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Auf werden kann. Das ist eines der wesentlichsten negativen Resultate Die Stuccateure hielten gestern, Dienstag, eine gut besuchte schöpfte, sondern dem ihm gewordenen Befehl nachkam. des südafrikanischen Kriegs. Da Europa zu dem Trauerspiel öffentliche Versammlung ab, in der über das Resultat der Einigungs- dem Postamt 39 erfuhr er, daß er das Opfer eines Schwindlers geschwiegen hat, welches fich in Südafrika abspielt, verhandlungen berichtet wurde. Nach dem Bericht, den der Ver- geworden sei. Der Briefbeutel nebst Inhalt ist nicht wieder zum so hat jenes Gebäude der Humanität, trauensmann, Daschütt erstattete, haben bisher 2 Sigungen Vorschein gekommen. Es befanden sich in dem Beutel auch vier welches es mit so viel Mühe errichtet hatte, der Lohnkommission mit den Unternehmern stattgefunden. Einschreibebriefe mit je 42 M. Inhalt. Die Postbehörde hat dem selbst zerstört. Das Recht der Willkür und groben Gewalt Während die erste Sizung gänzlich resultatlos verlaufen ist, Absender den Schaden ersetzen müssen, zieht dem armen ist laut verkündet worden und kein Protest hat sich erhoben. indem die Unternehmer, ohne dafür wirklich stichhaltige Gründe Briefträger das Geld aberratenweise von seinem Augenscheinlich hat die Haager Konferenz an anzuführen, durchaus neben der Lohnarbeit die Accordarbeit bei- Gehalt ab.(!!) Der Angeklagte bestritt entschieden, mit dent die moderne Diplomatie zu große Anforderungen behalten wollten, ist in der zweiten Sigung doch eine gewisse An- Schwindler identisch zu sein, und obgleich der Betrogene ihn mit gestellt. Von der erhabenen Jdee dieser Konferenz hat sie ganz näherung der beiden Parteien erfolgt. Der Redner berichtete wie ziemlicher Bestimmtheit wiederzuerkennen glaubte, hielt der Gerichtsvorzüglich gesprochen, aber nicht genug schöpferische Kraft besessen, die übrigen Kommissionsmitglieder über Einzelheiten Hof den Angeklagten doch nicht für hinreichend überführt, sondern um von Worten zu Thaten überzugehen." der Verhandlungen in ausführlicher Weise. Um zu beweisen, sprach ihn wegen dieses Falls frei, obgleich auch der zweite, Diese Peitschenhiebe, die da aus dem halbbarbarischen Rußland so lautete namentlich die Begründung, daß die Arbeiter den Frieden von dem Angeklagten eingeräumte Fall dem ersten in der Ausführung gegen das civilisierte und gutchristliche England fallen, sind wohlwollen und bereit sind, den Unternehmern möglichst entgegen ähnelte. Arendt war eine Zeitlang bei der Firma P. u. Co. angestellt verdient und sie werden es auch nicht weniger durch den Umstand, zu kommen, wurde nach langer Debatte mit großer Majorität gewesen. Wenige Tage nach seiner Entlassung, an einem Sonnabend, daß die Russen zu einem guten Teil nur aus Haß und Neid gegen folgende Resolution beschlossen:" Die Versammlung beharrt paßte er dem Lehrling, der an jedem Sonnabendnachmittag den das fiegreiche Albion die Sache der Humanität vertreten. nach wie vor auf die Einführung der Lohnarbeit, Lohn für die Arbeiter nach der Baustelle zu bringen hatte, auf. Er doch ist die Lohnkommission berechtigt, den Unternehmern bezüglich sprang zu ihm auf den Pferdebahnwagen, nahm ihm den Beutel ab und schickte ihn unter dem Vorwand, etwas Vergessenes zu holen, nach dem der jungen erst ausgelernten Kollegen Konzeffionen zu machen."
Die Abreise des Präsidenten Krüger von Laurenço Marques an Bord des niederländischen Kriegsschiffs Gelderland " foll am Donnerstag erfolgen.
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Die Deputation der Boeren wird demnächst von Haag aus einige europäische Hauptstädte besuchen.
Amerifa.
New York , 16. Oktober. Die politische Lage zeigt keine merkbare Veränderung. Nur sind die unparteiischen Beobachter mehr als je überzeugt, daß Mac Kinleys Wahl, von Zufällen abgesehen, Gewißheit ist.
Partei- Nachrichten.
Polizeiliches, Gerichtliches usw.
Eine gruselige Geschichte! In Düsseldorf wohnte seit Jahren ein biederer Posamentierer, 24 Jahre alt, Socialdemokrat und aus Wien gebürtig. Strohschneider ist sein Name. Der Mann hat die Gewohnheit, aus seinem Herzen teine Mördergrube zu machen, plaudert also frisch drauf los, daß er ein Roter sei. Wodurch die folgende Geschichte entstand, das entzieht sich unsrer Kenntnis, Thatsache ist nur, daß ihm die Polizei feit einiger Zeit auf den Fersen saß. Am letzten Sonnabend kam nun plöglich die Polizei auf die Arbeitsstätte des Arbeiters und verhaftete ihn. Der Bolizist soll dies wie folgt begründet haben: Der Arbeiter fei von Wien aus denunziert worden, er habe ein Attentat vor, müsse darum dingfest gemacht werden und werde mun wohl als„ lästig" über die Grenze spediert werden. Bis zur Stunde sigt der Mann noch fest, ob man ihn festhalten will, bis der Kaiserbesuch in Elberfeld möglicherweise zum zweitenmal aufgeschoben wird? Jedenfalls ist die ganze Geschichte in den Augen der Polizei äußerst gruselig, der Attentäter in spe behauptet, er sei unschuldig.
die
In der Diskussion, in der sich mehrere Redner gegen die Reso- Bureau zurück. Der Lehrling wußte nicht, daß der Angeklagte entlassen lution wandten, wurde wiederholt betont, daß weitere Konzessionen war, er händigte ihm den Beutel aus. Es befanden sich darin 2014 m. unter teinen Umständen mehr gemacht werden dürfen und mehrfach Der Angeklagte hat den ganzen Betrag innerhalb zwei Wochen ver8weifel erhoben, daß die Unternehmer die event. Abmachungen geudet. Dann wurde er ergriffen. Der Angeklagte wurde außerdem wirklich halten und nicht wieder bei einer ihnen günstigen Gelegen- noch mehrerer andrer Schwindeleien überführt. Der Gerichtshof heit brechen. Alle Redner plädierten für den festen Zusammen verurteilte ihn zu drei Jahren Zuchthaus , fünfjährigen Ehr schluß in der Organisation und ersuchten, auch für finanzielle Mittel verlust und 150 m. Geldstrafe. zu sorgen, um für alle Fälle gerüstet zu sein und um, wenn notwendig, den Kampf im vollen Umfange aufnehmen zu können. Von den 19 Firmen, die Aussperrungen vorgenommen, haben bis zum gestrigen Tage 13 die Forderungen bewilligt, so daß nur noch 21 Stuccateure von 6 Geschäften ausständig sind. Es ist aller dings nur ein Waffenstillstand, der auf der Grundlage geschaffen ist, daß die Unternehmer unterschriftlich erklärten, bis zum Abschluß der beiderseitigen Verhandlungen die Accordarbeit nicht einzuführen.
meiden.
Sociale Rechtspflege.
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Spekulation auf den Khaki Patriotismus. Einen ausgedehnten Schwindel mit Sammellisten für die Familien der nach China entsandten Truppen scheint der Schreiber Wilhelm Günther geplant zu haben, der gestern vor dem Schöffengericht sich zu verantworten hatte. Der Angeklagte hatte sich Sammellisten anfertigen lassen, durch welche zu Beiträgen für den gedachten patriotischen Zwed aufgefordert wurde. Die Prospekte trugen die Ueberschrift Mit höchster Geneh migung" und die Unterschrift Günther, Beamter im ReichsDer Ausstand der Stuccateure in Leipzig , den wir in der Patentamt". Als die Listen schon an einige Prsonen verschickt waren, Sonntagsnummer als in) Aussicht stehend anfündigten, ist in der fam dem Angeklagten die Kriminalpolizei in die Quere. Der Mit ihnen streiken um die Fensterfrage die Kriminalwachtmeister Otto ermittelte, daß der Angeklagte ein erst That eingetreten. öpfer. Die Maler und Lackierer, die sich ebenfalls mit der fürzlich zu vier Monaten Gefängnis verurteilter, gänzlich mittel Angelegenheit beschäftigten, haben von einer Arbeitsniederlegung loser Mann ist, der niemals Beamter im Reichs- Patentamt war abgesehen, den Stuccateuren und Töpfern aber die weitgehendste und feineswegs im Befit einer höchsten Genehmigung" ist. Eine Unterstügung zugesichert.- Stuccateure und Töpfer mögen Leipzig bei ihm vorgenommene Haussuchung förderte ein langes Verzeichnis von Personen zu Tage, an die sich der Angeklagte wenden wollte. Er behauptete im Termin, daß er thatsächlich für die Familien der China - Truppen sammeln, sich damit einen Namen machen und daraufhin einen Erlaß seiner viermonatigen Gefängnisstrafe anstreben Krankheit oder Unfall als Todesursache. Dem Brauerei- wollte. Der Gerichtshof hielt ihn aber für einen durchtriebenen arbeiter Falkenhagen hatte eine eiserne Riemenscheibe die Brust ge- Schwindler und verurteilte ihn wegen versuchten Betrugs zu sechs Seine Monaten Gefängnis. quetscht. Bald darauf, im Dezember 1898, verstarb F. Hinterbliebenen gingen die Brauerei- Berufsgenossenschaft um eine Sittlichkeitsverbrechen. Der Schuldiener Ludwig Markus Unfallrente an; sie wurden aber abgewiesen. Ihre Berufung hatte von der katholischen Gemeindeschule in der Lügowstraße Es wurde angenommen, daß der Polizeipraktiken gegen die Gewerkschaften. Während die ebenfalls feinen Erfolg. zu Charlottenburg stand gestern vor der ersten Straffammer am eine Folge jenes Unfalls sei. Die Aerzte Unternehmerorganisationen sich fortgefeßt der großen Fürsorge der Tod nicht Behörden erfreuen, ungehindert ihren Bestrebungen zur Unterdrüdung führten die Todesursache vielmehr auf ein chronisches Nieren- Landgericht II, weil er sich aus weiblichen Konfirmandinnen einen der Arbeiter nachgehen können, haben die Arbeiter in ihren Gewerk leiden des Manns zurück, das ihrer Meinung nach wieder in einer Harem gebildet hatte. In zahlreichen Fällen hatte er sich auch der thätlichen Beleidigung von 15 jährigen Mädchen schuldig gemacht. schaften mit allen möglichen Placereien zu kämpfen. Besonders find schweren Bruſtfellentzündung vom Jahre 1895 feine Ursache hatte. Der Angeklagte wurde zu acht Monaten Gefängnis vers es die Behörden in kleinen Städten, wo man vielfach versucht, den Das Reichs- Versicherungsamt als Revisionsinstanz hörte noch den Gewerkschaften Schwierigkeiten aller Art zu bereiten. Eine Aus- Professor Dr. Renvers. Dieser führte in seinem Obergutachten aus: urteilt, wovon zwei Monate auf die Untersuchungshaft angerechnet nahme in der Beziehung macht die Polizeibehörde in Frankfurt a. M., Nach eitrigen Bruſtfellentzündungen käme es durch die Verwachsungen Deutsches Sklavendafein im Jahre 1900. Auf Grund des die seit einiger Zeit mit Vorliebe alle die fleinen Bolizeimittelchen, oft zur Schwächung des Herzens, mit der verschiedene NierenDerartige Krante könnten relativ Ausnahmegesetzes gegen das Gesinde vom 24. April 1854 war das die sonst nur Amtsvorsteher und Landrat zieren, gegen die Gewerk- frankheiten zusammenhingen. schaften hervorsucht. Wiederholt hat das Gericht diesem Eifer ein Ziel schwere Arbeiten leisten, so lange tein Mißverhältnis eintrete Dienstmädchen ledert in eine Geldstrafe genommen worden, weil gesetzt, aber die Frankfurter Polizei hält an der einmal gehegten zwischen der Herzschwäche und der erforderlichen Kraftaufwendung. fie den am 1. April 1900 angetretenen Dienst bei dem Geschäftsmann am 10. April wieder verlassen Neigung unerschütterlich fest, daß die Verfehlungen der Gewerk- Nun sei dem Verstorbenen die eiserne Riemenscheibe gegen die Brust lein in Röslin bereits Das Mädchen legte Berufung ein und machte geltend, schaften teine Grenze tennen. So hatte sich am Sonnabend ein gekommen und habe auch das Herz getroffen. Das genüge, um vor- hatte. Mitglied des Verbands der nichtgewerblichen Arbeiter vor Gericht zu handene Herzschwäche so zu vermehren, daß F. die bis dahin ge- fie sei zum Verlassen des Dienstes berechtigt gewesen. Beim verantworten, weil er bei einer Festlichkeit dieser Gewerkschaft wohnte Arbeit nicht mehr leisten konnte. Da er nun dessen- Reinigen des Geschäftslotals und der vier Zimmer habe ste entgegen dem Verbot des Gendarmen einige Festteilnehmer zur ungeachtet seine Thätigkeit weiter fortgesezt habe, so hätte das Herz auf den Knien liegen müssen, so daß ihr diese angeschwollen Fortsegung des Tanzes aufgefordert hatte. Die Tanzerloubnis und damit die Lebenstraft schließlich ganz versagen müssen. Auf diese seinen. Die Kost habe der schweren Arbeit durchaus nicht entsprochen, war von der Behörde versagt. Der Angeklagte follte sich Weise habe der Unfall vom Dezember 1898 wesentlich bei der Herbei- um nicht zu hungern, habe sie sich Essen taufen müssen. deshalb eines Vergehens gegen§ 110 des R. Str. G.-B. führung des Tods mitgewirkt. Der Vertreter der Berufsgenossenschaft Der Dienst herr wurde als 8euge vernommen. Er sagte aus, fchuldig gemacht haben. Dieser Paragraph besagt, daß wer vor einer wünschte noch ein zweites Obergutachten von einer andren medizini die Angeklagte hätte den Umfang der Arbeit gekannt. Wenn sie nicht Menschenmenge zum Ungehorsam gegen behördliche Anordnungen ichen Autorität. Das Reichs- Versicherungsamt unter dem Borsiz satt geworden sei, hätte sie mehr verlangen sollen.- Ein auffordert, mit Gefängnis bis zu zwei Jahren bestraft wird. Der des Senatspräsidenten Ja up entschied indessen gleich, und zwar früheres Dienstmädchen des Zeugen, die ebenfalls vernommen Gerichtshof tam zu einer Freisprechung unter folgender Begründung: wurde die Berufsgenossenschaft zur tentengewährung verwurde, hat das Essen ausreichend" gefunden. Das Landgericht verDie Anwendung des§ 110 des Reichs- Strafgefegbuchs sei nicht statt- urteilt. Wie der Vorsitzende mitteilte, hat sich der Senat dem warf die Berufung der Angeklagten mit Rücksicht auf jene Zeugenhaft und zwar stüße sich das Gericht auf die Reichsgerichts- Entscheidung überzeugenden Gutachten des Herrn Renvers angeschlossen und eine aussagen, indem es annahm, ein gesetzlicher Grund zum Verlassen vom 9. Oftober 1884, die den folgenden Wortlaut hat:" Die weitere Beweiserhebung für überflüssig erachtet, weil Professor des Dienstes habe nicht vorgelegen. Die Angeklagte legte Revision Amtshandlungen und Aufforderungen bloßer Vollzugsorgane in Renvers ein hochangesehener Obergutachter sei.
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Gerichts- Beifung.
wurden.
ein und erschien persönlich zu der Verhandlung vor dem Kammergericht. Auf eine Frage des Präsidenten führte sie u. a. aus: Die Kost sei schlecht schlecht und gering gewesen. Des Morgens habe sie, die schon fehr früh aufstehen mußte, nut eine Semmel oder Stulle erhalten, und damit habe sie bis zum Mittag aushalten müssen. Das
einem tonkreten Falle find nicht obrigkeitliche Anordnungen in gleicher Weise wie Geseze oder Verordnungen. Da Träger der Staatsgewalt schon gegen bloße Provokation zur Mißachtung geschützt werden sollen, sind im Sinne des§ 110 nur solche Organe der Staatsgewalt zu verstehen, welche in einem gewissen Umfange die Ein sauberer Unternehmer. Unfittliche Attaden eines Arbeit Mittagessen habe wenig Kraft gehabt. Statt Kaffee sei ihr Staatsgewalt selbständig auszuüben haben und zum Erlasse allges meiner verpflichtender Borschriften berufen find." Ein polizeiliches gebers auf mehrere in feinem Betrieb beschäftigte Arbeiterinnen nachmittags Cichorienbrühe verabreicht worden und abends habe sie Vollzugsorgan( Polizeioffiziant, welcher etwa zum Auseinander- tamen gestern vor dem hiesigen Schöffengericht zur Sprache. Wegen auch wieder nur eine Stulle bekommen. Mit der Aussage des gehen auffordert) ist teine solche Obrigkeit; seine Amtshandlungen wiederholter thätlicher Beleidigung hatte sich der Buchdruckereibesizer andren Dienstmädchens sei das eine„ eigne Sache". Von diesent find demnach nicht Anordnungen der Obrigkeit im Sinne des§ 110. Louis Mosler, Inhaber der Buch- und Steindruckerei von Mädchen habe ihr Frau Klein gleich nach ihrem Dienstautvitt erEs müsse deshalb auf Freisprechung erkannt werden; die Kosten Louis Borchardt, Wilhelmstr. 119, zu verantworten. Dem zählt, daß es von ihrem Manne in jeder Weise bevor Vernehmen nach bekundeten in der unter Ausschluß der zugt worden sei und daß ihr Mann fie selber wegen jenes fallen der Staatskasse zur Last. Oeffentlichkeit geführten Verhandlung mehrere Zeugen, daß Mädchens vernachlässigt habe. Die Aussage der Zeugin tönnte in mehreren Fällen gegen Ar- also nicht ins Gewicht fallen. Das Kanumergericht verwarf die sich der Angeklagte schon die zur Erledigung irgend einer Angelegenheit Revision. beiterinnen, bei ihm im Comptoir zu erscheinen hatten, ungehörig benommen und sie unzüchtig berührt habe. Eine Strafverfolgung ist in diesen Fällen nicht erfolgt und es ist inzwischen Verjährung eingetreten. Tekte Nachrichten und Depelthen. Durch die gestrige Verhandlung wurde festgestellt, daß sich der AnLeipzig, 16. Oftober.( W. T. B.) Die Tarifverhandlungen geflagte in 5 Fällen gegen eine bei ihm beschäftigte Frau W. durch unzüchtige Berührungen vergangen hat. Staatsanwalt Böttger zwischen den Buchbindereibesikern und den Buchbindergehilfen geißelte das Verhalten des Angeklagten scharf und beantragte gegen ihn werden heute zu Ende geführt; bis auf einige unwesentliche Buntte eine Geldstrafe von 1300 M., während Rechtsanwalt Lieb- wurde eine Einigung erzielt. necht als Vertreter der Nebenklägerin das Verfahren dieses Arbeitgebers für ganz unentschuldbar erachtete und die Verhängung London , 16. Oktober. ( W. T. B.) Die Wahlen sind beendet, einer Gefängnisstrafe beantragte. Der Angeklagte selbst leugnete jede Schuld, fein Verteidiger Justizrat Kleinholz mußte gegen nur das Resultat der Wahl auf den Ortneyinseln steht noch aus, über der Beweisaufnahme zugeben, daß der Angeklagte wegen Be- Gewählt wurden 332 Konservative, 69 liberale Unionisten, 186 Liberale Die Regierung hat leidigung sich strafbar gemacht, glaubte aber, daß nur eine augen- und Arbeitervertreter, 82 irische Nationalisten. blickliche finnliche Aufwallung ihn zu den Ungehörigkeiten getrieben eine Majorität von 132 Stimmen. habe und die letzteren von der Nebenklägerin in ihrer Erregung wohl übertrieben würden. Das Schöffengericht war der Ansicht, daß in diesem Falle eine Geldstrafe nicht am Plage sei. Wenn ein un
Die Wahlen in England.
Der Poftprozeß gegen die„ Mecklenburgische Volkszeitung" hat mit einer Freisprechung geendet. Bekanntlich hatte die medlen burger Behörde die Austragung unsres Rostocker Partei- Organs am Sonntag auf Grund der Gewerbe Ordnung, betreffend die äußere Heilighaltung des Sonntags, verboten. Da nun die Poft die Berechtigung hat, am Sonntag zu expedieren, so gründeten unsre Parteifreunde eine Privatpost, um so das Blatt an die Leser gelangen zu laffen. Die Rostocker Strafkammer, vor der die Angelegenheit am 6. Ottober verhandelt worden, verkündete am 13. das Urteil. Die Berufung der Staatsanwaltschaft gegen das freisprechende Urteil des Rostocker Schöffengerichts wurde der Be berworfen, da die Straftammer festgestellt hat, weis, daß der Verleger der Mecklenburgischen Volkszeitung" das frühere Postgesetz übertreten habe, sei nicht erbracht. Aber auch die Berufung der Angeklagten, soweit fie auf Ersatz der ihnen er wachsenen notwendigen Auslagen gerichtet war, hat die Straffammer berworfen; denn die Angeschuldigten hätten den Nachweis des Nichtschuldig nicht erbracht, vielmehr sei ein gewisser Verdacht, daß das alte Postgeset verlegt worden sei, beim Gericht zurück geblieben; worauf sich dieser Verdacht stüße, das werde die Straftammer in der schriftlichen Ausfertigung des Urteils näher dargebildeter Arbeiter- so verkündete der Vorsitzende fich in solch' unfitt von heute: Der amerikanische Gesandte Conger telegraphierte, der licher Weise vorgehe, so werde er in das Gefängnis gesteckt. liege gar fein Anlaß vor, mit dem Angeklagten anders zu verfahren. Staiser von China werde unter amerikanischem Schuge nach Beting Im Gegenteil sei es um so strafwürdiger, wenn sich ein Mann, der zurückkehren.
Legen.
Zum Generalsekretär des Verbands der katholischen Arbeitervereine Nord- und Ostdeutschlands ist an Stelle des zum Professor an der Universität Münster ernannten Dr. Hille Dr. Will gewählt worden. Dr. Hille war seit 1895 in diesem Amt in Berlin thätig und war hier ein eifriger Förderer und Organisator der christlichen Gewerkschaften, die im katholischen Arbeiterverein ihre besonderen Fachsektionen bildeten.
den gebildeten Klassen angehören wolle und dem als Arbeitgeber Paris , 16. Oktober. ( W. T. 2.)' Heute Nachmittag wurde durch immerhin ein geivisses Gewaltsverhältnis gegen seine Arbeiter die deutsche Botschaft die Antwort Deutschlands auf die Note zusteht, zu solchen unfittlichen Erzeffen hinreißen laffe. Der Gerichts- Delcaffés überreicht. hof habe deshalb auf 4 Wochen Gefängnis erkannt.
in
Mehrere Blätter wollen wissen, daß Delclassé demnächst eine Als ein verschmitter Betrüger zeigte sich der 26jährige ueue Note an die Mächte richten werde, in welcher er ein Resumé Bautechniker Karl Arendt, welcher gestern der zweiten Straf- der Antworten der Mächte auf die erste franzöfifche Note geben wird. fammer des Landgerichts I vorgeführt wurde. Der Angeklagte foll Die Absendung dieser zweiten Note würde einen Meinungsaustausch einem Fall einen Gaunerstreich ausgeführt haben, der der Mächte über die ihren Vertretern in Peking zu erteilenden Ins an Dreistigkeit seinesgleichen sucht. An einem Julivormittage struktionen zur Folge haben. wurde der Briefträger Schlottle bom auf Postamt 39 Paris, 16. Ottober.( W. T. B.) Aus den Papieren, welche einem Beutel boll Briefe nach dem heute bei einer Haussuchung in dem früheren Haufe der Antisemiten Achtung, Leder- und Galanterie- Arbeiter! Bor ca. 14 Tagen dem Wedding mit dem Bahnhof Friedrichstraße gefchidt, um liga in der Rue Chabrol gefunden wurden, soll hervorgehen, daß erhielten die Arbeiter und Arbeiterinnen der Lederwarenfabrit bon Bostamt auf S. Brenner u. Co., Ritterstraße 13, auf ihre Forderung 10 Prozent die Briefe mit dem nach etwa einer halben Stunde später ab- die Liga fich von Neuem gebildet hat und daher das Strafgesetz auf Lohnerhöhung bewilligt. Am legten Sonnabend wurde den Arbeitern gehenden Zug zu befördern. Der Beamte benutzte die Pferdebahn. sie zur Anwendung kommt. Trient , 16. Oktober. ( B. H.) Troß des polizeilichen Verbots bedeutet, daß in der nächsten Woche der Zuschlag wegfalle, da Herr An der Ecke der Invalidenstraße sprang ein andrer Postbeamter in Brenner mit der Bewilligung übereilt gehandelt hätte. Der Komvorschriftsmäßiger Uniform auf den Wagen und redete seinen legte die hiesige Bürgerschaft anläßlich der Dante- Feier eine große mission des Verbands wurde, als sie mit Herrn Brenner verhandeln Kollegen mit den Worten an: Ich komme vom Postamt 39, Anzahl Kränze am Dante- Monument nieder, sperrte die GeschäftsDie Gendarmerie wollte, die Thür gewiesen. Daraufhin legten sämtliche Kollegen die geben Sie mir den Beutel, den ich nach dem Bahnhof lokale und versuchte Straßenumzüge zu halten. Arbeit nieder und erwarten wir von den übrigen Kollegen, daß sie bringen werde und kehren Sie eiligst nach dem Boftamt 39 zurüd, nahm mehrere Berhaftungen vor. es ist etwas vergessen worden!" Das Auftreten des angeblichen die Werkstube meiden. Bukarest , 16. Oftober.( B. S.) Heute früh um 3 Uhr fand Der Vertrauensmann: H. Weinschild. Kollegen war so sicher, daß Schlottte keinen teinen Verdacht hier ein heftiges Erdbeben stait. Berantwortl. Redacteur: Heinrich Wekker in Groß- Lichterfelde . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin . Hierau 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.