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Nr. 268. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Berliner   Partei- Angelegenheiten. Moabit  : Wedding  . Am Montag, den 19. November, abends 8 1hr, findet in den Arminius  - Hallen, Bremerstr. 70/71, eine öffent liche Versammlung statt, in welcher Frau Käthe Dunder referieren wird über: Das Verbot der industriellen Frauenarbeit, ein Ausnahmegesek für die Arbeiterin"." Die Vertrauensperson.

Die Adlershofer   Lokalkommission ersucht die Berliner   Partei: genossen, bei den bevorstehenden Herrenpartien am Bußtage auch Sen Gastwirt Schmauser in Adlershof   berüdfichtigen zu wollen. Bei den vielen Berichten, welche unfrem Blatte über die Drang falierungen desselben durch den Amtsvorsteher v. Oppen zugehen, mögen diejenigen Vereine und Gesellschaften, welche ihren Ausflug in südöstlicher Richtung von Berlin   nehmen, die Bitte beachten, Jeder Barteigenoffe tann sich wohl denken, daß unter den obwaltenden Umständen die Adlershofer   Parteigenoffen nicht in der Lage sind, das Lokal der Partei- Agitation allein zu erhalten.

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Weißensee. Heute, Freitag, findet im Lokale des Herrn Sent beil, Königs Chaussee 49, eine Volksversammlung statt. Frau Käthe Dunder Leipzig hält einen Vortrag über Kohlen­not". Ferner Berichterstattung und Neuwahl der Vertrauensperson. Bahlreiches Erscheinen, hauptsächlich der Frauen, ist erwünscht.

Der focialdemokratische Verein Johannisthal   und Nieder: Schöneweide hält feine Mitgliederversammlung am 17. November, abends 82 Uhr, im Lotale von Senftleben ab. Genosse Haseloph spricht über Gesellenausschüsse und Handwerkerkammern.

Kommunales.

Freitag, 16. November 1900.

sollen, sondern daß in dieser Beziehung eine gewisse Abwechslung aber leider sehr zutreffend ausdrückten. Unter einem Bostkolli ver stattfinden soll. Dadurch, daß die Vorträge an zwei Wochen steht man allgemein wohl ein Baket, das einschließlich Verpackung tagen stattfinden im Vorjahr war nur der Donnerstag gewählt- 10 Bfund wiegt. Als ich die Kiste auf dem Zollamt öffnete, fand soll jedem, der einen Ueberblid über das gesamte behandelte Gebiet ich nur 6 Bfd. Butter darin; die Kiste hatte ein Gewicht von zu erhalten wünscht und deshalb alle Vorträge besuchen will, die 21/2 Pfd., fodaß das ganze Batet 81/2 Pfd. wog. Für die Kiste habe Möglichkeit dazu geboten werden. In den Rahmen der Kurse sollen ich 1 Mart zahlen müssen; das Porto betrug 1. 15 Bfg., der neu aufgenommen werden Vorträge über die hygienische Bedeutung Boll 45 Pfg.. fodaß das Pfund galizischer Butter mir auf 1 M. 35 f. der Fabritinspektion, die zu halten die Gewerbe Inspettoren, zu stehen tommt. Hoffentlich dient diese Mitteilung anderen aur welche ebenfalls in der Versammlung vertreten waren, sich erboten Warnung. haben, sowie Vorträge über Frauenkrankheiten; für einige andre Themata soll durch Teilung eine eingehendere Behandlung ermöglicht Bersonen nehmen sich vielleicht den folgenden aus Magdeburg  Die für die städtische Straßenreinigung verantwortlichen werden. In der anschließenden sehr lebhaften Diskussion wurden von den berichteten Borfall zur Notiz: Der Kaufmann V. beabsichtigte am Aerzten, insbesondere von solchen, die schon an dem ersten Versuch Neujahrstage dieses Jahres früh etwa um 9 Uhr von der Himmel­als Vortragende teilgenommen hatten, noch eine Reihe wertvoller reichsstraße über den Breitenweg hinweg nach der Bärstraße zu Anregungen geäußert. Die Aerzte wählten schließlich eine fieben reiten. Es herrschte nebliges Frostwetter, so daß das Asphaltpflaster gliedrige Kommission, die gemeinsam mit der Centralkommission des Breitenwegs überaus glatt war. Gleichwohl war an der leber­über den endgültigen Plan beraten soll. Wir werden seiner Beit das gangsstelle in leiner Weise durch Bestreuen Fürsorge getroffen, um heute die Teilnahme an diesen Vortragskursen warm empfehlen unter Qualen nach 24 Stunden verendete. Herr B. flagte nun Ergebnis dieser Beratungen unsren Lesern mitteilen, denen wir schon die Bassage zu sichern. Jufolge dessen stürzte das Pferd des B., und zwar so unglüdlich, daß es einen Schädelbruch erlitt und wollen. gegen die Stadt Magdeburg   auf Ersatz des Wertes des Tieres mit 2000 M. Er behauptete, wenn die Stadt die zum Ber Neu- Eröffnung des Märkischen Provinzial- Museums. Durch den Abbruch des alten Stöllnischen Rathauses in der Winter so gefährlichen Luruspflaster, wie Stampfasphalt, belege, tehr für Fuhrwert und Reiter bestimmte Fahrstraße mit einem im Breitenstraße ist das Märkische Provinzial- Museum, das lange Jahre habe sie auch die Verpflichtung, die Pferdebefizer durch Bestreuen darin untergebracht war, bekanntlich zum Umzug genötigt worden. gegen Gefährdung ihres Eigentums zu sichern. Darin, daß die Da aber die Vollendung des Neubaus, den man dem Museum am Organe der Stadt diese Pflicht vernachlässigt hätten, fand er grobes Märkischen Platz bei der Waisenbrüde errichtet, eine Reihe von Verschulden derselben. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuche hafte die Jahren auf sich warten laffen wird, so hat man die für die Geschichte Stadt für dessen Folgen. Die Beklagte versuchte demgegenüber der Stadt Berlin   und der Mark Brandenburg so interessanten darzulegen, daß gestreut gewesen sei. Ihre Behauptung wurde aber Sammlungen unterdes in dem Markthallen- Gebäude Zimmerstr. 91/92 durch die Beweisaufnahme widerlegt und die Stadt Magde  Für die höheren Lehranstalten leistete die Stadt Berlin   in untergebracht, in dem sich auch vorläufig das Gewerbegericht und burg verurteilt, Herrn 2. 2000 M. zu zahlen und ben 10 Jahren von 1889/90 bis 1898/99 folgende 8uschüsse pro die Magistratsbibliothek befinden. sämtliche Sosten zu tragen. Schüler: 94,50 W., 99,90 m., 111,20 m., 114,00 m., 115,30 M., Museums wieder eröffnet worden, und zwar die Abteilungen für die Am gestrigen Donnerstag ist nun ein Teil des Märkischen 129,50.,( 1895/96) 111,50 m., 117,00 m., 132,90 m., 142,90 M. Gegenstände aus mittelalterlicher und neuerer Zeit. In den Sälen Das plögliche Herabgehen des Zuschusses im Jahre 1895/96 auf 111,50 m. für die vorgeschichtlichen und die naturwissenschaftlichen Sammlungen hatte seinen Grund in der am 1. April 1895 eingetretenen Erhöhung ist die Aufstellung noch nicht beendet, so daß diese noch nicht zugänglich des Schulgelds. Die Wirkung dieser Maßregel war aber nur vorüber- find. Dem Besucher ist zu raten, zuerst die ganze Zimmerflucht bis gebend. Der Zuschuß ist in den nächsten drei Jahren bereits wieder zum letzten Raum zu durchschreiten und dann langsam zurüdzu um 31,40 m. gestiegen. Die erneute Steigerung ist allerdings wandern, da man auf diese Weise von den früheren Geschichts­nicht allein darauf zurückzuführen, daß inzwischen größere Aufwendungen epochen zur Neuzeit vorschreitet, was praktischer und belehrender ist. für die höheren Lehranstalten geltend gemacht worden sind. Sie erklärt sich vielmehr im wesentlichen daraus, daß die Schülerzahl mittelalterliche Waffen, Rüstungen, Werkzeuge und Hausgeräte dar Auf diese Weise beginnt der Besucher mit dem Zimmer, in dem der höheren Lehranstalten seit längerer Beit nebenbei bemerft: gestellt sind. Es folgt ein Naum für die mittelalterliche firchliche nicht erst, wie vielfach angenommen wird, seit der Schulgeld unst, der allerdings weder vom kunsthistorischen noch vom Schulgeldent erhöhung- start zurüdgegangen ist, so daß die Ausgaben sich geschichtlichen Standpunkt sehr Hervorragendes bietet- auf eine immer geringere Bahl von Köpfen verteilen. verteilen. Der wenig bedeutenden Stellung der Mark in der kunst­Der Zuschuß pro kopf beträgt jest weit über das geschichtlichen Doppelte desjenigen, den die Stadt pro Gemeinde- Perioden allerdings auch nicht bieten kann. Von den frommen ver­Entwidlung der romanischen und gotifchen schultind leistet. Die Gemeindeschulen erforderten 1898/99 einen goldeten Engeln, den Weihwasserbecken und Abendmahlstelchen gleich Buschuß von rund 64,25 m. pro Kind. Zwar bleibt der Zuschuß für in den Raum für Folterwerkzeuge und Inquisition. Das ist die städtischen höheren Mädchenschulen weit hinter diesen Zahlen zurüid. eine sehr sachgemäße Aufeinanderfolge. Hier find all die grausamen Aber selbst wenn man die höheren Lehranstalten für Knaben und die Geräte aufbewahrt, mit deren Hilfe geistliche und weltliche Herren für Mädchen ebenso als ein Ganzes behandelt, wie das bei den ben armen Sündern Geständnisse abzupressen wußten. Wir finden Bollsschulen geschieht, so ergiebt sich bei den höheren Lehranstalten für Daumenschrauben, spanische Stiefel, spanische Mäntel und vieles der 1898/99 immer noch ein Zuschuß von rund 116 M. pro Kopf, also gleichen. Auch ein fürstlicher Erfinder ist mit einem seiner Werke ungefähr doppelt so viel wie bei den Gemeindeschulen. Stellt hier vertreten. Fürst Leopold von Anhalt  - Desjau tam nämlich Anno man übrigens diese Zahlen, 116 Mart für jeden Schüler oder 1760 auf den ingeniösen Einfall, daß man einen Menschen ver­jede Schülerin der höheren Lehranstalten und 64,25 M. für jedes hältnismäßig schnell zum Geständnis seiner Sünden bewegen könne, Gemeindeschulkind, neben einander, dann springt es so recht deutlich wenn man ihm nichts zu essen und zu trinken gäbe, sondern ihn, an in die Augen, wie unberechtigt das Geschrei des Händen und Füßen gefesselt, in einen hölzernen Trog schnallte und Berliner   Freisinns über die hohen Stoften diesen in ein heißes Zimmer stellte. Nach wenigen Tagen hatte unferes Gemeindeschulwesens iſt. Selbst wenn man dann schon seine Geständnisse. Auch geschichtlich denkwürdige heute mit einem Schlage was natürlich fein vernünftiger Stücke finden wir. So das Rad, mit dem noch 1887 auf dem Garten­Mensch verlangen wird die Frequenz in sämtlichen Gemeinde- play in Berlin   eine Hinrichtung durch Rädern, an einer Witwe schultlaffen auf beinabe die Hälfte herabgejezt würde, also die 8ahl Meyer vollstreckt, stattfand. der Schulen, der Klassen, der Lehrkräfte usw. beinahe verdoppelt finnige Hödel 1878 hingerichtet wurde, ist vorhanden. Auch das Beil, mit dem der wahn­würde, dann käme der Zuschuß pro Gemeindeschulkind immer erst demjenigen gleich, den die Stadt für die Schüler und Schülerinnen der höheren Lehranstalten zahlen muß.

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Lokales.

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bei

18. und 19. Jahrhundert aufgespeichert. Erinnerungen aus der Zeit Im folgenden Zimmer find denkwürdige Gegenstände aus dem der Herrschaft Napoleons   in Preußen, z. B. das Plakat, das nach der Schlacht bei Jena, in der das preußische Juntertum zusammen gebauen wurde, in Berlin   angeschlagen wurde:" Der König hat eine Bataille verloren. Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht."

11-1/ 2 und Montag und Donnerstag von 11-22 Uhr. Das Museum ist für das Publikum geöffnet Sonntags von

Vertreter von 59 bürgerlichen Bereinen zu einer Konferenz erschienen, die fich auf die folgende, dem Polizeipräsidenten vorzulegende Resolution einigte:

Aus der Stadtverordneten- Versammlung. In den folgenden Räumen finden wir dann funst- und haus. Mit Rücksicht auf die erschreckend hohe Bahl von gewerbliche Gegenstände aus den letzten beiden Jahrhunderten, Be­Berunglüdungen, die in den legten Monaten im Berlinerleidungsartikel, Schmuck, Wirtschaftsgegenstände und vieles andere Straßenbahn- Betriebe vorgekommen find, hat eine An für die kulturgeschichtliche Entwicklung der Mark Brandenburg und zahl von Stadtverordneten   den Antrag eingebracht, den Stadtpläne und Abbildungen vorhanden, die uns Kunde bringen von der Stadt Berlin   Interessante. Selbstverständlich sind auch viele Magistrat au eriudhen, aweds geeigneter Maß dem alten Berlin  , das bis auf wenige Reste schon längst der Spitz­nahmen zur Berhütung solcher Unfälle schleunigst mit dem Polizeipräsidium Verhandlungen anzufnüpfen. hacke zum Opfer gefallen ist. Der Antrag wurde von der Bersammlung, so weit wir gefehen haben, einstimmig angenommen. Das kann der Straßen­bahn- Direktion und dem zum Schutz gegen fie angerufenen Magistrat wie dem Polizeipräsidium als Beweis dafür dienen, wie allgemein Die Agitation gegen den Straßenhandel wird jetzt besonders die durch die Straßenbahn geschaffenen Bustände als unhaltbar an- lebhaft betrieben. Gestern waren in Kellers Neuer Philharmonie die gesehen werden. Auch die gesamte Bevölkerung Berlins  -mit Ausnahme hoffentlich nur der Straßenbahn Direktion, der Aktionäre und sonstiger Interessenten dürfte dem Beschluß der Stadt verordneten- Versammlung zustimmen. Wir denken, daß er auch den Beifall ber Straßenbahn- Angestellten finden wird wenigstens aber derjenigen, die Einsicht genug befizen, um zu erkennen, daß ihre Interessen nicht von der Direktion am besten gewahrt werden. Der Stadtverordnete Dinse, der den Antrag begründete, und unser Genosse Stadtverordneter Wurm wiesen darauf hin, daß ein großer Teil der Schuld an den zahlreichen Unfällen auf die lange Arbeitszeit des Personals zurückzuführen ist. Namens des Magistrats machte Stadtbauraut Krause den schwachen Versuch, die Straßenbahn etwas zu entlasten. Er verlas ein Schreiben der Direktion, das die ganze Schuld auf das Publikum schiebt und in dem im Saale wie auf der Tribine mit schallender geiterfeit auf­genommenen Sage gipfelt: Der beste Schuß ist der Selbst­ichuz des Publikums". Im übrigen merkte man es Herrn Krause an, daß ihm seine Ausführungen nicht sehr von Herzen tamen. Der Magiftrat dürfte fich der Pflicht, dem Beschluß der Stadtverordneten­Versammlung Folge zu geben, schwerlich entziehen.

Hygienische Vortragskurse.

Die vom Centralverband der Vereine felbständiger Gewerbe treibender einberufene Straßenhandels- Konferenz erblickt angesichts der statistischen Feststellungen im Straßenhandel eine dauernde und nachdrückliche Schädigung des seßhaften Handelsgewerbes und Grundbesizes, sowie eine Gefahr für die Gesundheit, Verkehrs ficherheit und Sittlichkeit der Bevölkerung und fordert deshalb eine Beschränkung des Straßenhandels." Der Straßenhandel mit Lebensmitteln muß überhaupt, der mit andren Waren nach 9 Uhr abends verboten werden. Ebenso soll die Benutzung von Wagen und Karren sowie das Einnehmen fester Verkaufs­stellen den Händlern untersagt sein. Der Straßenhandel barf nur erwachsenen, sonst erwerbsunfähigen Personen, und zwar nur für eigne Rechnung gestattet bleiben und nur unter Benuzung von bon einer einzelnen Person tragbaren Behältern ausgeübt

werden."

denunciert.

Dreißig Auserkorene aus dem Rechtsanwaltsstande Berlins  hat der Präsident des Reichs- Militärgerichts als Ver teidiger vor diesem Gericht zugelassen. Bekanntlich stellt die famose neue Militärgerichts- Ordnung die Zulassung der Berteidiger bei Militärgerichten völlig in das Belieben der Militärbehörden. präsident eine Bekanntmachung, der wir den Hinweis entnehmen, Zu der Volkszählung am 1. Dezember erläßt der Polizeis daß die Haushaltungsvorstände nur die Zählpapiere in Empfang zu geeignete Vertreter ausfüllen laffen müssen. Vom 1. Dezember, nehmen haben und sie gemäß der Anleitung ausfüllen oder durch mittage 12 Uhr ab, find die Bapiere zur Abholung durch den Zähler bereit zu halten. Die Viehe und Obstbaumzählung wird nicht nach Haushaltungen, sondern nach Gehöften vorgenommen, und die Befizer fönnen die gählung, namentlich der Bäume, dadurch sehr er Bäume, nach den vier Hauptforten getrennt, vergewissern, um sie leichtern, daß fie schon vor dem Dezember fich über die Zahl der dann später in die Bählfarte einzutragen. Die durch die Zählung gewonnenen Nachrichten über einzelne Personen und deren Befizz werden niemals veröffentlicht oder für andre als statistische, besonders auch nicht für steuerliche oder fistalische Zwede benutzt. Die Zählpapiere selbst werden nach beendigter Arbeit ein⚫ gest ampft, jedermann darf danach insbesondere auch sicher sein, daß die Angaben seiner Zähllarte über Alter, Bekenntnis, Staats­angehörigkeit, Militärverhältnis, Beruf und Erwerb, etwaige Mängel und Gebrechen usw. niemals vor unberufene Augen kommen oder an die Oeffentlichkeit gelangen werden.

Verständnis für die hohe Bedeutung der Volkszählung Bei der Arbeiterschaft Berlins   darf wohl entsprechendes vorausgesezt werden, und es steht wohl außer Frage, daß sie den Bählern ihre schwierige Arbeit nach besten Kräften er leichtern wird.

Die Schule im Dienste der Volkszählung. Zur Erleichte rung der Boltszählungsarbeit ist vor fünf Jahren von Berliner   Ges die Zählbriefe mit den Kindern durchzusprechen und diese in der meindeschullehrern der Versuch gemacht worden, in den oberen Klaffen Ausfüllung der Starten zu unterweisen. Die Kinder mußten in ihren Diarien die ihnen diktierten Fragen der Karten für sich und ihre Familienangehörigen beantworten und das Ganze bis zum Bählungs­tag aufbewahren. Das Verfahren hat sich damals gut bewährt. Die Kinder haben ihre Sachkenntnis nicht nur in der eignen Familie, sondern auch bei den Nachbarn verwertet, und die von ihnen aus­gefüllten Karten waren meist einwandfrei. In Lehrerkreisen ist an geregt worden, jenen Versuch bei der diesjährigen Zählung zu wiederholen.

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Bergangenheit werden in den Münchener Neuesten Nachrichten" Wie Sternberg zu feinen Millionen kam. Aus Sternbergs find, aber angesichts des gegenwärtigen Prozesses doch eine Auf allerlei interessante Dinge veröffentlicht, die zwar nicht alle ganz neu frischung verdienen. Seit mehr als 20 Jahren macht Sternberg schon von sich reden, bald in der Welt oder Halbwelt, in der man sich nicht langweilt, bald an dem Ort, an dem er feine Millionen zusammenraffte, an der Börse. Er hat viele Opfer auf dem Gewissen, denn es war das unabwendbare Echidial der Sternbergschen Unternehmungen, fie gingen zu Grunde und die Aktionäre verloren ihr Kapital. Eine der ersten Gründungen" August Sternbergs war die Vereinsbant. Sie wurde 1881 ins Leben gerufen und schien fich entwideln zu wollen, denn sie verteilte im ersten Jahr 12,75 Broz. Dividende. Sie entwickelte sich auch ganz im Intereffe Sternbergs. Die Dividenden sanken und langten schließlich auf dem Nullpunkt an. Die Aktien wurden an der Börse gar nicht mehr notiert und konnten höchstens als Tapeten Verwendung finden. Die Aktionäre jammerten, aber bei der Liquidation schien ihnen wenigstens ein fleiner Teil ihres Vermögens gerettet werden zu sollen- man bot ihnen 40 Proz. Das war an und für sich schon mehr als eine Bleite erster Güte; zu einem Hervorragend skandalösen Betrug wurde fie aber erst dadurch gesteigert, daß man den Aktionären die 40 Proz. nicht in Bar gab.. Wenn Sternberg jemand die Taschen leeren wollte, so besorgte er das Geschäft gründlich, und so gab er ihnen die 40 Prozent in Aktien der Skastaer Rohlenwerte. Das war eine ber vielen Gruben, die er andern gegraben hat. Sternberg ist ein Meifter der Schiebungen gewesen. Er gründet Banten  , diefe gründen wieder andre Unternehmungen, und nun werden die Millionen zwischen diesen verwandten Instituten hin und hergeschoben, daß kein Mensch mehr flug daraus wird. Nur über den schließlichen Verbleib ist man sich flar, fie gelangen alle in den Arnheim Stern Weimarer Bant. Das Gesamikapital dieser Bank wurde bergs. Das Schieben war auch ein Charakteristikum ber burch 11 720 Stimmen repräsentiert, und von diesen gehörten 8000 die fich rühmen tann, auch von Sternberg gegründet au fein. Die der Häuser und Grundbesizer- Attiengesellschaft", tum der Weimarer Bant, die von der Aktiengesellschaft ein Kapital Attien dieser Gesellschaft aber befanden sich hinwiederum im Eigen von 9 Millionen Mart zu fordern hatte. Der Mitarbeiter der Münch. aller Attien der Weimarer Bant sich in deren eignem Befiz befanden. In der Bilanz vom 15. Januar 1894 waren Kontokorrent Debitoren mit nicht weniger als 17 111 490 m. aufgeführt. Die Grundbesitz­mit nicht weniger als 17 111 490 m. aufgeführt. Die Grundbesitz­attiengesellschaft hatte im Jahre 1892 auch Kreditoren für 9 392 651 M., und das bei einem Aktienkapital von 500 000 W. Zwei Jahre später arbeitete dieses herrliche Unternehmen schon mit einer Unterbilanz von zwei Dritteln des Grundfapitals...

Die Agitation gegen den Straßenhandel wird außer von Innungsleuten und Personen, die die Mittelstandsrettung als ge legentliche Profeffion betreiben, namentlich von Hausbefizer- Vereinen gepflegt, deren Sitglieder sich von der Ansicht leiten lassen, daß fie nach Unterdrückung des Straßenhandels die Ladenmieten noch ärger Die, Centralkommission der Krantentassen als bisher steigern fönnen. Bemerkenswert war eine Mitteilung der Berlins   beabsichtigt die unentgeltlichen hygienischen Vortrags- Straßenhändler dieses Berufszweigs aus Angestellten großer Bürstenmacher und Korbmacher Innung, wonach die Mehrzahl der furse, welche zum erstenmal im letzten Winter unter Mitwirtung Firmen besteht. vieler Aerzte und unter zahlreicher Beteiligung der Arbeiterschaft stattfanden, im ersten Quartal 1901 zu wiederholen. Bur Vor- Stadtverordneter Marggraff wegen Majestätsbeleidigung beratung des Plans fand am Montag, den 12. November, im Gewerkschaftshause eine Besprechung statt, zu welcher die Berliner   Byzantinismus obenauf ist, find selbst die parlamentarischen Körper Vor dem Lumpengefindel, das in der Aera des Aerzteschaft eingeladen war." Der Besprechung voraus ging eine Besichtigung der hygienischen Einrichtungen des Gewerkschaftsschaften schon nicht mehr sicher. So ist gegen den der Neuen Fraktion hauses, insbesondere der Arbeiter Serberge, seitens der der Linken angehörenden Stadtverordneten Marggraff eine Denun- N. Nachr." präcisiert dieses Verhältnis furz dahin, daß zwei Drittel erschienenen Aerzte, die mit größter Aufmerksamkeit den Erläute- ziation wegen Majeftätsbeleidigung bei der Staatsanwaltschaft ein­rungen der Herren Saffenbach und Busse folgten, und gereicht worden, weil Marggraff angeblich bei einem Hoch auf den durch zahlreiche eingehende Fragen ihr lebhaftes Intereffe befundeten. Staiser, daß in der ersten Stadtverordneten- Sigung dieses Jahres Die Besprechung über den Organisationsplan der neuen Kurse wurde gewohnheitsmäßig ausgebracht wurde, figen geblieben ist! von der Centraltommission eingeleitet durch ein Referat des Herrn Dr. Lennhoff, der das günstige Ergebnis des erstmaligen Ver Bor galizischen Schwindlern mußten wir schon häufig warnen. fuchs hervorhob und die Abänderungen erläuterte, welche die Central- Bu diesem Thema schreibt uns ein Leser: Bor   furzem annoncierte tommiffion auf Grund der bisherigen Erfahrungen in Aussicht ge ein Herr Joczes, Probuzna via Myelowig in hiesigen Blättern, daß nommen hat. Als wichtigste Abweichung heben wir die hervor, daß er ein Posttolli Butter für 5. 50 Bf. liefere. Ich war fünftig nicht durchweg in sämtlichen 8 Vortragslurfen im Vor fo thöricht, mich durch diese Annonce verleiten zu laffen und auf den jahre waren es nur 7- die gleichen Gegenstände behandelt werden Leim zu gehen, wie sich die Beamten im Zollspeicher zwar hart,

abends 8 Uhr, finden zur Agitation für den Ach tuhr Baden­Zur Agitation für den Achtuhrschluk. Am heutigen Freitag, ich I zwei Bersammlungen statt. Im Friedrichstadt  - Safino, Friedrichstr. 286, spricht Berr Döring Hamburg  , in den Boroussia­