Meineidsprozeß Maßlof in Koniz.
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Fleischer Hoffmann
fuhren.
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Präs. Wodurch haben Sie sich das so genau gemerkt? als Beugen zu vernehmen. Ich halte das für unzulässig. Wenn die 8euge: Ich habe nach dem Morde sofort darüber gesprochen, da Familie Lewy vernommen worden ist, so ist das etwas wesentlich mir die Ankunft der Personen aufgefallen ist. Nossed hat die In der Freitagssigung teilte der Staatsanwalt mit, daß Justizrat Hoffmann ist ein Verfahren gewesen, welches mit der Sache in aus Czersk. andres. Das steht mit der Sache in engster Verbindung. Gegen Leute auf dem Bahnhof erwartet. Einer derselben war Studinsti Gordon als Vertreter der Familien Meyer und Rosenthal die Hier tritt Noss eck hervor und erklärt: Ich muß jezt Ladung verschiedener Gegenzeugen beantragt habe. Dem sei statt- gar keiner Verbindung steht. offmann müßte darüber ver- erklären, das war entweder am 5. Februar oder am 5. März. gegeben worden. Der Präsident forderte sodann die Geschwornen gesetzlichen Grund, ihn nicht zu vereidigen. Und Hoffmann nommen werden, ob er Winter ermordet hat. Es giebt feinen( Große Bewegung.) Oberstaatsanwalt Dr. Lauz: Wie kommen Sie jetzt dazu? auf, sich dadurch, daß den Anträgen der Verteidigung im weitesten würde dann, wenn er genötigt wäre, eine belastende Aussage Vorhin haben Sie mit Bestimmtheit behauptet, das sei am 5. Februar Umfange stattgegeben werde, in ihrem Urteil nicht beirren zu lassen. gegen sich selbst zu machen, in eine üble Lage geraten. gewesen? Nossed: Jett fällt mir ein, daß am 6. März int Eine Straffammer würde wohl andre Beschlüsse über die Anträge Die Staatsanwaltschaft hat die Pflicht, nicht nur Verbrechen zerst Jahrmarkt gewesen ist. Oberstaatsanwalt: Wesfaffen, und die Geschwornen dürften die Meinung des Gerichtshofs nachzuspüren, sondern auch zu verhüten. Sie muß daher gegen die halb haben Sie dem so bestimmt gefagt, es sei am 5. Februar nicht mißverstehen. Verteidiger Rechtsanwalt Hunrath: Da der KriminalBernehmung Hoffmanns protestieren, um ein etwaiges Ver- gewefen? Noised: Soeben ist mir erst der Jahrmarkt in kommissarius Wehn hier erklärt hat, er habe gemeinschaftlich mit brechen des Meineids zu verhüten. Ich fühle mich daher ver- zerst eingefallen.- pflichtet, gegen die Vernehmung Hoffmanns zu protestieren, Hierauf wird der vom 31. Januar datierte Brief Rosseds dem Kriminalinspektor Braun die Erzählungen Maßlofs für um dem Vorwurf vorzubeugen, daß ich stillschweigend die Ver- berlesen. Der Besuch kündigt sich darin für den 5. Februar an. ein Lügengewebe erſten Ranges gehalten, so beantrage ich: den nehmung zugelaffen. Ich beantrage, den Brotest zu protokollieren.offed wiederholt: er wisse nicht genau, ob es der 5. Februar Fleischermeister Hoffmann als Zeugen zu laden. staatsanwalt Dr. Lang: Ober- Verteidiger Rechtsanwalt unrath: Ich kann die von dem Herrn oder der 5. März gewesen sei. Der Gerichtshof beschließt: den Wenn man bei jedem Diebstahls Oberstaatsanwalt ausgesprochene Ansicht nicht teilen. Nach dem Kürschner Lewin aus Schwedt und Fleischer Studinski aus prozeß den Angeklagten durch die zeugeneidliche Bernehmung eines von dem Herrn Oberstaatsanwalt ausgesprochenen Grundsatz: zerst für Montag zu laden. Ein Geschworner: Noised, früher Verdächtigten entlasten wollte, so sei das doch ein eigen- Was dem einen recht ist, das ist dem andern billig", muß batten Sie ein oder zweimal Besuch? tümliches Verfahren. Verteidiger Rechtsanwalt unrath: Die ich auf der Vernehmung Hoffmanns beharren. Ausführungen des Herrn Oberstaatsanwalts vermögen meine Ansicht nachdem der Berliner Kriminalbeamte erklärt hatte, er halte noiied: Ja. Insbesondere Geschworner: Das war am 5. Februar oder am 5. März? nicht zu erschüttern. Botenmeister Fiedler bekundet sodann, daß Maglofs Behauptungen für ein Lügengewebe ersten Range. Hierauf tritt eine Bause bis 74 Uhr ein. Dann findet der er am Karfreitagvormittag 10 Uhr Lokaltermin statt, und wird die Verhandlung auf morgen, Sonngegen die Juden etwas vom Zeugen ausgesagt werden soll, werden von der Staatsanwaltschaft sofort eine Reihe abend, 9 Uhr vormittags, vertagt. der Verleitung zum wiffentlichen Meineid Zeugen geladen wurden, Gegenzeugen vorgeladen. Ebenso wie wegen des Verdachts ist es notwendig, auch Hoffmann Gelegenheit zu geben, si Berliner Partei- Angelegenheiten. zu rechtfertigen. Oberstaatsanwalt Dr. Lauß: Mit der Bernehmung Rosenbergs und des Rabbiners aus Schlochau bezirk findet Sonntagmorgen 8 Uhr statt. Die Parteigenoffen wollen ift es doch etwas andres, δα beide auf der Basis des Ritualmords bernommen werden sollen. Hoffmann fich zahlreich bei Mörschel, Jüdenstraße 35, und bei Weinacht, Grünmüßte aber vernommen werden auf der Basis persönlicher Anschul- Straße 21, einfinden. digung. Und das ist unzulässig. Verteidiger Rechtsanwalt Schmargendorf . Am Dienstagabend 81/2 Uhr findet die Mitunrath: Ich halte den Einwand des Herrn Oberstaatsanwalts gliederversammlung des Arbeiter- Bildungsvereins statt. In derselben für unbegründet. Man muß es doch Hoffmann selbst überlassen, wird die Genossin Fanny Imle über„ Marysche Wertlehre" sprechen. ob er seine Aussage verweigern will. Präsident Landgerichts- Am Sonntag früh 71/2 Uhr ist eine Flugblattverbreitung, Direktor Scibe do wit: Der Gerichtshof wird später darüber bei welcher eine rege Beteiligung erwünscht ist. Beschluß fassen.-
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Jsraelski
gesehen habe, wie er einen Sack auf dem Rüden trug, in dem sich ein rundlicher Gegenstand, anscheinend ein Kohlkopf befand. Auf dem Rüdwege habe er Jsraelsti ebenfalls beobachtet und bemerkt, daß dieser nichts getragen habe, nicht einmal den leeren Sad. Daß Jsraelski schmußige Stiefel frug, ist dem Zeugen nicht aufgefallen. Beugin Frau Wrinerowski fann nicht sagen, ob der Mann, den sie am Karfreitag einen Sad hat tragen sehen, mit Israelski identisch war. Förster Bentner befundet, daß er zwischen 91/2 und 93/4 Uhr einen Stromer mit einem Sad gesehen hat; worauf Staatsanwalt Settegast bemerkt, schon in der Verhandlung gegen Israelsti sei festgestellt worden, daß die erwähnte Person Israelsti nicht gewesen ist.
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Präs.: Die Ab
Sobald
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Alsdann wird die Zeugenvernehmung fortgesetzt. Der Zeuge Hausdiener Dieckmann
sich
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Noised: Einmal.
Eine Flugblattverbreitung zur Kommunalwahl im 1. Wahl.
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Kommunales.
Aus der Magistratsfihung am Freitag. Wie bekannt,
Hierauf wird Israelsti, ein kleiner Mann mit etwas ergrautem Vollbart, als Zeuge aufgerufen. Derselbe erklärt, daß er am Karfreitag zwar ausgegangen sei, aber keinen Sad getragen habe. Charlottenburg . Den Mitgliedern des Wahlvereins für Teltow Beeskow Storkow Charlottenburg zur Nachricht, daß am Alsdann wird das freisprechende Erkenntnis des Prozesses Israelsti verlesen. Das Erkenntnis besagt: Es fonnte nicht Eston Sonntag, den 11. November, nachmittags 4 Uhr, ein Besuch der festgestellt werden, daß Israelski dem unbekannten Thäter oder befundet: Einige Tage vor dem Morde sind nachmittags fünf Juden Urania " in der Taubenstraße stattfindet. Da mur 200 EintrittsTeilnehmer an dem Morde wissentlich Beistand geleistet hat, um vom Bahnhofe im Hotelomnibus gefahren und bei Lewinsky farten ausgegeben werden können, so ist bei genügender Beteiligung ihn der Bestrafung zu entziehen.- Verteidiger Rechtsanwalt abgestiegen. Lewinsky hat das Fahrgeld für den Omnibus für Sonntag, den 18. November, ein nochmaliger Besuch vorgesehen. Hunrath: Ich beantrage, den Gerichtsbeschluß auf Einstellung des bezahlt. Drei der Leute hatten Gehpelze an und hohe Cylinder- Billets a 40 Pf. find schon jetzt bei den Abteilungsführern zu haben Verfahrens gegen Hoffmann zu verlesen. Geschworner Ober- en besseren Gesellschaftsklaffen an? 3euge: Jawohl. Zenge verschen, damit der Vorstand in der Lage ist, über den zweiten hüte auf.-Präsident: Also sie gehörten anscheinend und werden die Mitglieder ersucht, sich rechtzeitig mit solchen zu lehrer Meher: Jsraelsti, Sie haben einmal Tiere geschlachtet? Israelski: Jawohl. Geschworner: Verstehen Sie das? Telegraphist Brenndamp: Ich bin etwa 8 Tage vor dem Sonntag zu verfügen. Israelski: Ja. Geschworner: Haben Sie einmal einen Morde mit fünf Juden vom Bahnhof aus im Hotelomnibus geBeleidigungsprozeß gegen den früheren hiesigen Rabbiner Roth fahren. Einige waren sehr fein gekleidet. Einer war ganz außergeführt? Israelsti: Nein.- Geschworner: Es handelte ordentlich unsympathisch. ordentlich unsympathisch. Alle Juden stiegen in Gegenwart des jich um die Zerlegung menschlicher Körper? Jsraelsti: Das Synagogendieners Nossed bei Lewinsty ab. ist mir nicht bekannt.- Präs.: Sie waren Abdecker? Der Synagogendiener weist nach, daß diese Leute Verwandte planen die städtischen Behörden die Errichtung eines städtischen Amts Israelsti: Ja. Präs: Sie sind jetzt Stellenvermitteler von ihm waren, die zur Verlobung seiner Tochter gekommen sind. zur Untersuchung von Nahrungs- und Genußẞmitteln fo und Arbeiter?- Israelsti: Jawohl. Beuge Arbeiter Döring: Einige Tage nach dem Morde habe wie Gebrauchsgegenstände auf ihre Tauglichkeit und gesundheitsdeckerei betreiben Sie also nicht mehr? Israelsti: Nein. ich Israelski des Morgens um 6 1hr mit einem Sade unterm gemäße Beschaffenheit zu prüfen, welche in den verschiedenen Zweigen Hierauf wird der Beschluß wegen Einstellung des Verfahrens Arm gehen sehen. Wo er hingegangen ist, das weiß ich nicht.der städtischen Verwaltung zur Verwendung fommen oder in ihren gegen Hoffmann wegen Totschlags verlesen. Wie die Verlesung Präsident: War der Sad leer? Beuge: Nein, Betrieben gewonnen werden. Der Magistrat hat nun beschlossen, ergiebt, ist das Verfahren eingestellt worden, weil Hoffmann Gastwirtin Schibolski: Ich habe sofort gefagt: es war etwas Hartes int Sacke enthalten. Beugin der Versammlung das gegenwärtig brachliegende städtische Grundsein Alibi nachgewiesen hat. Basstück an der Mühlendammbrücke neben dem jezt im Bau beEs wird nunmehr mag Israelski wohl im Sacke haben?" Ein Gegriffenen Feuerwehrgebäude zu empfehlen. Das Projekt für den schworener: Zeuge Döring, haben Sie abends mit Bau und der specielle Plan für die der Anstalt zu überweisenden Flofmeister Steinicke Frau Schib olsti über Ihre Wahrnehmung gesprochen? Arbeiten sowie die Vorschläge wegen Heranziehung der nötigen Bebernommen. Derselbe sagt aus: Ich war im Oktober 1899 bei 3euge: Jawohl. Zeuge Besizerssohn Brüggemann: Ich habe amten und die Einteilung der Räumlichkeiten werden der Versamm dem Fleiſchermeister Eisenstedt in Prechlau. Ich sprach über den Helene Lewy Mittwoch vor Ostern, abends 10% Uhr, durch die lung in einer besonderen Vorlage zugehen. Bauunternehmer Winter und sagte: Er hat einen netten Sohn in Danzigerstraße nach dem Markt und ihrer Wohnung gehen sehen. In dem städtischen Krankenhaus am Urban bestehen Konig ". Eisenstedt sagte:" it diefer gut zu schlachten?" Jch ant- Sie trug ein Patet in grauer Sadkleinwand unter dem Arm. verschiedene Mißstände bezüglich der zulänglichkeit der vorhandenen wortete:" Zum Schlachten ist er doch wohl zu schade." Eisenstedt Oberstaatsanwalt Dr. Lauß: Was fanden Sie darin Räume, insbesondere erweist sich das Leichenhaus als nicht erividerte:„ Er hat aber viel Blut."- Präs. War Eisenstedt Auffälliges?- Beuge: Daß sie erschreckt auswich, als ich ausreichend. Die Deputation für die städtischen Krantenanstalten hat betrunken, als er das sagte?- 8euge: Er trinkt niemals. ihr begegnete.- Präs.: Das erklärt sich vielleicht damit, mm dem Magistratskollegium einen von der Baudeputation gePräs. Sagte Eisenstedt das mit lachendem Gesicht? daß, wenn eine allein nach 102 Uhr auf der Straße gehende Dame nehmigten Plan vorgelegt, wonach auf die beiden Seitenflügel je Beuge: Ja. Präs. Hielten Sie das für einen Scherz? einen Mann trifft, sie diesem erschreckt ausweicht. 8euge: Das ein Stockiert aufgesetzt und so die nötigen Räumlichkeiten ge= 3euge: Zuerst wohl, später erschien mir die Sache doch für fann ich nicht sagen.- Verteidiger Rechtsanwalt 8ielowsty: wonnen werden. Der Kostenanschlag ist auf 75 000 m. festunterfietig". Präs.: Was bedeutet das Wort unterfietig"? War Helene Lewy allein?- 8euge: Etwa 20 Schritte hinter gestellt. Das Magistratskollegium hat das Projekt genehmigt. Zeuge: Verdächtig. Präs: Haben fie Sie sich nicht ihr ging der alte Lewy. Er hielt seinen Kopf schief, damit ich ihn Der Magistrat beschloß die von der gemischten Deputation beantragte gefagt: Das sei ein sehr unpassender Scherz? 3euge: nicht erkennen sollte. Präs: Trägt der alte Lewy den Kopf Ausdehnung der Kranken- Versicherungspflicht Nein. Ich habe das zunächst nicht für Ernst gehalten. immer schief? 8euge: Das glaube ich nicht. auf die Hausindustrie, nach Maßgabe eines Orteftatuts, Ich konnte nicht wissen, daß es so kommen würde, wie Der Gerichtshof beschließt auf Antrag des Oberstaatsanwalts, welches die Beitragspflicht in allen Fällen, wo der unmittelbare es gekommen ist. Präs: Haben Sie nun mit Winters Helene und Adolf Lewy zu laden. Arbeitgeber( Zwischenmeister) zur Gewerbesteuer nicht veranlagt. Water gesprochen? 8euge: Jawohl. Ich habe den Bauunter- Alsdann wird die 21jährige Schwester des Er- also selbst trantenversicherungspflichtig ist, dem eigentlichen Unternehmer Winter gefragt:" Hat Ihr Sohn Eisenstedt etwas mordeten, Fräulein Margarete Winter, vernommen. Sie nehmer auferlegt. Ist jedoch der Zwischenmeister selbst nicht frankengethan?" Er sagte: Davon ist mir nichts bekannt". bemerkt: Ich hatte meinem Bruder Weihnachten eine fünffträhnige, versicherungspflichtig, so liegt die Beitragspflicht ihm ob. Ich sagte ihm:" Dann mag Ihr Sohn sich vor Eisen- weiße Nickeltette geschenkt. Oberstaatsanwalt: Einer der stedt in Acht nehmen." Präsident: Sie hielten das Herren Geschworenen hat heute Israelsti befragt, ob er einen doch für Scherz? Zeuge: Aber doch für bedenklich. Beleidigungsprozeß gehabt habe. Ich ersuche den Herrn Gew Präs.: Sie wollen noch etwas gehört haben? Beuge schwornen um nähere Mitteilungen hierüber. Präs. Herr GeSteinide: Im Mai ging ich in Konig nach dem Bahnhof. Vor schworner, können Sie uns vielleicht nähere Mitteilungen machen, Eine merkwürdige Art, zu ,, belohnen". mir gingen zwei Männer, die sich unterhielten. Als ich das Wort damit wir in die Lage kommen, die ie Sache zimn Gegen- Der in Berlin bestehende Gesinde Belohnungs- und Israelsti" hörte, ging ich dicht hinter ihnen können? Ge Unterstüßungs- Fonds" ist zwar keine mittelalterliche Ein um ihre Unterhaltung zu hören. Der Heine Mann fagte: fchworner Oberlehrer Meyer: Ais 16 Israelsti verhaftet richtung, aber er erinnert in gewiſſem Sinne ebenso sehr noch an
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Bräf.:
Eisenstedt
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drein, stande der Hauptverhandlung machen
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Lokales.
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Wird alles bezahlt." Das heißt bezahlt"? wurde, hat ein früherer Assessor oder Referendar seinem mittelalterliche Anschauungen und Zustände, wie die moderne" 8euge: Jawohl. Bräs.: Sonst haben Sie nichts Water geschrieben: Israelsti oder Lewy seien 1882 von einem Gesinde Ordnung. Der genannte Fonds soll dem Gesinde gehört? 3euge: Nein. Präs.: Hat der große Mann nicht Juden verklagt worden, weil der betreffende den Kläger mit rohem zu gute tommen. Die Bestimmungen, nach denen er das soll, lassen gefagt: Die Sache steht schlecht"?- 8euge: Sawohl. Präs.: Ausdruce beleidigt habe. Durch den früheren Rabbiner Roth fei jedoch erkennen, daß auch hierbei noch von der Anschauung aus Waren die Männer Juden? 8euge: Ich konnte die Gefichter die Stlage beigelegt worden. Der zum Gegenstand der Klage ge- gegangen wird, Dienstboten seien sozusagen Menschen zweiter nicht sehen. Nach der Aussprache zu urteilen, waren sie Juden. machte rohe Ausdruck habe darauf schließen lassen, daß der Beleidiger klasse, die unter ein besonderes Recht zu stellen seien. Der folgende Beuge, Klempnermeister 8iedler, erklärt, daß mit der Berlegung des menschlichen Körpers genau vertraut gewesen Die Dienstboten werden, wenn sie alt, arbeitsunfähig und bedürftig Steinide ihm den Borfall mit Eisenstedt wiedererzählt hat. Als fei, oder fich wenigstens legteres anmaßte.- Präsident: geworden sind und eine lange und vorwurfsfreie Dienstzeit hinter nächster Zeuge wird alsdann Fleischermeister Israelsti bestreitet ja, in diese Klage verwidelt ge- fich haben, aus dem Fonds entweder mit barem Gelde unterstützt, wesen zu sein und die Aften dürften nicht mehr bor: oder in einem Hospital verpflegt. Die Absicht dabei ist weniger die, handen sein. Wir wollen aber noch Lewy fragen. den Dienstboten einen sorgenfreien Lebensabend zu verschaffen, als die, fie zu größerer Gefügigkeit gegenüber Herrschaften" anzuspornen. Dasselbe Ziel, das in unsren Tagen Frau Lina Morgenstern mit ihrer Prämiierung braver Dienstboten" verfolgt, schwebte schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dem Berliner Magistrat vor, als er die Gründung des „ Gefinde- Belohnungs- und Unterstüßungsfonds" anregte. Man sollte mun erwarten, daß dann die Kosten dieser Einrichtung von den „ Herrschaften" getragen würden. Das ist aber bei dem Fonds teineswegs der der Fall. Die Herrschaften" branchen feinen Pfennig dazuzugeben. Dagegen müssen die Dienstboten einen beträchtlichen Teil der Aufwendungen, die aus dem Fonds gemacht werden, aus ihrer eignen Tasche bezahlen. Sie müssen zu diesem Zwed, so oft fie einen neuen Dienst antreten, 50 Pfennig an den Fonds steuern. Der Betrag, der hieraus alljährlich zusammenkommt, ist seit einer Reihe von Jahren start zurüdgegangen, weil die Mädchen sich der Beitragsleistung zu ent ziehen suchen, in den letzten Jahren auch deshalb, weil der Stellenwechsel der Dienstboten weniger groß gewesen ist. Dennoch wurden im Jahre 1899/1900, über das die Deputation zur Verwaltung des Fonds jezt ihren Bericht veröffentlicht, noch 26 250 M. aufgebracht, während sich die übrigen Einnahmen( von kleineren Beträgen abgesehen) nur auf 18 910 M. Kapitalzinsen, 300 M. aus der StadtHauptkasse und 5016 M. aus den Nachläffen der Hospitaliten beliefen. Die Ausgaben bestanden hauptsächlich in 28 414 M. für Unterhaltung des Hospitals, in dem 97 Hospitaliten verpflegt wurden, 16 080 m. Beuge Kutscher Beglau aus Priebes Hotel( Roniz), der für Unterstützungen, die an 159 Personen gegeben wurden, 1591 M. den Omnibus des Priebe ichen Hotels fährt, erklärt: der bekundete für Verwaltung des Gesamtfonds und in einer extraordinären Vorgang hat sich zwei oder drei Tage oder den Sonnabend vor dem Ausgabe von 2009 M. für bauliche Unterhaltung. Die DienstMorde zugetragen. Ich weiß genau, daß fünf Juden mit Nossed boten werden demnach aus einem Fonds be
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aus Prechlau, der Vaterstadt des ermordeten Winter, vernommen, Landrichter Dr. Zimmermann: Ich habe mit Maßlof Derselbe bekundet: Ich erinnere mich genau, daß Steinide im abends 102 Uhr Versuche angestellt. Dabei hat dieser gesagt, daß Oftober 1899 in meinem Laden war. Er erzählte mir, daß er mit er nur sehe, wer aus der Kellerthür des Lewyschen Hauses tomme, dem Bauunternehmer Winter Geschäfte mache. Von dem Sohne früher hat er aber gesagt:" Ich habe einen Menschen aus der Winters oder gar von Schlachten war mit einem Wort die Mittelthür treten sehen." Mede. Präsident: Steinide hat das aber beschworen. habe auch einen Mann aus der Mittelthür treten sehen. Maßlof erklärt auf Befragen: Ich Beuge: Es ist aber vollständig unwahr. Beuge Steinide: So wahr es einen Gott giebt, ist das wahr! Noffecks Widerspruch. Eisenstedt: Es ist Lüge!- Präsident Landgerichtsdirektor Telegraphist Brennekamp: Laut amtlichem Verzeichnis hat der Schwebowitz betont: Einer von Ihnen hat die unwahrheit be- D Bug den Bersonenzug am 24. Februar und am 6. März über schworen. Gott der Allmächtige weiß, wer die Wahrheit gefagt hat. holt. Es muß an einem der beiden Tage gewesen sein, Beuge Steinide: Jah werde bei Gott dem Allmächtigen nicht daß ich mit den fünf Personen im Hotel Omnibus ge falsch schwören. Beuge Eisenstedt: Ich auch nicht. fahren bin. Präs.: Nossed, haben Sie sich vielleicht Hausdiener Snitte: Sturz vor dem Mord, der Tag ist geirrt?- Beuge Synagogendiener Nossed: Ich weiß nicht genau, mir nicht mehr erinnerlich, sind fünf fremde Juden sind fünf fremde Juden vom daß es der 5. Februar war. Oberstaatsanwalt: Herr Bahnhof zum Fleischer Lewinsky gefahren. Synagogen- Brenndamp, wissen Sie genau, daß es fünf Personen waren? diener Nossed war ebenfalls dabei.. Verteidiger Rechtsanwalt Brennd amp: Es können auch sechs gewesen sein. Mit Nossed Dr. Bogel: Ich beantrage, den Gerichtssekretär Richardi aus waren es bestimmt fünf. Oberstaatsanwalt Dr. Lauz: Ich beTuchel zu laden. Derselbe hat gesehen, daß mehrere Männer alt- antrage: die Personen, die Nossed besucht haben, zu laden.- testamentarischen Aussehens am Nachmittag des Mordtags nach Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Vogel: Ich ersuche, den Antrag abKonig gefahren sind. Er hat auch gehört, daß der Pferdemarkt in zulehnen, da Noised augenscheinlich von einem andern Vorgang Goldap am 12. März 1899 war. Der Gerichtshof beschließt, ipricht. Auf Befragen des Verteidigers erklären die Zeugen die vorgeschlagenen Beugen zu laden. Diedmann und Brenndamp wiederholt, sie erinnerten sich Wie mitgeteilt wird, soll abends nach Schluß der Sigung genau, daß sich der bekundete Vorgang wenige Tage vor dem Morde nochmals ein Lofaltermin auf dem Lewy schen Grundstücke statt- zugetragen habe. finden.
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Nach der Eröffnung der Nachmittagssigung nimmt zunächst Oberstaatsanwalt Dr. Lauß zu folgender Bemerkung das Wort: Bon der Berteidigung ist beantragt worden: den
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