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Prozeß Sternberg.
Der Vorsitzende bittet sodann nochmals die zugelassenen Vertreter der Presse, sich möglichst nur auf die Berichterstattung über den Gang der Verhandlung zu beschränken, sich möglichst der Urteile zu enthalten und nicht dem Urteil vorzugreifen, welches der Gerichtshof zu fällen haben werde. Er bitte auch, vorläufig Leitartikel über den Prozeß nicht zu veröffentlichen und sich auf Thatsachen zu beschränken. Justizrat Dr. Sello bittet den Vorsitzenden, etwa eingehende anonyme Schreiben auch der Verteidigung mitzuteilen. Der Vorfigende erwidert, daß ihm zahlreiche anonyme Briefe und Postkarten fortgesezt zugehen, die so schmuzigen und beleidigenden Inhalt haben, daß er es nicht für angebracht gehalten habe, darauf weiter zurückzukommen.
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Angeklagter Sternberg
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Robert Huth, des früheren Vormunds untersagt haben, in der Sternbergschen Sache noch thätig zu sein. der Frieda Woyda. Der Zeuge giebt an, daß er am 4. April 8euge: Das ist nicht so richtig. Als ich das zu Stierstädter dieses Jahres zuerst mit dem Kinde in Verbindung getreten fagte, war dies zu einer Beit, als er gar nicht mehr in dem Landgerichtsdirektor Müller eröffnet die heutige Sigung um fei, als die Beerdigung der Frau Boyda stattfand und die Decernat war und nicht mehr unter Herrn b. Tresckow 92 Uhr mit der Mitteilung, daß von dem Herrn, der gestern im Kinder verwaist waren. Damals sei ihm die Vormundschaft anges stand. also gar nichts mit der Sache Sternberg zu Frack und weißer Weste im Gerichtssaal erschien und dann entfernt boten worden, die er auch angenommen habe, da er der Onkel der thun hatte. Es handelte sich darum, daß, als die bes werden mußte, ein unverständliches Telegramm, welches die Worte Woydaschen Kinder ist. Er habe das Kind bald darauf zu sich stehenden Decernate noch durch Decernat über die Warschau , Krakau u. dgl. enthalten, eingelaufen sei. genommen. Es habe ihm und seiner Ehefrau viel Werger bereitet. Frieda Scham- und Anstandsverlegungen bereichert werden sollte, dies Herrn Nach dem Plane des Vorfizenden will er vor der Bause das mußte sich sehr verändert haben, denn während sie früher ein fleißiges, v. Tres do w überwiesen und ihm dafür das ganze Kuppelei Ehepaar Huth und das Ehepaar Schindler vernehmen. Mit Rüdficht ordnungsliebendes Mädchen gewesen sein folle, habe sie sich im Hausesbes Decernat abgenommen werden sollte. Darüber sei Nüdauf das große Aufsehen, welches die Enthüllungen des Beugen nachlässig und faul gezeigt. Sie sei nicht zu bewegen ge- sprache mit dem Abteilungs Dirigenten Herrn Regierungsrat Echugmanns Stierstädter in der Stadt hervorgerufen haben, beab- wesen, ihre eignen Strümpfe zu striden. Der Zeuge erzählt einen Dieterici genommen worden. Herr v. Tresckow hatte aber die sichtigt der Vorsitzende, wie er weiter fundgiebt, nach der Bause den Vorfall, wonach Frieda Boyda einmal eine Geschichte von ihrer Meinung, daß ihm alsdann zu wenig bliebe und so wurde Striminalkommissarius Thiel und den Polizeidirektor v. Meerscheidt- Tante, der Ehefrau Huth, erzählt hatte, wodurch die lettere in beschlossen, daß ihm noch die schweren Suppeleien belaffen werden, Hillessem zu vernehmen. Betreff der Reinlichkeit in ein böses Licht gestellt wurde. Die ganze die leichten Kuppeleien und mit ihnen Herr Stierstädter aber auf ein Geschichte hatte das Kind erfunden. Der Beuge führt noch mehrere andres Decernat übergehen sollten. Nun war der Prozeß Sternberg Beispiele an, wodurch die and vorbei und es stand nicht feft, ob Revision dagegen eingelegt werden aid Lügenhaftigkeit do würde. Da mir schon von einer andren Gelegenheit bekannt der Frieda Woyda illustriert wird. Der Beuge bestreitet auf Befragen, war, daß Stierstädter eigenmächtig gehandelt hatte, fagte er ihm, er daß seine Ehefrau das Kind strenger behandelt habe wie er. Schließlich folle sich nicht um andre Dinge fümmern, sondern nur um seine hätten sie es nicht mehr aushalten können und die Frieda, welche eine ihm zugeteilten Obliegenheiten. Stierstädter hatte mir schon früher Monatsrente von 21 M. bezog, im Waisenhaus zu Rigdorf untergebracht. gesagt, daß der erste anonyme Brief, der da andeutete, daß Sier feien bald so viele Klagen von dem Kinde laut geworden, der angebliche Maler aus Frankfurt a. D. Herr Sternberg sei, daß der Beuge fie anderweitig habe unterbringen müssen. Er habe von ihm veranlaßt worden sei. Ich halte nichts von anonymen diesmal den Weg der Beitungsannonce gewählt. Unter den fich Denunziationen und deshalb ordnete ich an, daß, wenn Recherchen Meldenden habe ihm ein Fräulein Fischer am besten gefallen. über den Leunund der Fournaçon angestellt werden sollten, Herr Bevor es zu einem definitiven Abschluß gekommen sei, habe er die v. Tresdow sie nicht Herrn Stierstädter übertragen, sondern sich Fischer in deren Wohnung in der Alexandrinenstraße befucht. Dabei einen zuverlässigen Mann aus der Patrouille dazu ausbitten habe er gesehen, daß die Fischer Masseuse" fei. Dies habe sollte. Auch ein andrer Fall veranlaßte mich zu der Stellungnahme erbittet sich das Wort zu einer Mitteilung in Bezug auf die feiner- in fugig gemacht. Er habe es für angezeigt gehalten, bei den Herrn Stierstädter gegenüber. Nachdem Herr Sternberg aus der feiner- Hausbewohnern Erkundigungen einzuziehen, die gleichmäßig gut Bournaçon- Sache entlassen worden war, war ich mit Herrn seits erfolgte Beantwortung einer Frage des Vorsitzenden, sein ausfielen. Auch in dem zuständigen Polizeibureau habe man v. Tresdow in dessen Zimmer, in welchem auch noch andre Beamte Verhältnis zu Herrn v. Meerscheidt- Sülleffem be ihm erklärt, daß das Blatt der Fischer weiß sei", und nun habe faßen. Da sprang Stierstädter auf: treffend. Er habe gesehen, daß in einer Reihe von Beitungen der geuge feine Bedenken mehr gehabt, ihr das stind anzuvertrauen. Ich werde Tag und Nacht recherchieren feine Antwort durchaus irrtümlich aufgefaßt worden sei. Der Der Beuge hat sein Mündel 4 bis 5 mal in der Fischerschen Wohnung und nicht eher ruhen, bis der Mensch drin sizt. Bräf.: Durfte Vorsitzende ersucht den Angeklagten, mit seiner Erklärung bis nach besucht, aber niemals fei ihm etwas Verdächtiges oder Ungehöriges denn Stierstädter solche Sprache in Gegenwart eines höheren Vorder Pause zu warten. aufgefallen. Ebensowenig habe er wahrgenommen, daß mit dem Hierauf wird Frau Blimte nochmals vorgerufen und erklärt, Mädchen während dessen nuvesenheit bei der Fischer eine Verände gefegten führen?- Beuge: Ich hielt das auch für so ungeheuer, daß sie sowohl das erste Mal als auch jest nach ihrem besten Wissen rung vorgegangen sei. Frieda Boyda habe ihm gegenüber vielmehr baß ich ihm sagte: Reben Sie nicht so etwas, das ist ja eine die Dinge so erzählt habe, wie sie ihr im Gedächtnis haften. bodenlose Unvorsichtigteit! Mensch, Sie sind ja gemeins erklärt, daß es ihr leid thue, die Fischer verlassen zu müssen. Die Dr. Puppe richten an die Beugin eine Reihe von Fragen, die fich anfällen gelitten, aber sonst fönne er von Krankheitserscheinungen in eine unendliche Freude bereiten. Ich habe den anwesenden Die medizinischen Sachverständigen Dr. Störmer und Beugin Blümke habe häufig an Weinkrämpfen und Ohnmachts- gefährlich! Wenn Liman noch lebte, würde ich Sie untersuchen lassen. Wenn Ihre Nebensart herausfäme, würden Sie ja den Verteidigern auf den Charakter und die Glaubwürdigkeit der Frieda Woyda der Familie Woyda nichts mitteilen. Als er dann in der Morgen- Beamten auch gejagt, daß sie nicht dari ber sprechen sollten. Weitere beziehen. Schritte in der Sternbergschen Sache, soweit er sie selbständig unternehmen Sind Sie im letzten Jahre in dem Bureau eines Rechtsanwalts und die Frieda Woyda gelesen, habe er sich mit Schindler in Ver- Decernat des Herrn v. Trescow weg war. Borf.: Ich möchte auch noch die Frage an die Zengin richten: post" die Mitteilungen über das Treiben in der Fischerschen Wohnung würde, habe ich ihm erst im April verboten, nachdem er aus dem Staatsanwalt: gewesen oder dorthin bestellt worden? Bengin: Nein, ich bin überhaupt noch nicht in dem Bureau eines Rechtsanwalts gewesen. bindung gesezt und sowohl er wie seine Frau haben diesen nicht im Wer hat veranlaßt, daß Stierstädter aus dem Decernat heraustam? Beuge Stierstädter verwahrt sich gegen die Richtigkeit der Zweifel gelaffen, daß sie die Behauptungen des Mädchens nicht 8enge: Ich. Es geschah im Einverständnis mit dem Abgestern in Form einer Frage aufgestellten Behauptung, daß er im glauben, weil sie auch die Frau Huth schon einmal falich beschuldigt teilungsdirigenten. Herr v. Tresckow erhielt sein neues Decernat gestern in Form einer Frage aufgestellten Behauptung, daß er im habe. Der Zeuge erzählt dann noch des weiteren, wie dann einmal aber der Prozeß Sternberg ging mit Herrn v. Tresckow dorthin Regiment den Namen Schwindel- Stierstädter" geführt habe. Er tönne Zeugen bringen, daß er im Regiment fich des die Blümke in Geſellſchaft der Scheding bei ihm erſchienen sei. über. Bräi.: Herr Stierstädter sagt, Sie hätten ihn kommen besten Rufs erfreute. Präf.: Das ergeben ja auch ihre Zeptere habe zuerst die Ansicht durchblicken lassen, daß das Kind von lassen und ihm gesagt, er solle sich nicht unterstehen, noch Schindlers beeinflußt werde, fie habe dann aber auf seine dirette etwas in der Sternberg- Sache zu thun. Militärpapiere. 8euge: Auf verschiedene an ihn gerichtete Fragen erklärt Zeuge Stier- Frage, was sie denn von der Sache halte, gemeint: ja, es scheine Oh, das war ja viel später!-räf.: Welche specielle Veranlassung Er habe später sich veranlaßt lag dazu vor?- 8euge: Wie gesagt, hatte er mit den Sternbergstädter, daß er die Wohnung der Fischer erst betreten habe, als doch so, als ob etwas passiert sei. er Sache nichts mehr zu thunt, es sei denn, daß Herr v. Treskow ihn zu schon sämtliche Möbel daraus entfernt waren. Danach kann er, wie gesehen, der Staatsanwaltschaft einige Briefschaften, die da habe er eine Vor- Recherchen haben wollte. Ich erfuhr aber durch die Mitteilung eines der Vorsitzende betont, gar nicht im stande gewesen sein, im Befiz hatte, zuzufenden und die Frieda Woyda so zu instruieren, wie diese behaupte, denn ladung erhalten. Bei dieser Gelegenheit habe ihn Staatsanwalt niir unbekannten Manns, der sich als Maler Normann unterin deren erster Aussage sei schon von dem Standpunkt einiger die Angaben der Frieda wahr seien u. dgl., und da habe er dann sei und dies hielt ich Stierstädter vor. Romen gefragt, was er denn von der ganzen Sache dente, ob wohl zeichnete, daß er doch wiederholt noch bei Blümtes gewefen Präs.: Das thaten Möbelstüde die Nede. Frieda Woyda, nochmals vorgerufen, wird in dieser Beziehung eingehend vom Vorsitzenden befragt. gesagt, daß er allerdings nun wohl auch annehmen müsse, daß etwas sie bloß auf die Mitteilung eines Ihnen bis dahin unbekannten passiert sei. Das Kind sei von Schindlers ins Waisenhaus gekommen Manns hin? Sie weiß eine ausreichende Antwort darauf nicht zu geben, und von dort, ohne daß er eine Benachrichtigung erhielt, zu Blümkes sehr krant darniederlag und ich in einer starten Gemüts- Depression Beuge: Es war zu einer Zeit, als meine Frau scheint aber behaupten zu wollen, daß Herr Stierstädter doch mich befand. Da ließ ich mir Stierstädter kommen und sagte ihm: schon einmal in der Wohnung gewesen, als noch Möbel darin gebracht worden. Rechtsanwalt Dr. Werthauer: Sind nicht auch auch allerlei An- Ich verbitte mir solche eigenmächtigen Recherchen Justizrat Dr. Sello( zur Zeugin): Du hast verschiedene schuldigungen gegen Sie selbst erhoben worden? Male Dich so ausgedrückt, daß die schwereren" Sachen Dir von Blümle erhob damals die Anschuldigung, daß ich ihre Schwester an 3euge: Frau über den Kopf des Kriminalkommiffars hinweg. Herrn Stierstädter borerzählt worden seien. Was meintest Du damit? Er antwortete, daß er auf Anordnung des Staats8eugin: Die Geschlechtssachen. Leib und Seele geschädigt habe, daß ich mich um mein Mündel Verteidiger Dr. nicht fümmere 2c. Sello: und wo hattest Du die leichteren" Sachen her, die Du aus den Atten festzustellen, daß Rechtsanwalt Dr. Berthauer beantragt, an iv a Its Romen die Recherchen bei Blümtes anstelle. Er hatte der Staatsanwalt schon vor dem ersten Urteil im Sternberg- Prozeß einmal auf eigne angegeben? 8eugin: Die hat mir auch Herr Stierstädter ansei, um zit erreichen, Fauft unter Umgebung des Kommissars etwas gedeutet. wissen, ob Zeuge Stierstädter etwa von dem Frl. Pfeffer Mitteilungen über Geinige Fragen der Verteidiger wollten feſtgeſtedt wiſchaft alles en festzustellen, daß von daß das Kind nicht in die Waisenpflege, sondern gerade unternommen. Ich sagte ihm deshalb: Wenn es nicht gerade die Fischersche Wohnung und das Mobiliar derfelben erhalten habe. 3 Blümfes fäme, da diefe tadellos brave Leute seien. Der Ge- der Sternberg- Prozeß wäre, dann würde ich Sie ablösen und unter die uniformierten Schußleute versehen, denn das geht doch nicht, daß Herr Stierstädter glaubt, daß Frl. Pfeffer nie in der Fischerschen richtshof behält sich den Beschluß vor. Wohnung gewesen sei, die Angeklagte Wender glaubt das Gegenteil. Angell. Sternberg: hat sich, ehe der Zeuge Huth mit jeder Kriminalichuzmanu eigeumächtig unter Umgebung des Kommissars Im Laufe einer ganzen Reihe von Krenz- und Querfragen Frl. Scheding das erste Mal in Verbindung fam, schon vorher irgend vorgeht. Ich hielt mich verpflichtet, recht vorsichtig zu sein, da ich von Herrn Beuge: Nein, v. Tresdow von allerlei Machenschaften gehört hatte. jemand in meinem Aufirage fich an ihn gewendet? seitens der Verteidiger tritt Zeuge Blimte nochmals vor, um niemand!- Bräf.: 3it später irgend jemand zu Ihnen gekommen? Bräf.: Sat denn Herr v. Tresckow etwas davon gewußt, daß Herr mitzuteilen: Herr Stierstädter habe ihm einmal gesagt, er bewache Beuge: Später ist der Direktor Schulz vom Detektiv Bureau Stierstädter von dem Staatsanwalt direkt Auftrag erhielt?-Beuge auch schon seit längerer Zeit Herrn Justizrat Dr. Sello; darauf habe bei mir gewesen. Er fam in Begleitung eines seiner Angestellten, v. Tres dow: Ich war damas 14 Tage oder 3 Wochen frant. Ich Stierstädter noch eine schwere Beleidigung gegen Dr. Sello hinzufagte ohne weiteres, daß er in der Stenbergichen Angelegenheit tomme weiß mur, daß Stierstädter sich damals etwas ver waist fühlte, gefilgt. Zeuge Stierstädter wird nochmals vorgerufen; nach- und wollte etwas über die Frieda wissen. Da dem Zeugen von der weil er niemand um sich hatte, der Bescheid wußte und bem er von dem Vorfißenden auf sein Zeugnisverweigerungs- Recht Staatsanwaltschaft aufgegeben war, zu melden, wenn sich jemand an den er sich hätte wenden tömmen und daß er beshalb ben aufmerksam gemacht worden, erklärt er, bei ihm einfinde, hat er den Herren sofort gesagt, daß dies geschehen Staatsanwalt som en als die geeignete Person betrachtete, an die Präsident: Hat sich Stierstädter mit Ihrer werde, Direktor Schulz hat aber geantwortet: daß er dies ruhig er fich wandte. thun könne, denn er halte fich bei seinen Schritten innerhalb der Rüge einfach entfernt? Beuge: Ich erinnere mich nicht, Das war also noch vor dem ersten Urteil. dabei keinerlei Anerbietungen gemacht worden seien. zulässigen Grenzen. Benge Huth erklärt auf Befragen, daß ihm räsident: Dam tam die Sache mit dem Normann und da verboten Sie Benge: Da der Vorzeuge erwähnt hatte, daß Frau Blüm te manchmal ihm direkt, sich noch weiter mit der Sache zu befassen. Benge Blüm te bestreitet ferner die Behauptung des Zeugen Ohnmachtsanfälle habe, richten die Sachverständigen Geheimrat Ja, und da jagt er mir, daß der Staatsanwalt ihm den Auftrag Stierstädter, daß er mit dem Nedacteur der Eulenburg, Dr. Puppe und Dr. Störmer eine Reihe von gegeben habe, mit den Blümkes in Verbindung zu bleiben. Ich hielt dies für eine Ansrede, da ich nicht annehmen Morgenpost" nicht in Verbindung gestanden habe. Fragen medizinischer Natur an die Bengin. Er habe ihm jogar erzählt, daß ihm in der„ Morgenpost " ein woyda als ein ungehorsames, verstodtes, verlogenes Mädchen, das Kriminalpolizei hinweg folche Aufträge erteilen würde. Ich habe ihm Die nächste Zeugin ift Frau Huth: Sie schildert die Frieda fonnte, daß Herr Staatsanwalt Romen über die Köpfe der ehrender Artikel für ſeinen Eifer gespendet werden würde, er sie einmal mit einer gänzlich von ihr erfundenen schmutzigen Geschichte auch gleich gejagt, daß ich meine Kenntnis von seinen eigenmächtigen habe den Redacteur auch einmal zu ihnen geschickt. Zenge sehr gekränkt habe. Stierstädter bestreitet dies. Die Adresse der Blümkes jei ja tenntnis steht, Sie hätten sich Schindlers gegenüber gehäffig über er folle mal nach diesem Mann recherchieren. Die Recherchen find Rechtsanwalt Dr. Werthauer: Im Er- Schritten durch einen Maler Normann erhalten habe und sagte ihm, bereits bekannt geworden, denn sie babe in allen Zeitungen bas Mädchen geäußert. Jit das richtig?- 3eugin: Ich habe aber erfolglos geblieben. schon gestanden. Rechtsanwalt Dr. Werthauer hält die lettere Prä: Haben Sie seit längerer Zeit Behauptung für thatsächlich unrichtig. nur zu Schindler gefagt, daß ich nicht glaube, was Frieda jage, dem sie habe mich ja auch so sehr belogen. Darauf sprang Herr Beziehungen zum Angeklagten Sternberg Angell. Sternberg: Das Verhalten der Frieda Boyda und Schindler erregt auf und sagte: Frau, Sie als Schwester der gehabt? 3euge: Ja seit 13 Jahren. Bräf.: Wie lange war ihre Aussagen find doch nicht so sehr unerklärlich. Ich nehme an, verstorbenen Frau Boyda, wollen so etwas sagen. Wenn Sie Ihnen bekannt, daß die Kriminalpolizei mit Dingen fich zu bedaß Herr Stierstädter in der Droschke dem Mädchen wohl gejagt vor Gericht sagen, daß das Kind gelogen hat, dann tommt ja Sternfchäftigen hatte, bei welchen der Name Sternberg eine Rolle spielt? haben wird nicht etwa: Du mußt lügen!", wohl aber:" Sag berg frei. Zeuge: Mir war bekannt, daß seit 1893 Anzeigen gegen Stern es mir, wir wissen es ja doch schon alles; wenn Du es sagst, bist Auf Befragen des Dr. Störmer erklärt Frau Huth, daß berg vorlagen. Angell. Sternberg: Ihnen war aber auch Du ein gutes und artiges seind" und dergleichen. Dann wird er Frieda Woyda immer ein recht gutes Gedächtnis und eine geschickte bekannt, daß ich freigesprochen worden bin? 8euge: Gewiß. dem Kinde im Laufe des Gesprächs gewiß noch manches gefagt und Darstellungsgabe hatte. Das Mädchen hat als Kind an der Ich hatte etwa im Jahre 1893 meinen Verkehr mit Sternhinzugefügt haben:" Sag's mur, es ist gewiß noch mehr vor englischen Strankheit und an Nasen- Diphtheritis gelitten. berg unterbrochen und ihn etwa im Jahre 1896 wieder aufgelonimen", und da ist es denn doch kein Wunder, daß genommen. Frieda Woyda Präf.: Haben Sie auch Familienverkehr gedem Mädchen, das nach seinen ganzen Antecedentien 8euge: Ja, mit meiner Frau und meinen Töchtern, das solchen Gedanken zugänglich war und dem solche Gedanken wird abermals vorgerufen, um zu ertlären, wieso ihr gutes Ge- habt? in der Unterhaltung nahe gelegt wurden, schließlich ohne Schwierig dächtnis jetzt plöhlich versage und wieso sie au ben Un- war aber vor dem ersten Prozeß. Mir wurde Sternberg s. 3. in keit die Aussage zu stande kam und sie auch die Möbel dabei er- wahrheiten über ihre Tante gekommen fei. Sie wird dabei plöglich einem Restaurant vorgestellt, ich wurde bekannt mit ihm, er hat eine wähnte. In Bezug auf lettere hat sie dann zweimal eine andre wieder sehr schüchtern und erklärt mit leiser, zögernder Stimme Jäußerst charmante Frau, die Tochter eines Obersten, Aussage gemacht. weiß es nicht!" Bräf.: Wenn es sich um Deine Person handelt, der 1. 8. Bezirkskommandeur in einem Bezirk war, wirst Du immer mit einem Male fehr fleinlaut und schüchtern und in welchem ich ein Kommissarium einmal auszuführen gehabt hatte. Stierstädter beim Militär. Rechtsantvalt Dr. Berthauer fragt den Beugen Stierstädter, wo es Dir nicht lieb ift, da fommst Du mit Deinem„ Ich weiß nicht!" Der Oberst war mir deshalb bekannt und daraus entwidelte fid) ob es wahr jei, bo Beit wegen Beborjamet. Ich begnüge mich jest nicht mehr bamit, joudern; wünsche die unser Bertehr. Wenn die Schwiegereltern da waren, benachrichtigte weigerung vom Militär entlassen worden sei.-Beuge Stier Wahrheit von Dir zu hören. Trotz der sorgfältigsten Bemühungen mich Herr Sternberg und ich bin dann etwa 5-6mal in seiner Villa städter bestreitet dies ganz entschieden unter Hinweis auf seine des Borfizenden ist aus dem Mädchen nichts herauszubringen, wie in Potsdam gewesen, nicht etwa zu Gesellschaften, sondern zu einstädter bestreitet dies ganz entschieden unter Hinweis auf seine es zu den Werleumdungen über ihre Tante gekommen ist. Auf die fachem Besuch und Herr Sternberg war auch bei mir zu einfachem Besuch. Militärpapiere. Rechtsanwalt Dr. Werthauer beantragt infolgedessen die Borladung des Obertelegraphen- Affiftenten Hermann Frage, ob fie die Sachen geträumt oder fich vielleicht ausgedacht hat, Im Jahre 1896 trafen wir uns zufällig und da habe ich dann mit Sulzeuge Stierstädter erklärt auf weiteres Befragen erklärt die Zeugin unter Thränen:" Ich weiß nicht." Rechtsmeiner zweiten Frau ihm 4 bis 6mal einen Besuch gemacht. Im in erregtem Tone, daß dieser Schulz seiner Zeit fein Felbanwalt Dr. Berthauer: Vielleicht wird die Frieda Woyda danach Juli vorigen Jahrs war der letzte derartige Besuch.- Bräs.: webel gewesen sei. Er habe mit diesem außerdienftlich gefragt, ob fie fich vielleicht auch die gange Sternbergiche Sache hatten Sie auch Geldbeziehungen zu Herrn Sternberg? einmal einen beftigen Wortwechsel gehabt und sein Hauptmann ausgedacht hat und nun bloß fälschlich erzählt, daß ihr dies von zu Zeuge: Ja. Als ich nach dreijähriger Pause Herrn Sternberg habe ihm geraten, nicht mehr au fapitulieren. Er habe Herrn Stierstädter eingeblasen sei. Die Beugin erklärt weinend: Sim im Jahre 1896 wieder traf, fragte er mich nach allem möglichen, auch damals Geld gehabt und fei vom Militär freiwillig abgegangen. Serr Stierstädter habe es gefagt. Verteidiger Dr. Berthauer: Haben Sie den Civilvermolt nach der Villa, die ich in Binz auf Rügen besaß. Ich war 1892. forgungsschein?-Beuge: Nein. Ich bitte dringend, Herrn Polizeidirektor v. Meerscheidt- Gülleffem mit Herrn Sternberg in Binz gewesen, er hatte sich Binz angesehen, Schulz vorzuladen. Der Gerichtshof beschließt die Vorladung des als Zeuge aufgerufen. Bräf.: Es ist hier die Behauptung auf- um eventuell dem Fürsten Putbus dazu zu verhelfen, daß er das Bad Zeugen. Es folgt die Vernehmung des Herrn gestellt, daß Sie dem Kriminal- Schugmann Stierstädter zurüdtaufen könne. Es tam aber nicht dazu. Ich hatte aber bei dieser
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fein Zenguis zu verweigern.
Justizrat Dr. Sello beantragt, die Aussagen des Zeugen Blümle zu Protokoll zu nehmen. Der Gerichtshof lehnt die Protokollierung ab, da es sich um eine Angelegenheit handelt, die mit dieser Prozeßjache nichts zu thun habe.
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Nunmehr wird
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