Ir. 269. 17. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 17. November 1900.
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Abg. Obermeister Megner- Neustadt O.- S.: Er könne dem Antrage nicht zustimmen, da derselbe in den socialdemokra tischen gutunftsstaat führe.( Lautes Oho!)
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zuſtellen und an dieſe Zeugniffe außerdem die Bergünstigung der morgen zu wählenden geſchäftsführenden Ausschußſe überwiesen. ficherungen des Wohlwollens der ſtaatlichen und städtischen Ver.
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Wenn ein Antrag von der Kölner Schuhmacherinnung 2c. auf Er- Förderungsmittel der Genossenschaften, dabei bildet jedoch das Vorrichtung von Fachschulen keine Berücksichtigung gefunden habe, dann handensein der Selbsthilfe die Voraussetzung. 10. Welche Mittel müssen gewichtige Bedenken dagegen vorgelegen haben. Schmiede- sollen die Handwerkskammern anwenden, um die Durchführung der Heute beschäftigte sich der Kammertag zunächst mit dem und Fortbildungsschulwesens, man meister Karſchuck- Gumbinnen: Er sei ein großer Freund des Fachwirtschafts- genossenschaftlichen Organisation mit allen verfügbaren müsse aber auch auf die Mitteln zu fördern?" Fortbildungs- und Fachschulwesen. Gewerbekammer- Meister Rücksicht nehmen. Diese seien nicht im stande, ihre Lehrlinge Syndikus, Rat Dr. Hampte- Hamburg, befürwortete folgenden An- zu jeder Jahreszeit und noch dazu am Tage in die erwähnten redner an und beantragte, den Leitfäßen hinzuzufügen: die verObermeister Nagler München schloß sich vollinhaltlich dem Vor trag:„ Der erste deutsche Handwerks- und Gewerbekanumertag ist Schulen zu schicken. Er ersuche daher, das Wort„ obligatorisch" zu bündeten Regierungen zu ersuchen, durch Zuwendung von staatlichen der Ansicht, daß bei den großen Anforderungen, welche die innere streichen.( Heftiger Widerspruch) Maurermeister Schödel- Magde- Arbeiten die Handwerker- Genossenschaften zu unterſtügen. wirtschaftliche Entwicklung an den Handwerkerstand stellt, neben der burg : Er fei ein großer Anhänger der Fach- und FortbildungsWerkstattlehre auch ein ausgedehnter Fach- und Fortbildungs- schulen, er halte es aber für notwendig, dafür zu wirken, daß die Schulunterricht für die Heranbildung des jungen Handwerkers er Handwerker die Fachschulen in Händen behalten. In Magdeburg forderlich ist. Der erste deutsche Handwerks- und Gewerbe- verlangen die städtischen Behörden für Hergabe der Unterrichtsräume Sekretär Korthaus Osnabrüd: Er müsse dem Vorredner ers, tammertag ersucht daher diejenigen deutschen Staaten, in Einfluß auf die Leitung der Fach- und Fortbildungsschulen. denen dies bisher noch nicht geschehen ist, widern, daß die Bildung von Genossenschaften gerade den socialen den Unterricht Schornsteinfeger - Obermeister Megner- Neustadt D.-S. bezeichnete es Busammenbruch verhindere.( Beifall.) Die Leitfäße Korthaus ge für die gewerbliche heranwachsende Jugend bis zum 18. Jahre in für notwendig, zunächst Meister auszubilden, die im stande feien, langten danach mit dem Zusagantrage des Buchbinder- Obermeisters den Fortbildungsschulen, die fachlich zu organisieren sind, obligatorisch den Fachschul- Unterricht zu leiten. Deshalb möge man vorläufig Nagler- München einstimmig zur Annahme. Den folgenden Gegenzu gestalten und für einen weiteren Ausbau der Fachschulen Sorge davon Abstand nehmen, das Fach- und Fortbildungsschulwesen stand bildete das Submissionswesen. zu tragen." obligatorisch einzuführen. Gewerbekammer- Sekretär Dr. Mühlpfordt( Halle a. S.) be Von der Stettiner Handwerkstammer ist folgender Antrag gestellt worden:" Der erste deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag Epp- Stettin u. a. Obermeister Faster- Berlin bemerkte: Die Berliner dem ersucht wird, bei Vergebung von Submissionsarbeiten in erster Es sprachen noch Hassenstein- Hildesheim , Korthans- Osnabrüd, fürwortete einen langen Antrag der Halleschen Handwerkskammer, in beschließt: 1. dem preußischen Herrn Minister für Handel und Handwerkskammer stimme gegen den zweiten Teil des Hamburger Reihe die Handwerker zu berücksichtigen und bei einem Ausstande die Gewerbe die Einführung von einheitlichen Abgangszeugnissen in den Antrags, daher werden sich die Vertreter der Berliner Handwerks- Lieferungszeit um die Dauer desselben zu verlängern und eine durch Fortbildungsschulen zu empfehlen und ihm vorzuschlagen, die tammer der Abstimmung enthalten. Der Antrag Hamburgs ge- denselben erzielte Lohnerhöhung verhältnismäßig im Preisanfchlag Handwerkskammern mit der Ausführung dieser Bestimmung zu langte darauf mit allen gegen 6 Stimmen mit der Aenderung zur in Rechnung zu bringen. Am Schluß des Antrags heißt es: Sollte beauftragen; 2. den Handwerkskammern nahezulegen, neben den Annahme, daß vor den Worten: bis zum 18. Jahre" eingeschaltet die Regelung des Submissionswesens feitens der Behörden nicht Abgangszeugnissen der Fortbildungsschulen noch besondere Ehren- wird: in der Regel". Die Anträge von Stettin und Köln wurden balb erfolgen, so müßte das deutsche Handwerk alle bisherigen Verzu Es folgte das Genossenschaftswesen im Handwert. tretungen als knüpfen, daß ihre Inhaber bei der Vergebung von Stipendien Sekretär Korthans- Osnabrück befürwortete namens der Osnabrücker Entschiedenheit auf eine andre Zusammensetzung derselben durch die Handwerkskammern bevorzugt werden sollen." Rat Handwerkskammer folgende Leitsäge: 1.„ Die Genossenschaft ist ein wich hinarbeiten." Gewerbekammer- Syndikus Dr. Brehmer( Lübeck ) Dr. Hampte führte u. a. aus: Wenn die Fortbildungsschulen für tiges Mittel zur Förderung und Kräftigung des Handwerts in sittlicher beantragte, über den Antrag zur Tagesordnung überzugehen. Der die Heranwachsende Handwerkerjugend einen Vorteil haben sollen, und wirtschaftlicher Beziehung, sie ermöglicht den Handwerkern, die Antrag sei schon des Schlußsages wegen unannehmbar. dann müssen dieselben fachlich organisiert und obligatorisch werden. Vorteile der andern Wirtschaftsordnung auszunuzen und sich den ge- Abg. Jacobsfötter- Erfurt beantragt die Ablehmung des Antrags und Auch müsse der Tagesunterricht in den Fortbildungsschulen an- gebenen Verhältnissen anzupassen. 2. Nicht allein der Kampf gegen diesen Gegenstand der Tagesordnung dem geschäftsführenden And gestrebt werden, denn es sei kaum zu verlangen, daß die jungen das Großkapital kann die wirtschaftlichen Schäden im Handwerk beschuß zur näheren Berücksichtigung zu überweisen. Dr. MühlpfordtLeute nach angestrengter Tagesarbeit noch einige Stunden auf seitigen. Es ist anzustreben, das Kapital mehr als bisher dem Hand- Halle erklärte schließlich, daß er den Antrag zurückziehe und be= merksam in der Fortbildungsschule sein sollen. Ebenso wie das wert mußbar zu machen. Auch für den Handwerker muß das Kapital antrage:" Der Kammertag erachtet die anderweite Regelung des allgemeine Boltsschulwesen Breußen und Deutschland stark und groß die Grundlage des Unternehmens bilden. 3. Wegen des Mangels an Submissionswesens für dringend notwendig und beauftragt den gemacht habe, so werde zweifellos das obligatorische Fach- und Fort- Kapital fehlt dem einzelnen Handwerker ein ausreichender Geschäfts- geschäftsführenden Ausschuß, unter Uebergabe des Halleschen Antrags, bildungsschulwesen das deutsche Handwerk stark und groß machen. tredit. Die genossenschaftliche Organisation vermittelt beides. Die diese Angelegenheit in die Hand zu nehmen. Der zweite Vorsitzende, Er ersuche, dem Hamburger Antrage zuzustimmen.( Lebhaftes Kreditgenossenschaft ist deshalb die unentbehrlichste Genossenschaftsart Obermeister Faster- Berlin läßt jedoch über den Antrag Jacobstötter Bravo Schuhmacher- Obermeister Figge Köln befürwortete fol- für den Handwerker. Den Beitritt zu derselben gebietet der abstimmen. Dieser Antrag gelangt mit Mehrheit zur Annahme. genden Antrag: eigne Vorteil, und ist für jeden Handwerker eine moralische Gegen diese Abstimmung werden von mehreren Delegierten " Der Kammertag beschließt: 1. Daß die Ministerien für Handel Pflicht. 4. Die Rohstoff- Genossenschaft gewährt dem Handwerker die Proteste erhoben. Dr. Mühlpfordt erklärte: Es war unzulässig über und Gewerbe ersucht werden, in den Fachschul- Kuratorien eine Vorteile des Einkaufs im großen, fie ermöglicht ihm die Einführung seinen Antrag abzustimmen, da derselbe zurückgezogen war. größere Bertretung des Handwerks eintreten zu lassen und 2., daß einer im Wirtschaftsleben als vorteilhaft anerkannten Geschäfts- Nach längerer Geschäftsordnungsdebatte wurde über den Antrag alle zu Gebote stehenden Mittel angewendet werden mögen, damit ordnung in seinem Betriebe. 5. Die Werkgenossenschaft bietet ein des Dr. Mühlpfordt nochmals abgestimmt. Der Antrag gelangte Anträge auf bestehende und zu errichtende Fachschulen in Preußen sicheres Mittel zur Vermehrung der Konkurrenz und Leistungs- darauf mit großer Mehrheit zur Annahme. bei der Staatsbehörde mit viel größerem Wohlwollen entgegen- fähigkeit. Die Möglichkeit der zweckmäßigen Ausnutzung der Maschinen- Schuhmacher Obermeister Figge Köln befürwortete hierauf genommen und behandelt werden und eine beschleunigtere Er- fraft ist für viele Handwerker eine Gristenzfrage. 6. Die Magazin folgenden Antrag der Kölner Handwerkskammer:" Die deutschen ledigung erfahren." Der Redner beklagte es, daß das Handels- genossenschaft ermöglicht die Ausstellung der Handwerkserzeugnisse Handwerkskammern beantragen, daß diejenigen einzuführenden ministerium den Bitten des Schuhmacher Unterverbands für in angemessener Form und macht diese verkaufsfähiger.. Sie erschließt ohmaterialien, deren Erzeugung im Inland in unzureichendem Rheinland und Heffen Nassau betreffe Errichtung von dem Hand: verter ein größeres abfahgebiet und erhöht feine Konkurrenz Maß erfolgt, mit niedrigen Zöllen, dagegen die Halb- und Ganz Schuhmacher Fachschulen in 4% Jahren feine Berücksichtigung fähigkeit gegenüber den Warenhäusern. 7. Genossenschaftliche Arbeit Fabrikate des Auslands, welche eine erhebliche Schädigung deutscher habe zu teil werden lassen. Geheimer Regierungsrat bringt die Handwerker auch als Menschen einander näher. Die Arbeit im Gefolge hat, mit entsprechenden Eingangszöden beleg Graf Dönhoff: Er sei über die Klage des Vorredners nicht unter- Genossenschaft erweckt bei ihren Mitgliedern erst das rechte Verständnis werden, damit das deutsche Handwerk konkurrenzfähig erhalten richtet. Hätte der Vorredner angekündigt, was er hier vorbringen und Gefühl für die Gleichartigkeits- Interessen, sie ist eine Erzieherin bleibe. Ferner möge der Herr Reichstanzler und der preußische werde, dann würde der Decernent, Geh. Regierungsrat für ein geordnetes, sittliches und wirtschaftliches Leben. 8. Einen Handelsminister ersucht werden, bei Beratung der Handelsverträge Schumann erschienen sein und Aufklärung gegeben haben. Jeden vollen Erfolg sichert auf genossenschaftlichem Gebiete erst der Bu- Bertreter des Handwerks zuzuziehen und die Handwerkskammern in falls bringe das preußische Handelsministerium dem Fach- und sammenschluß aller besseren Kreise im Handwerk. Eine Verbreitung ihrem Gutachten zu hören." Nach kurzer Besprechung gelangte der Fortbildungsschulwefen das größte Wohlwollen entgegen, so daß die der genossenschaftlichen Idee ist mit allen Mitteln anzustreben. Antrag einstimmig zur Annahme. Danach wurde die Berhandlung vom Vorredner beantragte Erklärung vollständig unnötig erscheine. 9. Die preußische Central Genossenschaftstasse ist ein wichtiges auf Sonnabend vormittags 9 Uhr vertagt.
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