Einzelbild herunterladen
 

Nr. 246.

Abonnements- Bedingungen:

Abonnements Preis pränumerando: Bierteljährl. 3,30 Mt., monatl. 1,10 mt., wöchentlich 28 Pfg. fret ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntagss Nummer mit illuftrierter Sonntagss Beilage ,, Die Neue Welt" 10 Pfg. Poft­Abonnement: 3,30 Mart pro Quartal. Eingetragen in der Post- Bettungss Pretstifte für 1900 unter Mr. 7971. Unter Kreuzband für Deutschland und Defterreich Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat.

Erscheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner Dolksblatt.

17. Jahrg.

Die Jusertions- Gebühr beträgt für bie fechsgespaltene Kolonele geile oder beren Raum 40 Pfg., für politische und gewertschaftliche Vereinss und Bersammlungs- Anzeigen 20 fg. Kleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inferate für bie nächste Nummer müffen bis 4 Uhr nachmittags in derExpedition abgegeben werden. Die Erpcbitton ist an Wochens tagen bis 7 Uhr abends, an Gonn- und Fefttagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet. Kernsprecher: Amt I, nr. 1508. Telegramm Adresse: ,, Socialdemokrat Berlin

Centralorgan der socialdemokratischen Partet Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

Sonntag, den 21. Oftober 1900.

-

Will man also dem Vertrag der offenen Thür über den fiktiven Der Rückzug durch die offene Thür. Papierwert hinaus thatsächliche materielle Erfolge sichern, so kann das nur in der Weise geschehen, daß man energisch die letzten Reste Graf Bülow hat das dringende Bedürfnis, seine Beredsamkeit des hochsommerlichen Khatismus über Bord wirft. Deutschland muß durch einige Erfolge zu verstärken. Die bevorstehende Abrechnung, ebenso aus der Hypnose der Nache, aus der Heldensucht militärischer die er von der äußersten Linken des Reichstags wegen des chinesischen Ruhmjäger heraus wie aus dem Civilisierungs- und Verchriftlichungs­Abenteuers und der Verfassungsverletzung zu erwarten hat, haben wahn. Der Offizier, der Hunne, der Missionar, der Weltpolitifer feine Erfindungsgabe und diplomatische Kunstfertigkeit vertieft. Mit müssen aus China fort, und nur dem nüchternen Kaufmann ist ein Waldersee ist fein Staat zu machen. Die famosen Noten, entscheidender Einfluß zu gewähren. von denen eine die andre aufhob, können auch bei be- Los von China ! Mit dieser Parole, die wir wiederholt scheidensten Ansprüchen nicht als Ruhmesthaten verwertet werden. Auf als die einzige Lösung ausgegeben, muß endlich Ernst gemacht der andern Seite belasten ihnen all die Ungeheuerlichkeiten, welche die werden. Dann wird man sich von dem deutsch englischen Vertrag deutsche Aktion der Weltpolitik begleiteten. So mußte denn Graf einige Vorteile versprechen können, wenn er auch nicht davor schützen Bülow nach irgend etwas suchen, was wie ein wirklicher Erfolg wird, daß man- über der Anerkennung einer verständigeren aussähe und was zudem eine heutzutage keineswegs selbst- Haltung vergessen wird, die Verant: vortlichen der heißen wilden verständliche Forderung mit den guten Regeln einer gesunden Chinapolitit zur Rechenschaft zu ziehen. Vernunft nicht in Widerspruch stünde. Graf Bülow hat dies notwendigste Requisit für den demnächst zu erwartenden Ausbruch seiner China - Beredtsamkeit erhalten. Er darf dem Reichstag gegenüber mit einem leidlich verständigen Ver trag" renommieren, den er allerdings möglicherweise noch dem Fürsten Hohenlohe verdankt.

-

-

Am 16. d. M. ist in London zwischen dem kaiserlichen Bot­schafter Grafen Hakfeldt und 2ord Salisbury durch Notenaustausch die folgende Vereinbarung getroffen worden:

Die kaiserlich deutsche Regierung und die königlich groß­britannische Regierung, von dem Wunsche geleitet, ihre Interessen in China und ihre Rechte aus bestehenden Verträgen aufrecht zu erhalten, find übereingekommen, für ihre beiderseitige Politit in China nachstehende Grundsäge zu be= obachten:

1. Es entspricht einem gemeinsamen und dauernden inter­nationalen Interesse, daß die an den Flüssen und an der Küste Chinas gelegenen Häfen dem Handel und jeder fouftigen erlaubten wirtschaftlichen Thätigkeit für die Angehörigen aller Nationen ohne Unterschied frei und offen bleiben; und die beiden Regierungen sind mit einander einverstanden, dies ihrerseits für alles chinesische Gebiet zu beobachten, wo sie einen Einfluß ausüben können.

-

0

:

paar wiedergegeben: Von den Aeußerungen der Presse über den Vertrag seien ein Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" erläutert das Ab­kommen wie folgt:

"

Wir begrüßen es als ein beruhigendes Moment für den Weltfrieden, daß England ebenso wie Deutschland auf die Aus­nuzung der chinesischen Wirren zu Sondervorteilen ausdrücklich verzichtet und für seine wirtschaftlichen Bestrebungen an dem Grundsaße der Gleichberechtigung aller festhält. Beide Teile wollen für die Durchführung des Princips der offenen Thür in allen chinesischen Territorien wirken, wo sie einen Einfluß ausüben fönnen. Deutschland übernimmt nicht die Verpflichtung, feinen Einfluß da geltend zu machen, wo andere Mächte bereits besondere

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.

in Sachen des Fleischbeschaugesetzes und ein Hauptgegner des Doppeltarifs sei. Beides wird uns heute als nicht ganz richtig bezeichnet. Graf Bülow soll sich dem Fleischbeschaugeseze gegenüber nicht anders verhalten haben, als beispielsweise Graf Posadowsky; die Kommissionsbeschlüsse verhindert zu haben, ist eins von den Verhinderungsverdiensten" des Fürsten Hohenlohe. Was die Frage des Bolltarifs anlangt, so soll Graf Bülow durchaus nicht unbedingter und unversöhnlicher Gegner des. Doppeltarifs sein."

"

Ob die Agrarier selbst an ihre Versicherungen glauben, ist sehr zweifelhaft. In ihrer Personaltenntnis aber ipekulieren sie darauf, daß der neue Minister durch schmeichelnde Huldigungen am ehestent für ihre Pläne zu gewinnen sei.

lohes steigern, indem sie ihm die Verhinderung der schamlosen Daß die Agrarier bei dieser Gelegenheit die Verdienste Hohen; Fleischwucherbeschlüsse der Kommission zuschreiben, sei nebenbei bemerkt.

-

Das Plötzliche. Daß Fürst Hohenlohe nicht freiwillig vor der Verantwortung geflüchtet, ist nicht mehr zu bestreiten. Nie­mand, auch Hohenlohe nicht, abute, daß der Kanzler so schnell- sein Entlassungsgesuch einreichen würde. Wie der Fränt. Kurier" berichtet, gab ein Minister noch am Mittwochabend, als Hohen lobe bereits längst entlassen war, Anweisung an seinen Unterstaatssekretär, sich zu erkundigen, wann Fürst Hohenlohe die nächste Staatsministerialsigung abzuhalten gedente.

So plöglich kommt bei uns die Schiverhörigkeit.

-

Als einen Eingriff in die Freizügigkeit bezeichnen die Berliner Neuesten Nachrichten" die Berliner Neuesten Nachrichten" die in Preußen beabsichtigte Wohnungsreform" und sie wenden sich dagegen. Das flingt ja recht liberal, fast arbeiterfreundlich. Die Großindustriellen des Westens brauchen Arbeiter, sie wünschen einen möglichst umfang reichen Zuzug von Arbeitern aus rückständigen Gegenden. Also ohne Schwierigkeit hineinkommen in die großen Städte soll die arbeit­zug Deutschlands bedeutet, das sich mit dieser entscheidenden Handlung vor, um unliebsame Elemente wenigstens leicht wieder los werden zu Die Kreuz Zeitung " gesteht zu, daß dieser Vertrag einen Rückfuchende Bevölkerung wohl, aber das Krupporgan schlägt andre Mittel aus der unmöglichen, durch die bisherige Politik veranlaßten Lage zu befreien suche:"

Rechte erworben haben."

fönnen. Es empfiehlt die Abschiebung der obdachlosen Leute in ihre Heimat auf Kosten der Heimatsgemeinde. Die zur Ausbeutung und zum Lohnbruck nötigen Arbeitermassen müssen mit Leichtigkeit herangezogen werden können, find sie arbeitslos und damit vielleicht obdachlos geworden, dann- fort mit ihnen.

-

Wir standen bereits mit beiden Füßen in einer Berwickelung, die lebhaft an die unbequeme Lage erinnerte, in der sich das europäische Konzert in der tretischen Angelegenheit be fand. Wie wir uns damals durch rechtzeitiges rechtzeitiges Aus­2. Die taiserlich deutsche Regierung und die königlich groß­scheiden von einer Aftion lossagten, die einen ersprießlichen Ausgang nicht haben konnte, so haben wir jetzt die drohende britannische Regierung wollen ihrerseits die gegenwärtige Ver­Der Parteitag der Freifinnigen Volkspartei ist in Görlit unter Ausschluß der Oeffentlich­wicklung nicht benutzen, um für sich irgend welche terri Gefahr einer Isolierung in exponierter Stellung rechtzeitig beisammen gewesen torialen Vorteile auf chinesischem Gebiet zu erlangen, und pariert und durch bindende Verpflichtung auf Grundsäge, zu feit. Einige Revoluzzer, die auf öffentliches Verfahren drangen, werden ihre Politik darauf richten, den Territorialbestand welchen alle Mächte sich durch gelegentliche, nicht bindende Er fielen mit dieser Anregung ab. Der Freifinn verträgt nur noch des chinesischen Reichs unvermindert zu flärungen bekannt hatten, ein Fundament zu gesunder Weiter- partei offiziöse Beleuchtung. entwicklung des chinesischen Problems geschaffen." Schmidt Elberfeld war Vorsitzender der Geheimsizung. Er halten. 3. Sollte eine andre Macht die chinesischen Komplikationen vativer die bisherige deutsche Chinapolitit war, wenn sie auch die haben, Man erkennt aus diesem Stoßseufzer, wie fatal den Konser- foll die Zurücksetzung des Reichstags inffeiner Eröffnungsrede kritisiert benußen, um unter irgend einer Form folche territorialen socialdemokratische Kritik, deren Berechtigung jetzt durch die neuen Zur Chinafrage sprachen zuerst Wiemer, der für die konsti Borteile zu erlangen, so behalten beide Kontrahenten Aktionen des Grafen Bülow selbst anerkannt wird, mit patriotischem tutionellen Rechte focht und v. Rappard- Hamburg ( die Haltung sich vor, über etwaige Schritte zur Sicherung ihrer eignen Geschimpf abzuschwächen bemüht waren. der Regierung in der Chinapolitik sei des Volts unwürdig). Eugen Intereffen in China fich vorher unter einander zu ver­ftändigen. Die bülow- offiziöfe ,, Kölnische Zeitung " schreibt zu der Ver- Richter begeisterte sich dann für den Khalifreifinn: wäre es 4. Die beiden Regierungen werden diese Uebereinkunft den bereits habe in ernsten deutschen politischen Kreisen die Frage leb- ein Abgeordneter die Mittel zur Befreiung verweigert hätte? Wäre öffentlichung des deutsch - englischen Abkommens: Seit längerer Zeit möglich, daß zur Zeit, als die Fremden in Peking belagert waren, übrigen beteiligten Mächten, insbesondere Frankreich , Italien , hafte Besorgnis erweckt, ob nicht die reichen und vielumworbenen damals der Reichstag aufgelöst worden, keiner der Verweigerer Japan , Oestreich- Ungarn , Rußland und den Ver- Hangtse- Gebiet dazu führen würden, bei längerer Andauer der wäre zurückgekehrt." einigten Staaten von Amerika , mitteilen und chinesischen Wirren ernste Meinungsverschiedenheit zwischen den be- Der Mann ist nicht mehr ernst zu nehmen er sollte sich dieselben einladen, den darin niedergelegten Grund- teiligten Großmächten hervorzurufen. Das Berliner Kabinett hatte schleunigst zum Borfizenden eines Kriegervereins erwählen laffen­von vornherein darüber keinen Zweifel gelaffen, daß es da paßt er besser hin, als an der Spitze einer" demokratischen" Dieser deutsch - englische Vertrag spricht eigentlich etwas ganz die gegenwärtigen Wirren nicht zu einer Aufteilung Chinas Bartei, die allerdings in ihrem jezigen Zustande des Führers wert Selbstverständliches aus, und er erscheint nur unter dem Eindruck benußen wolle. Es sei im höchsten Grade erfreulich, daß nun- ist. Daß Richter dann noch die Besonderheiten des Chinarummels der bisher verübten diplomatischen und militärischen Unglaublichkeiten mehr in der Yangtse- Frage die mit England zunächst geführten Ver- verspottete, ist belanglos; denn die eine Erklärung, auf die es allein als ein Dokument gebesserter Einsicht. handlungen eine rasche und glatte Verständigung gefunden haben. antommt, wagte er nicht, daß der Freifinn gegen die verfassungs­Der Vertrag sieht auch den Beitritt der übrigen Mächte vor widrigen China - Ausgaben stimmen werde. und läßt damit erkennen, daß keine Sonderinteressen vorliegen. Dieber aus Karlsruhe trat für eine entsprechende" Flotte deutung. Die ruffifche Regierung habe gleichfalls mit Nachdruck geltend gemacht, daß sie die Wirren nicht zum Ausgangspunkte irgend einer Aufteilung Ghinas geeignet halte. Das Abkommen bewege sich genau in dieser Linie und tann deshalb ohne weiteres der Zu­ftimmung der übrigen Mächte und auch Rußlands sicher sein.

sägen beizutreten."

-

Die Vereinbarung verkündet den Grundsatz der offenen Thür: China soll nicht aufgeteilt, nicht des Lands beraubt werden, Nach dieser Seite hin habe das Abkommen eine große politische Bes ein, nachdem Richter vorher vom Flottenschwindel gesprochen! andrerseits soll verhindert werden, daß andre Länder durch ihren Einfluß die allgemeine gleiche Handelsfreiheit in ihrem Sonder­interesse beschränken: Keine Annexionen, sondern Politik der offenen

Thür .

Die deutsche Auffassung schließt sich damit jener älteren engli­schen Chinapolitik an, die immer nur die Handelsfreiheit anstrebte eine verständige Politit, die dann freilich mit dem System der unseligen Bachtungen verlassen wurde.

Politische Nebersicht.

Berlin , den 20. Oftober.

Es ist durchaus zu begrüßen, wenn England und Deutschland durch die offene Thür" den Rückzug aus der Kreuzfahrt der blutigen Romantik und der raubenden Weltmachtpolitit zu gewinnen suchen. Der Offiziöfen- Kampf um Miquel dauert fort. Herr

Indessen ist das einstweilen nur eine papierne Besserung.

"

Der unvermeidliche Max Hirsch schwärmte für den Welt frieden, weigerte sich aber auch nicht, den Krieg durch die Kosten­bewilligung zu fördern. Nur ein Freifinniger scheint gegen die Schlaffheit der Richterschen Resolutionen Bedenken erhoben zu haben: Herr Schöler; gleichwohl wurden sie einstimmig angenommen.

Sonst bringt der dürftige offiziöse Bericht der Verhandlungen nichts, das der Wiedergabe verlohnt!-

Der Zolltarif. Die Berl. Neuesten Nachr." erklären gegen über der Rhein- Westf. 8tg.", daß noch keine Entscheidung zu Gunsten des Doppeltarif Systems getroffen sei.-

Zehn Mark Zoll! Aus Krefeld wird berichtet: In einer Ver­v. Zedlig, der in der Post" eine Art Ministerstreit gefordert hatte, fanmmlung des Bunds der Landwirte, welche in Ratingen stattfand, Schon der dritte Punkt des Vertrags hebt die im ersten und preußischen Minister zu befestigen, wird vom Stollegen Schweinburg Bonfaz des Minimaltarifs von 7,50 M. und des Maximaltarifs von Schon der dritte Punkt des Vertrags hebt die im ersten und um die Stellung Miquels durch eine Solidaritätserklärung aller trat der Direktor des Bunds der Landwirte, Dr. Hahn, für einen zweiten Absatz ausgesprochene Principien erklärung bis zu ob dieses Einfalls gerüffelt. Schweinburg wiederholt auch die Ver- 10 M. auf Roggen und Weizen ein. einem gewissen Grade für die Pragis wieder auf. Wenn irgend ficherung, daß Bülow und Miquel sich in unerschütterlicher Ein Direktor Göfting verlangte noch, daß gölle auf alle eine Macht Annegionen vornehmen sollte, so behalten sich England Liebe zugethan feien, zumal fie beide gut agrarisch ge landwirtschaftlichen Produkte, besonders aber auf und Deutschland das Gleiche vor, allerdings nach vorheriger Ver- fommen seien. Dann widmet der offiziöse Mähre noch den Milch eingeführt werden sollen. ständigung. Man hat also zwar die besten Abfichten, aber unter Agrariern einen Trostspruch, indem er die Befürchtung, Außerdem wurden Wertzölle auf Vieh verlangt. dem Vorbehalt, dem schlechten Beispiel der andern folgen zu können. Bülow würde von der geplanten Brotwucherpolitik abweichen, Die Herren sind im Fordern nicht blöde! Zum Schluß wurde Eine kategorische Politit, die unter allen Umständen gewisse Ziele au Sinficht würde auch wohl" droht Schweinburg- erhebliche als völlig unbegründet erklärt. Eine Aenderung in dieser folgende Stefolution angenommen: erreichen strebt, giebt es für die Staatsmänner der herrschenden Beränderungen im Staatsministerium bedingen". 1. Wir sind mit der ganzen deutschen Landwirts Also Herrschaft und der für das Inland arbeitenden Industrie darin einer Klasse nicht mehr. Mit all ihrer Schneidigkeit und ihren äußeren Dr. Miquel läßt erklären, er werde alles ertragen und alles mit Meinung, daß der neue golltarif zunächst dem Schutz der ein­Wachtmitteln wagen sie es nicht, einen an sich vernünftigen machen, nur den Verzicht auf den Brotwucher nicht; mit der Er- heimischen Arbeit und der Sicherung des inländischen Markts zu Grundsatz zu einem unverbrüchlichen Programm, zu einer höhung des Getreidezolls werde er stehen und gehen. Die Charakter- dienen hat, nicht aber einseitig überschraubten Exporte unerläßlichen Bedingung zu erheben. Das Princip wird im festigkeit des preußischen Vicepräsidenten tritt mithin lediglich als interessen. Borderjazz aufgestellt, damit es im Nachsatz wieder preisgegeben 8ollfrage in die Erscheinung, und der Mann hat den merk- 2. Wir verwerfen deshalb den Einheitstarif, welcher werden kann. Das ist die Politit von Fall zu Fall, die Politit der würdigen Geschmad, gerade davon sein Verbleiben abhängig zu lediglich den Ausfuhrintereffen dienen würde und die Gefahr Eventualitäten. machen, daß die Massen des Volts zu Gunsten einer kleinen befizenden der Opferung wichtiger, namentlich landwirtschaft. licher Produktionsinteressen zu Rompensationen nach Wenn man aber auch selbst dieser Ausnahme- und Aufhebungs- Minderheit ausgesogen werden. bestimmung des dritten Abschnitts mindere Bedeutung beilegen Agrarische Bülow Schmeicheleien. Seitdem Graf Bülow Caprivischem Muster heraufbeschwören könnte. würde, so bleibt dieser Vertrag der offenen Thür in seiner Wirkung Kanzler ist, find die Agrarier, die ihn früher mit Bosheiten ver­wertlos, wenn die Militärpolitik den Handel zerstört. Wenn fein folgten, die Liebenswürdigkeit selbst. Selbst sein Vertrag mit Eng­Handelsverkehr ist, so nügt auch eine sperrangelweit offen stehende land ruft nicht die bisher üblichen anti- englischen Zornausbrüche Thür nichts. Deutschland hat in China nur Handelsinteressen. Die Die Deutsche Tageszeitung" leistet heute in aller Form Ab­Politit des Hunnensäbels und der Pfaffenfutte, die man bisher in bitte und stellt den Grafen Bülow als einen guten Agrarier dar: Auslande an die Seite zu stellen wäre. trautem Verein verfolgt hat, hat die wirtschaftlichen Aussichten Deutschlands schwer geschädigt, wenn nicht vollends zerstört.

hervor.

-

3, Um die einheimische Arbeit auf allen Gebieten gleichmäßig gegen die ausländische Konkurrenz zu schüßen und dauernde Arbeits­gelegenheit im Vaterlande zu schaffen, verlangen wir einen aus­reichend bemessenen Minimaltarif, dem unter Ausschluß der Meist begünstigung ein Maximaltarif für die Verhandlungen mit dem

Wir verzeichneten vor kurzem das Gerücht, daß Graf Bülow| Zu dem Fuldaer Hirtenbrief und dem Freiburger Erlaß I der Hauptträger der Gegnerschaft gegen die Kommissionsbeschlüsse l äußert sich jetzt auch die Centrums Parlaments Kora