sid genommen werden.
Bedeutsam ist, daß der Gerichtshof auf Antrag des Verteidigers Hunrath beschließt, den Schlächtermeister offmann zu der heutigen Sigung als Zeugen vorzuladen und ihn über das Beweisthema zu vernehmen, ob ihm die Umstände bekannt sind, unter denen der Gymnasiast Winter verstorben ist. Zu Beginn des gestrigen zwölften Verhandlungstags bekundeten die Zeugen Kaufmann Sommerfeldt und Paula Sommerfeldt, aus Schlochau bestimmt, daß sie den
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bekannt?
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Sie sind daher berechtigt, Ihre Antwort einer längeren Rede eingeführt, in der er die nicht leichte Meineidsprozeß Maßlof in Konit. zu verweigern, wenn Sie strafrechtliche Verfolgung be- Aufgabe zu lösen versuchte, die Klagen über die Mägel fürchten. Der Zeuge wird danach vereidigt. Präsident: der Berliner Armenpflege als im allgemeinen unbegründet ft Ihnen fiber das Verschwinden Ernst Winters etwas hinzustellen. Herr Münsterberg konnte es sich nicht versagen, gleichBeuge: Nein. Erster Staatsanwalt Settega st: zeitig die oft und gern von ihm vorgetragene Behauptung, daß die Der Zeuge hat eine lange Rechtfertigungsschrift veröffentlicht, in Armenpflege vielfach durch Unwürdige gemißbraucht werde, auch bei welcher er den Fleischer Lewy des Mords bezichtigt. Welche dieser Gelegenheit zu wiederholen. Er erfuhr eine scharfe BurüdGrundlage hatten Sie dafür?-8euge: Ich schloß das aus dem, weisung durch Stadthagen und Singer, die von unsrer was allgemein gesprochen wurde. Erster Staatsanwalt: Seite zu der Vorlage sprachen. Stadthagens Ausführungen Eine weitere Grundlage hatten Sie nicht? Beuge: Nein. über die Pflicht der Kommune, durch geeignete Maßregeli Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Vogel: Hat bei Ihnen Haussuchung statt der Verarmung vorzubeugen und die Armenpflege wo Schlächter Eisenstedt end gefunden? genge: Jawohl, die Fleischerwerkstatt, der Hof und alle möglich überflüssig zu machen, wurden von der Versammlung. am 13. März bis abends in seiner Wohnung gefehen haben. Bräf.: Nebenräume wurden eingehend untersucht.- Berteidiger Rechts- mit Unruhe aufgenommen. Auf Singers Bemerkung, daß es Herrit Der Befizer Milke hat hier befundet: er habe die Nacht vom 12. zum anwalt Dr. Bogel: Auch der Laden und die Privaträume?-8enge: Münsterbergs Ideal sei, möglichst billig zu wirtschaften, wußte der 18. März im Krankenhause mit Fleischer Eisenstedt in einem Nein. Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Vogel: Wann war die Haus- Herr Stadtrat nur mit ein paar nichtssagenden Worten zu antworten. Simmer zugebracht. Die Pflegeſchwestern haben dies bestätigt. fuchung? 8euge: Am 14. März. Erster Staatsanwalt: Die Borlage wurde schließlich fast einstimmig zur Vorberatung fuchung?-8euge: Bengin: Das kann nicht sein. Ich weiß genau, daß Eisen- Damit fein Weißverständnis vorkommt, will ich bemerken, daß fo- einem Ausschuß überwiesen. Dasselbe geschah mit der Vorlage über stedt am 12. März abends in Schlochau war. Er ist 4 Uhr gleich nach dem Morde alle Räumlichkeiten Lewys aufs genaueste die Errichtung einer Pensionstasse für städtische Arbeiter. nach Schlochan gekommen. Auch am 18. März sei Eisenstedt dort untersucht wurden. Zeuge Fuhrhalter Michalski: Ich stelle Sie wurde von verschiedenen Seiten bemängelt. Erbarmungslos zergewesen. Diese Aussagen werden vom Kaufmann Wiebe und dem oftmals für die jüdische Gemeinde Wagen. Nach meinen Büchern pflückte Singer die einzelnen Paragraphen des Entwurfs. Es hat Dienstmädchen Bierente bestätigt. hat der Tempeldiener Rossed am 31. Januar und am 11. Februar sehr lange gedauert, bis das Opus zu stande gekommen ist, aber Zeugin ww. Hirsch: Ich wohne im Lewy schen Hause. Am bei mir Wagen bestellt; den letzteren für den Rabbiner etwas Rechtes ist es trotzdem nicht geworden. Der Ausschuß wird 11. März habe ich nichts Auffälliges bei Lewy bemerkt. Am 5. oder Dr. Kellermann. Weitere Wagen find in meinen Büchern nicht die Arbeit, die der Magistrat der Bersammlung vorgelegt hat, noch 6. April, jedenfalls bestimmt vor Cstern habe ich von der Frau verzeichnet; sie können aber auch nicht verzeichnet worden sein. mit mancher Buthat versehen müssen, wenn die geplante Pensionskaffe Roß die Aufwärterin witte gemietet. Dabei hat mir die Telegraphist Brennekamp: Ich glaube, daß die fremden den berechtigten Ansprüchen der städtischen Arbeiter einigermaßen Frau Roß die Geschichte vom Knecht erzählt. Präs.: Was Juden an dem Tage tamen, als Synagogendiener Nossed die genügen soll. jagen Sie dazu, Frau Roß?- Angeklagte Roß: Das ist Rechnung für den Wagen, der für den Rabbinor Dr. Keller umwahr. Die Bengin sagt das bloß, weil ich gesagt habe, mann gestellt worden war, forderte. Genau weiß ich das abertad Studierende Frauen. Bum Studium an der Berliner daß Winter bei ihr verkehrt habe. Beugin: Winter nicht. butor Universität sind in diesem Winterhalbjahr bis jetzt 371 Frauen hat bei uns niemals verkehrt. Präi.: Früher war im Kriminal Juspektor Klatt Berlin : sdded gugelassen. Darunter sind 258 Deutsche und 118 Ausländerinnen; Lewy schen Hause die Pension Böhme. Winter Ich war bei den Versuchen auf dem Lewy schen Grundstück aus Berlin stammen 111. Die Seniorin ist eine 61jährige Lehrerin, dort verfchrt?" 3 eugin: Das ist möglich. Die Angeklagte zugegen. Als der Mann am Kellereingang mit der Lampe die zu ihrer Fortbildung deutsche Philologie und Geschichte studiert. Stoß behauptet wiederholt, daß fie nach Ostern bei der Bengin iri ftand, fonnte man die ganze Figur, aber nicht den Kopf Fräulein Mathilde Kirschner, die Tochter des Berliner Oberbürgerwar. Die Beugin Hirsch bestreitet das.- Benge Polizeisergeant sehen. 18 der Mann aus dem Keller heraustrat fonnte meisters, welche das Prädikat einer Lehrerin für höhere Schulen Kühn: Ich wurde' mal von Adolf Lewy in dessen Wohnung man den Kopf sehen. Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Vogel: befigt, widmet sich zu ihrer Fortbildung der Nationalötonomie, und gerufen, um die Personalien MaßIofs festzustellen. Es handelte Haben Sie den Antrag gestellt, Lewy zu verhaften? 8euge: Fräulein Marie v. Dalwigt- Lichtenfels, deren Vater Staatsminister fich um einen Streit wegen eines Storbs. Braj.: Ma Iof foll gesagt Rein.-Verteidiger Rechtsanwalt Vogel: Hatten Sie einen im Großherzogtum Heffen ist, treibt philosophische Studien. haben: Ich laffe meine Frau nicht mehr bei Ihnen waschen, da Sie einen bestimmten Verdacht gegen die Juden?- Beuge: Nein. Mord begangen haben?- 8euge: Maßlof sagte nur: Ich Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Vogel: Herr Kriminalinspektor, wann Arbeiterkreisen die Mitteilungen zu, daß Arbeiter, die ihre besten Lohn für treue Dienste. Alle Augenblicke kommen uns aus lasse meine Frau nicht mehr bei Ihnen waschen."-Beugin Frau find Gie bierher gekommen? 8euge: 4 Monate nach dem Mathilde Ruk: Morde. Ich bin 5 Wochen hier gewesen. Ich konnte nur auf Grund Sträfte jahrzehntelang im Dienste einer Firma hingegeben haben, Am 15. März wurde mein Enkelkind geboren. Am Montag darauf der Aften prüfen, Erster Staatsanwalt: Haben Sie plöglich entlassen werden, weil sie nicht mehr über die Leistungshat Frau Roß mir erzählt: fie fei am 11. März abends irgend eine Beranlassung, anzunehmen, daß von den Beamten irgend fähigkeit verfügen, mit der sie in früheren Seiten eingreifen fonnten. 7 Uhr bei& e to 8 gewesen. Frau Lewy sei sehr aufgeregt ge- etivas in der Verfolgung aller Spuren unterlassen worden sei? Der Arbeiter, der auf den Dank des Unternehmers rechnet, fleht sich dann bitter enttäuscht und bemerkt auf einmal, wie unbeständig und unwesen. Sie, die Roß, habe ein Winseln und Stöhnen 8enge: Keineswegs. Ich hätte dann ja nachholen müssen. Erster sicher seine Erwerbsstellung war. aus dem Keller gehört. Sie, die Angeklagte, laffe sich den Kopf ab- Staatsanwalt Sette gast: Sie hatten dazu aber keine Veranlassung? Hier und da giebt es wohl Firmen, die von diesen Grundsätzen hauen, wenn der Mord nicht im Lewyichen Weller geschehen sei. Benge: Nein. Verteidiger Rechtsanwalt 3ielewati: Sie Ich sagte:„ Adolf Lewy hat mich vor Jahren im hatten Kenntnis der ganzen Sache aber nur aus den Akten geschöpft? fich nicht leiten lassen, aber auf der andren Seite steht die große Mehrzahl. Zu ihnen scheint auch die Firma Bodenstein in der Lewy schen Keller um die Taille gefaßt. Er wollte einen 8euge: Jawohl. Alsdann wird nochmals Taubenstraße, ein altes, bekanntes Malergeschäft, dessen Besitzer Spaß machen. Einige Tage darauf sah ich das Bild des Ermordeten. Fran Lewy mail.yndarvielfacher Millionär ist, zu gehören. Hier war ein Kutscher 26 Jahre Dies erzählte ich der Frau Ro B. Fran Roß fagte mir darauf: vernommen. Sie bekundet: Ich war vor oder während beschäftigt, der jetzt eines ganz unbedeutenden Vorkommnisses wegen " In der 140 slozimoeiner Haussuchung niemals bettlägerig tranf. Alle Räume, entlassen wurde. Der Mann hatte vor zwei Jahren mit seinem Lewyschen Wäsche auch die Privatränne find gründlich untersucht worden. Die Fuhrwert einen Unfall erlitten und war seitdem leidend, besonders befindet sich ein„ E. W." gezeichnetes.Taschentuch." Ich fragte fie: Beugin Witwe Jelienewsti befundet dasselbe, wie ihre Tochter. fchwerfällig zu Fuß. Ohne Zweifel war er dem Geschäft lästig geWo ist die Wäsche?" Sie sagte:„ Die Wäsche trodnet noch bei mir." dolph Lewy überreicht dem Gerichtshofe hierauf eine Anzahl worden, und somit fand sich schließlich ein Grund, ihn zu entlassen. Ich sagte:„ Dann bringen Sie das Taschentuch zur Polizei." Cigarrentaichen. Angeklagte Frau Maßlof: Die Cigarren- Die Entlaffung ist in den Arbeiterkreisen recht übel empfunden Ich ging mit ihr. Blöglich war Frau Roß auf dem Markt ver- tasche, die die Photographie Winters enthielt, ist nicht dabei. Die worden und vielfach hört man die Meinung, daß unter dem alten schwunden. Später ging ich furz vor Pfingsten zur Frau Ro B. war breit, gelblich- braun und ohne Stickerei. Herrn, dem Begründer des Geschäfts, eine solche Behandlung der Diese sagte: Jezt ist's heraus. Ich habe im Laken der Lewyschen Der Gerichtshof beschließt, die Zeugin Anna Roß nicht zu ver- Arbeiter nicht möglich gewesen wäre. Wäsche dunkelblondes Menschenhaar und Bluteidigen. Präsident Landgerichtsdirektor 5 ch we do wit: Die andren flede gefunden. Als hier in Konig die Krawalle waren, sagte Beugen müssen alle vereidigt werden. Wird dagegen Einspruch erDie Einführung eines Frühstücks Bestellgelds hat der der jüdische Klempner Lindemann, sie sollten bei off- hoben? Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Bogel: Die Verteidigung einer geftrigen Versammlung beschloffen. Der Borfigende, HofVerein der Bäckermeister Südwest und Friedrichstadt in in a un die Fenster einwerfen. Dort sei Winter ge- ist der Ansicht, daß alle Zeugen vereidigt werden müssen. schlachtet worden und nicht bon den Juden. Frau Hierauf werden sämtliche Familenmitglieder der Familien Lewy bäckermeister Gäde, teilte mit, daß auch die Badwaren- und MilchMalof hat mir mehrfach erzählt, fie habe bei ewys und Israelsti, nach nochmaliger, eindringlicher Ermahnung händler für ein gemeinschaftliches Vorgehen mit den Bädern geeine weiße Nickeltette geichen, die ihr Frau Lewy fortgenommen durch den Vorsitzenden, bereidigt. jonnen find. Die Gebühr für das Zustellen des Frühstücks wird habe. Die Zeugin Ruz fagt auf mehrfaches Befragen weiter Alsdann wird nochmals Landrichter Dr. 8immermann ver- pro Woche und Kunde fünf Pfennig betragen. Solche Beschlüsse aus: Ich habe noch was vergessen: Am Montag, nachdem nommen. Erster Staatsanwalt ette gast: Bei der zweiten Ver- find schon früher gefaßt worden, ohne daß jemand ernstlich an ihre mein Enfeltind geboren wurde, also am 19. März, nehmung hat Maßlof Ihnen erflärt: Die Umhüllung des Pakets, Durchführung dachte. hat mir Frau Roß erzählt, am 11. März sei ein Knecht das die 3 Männer nach dem Mönchsee trugen, bestand aus Sackleinwand. Mit den Mikständen in der Anslagestelle des Patentbei ihr gewesen und habe ihr erzählt, er habe am 11. März Gefunden wurde aber nur ein Batet mit einer Umhüllung aus Bad amts in Berlin beschäftigt sich ein Flugblatt, das gegenwärtig in Konig den Zug abends verpaßt. Er sei durch die Rähnistraße papier? Landrichter Dr. 8immermann: Ich habe das in der hiesigen Geschäftswelt cirkuliert. Es heißt u. a. bort, daß gegangen. Da habe er aus dem wörtlich, wie Maßlof es gefagt hat, niedergeschrieben. Präi. ein bekanntes Elektricitätsunternehmen in Amerika drei Spione Maßlof, was sagen Sie dazu? Maßlof: Ich habe gesagt: besoldet, welche im Berliner Patentamte regelmäßig alle zur " Ich weiß nicht genau, woraus die Umhüllung bestand. Vielleicht Patentierung eingereichten Erfindungen des Elektricitätswesens aus Sadleinwand.- Bräs.: Wenn Sie das gejagt hätten, studieren und dann sogleich das nötige telegraphisch nach Amerika dann wäre das Rechtsanwalt 3ielewati: Herr Kriminalkommissarius Wehn, Thätigkeit fommenden Webstuhlteil nachgebaut haben, als dieser niedergeschrieben worden. Berteidiger melden. Unter andrem soll diese amerikanische Fabrit einen in es war ihnen doch bekannt, daß Eisenstedt in der Nacht durch eine Berliner Firma für Deutschland zur Batentierung ein Recherchen angestellt. Was haben Sie ermittelt? vom 11. zum 12. März nicht im Krankenhause war. Sie haben doch gereicht worden war. Das Durchpausen in der Auslagestelle hat, tommiffarius Wehn: Ich habe den Kriminalschutzmann Beyer II Schritte gethan werden müssen, um die Erfinder vor Schaden zu wie man behauptet, einen solchen Umfang angenommen, daß mit den Recherchen beauftragt. Das Ergebnis kenne ich nicht. schützen. Es soll in der nächsten Zeit eine Versammlung zusammen Da teine weiteren Anträge gestellt werden, erklärt der Präfident treten, die die Bildung eines Vereins zur Bekämpfung dieser Mißdie Beweisaufnahme für geschlossen. stände zum Zwed hat.
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Lewyschen Hanse 3 Juden,
die ein schweres Paket trugen, treten und nach dem Mönchsee gehen schen. Seien Sie aber still davon," sagte Frau Roß, der Knecht will Ostern wiederkommen." Kurz vor Pfingsten fragte ich Frau Roß: hat sich der Knecht nicht gemeldet? Er müßte doch gesucht werden." Frau Roi fagte: Seien Sie still, das war mein Schwiegersohn Maßlof, der die Beobachtung in der Nacht vom 11. zum 12. März in der Mauerstraße und Rähmestraße gemacht hat." Ich sagte:„ Sie reden so viel, daß Sie einen verrückt machen können." Frau Stoß antwortete: Ich wollte das nicht sagen, weil Mail of Fleisch gestohlen hat." Ich fragte:„ Wieviel?" Sie sagte:„ 15 Pfund."- Präs.: Wissen Sie genau, daß Frau Roß Ihnen am Montag, nachdem Ihr Enkelkind geboren worden war, die Geschichte von dem Knecht erzählt hat?" 8eugin: Ganz bestimmt. Präs.: Was veranlaßte Sie, Frau No ß vor das
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Kruzifig
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zu führen? 8 engin: Ich führte sie deshalb vor das Kruzifig, damit fie die Wahrheit sagen sollte. Wir fuieten beide nieder. Dann erzählte die Roß die Geschichte vom Knecht. Verteidiger Rechtsanwalt unrath: Wissen Sie, welcher Konfeffion die Frau Roß ist? 8eugin: Evangelisch, ich bin katholisch. Ber teidiger Rechtsanwalt unrath: Sie niete aber nieder? Zeugin: Jawohl.
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gegen
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Kriminal
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Hierauf verliest der Präsident, Landgerichtsdirektor Schwedowiz, die Schuldfragen. Diefelben lanten alle vier Das Polizeipräsidium hat infolge der im letzten Winter laut Angeklagten auf wissentlichen Meineid, begangen im Ermitte- gewordenen Beschwerden über das Salz streuen auf den Geleisen, lungsverfahren wegen des Tods und im Strafverfahren gegen den Gymnasiasten Ernst Winter der Berliner Straßenbahn und der Maſſenerkrankungen von Pferden Hoffmann. Die an der Maute ein Gutachten durch die Tierärztliche Hochschule eins Unterfragen lanten: Stomiten die Augeklagten, wenn sie die Wahr - gefordert. Dies weist darauf hin, daß im vergangenen Winter bei heit sagten, sich der Gefahr der strafrechtlichen Verfolgung wegen den Omnibus Gesellschaften 3-4, bei der Post fogar 10 Prozent Verbrechens oder Vergehens aussetzen? des Pferdebestands an der Maute erkrankt waren. Der Chemiker. Hierauf wird die Verhandlung auf Freitagnachmittag 3 Uhr Bischoff, der das den Depots der Großen Berliner Straßenbahn entnommene Streusalz untersuchte, stellte fest, daß das weiße vertagt. Alsdann sollen die Plaidoyers beginnen. Calz mit Petroleum, das rote mit Eisenoryd denaturiert ist. Die Proben wiesen 98,8 Prozent reines Salz auf. Die Maufe
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Zur Lokalliste. Das Klubhaus Fuchsbau", Alexandrinenftraße 37, steht der Arbeiterschaft zu Versammlungen zc. zur Verfügung. Die Lokalfommission.
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wird hervorgerufen durch den Straßenschmunk, der sich in der auf
Die Angeklagte Stoß bestreitet die Bekundungen der Zeugin Frau Ruz und bemerkt: Ich habe gesagt: Wenn die Juden gesprungenen Haut an den Feffeln festsetzt. Tiere, die ihren natürden Mord begangen haben, dann haben es nicht alle Juden gethan. lichen Schutz durch lange Haare an den Fesseln befizen und nach Der Verteidiger Rechtsanwalt unrath beantragt jofort die dem Gebrauch sorgfältig gewaschen werden, werden weniger an der Ladung mehrerer Zeugen, die bekunden sollen, daß die Zeugin dem Maute erkranten, als Pferde, deren Feffel- und Kötenhaare abTrunte ergeben sei. Die Zengin bemerkt noch: Als die Frau geschnitten oder gänzlich entfernt find. Einer Erkrankung der Pferde Roß verhaftet wurde, sagte der Ehemann Ro:„ Wir haben viel reis findet morgen, Sonnabendabend, im Schweizergarten, gestreut ist, dadurch begegnen, daß sie den Tieren die Beine mit Das Stiftungsfest des Wahlvereins vom fünften Wahl an der Maute können die Befizer auch in der Zeit, in welcher Salz Geld bekommen. Da es ihnen aber nicht genug war, 10 Am figen sie jetzt drin.- Auf Befragen des Ersten Staats- m Königsthor, statt. Ein reichhaltiges Programm, auf welchem Wasser sorgfältig abwaschen lassen. anwalts Seitegaft erzählt die geugin: Maßl of hat Ronzert der Civil- Berufsmufifer und der Liebertafel freie Sänger, Gehaussucht wurde gestern abend gegen 8 Uhr auf der stets den Schwiegervater geschlagen. sowie tomische Vorträge vorgesehen sind, verspricht den Teilnehmern Er hat ihn auch mit einen vielseitigen Genuß, Nach dem Konzert Ball. Die Billets dem Besen geschlagen, weil der alte Mann gefagt hat: " Zwei Mezzen an Geld haben wir bekommen, aber zwei Scheffel fosten nur 30 f. wollten wir haben." Angeklagte Frau Maßlof: Das Brik. Heute abend 81/2 Uhr: Versammlung des Boltsbildungsmein Vater in der Trunkenheit gefagt. 8eugin vereins. Vortrag des Genossen Grempe über Müllverbrennung. Martha Nuz, die Tochter der Worzeugin, bestätigt 5 im wesentlichen die Aussagen ihrer Mutter.
hat
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Lokales.
Aus der Stadtverordneten- Verfammlung.
Expedition der anarchistischen Zeitung„ Neues Leben". Sechs Beamte erschienen zu dieser Staatsaktion. Gesucht wurde nach einem Manuftript aus der Nr. 41 vom 20. Oftober d. J. Während der Haussuchung wurde die Konfiskation der neuesten Nr. 44 vom 11. November bekannt gemacht. Beschlagnahmt wurden 48 Kreuzbänder, 98 Exemplare, 1 Batet und 3 Couverts mit Nummern des bid Neues Leben"
Wohl um den Folterqualen des Heizerdaseins zu entgehen, hat ein junger Mann eine andre furchtbare Folter auf sich genommen.
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Zur Charakteristik des Aberglaubens sei die Mitteilung der Zeugin Brill erwähnt, die bekundet, Frau Roß habe ihr erzählt, als sie am 11. März abends bei gewy geweſen jet, fet ihr bort etwas auf den Die geftrige Sigung der Stadtverordneten Versammlung bot Auf der Drehscheibe eines Echlafwagens, zwischen der Achse und der Schoß gefallen. Höchstwahrscheinlich sei winter in demselben mancherlei Gelegenheit zu focialpolitischen Debatten. Gegen die Feder eingeklemmt, hat nämlich ein blinder Passagier die 53 Stunden Augenblide abgeschlachtet worden und habe sich bei ihr gevom Magiftrat beantragte Erhöhung der Einheitssäge für die dauernde Fahrt des Orient Expreßzugs von Konstantinopel meldet.( Heiterfeit.) Beuge Restaurateur Bergand: Echuh- macher Ruß steht auf der öffentlichen Säuferliste. Ich habe gehört, Rückerstattung der Waisenpfleget often sprach unser Genosse nach Berlin mitgemacht und ist hier halbtot vor Hunger daß auch Frau Nu dem Trunke ergeben sei. Ich habe die Frau Freudenberg, der den Nachweis führte, wie sehr die Er- und Durst und Strapazen, aber sonst zum Glüd ohne Ver Als der Zug gestern abend in Chars auch einige Mal angeheitert gesehen. Fischereipächter e gener stattungspflichtigen durch die beabsichtigte Maßregel geschädigt legung eingetroffen. ( Müskendorf) bekundet: Ich habe Ostern teinen Knecht und noch werden und wie wenig ftichhaltig die vom Magistrat dafür lottenburg einlief und der Wagenmeister den Zug revidierte, niemals einen durch die No 3 engagiert. angeführten Gründe find. Eine Verteidigung wurde von hörte er unter dem einen Echlafwagen ein Stöhnen und entdeckte niemand in der Versammlung gewagt. Merkwürdigerweise dort einen auf der Drehscheibe hodenden halb bewußtlosen Menschen. Unter allgemeiner Spannung betritt in der Nachmittags- Sigung blieb auch am Magistratstisch alles stil, obwohl Oberbürgermeister Um ihn herauszuholen, mußte der Wagen auf einen jogen. Kanal der Fleischermeister und Stadtverordnete Kirschner von Freudenberg direkt zur Antwort herausgefordert gefahren werden, und dann wurde der blinde Passagier von den BahnHoffmann, wurde. Die Vorlage ging an einen Ausschuß, der hoffentlich dazu beamten aus seinem Versteck hervorgezogen. Er selbst war vollständig ein großer, starter Herr, den Gerichtsfaal als Beuge. Bräsident: gelangen wird, ihre Ablehnung zu empfehlen. Die Magistrats: hilflos und entkräftet, dabei schwarz wie ein Neger. Nachdem man Herr Hoffmann, gegen Sie hat ein Verfahren geschwebt. Wenn vorlage über die Reform der Armenpflege wurde von dem ihu durch Speise und Trant erquickt hatte, erzählte er, daß er 21 Jahre dasielbe auch eingestellt worden ist, so kann es doch wieder auf- Leiter des städtischen Armenwesens, Stadtrat Münsterberg, mit alt und Däne von Geburt, auf einem englischen Dampfer Heizer