Kommunales.
Stadtverordneten Versammlung.
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nachmittags 5 Uhr.
Freitag, 2. November 1900.
Gegenstände eine für die Berliner Bevölkerung so vitale Frage itse Tokales.
hier so ausführlich erörtert wird, wie sie es verdient. Zur vollen Klarheit trägt es jedenfalls nicht bei, diese beiden Dinge mit
Die Stadtverordneten- Versammlung
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29. Sigung vom Donnerstag, 1. November 1900, fann ja auch heute sich darüber äußern, was in der Weisheit des sollte sich gestern mit dem Antrag beschäftigen, den unsre Genossen Die Sigung wird um 5/2 Uhr vom Vorsteher Dr. Langer- Magistrats beschlossen ist. Nachdem der Antrag nun 14 Tage in den wegen der gegenwärtig in Berlin herrschenden Wohnungsnot gestellt haben. Dieser Antrag war zwar schon vor 14 Tagen einhans eröffnet. Händen der Versammlung und dem Magistrat bekannt ist, letzterer Am Magistratstische find Oberbürgermeister jedenfalls auch schon vorher pflichtgemäß der Sache näher getreten gegangen, aber da der Vorsteher Dr. Langerhans es für gut be Kirschner und Bürgermeister Brinkmann zugegen. funden hatte, in der vorigen Woche keine Sitzung anzuberaumen Aus einem vom Stadtv. Frid erstatteten Bericht des ist, liegt kein Grund zu weiterem Aufschub vor. die Wohnungsnot scheint er nicht für einen so wichtigen Rechnungsausschusses ist hervorzuheben, daß 1/2 Millionen VerStadtv. Wallach empfiehlt, dem Vorschlag des Vorstehers auf so tonnte der Antrag kaufserlös für ein dem Gymnasium zum Grauen Kloster gehörig Bertagung beizutreten. Die Gründe des Kollegen Singer gegen die Gegenstand gehalten zu haben, daß ihre Besprechung eine geweſenes Grundstück im Jahre 1898 dirett an den Gymnasialdirektor Bertagung ſprächen ebenso gut dafür. Die angekündigte Vorlage erst auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung erscheinen. Inbetreffe doch denselben Gegenstand, welchen der Antrag Singer be- zwischen hat, wie bekannt, auch der Magistrat über die Wohnungsanstatt an die Hauptstiftungskaffe abgeführt worden sind. Der Ausschuß hält dieses Verfahren angesichts des Umstands, daß die handelt. Die Sache lasse sich nicht übers Knie brechen( Hört, hört!); not und die zu ihrer Linderung zu ergreifenden Maßregeln beraten. Stadt für die Anstalt einen erheblichen Zuschus leistet, für nicht eine Verschiebung um 8, längstens 14 Tage könne nichts bedeuten. Er hat sich auch bereits über bestimmte Borschläge geeinigt, hat aber korrekt und beantragt, den Magistrat um eine Rückäußerung darüber Stadtv. Singer( zur Geschäftsordnung): Ich habe nicht voraus der Versammlung noch keine Vorlage darüber machen können. Mit Rückgesetzt, daß gerade beim Kollegen Wallach ein Bedürfnis vorhanden ist, sicht darauf, daß die Vorlage bald zu erwarten sei, glaubte Herr Langereine so gründliche Erörterung der Wohnungsfrage eintreten zu lassen. hans der Versammlung gestern vorschlagen zu müssen, den Antrag unfrer ( Der Vorsteher unterbricht; man solle sich doch nicht in Aus- Genossen von der Tagesordnung abzusetzen. Wir glauben nicht, brüden ergehen, welche beleidigend wirken; es handle sich bloß daß er dabei im Einverständnis mit dem Magistrat gehandelt hat, um einen Bertagungsantrag, da habe einer dafür, einer dagegen zu aber sein Vorschlag dürfte den Herren am Magistratstisch sehr gelegen sprechen.) Von einer solchen Geschäftsordnungs Vorschrift ist mir nichts bekannt. Wenn der Antrag heute abgesezt wird, wird die Gre gekommen sein. Vielleicht haben sie etwas derartiges auch erwartet. Die ledigung der Angelegenheit in einer Weise verlangsamt, welche ihr hat, erschien unter dieser Voraussetzung begreiflich. Der Vertagungsungewöhnliche Eile, mit der das Magistratskollegium diesmal gearbeitet nur schaden kann. vorschlag wurde von der Versammlung mit sehr knapper Mehrheit Mit geringer Mehrheit wird der Antrag auf Bertagung angenommen. Wenn die Herren, die sich an diesem Manöver beder Beratung über den Antrag Singer angenommen. teiligten, dem Antrage unsrer Genossen damit die Spize abgebrochen zu haben glauben, so dürften sie in der nächsten Sizung oder wann sonst der Magistrat mit seiner Vorlage vor die Versammlung zu treten gedenkt eines Besseren belehrt werden.
zu ersuchen, welche Einnahmen die sog. Kommunitätskasse des Grauen Klosters hat und zu welchen Zweden dieselben Verwendung
finden. Es wird in diesem Sinne beschlossen.
Vor fast zwei Jahren bereits ist von den Gemeindebehörden die Errichtung einer neuen( der XIII.) Realschule im Hausaviertel beschlossen worden, die auch dem für Moabit bestehenden Bedürfnis abhelfen soll. Die Eröffnung dieser Anstalt steht noch in weitem Felde; dagegen ist es der andauernden Agitation der Grundbesitzer, Bezirks- und Bürgervereine Moabits und des Hansaviertels gelungen, den Magistrat zu veranlassen, die Verlegung des riebrichs Werderschen Gymnasiums nach Mo a bit und in die Nähe des Hansaviertels in Vorschlag zu bringen. Nach der Absicht des Magistrats soll das Gymnasium auf dem jetzt der lage zu ersuchen. Aktiengesellschaft Neu- Bellevue" gehörigen Borsigschen Terrain an
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Die städtische Parkdeputation hat sich vorgestern mit der Frage der Umgestaltung der Straße Unter den Linden beschäftigt. hr lagen die bekannten Pläne des Stadtbaurats Krause nebst den vom Kaiser angeregten Abänderungen vor. Die Deputation ents schied sich für das Projekt in der vom Kaiser gewünschten Art und beschloß, den Magistrat um Einbringung einer entsprechenden Vor
Der Ausschuß, welcher die Vorlage wegen Errichtung einer Volksbadeanstalt im Wedding - Stadtteil borzuberaten hatte, ist nach zwei Sigungen zu dem Resultat gekommen, den vom Magistrat vorgeschlagenen Platz Pantstr. 11/ 12Wiesenstr. 49/54 als ungeeignet abzulehnen, und empfiehlt seinerseits das Terrain der städtischen Baumschule an der Gerichtstraße. Da dieses zu klein ist, um den Bau einer größeren, auch dem Gesundbrunnen zu statten kommenden Anstalt zu erlauben, soll der Magistrat sich mit der Anlage einer besonderen Badeanstalt für den Stadtteil Gesundbrunnen einverstanden erklären, welche unmittel bar nach der Fertigstellung derjenigen für den Wedding in Angriff zu nehmen wäre. Referent ist Stadtv. Gerstenberg. Ein Protest des Admiralsgartenbades gegen die Wahl des Plates an der Gerichtstraße ist als irrelevant zurückgewiesen worden. Stadtv. Borgmann: Ich beantrage, unter Ablehnung des Ausschußantrages die Magistratsvorlage anzunehmen. Die lettere genügt völlig bem aufgetretenen Bedürfnis. Man hat ja Ausschußberatung nur deshalb beliebt, weil das vom Magistrat vorgeschlagene Terrain zu teuer sei. Das jetzt vorgeschlagene Grundſtück ist gerade noch einmal so teuer als das erstere, es dürfte der Lessing- Brüde erbaut werden. Die Versammlung hatte ihrerseits Die Ueberfüllung der städtischen Siechenhäuser und 700 000 m. wert sein. Die dort zu errichtende Badeanstalt würde am 5. Januar 1899 an den Magistrat das Ersuchen gerichtet, im Hospitäler, die in den letzten Jahren immer fühlbarer geworden ist den berechtigten Anforderungen nicht im geringsten entsprechen; fie inblick auf das nachgewiesene Vebürfnis nach einem Vollgymnasium, und voraussichtlich noch weiter zunehmen wird, zwingt jetzt zu bemüßte gegen den ursprünglichen Plan wesentlich verkleinert die Errichtung eines solchen, resp. die Verlegung einer höheren Lehr- sonderen Maßnahmen. In der Siechenanstalt an der Fröbelstraße Die Bauverwaltung ist nicht in der Lage, aus- anstalt vom Centrum nach den Stadtteilen Tempelhofer Vorstadt und sollen drei Säle, in denen bisher die Anstaltsinsassen zusammen reichende Seifräume dort zu erbauen, eventuell müßte tamen, um Zeitungen zu lesen, zu plaudern, zu rauchen 2c., mit dies auf Kosten der Größe der Bassins geschehen. Schon Moabit - Hansaplas schleunigst in Angriff zu nehmen". Das Bedürfnis nach einer neuen gymnasialen Vollanstalt für Siechen belegt werden. Zum Ersaz werden zwei andre Räume in den bestehenden Anstalten sind die vorhandenen Seifräume den Stadtteil vor dem Halleschen Thore hat der Magistrat, obwohl eine also zwei für bisher drei als Aufenthaltssäle eingerichtet. In durchaus ungenügend; man soll doch also hier nicht ganz unnüßer von ihm eingesezte Kommission fich für die Errichtung einer solchen seiner bezüglichen Vorlage gesteht der Magistrat, daß auch das nur weise einen Rüdschritt machen. Das Badebedürfnis in dortiger Gegend aussprach, nicht anzuerkennen vermocht, überläßt es vielmehr der ein fleiner Notbehelf iſt, der keineswegs auch nur dem gegenwärtigen ist außerordentlich groß, wie die Frequenz der Männer Badeanstalt Staatsregierung, für die dort hervorgetretenen weiteren Bedürfnisse Bedürfnis( geschweige dem künftigen!) ausreichend abhelfen könne. im Nordhafen, bis zu 6000 Männer an einem Tage, unwiderleglich ihre Fürsorge zu bethätigen; für das noch immer in der Ent- Schon für die nächste Zeit sollen daher noch andre und umfassendere beweist. Lehnt der Magistrat den Ausschußantrag nachher ab, so ver- widlung begriffene Moabit aber hält der Magistrat eine moralische Maßnahmen getroffen werden. Sie werden leider nötig sein, da von Stadt wegen einzugreifen, für vorliegend. andre städtische Anstalten, die Krankenhäuser, das Obdach 2c., gleichrichtung einer großen Bade- Anstalt ist aber gerade hier ein un- Ein von 62 Mitgliedern unterstützter Antrag Perls nimmt die falls überfüllt find, so daß eine weitere erhebliche Zunahme der Üebereine Stadtv. Dinse: Wir brauchen allerdings für die dortige Gegend Forderung eines Vollgymnasiums für die Tempelhofer Vorstadt von weisungen von Siechen aus diesen Anstalten an das Siechenhaus
werden.
eine große Anstalt, aber eine solche ist auch dann noch vorhanden, wenn die Baffins 200 beziehungsweise 168 Quadratmeter groß sind, wie es der Ausschuß für genügend hält, statt 225, wie Stollege Borgmann verlangt. Uebrigens handelt es sich für jest bloß um ein Gelegenheitsprojekt, bei der endgültigen Ausarbeitung wird sich wohl auch der Umfang der Seifräume noch vergrößern lassen. Sonst sprechen die Intereffen der Bewohner des Wedding durchaus für die Stelle an der Gerichtstraße; die Bewohner des äußeren Wedding haben nicht die geringste Verbindung mit der Pantstraße.
Stadtrat Wagner: Das vom Ausschuß vorgeschlagene Grundstück liegt zivar innerhalb der Ringbahn, aber das ist auch sein einziger Vorzug. Die Anstalt an der Gerichtstraße würde sich u. a. nur ganz ungenügend beleuchten lassen.
neuem auf.
Nachdem Stadt. Perls seinen Antrag begründet und Ausschußberatung empfohlen hat, erklärt Stadtrat Fürstenau, daß der Magistrat seinen Standpunkt in dem Ausschuß noch näher begründen werde. Stadtv. Lade wig hält die Vorlage für auf falschen Voraussetzungen aufgebaut; nicht darauf tomme es an, ob mehrere Schulen bei ein ander liegen, sondern ob eine Anstalt leicht zu erreichen sei, und in dieser Beziehung sei das Friedrichswerder- Gymnasium allen anderen in Betracht kommenden Anstalten vor. Das Friedrichs- Realgymnasium würde von weit mehr Schülern aus Moabit besucht, als das Friedrichs- oder das Friedrichswerder- Gymnasium. Es sei eigentümlich, daß der Magistrat gerade Moabit und dem Hansaviertel, wo doch wahrlich nicht die ärmsten Leute wohnen, auf einige mit der Verlegung eines Gymnasiums entgegenkomme. Petitionen der Grundbesizer- und Bezirksvereine hin so bereitwillig
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mit Sicherheit zu erwarten ist.
Konservatives Hausagrariertum. Für die Stadtverordneten Ersatzwahl in 1. Kommunal- Wahlbezirk haben die Konservativen einen Herrn Wendlandt aus Moabit als Kandidaten aufgestellt. In einer gestern abgehaltenen Wählerversammlung bemerkte dieser Herr zur Wohnungsnot:
" Ich will noch auf eine Frage eingehen, die von einem andren Kandidaten, Herrn Damaschke, so start betont wird, auf die Frage der sogenannten( 1) Wohnungsnot! Ich sage es frei heraus, meine Herren! eine Wohnungsnot existiert in Berlin nicht! Die Leute, die das städtische Asyl bevölkern, sind nicht solche, die keine Wohnung bekommen können, nein, es sind Leute, die keine Miete bezahlen wollen!!"
Unzweifelhaft hat Herr Wendlandt sich mit diesem Erguß die Granitherzen der Hausbesiger im Sturm erobert. Wer so zu sprechen versteht, hat bei dem zum Unglück Berlins einflußreichsten Teil der Bürgerschaft einen großen Stein im Brett.
Stadtv. Borgmann: Die Bewohner des äußeren Wedding haben doch immerhin genügende Straßenbahn- Verbindung mit dem Oberbürgermeister Kirschner legt gegen eine Ausführung des vom Magiftrat vorgeschlagenen Blaze. Ueber die so erhebliche Preis- Borredners Verwahrung ein, wonach die Vorlage in einer schlecht differenz verliert man heute kein Wort. Die Bauverwaltung hat besuchten Magistratssitzung mit geringer Mehrheit angenommen sein dringend gebeten, sie nicht zu zwingen, auf ungenügendem Terrain joll; man habe es mit einer Magistratsvorlage zu thun. Uebrigens die Anstalt zu errichten; das Bade- Anstalts- Kuratorium hat sich denn sei das Gegenteil der Fall gewesen. Wenn der Vorredner ferner zu ernemen mit diesem Gedanken geht man nach der Voltsauch mit einer Ausnahme für den Magistratsvorschlag ausgesprochen. andeute, man habe den erwähnten Petitionen deshalb so großes Ent- Beitung" in den Kreiſen der alten Stadtverordneten- Fraktion der Es scheinen nachträglich Einflüsse gegen den Magistratsantrag sich gegenkommen bewiesen, weil hervorragende Magistratsmitglieder im Linken um. Es wird sich wohl nur um einen Scherz handeln, der geltend gemacht zu haben, die ich nicht als berechtigt ansehen kann. Hansaviertel bezw. in Moabit wohnten, so müsse auch dies zurück- dem alten ruhebedürftigen Herrn gegenüber allerdings recht übel Stadtv. Louis Sachs: Warum deutet Herr Borgmann diese gewiesen werden. Das einzige Magistratsmitglied, welches dort angebracht ist. Einflüsse" nicht näher an? Ich fühle mich vollständig frei von wohnt, bin ich; mein Sohn studiert in Straßburg Medizin, einen jeder Einflußnahme. Die vom Magistratsplaze übrig bleibenden weitern Sohn, der das Gymnasium besuchen soll, habe ich nicht und 1100 Quadratmeter fönnen für städtische Zwecke überhaupt nicht auch nicht mehr zu erwarten."( Stürmische Heiterkeit.) benutzt werden. Auf dem Wedding und auf dem Gesundbrunnen Nachdem noch Stadtvv. Kreitling, Schwalbe, Hugo liegen noch so große Terrains unbebaut, daß wir mit einer Bade- Sachs und Cassel für Ausschußberatung gesprochen haben, wird die anstalt im Norden Berlins überhaupt nicht durchkommen. Debatte geschlossen und die Vorlage samt den Anträgen an einen
Ein Verein abstinenter Arbeiter und Arbeiterinnen" für Berlin und Umgegend hat sich, wie uns mitgeteilt wird, unter dem Vorsitz des Herrn W. Miethke, Charlottenburg , Sophie Char lottenstraße 29, gebildet. Der Verein will seine Grundsäge am Sonntagnachmittag 4/2 Uhr im Kolberger Salon, Kolbergerstr. 23, öffentlich erörtern.
Stadtv. Fritsch beantragt im Falle der Annahme des Ausschuß- Ausschuß verwiesen. antrags eine Modifikation dahin, die Anlage einer Badeanstalt für Welche Mietspreise für Geschäftsräume in der Leipziger den Gesundbrunnen schon im Laufe des nächsten Etatsjahrs in Straße gezahlt werden, kann man daraus ermessen, daß im Hause Angriff zu nehmen. Der Gesundbrunnen warte schon 7 Jahr auf Der Vorsteher giebt die Erklärung ab, daß er vorhin, Leipzigerstr. 72 das Erdgeschoß und der erste Stock an ein Schirmeine städtische Badeanstalt. als er dem Stadtv. Singer vorhielt, gegen den Stadtv. Wallach geschäft( M. Wigdor u. Sohn) für jährlich 40 000 m. auf zehn einen beleidigenden Ausdruck gebraucht zu haben, sich geirrt habe Jahre vermietet worden sind. In dem Neubau Leipzigerstr . 73/74 Es sei in seiner Umgebung hat dem„ Konf." zufolge die Firma Albert Rosenhain Geschäftsund natürlich die Rüge zurücknehme. sehr laute Unterhaltung gepflogen worden und daher der rrtum räume für 60 000. auf 20 Jahre gemietet. In dasselbe Haus erklärlich. zieht die Elefanten- Apotheke wieder; sie hat einen Mietsvertrag auf Der Vorlage betr. den Erwerb von Straßenland zur Frei 50 Jahre abgeschlossen. legung der Christianiastraße zwischen Grünthaler- und Briezenerstraße stimmt die Versammlung mit der Maßgabe zu, daß Berlin eingeführt. Der Umfang der Benutzung war von Anfang an Der Fernsprechdienst bei Nacht ist heute seit einem Jahr in der Magistrat ersucht wird, auch auf die Freilegung bis zur Brinzen- gering und ist seitdem weiter zurüdgegangen. Im Durchschnitt des eingeführt. Der Umfang der Benutzung war von Anfang an
Stadtv. Kalisch tritt für den vom Magistrat vorgeschlagenen Blag ein, der ausgezeichnet liege und beiden Teilen gerecht werde. Stadtv. Borgmann: Die Einflüffe, die ich gemeint habe, brücken sich in den von den Grundbesizer- und Bezirksvereinen an uns gerichteten Petitionen aus. Die Annahme der Ausschußanträge wird unter allen Umständen eine abermalige Verschleppung zur Folge
haben.
Der Ausschußantrag gelangt mit dem Antrage Fritsch
zur Annahme. Zur Erörterung foll hierauf der am 17. Oftober von den socialdemokratischen Mitgliedern Singer und Genossen eingebrachte Antrag betreffend gelangen:
Wohnungsnot
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Die Versammlung wolle beschließen, den Magistrat zu ersuchen, mit der Versammlung in gemischter Deputation zu beraten: 1. durch welche Mittel die zur Zeit namentlich für die Arbeiterbevölkerung herrschende Wohnungsnot zu beseitigen ist, 2. was städtischerseits zu geschehen hat, um durch kommunale Maßnahmen den auf dem Gebiete des Wohnungswesens bestehenden Mißständen zu begegnen. Der Vorsteher giebt der Versammlung anheim, mit Rücksicht auf die demnächst zu erwartende Magistratsvorlage die Beratung für heute abzusehen.
Allee Bedacht zu nehmen.
Nach Erledigung einer Anzahl weiterer Vorlagen von untergeordnetem Interesse schließt die Sizung um 8 Uhr.
Monats November 1899 betrug er täglich 230 Gespräche. Er stieg im Dezember auf 310 Gespräche in der Nacht. Seitdem ist er fast ausnahmslos weiter gesunken, insbesondere während der Sommermonate. Im Januar 1900 wurden noch durchschnittlich 305 Gespräche in der Nacht geführt. In den Monaten Februar, März, April, Mai, Juni, Juli und August fiel die Zahl der nächtlichen Gespräche weiter auf 251, 241, 207, 194, 164, 146 und 141. Seitdem zeigt Von Parteigenoffen der Schönhauser Vorstadt( 6. Kreis) fich wieder ein langsames Steigen, indem im Monat September wird am Sonnabend, abends 8 Uhr, im Berliner Prater", 153 Gespräche in der Nacht geführt wurden. Nimmt man für den Rastanien Allee 7-9, ein Serbst- Bergnügen veranstaltet, Monat Oftober 170 Gespräche in der Nacht an, so erhält man einen bestehend in Konzert, Gesang, lünstlerischen Aufführungen und Tanz. Jahresdurchschnitt von etwa 208 Gesprächen bei allen FernsprechDa das Komitee keine Mühe und Koſten gescheut hat, um den Aemtern Berlins während einer Nacht. Wie verschwindend klein Parteigenoffen einen genußreichen Abend zu bereiten, so wird um diese Bahl ist, erhellt, wenn man bedenkt, daß an jedem Tage etwa zahlreiche Beteiligung ersucht. Das Komitee. 650 000 Gespräche in Berlin durch den Fernsprecher vermittelt werden. Also auf etwa 3125 bei Tag geführte Gespräche kommt ein Gespräch bei Nacht.
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Wilmersdorf . Wer von den Genossen gewillt ist, an der am Sonntag stattfindenden Agitationstour teilzunehmen, wolle sich am Sonntag früh 1/26 Uhr bei Witte, Berlinerstr. 40, einfinden. Gleichzeitig findet am Sonntag im Orte eine Flugblatt verbreitung statt. Die Genossen werden aufgefordert, sich zahlreich daran zu beteiligen. Treffpunkt für den inneren Ort bei witte, Berlinerstraße 40, für Halensee bei Heidemann, Westfälische straße, für das Friedenauer Viertel bei Rudloff, Bruchsalstraße 12, für das Nürnberger Viertel bei Rohr, Bariser- und FasanenstraßenDer Vertrauensmann.
Stadtv. Singer: Ich bin nicht in der Lage, dem zu stimmen zu können. Ich bin der Meinung, es wäre rücksichtsvoller vom Magistrat gewesen, die Versammlung schon in den ersten Stadien an der Beratung dieser Angelegenheit zu befeiligen. Ich kann aber auch keinen mehr als äußerlichen Zusammenhang unfres Antrags mit der zu erwartenden Magistrats vorlage erkennen. Sollte die Vorlage so beschaffen sein, wie die Beitungen berichten, so entspricht sie ja ganz dem Charakter des ersten Königs von Preußen, von dem Friedrich der Große gesagt hat: er Waidmannsluft. Am Sonntag hält der Wahlverein bei war groß in Kleinigkeiten und flein in großen Dingen( Heiterkeit). A. Kuhn seine Mitgliederversammlung ab. Bericht über die KreisUnser Antrag hätte ja schon am vorigen Donnerstag verhandelt tonferenz.
Ecke.
werden fönnen, wenn nicht die Sizung ausgefallen Der socialdemokratische Verein von Johannisthal und wäre. Ich kann es daher nur für angemessen erachten, Nieder- Schöneweide hält seine Mitgliederversammlung am 3. Nodie Beratung heute vorzunehmen. Dem Magistrat iſt es bember, abends 81/2 Uhr, im Lotale von Mertins ab. Genosse ja unbenommen, feine Vorlage zu machen, und die Versammlung mener spricht über Weltpolitik und Socialpolitik. fann ja dann auch diese der gemischten Deputation überweisen. Es
ist doch unmöglich, daß in der Zusammenfassung dieser beiden
hat im Vierteljahr Juli- September d. J., was seit langer Zeit nicht Zeichen geschäftlichen Niedergangs. Die städtische Sparkasse vorgekommen, mehr Rückzahlungen zu leisten gehabt, als eingezahlt worden ist. Es wurden eingezahlt 12 353 938, zurückgezahlt aber 13 065 774 M., also mehr abgehoben als eingezahlt 711 836 M., wodurch sich das Guthaben der Sparer Ende Juni ds. Js. von 241 507 904 m. auf 240 796 069 M. Ende September ds. Js. verminderte. Das Gesamtvermögen der Sparkasse betrug zu dieser Zeit 263 829 637 2.
Das Polizeipräsidium theilt mit: Anträge auf Erteilung von Wandergewerbescheinen zur Darbietung von Musikaufführungen( Drehorgelspiel), Schaustellungen, theatralischen Vorftellungen oder sonstigen Luftbarkeiten-§ 55, 4 ber Gewerbe des Gesetzes vom 13. Juni d. J. von dem Bezirksausschuß zu BotsOrdnung in dem Regierungsbezirk Potsdam können auf Grund dam nur mit Ausschluß der Stadtkreise Charlottenburg , Schöneberg und Rigdorf erfolgen. Personen, welche ein derartiges Gewerbe in