Nr. 244. 17. Jahrgang. Jahrgang.
1. Beilage des„, Vorwärts" Berliner Volksblatt. Freitag, 19. Oktober 1900.
Arbeiter, Handwerker, Parteigenossen! Am Dienstag, den 30. Oktober, ist die Nachwahl im 6. ReichstagsWahlkreise. Sorgt durch lebhafte Agitation dafür, daß unser Kandidat Georg Ledebour mit imposanter Stimmenzahl in den Reichstag gewählt werde!
diefelbe aufgefordert werden, darauf zu bringen, daß zur Zeit der Krise teine Arbeiterentlassungen stattfinden, sondern eine Verkürzung Achtung, VI. Wahlkreis. Den Genossen und Genossinnen der Arbeitszeit durchgeführt werde. zur Nachricht, daß am Sonntagvormittag eine Flugblatt: Verbreitung stattfindet. Wir ersuchen diejenigen, welche bei der Berbreitung helfen wollen, fich pünktlich morgens 8 Uhr( außer in den bekannten Stellen) in folgenden Lokalen einzufinden: J. Pfarr, Butligstr. 10; Strause, Müllerstr. 7a; Schulze, Schwarzkopffftr. 15; Thomas, Gartenstr. 152; Brinkmann, Prinzen- Allee 21; Herrmann, Putbuserstr. 45; Bachgänger, Swinemünderstr. 34; Rosin, Ruppiner und Schönholzerstraßen- Ece ; Hoppe, Aderstraße 21; Schönfeld, Fehrbellinerstraße 9. Zahlreiche Beteiligung der Genossen und Genossinnen ist Ehrenpflicht.
Fabrit. Sie bleibe in ihrem Hause, nähre ihre Kinder, pflege und erziehe sie, schmücke dem Mann anmutig das Heim. Kurz, mit der Austreibung der Frau aus der Fabrit scheint für die Arbeiterfamilie das Paradies erobert. Lohnkürzungen. Aus Bochum wird uns geschrieben: Wo Die Berichte der Fabrik- Juspektoren passen leider nicht recht in man hinhört Lohnreduktionen und Arbeitszeitbeschränkung. Die das schöne Zukunftsbild. Mit sehr wenig Ausnahmen erklären sie Leiter der Gelsenkirchener Gußstahl- und Eisenwerte haben ihren die Mitarbeit der Ehefrau, da wo sie stattfindet, als notwendig zur der Löhne um 10 Proz. angekündigt. Das Brückhausener Stahlwert Die Familie zu erhalten, dann geht die Frau überhaupt nicht auf sämtlichen Arbeitern eine vom 1. November ab eintretende Kürzung Bestreitung der Lebensbedürfnisse. Verdient der Mann genug, um Deutscher Kaiser" hat gleich 15 Broz. angekündigt. Auch auf der Arbeit. Die Herren, welche die Fabrikarbeit der Ehefrau verbieten Fabrit von Böter n. Co. in Schalte ist neben mehreren Feier- wollen, scheinen diefelbe als eine Art Lustbarkeit anzusehen, schichten pro Woche eine bedeutende Schichtlohnkürzung eingetreten. deren Lodungen die Frau nicht widerstehen kann, denen fie die Auf dem Walzwerk Grillo u. Funke ist 100 Arbeitern gekündigt Pflichten der Mutter und Hausfrau frevelhaft opfert. Solange aber worden. jene Socialpolitiker der Familie den Ertrag der Frauenarbeit nicht zu ersegen vermögen, muß doch gearbeitet werden, wenn auch nicht in der Fabrit.
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Einen Deutschen Goldschmiede Verband" haben die Das socialdemokratische Wahlkomitee. Arbeitgeber des Gold- und Silberwarengewerbes in Leipzig ges Arbeiter Bildungsschule, Gewerkschaftshaus, Engel- Ufer 15, Politik" stehen. gründet. Der Verband soll auf dem Boden der MittelstandsDie Frau, der die besser bezahlte Fabrifarbeit verboten ist, Sof lints, 2 Treppen. Heute: Beginn des Kursus in Geschichte und Gehilfenwesens anstreben. Als Mittel für diese Regelung" wird mit allen ihren Schaden zieht ins Haus. Nur braucht sie sich Vor allem will er die Regelung" des Lehrlings greift zur schlechter gelohnten Heimarbeit. Das heißt, die Fabrik ( Stulturgeschichte in großen Zügen, von den Anfängen der mensch vorgeschlagen, den Lehrlingen all und jede Lohnentschädigung zu hier an feine Verordnung, an fein Gesetz zu kehren die Heimlichen Kultur bis zur Gegenwart). Vortragender: Dr. R. Steiner verweigern. Durch ein solches Vorgehen glaubt man, nur Söhne arbeit ist frei. Die einzige Freiheit, die man den Arbeitern gern Bibliothek: 3 Treppen, 8-9 Uhr. Zu zahlreichem Besuch ladet ein solcher Eltern zu Lehrlingen zu bekommen, denen vor allem daran gönnt. Diese freie Arbeit ergreift die Frau und hält sie in ihrem Der Vorstand. liegt, daß ihr Kind einen tüchtigen Goldschmied zum Lehrherrn er Bann, nicht nur eine bestimmte Zeit lang, sondern den ganzen Tag. Socialdemokratischer Verein des 6. Wahlkreises. Den hält und selbst ein tüchtiger Mann und Meister seines Fachs wird. Sie ergreift die Kinder, so weit sie verwendbar find; die andern Bezirksführern zur Nachricht, daß laut Beschluß des Vorstands das Weiter heißt es:„ Der segensreiche Erfolg eines derartigen Vor- werden vernachlässigt. Stören dürfen sie nicht. Je geringer der Protokoll vom Parteitag in Mainz gratis an jedes Mitglied ver- gehens und Einschreitens gegen die gewissenlose Annahme von Lehr- Verdienst, desto fieberhafter die Arbeit. Die Fürsorge für die ausgabt wird, das drei Monate dem Verein angehört lingen und mangelhafte Fürsorge für dieselben wird dann sein, daß Kinder, für ihr geistiges und leibliches Wohl, gedeiht noch schlechter und nicht über drei Monate mit seinen Beiträgen im wir nicht nur arbeitsfreudige und arbeitstüchtige Gehilfen erhalten, bei der aufreibenden Heimarbeit als bei dem Gang zur Fabrik. Rückstande ist. Die Exemplare sind in folgenden Zahlstellen ab- sondern wir werden Gehilfen erhalten, welche sich eines wohl Wie steht es daneben mit der Arbeit der Unverheirateten? Mit zuholen: Tauschel, Wiesenstraße, für Wedding ; Oranienburger anständigen, ehrerbietigen und freundlichen Tous dem Prinzipal Recht betonte man bei Beratung des Arbeiterschutzes, daß Mädchen Vorstadt bei Schulz, Schwarzkopffftraße; Moabit bei Karl Anders, gegenüber befleißigen." nicht minder als Ehefrauen des gefeßlichen Schuges in vollem Salzwedelerstraße; Gesundbrunnen oberer Teil bei Herrmann, But Damit der Narrentappe die Schellen nicht fehlen, beschloß der Maße bedürfen. Die ausschließliche Fürsorge für Ehefrauen. buserstraße 45, unterer Teil bei Abendroth, Badftr. 42/43; Schön- Verband wohl, demjenigen Polizeibeamten, welcher eine leber- mutet seltsam an, zumal wenn man der zärtlichen Besorgnis hauser Vorstadt bei Karl Mars, Kastanien- Allee. tretung des durch das Gefezz verbotenen Haufierwesens mit Schmuck gedenkt, mit welcher dieselben Gesetzgeber die Unverheirateten dem id Der Vorstand. J. A.: M. Kiesel. waren und Uhren zur Anzeige bringt, eine Prämie von 5 M. aus Studium fernhalten möchten, weil es zu anstrengend sei. Ein Charlottenburg . Sonntag früh 7/2 Uhr findet über ganz zuzahlen". wenig jener Befürchtungen wäre beffer hier, bei der Arbeiterfrage, Charlottenburg eine Flugblattverteilung statt. Beteilige Bei der Gewerbegerichtswahl in Koftheim( Rhein - am Play. Wie oft würde mehr frische Kraft, mehr widerstandsfähige sich jeder Genosse daran, dann wird es dem Einzelnen nicht zu befsen) siegte trog heftigster und teilweise mit schamlosen Mitteln Gesundheit für die Mutterpflichten übrig bleiben, wenn nicht das schwer. Die Ausgabe der Flugblätter erfolgt in 1. Bezirt bei geführter ultramontaner Gegenagitation die Liste des Gewerkschafts - junge Mädchen den umentwidelten Körper durch Ueberanstrengung Baasche, Potsdamerstr. 44; im 2. Bezirk bei Leder, Bismarckstr. 74; fartells. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber wurden unheilbar geschädigt hätte! im 3. Bezirk bei Dörre, Wallstr. 90 und bei Gimpel, Osnabrücker: nach dieser Liste gewählt. straße 4; im 4. Bezirk bei Eberhardt, Wilmersdorferstr. 38a; im 5. Bezirk bei Wilke, Bismardstr. 35; im 6. Bezirk bei Prill, Goethestraße 78; im 7. Bezirk bei Bredlow, Ansbacherstr. 31.
Reinickendorf . Der Wahlverein für Reinickendorf und Umgegend hält am Sonnabendabend 81/2 1hr in Schönholz im Restaurant Medelmann seine Generalversammlung ab. Genosse Dr. Wollheim hält einen Vortrag über Licht und Lebeu".
Arbeiterverein von Pankow und Umgegend. Sonnabend, abends 1/29 Uhr, zehntes Stiftungsfest in Rölls Gesellschaftshaus. Programm: Herren 50 Pf. inkl. Tanz, Damen 25 Pf. Reich haltiges Programm. Pflicht eines jeden Mitglieds ist es, 3
erscheinen.
Erfuer. Am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, findet in Brodts Gesellschaftshaus eine Voltsversammlung für Männer und Frauen statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen SchubertSchöneberg:„ Weltmacht- Politik und China- Wirren". 2. Wahlen.
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in Berlin eine Gauvorsteher- Konferenz einberufen, in der über ein Der Verband der Buchdrucker hatte am 13. und 14. Oktober Programm beraten wurde, welches der demnächsten Tarifrevision von Gehilfenſeite zu Grunde gelegt werden soll. Zur Annahme gelangte folgende Resolution:
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Nürnberg beschlossen habe, in das Statut des Arbeitsnachweises die Streifflausel. Wir berichteten kürzlich, daß der Stadtmagistrat Bestimmung aufzunehmen, daß bei Ausbruch von Streits die Arbeit fuchenden darauf aufmerksam zu machen seien. Dagegen hat nun das Gemeindekollegium aus" Gründen der Unparteilichkeit" Einspruch erhoben.
Ansland.
Abgeordneten Sachse als Vertreter entsandt.
entweder
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Die weibliche Arbeit wird
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Nur durch Ueberanstrengung? Noch andre böse Früchte zeitigt Gift allein genügte, die herbste Verurteilung auszusprechen. An die heutige Weltordnung auf diesem Feld, Früchte, deren töbliches ihren Früchten sollt ihr fie erfennen." nur zu häufig so schlecht entlohnt, daß auch der größte Fleiß nicht das Notwendige schaffen kann. Der Hunger pocht drohend an die Thür. Es giebt ein letztes Mittel der Abwehr- der Verkauf des Körpers. Was die ehrliche Arbeit verweigert, giebt die Prostitution. Eine Reichskonferenz der öftreichischen Bergarbeiter tagt Sier allerdings ist Unfittlichkeit, schwere, volksverwüstende. Aber gegenwärtig in Wien . Die Konferenz ist von Delegierten sämtlicher essen ist die Schuld? Kann die Arme dafür, daß ehrliche Arbeit ihr nicht Brot giebt? des großen Kohlenarbeiter- Ausstands Hueber, Dr. Karpeles und zieht einmal ein Ereignis wie der Konfektionsarbeiterstreit vom Reviere in Destreich besucht. Unter ihnen befinden sich die Leiter Und jeder weiß es, aber feiner läßt sich gern daran erinnern. Beer; die Bergarbeiter Deutschlands haben den Genossen Reichstags- Jahre 1896 den verhüllenden Schleier von dem ganzen Elend, zeigt Die Tagesordnung wird wie folgt festgefeßt: 1. Organisation. der Entrüftung durch die Spalten der Blätter, durch das Gemit der Lefer. sich die traurige Wahrheit in ihrem ganzen Schrecken, dann geht ein Schrei 2. Unterstützungswesen. 3. Widerstandsfonds und Streit. 4. Berg- Man will und muß bessern, man stellt Forderungen, man verlangt bau- Genossenschaften. 5. Presse. 6. Eventuelles. Der erste Punkt, zu dem Genosse Hueber das Referat hat, ruft das Ende ist wohl stets dasselbe wie bei dem erwähnten Streit. Enqueten. Es wird abermals viel gesprochen und geschrieben. Und cine lange Debatte hervor. Es liegen zwei Anträge vor: Der Antrag der Falfenauer, der auch auf der Skonferenz der Nach seiner Beendigung wurde in einer Reichstags- Debatte, gelegentVertrauensmänner im August laufenden Jahrs genehmigt wurde, lich einer Interpellation erklärt, die Sache der Konfektionsarbeiter will im wesentlichen an Stelle des bestehenden Centralverbands die habe sich noch ungünstiger gestaltet, als vor dem Streit. Was von einzelnen Branchen der Frauenarbeit in verschiedenen Diftriftsverbände zur Grundlage der Organisation machen, die nur in Verbindung zu treten hätten. Außerdem enthält der Antrag ein in den Großstädten" also zusammen: Ein sehr großer Teil durch ein auf der Konferenz gewähltes Gretutivkomitee miteinander Berichten, bald hier, bald dort zahlenmäßig festgestellt worden, faßt Dr. Frankenstein in seinem Werk: Ueber die Lage der Arbeiterinnen gehende Bestimmungen über die Schachtorganisation. Demgegenüber will der Antrag des Centralverbands in Turn, daß der Central- der Arbeiterinnen unsrer Großstädte erhält Löhne, welche nicht hin In Berücksichtigung der Steigerung der Lebensmittel: und sich alle andren Vereine und Verbände umzubilden hätten. verband zu einer Union ausgestaltet werde, zu deren Ortsgruppen reichen, die notwendigsten Bedürfnisse des Lebens zu befriedigen, umb er befindet sich aus diesem Grunde in der Zwangs lage, Wohnungspreise und in der weiteren Erwägung, daß 1896 das ergänzenden Erwerbszweig Der Referent weist besonders darauf hin, daß sich die Organi Hauptgewicht der Tarifrevision auf die Berkürzung der Arbeitszeit fation im legten großen Kampf nicht schlagfertig gezeigt habe. Die törperlicher und geistiger Zerrüttung zu verfallen." Prostitution zu suchen, oder den unabwendbaren Folgen gelegt wurde und berechtigte Wünsche auf Lohnerhöhung unberück- Frage sei, welche Form der Organisation man wählen solle. Die fichtigt. blieben, stellt sich die Gauvorsteher Konferenz auf den straffe Centralisation habe vieles für fich, fie fei wohl überhaupt trostlosen Zuständen versuchen, die Sittlichkeit zu schüßen und zu Was läßt sich thun, Rat zu schaffen? Wie kann man bei so Standpunkt, daß bei der nächstjährigen Tarifverhandlung in der die beste Organisationsform. Ihre Einführung sei aber verfrüht, fördern? Daß es nur Balliativmittel fein können, fo lange nicht die Hauptsache Anträge auf Erhöhung des Gewißgelds bezw. der die öftreichischen Bergarbeiter müßten erst dazu erzogen werden. Art an die Wurzel des Uebels gelegt wird, versteht sich. Aber einiges Grundposition gestellt werden. Es bleibt selbstverständlich Orten Daher solle man die Centralisation erst soweit durchführen, daß art an die Wurzel des Uebels gelegt wird, versteht sich. Aber einiges mit teuren Lebensverhältnissen überlassen, außerdem noch eine man Distriktsverbände gründe, später könne man der Frage der Er- läßt sich doch erreichen, zunächst durch Ausbau der staatlichen dementsprechende Regelung der Lokalzuschläge zu beantragen. Die richtung einer Union näher treten.- Nach langer Debatte für oder Schußgefeßze. Wenn auch schon jest in den Fabriken ein Maximal Konferenz hält die Erhöhung des Tarifs in der angedeuteten Form wider Centralisation und Union wird eine Resolution angenommen, Achtstundentag würde eben hinreichen, um für die anderweitigen Arbeitstag für Frauen eingeführt ist, so genügt er noch nicht. Der für notwendig, um die Hebung der Lebenslage aller Kollegen, auch wonach der Centralvorstand beauftragt wird, den Unterbau für eine Pflichten Zeit zu schaffen. Auch zu der Pflicht gegen sich selbst, der in den Kleineren Drudorten, herbeizuführen! Unionsorganisation in die Wege zu leiten und den Ausbau der nötigen Ruhe nach Harter Arbeit für Erwerb, Kinder und HausArbeitszeit- Verkürzung. Anläßlich der soeben stattgefundenen Centralisation der einzelnen Distriktsverbände herbeizuführen. haltung. Bewegung der Silberarbeiter verstanden sich die Silberarbeiter der Im Anschluß hieran entwickelte sich eine Debatte über die NotFür die Heimarbeit erscheint eine Besserung so schwer durch Firma Schneider, Stallschreiberstraße, auf Anregung der dortigen wendigkeit einer Schachtorganisation. Es wird schließlich ein Antrag Graveure dazu, nicht nur die 9ftündige Arbeitszeit, wie es in den angenommen, wonach eine solche für notwendig erklärt wird: Alle führbar, daß die Umwandlung derselben in Werkstättenarbeit als beste Lösung gelten muß. Ein Verbot an die Meister, Arbeit ins andren Werkstätten geschah, sondern dieselbe Arbeitszeit, welche die Arbeiter eines Schachts sollen eine Organisation bilden, die die An- Haus zu geben, fleißige leberwachung der gesetzlich geordneten WertGraveure haben, die 81/ aftiindige, au fordern. Anstands los ist gelegenheiten im Schachte regeln und dazu in Schachtversammlungen ftätten, läßt sich, bei uns so gut wie in England anstreben und durch ihnen diese bewilligt worden. Stellung nehmen soll. Angelegenheiten, die der Schachtorganisation führen. Bleibt ein solches Gesetz nicht bloß auf dem Papier, sondern Die Ortsverwaltung der Graveure und Eiseleure. und Schachtversammlung obliegen, sind u. a.: wird mit rücksichtslosem Eifer durchgesezt, dann wird eine günstige Partieller Lohnstreit, leberwachung der Grubenvorschriften, Um so weniger, wenn ein Die Maßregelungen in der Adressenbranche, wodurch die für fanitare Einrichtung, Trintwaffer, Ruhepausen, Beweiterung, lleber- dirkung sicher nicht ausbleiben. ihre Organisation thätigen Mitglieder des Centralvereins der im schichten, moralischer Zwang zur Organisation, Abwehr gegen schlechte weiteres Mittel hinzutritt, welches in den Händen der Arbeiterin Adressenwesen und verwandten Branchen Beschäftigten aufs Pflaster Behandlung, Festsetzung einer Marimalleistung für alle Arbeitsorte, Arbeiterinnen, organisiert Euch! selbst liegt. geworfen wurden, haben eine Anzahl der Angehörigen dieser gemeinsamer Borgang bei fleinen Lohnforderungen, das heißt bei Organisation veranlaßt, zu einer Genossenschaft zusammenzutreten, Hunt- und Metergedinge, Schichtlohn usw., gemeinsames Auftreten Kollegen. Bergeßt nie, daß Ihr einzig durch Koalition Macht genug Schließt Euch Eurer Gewerkschaft an. Haltet fest zu Euren um den in Frage kommenden Kollegen eine gesicherte und gegen Lohnverderber und Denunzianten. unabhängige Position zu schaffen, einen festen Rückhalt für die Beim Bunkt Unterſtügungswefen gelangte eine Resolution zur erlangen fönnt, um Eure Lebenshaltung zu verbessern. Das Geses Organisation und ein nicht zu unterschäßendes Gegengewicht gegen Annahme, durch die der Centralvorstand beauftragt wird, eine eindie Bestrebungen der kapitalistischen Bureau- Juhaber zu bilden. Die heitliche Regelung der Arbeitslosen- und Krankenunterſtügung inner Genossenschaft hat sich mit der neubegründeten Cirkularpost zu der halb der Organisation herbeizuführen. Firma: Adressenverlag und Cirkularvertrieb, Eingetragene Ge nossenschaft mit beschränkter Haftpflicht", zusammengeschlossen und Tage erstrecken. Die Verhandlungen, die noch fortdauern, dürften sich auf drei ihren Geschäftsbetrieb vorläufig im Gewerkschaftshaus, EngelIn Triest haben ungefähr 500 bis 600 Magazinarbeiter der Ilfer 15, Zimmer 34, eröffnet. Die neue Genossenschaft übernimmt die Bestellung der Gewerk. Südbahn die Arbeit niedergelegt; die Ausständigen verlangen Abschaftszeitungen sowie sonstiger Fach- und Vereinszeitungen, Ein- fchaffung der Accordarbeit. ladung zu Bersammlungen 2c., welche an dieselben Vereinsmitglieder zum Versand kommen, sowie die Verteilung von Cirkularen, Prospekten und andren nicht adressierten Sendungen von Haus zu Haus, auch bezirks- und straßenweise.
Enblich wird das Inkasso von Vereinsbeiträgen, die Einführung neuer Artikel, fowie die Herstellung von Reflame- Drucksachen über
giebt Euch bestenfalls den Normalarbeitstag. Den Normalarbeitslohn müßt Ihr selbst erringen. Indem Ihr Euch selbst Vorteile erwerbt, arbeitet Ihr zugleich an der Gesundung der öffentlichen Ordnung. Der größte Feind aller Kultur und Sittlichkeit ist die bittre Not, welche feine Sorge mehr fennt, als die Furcht, auch das elendeste Leben nicht fristen zu fönnen. Nur bei einem menschenwürdigen Dasein gedeihen die Blüten höherer Sitte.
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Für die Heimarbeiterimien wie für die Dienenden ist dieser Weg zur Besserung schwer zu finden. In diesen Berufen lebt jeder bereinzelt für fich dahin, verkehrt nur zufällig und gelegentlich mit schöne Tugend des Arbeiters, die den Keim der schönsten Entwicklung Gefährdet die weibliche Lohnarbeit die Sittlichkeit? Gefährdet in sich birgt. Und doch fängt es an sich zu rühren; der Hauch der fie die Familie, die Ehe, die Kindererziehung? neuen Zeit dringt langjam aber unaufhaltsam selbst in den ent Mit Eifer hat man diese Fragen von verschiedenen Seiten in ferntesten Winkel. In ihren Vereinen zeigen die Dienstangestellten, Angriff genommen. Mit Nachdrud verlangt insbesondere die daß das Bewußtsein der Interessengemeinschaft in ihren Streisen Centrumspartei Erhebungen über die sittlichen Nachteile der Fabrit- erwacht ist. Auch von den Heimarbeiterinnen schließt sich schon arbeit verheirateter Frauen, Wenn man der Bereitwilligkeit manch eine ihrer Organisation an. Möchte eine jede derselben eingedenkt, mit welcher diese ausschlaggebende Partei im Reichs- gedent sein der Pflicht, auch unter den Genossinnen der Arbeit wo fag den Arbeitgeber- Paragraphen preisgab- den einzigen in der ganzen irgend möglich werbend und aufklärend zu wirken. Deutsches Reich . lex Heinze, welcher einen Schuß gegen Unfittlichkeit thatsächlich ge- Will man die Sittlichkeit im Bolte fördern, so greife man zu Eine Eingabe des Verbands Deutscher Berg: und Hütten währte begreift man das Bestreben, sich nun nachträglich als den nächstliegenden Mitteln. Man gebe der Arbeiterin mehr Unterricht, leute an die Regierung ist in der Vorstandsfizung am ver- Hüter und Schüßer der frommen Sitte aufzuspielen. Deshalb läßt mehr Muße, mehr Lohn, mehr Freiheit. Jus Praktische übersegt: den gangenen Sonntag beschloffen worden. Die Regierung soll durch man die Losung ergehen: die verheiratete Frau muß heraus aus der achtstündigen Arbeitstag, die obligatorische Fortbildungsschule und
Aus der Frauenbewegung. feinesgleichen. So fehlt jenes Gefühl der Zusammengehörigkeit, jene
nommen.
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Die Abteilung Adressenwesen", von bewährten Fachleuten geleitet, liefert Adressen aller Arten und Länder, sowie Hilfskräfte für alle faufmännischen und gewerblichen Unternehmungen.
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