Tokales.
Die Stadtverordneten- Versammlung
Kyllmann
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Schon das erste Stück Poefte, ein Radler- Rundgefang, läßt sich O Maienzeit, o Seligkeit
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bruch begnügt hatte, da war die Bahn völlig frei; das Publikum Nach einer am 22. Januar 1898 erfolgten Aufnahme des ges i hatte eine Ablenkung für seinen Born. In Nadlerkreisen war man samten Pfänderbestands bestanden 0,05 Broz. der Pfänder aus andaber derweil nicht müssig. Man schöpfte Mut zu immer neuen Papieren und Effekten, 4,46 Broz. aus Schmucksachen und Juwelen, erfrischenden, ermutigenden Thaten. Ein hervorragender Radler 49,03 Broz. aus Gold- und Silbersachen, 16,40 Broz. aus Uhren hat gestern die Straßenbahn- Vorlage glatt angenommen. Wolfgang Kirchbach ist sein Name- faltulierte: hat das Publikum und 30,06 Proz. aus Kleidungsstücken 2c. und unedlen Metalen.. Die Debatte verlief ziemlich friedlich; es bedurfte keiner das Fahrrad ertragen, wird es auch die Fahrrad- Poesie Von je 100, die Hilfe des Leihamts in Anspruch nehmenden Personen großen Redeschlacht mehr, um die längst geflärte An- ertragen lernen, und so legte er los und schrieb, wie es scheint, auf waren 58,59 Handwerker und Gewerbetreibende, 28,49 Witwen und gelegenheit zum endlichen Abschluß zu bringen. Gegen dem Spandauer Straßenpflaster, seine 2ieder vom Zwei- unverheiratete weibliche Personen und 17,92 Beamte, Studierende, die Vorlage sprach nur noch Stadtv. namens rad". Man wird uns schelten, aber es hilft nicht. Es ist unsre Künstler 2c. Die Lombardierung von Waren durch Fabrikanten, der Fraktion Spinola". Er brachte aber die alten Scheingründe journalistische Pflicht, im Verkehrsinteresse das Publikum Händler und Handwerker erfolgte in 1293 Fällen mit 103 347 M. gegen den Bau und Betrieb von Straßenbahnen darauf hinzuweisen, daß es, wie schon dem gewöhnlichen Radler, so Die Masern haben unter den im städtischen Familiendurch die Stadtgemeinde, die schon hundertmal vorgebracht auch und noch weit vorsichtiger dem radelnden Dichter recht- obdach untergebrachten kleinen weitere Fortschritte ge und hundertmal abgethan sind, noch einmal vor. Der Versuch, die zeitig aus dem Wege zu gehen hat. Sache durch einen Antrag auf Ausschußberatung zu verschleppen, macht. Gestern mußten abermals acht von der Krankheit ergriffene stinder fortgeschafft werden. Sie wurden ebenfalls nach dem städtiwurde vereitelt. Aus den Ausführungen aller andren Redner flang gut an: als Grundton heraus, daß die Annahme dieser für die Stadtschen Krankenhause in Moabit , in das man die vorgestern erkrankten Auf leichten Gummifüßen... Kleinen abgeliefert hatte, geschafft. Ein neuer Fall von Diphtherie gemeinden so bedeutungsvollen Vorlagen nicht noch länger durch hat sich dagegen glücklicherweise nicht ereignet. Aus dem Rat eine Ausschußberatung verzögert werden dürfe, um der Straßenbahngesellschaft nicht die erwünschte Gelegenheit zu geben, ihre Position es unsrem Dichter überhaupt angethan. Die unteren Partien, namentlich des weiblichen Körpers, haben hause wird uns mitgeteilt: Die Notiz, daß die im Obdach befindlichen Kinder in dem Waisenhause untergebracht werden sollen, gegenüber der Stadtgemeinde inzwischen noch weiter zu stärken. Die 1 ist dahin zu ergänzen, daß es sich nur um diejenigen Kinder handelt, Rolle, die die Regierung in Ihre Füße, ihre Wädchen dem Kampfe welche vorübergehend elternlos geworden sind und der Aufsicht entder Straßenbahn- Gesellschaft gegen die Stadt in den letzten Monaten behren. gespielt hat, wurde von unfrem Genossen Singer gebührend be- heißt es in dem Gedicht„ Die Schrittmacherin": Leuchtet. Singer ging in seiner mit mancher Spötterei gewürzten Rede auch scharf ins Gericht mit dem Magistrat, der sich erst durch pärchen": sehr bittere Erfahrungen zu dem Standpunkt hat befehren lassen, den die socialdemokratische Fraktion der Stadtverordneten- Versammlung von jeher eingenommen hat. Uebrigens ist der Magistrat auch heute noch nicht zu der Einsicht gelangt, daß grundsäßlich die Straßen der Stadt nicht privaten Gesellschaften zur Ausbeutung zu überlassen sind; er läßt sich bei seiner Vorlage zunächst nur von „ Aber die Liebe hat bunte Flügel" fingt schon Carmen. Bwedmäßigkeitsgründen leiten, die sich für ihn aus der augenblick- unser Radler flattert leichtfertig zwischen seiner Dulcinea und seinem lichen Notlage ergeben, in der sich die Stadt der Straßenbahn- Stade hin und her, das er folgendermaßen ansingt: Gesellschaft gegenüber befindet.
Schier verschling ich, froh ins Mark
Inniger und sinniger noch singt Herr Kirchbach im„ Radler- tratie ausrotten wollen bis auf den letzten Stumpf, gebahren sich Jene Patrioten, die mit dem Munde die Socialdemo
Jm grünen Gras
Beschauten die Beine
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Wie nett war das!
Wenn ich aber gar Dich öle
Möcht' ich, ohne sonst zu schmeicheln Dich beinahe zärtlich streicheln.
Auch
in Wirklichkeit oft so ängstlich, daß sie vor einem Zeitungsblatt Savonlaufen. So schreibt uns ein Leser: In einem Restaurant in der Friedrichstraße in der Nähe des Bellealliance- Blazes saßen zwei Herren in eifriger Unterhaltung am Tisch, als zwei andre Gäste, schneidige Herren mit sentrecht stehendem Es- ist- erreicht- Schnurrbart. an selben Tisch Plaz nahmen. Die Anfömmlinge, deren ganzes Gebahren die ehemaligen Militärs verriet, bestellten sich Speise und Trank. Heda, Herr Ober, bringen Sie das Blatt da mal weg." Der Herr zeigte mit der noch behandschuhten Hand auf den Vors wärts, der auf einem Tisch neben ihm lag, wo ihn wahrscheinlich ein Gast hatte liegen lassen. Der Kellner fagte nichts, nahm den Zeitungshalter mit dem Vorwärts" und hing ihn neben die andren Blätter an die Wand. Die beiden Herren,
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In einem„ Trinklied auf der Reise" wird der Radlertrunk, die die Zeugen dieses Vorgangs gewesen waren, lächelten einander zu.
Gegen Schluß der Sigung führte die Vorlage über die Au 3= stattung der Schuzinseln des Schloßplages mit Gartenanlagen noch zu einem amüsanten Intermezzo. Genosse Borgmann fragte bei dieser Gelegenheit an, wie es denn damit stehe, daß- Zeitungsnachrichten zufolge die Schloßverwaltung entgegen den Beschlüssen der städtischen tuberkelbazillenfreie Milch besungen: Behörden nicht einen Rasenstreifen, sondern eine Art Terrasse bor dem Schloß anlegen wolle. Die Herren Oberbürgermeister Kirschner und Stadtbaurat Krause erwiderten, es handle sich nur um eine Kleine Erhöhung", die durch eine Balustrade abgeschlossen werden solle. Es war erheiternd, zu sehen, mit welchem Eifer sie für diese " fleine Erhöhung" fämpften.
„ Viel Kinder
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Du köstlich Naß, Du Euterprunt,
Du Ausgang höchster Triebe!
Wir denken, daß diese Proben genügen, um den neuesten Straßenschrecken, den dichtenden Radler, au fignalisieren. Möge er von Fußgängern wie auch von seinen radelnden Gefährten und Gefährtinnen vorkommendenfalls milde behandelt werden.
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Nach einem Weilchen stand einer der letzteren auf und holte sich den Vorwärts" wieder herbei. Er hatte wohl etwas in den Inseratenspalten der letzten Seite zu suchen, denn das Titelblatt mit den großen Worten Centralorgan der socialdemokrati.. fchen Partei" starrte fortgesetzt die beiden distinguierten Herren an und machte sie anscheinend nervös. Heda, Herr Ober- zahlen!" rief da mit einem Male der eine. Sehr wohl," war die Antwort.: aber das Gulasch tommt ja gleich."" Ganz egal," hieß es." Zwei Gulasch 1,20, zwei Bier 50, macht 1,70." und ohne dem Kellner ein Trintgeld zu geben, stolzierten die beiden Empörten hinaus. Der Vorwärts" hatte ihnen den Appetit verdorben.
Ein gedächtnisschwacher Stadtverordneten - Kandidat ist im Westen der Stadt aufgetaucht, allwo im 4. Bezirk der zweiten Wählerabteilung eine Nachwahl stattzufinden hat. Vor acht Tagen war der Schul- und Bezirksvorsteher Vogler, den man zu dem Ehrenamt Regierungsaffefforen Graf zu Rantzau zu Potsdam , Beyerstr. 3 Das Polizeipräsidium teilt mit, daß das Ministerium die vorgeschlagen hatte, in einer Wählerversammlung gefragt worden, wohnhaft, und Dr. Dyckerhoff zu Charlottenburg , Grolmanstr. 12 ob er auch gut liberal sei. Mit Emphase hat der Herr die Frage bejaht, Darauf war ihm die Frage gestellt worden, ob er nicht am wohnhaft, zu stellvertretenden Borfizenden der Schiedsgerichte der Arbeiterversicherung in Berlin ernannt hat. 14. November 1893 dem antisemitisch konservativen Kandidaten mite Spaß seine Stimmen gegeben habe. Herr Vogler zeigte sich über diese Anschuldigung außerordentlich entrüstet und erklärte dies für eine Berleumdung. Zur Aufklärung der Sache wurde die Versammlung vertagt.
Er
viel Segen!" sagt ein altes Sprichwort, das, wenn wir nicht irren, aus der Bibel stammt; aber wenn der Arme jemals hat erfahren müssen, daß eine große Kinderschar für ihn keinen Segen, sondern Uns egen bedeutet. dann ist es in diesen Tagen der Wohnungsnot. Wir sagen ausdrücklich: der Arme! Denn der Wohlhabende ist nur selten oder nie der Gefahr ausgesetzt, daß ein Hausbefizer ihn beim Wohnungsuchen abweist, weil er viele Kinder bringen würde. würde. Es sind faſt Zur Verhütung von Gasexplosionen machen die städtischen nur die Kinder der Gaswerte diejenigen Maßnahmen bekannt, die beim Wahrnehmen Unbemittelten, bor denen sich unsre Hauswirte betreuzen, von Gasgeruch zu treffen find. Im Hinblick auf die folgenschwere wenn sie sie mit aufnehmen sollen, nur dem Armen wird auf der Gasexplosion in der Landwirtschaftlichen Hochschule wird darauf hinWohnungsuche die Thür vor der Nase zugeschlagen, wenn er dem Mittwoch erstattete nun Herr Rechtsanwalt Maschelsohn den gewiesen, daß viele Explosionen und sonstige unglücksfälle, egaminierenden Hauspascha gestehen muß, daß jener„ Segen", von Wählern den Bericht der eingefeßten Kommission. Es hätte sich welche das Ausströmen von Leuchtgas in gefchloffene Räume dem das Sprichwort redet, bei ihm zu reichlich ausgefallen ist. herausgestellt, daß Herr Vogler trotz seiner Beteuerung die Un im Gefolge Gefolge gehabt gehabt hat, weit weniger auf Unkenntnis In den letzten Wochen ist diese alte Erfahrung leider von neuem wahrheit gefagt und für den Antisemiten Spaß der Eigenschaften des Leuchtgases, als auf Fahrlässigbestätigt worden. Immer deutlicher tritt es hervor, daß unter der gegen die Liberalen Lucä und Dr. Paul gestimmt habe. Unter teit, Unachtsamkeit und Bequemlichkeit zurückgeführt werden folchen Umständen könne natürlich von der Aufrechterhaltung der müssen. In den Bureaus der Gaswerfe werden oft GasSchar der obdachlosen Familien, die zu Anfang Oktober Kandidatur Vogler keine Rede sein. Der Vorfügende, Herr ausströmungen mit dem Bemerken gemeldet, daß der Gasgeruch sich das städtische Obdach aufsuchen mußten, sich eine große Zahl solcher Mommsen, teilte mit, daß auch das vorbereitende Wahlfomitee die schon seit längerer Zeit, ja mitunter seit Monaten bemerkbar gemacht befindet, die durchaus in der Lage wären, eine kleine Wohnung Kandidatur Vogler zurückgezogen habe. Herr Vogler selbst habe babe. Daß in derartigen Fällen Explosionen nicht eingetreten sind, mäßigen Preises zu bezahlen, die aber aus dem Grunde teine ihm erklärt, er wiffe nicht, er jener ist verdanken. Wohnung finden fonnten, weil sie zu viele& inber gekommen jet. Gebies in einem Zufall von Ges fich fast immer abwenden laſſen, wenn die folgenden Magnahmen hatten. Die Wirte haben in dieser Beziehung gar kein Blatt vor bächtnisschwäche gethan haben, umsomehr, als er durch den beachtet werden: 1. Bei der Wahrnehmung von Gasgeruch fist für den Mund genommen. Sie haben es den Leuten offen gefagt: Verlust eines ihm nahestehenden Familienmitglieds außerordentlich die Entfernung jeglichen Feuers, nicht nur aus dem Raume, in " Ihr bringt uns zu viel Kinder mit, Euch können wir nicht aufgeregt gewesen sei. welchem der Gasgeruch sich zuerst bemerkbar gemacht hat. brauchen!" Zur Aufstellung einer Kandidatur kam es nicht in der Versamm- sondern aus allen Lokalitäten, die mit dem betreffenden Raume lung, da jeder der drei Repräsentanten, die vorgeschlagen waren, die durch Thüren oder Fenster, Luftschächte usw. in: Verbindung stehen, gleiche Zahl von 30 Stimmen auf sich vereinigten. zu sorgen. Das Aufsuchen der fehlerhaften Stelle in der Gasleitung. Uns dünkt, daß man Herrn Vogeler die fleine Gedächtnisschwäche durch Ableuchten ist unter allen Umständen zu unterlassen. nicht hoch anrechnen sollte. Ist er doch keineswegs der einzige liberale 2. Nach der Entfernung jeglichen Feuers aus den betreffenden Bürger, der für einen Antisemiten gestimmt hat. Räumen sind diese durch Seffnen der Thüren und Fenster in aus reichender Weise zu durchlüften. 3. Die Zuführung von Gas ist durch Schließen der Haupthähne abzusperren. 4. Die zuständige Inspektion der Gaswerke( deren Adresse und Telephon- Nummer jedem Gasmesser- Standzettel und jeder Gasrechnung zu entnehmen find), ist fofort nach Wahrnehmung des Gasgeruchs au benachrichtigen. Die Verwaltung bemerkt schließlich, daß das feuchtgas, da es leichter ist wie die atmosphärische Luft, das Bestreben hat, sich an der Decke des betreffenden Raums zuerst an= Durch Spielen mit Streichhölzern ist dieser Tage der vier jährige Knabe Otto Seidel aus der Straßburgerstr. 35 zu Weißensee mit einer Schachtel Streichhölzer ins Freie und zündete an einem Baun ein Hölzchen nach dem andern an. Dabei fingen seine Kleider Feuer. Bevor man ihm hilfe bringen konnte, war der Kleine am ganzen Körper schon so schwer verbrannt, daß er nicht mehr zu retten war. Im Krankenhaus am Friedrichshain erlag er seinen gräßlichen Verlegungen.
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Es
Die Glücklichen, denen solche Abweisungen erspart bleiben, weil fie in der Lage find, als" herrschaftliche" Mieter aufzutreten, werden uns erwidern:„ Nun ja, die Kinder der Armen sind eben zu ungezogen. Wer will es da den Wirten verdenken, wenn fie arme Leute mit vielen Kindern nicht gern aufnehmen!" Mit den Ausnahmebestimmungen für den NeunuhrAch nein, die„ Ungezogenheit" ist wohl nicht der wahre Grund. Ladenschluß hat sich gestern Abend unter Borsiz des Stadtrats Wer Kinder kennt und auf ihr Treiben achtet, der wird wissen, Fiedel die städtische Gewerbedeputation beschäftigt. daß zwischen den Kindern der Armen und denen handelt sich um die Festlegung der Tage, an denen das Offenhalten der Reichen im Punkte der, ungezogenheit" über- der Verkaufsstellen bis 10 Uhr abends gestattet werden kann. Die haupt fein wesentlicher Unterschied besteht. Un- Bestimmungen hierüber sind der Ortspolizeibehörde vorbehalten, für gezogen" find auch die Kinder der Reichen. Auch sie werden von Berlin also dem königlichen Polizeipräsidium. Demzufolge hatte Kinderfeindlichen Mitbewohnern des Hauses oft als eine rechte Plage Herr v. Windheim, wie bereits mitgeteilt, den Magistrat um Vorempfunden, auch sie werden vom Wirt so manches Mal zum Teufel ersucht. Der Beratung solcher Vorschläge galt nun die gestrige schläge für das zur Regelung der Frage auszuarbeitende Ortsstatut gewünscht. Aber unsre Hausagrarier überlegen es sich hier denn Sigung der vom Magistrat hiermit betrauten Gewerbedeputation. doch etwas genauer, che sie einem mit Kindern gesegneten Mieter Die Deputation einigte sich dahin, für den späteren Ladenschluß ums Leben gekommen. In Abwesenheit der Eltern ging der Knabe Kündigen. Wenn ihnen mal eine kleine Wohnung mit einer u. a. folgende Termine zu empfehlen; vier Sonnabende des März, Jahresmiete von 200-300 m. unvermietet bleibt was thut's den Tag vor Charfreitag, die zwei Tage vor Ostern, den Tag vor Der Verlust läßt sich ertragen. Aber bei einer Wohnung, die Himmelfahrt, die fünf Tage vor Pfingsten, drei Sonnabende im 1000-2000 m. einbringt, riskiert kein Wirt gern, daß er sie auf dem Oftober, den Sonnabend vor dem Totensonntag, zwölf Wochentage Halfe behält. und außerdem fünf Sonnabende vor Weihnachten, den Tag vor Sylvester und Sylvester selbst.
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ebenso nur
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zufammeln.
Die Außerbetriebsetzung der elektrischen Omnibuswagen, die wegen einer notwendig gewordenen Verstärkung der Ladestationen vorgenommen werden mußte, hat nur zwei Tage gedauert. Seit gestern verkehren diese Wagen wieder zwischen dem Anhalter und Stettiner Bahnhofe.
Die vielen armen Familien, die in den letzten Monaten und Wochen von den Berliner Hauswirten unter Hinweis auf ihren Der focialdemokratische Antrag zur Wohnungsfrage wird Kindersegen" abgewiesen und ins Obdach getrieben worden sind, in der katholischen„ Märt. Volts- 8tg." wie folgt gloffiert: verbanken diese Abweisungen bei Lichte besehen Der Antrag an fich ist gut und außerordentlich notwendig. ihrer Armut, wie die vielen andren, die sich vor den unverschämten socialdemokratischer Seite gestellt ist, daß keine der andren aber bedauern muß man es, daß er gerade und nur von Mietssteigerungen ins Obdach flüchten mußten. Manchem waderen Parteien im„ Roten Hause" fich zu einem solch notwendigen Schritt Kampf gegen Aschinger. Der Oberpräsident der Proving Familienvater, der sich bisher noch mit einem gewissen Stolz gefagt emporschwingen mochte; auch nicht die sonst für die Vertretung des Brandenburg hat die Eingabe der Berliner Gastwirte- Junung be hatte, daß er die vielen hungrigen Mäuler immer noch so leidlich Mittelstande schwärmenden tonservativen Stadtverordneten, deren treffend Beschränkung der Massen- Konzeſſionen abschlägig beschieden. fatt machen konnte, mag erst da der Fluch, der auf der Armut Bahl allerdings gering ist. Daß von freisinniger Seite ein Die Gastwirte- Innung war gleich andren gewerblichen Vereinen bei Lastet, so recht zum Bewußtsein gefommen sein. Selbst Kinder solcher Antrag nicht gestellt wurde, darüber braucht man sich schon der Behörde vorstellig geworden, um eine Aenderung in der Er sind für den Armen ein Lugus. gar nicht zu wundern, diese Herren haben ja an was andres teilung von Massen- Konzeffionen an Gesellschaften wie Aschinger, Die Grundlage aller staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung zu denken. Wir werden ja sehen, was bei der Sache heraus- Bierglocke 2c. herbeizuführen. Der Oberpräsident fagt in seinem Be scheide, daß er einer Beschränkung nach dieser Richtimg nicht zu soll ja wohl die Familie sein. Auch von der kapitalistischen Gesellschaftsordnung behaupten manche Leute, daß sie auf hat, geschieht vielfach das„ bedauerliche" Ereignis, daß die jocial- notwendig fei. Auch im Reichstag, wo, das Centrum alle Trümpfe in Händen stimmen könne, da hierzu eine Aenderung der Gewerbe- Ordnung Wie es heißt, will die Gastwirte- Innung nunmehr dieser Grundlage ruhe. Wie die kapitalistische Gesell- bemokratische Partei mit„ guten und außerordentlich notwendigen beim Miniſter vorstellig werden. schaftsordnung die Familie zerstört, das sieht man Anträgen" fommit. Dann aber ist es Aufgabe der Centrumspreise. Der aus Berlin flüchtig gewordene Geldbriefträger Hugo wieder einmal an den vielen kinderreichen, aber sonst armen Familien, folche Anträge nach Kräften zu verunglimpfen oder deren Undurch Schwarz ist jest in London verhaftet worden, nachdem er die in den letzten Wochen ins Obdach zu gehen gezwungen worden führbarkeit unter irgend einem Vorwand nachzuweisen. etwa dreizehn Monate unentdeckt geblieben war. Er hatte sich den sind, weil bei uns das Wohnungswesen einer Hand boll Kapitalisten zur Ausbeutung überlassen ist. Ramen Franz Westermann" beigelegt. Beim Verhör vor dem Londoner Polizeirichter gab er an, daß ihm bei dem Diebstahl ein gewiffer Sugo Bender geholfen habe, der dafür 4000 m. erhielt und ihn nach London begleitete.
Strampel- Poesie.
tommit!
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Der Geschäftsverkehr beim Königlichen Leihamt, jener Testen Bufluchtsstätte geldbedürftiger Proletarier, gestaltete sich, nach dem neusten Statistischen Jahrbuch der Stadt Berlin , im Geschäftsjahr 1897/98 folgendermaßen: Es wurden 188 247 Pfandgeschäfte geEs kommt eben alles auf Gewöhnung an. Als vor fünf Jahren macht und dafür 4 373 084 m. ausgeliehen, durchschnittlich pro Ben Kießlings Berliner Verkehr", dem bekannten roten Westens das Fahrrad seinen Platz an der Sonne beanspruchte, schalt fast Pfand 23,86 M. Wieder eingegangen sind für 184 043 Pfänder taschen- Kursbuch sämtlicher Berliner Verkehrsmittel erschien pünktlich die alles, was noch nicht strampeln fonnte, auf den frechen un- durch Einlösung, Erneuerung und Auftion 4 386 544 m., pro Pfand Winterausgabe( 30 Pf.). Ebenfalls ist der neue Taschenplan von Berlin im gleichen Verlage neu erschienen. gewohnten Eindringling. Im Grunewald wie im Blätter- 23,83 m. Am Schluß des Geschäftsjahrs war ein Bestand von wald halte es bon Klagen über Radfahrer Rüpeleien 123 748 Pfändern vorhanden. Das ausstehende Pfandkapital betrug Eine große Ueberschwemmung gab es gestern Mittag am wieder. Die Klagen waren in vielen Fällen nicht unberechtigt; 2 853 821 M., pro Pfand 23,06 M. Nach Abzug der Verwaltungs- Prenzlauer Thor. Vor dem Hause Lothringerstraße 112 plagte aber das Fahrrad schritt auf seiner Siegesbahn vorwärts, und als tosten und von 4 Proz. Zinsen für das bemuzte Kapital ist ein 20 Minuten nach 11 Uhr zwischen den Schienen der Straßenbahn nun gar die Elektrische kam und reell die Menschen massatrierte, wo Steingewinn von 3022 M. erzielt worden( gegen 6832 M. im ein großes Wasserrohr. Aus einem mannsstarken Loch stieg das Fahrrad fich in seiner Bescheidenheit bestenfalls mit einem Arm- Borjahre). bald ein ebenso dicer meterhoher Wasserstrahl hervor, der die