finden.
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Telbst von den Khaliparteien mur ablehnendes Schütteln des Kopfs| Verfuch Deutschlands , China zu erniedrigen, sei das Resultat der p erntete, das ist bitter. Selbst die nationalliberale Presse nämlich deutschen Politik in den letzten beiden Jahren.- Chronik der Majestätsbeleidigung8 Prozeffe. behauptet, daß gerade diese tiefste und originellste Stelle der Rede Ein beliebtes Mittel hungernder, frierender Vagabunden ins des Kriegsministers eine Entgleisung gewesen sei, die auch auf damit den geistreichen Einfall des Kriegsministers aufnimmt, durch in das Arbeitshaus gesteckt zu werden, ist die Begehung von MaDie Untauglichkeit der Volkswehr soll nach der" Post", die Gefängnis zu kommen, statt bei Arbeitslosigkeit und Vagabundage der Rechten lebhaftes Erstaunen hervorgerufen habe. Auch wir, die wir auf dem Boden einer ganz andren Geschichts - die Niederlage der Chinesen bewiesen worden sein. Bekanntlich haben jestätsbeleidigungen. Ein bezeichnender Fall dieser Art beschäftigte auffaffung und Moral stehen, können freilich nicht behaupten, daß tapferer gekämpft, als die durch deutsche Unteroffiziere gedrillten rißmann, feit 1881 nicht weniger als 75 mal bestraft, war im teilweise in China die nur mit Lanze und Messern bewaffneten Borer dieser Tage die Stuttgarter Straffammer. Der 64jährige Buchbinder uns die geschichtsphilosophischen Deduktionen des Kriegsministers überzeugt hätten. Aber wir zollen wenigstens dem Wagemut, der Regulären. Daß fie gegen die mit modernen Schnellfeuerwaffen Arbeitshaus untergebracht, wo er im letzten Frühjahr entwich. Er sich an eine so schwierige Aufgabe herangetraute, unfre Be- ausgerüsteten Deutschen nicht standhalten fonnten, beweist allerdings wurde wegen Bettelns festgenommen und verübte dabei eine wunderung. Auch schätzen wir in Herrn v. Gozler die deutsche Ge- sollten unsre Gamaschenhelden doch noch zuweilen an die Niederlagen Nach Verbüßung dieser Strafe wurde er wieder ins Arbeitsdie Ueberlegenheit des Magazingewehrs über die Lanze. Uebrigens Majestätsbeleidigung, die ihm vier Monate Gefängnis eintrug. wissenhaftigkeit und den deutschen Tiefsinn, der sich zermarterte, denken, die die französischen Revolutionsarmeen der vermeintlich un- haus eingeliefert, entfloh aber bald wieder und wurde abermals am in einem Labyrinth von Widerfinn den logischen Faden aufzu überwindlichen preußischen Armee bereitet haben. Und hätte 1818 wegen Bettelns festgenommen. Im Arbeitshaus hatte er Steine Herr v. Bülow hatte zwar den Reichstag eine Stunde lang ihrem Bedränger zu befreien, so wäre es noch sehr zweifelhaft, ob Greis bei seiner letzten Festnahme eine„ Beleidigung" des Kaisers nicht der Landsturm den Fürsten den Gefallen erwiesen, sie von flopfen müssen; um dieser schweren Arbeit zu entgehen, stieß der über die Chinakreuzfahrt liebenswürdig plaudernd unterhalten. Er hatte alles mögliche aufgezählt, was Deutschland angeblich in China Borer repräsentierten, um wieder auf China zurückzukommen, weder kommen. Die Rechnung stimmte. Der Mann komute nun, vielleicht hatte alles mögliche aufgezählt, was Deutschland angeblich in China heute Hohenzollernsche Weltpolitit getrieben werden fönnte. Die aus in der Berechnung, um ins Gefängnis statt ins Arbeitshaus zu nicht wolle. Aber was in aller Welt es eigentlich mit der eine Volkswehr, noch eine allgemeine Erhebung des chinesischen mit gutem Gewissen, den Richtern versichern, daß er den Kaiser Organisierung des Hunnenkriegs bezwecke, das hatte Bolts. Unire Weltpolitiker sind aber daran, eine solche Volts- achte und ehre er wußte ja, daß die Richter ihre Pflicht zu er der Herr Reichskanzler nicht verraten. Und diese hunnische Kriegs- erhebung zu provozieren. Volks- achte führung hatte Bebel ganz besonders aufs Korn genommen. füllen hatten. Sie erfüllten sie und stedten ihn auf acht Monat Zwar war in Bebels Ausführungen viel von einer Ansprache ins Gefängnis. Das war eine große sociale That, die einzig dem Nochmals der Fall Arenberg. Se. Hoheit der Prinz Aren- Majestätsbeleidigungs- Paragraphen zu danken ist.- die Rede gewesen, in der den Truppen das Vorbild der Hunnen berg erhält nach der Berichtigung, die uns fürzlich von der Hannoverunter Attila empfohlen worden sei. Aber Herr v. Goßler erklärte, fchen Gefängnisverwaltung zuging, teine Selbstbeföstigung. daß diese Ansprache gar nicht den ihr zugeschriebenen Sinn Aus einer Buschrift aber, die der Sächsischen Arbeiter- Zeitung" aus gehabt habe und deshalb auch die Art der Kriegsführung Hannover überfandt wird, ist ersichtlich, daß der prinzliche Mörder nicht hätte beeinflussen können. Die Erwähnung der Hummen an die Militärgerichts- Behörde in Berlin ein Gesuch uni in jener Rede und die Hunnenthaten mußten demnach doch eine Bewilligung bon Selbstbeköstigung gerichtet hat. Sollte andre Ursache haben. Diese geheime Ursache glaubte Herr von dem Gesuch entsprochen werden, so heißt es in der bezeichneten Goßler min in der Nemesis der Weltgeschichte entdeckt zuschrift, so würde die Kost für Arenberg aus de dem Hotel zum Kronzu haben. prinz bezogen werden. Wir halten es zunächst noch für ausNicht die Aufforderung, keinen Pardon zu geben, hat unsre geschlossen, daß gerade in diesem Falle, wo es sich um ein ungemein Chinakrieger so scharf gemacht, sondern das Gefühl, die Woll - rohes, adliges Subjekt handelt, von den Vorschriften der Gefängnisstrecker der historischen Nemesis zu sein. Es ist der ordmung abgegangen werde. Immerhin wird man ein wachsames Finger Gottes, der aus den Greueln des Hunnenkriegs spricht: Was Auge für die Entwicklung der Dinge haben müssen, denn, so lange China vor anderthalbtausend Jahren Europa au- in Deutschland anständige Menschen, die häufig nur berechtigte Kritik gethan hat, wird ihm nach dem Gesetz göttlicher Vergeltung jegt an unfren politischen und gesellschaftlichen Zuständen geübt, oft noch wieder heimigezahlt! schlimmer als gemeine Verbrecher behandelt werden, haben wir feine Ursache, Verbrechern, die aus Wollust morden, irgend welche Bevor
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Man wird diese geniale dee nur umsomehr bewundern, wenn man sich vergegenwärtigt, welche Schwierigkeiten ihrer Findung entgegenzugungen zu gönnen.- standen. Waren doch die Hunnen, die vor 1500 Jahren in Europa einbrachen und die Stürme der Völkerwanderung entfesselten, gar feine Chinesen, sondern ein Mongolen- Stamm, deffen ursprüngliche Wohnsize sich nördlich von der zum Schutz vor mongolischen Angriffen errichteten chinesischen Mauer be= fanden. Andre Schriftsteller bezweifeln fogar überhaupt die mongolische Abkunft der Hunnen und behaupten, diese seien nur ein o st fürtifcher Stamm gewesen. Wie dem immer sei, jedenfalls waren die Mongolen nicht nur die Gottesgeißel der europäischen Völker, sondern auch die Zuch trute der Chinesen, deren Hauptstadt Dschingis- Chan im 13. Jahrhundert eroberte. Man sieht, daß der Kriegsminister selbst da den Wegen der gerecht rächenden Nemesis zu folgen vermochte, wo gewöhnliche Sterbliche im tiefsten Dunkel tappen.
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Sunnenbriefe.
Die Bolts- 8tg." ist in der Lage, den Brief eines China - Freis willigen abzudrucken, dem wir folgende Stelle entnehmen:
.8061.50 ,, Liebe Eltern!
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einmal Brot bekamen,
Es ist uns streng verboten, etwas zu schreiben über. den Krieg.... Ich wußte noch nie, was hunger war, aber jest weiß ich es. Benn war es noch verſchimmelt. Waſſer haben wir getrunken, wo bi
wo die Leichen drin geschwommen haben. Und die Hizze dabei, und des Nachts so talt, daß man sich leberzieher anziehen möchte. Bon uns liegt der vierte Teil der Besayung im Lazarett, verschiedene sind tot. Ich habe auch im Lazarett Tientsin gelegen."
Eine frühere Nachricht aus unsrem Play an der Sonne teilte ja bereits mit, daß die Soldaten nur noch Postkarten schreiben dürften. Die bescheidenen Gewerkvereinler. Die Welt am Montag" Die Vermutung, daß das nur geschehen sei, um den Soldaten die erhält aus M.- Gladbach vom 18. November folgendes Telegramm: möglich zu machen, findet nun ihre Bestätigung durch die neuerliche Schilderung interessanter Kriegserlebnisse un Die heutige öffentliche Volksversammlung, einberufen von den Mitteilung, daß es streng verboten sei, etwas über den Krieg zu deutschen Gewerkvereinen, faßte auf Antrag des Referenten Pastors Koezschke( eines Nationalsocialen) eine Resolution an den schreiben. Aus Kiautschou war bisher über Hunnenthaten nichts beReichskanzler, daß die deutsche Arbeiterschaft so lange fein Verkannt geworden; das Schweigegebot Tegt jedoch die Vermutung trauen mehr zur Reichsregierung hat, als die Herren Graf nahe, daß selbst dort Dinge geschehen sein mögen, die man der öffentlichen Stritif zu entziehen alle Veranlassung hat. Posadowsky und v. Boedtke noch im Amt sind, weil öffentlichen Kritik zu entziehen alle hunuentanaſſung hat. diefe 12 000 Mark von Industriellen zur Bekämpfung der deutschen Inverfälschtes hunnen tum berichten zwei weitere Arbeiterverbände erbeten haben und dadurch ihre Unparteilichkeit hunnischen Training der Verrohung allerdings schon angetränkeltes Der erste Brief atmet noch einiges, dem berlegt und die nationale Haltung der deutschen Arbeiterschaft un- Menschlichkeitsgefühl, während der zweite die nackten Scheußlichgünstig beeinflußt haben. keiten, ohne irgend eine Mißfallensäußerung erzählt.
Vor dem Bekanntwerden der 12 000 Mark- Affaire hatte also die Jahrhunderte lang, erklärte Herr v. Goßler, hätten die Germanen Regierung das volle Vertrauen der Hirsch- Dunckerschen und sie wird unter den Folgen des hunnischen Einbruchs gelitten. Bisher war es wieder haben, sobald Posadowsky und Woedtke gegangen find. die herrschende Auffassung der Geschichtsschreibung, daß infolge der als ob die Reichsregierung nicht schon immer nach den eigenen Zudurch die Hunnen hervorgerufenen Völkerwanderung das alte geständnissen ihrer Mitglieder( Herr v. Bötticher im Reichstag: römische Reich durch die Germanen zertrümmert worden sei, daß die Germanen dadurch mit Kultur und Christentum bekannt und zu den welthistorischen Trägern der christlichen Kultur geworden feien.
Es ist also möglich, daß Herr v. Goßler geirrt hat. Aber den Undank der hatiparteien hat er gleichwohl nicht verdient. Denn wenn aus dem Chinakrieg nicht die göttliche Nemesis spricht, so ist es nichts als ein sinnloses Abenteuer, ein ganz gemeiner Sunnentrieg.-
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Deutsches Reich.
Echt militärischen Kadavergehorsam,
twie er auch von unsren Soldaten verlangt wird, hat der chinesische Unteroffizier En- hai, der den tödlichen Schuß auf Baron Ketteler abgab, an den Tag gelegt. Das geht ganz deutlich aus dem Protokoll über seine Vernehmung hervor, welches jetzt im „ Reichs- Anzeiger" veröffentlicht wird. En- hai machte im Verhör, dem ihn der kommissarische Civilpräfekt von Deutsch Peting", Herr Cordes, unterzog, u. a. folgende Angaben:
Meine Herren, wir arbeiten ja nur für Sie!") nur für die Interessen des Unternehmertums thätig gewesen wäre. Nun, zum Glück sind die Aeußerungen der Gewerkvereinler für die deutsche Arbeiterschaft gänzlich bedeutungslos.-
Keine Hunnenpaftoren. In dem demokratischen Blatt„ Der In dem demokratischen Blatt„ Der Hohenstaufen" erklärt der Pfarrer Gittinger von Hohenstaufen: " Ich fann Sie versichern, daß für uns Pfarrer die Ereignisse in China durchaus nichts Herz= erhebendes enthalten, sondern vieles, was dem Herzen bitter weh thut und ihm innere Kämpfe bereitet. Fragen Sie aber, warum unfereiner nicht gegen den Chinakrieg polemisiert oder predigt, so verweise ich Sie auf das Beispiel des Jesus, von dem Sie sagen, ihm lag auch nichts ferner, als das Verhalten der Obrigkeit zu kritisieren. Darum dürfen wir das wohl auch andern überlassen und statt dessen das Evangelium Jeſu predigen, so gut wir es verstehen und können."
Diese ich wächliche Haltung der Bastoren steht moralisch freilich auf keiner viel höheren Stufe, wie die Haltung der nationalsocialen Humen - Pastoren, die die Hunnenpolitit direkt sanktionieren. Christus erlitt für seine Sache den Martertod, die mit faulen Ausreden sich entschuldigenden Pastoren ristieren, jedoch nicht einmal ihre Pfründe. Ein solches Wadelstrumpf- Christentum der Phrase und der Feigheit spricht sich selbst jede Existenzberechtigung ab. braucht sich fünftig nicht mehr über die wachsende Entkirchlichung der
" Am 19. Juni, mittags gegen 1 Uhr, tam der Befehl vom Prinzen, die Straßenecken zu besetzen. Ich bezog mit 30 Mann die Ecke der Shuaifu Hutung. Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr wurde mir der Befehl des Prinzen bekannt gegeben:„ Wenn Fremde Euch zu Gesicht kommen, so schießt sie Massen zu wundern. nieder." An dem Nachmittage habe ich keinen Fremden mehr vorüberkommen gesehen. Wenn Sie, Herr Präfekt. kurz nach von Bayern Luitpold feinen 80. Geburtstagsfeier begehen. Aus Abgeblikte Byzantiner. Demnächst wird der Prinz- Regent 4 Uhr dort vorübergekommen sind, ohne daß auf Sie geschossen Anlaß derselben planen die Oberhäupter der bayrischen Städte eine ist, so ist der Befehl in dem Moment noch nicht zu uns gedrungen gewesen. Wäre dies der Fall gewesen, so würde auf Sie geschossen sein.
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Ich weiß wirklich nicht, welcher von den Prinzen den Befehl gegeben hat. Prinz Ching war unser Höchstkommandierender, und Prinz Tuan war der Chef des Hu- shen- Ying- Corps. Als der Befehl zu mir fam er wurde mir nur mündlich übermittelt, war ich erst zweifelhaft. Ich ging deshalb noch einmal in das nahe gelegene Lager zurück und ließ mir vom Kommandanten Fuliang die Echtheit der Nachricht bestätigen. Dann ging ich auf meinen Posten zurück.
In der Nacht ist kein weiterer Befehl mir zugekommen. Auch am nächsten Morgen habe ich keine weitere Weisung erhalten. Es ist uns nicht besonders befohlen worden, auf einen Gesandten oder gar auf den deutschen Gesandten zu schließen. sondern es hieß in dem Befehl nur schießt auf Fremde!"
Als wir am 20. Juni morgens die beiden Sänften vom Süden heraufkommen sahen, machten wir unsre Gewehre fertig und stellten uns auf. Wir nahmen eigentlich keine ordentliche Stellung ein. Ich stand allein ein wenig nach Norden heraus und nahm die vorderste Sänfte auf mich. Meine Leute standen weiter nach Süden. In dem Polizeihause standen wir nicht. Wir gingen wohl hinein, um unsre Pfeifen anzustecken, und plauderten mit den Polizisten. Die leßteren wußten auch, daß auf Fremde geschossen werden sollte.
Ich schoß den ersten Schuß und gab meinen Leuten das Zeichen zum Feuern."
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Pring Luitpold Landesstiftung zu errichten. Außerdem war für diesen Tag ein Wett Bauchtriechen der OberByzantiner in Aussicht genommen; eine Menge Ehrenbeschenkungen raschungen sind in Betracht gekommen: Reiterstandbilder, Kaffetten, sollten dem Jubilar dargebracht werden. Als solche Extra- lleberBotale, Tafelaufsäge 2c. 2c. Doch von alledem will der Prinzregent nichts wissen, wie einem allerhöchsten Handschreiben folgenden Inhalts 3u entnehmen ist:
Mein lieber Staatsminister Frhr. v. Feiligsch! Mehrfachen Mitteilungen in der Presse habe ich entnommen, daß für mein bevorstehendes 80. Geburtsfest Ehrungen verschiedener Art geplant find. So sehr es mich nun erfreut, zu sehen, wie allenthalben im Lande sich das Streben zeigt, mir an diesem Tage besondere Beweise der Liebe und Anhänglichkeit zu geben, widerstreitet es doch meinem Gefühl, denselben mit außer gewöhnlichem äußeren Gepräge zu begehen. Insbesondere ist es mein ausdrücklicher Wunsch, daß von der Darbringung von Geschenken und huldigungen ab. gesehen werde. Dagegen wiederhole ich gern, wie ich die Absicht, zur dauernden Erinnerung an mein 80. Geburtsfest eine allgemeine Landesstiftung für gemeinnügige und wohlthätige Zwede zu er richten, sehr freudig begrüße. Ich beauftrage Sie, Vorstehendes in geeigneter Weise zu veröffentlichen und die Regierungspräsidenten anzuweisen, dahin zu wirken, daß alle Unternehmungen, welche diesen meinen Intentionen nicht entsprechen, unterlassen werden mögen. Mit huldvollsten Gesinnungen bin ich hiebei Ihr sehr geneigter gez. Luitpold, Prinz von Bayern. München ,
den 17. November 1900."
Die Regierungspräsidenten find bereits angewiesen worden, zum Bollzuge der Willensmeinung des Regenten ungesäumt das Weitere zu veranlaffen.
Briefe.
von
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A13
Der Sohn eines Nienburger Bürgers schreibt nach der " Harke" in einem vom 1. Oktober datierten Brief: Es ist wahrlich kein Vergnügen, mit an zusehen, wie die Chinesen bestraft werden, aber fie haben es ja verdient. In Tatu, wo wir ausgeschifft wurden, waren die Häuser in der Vorstadt sämtlich in einen Schutthaufen geschossen worden. Hier lagen Russen, welche sehr freundlich mit uns waren. Die erste Nacht mußten wir unter freiem Hinummel zubringen, am Die andern Mittag fuhren wir per Bahn nach Tientsin . Fahrt ging durch eine öde, baumlose Gegend, in der die Dörfer gleichfalls schwer beschossen zu sein schienen. wir durch die Stadt nach dem Lagerplatz marschierten, famen wir an japanesischen, englischen und russischen Wachen vorbei, vor denen wir im Parademarsch vorbeizogen, das machte einen schönen Eindruck. Aber ach, auch hier sieht es böse aus. Alle die schönen Gebäude liegen in Trümmern. Hier laufen Tausende von Chinesen umher, die kein Obdach haben. Und dann werden diese nicht gerade mit Glacee Handschuhen angefaßt, hauptsächlich nicht von den Russen, von denen sie viel Schläge bekommen. Wenn hier etwas zu thun ist, so werden einige Chinesen von der Straße geholt. und einer von uns geht mit dem Stock hinterdrein, a ber fie haben es ja nicht besser verdient. Wie es hier zugeht, hätte ich gar nicht gedacht. Wir liegen hier in Zelten mitten in der Stadt, vorher lagen die Offiziere mit den Burschen im Universitätsgebäude, doch war dies Quartier gesundheitsschädlich. Das Essen ist hier sehr gut. Die Offiziere esfen in einem Gößentempel, wo auch wir später hinkommen. Doch muß daselbst erst Plaz gemacht werden, denn es liegen min destens noch 500 Leichen drin. Es werden hier bei unsrem Platz jeden Tag 4-5 tote Chinesen verbrannt. Vorige Woche haben die Russen in Tatu einen Offizier begraben, da standen mehrere Chinesen dabei und einer von denen fängt an zu lachen. Da dreht sich ein Russe um und schlägt den Chinesen mit dem Spaten vor den Kopf, er fällt um und bekommt da einen Tritt, daß er in die Grube hineinfällt. Dann wurde Erde draufgeworfen." ( Also lebendig begraben!!) Die Ruffen machen das alles kurz! Und da spricht man von asiatischer Grausamkeit! Unser letztes heutiges Hunnen- Dokument ist der„ Angermünder Beitung und reisblatt" entnommen und vom 5. September
datiert:
Am 25. 8., dem ersten Sonntag in Peking , hatten wir eine schöne Sonntagsarbeit. Wir wurden alarmiert, weil eine Borerbande in unser Viertel eingefallen war und ein Haus plünderte. Wir rückten aus mit aufgepflanztem Seitengewehr und sahen die Bescherung. Wir nahmen 83 Mann ge fangen. Dieselben wurden mit den Zöpfen zusammengebunden und die Peitschen fauften die immer anf nackten Kerle unbarmherzig nieder. Jezt wurden sie nach dem Lager gebracht, und da mußten sie ihr Grab graben und zwei Pfähle eingraben, daran wurde eine Leine gebunden und die Chinesen in Abteilungen von 2 X 17 und 2 X 20 mit den 3öpfen angebunden und erschossen, so daß fie gleich in ihr Grab fielen; 9 haben wir wieder laufen lassen, weil fie zu jung waren diese mußten erst das Grab zumachen, dann mußten fie Spießruten laufen und zuletzt wurden die Zöpfe abgeschnitten.luster)
En hai ist 52 Jahre alt und gehört zur regulären Truppe. Vielleicht war es ein preußischer Unteroffizier, der ihm mit diesen christlich- militärischen Grundsäßen vertraut gemacht hat. Wie konnte er als Soldat anders handeln? Er hatte den Befehl erhalten zu Lehrerelend. Aus Madrid wird berichtet: Zu dem prächtigen. schießen. Hätte er sich diesem Befehl widersetzt, so wäre er immer Was werden die Byzantiner unsrer lieben deutschen Vaterländer Empfang, den die spanische Regierung den südamerikanischen Deledazu sagen? Ihr einziger Troft wird der sein, daß so etwas doch Petition, die jetzt unter den Lehrern Spaniens im Umlauf gierten des spanisch- amerikanischen Kongresses bereitet, bildet eine nach europäisch- militärischen Grundsäßen vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen worden. Jetzt wollen die Europäer den nur in Bayern passieren kann, einem Lande, von dem man schon ist, einen schneidenden Kontrast. Die Lehrer bitten nämlich armen Teufel töpfen, weil er die Befehle seiner Vorgesetzten aus- manche merkwürdigen Dinge gehört hat. darin, vor Hunger und Elend beschützt zu werden. führte. Militärjustiz. Wegen Gehorsamsverweigerung, Die Regierung soll diesen Unglücklichen die Summe bon Achtungsverlegung und Beleidigung hatte sich der 9036 503 Pesetas schulden; die meisten Lehrer haben feit Zur Bülow- Rede trägt der offiziöse Telegraph mit großem Stanonier Schüße vom Artillerie- Regiment Nr. 28 in Pirna vor Jahren tein Gehalt bekommen. Die Gehälter, auf die Fleiß alle Breßstimmen des Auslands zusammen, die sich in den dem Gericht der 3. Division zu verantworten. Am 26. Oftober hatte fie Anspruch haben, sind entsetzlich niedrig: 21 546 Lehrer erhalten höchsten Tönen der Begeisterung für den neuen Reichstanzler ge- der Unteroffizier Mehnert zum Antreten behufs Verlesens vor dem jährlich Gehälter von 60 bis 800 M., 1450 von 800 bis 1600 M. fallen. Jede Aeußerung, die sich auch nur in den mildesten Formen Schlafengehen kommandiert. Diesem Befehl fam Schüße nicht nach, und nur 180 erhalten mehr als 1600 M.! Die Lehrer bitten un gegen die Bülows und deren Politik wendet, wird natürlich ge- und er soll hierbei unziemliche und beleidigende Nedensarten gegen eine Erhöhung ihrer Einkommen und um sofortige Zahlung; sie flisfentlich unterdrückt.. So jagt 3. B." Daily Chronicle", Deutsch den Unteroffizier gebraucht haben. Das Gericht befindet den Ange- drohen, alle öffentlichen Schulen im Lande zu schließen, wenn ihr land habe eine brutale Rolle in China gespielt flagten schuldig nach dem Eröffnungsbeschluß und verurteilt ihn zu Gesuch nicht beachtet wird, so daß die Regierung vielleicht in der und den chinesischen Standpunkt durchaus nicht verstanden. 3 Monaten Gefängnis. nächsten Zeit bor der Thatsache eines Lehrerstreits Morning Leader" drückt sich noch drastischer aus und stehen wird. Einige Lehrer, die sich in der äußersten Not
stellt fest, daß alles unheil seit der Besezung Eine Aufhebung der Papierzölle soll, wie sich die Köln . befinden, bitten um die Erlaubnis, beim Publikum betteln Kiautschous datiert und ganz besonders durch die Art und Volkszeitung" aus Berlin forrespondieren läßt, vom Centrum gehen zu dürfen! Nach der Statistik giebt es in Spanien Weise der Besizergreifung hervorgerufen wurde. Der beantragt werden. 3 543 595 schulpflichtige Kinder, aber es sind nur Räumlichkeiten