Tokales. Zur Wohnungsnot.
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Iungen zur Linderung des tirchlichen Not andern verpachtet hatte, hat seit kurzem den Betrieb wieder selbst stands" vorgebeugt werden sollte. Wir sind gewiß feine übernommen. Freunde davon, daß der Stadtgemeinde die Erfüllung ihrer socialen Pflichten gegen die Armen und Notleidenden
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In Sachen des Neunnhr: Ladenschlusses hat der Verband
Um den Hausbesitzern um Himmelswillen nicht wehe zu thun, der Privatwohlthätigkeit abgenommen wird, aber wenn nach selbständiger Konditoren beschloffen, eine Audienz beim will der Berliner Magistrat dem Krebsschaden der Wohnungs not dem gegenwärtigen Stande der Sache leider nichts andres übrig Sandelsminister nachzusuchen. Die Konditoren beschweren sich über die Beschränkungen, die ihnen der Neunuhr Ladenschluß auferlegt. mit einem Wohlthätigkeitspflästerchen zu Leibe gehen. Dazu die bleibt, dann ist es tausendmal nötiger, für die hungernden Prole- Sie wünschen eine Gleichstellung mit den Gastwirtsbetrieben und Stiftungsmillion zum Andenken an den ersten Preußentönig und tarierfinder zu kollektieren, als für die fatten Kirchbau- Schwärmer. refor bat zugleich den Frommen in Byzanz wie den social- Finanzielle Gründe scheint es auch zu haben, daß der Preis für verlangen vor allem, daß der Zwang des Verhängens der Schaureformerischen Kindern der Welt seine Reverenz bewiesen, so daß die gegen Bezahlung abgegebenen Portionen fenster aufgehoben werde. man sich nach sothanem Tagewerk wieder bequem im Bette des fünftig auf 10 Pfennige erhöht werden soll, wenn das Die Barbiere und Friseure haben bekanntlich den Neun Besizes schlafen legen kann. Mit dieser Gedankenrichtung hat der Essen mit nach Hause gegeben wird.( Die Selbstkosten stellen uhr- Ladenschluß durch freiwillige Vereinbarung durchgeführt. Magistrat natürlich im Sinne des Berliner Philisteriums das Richtige fich unter Einrechnung der Lofalmiete und aller Verwaltungs- Sie richten nunmehr an die Kundschaft das Ersuchen, diese den Gegetroffen und die bevorstehenden Verhandlungen in der Stadtverordneten - tosten auf etwa 9 Pfennige.) Die Vereinsleitung giebt freilich als hilfen und Lehrlingen zu gute fommende Neuerung dadurch zu Versammlung werden Beweise genug dafür beibringen, daß auch das einzigen Grund an, sie wolle sich nicht nachsagen lassen, sie fördert unterstützen, daß sie den Besuch der Barbierstube möglichst frühzeitig Magistratsrezept, das mit einer Reform in der brennenden Frage natürlich die Bequemlichkeit derjenigen Frauen, die teine Lust hätten, selber erledigt und auf die wenigen Barbiere, die dem Neumuhr- Schluß sich nicht das mindeste zu thun hat, manchem Geldsads: Repräsentanten zu kochen. Bei dieser Gelegenheit wollen wir erwähnen, daß bezüge widersetzen, entsprechend einwirkt. Hoffentlich kommt namentlich noch viel zu viel ist. lich der großen Zahl von Kindern, die umsonst gespeist wurden, auch die Arbeiterschaft diesem Ersuchen nach. Der Wohnungsnotstand wird krasser und traffer in Berlin Hervor- im letzten Jahre wieder durch die eingehendsten Recherchen festtreten; im Roten Hause aber legen die maßgebenden Herren aus gestellt worden Zu den sensationellen Enthüllungen im Prozeß Sternberg ist, daß die Kinder- Boltstü ch en teilt ein Berichterstatter der„ Deutschen Tagesztą." folgende EinzelFurcht, daß man ins Fahrwasser des Socialismus hinein- feineswegs bon Unwürdigen gemißbraucht heiten mit: Der Kriminalkommissar Thiel ist entgegen andrer geraten und den privilegierten Bucherern ein Härchen frümmen werden. Sie würden es wahrscheinlich selbst dann nicht, wenn könnte, die Hände in den Schoß. Und doch sind es nicht allein die die Kontrolle weniger streng wäre oder gar gänzlich wegfiele. In Meldung Mittwoch aus Minden i. W., woselbst er sich auf einent Socialdemokraten, die die Schäden der Wohnungsnot erkannt haben. Paris besteht die Einrichtung, daß in jeder Schule ein Buch ausliegt, rhrn. v. Rheinbaben telegraphisch zurückgerufen worden und, wie ogen.„ Kommissorium" befand, auf Befehl des Miniſters des Innern Unter denen, die eine Reform für dringend erforderlich halten, be- in das jedermann seine Bitte um Speisung seines Kindes eintragen schon gemeldet, Freitagabend in Berlin eingetroffen. Kommiffarius finden sich zum Teil Leute, deren Unverdächtigkeit und gute Ge- fann. Diese Eintragung genügt, um ihm sofortige Berücksichtigung zu Thiel ist seit fünf Jahren bei der hiesigen Kriminalpolizei finnung im allgemeinen selbst für einen Spinola außer allem Zweifel sichern. Trotzdem sollen Mißbräuche auch hier bisher nicht be- beschäftigt. Er ist verheiratet und wohnt Turmſtr. 54. Im Militärstehen sollte. obachtet worden sein. In Paris zahlt übrigens die Stadtgemeinde verhältnis bekleidet er die Charge eines Reservelieutenants Als einen Mann dieser Art nennen wir z. B. den Agrarierliebling jährlich 1 Million Franks für die Kinderspeisungen. Die Ber Nach seiner verantwortlichen dienstMinister v. Miquel. Miquel schrieb 1886 als Oberbürgermeister liner Kommunalverwaltung glaubt ihre Pflichten gegen die hun bei der Feld- Artillerie. lichen Vernehmung ist er sofort bom Amte von Frankfurt in seiner Einleitung zu den Gutachten und Berichten gernden Kinder durch einen dem Verein gewährten Zuschuß von suspendiert worden. Ein Geheimnis war die durch den über die Wohnungsnot der ärmeren Klassen in den deutschen Groß- 1500 M.( in Worten: fünfzehnhundert Mar) erfüllen zu Brozeß Sternberg enthüllte Thiel- Affaire feineswegs; schon seit städten: fönnen. Im vorlegten Jahre hatte sie den Kindervoltsküchen sogar längerer Zeit muntelte man über die Thätigkeit einzelner Nach meinen Beobachtungen haben vielfach die angedeuteten jegliche Unterstüßung verweigert. Kriminalbeamten allerlei Dinge. Der Kriminalschußmann Stier. Notstände auch im Wohnungswesen einen höchst bedenklichen Das letzte Mittel. Bekanntlich geben sich die Direktion der städter gehörte bis vor etwa Jahresfrist der uniformierten Polizei Wohnungswucher erzeugt. In vielen Städten giebt es eine Großen Berliner Straßenbahn und ihre Werkzeuge alle an und zwar dem Revier am Alexanderplatz . Im vorigen Jahre Klaffe von Hausbefizern, welche die ihnen in der Regel infolge Mühe, die Angestellten zum Austritt aus ihrer bewährten tam er zur Kriminalpolizei, wo er dem Kriminalkommissarius hypothekarischer Beleihung zugefallenen Häuser für Arbeiter Organisation, dem Centralverband der Handels-, Transport- und v. Tresdow zugeteilt wurde. Gegenwärtig ist er dem Kriminalwohnungen einrichten und die Wohnungsnot in einer bisweilen Berkehrsarbeiter, zu veranlassen und sie dann dem von der Direktion wachtmeister Koch zugewiesen, der das Kuppler- und Zuhälterdecernat empörenden Weise ausbeuten, sowohl durch die un- protegierten Verein zuzuführen. Die bisher von der Direktion er- bearbeitet. Auch Stierstädter ist gestern ebenfalls vom Amte erschwingliche oder nur durch unjittlichen Erwerb erzielten Erfolge find recht kläglich, weil die Straßenbahner sich ganz fufpendiert worden. Eine weitere Folge des Prozesses schwingliche Höhe der Mietspreise, wie durch die gänzliche Bergenau bewußt find, daß, sobald sie ihre Organisation verlassen, auch dürfte sein, daß die Affaire für den Kommissar v. Tresdow wahrlosung der Wohnung, durch die auf alle Weise beförderte die Errungenschaften des Streits zum Teufel ein unangenehmes Nachspiel herbeiführen wird. Er hat sich dadurch Ueberfüllung derselben, durch die geradezu wucherischen gehen. Die Errichtung der Musikkapelle und des Gesang- strafbar gemacht, daß er nach der erhaltenen Mitteilung seines Untersonstigen Bedingungen des Mietsvertrags. Ich glaube taum, vereins hat die Angestellten auch nicht andern Sinns zu werden gebenen Stierstädter bezüglich des Bestechungsverfuchs seiner vordaß die dem Richter überlassene Beurteilung der wucherischen veranlaßt. Nunmehr wird von dem neu gegründeten Verein ein gefeßten Behörde nicht unverzüglich Anzeige erstattete. Natur eines solchen Verhältnisses auf diesem Gebiet zu mehr Be- andres Mittel zur Werbung neuer Mitglieder angewandt. Jeder Polizeibeamte macht sich nach der ministeriellen Dienſtvorschrift denken Anlaß geben würde, als auf dem Gebiet des Darlehen- Donnerstag prangte am Bahnhof Manteuffelstraße eine Kundmachung eines Amtsvergehens bezw.-Verbrechens schuldig, wenn er ein ihm bertrags hervorgetreten sind, und habe jedenfalls die Frage zur folgenden Inhalts: zu Ohren kommendes Verbrechen nicht verfolgt bezw. zur Anzeige Diskussion stellen wollen. Ist es bedenklich, hier die Benutzung „ Wer noch nicht dem Verein beigetreten ist, möge dies am bringt, sondern durch sein Nichteinschreiten unterdrückt und dadurch der Not zur Erpressung ganz exorbitanter Versprechungen für morgigen Tage thun, da danach die Weihnachtsgratifitation fördert. Wie übrigens bemerkt werden muß, gehörte Thiel der strafbar zu erklären, so könnte jedenfalls vom civilrechtlichen eingerichtet wird und die Direktion schon mehrere Tausend Juspektion B an, welche sich mit der Verfolgung der gewerbs- und Standpunkt aus geholfen werden." Das ist für einen Oberbürgermeister immerhin deutlich und er- ichert werden können." Mart hierzu bewilligt hat, damit die Kinder der Angestellten begewohnheitsmäßigen Verbrechen befaßt; Kolli- und Banden- Diebstähle gehörten zu ſeinen Specialermittelungen. Polizei- Direktor innert daran, daß der einstige Bauernagitator auch in seinen späteren Tagen nicht von Rückfällen in die Sprache der Wahrheit Straßenbahner ihrer Organisation entfremden zu können? Ist man wirklich so naiv zu glauben, durch solche Mittel die von Meerscheidt- Hüllessem war sein unmittelbarer Vorgesetzter. frei gewesen ist. Die Berliner Unfallstationen sind im Monat Oktober d. Js. Auch der Nachfolger des Herrn Miquel, Oberbürgermeister Falle liegt zu offen da, als daß sich jemand darin fangen ließe. in 4243 Fällen gegen 3394 im gleichen Monat des Vorjahrs für Im Friedrichshain ift Holzauktion. Die nächste findet am erste Hilfe in Anspruch genommen worden, und zwar 3673 mal bei In den In der zu Würzburg abgehaltenen Versammlung des Vereins für Montagvormittag um 10 Uhr statt; circa 65 Stubikmeter Holz sollen Unfällen und 570 mal bei plöglichen Erkrankungen. öffentliche Gesundheitspflege sprach er sich nach einem Hinweis auf dabei versteigert werden. Bei den im Dienst der städtischen Bart- Stationen wurden 4010, außerhalb derselben 233 Personen be die Riesengewinne der" Millionenbauern" und Grundstücswucherer verwaltung stehenden Gärtnern und Arbeitern wird diese Auktion handelt. Mit den Krankenwagen der Unfallſtationen wurden im wie folgt aus: diesmal doppelt wehmütige Erinnerungen an die Beit wecken, verflossenen Monat 148 Transporte ausgeführt. Die Zahl der " Ebenso bekannt ist es auch, daß diese Erscheinungen und die wo sie selber das geschlagene Holz noch zu einem billigen polizeilicherseits den Stationen übergebenen teils bewußtlosen im Gegensatz dazu zum Teil so elenden Wohnungsverhältnisse, ins Preise erwerben fonnten. Wer möchte sich nicht, angesichts Personen betrug 256. Die unentgeltliche Inanspruchnahme von Eis befondere gerade in den neuen Stadtteilen, auch in nicht socia- der gegenwärtigen Teuerung der Brennmaterialien, bei Strankheitsfällen geschah in 70 Fällen. liſtiſchen Kreiſen vielfach die Anschauungen gewedt haben, bag has ou enteringer Brennmaterialien Die ,, Magistrats- Sandkasten" tommen jegt wieder in den Privateigentum am Grund und Boden besonders in der Jahren bekam das Personal das Holz zu einem Preis von 1,50 M. Straßen Berlins zur Aufstellung. Die in der Presse so häufig Nähe der großen Städte fich als unerträglich mit einer gefunden und, pro Kubikmeter. Für die Verheirateten war das eine erwünschte gerügte Form dieser Bretterverschläge hat jedoch nun endlich eine socialpolitisch angefehen, durchaus notwendigen besseren Gestaltung Gelegenheit, sich für den Winter mit Holz zu versorgen. Seit aber enderung erfahren, durch welche die riesigen Kasten sich etwas der Wohnungsverhältnisse erwiesen habe, und daß daher unter das Holz meistbietend verkauft wird, ist das so gut wie ausgeschlossen. weniger unschön ausnehmen; sie haben jetzt eine gleichmäßige Form Abschaffung dieses privaten Grundeigentums An den Auktionen können sich die Gärtner und Arbeiter nicht gut mehr und find graufarbig angestrichen und braunrot umrandet. Im die öffentliche Gewalt den Grund und Boden unmittelbar in Ver- beteiligen, weil die Händler nur ungern einen Privatmann heran- übrigen entbehren die Sandkasten auch jezt noch immer auch nur waltung zu nehmen habe." laffen und die Preise stark in die Höhe treiben. Es muß zugegeben der geringsten Verzierung, so daß sie nach wie vor einen unschönen, So zwei Kollegen der Herren Kirschner und Brinkmann. Aber werden, daß die Parkverwaltung allerdings die Pflicht hat, auch bei einer Großstadt unwürdigen Eindruck machen. auch in andren bürgerlichen Kreisen verschließt man sich nicht der der Verwertung der geschlagenen Hölzer möglichst das Interesse des Ansicht, daß ebenso sehr das Interesse der bürgerlichen Gesellschaft Stadtsäckels zu wahren. Andrerseits tann man es aber den Parkwie das des Proletariats eine Reform erheischt. Im September arbeitern nicht verdenken, wenn sie es bitter empfinden, daß ihnen dieses Jahrs wies Medizinalrat Dr. Reinde Hamburg eine alte Vergünstigung entzogen worden ist, die gerade jetzt bein der zu Trier abgehaltenen Versammlung des Vereins sonders wertvoll für sie wäre. Die Mehreinnahme, die die Barkverwaltung für Gesundheitspflege auf die Gefahren des heutigen durch die Versteigerung der Hölzer erzielt, fällt auch für den Stadt Wohnungswesens beim Ausbruch von Epidemien hin. Die Zustände säckel nur wenig ins Gewicht. Da hätte man es am Ende nicht nötig in den großen Städten sprächen allen gesundheitlichen und sittlichen Anforderungen geradezu Hohn; ob man vielleicht erst dann Abhilfe schaffen wolle, wenn die Pest über Deutschland hereingebrochen sei? Staat und Gesellschaft hätten eine dringende Pflicht, diesen himmelschreienden Zuständen so schnell als möglich ein Ende zu machen!
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Wie Magistrat und Stadtverordneten- Versammlung sehen, befinden sie sich bei Einsicht von der Notwendigkeit einer wirklichen Wohnungsreform in einer Gesellschaft, deren staatserhaltende Gesinnung, wenn man etwa vom Minister Miquel absehen will, außer allem Zweifel steht. Lauheit und Feindseligkeit der Reform gegenüber lassen sich nicht als Furcht vor dem Socialismus, sondern nur als Furcht vor dem zärtlich geliebten Haus befizertum
deuten.
Das amtliche Wahlresultat über die Reichstagswahl im sechsten Wahlkreise, das gestern verkündet wurde, brachte folgendes Ergebnis: Abgegebene Stimmen: 65 712. Davon erhielten:
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Der Plan zu einer Straßenbahn auf dem rechten Spreeufer von Berlin nach Köpenid ist ausgearbeitet und liegt den zuständigen Behörden zur Genehmigung bereits vor. Er rührt von der Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen her. Um eine Fortsetzung der ihr gehörigen Bahn vom Schlesischen Bahnhof nach Stralau und durch den Spreetunnel nach Treptow zu schaffen, hat gehabt, zum Schaden der Barkarbeiter von dem Herkommen abzu- die Gesellschaft den Bau einer Straßenbahn von Treptowy nach weichen. Das einzige Holz, das auch heute noch freihändig an das Köpenick auf der linken Spreefeite in Angriff genommen. Die notPersonal der Parkverwaltung verkauft wird, ist das sogenannte Knick- wendigen Verträge mit den wegeunterhaltungspflichtigen Gemeinden holz; der Haufen von etwa 1 Kubikmeter Inhalt muß mit 1 Mart liegen bereits vor; auch sind einzelne Teile der Bahn ausgeführt. bezahlt werden, aber der Heizwert ist nicht bedeutend. Die ganz Schwierigkeiten bietet allein die Führung der Bahn vom Endpunkt fleinen dürren Zweige, die der Wind herabweht, werden mit dem des Tummels in Treptow über die Neue Krug- Allee durch das Dorf Strauchwert verbrannt. Dem Personal ist es bei sofortiger Ent- bis auf die Köpenicker Landstraße. lassung verboten, etwas davon für sich selber aufzulesen.
Zu der am Freitag gebrachten Mitteilung über den Selbstmord der Frau Poniatowski aus der Hasenheide wird uns mit geteilt, daß die Reportermeldung, wonach die traurige That die Ursache ehelicher Zwiftigkeiten sei, durchaus unrichtig ist. Frau P. war seit langen Jahren mit einer schweren Krankheit behaftet, deren unheilbarkeit sie zur Verzweiflung brachte, so daß sie in einem unbewachten Augenblick Selbstmord beging.
Baftor H. Wittenberg nennt in seinem vielerwähnten Buch über die sittlichen Verhältnisse der Landbewohner die ungenügenden Arbeiterwohnungen Supplerinnen der Unzucht, und Prof. v. Liszt sprach Ende 1899 in seiner an der Berliner Universität Betriebsgeheimnisse einer Kur- Badeanstalt. Die Stangergehaltenen Antrittsvorlesung die Ansicht aus, daß eine verständige fche Lohtannin- Badeanstalt, Chauffeeſtr. 35, entnimmt das Wohnungsreform besser sei als ein Dugend neuer Straf- für ihren Betrieb erforderliche Wasser der städtischen Wasserleitung. Schon paragraphen. vor längerer Zeit fiel es den Controleuren des Wassermessers wie auch andren Personen auf, daß die genannte Badeanstalt auffallend wenig Wasser verbrauchte. Man forschte der Ursache dieser eigentümlichen Erscheinung nach und fand, daß das gebrauchte ,, Es giebt keine Taubheit!" Das Polizeipräsidium teilt Bade waifer wiederholt benut wurde. Die Anlage mit:" Gin Institut national de la surdité, Paris , Rue de Londres 7, der Badeanstalt ist folgendermaßen eingerichtet: Das für die Bäder bestimmte Wasser wird in ein Bassin mit Fichtenlohe geleitet, und preiſt feit längerer Zeit in Zeitungen unter der Ueberschrift:„ Es nachdem es hier einige Tage über der Lohe gestanden hat, ist es giebt keine Taubheit mehr" in reklamehafter Weise an, daß Ohr-. leidende und Taube durch dasselbe Heilung erlangen könnten. Die für die Bäder benutzbar. Das durch die Lohe braun gefärbte Wasser Behandlung, welche brieflich geleitet wird, besteht in der Anwendung wird durch maschinelle Borrichtungen dem Bassin entnommen, in ztveier Audiphones invisibles" genannter Metallplatten, welche einem Apparat erwärmt und dann den Wannen zugeführt. Die hinter den Ohrmuscheln zu tragen sind, und von Medikamenten; Abflußrohre der Wannen find so angelegt, daß das gebrauchte Bade- für diese Gegenstände werden unverhältnismäßig hohe Preise erwasser wieder in das Bassin zurückfließt und von hier aus wieder hoben. Für die beiden Metallplatten und einen kleinen als den Weg in die Wannen antritt, um von neuem benut jogenannten Galvanometer beigegebenen Kompas werden 42,50 Frant, zu werden. Durch Aufdrehen eines Hahns tann das benutzte für eine Flasche mit Arznei, welche eine 6 prozentige Lösung von Wasser auch anstatt in das Bassin in einen an die Kanalisation an Jodkalium mit geringem Zusatz eines geschmackverbessernden geschlossenen Ausguß geleitet werden. Das geschah aber immer erst, Mittels darstellt und nach der deutschen Arzneitare einen Wert von nachdem das im Baffin befindliche Lohtannin- Badewaffer wieder 2-2,50 M. hat, werden 7,50 Fr. verlangt; für eine Schachtel mit holt benust worden war. Die Häufigkeit der Verwendung Schnupfpulver, welches Talfum, chlorsaures Kali, Borsäure, Zucker Dies Resultat wurde gestern durch Herrn Stadtrat Mugdan ein und desselben Badewassers wird durch folgende Berechnung und geringe aromatische Zusäge enthält und von welchem 100 Gramm veranschaulicht: Während einer bestimmten Zeit verbrauchte die nach der Arzneitage auf etwa 80 Pf. zu verwerten sein würden, Badeanstalt nach Ausweis des Wassermessers 450 Kubikmeter mußten 4,50 Fr. gezahlt werden. Daß das Tragen Von den hungernden Kindern. Die Kinder Bolts Wasser. Da zu jedem Bade wenigstens 1/2 Kubikmeter Wasser er- von Metallplatten, selbst wenn dieselben aus verschiedenen küchen haben im legten Winter in 10 Küchen 337 997 Portionen forderlich ist, so hätte das verbrauchte Quantum höchstens zu zusammengelöteten Metallen bestehen, eine nennenswerte Wirkung abgegeben, davon 280 354 umsonst und nur 57 643 gegen Zahlung 900 Bädern gereicht. In demselben Zeitraum sind aber etwa auf die Gehörorgane nicht hervorbringen, organische Ohrleiden von 5 Pf. Der Mangel an Mitteln hat die Vereinsleitung 7000 Bäder verabreicht worden. Somit wurde dasselbe Wasser un- in teiner Weise beeinflussen kann, bedarf kaum auch diesmal wieder dazu gezwungen, sich auf die Speisung gefähr acht mal benut. Wenn man bedenkt, daß die Lohnur der allerbedürftigsten zu beschränken. Gegen- tannin- Väder eine Heilwirkung ausüben sollen und deshalb der Erwähnung und daß der Gebrauch von Medikamenten, welche lediglich auf briefliche Berichte und ohne ärztliche Untersuchung verwärtig sind die Mittel so weit erschöpft, daß aus diesem Grunde im von kranken Leuten benutzt werden, so ist die mehrfache ordnet werden, nicht nur von sehr zweifelhaftem Werte, sondern auch tommenden Winter nur noch 9 Küchen in Betrieb gefegt werden Verwendung des Badewassers für die Badegäste der ge- häufig von Schaden für den Körper sein tann, ist bekannt; da außer fönnen. Die Küche in der Bergstraße geht ein, die übrigen werden nannten Anstalt, welche im Bade Heilung suchen, geradezu dem feststeht, daß das erwähnte Institut lediglich ein Privatin diefen Tagen eröffnet. Die Erschöpfung der Mittel ist mit darauf eine Gefahr für die Gesundheit. Thatsächlich be zurückzuführen, daß dem Verein für Kinder- Wollstüchen" awei haupten auch mehrere Personen, darunter ein Arzt, daß sie unternehmen geschäftlicher Art ist, so kann vor der Inanspruchnahme Jahre hintereinander vom Oberpräsidenten die infolge der Benutzung der Stangerschen Bade- Anstatt Saut desselben nicht dringend genug gewarnt werden. Erlaubnis zur Abhaltung einer Haustollette trantheiten davongetragen haben. Die Angelegenheit ist vor Einen empfindlichen Verluft hat der Kaufmann Barnend berweigert worden ist. Gründe für die Verweigerung find einigen Wochen der Polizei angezeigt worden. Die Behörde hat aus Wien , der Vertreter eines dortigen Geschäfts, der augenblicklich nicht angegeben, doch darf man wohl nach dem Muster ähnlicher auch Untersuchungen angestellt und verschiedene Personen vernommen. Hier im Westminister- Hotel Unter den Linden wohnt, am MontagFälle annehmen daß einer Beeinträchtigung der Samm- Stanger, der am 15. September seine Bade- Anstalt an einen abend erlitten. Zwischen 6 und 7 Uhr tam ihm auf dem Wege vom
feftgeftelt.
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Ledebour Ulrich Weigel. Zersplittert..
53 895
10 486
1246 85
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