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Nr. 265. 17. Jabrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 13. November 1900.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

Zweiter Wahlkreis. Die Mitglieder des Wahlvereins werden

Dritter Wahlkreis. Heute, Dienstagabend, spricht Genoffe Shippel in der im Apollosaal, Sebastianstr. 39, stattfindenden Wahlbereins- Versammlung über die Wandlung der deutschen   Handelspolitik im 19. Jahrhundert.

Rigdorf. Heute abend hält im Lokal von Lauckner, Bergstraße  , der socialdemokratische Verein Vorwärts" seine Mitgliederversamm lung ab. In derselben hält der Genosse Dr. R. Steiner   einen Vortrag über: Ernst Haeckels Welträtsel". Treptow   Baumschulenweg. Der socialdemokratische Verein Vorwärts" hält seine diesmonatliche Versammlung schon morgen bei Michler, Ernst- und Marienthalerstraßen- Ecke ab. Genosse Baul Jahn spricht über Humanität und Weltpolitik. Unentgeltliche Aus gabe der Parteitags- Protokolle in dieser Versammlung. Friedrichsfelde  . Dienstag bei Bube Versammlung des Social demokratischen Wahlvereins. Wichtige Tagesordnung; außerdem Vor­trag des Genossen Schubert aus Schöneberg  .

Lokales.

Zu wenig Heilanstalten.

darin ihren Grund,

daß wir nicht

am

Als man

Zustimmung der Stadtverordneten Versammlung zum Bau eines, Anschlußgeleises zwischen dem neuen Gefängnis an der Stadtbahn und den Straßenbahn Geleisen   in der Schidlerstraße zweds be­quemeren Gefangenentransports nachgesucht wird, ist die besondere ersucht, zu der heute stattfindenden Versammlung in Hellenbrands Amtlichen Nachrichten zufolge sind in der ersten Hälfte diefes Bedingung vorbehalten worden, daß der Stadtgemeinde sowohl die Festsälen, Hasenheide 52/53, recht zahlreich zu erscheinen. Auf der Jahrs bei der Landes- Versicherungsanstalt Berlin   1691 Anträge auf unbeschränkte Mitbemuzung der neuen Geleisanlage, als auch Tagesordnung steht ein Vortrag des Reichstags- Abgeordneten Richard Webernahme des Heilverfahrens gestellt worden. Nur 745 Antrag nach Wahl des Magistrats das Recht des jederzeitigen entgelt­Fischer über das zeitgemäße Thema Polizeimoral und Re- steller konnten an Heilanstalten überwiesen werden, während 946 lichen Eriverbs derselben gegen Zahlung der Herstellungskosten( bei gierungsmoral. Der Vorstand. Krante zurückgewiesen wurden. Also weit über die Hälfte jener kranten Zusicherung fernerer Mitbenutzung für den Gefangenentransport) Proletarier und Proletarierinnen- es handelt sich zumeist um Lungen- eingeräumt werde. Die Stadtgemeinde hat bekanntlich in Aussicht Proletarier und Proletarierinnen - leidende die fich in der Hoffnung, fachgemäße Pflege und Behandlung in genommen, eine eigne städtische Linie durch die Straße An der einer Heilstätte zu finden, an die Landes- Versicherungsanstalt ge- Stadtbahn zu führen. Und warum wandt hatten, fanden keine Hilfe in ihrem Leiden. Sind dazu die Soldaten da? Soldaten werden jetzt bei den mußten allein in einem halben Jahr fast tausend Hilfesuchende ab­Köpenick. Am 15., 16. und 19. November finden die dies- gewiesen werden? Abgesehen davon, daß ein Teil dieser Krankheits- Regulierungsarbeiten vor der im Rohbau nunmehr vollständig jährigen Stadtverordneten Wahlen der dritten Abteilung fälle wohl keine Aussicht auf Heilung oder wesentliche Besserung verwendet. Sie sind gemeinsam mit den Civilarbeitern bei der Auf­fertigen neuen Kaserne des Alexander- Regiments am Kupfergraben statt. Es sind zu wählen: a) fünf Stadtverordnete auf 6 Jahre und mehr bieten mag, hat die Zuriidweisung einer so großen schüttung des Bodens, der Herstellung der Bürgersteige sowie der ein Stadtverordneter auf 2 Jahre; davon müssen zwei Hausbefizer Zahl von Patienten fein; b) für die vom Ober- Verwaltungsgericht für ungültig erklärten jenigen Kranten, die in Behandlung genommen werden, monate- früher vollständiges Riveauverhältnis erhalten hat, ihrem Ende ent genug heilstätten haben. Müssen doch selbst die- Planierung des Exercierplazes thätig. Unter ihrer Beihilfe geht jetzt die Neuregulierung der Straße Am Kupfergraben", die ein gegen Wahlen der bürgerlichen Vertreter vier Stadtverordnete auf 4 Jahre, lang warten, ehe sie Aufnahme finden, da alle Plätze, welche davon müssen drei Hausbesizer sein. Die Stimmabgabe findet an der Landesversicherungs- Anstalt in den Heilstätten zur Verfügung werden kann. allen drei angegebenen Tagen von vormittags 10 bis 12 Uhr und stehen, besetzt sind. Wird es beffer werden, wenn erst die Heilstätte, der Landesversicherungs- Anstalt in den Heilstätten zur Verfügung gegen, so daß die Straße in furzer Zeit dem Verkehr übergeben nachmittags 3 bis 7 Uhr statt, und zwar für die unter a) angegebenen welche die Berliner   Versicherungsanstalt in Beelis baut, fertig den Steuergroschen der Staatsbürger erhalten werden? Man darf wohl fragen, ob die Soldaten zu diesem Zweck aus Wahlen im großen Saal des Hotel Klein und für gestellt ist? Gewiß werden dann viel mehr Kranke Unterkommen die unter b) bezeichneten Wahlen im kleinen Saale des finden als jetzt. Andrerseits ist aber zu bedenken, daß Ein nächtliches Drama. Ein lauter Wortwechsel erregte am Hotel Klein. Parteigenossen, es ist Pflicht eines jeden, die wenigen fähige Versicherte giebt, ale zur Beit um Uebernahme des Heil- brücke noch viel mehr heilungsbedürftige und auch heilungs- Sonntag früh furz nach 4 Uhr in der Gegend der Waldemar­Tage noch nach Kräften auszunuzen, damit die Lauen und Lässigen verfahrens nachsuchen. Erstens ist es einem großen Teil der kranten wenigen Passanten. die Aufmerksamkeit der Luisenstädtischen Kanal Bald darauf rief ein Mann mehrmals aufgerüttelt werden und von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Proletarier noch gar nicht bekannt, daß ihre Behandlung von der hintereinander: Hedwig! Hedwig!" und fast im selben Augen­Gleichzeitig sei hierbei nochmals auf die heute( Dienstag), abends Invaliditäts- und Altersversicherungs- Anstalt übernommen werden blid schwang sich zwischen der Waldemar- und Königinbrücke vom 62 Uhr stattfindende Flugblatt- Verbreitung aufmerksam kann, und ferner fönnen sich sehr viele franke Familienväter nicht Elisabethufer eine Frauensperson über das Geländer und stürzte sich gemacht; die Genossen werden ersucht, dieser Angelegenheit wegen entschließen, monatelang in einer Heilanstalt zu weilen, da in den Kanal hinab. Ein Brückenaufzieher, der den Vorgang fah, recht zahlreich bei A. Rochlitz zu erscheinen. doch die Familie boit dem geringen Krankengelde nicht warf der Lebensmüden einen Rettungsball zu, sie nahm ihn aber Das Wahlkomitee. leben kann. Ja, in vielen Fällen, wo die Krankheit schon nicht und ging unter. Schiffer von Obstkähnen, die in der Nähe vor längere Zeit andauert, hat der Patient überhaupt kein Kranken- Anter lagen, tamen mit ihren Booten zu Hilfe, aber es war schon geld mehr zu beanspruchen. So schleppt sich denn der Arbeiter, der zu spät. Die Untergegangene tauchte zwar bald wieder auf und es nicht selten so lange hin, bis Heilung überhaupt nicht mehr möglich aber auf der nahegelegenen Unfallstation III, wohin man sie auf im Dienste des Kapitalismus die tödliche Krankheit erworben hat, gelang auch, sie in ein Boot zu ziehen und zu landen. ist. Die 946 hilfefuchenden Stranken, welche die Landes- Versicherungs- einer Tragbahre brachte, um Wiederbelebungsversuche zu machen, anstalt Berlin   in einem halben Jahre zurückgewiesen hat, bilden somit mit ihr antam, stellte sich heraus, daß sie schon tot war. Der Mann, nur einen Teil der hilfsbedürftigen Versicherten. Diese Zahl stellt also der ihr nachgerufen hatte, war davon gegangen und ließ nichts mehr bei weitem noch nicht die ganze Größe des Glends dar, welches die von sich sehen. Proletarierkrankheit in den Reihen der Berliner   Arbeiter und Arbeiterinnen verursacht hat. Unter doch ist schon der Umstand, daß in einem christlichen Staate, in dem die sociale Fürsorge angeblich Leidenden vergeblich Hilfe sucht, eine furchtbare Auflage gegen die auf so auf einer ungeahnten Söhe stehen soll, eine fo große Bahl von heutige Gesellschaft. Man möge nicht einwenden, der Bau von Heil­anstalten lasse sich nicht so schnell bewerkstelligen. Wenn Staat und Gemeinden sich verpflichtet fühlten, die Linderung des Proletarier­elends, so weit es durch Krankheit, namentlich durch die Schwind­sucht verursacht wird, nach Kräften zu betreiben, dann hätte in diefer Hinsicht schon viel mehr geschehen können. Es sei nur daran erinnert, wie schnell seiner Zeit die von privater Seite er richtete Lungenheilstätte am Grabowsee entstanden ist. Für der artige humanitäre Einrichtungen, die Kulturwerke im wahren Sinne des Worts sind, hat der christliche Staat allerdings kaum Geld übrig. Wenn es aber gilt, neue Waffen zur Vernichtung von Menschenleben Daß die Frequenz des städtischen Obdachs bereits anzuschaffen, oder wenn die sogenannte europäische   Kultur durch im vorigen Jahr bedenklich zu steigen aufing, darauf haben wir moderne Hmmenscharen nach dem fernen Afien getragen werden damals und noch in den letzten Monaten wiederholt hingewiesen. foll, dann werfen wir Hunderte von Millionen hinaus, noch ehe sie Der jetzt vorliegende Bericht der Obdachverwaltung über das von den berufenen Faftoren bewilligt sind. Jahr 1899/1900 verbreitet sich mit keinem Wort über die Ursachen dieser Erscheinung, ja sie wird darin gar nicht einmal erwähnt. Ueber den Besuch der öffentlichen Spielplätze Berlins  Es werden lediglich die Frequenzzahlen mit- findet sich eine Angabe in bent jetzt erschienenen Bericht der all- umfassendes Geſtändnis abgelegt, in 25 Fällen Betrügereien verübt geteilt, die allerdings auch so eine hinreichend deutliche Sprache gemeinen Verwaltung des Magistrats im Jahre 1898/99. Die neun reden. Das Familieno bdach nahm 1899/1900( bezw. 1898/99) Spielplätze, die der Schuljugend zu Bewegungsspielen unter Aufsicht Zwei Revolverschüsse feuerte, wie der Polizeibericht meldet, 1229( 1155) Familien mit 4172( 3840) Köpfen und außerdem 2379 von Lehrern überlassen werden, wurden in den Sommermonaten in der Schwedterstraße gestern nacht der Gerichtsassistent Fritz H. ( 2450) Einzelpersonen, also im ganzen 6551( 6290) Obdachlose auf. des Schuljahrs 1898/99 an den Mittwoch und Sonnabend- nach einem thätlichen Angriff auf einen Tischler ohne jede Ber­252( 250) Familien sowie 510( 533) Einzelpersonen wurden in dem- nachmittagen von durchschnittlich jedesmal 2500 Gemeindeſchülern anlassung ab, von denen der eine den Zimmerpolier August Vogel  felben Jahr 2 mal, 3 mal oder noch öfter aufgenommen. 269( 235) besucht. Familien bestanden aus Ehemännern mit ihren Frauen und Kindern, straße und der Exerzierplatz vor dem Schlesischen Thor, durchschnitt- mann Braun am rechten Fuß traf. Den stärksten Besuch hatten der Plaz an der Wilms- in den rechten Vorderarm und der andre den herbeigeeilten Schutz­Die Verwundungen waren 28( 46) aus Witwen mit Kindern, 462( 425) aus Ehefrauen lich jedesmal 471 bezw. 436 Knaben, den schwächsten der Blay an nur leicht. Der Thäter wurde verhaftet. mit Kindern( die Männer wurden hier nicht mit auf der Wiesen- und Pantstraße, der Ererzierplatz hinter der Ulanen= genommen), 98( 94) aus Witwen oder geschiedenen Frauen mit faserne in Moabit   und der Ererzierplaz Bur einsamen Bappel" an gestern abend eine Festlichkeit, die der katholische Gesellenverein zum Bom Tanz in den Tod. Einen traurigen Abschluß fand Kindern, 69( 62) aus Männern mit Frauen ohne Kinder, 308( 293) der Schönhauser Allee  , durchschnittlich jedesmal 160 bezp. 150 md Besten seiner Waisenpflege in den Arminhallen in der Kommandanten­aus Unverehelichten mit unehelichen Kindern. Unter den 828( 768) 150 naben. mitaufgenommenen Männern waren 348( 328) Arbeiter, 424( 397) erfahrungsgemäß in verhältnismäßig viel größerer Zahl an den nahm auch der Schlossergeselle Eberhard Wessel teil, ein junger Neber die Schüler der höheren Lehranstalten, die straße Nr. 20 veranstaltete. An dem Tanze, der dem Konzert folgte, Handwerker und Gehilfen, 24( 16) Kaufleute, 3( 2) Beamte, 29( 25) Bewegungsspielen teilnehmen, macht der Bericht keine bestimmten Mann von 21 Jahren, der vor sieben Wochen aus Westfalen nach dienende Personen. Unter 1724( 1787) männlichen Einzelpersonen Zahlenangaben. waren 487( 531) Arbeiter, 955( 988) Handwerker und Gehilfen, Berlin   kam und im katholischen Gesellenheim in der Niederwallstr. 32 Nachdem er seine Dame zu ihrem Play geleitet hatte, wollte er sich wohnte. Kurz nach 101/2 Uhr wurde Wessel bei einem Walzer unwohl. sezen, brach aber auf dem Stuhle zusammen und starb nach wenigen Minuten. Zivei Aerzte   bemühten sich vergeblich, ihn ins Leben zurück­zurufen. Das Fest wurde sofort abgebrochen und erschüttert traten der Todesurfache nach dem Schauhause gebracht. Wahrscheinlich ist die Teilnehmer den Heimweg an. Die Leiche wurde zur Feststellung der junge Mann einem Herzschlag erlegen.

Groß- Lichterfelde  . Am Mittwochabend 8 Uhr findet in Pagels Saal, Chauffeestr. 104, eine Mitgliederversammlung des socialdemo­kratischen Vereins statt. Stadtv. Genosse Wach- Rigdorf spricht über " Die Voraussetzungen des Socialismus". Die Mitglieder werden ersucht, zahlreich zu erscheinen. Gäste willkommen. Der Vorstand.

Kommunales.

Aus der Herberge des Elends.

D

Von der Universität. Auf die Borstellungen des Präsidiums der Finkenschaft hat der Rektor Prof. Harnack sein Verbot des Aus­legens der Berliner Hochschulzeitung im Universitätsgebäude für das daß jedesmal zu Beginn jedes Halbjahrs die Genehmigung von neuem Winterhalbjahr zurückgezogen und für später die Bedingung gestellt, daß jedesmal zu Beginn jedes Halbjahrs die Genehmigung von neuem nachgesucht werde.

Tas rücksichtslose Wegwerfen eines Obftreftes hat gestern wieder einmal unheil angerichtet. Das 20jährige Dienstmädchen Anna Hayjeck, das am Alexanderufer Nr. 5 in Stellung ist, trat vor dem Hause Nr. 3 auf eine Birnenschale, die jemand auf den Bürgersteig geworfen hatte, glitt aus, fiel hin und zog sich einen Unterarmbruch zu.

Der Wohnungsschwindler Willy Ecke, der, wie wir ges meldet, eine große Anzahl Wohnungssuchender unter der Vorgabe, Hausbefizerssohn und Hausverwalter zu sein und unter Vorlegung. gefälschter Mietskontrakte um erhebliche Geldbeträge, die er sich als ist von der hiesigen Kriminalpolizei in Bantow festgenommen und Anzahlungen auf gemietete Wohnungen bezahlen ließ, geprellt hatte, nach dem Untersuchungsgefängnis in Moabit   gebracht worden. Ede hat alsbald bei seiner erften Bernehmung im Polizeipräsidium ein

zu haben.

120( 147) Kaufleute, 34( 14) Beamte, 128( 145) Dienende. 3028 1. Jammar b. J. aus dem städtischen Dienst ausscheidenden Stadt­Die Erteilung des Ehrenbürgerrechts ant den zum ( 2747) aller Aufgenommenen waren in Berlin   geboren. Kindesalter standen 2521( 2298) Aufgenommene, Im Schulrat Dr. Bertram ist nun doch von den Stadtverordneten darunter waren 525( 485) Säuglinge, 1006( 928) Kinder von 1-6 Jahren, Stadtverordneten beantragt worden! Dr. Virchow  , Dr. Neumann und Dr. Langerhans und 80 andren 990( 885) von 6-14 Jahren. Von den Säuglingen starben im Obdach 38( 21), darunter 20( 11) an Lebensschwäche. Das Familien­Wer ist Normann? Diese Frage beschäftigte bekanntlich den obdach hatte im ganzen 114 132( 75 654) Verpflegungstage zu leisten. Gerichtshof in der Sache Sternberg, als Herr v. Meerscheidt Im Jahresdurchschnitt waren täglich 313( 269) Personen zu ver- Hüllessem erklärte, daß er auf einen Brief eines anscheinend ihm pflegen. Eine Betrachtung der Monatsdurchschnitte zeigt, wie der unbekannten Norman sich zu Schritten gegen den Kriminalschußmann woch, den 14. November, mittags 12 Uhr, bringt Orgelstücke, Quartetts, Orgelkonzert. Der Orgelvortrag in der Marienkirche am Mitt Andrang im Laufe des Verwaltungsjahrs 1899/1900 allerdings Stierstädter veranlaßt sah. unter mehrfachen Schwankungen gewachsen ist. Der Durch Ist der Briefschreiber am Ende der Duetts, Arien und Violinkompofitionen von Bach, Grell, Schumann, Thiele, schnitt der täglich zn verpflegenden Personen war 1899 in berüchtigte Normann- Schumann, der im Tausch- Prozeß und Bruch und Dienel, ausgeführt von Frl. Gertrud Mautsch, Frl. Botte Dienet, April 214, Mai 198, Juni 231, Juli 279, August 274, Sep- auch sonst eine so zweideutige Rolle spielte? Dessen Handschrift Herrn Alex Curth, Herrn Carl Raché, Herrn Hans Buffenins, Violinist, tember 362, Oftober 343, November 306, Dezember 389, 1900 im ist Herrn v. Meerscheidt- Hüllessem aber doch sehr bekannt, und da derrn Ad. Bolte und Herrn Musikdirektor Oito Dienel. ist frei.

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Der Eintritt

Januar 384, Februar 382, März 395. Jm Vorjahre war der Durch- Normann- Schumann bei der Kriminal- und politischen Polizei ein schnitt von April 1898 bis März 1899 nur von 183 auf 269 gestiegen. Hans Dampf in allen Gaffen war, so ist sehr wahrscheinlich, daß er 8 Uhr, Herr Dr. Naß einen Vortrag halten Wie soll man heizen?" Im Hörsaal der Urania, Taubenstraße, wird heute, abends Die Abteilung für männliche Obdachlose nahm auch seine Finger in der Sternbergiache hatte. Legt der Gerichtshof an interessanten Experimenten und an der Hand zahlreicher Licht­1899/1900( bezw. 1898/99) 359 590( 294 992) männliche Per auf die Feststellung der Persönlichkeit des Normann Gewicht, so bilder wird Herr Dr. Naß auf die verschiedenen Heizmethoden und sonen, darunter 45( 43) Knaben, 12 061( 11 377) weibliche, fönnte eine nochmalige Befragung des Herrn v. Meerscheidt- Materialien eingehen. barunter 40( 46) Mädchen, überhaupt 371 651( 306 369) Personen auf. Die Frequenzsteigerung gegenüber dem Vorjahre beträgt hier Güllefsem möglicherweise Aufklärung schaffen. Nächsten Sonntag, den 18. November, findet im Schau über 21 Proz. Von den Monaten des letzten Jahres hatten den Ein weißer Rabe ist in einer Versammlung der Unersätt. fpielhause eine Matinee zu Gunsten der Unterstützungs­schwächsten Besuch der August 1899 mit 14 881 Personen, den stärksten lichen schön angekommen. Heftige Auseinanderiebungen gab es tassen des Vereins Berliner Preffe" statt, bei welcher neben der Januar 1900 mit 56 995. Die geringste Tagesfrequenz hatte der nämlich in der letzten Versammlung des Bunds der Berliner   aus einer lange nicht mehr in Berlin   gegebenen Operette von 8. Auguſt 1899 mit 340, die höchste der 25. Dezember 1899 mit befiger, als dort die Generalschußliste" zur Debatte stand. Offenbach   und humoristischen Vorträgen eine der 2094 Personen. Im ganzen ging die Frequenz an neun Tagen über Gegen die in der Versammlung laut werdenden Angriffe auf die Hauptattraktionen der Pariser Weltausstellung, die Pantomime 2000 hinaus( im Vorjahr an teinem Tage). Wiederholt anwesend Mieter trat ein Hausbefizer Namens Mewes energisch auf. Er la main von Berenyi aur mur einmaligen Aufführung waren 354 951( 290 105) männliche, 11 671( 11 154) weibliche betonte u. a., daß das Geld für die schwarze Liste den Zwed voll- gelangen wird. Frau Prasch Grävenberg, Herr Ober­Bersonen, zum erstenmal 4639( 4887) männliche, 390( 223) weib- ständig verfehle, und daß die Wohnungsnot zum Teil Schuld regisieur Mag Grube und der tgl. Hofschauspieler Herr Böttcher liche. 1609( 3050) männliche und 72( 69) weibliche Besucher wurden der Hausbefizer sei. Es entstand eine große Unruhe in der haben die drei Rollen dieses Melodramas übernommen. Wegen des wegen zu häufiger Inanspruchnahme des Obdachs dem Amtsanwalt Versammlung. Zwischenrufe aller Art ertönten, und der Redner Billetverkaufs, des Beginns der Vorstellung usw. wird näheres noch zur Bestrafung übergeben. Der beträchtliche Rückgang der Zahl der wurde schließlich zur Ordnung gerufen. Der Antrag, eine General- bekannt gemacht werden. bestraften Männer erklärt sich daraus, daß im letzten Jahre in dieser schußliste, welche die Namen jämtlicher nicht genehmer Mieter Oeffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Beziehung erfreulicherweise eine mildere Praris bei der Obdach- enthalten soll, herzustellen und dafür 2000 M. auszuwerfen, wurde Benuhung für jedermann. Berlin  , Alexandrinenstr. 26, Garten­verwaltung Plaz gegriffen hat. angenommen. An die Hausbesitzervereine der Vororte will haus. Geöffnet werktäglich von 51/ 2-10 Uhr abends, an Sonn- und man herangehen, um diese zum Anschluß an die Generalschutzliste zu Feiertagen von 9-1 und 8-6 Uhr. Reichhaltige Bibliothek und bewegen. nahezu 400 Zeitungen und Zeitschriften jeder Art und Richtung. Berlin   betrug am 31. März 1899 395 011 624 M., das bewegliche Also noch mehr Drangsalierungen sollen feige aus dem Hinter. Das Garl Weiß- Theater scheint jetzt den Lauff- Stil fultivieren halt an den Mietern verübt werden! zu wollen, nachdem Boerenkrieg" und Weltausstellungs- Abenteuer" Die Kirchenwahlen haben vorgestern in Berlin   stattgefunden. ihre dramatische Wirkung allgemach eingebüßt haben. In einem Der Besißstand der beiden bürgerlichen Parteien Bofitive und Schauspiel Faust recht und Landfriedensbruch" spüren hat sich kaum verändert. Von den 34 Wahlen, worüber wir das wirken des Großen Kurfürsten" als Kriegshelden und berichtet wird, sind 19 zu Gunsten der Positiven und 13 zu Gunsten Retter der bedrängten Tugend. Ein gräßlicher Ausbund rebelliert der Liberalen ausgefallen. Ferner fand eine Kompromißwahl der nämlich gegen seinen Landesherrn und entführt überdies mit Gewalt beiden Parteien statt, endlich blieb in St. Simon durch den an die Tochter des Köpenicker Bürgermeisters in feine starke Beste. Der gemeldeten Proteft die Wahl unentschieden. Es braucht wohl taum Surfürst belagert die Burg des Frondeurs, besiegt den Unhold nach hervorgehoben werden, daß die Arbeiterschaft Berlins   keinerlei An- allen Regeln Hohenzollernscher Tapferkeit und befreit bei der teil an den Wahlen nimmt. Gelegenheit auch die holde Jungfrau, die derweil große

Das gesamte unbewegliche Gemeindevermögen der Stadt Gemeindevermögen 182 411 336 M. Mithin betrug das gesamte Aktivvermögen der Stadt Berlin   am 31. März 1899 577 423 960 m., das sind 8 738 064 M. mehr als im Jahr zuvor. Die Passiva be­Tiefen sich am 31. März 1899 auf 287 589 737 M. Das Rein- Liberale vermögen der Stadt Berlin   belief sich am 31. März 1899 auf 289 834 223 M. und hat sich gegen das vorausgegangene Jahr um 414 585 m. vermindert.

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Die Stadt Berlin   hatte im Mittel des Etatsjahrs 1898/99 eine Bevölkerung von 1 788 636 Einwohnern einschließlich des Militärs. Sie hat sich vermehrt: gegen das Jahr 1897/98 um 44 848, gegen das Ergebnis der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 um 111 882 Bewohner.

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Der Magiftrat wird vorsichtig nämlich der Großen Not hatte, ihre Tugend bor dem Austurm des gräflichen Berliner   Straßenbahn gegenüber. In der Vorlage, in welcher die Entführers zu retten. Das Stüd bot den ersten Kräften