Im Sommer, zumal bei angestrengter Körperarbeit und an trodenen der Fall ist. In ein abfolut alkoholfreies 2otal geben bie an geistige behrlich, als auch veranlassen sie gerade bei einem jugendlichen GeTagen an sich schon größer ist als im Winter, verleitet auch die Getränke Gewöhnten nicht oder nur sehr schwierig und vereinzelt. Hirn die schlimmsten Schädigungen der Geistesthätigkeit.") häufigere Gelegenheit zur Geselligkeit zu öfterem und ausgiebigerem Verbietet man ihnen den Aufenthalt in den Schänken, so nehmen Das Bier ist," wie Professor Rosenthal- Erlangen zutreffend Genuß von Alkohol. Dieser wird aber im Sommer langsamer aus fie fich den Schnaps mit nach Hause, und beschränkt man die Menge ausführt, einer der wichtigsten Hebel des Kulturfortschritts, indem dem Körper ausgeschieden als im Winter, weil im Sommer der des an den Einzelnen zu verlaufenden Branntweins , dann wird es den barbarischen und civilisationsfeindlichen Schnaps verdrängt und Stoffwechsel überhaupt langsamer vor sich geht, besonders die Atmungs - nur der Schmuggel und Betrug groß gezogen; wer sich betrinken feine milde Wirkung an stelle des verderblicheren und gefährlicheren thätigkeit und die Harnausscheidung geringer ist als im Winter. will, findet doch Mittel und Wege, fich sein Quantum zu verfchaffen. setzt. Wo kein Wein wächst, der billig genug ist, um Volksgetränk Zudem ist das Nervensystem, besonders das Gehirn, im Frühjahr Den Trunkenen aber zu bestrafen, wie dies mehrfach auch zu werden, da haben wir alle Ursache, den Bierkonsum zu begünstigen, und im Sommer weniger widerstandsfähig und daher den Ein- im deutschen Reichstag ( zuletzt 1892) vorgeschlagen wurde, heißt die um den Schnaps zu bekämpfen." wirkungen des Alkohols leichter zugänglich. Deshalb ist in den fociale Ungerechtigkeit zum Gesez erheben. Denn der wohl- Selbstverständlich soll nicht dem Uebermaß im Biergenuß geTropenländern selbst ein mäßiger Alkoholgenuß von viel schäd- ha bende Trunkene befigt hinreichende Geld- und Hilfsmittel, um fröhnt werden! Und wer sich gänzlich jedes alkoholischen Getränks licheren Folgen begleitet als Unmäßigkeit in fälteren Klimaten. Die fich dem Auge der Polizei zu entziehen; nur der Arme wird ihr, enthält, wird am besten seine Gesundheit, namentlich seine geistige Form, in der namentlich zur heißen Jahreszeit der anstatt in der Droschke oder Equipage nach Hause zu fahren, Bollkraft bis ins hohe Alter und in allen Lebenslagen bewahren! Alkohol genommen wird, ob als Branntwein, Bier oder Wein, macht fingend und lärmend entgegentaumeln! Und wie schwierig ist es, aber bei einer Bevölkerung, die an alkoholische Reizmittel gewöhut dabei einen geringeren Unterschied als die Ernährungsbedingungen, festzustellen, ob jemand trunksüchtig ist oder nicht! Goll eine ist, darf man den Schnaps nicht durch Temperenzbewegungen ver unter denen er erfolgt. Der gut genährte Rentier verträgt mehr in gewissen Zeiträumen wiederholte Feststellung eines Rausches drängen zu können glauben; es werden stets nur die ohnehin nicht als der schlecht genährte Arbeiter. Deshalb ist auf Arbeits- das Maßgebende dafür sein, dann wird jene schon oben branntweintrinkenden Streise sein, die sich schließlich zur Abstinenz stätten für wohlschmeckende, billige und erquidende Erfrischungs- hervorgehobene sociale Ungerechtigkeit noch verstärkt, denn bekehren lassen. Auch hierin schließen wir uns der Ansicht des mittel, die frei sind von Alkohol, zu sorgen! beim Armen läßt sich durch die Polizei ein leichter Rausch Professors Rosenthal an, daß so lange es nicht möglich, das Beleichter feststellen als die schwerste, oft wiederholte Trunkenheit beim Reichen, der sich dieser Aufsicht bequem entziehen kann!
Daß es gerade die umBefferung ihrer Lage fämpfende Arbeiter schaft ist, die in erster Linie den Kampf gegen den Alkoholismus zu führen hat, beweist schon die eine Thatsache, daß gerade dort, wo er am schlimmsten herrscht, auch fortschrittsfeindliche Gesinnung und Charakterlosigkeit ihre beste Stätte haben. Die trunksüchtigsten Bezirke sind auch die Heimat der Socialistenfreffer und Streitbrecher, der unterthänigen, feiner Aufklärung zu gänglichen Knechtseelen. Mit Hilfe dieser aus dem arbeitenden Bolle fich rekrutierenden Gefolgschaft gelingt es der politischen, wirtschaft lichen und geistigen Reaktion, das Borwärtsstreben der aufgeklärten Arbeiterschaft zu henimen.
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Ebenso ungeeignet zur Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs ist die Verteuerung des Branntweins durch hohe Steuern. Ja, fie verschlimmert das Uebel noch, denn sie macht den Trinker noch ärmer, nimmt ihm dadurch noch mehr Geld ab, das er für seine Ernährung verwenden könnte, verschlechtert diese also und erhöht dadurch die Gefahr, daß der Schnaps getrunken wird, um den Mangel an Nahrung zu verdecken.
dürfnis nach Altohol ganz zu beseitigen, es im Interesse des Volkswohls durchaus nötig ist, den Genuß von Bier( auch durch Steuerfreiheit desselben) zu begünstigen, da es überall, wo es leicht zugänglich ist, dem Schnaps erfolgreich Feld abgewinnt. Außerdem ist dadurch, daß man den ärmeren Volksschichten alkoholfreie Anregungsmittel, so Kaffee, Thee und katao, billig und bequem zugänglich macht, das Schnapstrinken einzudämmen und daher die Errichtung von Bolts
Staffeehallen nüßlich.
kürzung
der
Von Grund aus fann aber das lebel nur bekämpft werden, Nicht mit Zwangsmaßregeln kann man den Alkoholismus be- indem das Einkommen der Bevölkerung durchwegs auf Freilich eben weil der Alkoholismus aus den schlechten fämpfen, sondern nur durch sociale Maßnahmen, unter folche Höhe gehoben wird, daß eine genügende und wohlschmeckende socialen Verhältnissen hervorgeht, läßt er sich nur durch Befferung denen die Erholungsstätten eine nicht unbedeutende Rolle Nahrung beschafft zu werden vermag, während gleichzeitig Ver derselben vertreiben. Da er aber auch gute fociale 8u spielen können, wenn sie von Uebertreibungen freigehalten werden. Arbeitszeit vor Uebermüdung schütt, stände zu schlechten verkehrt, wo er Fuß faßt, muß neben auch Räume, in denen gar keine alkoholischen Getränke gesunde und angenehme Wohnräume wie Erholungsdem allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Kampfe noch für ausgefchenkt werden, können von Nuzen sein, aber wohl mehr für tätten es ermöglichen, die Mußestunden fern von jeder Anfpecielle Auflärung und Hilfsmittel gegen diese schlimme die heranwachsende Generation, die sich noch nicht an das Trinken reizung zum Trinken zu verbringen, und eine genügende Voltsfeuche gesorgt werden. Mit Aufklärung allein jedoch ist es gewöhnt hat, als für die herangewachsene. In Rußland hat der Wolfsbildung lehrt, fie in geistig edler Weise auszufüllen nicht gethan und deshalb können weder religiöse Predigten noch Staat in jeder großen Stadt Temperenatomitees ins Leben und die Schädigungen, die der Alkoholmißbrauch hervorruft, zu erethische Ermahnungen das geringste ändern, wenn die wirtschaft. gerufen, denen die Aufgabe zufaut, di ärmeren Voltsschichten von fennen. Die Erfüllung dieser Forderung liegt auf dem Gebiet des lichen Verhältnisse den Arbeiter zur Trunksucht geradezu zwingen! den schmutzigen" Traktiers", den Wirtshäusern, wegzuziehen, indem Die Trunksucht fann alfo zunächst nur bekämpft man ihnen geräumige und luftige Volksrestaurants zur Verfügung stellt, Kampfs, den die Arbeiterklasse zur Erringung der politischen und werden durch Befferung des Einkommens der Arin denen Speisen und Getränke, mit Ausnahme von Branntwein, verabswirtschaftlichen Macht führt. beiter, Berkürzung der Arbeitszeit, Beseitigung folgt werden. Jedes Komitee erhält von der Regierung eine Unterſtüßung, der Wohnungsnot, Daran hat sich anzuschließen die Bedie jährlich mindestens 50 000 Rubel beträgt und aus den Einfchaffung von Erholungsstätten, in denen den Volks- nahmen der Alkoholverwaltung entnommen wird. 1898 gab es in maffen Gelegenheit zu geselligem Beisammensein und geistiger Aus- Rußland 1713 Boltsrestaurants, in denen kein Branntwein berabfolgt bildung gegeben ist, ohne daß Branntwein verabfolgt wird oder wurde. Außerdem suchen die Komitees, die Volksbildung zu heben, mitgebracht werden darf. Einen mäßigen Biergenuß ebenfalls indem sie 747 Boltsbibliotheken, 800 Vortragsfäle, 91 Theater zur zu verbieten, würde nur den Erfolg haben, daß gerade diejenigen Verfügung stellten ein Tropfen auf einen heißen Stein! Boltsschichten, die es am nötigsten haben, vor Alkoholmißbrauch ges schützt zu werden, doch in die Schänke getrieben und damit der Verführung zum Schnapstrinken ausgelegt werden, weil, wie heute nun einmal die Verhältnisse liegen, die Mehrzahl der Arbeiter irgend ein alkoholisches Neizmittel nicht entbehren mag und fann, sei es infolge der Ueberanstrengung, fei es mangels genügender Einsicht und Selbstbeherrschung. Deshalb finden auch die Bestrebungen der absoluten Abstinenzler, Enthaltsamteitsanhänger, Tempe renzler( Mäßigkeitsfreunde) oder wie sie sich in England nennen: Teatotaler( lihtoteler) keinen nennenswerten Erfolg. Sie schießen über das Ziel hinaus, auch wenn ihnen die Gesetzgebung mit Ginschränkung der Schanffonzeffionen zu Hilfe kommt, wie dies in Nußland, Schweden , der Schweiz und einigen Staaten Nordamerikas
*) Wie arg es schon mit der Verbreitung des Schnapsgenusses unter Kindern gekommen ist, beweist die Thatsache, daß z. B. in einer als sehr nüchtern geschägten anhaltischen Dorfgemeinde von 107 Kindern schon 81 Branntwein genossen hatten und in Leipzig in einer 7. Klasse einer Bezirksschule, in der ärmere 7 bis 8jährige Kinder sigen, von 42 Knaben 14 angaben, schon berauscht gewesen Richtig ist, daß die ebung der Volksbildung eines zu sein, 24, daß sie öfter Schnaps, 17 täglich Bier, 15 oft sogar der besten Kampfesmittel gegen den Alkoholismus ist. Wer sich schon vor dem Unterricht Schnaps oder Bier bekommen. Wie sehr geistig ausgebildet hat, vermag bessere, edlere Vergnügungen fich die geistige Leistungsfähigkeit der Kinder durch den zu schaffen, als sie ihm der Rausch gewährt. Aufklärung des Geistes Alkoholgeruß beeinträchtigt wird, zeigt folgende, auf 591 Schüler führt die Bevölkerung dahin, daß sie die Umnebelung desselben Leipzigs fich beziehende Statistit: 134 Kinder hatten feinent durch Alkohol verschmäht. Auch specielle Belehrung über die Alkohol genossen; von diesen erlangten 44,5 Prozent die 1. Selasse, Schädigungen, die der Alkoholmißbrauch anrichtet, ist von nöten. 48,5 Prozent die 3., 7. Prozent die 5. Klasse. Von 164 Kindern, Vorträge, Flugschriften, Artikel in den vom Bolte gelesenen Zeitungen die nur ausnahmsweise geistige Getränke befamen, hatten nur gehören zu den Hilfsmitteln, die neben den socialen Maßnahmen 85 Prozent die 1. Klasse erreicht, 55 Prozent die 3. und 9 Prozent nicht entbehrt werden können. Besonders ist immer und immer die 5. Klasse. Bei 219 Kindern, die regelmäßig Bier bewieder darauf hinzuweisen, daß derjenige ein Verbrechen an tamen, waren nur 27 Prozent zur 1. Klasse gekommen, 59 zur 3., feinen Kindern begeht, der ihnen Schnaps vorsetzt. Auch 13 zur 5. Bei 71 Kindern, die täglich zweimal Bier bekamen, hatter Bier und Wein sollten Kinder bis zum 14. Lebensjahr gar nur 24 Prozent die 1. Klasse erreicht, 57 Prozent die 8. uni nicht erhalten; sie sind sowohl als sogenannte Stärkungsmittel ent- 18 Prozent die 5. Klasse.
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Steingut.
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Porzellan, weiss.
Speiseteller 8 PE. Brotteller 7 PL.
Terrinen 1 M. Kartoffelschüsseln 55 PL. Saueleren 80 Pt. Kompottschüsseln 25 a. 35 Pt. Kaffeetassen 14 u. 17 Pf. Milehtöpfe 10 Pf.
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Cognac
von
Porzellan, dekoriert. Emaille, hellblau oder braun.
Kaffeetassen, bunt 20, 25, 28 Pf. Milchtöpfe 18 PL.
Schmortöpfe, 38, 48, 55, 65, 75 Pr.
2.
Kaffeeservices, elegante Formen,
ohne
mit
Schmortöpfe, 62, 60, 70,85 P. 1,05M. Kasserollen,
ohne
mit
Kasserollen, Ring
28,28,32,38,48,55 Pf.
40, 50, 60, 65, 75 PL
ohne
Wasserkessel, Az 1,10, 1,85, 1,55 M.
mit
Wasserkessel, Az 1,15, 1,40, 1,70м.
flach,
Schüsseln, ch, 25, 32, 40, 45, 60 Pt.
weiss
tief und
Teller, ach, weiss 14, 18, 22, 25 PT.
Teller, flach, weiss
9 Teile f. 6 Pers. 4,30, 6,10, 7,10 M. Eimer, mit Deckel 1,75 M.
16 Teile f. 12 Pers. 9,10, 12,10 M.
Pfau& Co., jede Flasche
k. u. k. Hof- Destillerie,
Fiume,
Konsole mit Mass, hellblau 38 Pf.p
oder marmoriert
1,80 M
M.
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