Verheiratung einen bestimmten Besitz( bei den Prozeß teine andre Wendung geben. Der Genosse wurde vom höheren Staufpreis wollen die Apotheker mum durch höheren Gewinn Unteroffizieren wurde der Nachweis eines Befizes von 5000 Frants Landgericht Essen ebenfalls freigesprochen und ist damit gerichtlich wettmachen, daher das Bestreben, den Rabatt zu fürzen und vor verlangt) nachzuweisen. Der Nachweis der Erwerbsfähigkeit festgestellt, daß in der Zeit von 11 bis 2 Uhr Sonntagmittag allem den Vertrieb der Handverkaufsartitel an sich zu reißen. Das der Frau soll, wie bei den Offizieren, auch bei den Unteroffizieren Flugblätter verbreitet werden dürfen, ohne daß dadurch gegen die Gebahren der Kölner   Apotheker ist nur durch das Apothekenmonopol genügen. Die Freipläge von Saint Chr sollen, nach den Be- Sonntagsruhe verstoßen wird. geftigt. stimmungen des Kriegsministers, nur noch den 8öglingen aus Staats­schulen gegeben werden.

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Von der Entwickelung der Konsumvereine in Leipzig   und näherer Umgebung giebt folgende Uebersicht ein Bild: Konsum Umsag Umjazz 1899/1900 1898/1899

Verein

Der verantwortliche Redacteur der Magdeburger Volksstimme", Haupt, hatte in einer Notiz die Freiwilligkeit der Der Fall Dreyfus wird demnächst wieder die Oeffentlichkeit China- Freiwilligen angezweifelt und glaubte dazu im Recht zu sein, beschäftigen. Wir teilten schon vor längerer Zeit mit, daß Dreyfus weil der Vater des betreffenden jungen Mannes erklärt hatte, der felbst, der sich jetzt noch in Genf   aufhält, nach Frankreich   zurüd Sohn sei ohne seine Einwilligung nach China   gegangen. Vor Ge- Blagwiz. tehren wolle, um seinen Prozeß wieder aufzunehmen. Jetzt wird richt erklärte dieser Zeuge jedoch das Gegenteil; zur Rede gestellt, Eutrißsch der Boss. 8tg." aus Paris   gemeldet, daß Paul Napfer, der weshalb er früher etwas andres behauptet habe, antwortete der Connewitz Doyen der Universität Bordeaux  , der vom Ministerium Dupuy Beuge:" Jeder friggt de Antwurt, de he hebben will." Obgleich Stötteriz wegen einer dreyfusistischen Grabrede für ein halbes also Genosse Haupt im guten Glauben gehandelt hatte. wurde er Döliz Jahr aller akademischen Aemter enthoben worden war, dem Siècle" doch wegen Beleidigung des Regimentskommandeurs zu 1 Monat geschrieben habe, daß er und einige Freunde fest entschloffen seien, Gefängnis verurteilt. Beantragt waren 6 Wochen. den Fall Dreyfus wieder aufzunehmen und schon in nächster Zeit in Aktion zu treten.

England.

London  , 5. Oktober.  ( Eig. Ber.) Der heutige Tag hat sehr schlechte Nachrichten gebracht. Außer dem Bergarbeiter Burt, der in Morpath den Ansturm des Torysocialisten Maltman Barry nur

Zunahme, 1899/1900

1 865 253,34

Mits glieder 26 850 5 266

8 227 123,53

6 361 870,19

1 598 544,13

2 664

982 513,23

2170

695 683,97

899

292 897,85

1 283 392,31 699 057,29 630 632,60 .261 345,77

65 051,37

31 552,08

37 849 11 796 762,71

9 236 298,16

315 151,82 283 455,94

2 560 464,55 Bei den auf den Plagwizer Konsumverein bezüglichen Ziffern - Zwei Presprozesse standen am 6. Oftober vor der Straf ist zu berücksichtigen, daß im legten Geschäftsjahre der Ostvorstädtische fammer in alle gegen das Voltsblatt" zur Verhandlung an. Konsumverein mit annähernd 4000 Mitgliedern und rund 1/4 Million In der einen Anklagesache wurde der Redacteur Thiele zu 25 M. Mark Jahresumsatz in den Plagwißer Konsumverein einverleibt Geldstrafe ev. 5 Tagen Gefängnis verurteilt, weil er den Gendarm wurde. Auch bei der Gesamtsunime der Umjazzunahme darf das Findling in Theißen   durch die Kritik einer von diesem vor- nicht übersehen werden. Diese Zunahme ist in Wirklichkeit um jene genommenen Versammlungsauflösung beleidigt haben soll. 14 Million Mark geringer als oben angegeben ist.