kennt, wie der Schüler die Kathederwitze eines Lehrers, beinahe daseigentliche Operninteresse. Im vorliegenden Fall ist der Gebrauchdes Dialogs, statt dessen jene Italiener, wie schon erwähnt,beim alten Seccorecitativ geblieben sind, bereits der Keimder Auslösung des musikalischen Dramas. Hier zum Echtenzurückzukehren oder vorwärts zu schreiten. wird doch ivohl nicht soschwer sein, zumal ja das musikalische Können dazu vorhanden ist.An die großartige gesangliche Leistung des Basilio bei der Sembrich-Truppe reichte diesmal Herr A. Günther nicht heran; immerhinerfreute in seinem Vortrag der Verlenmdungsarie ein interessantesMoment eines geheimnisvollen Ausdrucks. Den betreffenden italieni-scheu Kräften überlegen waren Eduard Walter als Figaro—wenigstens in der Darstellung— und besonders Desider Aranyials Graf Almaviva, der freilich im Anfang recht wenig des Stimmewar; die ausdrucksvolle Bewegtheit seines Singens wird leicht zueiner unangenehmen Unruhe des Tons, und das damals hie undda eintretende Umkippen hoher Töne ist vielleicht doch nicht bloßAugenblicksnot. sondern möglicherivcise auch eine UnVollkommenheitin der letzten Ausgleichung des mittleren und oberen Registers.—_ sz.Meineidprozetz Maßlos in Könitz.Au Beginn der Verhandlungen nieldete sich am SonnabendKriminälschutzmann Beyer II aus Berlin als Zeuge zur Stelle.Es wird die Mutter der gestern vernommenen»Zeugin, der Laden-inhaberin Fräulein S t ü b i n g, Frau S t ü b i n g, vernommen.Dieselbe sagt aus: Ich ging am IS. März um 53/4 Uhr früh aus.Als ich durch die Danzigerstraße ging, sah ich Jsraelskidort mit einem Sacke gehen.— Präsident: Das istder nächste Weg vom L e w y schen Hause zum evangelischenKirchhof. Wo trug Jsraelski den Sack, auf der Schulter oderin der Hand'{— Zeugin: Er trug den Sack unter dem Arme.—Präs.: Haben Sie gesehen, �was ungefähr in dem Sacke enthaltenwar?— Zeugin: Der Sack war anscheinend leer.— Präs.:War Jsraelski allein?— Zeugin: Nein, es ging noch einMann mit ihm.— Oberstaatsanwalt: Weshalb habenSie sich denn nicht früher gemeldet, um Ihre Beobachtungen derPolizei oder deni Gerichte mitzuteilen?— Zeugin: Weil dieLeute, die sich meldeten, immer angefahren wurden.—Präsident: Wer hat die Leute angefahren?— Zeugin:Es wurde erzählt, daß die Leute, die sich meldeten, um ihre Beobachtungen der Polizei oder dem Gerichte mitzuteilen, angefahrenwurden, wenn sie etwas gegen die Juden aussagten. Deshalbwollte ich mit der Sache nichts zu thun haben.— Auf Befrageneines Verteidigers bemerkt die Zeugin: Als ich hörte, daß der Armauf deni Kirchhofe gefunden worden sei. habe ich gesagt:„Hat etlvaJsraelski den Arm hingetragen— Auf Antrag des Ober-ftaatsanwalts beschließt der Gerichtshof, Jsraelski vorzuladen.Präs.: Der Vater des Ermordeten, Herr BanimtcrnehmerWinter, hat gestern darauf aufmerksam gemacht, daß die Zungein dem gefundenen Kopfe zusanimcngcbissen gewesen sei. Kann dasals Anhalt dafür diene», daß dem Ermordeten einKnebel in den Mnndgesteckt worden ist?— Die medizinischen Sachverständigen verneinendiese Frage.— Die Zeugin Fräulein Kroll, eine Nachbarin vonLewys, bekundet: Als einige Tage nach dem Morde der Verdachtgegen L e w y als Mörder Winters auftauchte, habe ich sofortnachgedacht. ob ich wohl ein verdächtiges Geräusch gehörthätte.— Oberstaatsanwalt; Wie lange waren Sie im L e w y-schen Hause. Fräulein Kroll?— Zeugin: Seit LVe Jahren.—Oberstaatsanwalt: Was waren die Lewys für Leute?Pflegten sie viel Verkehr mit andren Personen?— Zeugin:Lewys sind ruhige, arbeitsame Leute, die sehr zurückgezogenleben. Wenn an dem fraglichen Sonntag viel Verkehr beiihnen gcivesen wäre, so iväre mir das zweifellos aufgefallen.—An den Nachbar Lelohs, Bäckermeister Langer, richtet der O b e r-st a a ts a n w a l t folgende Frage: Zeuge Langer, haben Sievielleicht auswärtigeJuden, Rabbineroder Schächter bei L e w y gesehen?— Zeuge: Nein.— VerteidigerNechtsanwalt H u n r a t h: Sind Sie oslniäls bei Lewy gewesen?— Zeuge Langer: Nein, einmal.— Oberstaatsanwalt:Sie haben aber häufig mit Lewy gesprochen?— Z e u g e: Jawohl.Nachdem einige weitere Zeugen den guten Leumund der Lewysbestätigt haben, betritt alsdann der S7jährigeFleischermeister Adolf Lewy,ein kleines, hageres Männchen, dessen farbloses Gesicht von einembereits ergrauten Vollbart umrahmt ist, den Gerichtssaal. DerPräsident teilt ihm mit, daß er vorläufig uneidlich vernommenwerden solle, verwarnt.ihn, macht ihn darauf aufmerksam, daß erdie Antwort verweigern könne, wenn er strafgcrichtliche Verfolgungbefürchte. Dann sagt der Zeuge ans: An dem kritischen Sonntagefrüh war der Knecht I a ck o w s k i wegen Geld bei mir. UmOVa Uhr vormittags ist mein Sohn Hugo fortgefahren undich bin auf die� Straße gegangen, um mit Leuten Geschäfte zumachen. Mein Sohn Moritz ging fort, um Geld einzuziehen.Nachmittags habe ich dann geschlafen und bin ausgegangen. Um4Ve Uhr kam ich zurück, habe Kaffee getrunken und bin alsdann nachdem Restaurant Falkenberg gegangen, wo ich dem Kmtenspielenzugesehen habe. Beim Kaffeetrinken waren meine Söhne nichtzu Hause, sondern nur meine Frau und ich. Abends um7 Uhr kam ich»ach Hanse und meine Söhne gleich nach mir.Meine Schwester, Witwe Lewy, die wegen ihres Lumpenhandels„Lappen-Lewy" genannt wird, war nicht bei mir. Frau Rotz.die erzählt haben soll, daß nachts drei Männer aus dem LewyschenHanse gekommen seien, war an jenem Sonntage ebenfalls nicht beiuns.— Oberstaatsanwalt: Können Sie mit Bestimmtheitbehaupten, daß die Angeklagte Roß an jenem Sonntagenicht bei Ihnen war?— Zeuge: Ja wohl.— Aufweiteres Befrage» fährt Lewy in seiner Aussage fort:Bis 8 Uhr war ich z» Hause, dann bin ich wieder insRestaurant F a l k e n b e r g gegangen und von dort um 10 Uhr nachHause. Licht habe ich in meinem Keller nicht gehabt. Meine Söhnewaren beide zu Hanse. Moritz hat noch das Pferd gefüttert. Esist möglich, daß er dabei geleuchtet hat. Das Pferdefültern dauertl/4 Stunde. Er hat dann selbst nachgesehen, ob die Hinterthür auchgeschlossen sei. Es ist ganz ausgeschlossen, daß ich ausder Hofthür getreten bin. Ich glaube nicht, daß in derfraglichen Rächt Fleisch im Hofe gehangen hat. Auchist mir kein Fleisch in der Nackit gestohlen worden. Das Geschäft gingso gering, daß ich das gemerkt halle. Uni lO'/rUhr bin ich schlafen gegangen. Es ist möglich, daß ich noch im Keller gewesen bin: qearbcilethabe ich dort auf keinen Fall.— Prä f.: Haben Sie an dem fraglichenSonntag Besuche gehabt?— Zeuge: Nein.— Ans Befragen desOberstaatsaiiwalis bemerkt die Zeugin-Ticnstmädche» Küster:Sie habe gehört, daß bei Lewy Kalbfleisch gestohlen wordensei.� Ob sie das aber vor oder nach dem Morde gehört habe, daslvisse sie nicht mehr.— Zeuge Adolf Lewy: Die K ü st e r hatmir erzählt, daß die Leute sie beeinflussen ivolltcn.— Präs.:Nun. Zeugin, wie verhält sich das?— Zeugin K ü st e r: Gleichnach dem Morde und auch vor einigen Tagen ist der MöbelhändlerK i r s ch st c i n bei mir gewesen lind hat mich gefragt, ob in derMordnacht ein Diebstahl bei L e w q ausgeführt worden sei.Ich habe ihm gesagt, ich wüßte nicht, ob das voroder nach dein Morde passiert sei.— Verteidiger Rechtsanwalt Vogel: Hat Kirschstein Sie zu falschen Aus-sagen verleiten wollen?— Zeugin: Nein. � RechtsanwaltVogel: Das haben Sie Lewy aber doch gesagt?— Lewy:Die Küster sagte mir, ich werde von dem allen fo verwirrt, daßich gar nicht weiß, was ich aussagen soll.— Küster: Jawohl, dashabe ich gesagt.— Ein Verteidiger beantragt hierauf die Ladungmehrerer Zeugen, von denen eine Zeugin, ein Dienstmädchen, be»künden soll, daß ein gewisser R o s e n t h a l(Kamin) einen Selbst-Mordversuch gemacht habe, weil er an der Ermordung desWinter beteiligt gewesen sei.— Oberstaatsanwalt: Ichvermisse den Zusammenhang.— Präsident: Der IGerichts-Hof wird über den Antrag beschließen.— Der Präsident rätalsdann den Geschworenen, sich nur unter einander über den Prozeßzu unterhalten, um nicht den Verdacht der Parteilichkeit zu erregen.Der Vater des Ermordeten, der sich an der Beweisaufnahme be-teiligen wollte, wurde abgewiesen, da er gestern bei dem Lokal-terinin lebhaft mit dem Angeklagten Maßlos unterhandelt habeund eine Wiederholung dieses Vorfalls streng verhindert werden soll.Hierauf tritt eine Pause bis 3l/ä Uhr ein.Der Präsident erklärt nachWiedereröffnung der Berhandlung,daß der Gerichtshof beschlossen habe, dem Antrage des Verteidigersstattzugeben und die Buchhändler Wieczorkiew ick schen Ehe-lente, den katholischen Pfarrer Brenig(Könitz) und das Dienst-mädchen Kattke(Kamin) als Zeugen zu laden. Alsdann wird dieVernehmung des Zeugen Adolf Lewy fortgesetzt. Derselbe sagtweiter ans: In der fraglichen Nacht habe ich kein Geräusch wahr-genommen, daß die Hammel unruhig waren, ist möglich.— DerPräsident legt sodann die Cigarrentasche Lewys vor, dadie Angeklagte, Frau Maßlos, behauptet hat, in der Cigarren-tasche die Photographie Winters in der L e w y s ch e n Wohnunggesehen zu haben. Die Angeklagte Maßlos erklärt, die Cigarren-tasche, die sie gesehen, habe eine hellere Farbe gehabt und die Eckenseien mehr abgerundet gewesen. Lewy bemerkt dazu: Ich habe noch3 Cigarrentaschen; ich werde dieselben mitbringen.— Präs.:Soeben ist ausBerlin ein Telegrammmit folgendem Inhalt eingetroffen:„M itten zweig und Puppedienstlich unentbehrlich. Bitte, dieses Sachverständigen zu entlassen.Polizeipräsident."Oberstaatsanwalt: Die Pflicht als Sachverständiger vorGericht zu erscheinen, geht über jede Dienstpflicht. Deshalb bedarfkein Beamter Urlaub, wenn er vor Gericht geladen wird.— Präs.:Für Monrag ist auch der Gerichtschemiker Bischof vor Gericht ge-laden.— Der Verteidiger Rechtsanwalt H u n r a t h richtet hieraufan den Zeugen Adolf Lewy folgende Frage: Was»lachten Sie,als Sie Gründonnerstag früh um 6 Uhr imlangen Reisemanteldurch die Postallstratze gegangen sind?— L e w y: Es ist mir nichterinnerlich, so früh in der Postallstratze gewesen zu sein.— V e r-teidiger: Bestreiten Sic das bestimmt, oder geben Sie dieMöglichkeit zu. dort zu jener Zeit gewesen zu sein?— Zeuge:Ich gebe die Möglichkeit nicht zu, da ich ja alsdann wissen müßte,daß ich dort gewesen sei.— Präs.: Stehen Sie früh auf?—Zeuge Lewy: So früh selten: deshalb wäre mir das dann geradeerinnerlich.— Präs.: Die Postallstratze liegt ganz abseits IhrerWohnung. Sie müssen sich dessen also erinnern.— Zeuge: Gewiß.—Oberstaatsanwalt: Es ist schwer, solche Fragen zu be--antworten. Man könnte ebenso gut fragen: WnS haben Sie voreinem Vierteljahr gegessen?— Der 23jährige Fleischergcselle HugoLewy, der seit Juni d. I. in Berlin lebt, wird, wie seine Eltern,nneidlich vernommen.— Präs.: Weshalb sind Sie von Könitzfortgegangen?— Zeuge: Weil ich hier keine Arbeit hatte.—Präs.: Ihr Vater hatte seinen Betrieb eingestellt?— Zeuge: Ja.Aus den Aussagen der Frau Lewy ist noch folgendes nach-zutragen: Präs.: Die Roß behauptet, als sie bei Ihnengewesen sei, hätten Sie gesagt:„Der ganze Winterist nicht so viel wert, daß so viel Skandal gemachtwird. Der Mord wird niemals herauskommen. Dazu ist diejüdische Gemeinde viel zu reich?"— Zeugin: Wie kann sie soetwas sagen!— Präsident: Ich ermahne Sie, die Wahrheit znsagen. Sie werden jedenfalls vereidigt werden. Sie müsse» sichdoch ans solche Redensarten erinnern können?— Zeugin:Ich habe niemals so etwas gesagt! Wie kann ich joyvaS sagen? Jede Eltern lieben doch ihr Kind.—Die Zeugin Fräulein Louise Freytag bemerkt: Ich ivollte andeni fraglichen Sonntag mit Moritz Lewy' nach„Wilhelmincn-Höhe"gehen. Um ö Uhr kam Moritz und sagte: Er könne erst um8 Uhr kommen, da er seine Brüder erwarten müsse.Ich bin dann von 8 Uhr bis ll) Uhr abends niit Moritzspazieren gegangen.— Präsident: War Moritz Lewy,als er zn Ihnen kam, sehr aufgeregt?— Zeugin: Das habe ichnicht wahrgenommen.— Der hierauf vernommene Zeuge Schneiderlehrling Hanpt erklärt, daß er an dem in Frage stehenden Sonntag-abend mit Hugo Lewy von Granau nach Könitz gefahren sei.Danach wird die Verhandlung um ö Uhr abends auf Montag-vormittag 10 Uhr vertagt.Vevnnfitzkvs.Im Norden Englands habe» an mehreren Stellen erneuteU e b e r s ch m e m m u n g e n stattgefunden, so daß die Eisenbahn-linien überflutet sind. An verschiedenen Orten ist der Verkehr derLokalzügc fast ganz eingestellt worden. Die Eisenbahnverbindungmit South Shields ist völlig unterbrochen. Die Hauptverkehrsadernder Stadt stehen unter Wasser.Ucber ein Eisenbahnunglütt wird aus Petersburg berichtet:Auf der baltischen Bahn in der Nähe von Petersburg stießen zweiPersonenzüge zusammen. Drei Personen wurden schwer, fünf leichtverletzt._Städtischer Schlachtviehmarkt. Berlin, 27. Oktober IS00. Amt»licher Bericht der Direktion. Zum Verlaus standen: 5412 Riiider,1138 Kälber, 8S32 Schafe, 8900 Schweine. Bezahlt wurden für 100 Pfundoder 50 Kilogramm Schlachtgewicht in Marl(beziehungsweise für 1 Pfundin Pf.): Ochsen: o.) vollflejichige, ausgemästete, höchsten Schlacht-wertes, bölbstens 7 Jahre alts 65—58, b) junge fleischige, nicht aus-gemästete und ältere ausgemästete 58— 63: c) mäbig genährte innge und gutgenährte ältere 54—56; d) gering genährte ieden Alters 47— 52.— Bullen:a) vollfleischige höchsten Schlachtwertes 60-64; d) mäbig genährte jüngereund gut genährte ältere 53—59; o) gering genährte 46—52.— Färsen undKühe: a) vollfleischige, ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwerts 00-00;d) vollfleischtge, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren52—53; o) ältere aiisgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngereKühe und Färsen 50—61; d) mäbig genährte Kühe und Färsen 44-47s) gering genährte Kühe und Färsen 39-42.— Kälber: a) feinste Mastkälber(Vollmilchmast) und beste Saugkälber 75—79, b) mittlere Mastkälberund gute Saugkälber 66—70, v) geringe Saugkälber 50-60, d) ältere, geringgenährte(Fresser) 30—43.— Schafe: a) Mastlämmer und jüngere Mast-Hammel 63—67, K) ältere Masthammel 52—59, c) mäbig genährteHammel und Sckmse(Merzschasc) 44—50, d) Holsteiner Niederungsschafe(Lebendgewicht) 23—32.— Schweine: a) vollfleischige der feinerenRassen und deren Kreuzungen ini Alter bis zu!>/, Jahren 54—00,b) Käser 57—58, c) fleischige 50— 52, d) gering entwickelte 16—49, e) Sauen47—49.Verlauf und Tendenz. Das Rindergeschäft wickelte sichschleppend ab, nur seine, junge, schwere Stiere und seine Bullen wurdenrascher abgesetzt; es bleibt grober Neberstand Der Kälberhandel gestaltetesich langsam. Bei den Schafen war der Geschäftsgang langsam, es bleibtwieder Ueberstand. Der Schweinemarkt verlies langsam und wird voraus»sichtlich nicht geräumt; magere Ware war vernachlässigt.Marktpreise von Berlin am Äff. Oktober lUUt»ch) frei Wagen und ab Bahn.Produktenmarkt vom 27. Oktober. Der Getreidemarkt zeigte heuteungleichmäbige Haltung. Die Preise sür Weizen bewegten sich in rückläufigerRichtung aus die Andauer des starken Angebots auZ dem Jnlande und ausdie weichenden Notierungen an der gestrigen New Uorker und ChilagoeiBörse. Roggen vermochte sich gut zu behaupten. Die hiesigen Mühlerfahren mit Deckimg des Winterbedarfs fort. Die Lieserungöpreise füiWeizen waren durchschnittlich 1 M. niedriger, Roggen blieb unverändert.Hafer behauptete die gestrigen Preise. Rüböl war geschäftslos und nominell10 Pf. schwächer.Spiritus. 70er LocospirituS notierte 47,90 M. oder 50 Pf. niedricger.Schristen-Eingang.DaS Geschlechtsleben des Weibes.'Bon Frau Dr. med. AnnaF i s ch e r- D ü n k e l m a n n. Vierte Auflage.. Berlin, Hugo Vehr-Müller. PreiS 1 M. 50 Pf. brosch.Tie chinesische Frage. Bon Pierre L ero y- B ea ul ieu.Autorisierte Uebersetzung von Dr. Albert Südekum. Leipzig. GeorgH. Wigand? Verlag. Preis 2 M. 50 Pf. drosch.Der Kamps um die„Wcltrntsel". Ernst Häckel, die Welträtsclund die Kritik. Bon Heinrich Schmidt, Jena. Bon». Verlag vonEmil Straub.Dr. v. Halle». Die Kohleunot. Ein Vortrag vor Nürnberger Ar-beitern von Dr. o. Hallcr. Nürnberg 1900.Briefkasten der Redaktion.Tie Inrislische Sprechstunde findet Montag, DIenStag.Touiierstag»nd Freitag von 7-9 Uhr abends statt.L. Bl. 50. Circa 22 000 deutscbe Soldaten befinden sich in China.R. M. 38. Fragen Sie gefl. im Bureau des GewerkschastshauseS,Berlin, Engelnser 15, an.T. 50. Etwa 40 Meter.K. St., Sarstedt. Ueber die Frage, wieviel Einwohner Berlin beider nächsten Volkszähliing haben wird, kann»tan sich heute doch nur inzwecklosen Bermiitmigen ergehen.300. Aiiswartcstauen sind nicht krankenversicherungSpflichtig.—I. H. 120. Eine Ehe zwischen einem wegen Ehebruchs geschiedenen Ehe-galten und demjenigen, mit welchem der geschiedene Ehegatte den Ehebruchbegangen hat, ist durch Gesetz verboten, falls dieser Ehebruch in demScheidungsurteil als Grund der Scheidung festgestellt ist. Bon dleseniVerbot kann eine Befreiung bewilligt werden. Das dahin gerichtete Gesuchkönnen Sie an das Landgericht, das die Ehe geschieden hat, richten.— A. B. u. Co. Das Gedicht ist nichts wert.— Klub. 1 Am3l. Dezember 1900, wenn keine Anerkenntnis, keine Ratenzahlung in derZwischenzeit eriolgt, auch lein Zahlungsbefehl oder dergleichen erlassen ist.2. Der Schreibfehler ist völlig unerheblidi. 3. Wenn die Schenkung demieienwird, wird die Klage abgewieien.— R. N. 100. Bestimmte gefetzlick)festgelegte Sätze für die Höhe von Alimenten kennt das Gesetz nicht. ESist— ohne Rücksicht aus das Emkommeu des Vaters— sür das uneheliche Kind der volle Betrag des Unterhalts zuzahlen. Der Unter-halt umsabt den gesamten LebenSbedarf sowie die Kosten derErzichnng und der Vorbildung zu eineui Berus. Die Höheder Alimente richten sidi nach der Lebensstellung der Mutter.— K. E. Sie würden, da sie dem Betrag zugestimmt haben, zu gleichenTeilen auszuzahlen haben.— F. R. 100. Eine polizeiliche Ausweisungist in dem von Ihnen angeführten Fall möglich.— Baustelle. Den Prozeßwürden Sie verlieren, weil es Ihre Sache gewesen wäre, sidi zu erkundigen,ob die Fläche Anbauungcsähig ist.— 31. G. 1000. Sie können ausLöschenlassen der Hypotherc» und auf Sichcrstellung klagen.— W. Gl. 101.Ihre Forderung ist längst verjährt.— R. Becker, Rixdorf. Aus S. 226und folgende des Handbuchs für socialdemokratische Wähler— 1898 in derBnchbandlung Vorwärts ersckiienen— finden Sie eine gedrängte Ucbersichider Koloiiialpoliiil Wenn Sic eingehendere Studien machen wollen, somübten Sie die Reichstagödnicksachen, insbesondere den Kolonialetat unddie alljährlichen Debatten hierüber nachlesen.— Z. 00. Sic müssen zahlen.»HiiicriingSitversichl»vi» 27. Oktober>000, morgen»« llhr.Weiler. Prognose sür Sonntag, de» 28. Oktober 1000.EtwaS kühler, zeitweise heiter, vielfach wollig mit Niederschlägenfrischen westlichen Winden. B e r l i» e> W e t> r r l>» r r a u.undStändiges Repertoire: Lessing-Theater. Alle Abende: Johannisseuer.— Berliner Theater. Alle Abende: Die strengen Herren. NurDonnerstag: Ueber unsre Kraft.— Residenz- Theater. Alle Abende: Die Dame von Maxim.— Thalia- Theater. Alle Abende: Der Liebes-lchlüsscl.— Central- Theater. Alle Abende: Die Geisha.— Bellealliance- Theater: Alle Abende: Gastspiel der Tcgeruseer: Sonntag undMoniag: Die schöne Millibäuerin von Tegernsee. Dienstag und folgende Tage: Die Zwiderwurz n.— Fnicdrich- Wilheltiistädtische» Theater.Alle Abende: Der Tugendring.— Carl Weist-Theater. Alle Abende: Müller und Schulze aus der Pariser Weltausstellung. Nur Dienstag:Berlin, wie es weint und lacht.