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in dem Hause, welches als Baubureau für die Errichtung des Die Vorgärten am Nollendorfplatz sollen beseitigt werden. 1 Jahre alten Mann mit blondem Schnurrbart, der eine helle Müge Bismard- Denkmals vor dem Reichstags- Gebäude dient, zur An- 17 Mitglieder der Schöneberger Stadtverordneten- Versammlung haben trug, mit einem langen, brennenden Wachsstreichholz in der Hand bei wendung gelangt. Die neue Bauweise dürfte eine Rolle spielen, beantragt, den Magistrat zu ersuchen, daß dieser baldigst eine Be- der Kasse, die er zu erbrechen suchte. Siegmund lief hinter den wenn zur Abhilfe der jetzt herrschenden Wohnungsnot zur Herstellung seitigung der Vorgärten veranlassen möge, da dieselben zum Teil so Ladentisch   und ergriff einen dort liegenden Gummischlauch, mit von Arbeiter Wohnhäusern geschritten werden muß. weit vorstehen, daß für Fußgänger nur ein ganz schmaler Teil des dem er dem Einbrecher einen gewaltigen Hieb über den Koof ver­Man thut vorläufig wohl gut, diese Lösung der Wohnungsfrage Bürgersteigs frei bleibt. fegte. Der Dieb hatte aber inzwischen einen Revolver hervorgezogen, mit einiger Reserve zu betrachten. Dr. Fri Friedmann- so schreibt ein Lotalberichterstatter mit dem er einen Schuß auf Siegmund abgab. Die Kugel durch­Lokalberichterstatterbohrte Gestern vormittag besichtigte Bürgermeister Brint  - weilte in den letzten Tagen in Berlin   und gedenkt in einigen Wochen bohrte Siegmunds rechte Hand dicht bei dem Gelent. Ein von dem Verbrecher abgegebener zweiter Schuß traf Siegmund in mann mit dem Stadtrat Mamroth das städtische Obdach hier wieder seinen dauernden Wohnsitz aufzuschlagen. Es ist ihm die Brust, dicht bei dem Herzen, so daß er ohnmächtig zusammen­in der Fröbelstraße. Bei der Durchwanderung der vielen Räume gelungen, Manager eines Theaters zu werden, wozu er von einer brach. Nun gab der Einbrecher auf den am Boden liegenden Sieg­sprach sich der Bürgermeister jehr anerkennend über die Ordnung Hamburger Gesellschaft verpflichtet worden ist. Seine Begleiterin mund noch zwei Schüsse ab, von welchen der eine fehlging, und Sauberkeit im Obdach aus. Mit den Beamten und einigen nach Amerita, Anna Mertens, befindet sich noch bei ihm. während die zweite Kugel die rechte Lende streifte und in den Obdachlosen unterhielt er sich über die Ursachen der Obdachlosigkeit, Opfer des Straßenbahnverkehrs. Beim Absteigen von einem Unterleib eindrang. Der Mordbube eignete sich darauf den Juhalt über die Einrichtung, Verpflegung und die Schule. Gestern früh elektrischen Straßenbahnwagen ist in der vergangenen Nacht der Ge- der Wechseltasse, etwa fünfzehn Mart, an und entfloh durch ein befanden sich allerdings noch 271 Familien, 96 Männer und 263 Frauen mit 654 Kindern, 65 einzelne Männer und 77 Frauen, schäftsreifende Robert Berthold aus der Stegligerstr. 19 schwer ver- im Billardzimmer nach dem Hofe zu belegenes Fenster, das er vorher eingedrückt hatte. Siegmund war inzwischen wieder fowie 8 neu aufgenommene Einzelpersonen, zusammen 1098 Köpfe unglückt. im Obdach, das sind immer noch viermal so viel als in Bei der Arbeit verunglückte gestern morgen der 26 jährige zu sich gekommen und suchte den entfliehenden Verbrecher zu ver= früheren Jahren um diese geit. Tischler Karl Hartmann aus der Höchstestr. 8, der in der Tischlerei folgen, brach aber im Billardzimmer aufs neue besinnungslos Familienmitgliedern aufgefunden. Der alsbald herbeigeholte Arzt kleines Stück Holz, das an der Erde lag, kam zu Fall und renkte verband den Besinnungslosen und entfernte die Kugel aus dem Arm, von Hennig in der Steinstr. 3 beschäftigt ist. Er stolperte über ein zusammen und wurde hier von seinen durch die Schüsse alarmierten fich eine Schulter aus. Die Unfallstation X leistete dem Verunglückten während die andren beiden Kugeln noch in dem Körper des Schwer­verlegten stecken. Freitagmittag tam Siegmund wieder zu sich und Straßensperrung. Die Neustädtische Kirchstraße zwischen der fonnte einige Angaben über den Thäter machen. Anscheinend ist er Doretheenstraße und dem Reichstagsufer wird wegen Kanalisierung ein früherer Arbeiter der Orenstein und Koppelschen Maschinenfabrik von heute ab für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. zu Drewiß, der am Abend zuvor im Schüßenhause als Gast geweilt Besorgnissen Anlaß. und das Terrain ſondiert hat. Der Verbrecher wurde noch nicht fest­genommen. Der Zustand Siegmunds giebt zu den ernſteſten

ist bekanntlich durch die Aufsichtsbehörde ohne Zustimmung der Die Verlängerung der Konzession für die Große Berliner  Kommunalbehörden über das Jahr 1919 hinaus bis zum Jahre 1949 erfolgt. In einer in der Nation" angestellten Betrachtung über diese Maßnahme kommt der Geheime Justizrat v. Bar zu folgendem Ergebniß:

An sich hat die Verlängerung bis 1949 ja gewiß nur eine pro­blematische Bedeutung. Denn man müßte an dem Fortschritt der Menschheit verzweifeln, wenn von der Großen Berliner nicht längst vor diesem Termin jede Spur vom Erdboden verschwunden wäre.

die erste Hilfe.

besuchen, um dort die gebotene Konzertmusik zu hören, werden beim Borbeigehen von dem entzückenden Bilde gefesselt, welches das Tiger­paar mit seinen Jungen darbietet.

Das Passage Panoptikum wird nach erfolgter Renovation am 1. November wieder eröffnet werden, ebenso das Passage: Theater, in dem die Neuerung getroffen worden ist, daß täglich bereits von Mittag an ununterbrochen eine Dauer- Specialitätenvorstellung stattfindet.

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Ohne

Die Rechtswirksamkeit der für jene längere Zeit er teilten Konzession bleibt in jedem Falle zu bestreiten; denn wenn das Gesetz von 1895 von einer Entstehung der Bahneinheit die einzig in der Welt dastehende Sammlung von Löwen   und Tigern Im großen Raubtierhause des Zoologischen Gartens hat mit Erteilung der Genehmigung spricht, so hat es ohne Zweifel die ordnungsmäßige, dem Geseze von 1882 entsprechende eine außerordentlich willkommene Bereicherung durch die Geburt In der letzten Sigung der Stadtverordneten- Versammlung Genehmigung im Auge, welche die Zustimmung des Wege- von drei sibirischen Tigern erfahren. Es sind zwei Unterhaltungspflichtigen voraussetzt. Eine ohne diese Männchen und ein Weibchen. Die am 1. August zur Welt ge- in Spandau   wurde ein Schreiben der Firma Siemens u. Halste Unterlage gegebene Genehmigung, gleichsam ins unbestimmte er- fommenen jungen Tiere haben sich jest prächtig entwidelt und er- verlesen, in welchem um Beschleunigung der Angelegenheit betreffs etwa 80 Arbeiter Wohn= teilte Genehmigung, kann die Einheit des Unternehmens nicht beber sie sieht. Sogar viele von denjenigen, welche den Zoologischen häusern neben dem Fabrik- Etablissement genannter Firma auf freuen durch ihr munteres Wesen und ihre reizenden Spiele jeden, Genehmigung zum Bau von gründen, noch weniger könnte sie allen Regeln der Jurisprudenz Garten nicht wegen der ausgestellten Tiere, sondern allein deshalb den Nonnenwiesen ersucht wird. In der sich hieran anknüpfenden zuwider vertragsmäßige Rechte und Pflichten modificieren, also etwa eine Bahngesellschaft von der vertragsmäßigen Pflicht ent­Debatte wurde von allen Rednern das weitgehendste Entgegen­binden, die im Vertrage bezeichneten Bahnstrecken zu der im Ver­lommen der Stadt gegenüber diesem Projekt verlangt; es wurde auch mitgeteilt, daß die Firma ihre gesamten Betriebe auf trage bezeichneten Zeit abzutreten." Spandauer   Gebiet zu verlegen geneigt ist. Das Schreiben wurde dem Magistrat zur Berücksichtigung überwiesen. Debatte wurde der von unsren Genossen eingebrachte" Ent­wurf eines Statuts für die einzurichtende Pensionskasse für die städtischen Arbeiter" an die bestehende Kommission zur Be­ratung verwiesen und die Kommission durch die Herren Jenne, Math und Feller ergänzt. Für Um- bezw. Neubauten auf dem Terrain der Kläranlage werden 130 000 M. bewilligt. Eine sehr ausgedehnte und ziemlich erregte Debatte rief ein Bericht des Revisionsausschusses hervor, wonach der städtische Gas­direktor eine städtische Parzelle, die ursprünglich für Zwecke der Gas­anstalt in Aussicht genommen war, für seine Privatzwecke in Be­nugung genommen und städtischerseits bezahlte Arbeiter für feine Gartenarbeiten verwendet hat. Von unsrer Seite sprachen sich die Genossen Rieger und Pieper mit aller Entschiedenheit gegen diese Eigenmächtigkeit aus, während Stadtv. Ducksch( Soz.), welcher der Gasdeputation angehört, dieselbe eines Teils entschuldigen zu müssen glaubt. Schließlich wird die Belassung der Barzelle für Gartenzwede wiederruflich genehmigt und der Magistrat ersucht, zu verhindern, daß zukünftig städtische Arbeiter von ihren Vorgesetzten mit Privat­arbeiten beschäftigt werden. In der hierauf folgenden geheimen Sigung gab der Oberbürger meister Aufschluß über die von dem Steuerkassen- Buchhalter Wolny verübte Hinterziehung städtischer Gelder.

Die Reformbedürftigkeit des Stadtbahntarifs. Der Bund der Berliner   Grundbesizer- Vereine hat seine Petition wegen Ab­änderung des Tarifs der Stadt- und Ringbahn, welche von der fgl. Eisenbahndirektion Berliu abschlägig beschieden ist, mun­mehr dem Minister der öffentlichen Arbeiten unterbreitet. Es wird darin ausgeführt, daß mit der Zunahme der Stationen leider auch eine Verteuerung der Fahrstrecken eintrete. Die ein­fachen Fahrstrecken für 10 und 15 f. feien allmählich immer weiter verkürzt worden, ganz besonders benachteiligt nach dieser Seite hin sei der arbeitsreiche Norden Berlins  . Es wird die Einführung des Kilometertarifs in Vorschlag gebracht.

Lettere Maßregel hieße den Teufel durch Belzebub austreiben; hat sich doch der Kilometertarif, mit dem wir früher beglückt waren,

bereits 1893 als unhaltbar erwiesen.

Dem Berliner   Aquarium gingen in den jüngsten Tagen von drei Seiten her neue und seitene Wasserbewohner zu und zwar sowohl Geschöpfe des Meer: wie des Süßwassers. Die bedeutendste Erwerbung besteht in zwei Arten von Polypen oder Tintenftichen aus dem adriatischen Meer, da wir einerseits in ihnen gleich die Vertreter von zwei verschiedenen Gattungen der Achtfüßer vor uns haben und da es sich immer wieder aufs neue erweist, daß der Transport dieser interessantesten aller Meerestiere von der Adria   bis nach Norddeutschland mit außerordentlicher Mühe und Kosten verknüpft und trotz langwieriger Vorbereitungen doch oft ohne eigentlichen Erfolg ist. Die eine Art gehört zu den echten Kraken, die andern, in zwei Exemplaren eingetroffen, zu den Moschuspolypen.

Auf der Treptow  - Sternwerte wird während der ganzen Woche schon von 25 Uhr an der Mond in seiner jezigen günstigen Phase mit dem Riesenfernrohr beobachtet. Sonntagnachmittag 5 Uhr spricht Direktor archen hold über Alte und neue Forschungen über den Mond" und giebt um 7 Uhr in dem Vortrag Das Photographieren der Stern­fchnuppen" Anweisungen für die Beobachtungen des bevorstehenden Stern schnuppenfalls.

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Nichtsdestoweniger bleibt die Reformbedürftigkeit des Stadtbahn­tarifs bestehen, und die Lösung der Tariffrage gebietet sich nach Einführung des Behnpfennig- Tarifs im Straßenbahnwesen von selbst Neue Kurse für Handelskunde und Gesetzeskunde sind an der dadurch, daß auch auf der Stadt- und Ringbahn der allgemeine 9. städtischen Fortbildungsschule für Jünglinge und Männer, Fruchtstr. 38, Behnpfennig- Tarif eingeführt und ebenfalls der Abonnementspreis für das laufende Wintersemester eingerichtet. In der Gesetzestunde finden entsprechend ermäßigt wird. Justizanwärter, Bureaubeamte, Kaufleute, Bertreter des Handwerks 2c. Gelegenheit, unter Leitung eines fundigen Juristen sich über Fragen aus allen Gebieten des Rechts, soweit fie mit dem täglichen Leben in Zusammen­Neu- Weißensee. Der Besuch der hier errichteten gewerblichen hang stehen, an der Hand praktischer Beispiele zu unterrichten; insbesondere Fortbildungsschule soll nach einem Beschluß der Gemeinde­werden in diesem Semester die die gewerblichen Streife besonders vertretung, dem auch der Bezirksausschuß zu Potsdam   beigetreten interessierenden neuen Bestimmungen der Unfall- und Invaliditäts- ist, ein obligatorischer sein. Die Schulpflichtigen, welche am Versicherung und einige Abschnitte aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch be: 1. Oftober 1900 das Alter von 15 Jahren noch nicht überschritten iprochen werden. Anmeldungen sind schleunigst zu richten an den Dirigenten haben, haben sich Albertinenstr. 6, Zimmer 1, anzumelden und am 30. Oftober abends 7 Uhr behufs Zuteilung zu den einzelnen Pagel von 7-9 Uhr abends, Fruchtstr. 38. Klassen im Schulhause, Rölkestr. 133, zu erscheinen. Das Sturatorium, welches aus dem Gemeindevorsteher oder dessen Stellvertreter, vier Gemeindeverordneten, zwei Arbeitgebern und 2 Arbeitnehmern sowie aus dem Leiter der Schule zusammengesetzt werden soll, wird von der Vertretung in der nächsten Sizung ( 1. November) gewählt werden.

Die diesjährige Veranlagung zur Staats- Einkommensteuer hat für Zehntausende Berliner   Arbeiter eine große Ueberraschung gebracht. Während nämlich bisher die größte Zahl der Berliner  Arbeiter niedriger als 900 m. eingeschätzt war und deshalb feine Staats- Einkommensteuer zu zahlen brauchte, sind dieses Jahr un­zählige Arbeiter, Hausdiener und dergleichen mit mehr als 900 m. eingeschäzt worden und müssen daher fernerhin, falls sie nicht mit Erfolg reflamieren, Einkommensteuer bezahlen. Unter den Hand­wertern dürfte es nur sehr wenige geben, die dieses Jahr nicht zur Staatssteuer veranlagt sind. Die meisten sind mit 1050-1200 m. eingeschätzt und müssen nach dieser Steuerstufe 9 M. Steuer jährlich bezahlen. Neben erhöhten Mieten, gesteigerten Kohlen- und Lebens­mittelpreisen auch noch diese freudige Ueberraschung.

Zum Achtuhr- Ladenschluß wird mitgeteilt, daß die für die Einführung dieser Maßnahme gefeßlich erforderliche 8 weidrittel Majorität der Ladeninhaber neuerdings in Arnstadt   i. Th.  , Bernburg  , Kaffel, Deffau, Eisenach  , Elbing  , Erfurt  , Flensburg  , Hannover  , Hildesheim  , Karlsruhe  , Königsberg  , Magdeburg  , Mann heim, Marienburg  , Marburg  , Nürnberg  , Pforzheim  , Rigdorf, Stargard  , Stolp  , Weimar  , Wiesbaden   gewonnen oder gesichert ist. Eine Ausnahmestellung nehmen in diesen Orten nur vereinzelt Fleischer, Bäcker und Cigarrenhändler ein.

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Hierzu ist zu bemerken, daß die arbeitende Bevölkerung, die ja wohl in dem hier in Betracht kommenden Sinne die er brüdende Mehrheit des Publikums" ausmacht, gegen den Achtuhr- Ladenschluß nichts einzuwenden hat, vielmehr mit der Neuerung sympathifiert. Und wenn die Arbeiter und deren Frauen fich mit dem Achtuhr- Schluß zurechtfinden können, sollten die Leute, die ihre Dienstboten zum Kaufmanu schicken, doch wohl erst recht dazu im stande sein.

Am Dienstag, den 30. d. M., 8½½ Uhr abends, beginnt im Verein für volkstümliche Kurie von Berliner   Hochschullehrern Serr Brivatdozent Dr. Wolffenstein seinen Kursus über Elementar: Chemie" in der technischen Hochschule.

Vom Gesangsdirigenten Herrn Pahl wird uns mitgeteilt, daß das heute von ihm veranstaltete Konzert fein öffentliches sei.

Aus den Nachbarorten.

Die Eltern und Vormünder sowie auch die Arbeitgeber find verpflichtet, ihre schulpflichtigen Lehrlinge oder Angehörigen anzumelden und zum Besuch der Schule zu veranlassen resp. ihnen die hierzu notwendige Beit zu gewähren.

Theater.

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Nixdorf. Ein Versuch, socialdemokratisce Stadt verordnete von Kommissionen fernzuhalten, wurde In der gestern abgehaltenen Sigung der Schulbaukommission wieder einmal in der legten Stadtverordnetenfißung gemacht. Bei wurde nach heftiger Debatte die Streifklausel angenommen. Die Verweisung einer Vorlage an eine Kommission schlug der Redner Gemeinde hatte mit dem Bauunternehmer Teichmann einen der vereinigten bürgerlichen Gruppen vor, einen Socialdemokraten Vortrag abzuschließen, den der Baurat Leuthold ausgearbeitet nicht zu wählen, da ja die Herren der Linken erklärt hätten, ohne hatte und zur Beschlußfassung vorlegte. In diesem Vertrage Kommissionsberatung schlüssig zu sein. Rezerau( Soc.) war auch der be- rühmten Streifflausel liebend gedacht. Das Berliner Tageblatt" fnüpft hieran die Lamentation:" Die protestierte und verlangte, daß auch die socialdemokratische Der Gemeindevorsteher erklärte, daß dieser Paragraph wohl Nachteile, die mit dem Neunuhr- Schluß verbunden sind, werden sich Fraktion bei Besetzung der Kommission berücksichtigt werde. Der sehr großen Widerstand erfahren werde. Der bei allen möglichen selbstverständlich im verstärkten Maße beim Achtuhr- Schluß zeigen. Ausdruck dreiste Zumutung", den er in seinem Protest gebraucht Gelegenheiten politisch sehr radikal schillernde Gemeindeverordnete Aber wer bekümmert sich heutzutage noch um die Bedürfnisse und hatte, trug ihm einen Ordnungsruf ein. Auch hagelte es Zwischen Swoboda machte seinem bedrängten Unternehmerherzen in den die Wünsche der Konsumenten, also der Bevölkerung selbst?! rufe, unter anderm drohte Rechtsanwalt Abraham damit, daß gehäffigsten Ausführungen gegen die Arbeiterschaft Luft und Die Geseze werden nach den Sonderwünschen der großen man von der Macht einmal Gebrauch machen müsse. Sein Feind empfahl die Annahme dieses Vorschlags. Trotz der sehr beredten Interessentengruppen gestaltet. Ueber das Publikum geht man Herr Belß war auch für das Aufräumen mit der Humanität Ausführungen des früheren Gemeindeverordneten Genossen Karow furzerhand zur Tagesordnung über. ( Stadtv. Wach: Gerechtigkeit, wollen Sie sagen, Herr Belß!), da wurde der Vorschlag des Baurat Leuthold, die Streiftlaufel in die Vertreter der 3. Abteilung sich jetzt direkt als Socialdemokraten" den Vertrag aufzunehmen, angenommen. Das letzte Wort aufspielten.( Regerau: Das haben wir immer gethan!) Stadtv. wird die Gemeindevertretung in dieser Sache zu sprechen Schmidt und der Vorsteher Sander rieten zum Frieden. Man haben. solle nicht in der Erregung von der alten Gewohnheit abgehen. Sie fanden aber bei der Mehrheit kein Gehör, der socialistischerseits vor­geschlagene Stadtv. Reserau wurde nicht in die Kommission gewählt. Nach Erledigung einiger Bunite war wieder eine Theater des Westens. Troß des Verdachts, den eine starke Kommiffion zu wählen. Auf Kommando des Herrn Abraham Reklame erweckte, hat sich Signora Maria Barrientos, eine vielleicht aus Sevilla   oder Zum Neunuhr- Ladenschluß. Die am Freitag in der Nord- schwenkte jetzt die Mehrheit ein und wollte auch einem Social junge spanische Coloratursängerin als eine außerordentlich tüchtige Gesangskünstlerin deutschen   Brauerei, Chausseestraße, abgehaltene Versammlung der demokraten den Zutritt gestatten. Herr Abraham verkündete, Schöneberg  selbständigen Barbiere und Friseure hat einstimmig beschlossen, man habe nur einmal zeigen wollen, daß man auch ohne die erwiesen. Sie gab am Freitag ein erstes Gastspiel im Theater des Und warum? Westens als Rosine im, Barbier von Sevilla  ". Reinheit, ihre Geschäfte an den Wochentagen mit Ausnahme der Sonnabende Socialdemokraten in Kommissionen tagen könne. und den Tagen vor den Feiertagen um neun Uhr abends zu Aus Aerger über die in den letzten socialdemokratischen Bolts- Klarheit, leichtgleitende Virtuofität u. dgl. find in einem solchen Fall schließen. versammlungen gemachten Mitteilungen, daß die bürgerlichen Vorzüge, von denen man nur die Abwesenheit, nicht das Bor­Vertreter die Kommissions Sigungen viel handensein als etwas Besonderes zu erwähnen braucht, auch schwänzten, daß eine solche wegen ihres Fehlens schon einmal wenn sie in so hohem Maße vorhanden sind wie eben bei tagungsunfähig, gewesen sei und daß es einer von ihnen für diejer Gaftin. Was diese hingegen so auszeichnet, daß auch angebracht gehalten habe, sich vor einer Sigung erst aufzu- ein sparsames Mufifreferat dabei verweilen darf, ist der reiche Aus. heitern". druck, mit dem sie ihre künstlerischen Mittel verwendet. Sie spielt Es erübrigt fich wohl, auf die Kleinlichkeit dieses Nache auf ihrer Stimme, wie es Bülow auf dem Klavier und auf dem Auch die Berliner   Konzerthaus Juhaber, deren Zahl in Letzter Beit sehr gestiegen ist, wollen sich organisieren. Zu diesem feldzugs hinzuweisen. Jedenfalls fann den Herren nur geraten Orchester gethan hatte; sie läßt die Töne nicht wie Perlen abrollen, Zwede fand eine gemeinsame Versammlung der Konzerthaus: werden, in Zukunft nicht wieder so mit parlamentarischen Bräuchen sondern rafft sie zu charakteristischen Gebilden zusammen, die den Eindruck einer die Töne durchdringenden Wärme machen, wie denn und Variété- Inhaber in Thiels Walhalla" in der Elsasserstraße zu verfahren. statt. Man beschloß, um die Gründung einer neuen Sonder- Zur Lage der Klamottenkutscher wird uns berichtet, daß es schon in den Tönen selber mehr stedt, als jene mechanische Leblofig= feit, mit der andre Coloraturfängerinnen eraft fingen. Ich wage vereinigung zu vermeiden, den bestehenden Verein der Variété- und in Rigdorf erfreulicherweise gelungen ist, diese Arbeiter zur Organi diese Unterscheidung geradezu im Hinblick auf die gefeierte oder Konzerthaus- Besizer umzugestalten. Man will eine einheitliche jation, heranzuziehen. Die Beteiligung, die anfangs lau war, wurde überfeierte Marcella Sembrich  , von der wir wenige Tage früher Regelung der für die Chantants und Lokale mit Damenkapellen geltenden bald recht rege, und so gelang es der Organisation, dort den Kutschern ebenfalls die Rosine gehört hatten; allerdings steht der sehr flache Vorschriften anstreben und sich gemeinsam gegen alle Maßnahmen nicht allein einen Wochenlohn von 27 resp. 24 M. zu verschaffen, Ton der Jüngeren hinter dem sonoren Ton der Aelteren beträchtlich zur Einschränkung des Betriebs zur Wehr setzen. sondern auch erfolgreich dahin zu wirken, daß die Kutscher nicht mehr zurück. Die Gaftin sang mitten in einer sonst deutschen Aufführung Zehn ,, läftige Ausländer" fieben Ruffen, zwei Deftreicher im Stall schlafen. Hoffentlich schließen sich auch die Berliner   Kollegen italienisch, gab in der Gesangsscene eine typische Einlage und ganz zu Schluß noch eine solche Einlage; alles mit gewaltigem Beifall und ein Schweizer   find Ende September bezw. Anfang Oftober mehr und mehr der Gewerkschaft an. durch Verfügung des Berliner   Polizeipräsidiums aus Preußen aus- Das Opfer eines Einbrechers ist in der Nacht zum Freitag feitens des nicht einmal sehr, zahlreichen Publikums. gewiesen worden. Es sind dies die Cigarettenarbeiter bezw. der Wirt des Schützenhauses zu Nowawes Neuendorf, Interessant und für unjre Pflege der dramatischen Musit nicht Arbeiterinnen Winkler und Feigelmann, der Tapezierer Sostel, der Restaurateur Siegmund, geworden. Das Schüßenhaus liegt eben rühmlich war der Abstand der Aufführung ein und derselben Schneider bezw. Schneiderin Buchbinder und Piaster, die Kaufleute einsam am Waldessaum in der Großbeerenstraße unweit des Bahn- italienischen Oper in unfrem heimischen Theater von der durch Ruwaldi und Rosenblatt, der Kürschner Taschmann(-Berner), der Hofs Drewiß und wurde im Laufe dieses Jahrs schor zweimal von Italiener  . Für diese ist eine Oper immer und immer wieder eine Schneider Tragatsch und der Schweizer   Lehmann, der auch der Einbrechern heimgesucht, welche in einem Falle eine größere Anzahl Sache des Singens, mag es mehr oder minder dramatisch ausdrucks­Nationalität nach Schweizer   ist. Schüßenbüchsen vom Scheibenstand mitgehen hießen. In der Nacht voll sein. Für unsre Bühnen wird eine solche Oper nachgerade zum Freitag war Siegmund von einer Festlichkeit heimgekehrt und immer mehr eine Gesangsposse; vielleicht ist Shakespeares Behand lag im ersten Schlaf, als er ein verdächtiges Geräusch im Schant lung in Amerika   ein Seitenstück dazu. Insbesondre verdrängen die zimmer hörte. Schnell eilte er dorthin und sah einen etwa 30-35 faulen Späße des Herrn H. Steffens, die man mit der Zeit so

Durch Abfingen des Sanges an Aegir ze. haben gestern 167 Kriegervereine in den Kontordia- Sälen den 100 jährigen Geburtstag MpIttes gefeiert. Das muß sehr erhebend ge­wesen sein.

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Bald scheint es dahin zu kommen, daß nur noch Streit brecher sich mit der Hoffnung, nicht ausgewiesen zu werden, nach Preußen begeben können.