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Prozeß Sternberg. Landgerichtsdirektor Müller eröffnet die Sigung mit dem Aufruf sämtlicher Zeugen, von denen ein Teil der noch nicht vernommenen bis morgen entlassen wird. Staatsanwalt Braut beantragt die Vorladung zweier Frauen aus dem Hause Alegandrinenstr. 1a, welche von ihrer höher gelegenen Wohnung aus Beobachtungen über Vorgänge in der Wohnung der Margarete Fischer gemacht haben wollen. Ebenso beantragt der Staatsanwalt die Vorladung des Barbiers Sandmann, Alexandrinen straße 1b. Der Berichtshof beschließt die Vorladung. Als erster Zeuge wird
Staatsanwalt Dr. Romen
aut
Pflichttreue, Findigkeit und Energie
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nicht
gedrückt worden, daß gegen Blümtes nicht das geswem wurden Sie dort eingeführt?- Anget I.: Durch Herrn ringste Bedeuten vorliege. Der Zeuge schränkt diese Be- v. Kröcher. Präf.: Haben Sie damals auch schon die Bank hauptung ein, indem er seine Maßnahme damals anders begründet, gehalten? ng et L.: Nur in vereinzelten Fällen, zumeist habe wie der Verteidiger. Auf weiteres Befragen des Rechts- ich nur pointiert. Präs. Haben Sie gewonnen oder verloren? anwalts Dr. Werthauer erklärt der Zeuge, daß er bei Angeti.: Ich habe verloren, an einem Abende gegen 2000 M.- Präs gewirkt sei, nach dem alten Satz gebe: post hoc also propter hoc." Sen Amerikaner Murray, den ich in der American- Bar kennen ge der Beurteilung der Frage, wann wohl auf Frieda Woyda ein- Durch wen sind Sie bei Hecht eingeführt worden?-Angefl: Durch Frieda Woyda habe so lange ihre Beschuldigungen aufrecht erhalten, lernt hatte. Wir tamen dahin überein, daß wir aus einer gemein als sie von Stierstädter beobachtet wurde und als Herr Stierstädter fchaftlichen Kasse gegen die Bant sezen wollten. Wir schossen jeder Wie so tommt der Zeuge zu der Behauptung, daß Herr Stierstädter schlossen uns, noch einmal je 400 m. zu wagen, gaben uns aber falt gestellt wurde, fam plöglich die Wendung. Vert.: 400 m. ein. In furzer Zeit waren die 800 m. verloren. Wir enttalt gestellt worden ist? 8euge: Es steht doch die That das Ehrenvort im Verlustfalle aufzuhören. Jezt gewannen wir fache fest, daß der Auftrag, meine Befehle nicht auszuführen, von jeder 700 M. Wir entfernten uns dann und begaben uns nach einer Seite erfolgt ist, die the smiling niin is dumbfeinem gimmer im Hotel du Nord, wo wir bis gegen 4 Uhr morgens bernommen. Er habe, so führt er aus, die Friede Woyda dem Untersuchungsrichter nicht vorgeführt, noch vorführen lassen. Er habe gewesen zu sein scheint. Rechtsanwalt Dr. Werthauer: Glaubt lichste die nicht ganz unabhängig von Herrn Sternberg plauderten. Ich nahm die Gelegenheit wahr, ihm aufs eindringan dem Tage, als das Mädchen vernommen werden sollte, von der Beuge, daß die Fischer und die Wender weggebracht worden Gefahren zu schildern, einem der Polizeibeamten gehört, daß das Mädchen da sei, habe sie sind wegen der Zeitungsartikel oder wegen des Falls Woyda?- benen ein leidenschaftlicher Spieler ausgesetzt sei. Er versprach mir sich angesehen und habe dasselbe väterlich und eingehend ermahnt, die Wahrheit zu sagen und etwa falsche Beschuldigungen noch recht. 8euge: Aus welchen Gründen Sternberg die Fischer hat weg bann, nicht wieder zu spielen. Der Vorsigende hält dem die Wahrheit zu sagen und etwa falsche Beschuldigungen noch recht bringen lassen, weiß ich nicht, aber ich bin dem Angeklagten die Er Angeklagten vor, daß er 14 Tage später einen andren jungen Mann zeitig zurückzunehmen. Das Mädchen habe er dann erst zur Haupt- flärung schuldig, daß damals der Fall Woyda attenmäßig noch nicht mit in ein Lotal genommen habe, um dort zu spielen. Wolff bee verhandlung wiedergesehen. Er sei sehr erstaunt gewesen, jest au egiſtierte. Auf weiteres Befragen des Verteidigers werden That streitet dies, der Betreffende, der großzjährig gewesen sei, habe harthören, daß dies Kind feiner Aussage gedrift sein sachen festgestellt, aus denen hervorgeht, daß in der vorigen Ver- näckig darauf bestanden, ihn zu begleiten. Er habe niemals einen ſon. In seiner 15 jährigen Thätigkeit als Staatsanwalt habe er wohl zu unterscheiden gelernt zwischen eingepautten handlung ein taubstummer 8euge behauptet hat: er sei einmal Menschen zum Spiel verführt. An diesem Abend habe er 400 2. Aussagen und solchen, die auf wahren Erlebnissen be= von der Frieda Woyda ohne Grund verdächtigt, an- gewonnen. Der Angeklagte giebt ferner auf Befragen an, ihre Aussage auch verurteilt worden. daß er den Dr. Kornblum bei Hecht kennen gelernt habe. ruhen. Die Möglichkeit, daß Herr Stierstädter die Frieda Woyda gezeigt und auf bearbeitet haben tönnte, halte er für vollständig ausgeschlossen. Er Auf Befragen des Rechtsanwalts Heinemann giebt Derselbe habe einen verdächtigen Eindrud auf ihn erkläre unter seinem Eide , daß er kaum jemals einen Beamten von der Zeuge zu, daß er in der ersten Verhandlung das Gutachten des gemacht, es sei ihm auch mitgeteilt worden, daß er ein gewerbsPhysikus Dr. Störmer scharf angegriffen habe, er betont aber, daß mäßiger Spieler sei. solcher Es sei richtig, daß er den Mit er die volle lleberzeugung habe, daß Dr. Störmer sein Gutachten Spielern im Harmlosen- Klub manchmal mit Darlehnen unter die Arme nach bestem Wissen abgegeben habe. Rechtsanwalt Heinemann: gegriffen habe, aber freiwillig sei dies Der Herr Zeuge hat doch in dem ganzen Woyda- Fall nur einen geschehen. Ihm seien 100 000 W. in der eignen Tasche lieber einzigen Beeinflussungsversuch mitteilen können. als in den Taschen andrer Leute. Er habe sich vor den Darlehnssuchern nicht retten tönnen und deshalb habe er schon vor der Auflösung des Klubs den hat auch noch eine große Reihe von Fragen an Herrn Dr. Romen. Gedanken gehabt, sich von der Gesellschaft zurückzuziehen. Er betont, daß er seit Aufrollen des Falls Woyda in strenger Isolierung Als der Artikel im Berliner Tageblatt" erschienen sei, hätten sich sich befinde. Er bitte den Beugen um Auskunft, ob irgend welche v. Kröcher und v. Kayser bei ihm eingestellt, ihm den Artikel vorThatsachen festgestellt sind, die darauf hindeuten, daß er in irgend gelegt und darauf hingewiesen, daß derselbe sich auf seine Person welcher Verbindung mit seinen Freunden draußen stehe. Borf.: Auf- bezöge. Er müsse sich nach der Redaktion begeben um sich zu rechtwerden sollte. Er, Zeuge, habe schon längere Zeit Aussicht gehabt, fällig ist doch der Bivischenfall bezüglich der" Post"-Artikel. Es ist doch fertigen. Er habe dies versprochen und die Herren zum folgenden bei der Staatsanwaltschaft nicht länger zu bleiben und Angesichts sonderbar, wie eine solche Ordre gegeben werden konnte. Ver- Tage wieder bestellt. Er habe es dann aus leicht begreiflichen der Machinationen von seiten der Agenten und Freunde des teidiger: Ist es denn festgestellt, daß eine solche Ordre gegeben Gründen vorgezogen, das Angeklagten letteren selbst tönne er ja in dieser Beziehung nicht worden? Staatsanwalt: Darüber werden wir vielleicht in Weite zu suchen verdächtigen habe er sich auf die Polizei stützen müssen und des- wenigen Tagen Auskunft erhalten. Angell. Sternberg: Ich und dies den Herren v. Kröcher und v. Kayfer angezeigt mit halb auch dem Stierstädter die Anweisung gegeben, die Frieda zu habe mit den ganzen sogenannten Bestechungsversuchen bezüglich der dem Versprechen, sich zum Termin zu stellen. Er habe sich nach beobachten, als sie zu Blümkes gebracht worden war. Er habe mun Post" absolut nichts zu thun und habe keinerlei Anweisung gegeben. Baris begeben. Durch Nachricht von seiner Ehefrau sei er davon vers gelesen, daß Herrn Stierstädter von andrer Seite der Auftrag geAuf Ersuchen des Vorsitzenden wird Frieda Woyda Herrn geben worden sei, diese Anweisung nicht auszuführen. Wenn er eine Dr. Romen gegenübergestellt und dieser richtet in sehr nachbrüdlicher ständigt worden, daß das Berfahren gegen ihn eingeleitet ſei. Ahnung davon gehabt hätte, würde er sofort zu dem Regierungsrat Form eine Reihe von Fragen an das Mädchen, die darauf hinaus Nach einigen Wochen sei er nach Berlin zurückgekehrt. Da er an Dieterici oder dem Polizeipräsidenten gegangen sein und lebhafte laufen, ob es ihm ins Gesicht sagen wolle, daß es ihm früher auf genommen habe, daß er verhaftet werden solle, und da die Artikel Beschwerde erhoben haben, alle feine väterlichen Ermahnungen die Unvahrheit gesagt habe. im Berl. Tagebl." fortfuhren zu erscheinen, habe er vorgezogen, wieder davon zugehen. Er habe sich eine Zeit lang in auf die Frage warum? verweist sie wieder auf Stierstädter. Frieda bleibt dabei, daß fie frither die Unwahrheit gesagt habe und Wiesbaden aufgehalten, wo er sich unter falschem Namen angemeldet hatte. Einige Tage nach seinem Eintreffen in Wiesbaden habe er Der nächste Zeuge ist aus den Zeitungen gesehen, daß die Herren v. Stayser und v. Ströcher verhaftet worden seien. Präsident: Konnte Sie dieser Umstand denn nicht bewegen, sich der Behörde in Berlin zu stellen? Sie waren doch im Berliner Tageblatt" öffentlich des Falschspiels bezichtigt worden und hatten die Herren dadurch in eine höchst üble Lage gebracht. Mußten Sie sich nicht sagen, daß Sie sich von dem Verdacht des Falschspiels reinigen mußten? Anget: Herr Präsident, es gehörte eine
kennen gelernt habe, wie Herrn Stierstädter, dem es neben Herrn v. Tresckow in erster Reihe zu danken sei, daß die Uebelthaten, um die es sich hier handle, aufgedeckt worden seien. Er( Zeuge) habe wiederholt Beranlassung genommen, dem Herrn Regierungsrat Dieterici zu erklären, daß er geradezu erstaunt sei über die Pflichttreue dieses Beamten. Er habe sich sehr gewundert, daß ein solcher Beamter mit so anerkennenswerter Dienst freude plöglich kaltgestellt
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und zwar auf Grund des§ 158 des Gerichtsverfassungs Gesetzes, wonach er als Staatsanwalt zur Erteilung solcher Anweisung nicht der Genehmigung der Polizeibehörde bedürfe. Für ihn falle die Frage, wann die Frieda Woyda wohl zu einer anderen Meinung gefommen fein mag, mit dem Augenblid aufammen, da Herr Stierstädter lahm gelegt wurde und nun die Agenten und Freunde des Angeklagten Sternberg freie Hand zu ihren Wachinationen hatten. Der Zeuge bekundet dann seine Eindrücke über die Bernehmung der Frieda Woyda in der ersten Verhandlung. Das Mädchen sei damals seelisch und physisch gradezu feciert worden, es habe sich aber gegen ihre Glaubwürdigkeit
nicht dagewesene Verdunkelungsversuche
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Angeklagter Sternberg
Justizrat Kleinholz,
der früher die Verteidigung mitgeführt hat. Er bekundet nach seiner Erinnerung über die Aussagen, die Frieda Woyda in der ersten Verhandlung gemacht hat. Ihm ist namentlich in Erinnerung, daß Frieda Woyda behauptet habe, mit Gewalt zu dem unzüchtigen Aft bewogen worden zu sein. Er habe damals dem Mädchen in seinen Erzählungen nicht geglaubt, sondern direkt den Eindruck gehabt, als ob das Mädchen stark gelogen habe.
Rechtsanwalt Dr. Möhring,
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zu große Ueberwindung
absolut nichts einwenden laffen. dazu. Präf.: Sie sind dann zwar nach Berlin zurückgekehrt, Einige 8wischenfälle hatten damals geradezu eine dramatische früher Landrichter, stand zu Sternberg und feinen Geschäftsunter- haben sich aber in Ihrer Wohnung verborgen gehalten. Wirkung. Das Kind habe damals einen geweckten, findlichen und nehmungen in Beziehung. Auch war er Mitverteidiger im ersten Angett: Ja, ich bin nur des Abends ausgegangen. Ich würde schamhaften Eindruck gemacht. Das Kind machte einen vorzüglichen Prozeß. Wo Kapitän Wilson die Gelder her hatte, wiffe er nicht, mich auch schließlich gestellt haben, wenn mich nicht ein Unglücksfall Eindruck, es erhielt von allen Seiten, d. H. von solchen Personen, ebensowenig ob Luppa viel mit Wilson verhandelt habe. Nun seien ihm betroffen hätte. Auf dem Flur meiner Wohnung geriet ein Vorhang die ihr näher getreten waren, das glänzendste 3eugnis über die Dienste, die die Hausmann angeblich der Polizei leistete, manche in Brand, beim Löschen des Feuers erlitt ich erhebliche Wunden, so fiber seine Zuverlässigkeit und in einzelnen ganz eklatanten Bunften Gerüchte zugekommen, er habe gesehen, daß in der Fournaçon- Sache daß ich ärztliche Silfe in Anspruch nehmen mußte. Präs.: habe sich ergeben, daß es die Wahrheit fagte. Der Beuge weist noch gegen Sternberg in einer Weife vorgegangen werde, die er nicht billigen Haben Sie nicht aus den Beitungen erfahren, daß die Vorunterden Gedanken zurüd, daß er veranlaßt habe, daß Frieda Woyda zu fonnte, er habe manche ungewöhnliche Schritte gegen Sternberg feft- fudnung gegen die Herren v. Ströcher, v. Kayser und v. Schachtmeher Blümtes gebracht worden sei. Das sei das eigenste Vorgehen des stellen können, daß aus der Summe dieser Beobachtungen und geschlossen war? Angel.: Jawohl.- Präs.: Und doch stellten Herrn Wertmeister gewesen. Andrerseits seien in dieser Sache viele Empfindungen heraus das Gerechtigkeitsgefühl ihn antrieb, in der Sie sich nicht zum Termine, wie jie versprochen hatten?- Angel.: in den Annalen der Strafrechtspflege noch Sache thätig zu sein, da er das Gefühl hatte, daß in der Nein. Präs.: Nun fand die Verhandlung statt, die Herren Woyda- Sache gegen einen Unschuldigen alles mögliche auf wurden freigesprochen und nun nach dieser günstigen Wendung, am geboten werden sollte, um ihm etwas um ihm etwas anzuhaften. Deshalb 24. Ottober, stellten Sie sich dem Untersuchungsrichter. Angefl.: gemacht worden. Er ſei überall auf Sternbergs Geld gestoßen habe er die ihm oberflächlich bekannte Angeklagte Scheding, die ihm Jawohl. Auf Befragen des Oberstaatsanwalts Dr. Jenbiel giebt und habe schließlich sich nicht anders helfen tönnen, als jeden, der für ein zu Gunsten einer Verwandten abgelassenes Gnadengesuch der Angeklagte an, daß er im allgemeinen ein solche Verdunkelungsversuche machte, festnehmen zu lassen. Wegen dankbar war, zu Blümfes geschickt, um sich nach dem Charakter der lagu höchst solides Leben erwiesener Begünstigung seien in der ersten Verhandlung Frieda Woyda zu erkundigen. Eine Anzahl von Fragen des Staatsgeführt habe. Mit Ausnahme der Spielabende sei er stets früh nach 16 Personen unbeeidigt geblieben. anwalts Braut beziehen sich auf das Vorleben des Beugen. An diese Aussage des Dr Romen knüpfen fich zahlreiche Die Auseinandersezungen über diesen Punkt sind etwas erregt. Hause gekommen. Fragen der Verteidiger, die sich auf die Ansichten desselben Rechtsanwalt Werthauer bittet, diese Fragen ebenso abzulehnen, Der zweite Verteidiger, Rechtsanwalt Chodziesner, läßt sich von über die Glaubwürdigkeit der Frieda Woyda, über das Verhalten wie vorher die dem Staatsanwalt Romen unterbreitete Frage be- Wolff bestätigen, daß der des Schußmanns Stierstädter 2c. beziehen. Rechtsanwalt züglich des Eids der Socialdemokraten. Der Staats Herzog von Hohenlohe Dehringen Fuchs I: Der Herr Zeuge hat dem Zeugen Stierstädter das anwalt hält diese Fragen zur Prüfung der Glaubwürdigkeit des durch seinen Sekretär Dr. Thielemann an den Herrn Prins- Reichenglänzendste Zeugnis gegeben. Würde er dabei bleiben, wenn er Bengen für nötig. Er halte den Zeugen der Begünstigung für ver- heim die Aufforderung habe richten lassen, er möge feine Spielweiß, daß Herr Stierstädter vormittags mit einer Person wegen dächtig. Durch Befragen wird festgestellt, daß der Zeuge, bevor er schuld ant Wolffs Socius bezahlen. Der Herzog war damals Kuppelei amitlich verhandelte und abends sich an derselben Person sich dem juristischen Studium widmete, Tischler war. 1889 jei er Amts- Präsident des internationalen Unionklubs in Baden Baden , wo und an einer andren Frauensperson sittlich verging? richter geworden, 1897 im Disciplinarverfahren aus dem Amt geschieden. Prins- Reichenheim den Spielverlust von 400 000 m. erlitt. Der Beuge: Er habe keine Kenntnis davon, daß Stierstädter 14 Tage nach dem Disciplinar- Urteil sei ihm vom Justizminister Angeklagte Wolff erklärte ferner, daß nach einem allgemein veraus Anlaß einer amtlichen Handlung sich vergessen hat. Schönstedt nahe gelegt worden, seine Wiederanstellung im Staats breiteten Gerücht Prins Reichenheim eine Million in Er habe nur gelesen, daß Stierstädter mit der Hausmann geschlecht dienste sofort zu beantragen. Formell stützte sich das Urteil auf Monte- Carlo verloren habe. Auf Befragen des Angeklagten lich verkehrt habe. So sehr er es bedauere, daß ein so überaus Dienstentlassung darauf, daß er als unverheirateter Mann jahrelang v. Kayfer bestätigt Wolff, daß er mit einigen ihm von früher her pflichttreuer und findiger Beamter sich vergessen hat, vorher nach einander in intimem Verkehr mit einigen unverheirateten bekannten Klubmitgliedern auf dem Korridor des Centralhotels Arm in so habe dies doch auf das, was vorher liegt, nicht den geringsten Mädchen gestanden und eine der letzteren Einfluß. Seine Ermittelungen hätten sich bis zum Tipfelchen über irrfinnig erkannt worden die inzwischen als Arm gegangen sei und daß die ihm zugefandte Einladungskarte zum Ereinmal eine turbulente Scene im öffmmgsdiner nicht vom Direktoriumi, sondern vom Grafen v. Egloffdem bewahrheitet. Wenn Stierstädter seinen eigenen Vorteil Gerichtszimmer gegen ihn aufführte. Thatsächlich glaube er Grund stein ergangen und unterzeichnet war. hätte wahrnehmen wollen, dann hätte er sich auf die andre zu haben, daß andre Gesichtspunkte, namentlich ein Aufsehen erSeite geschlagen und er sei der Ueberzeugung, daß sich die regendes Urteil in einer Straffache gegen den damaligen Redacteur es wird zur Beweisaufnahme geschritten. Legende von dem Schloß am Genfer See leicht des Tageblatts", Harig, in welcher er Referent war, zu dem zur Wahrheit hätte machen lassen. Rechtsanwalt Fuchs I: Disciplinarurteil mit beigetragen haben. Er fei später ohne jedes Würde der Herr Zeuge Herrn Etierstädter noch für nicht vor Bedenken zur Rechtsanwaltschaft beim Oberlandesgericht Stettin eingenommen" erachten, wenn er hört, daß nach der eidlichen Aus: zugelassen worden. Seiner Zeit war ihm für seine Thätigkeit bei fage eines Beugen derselbe gesagt hat:" Und wenn ich Tag Sternberg ein Monatsbezug von 600 W. und ein Tantiemebezug, und Nacht arbeiten soll der Jude muß hinein"? im ganzen ein Gehalt von etwa 12 000 m. zugefichert worden, jezt 8euge: Ich weiß nicht, ob ein Beuge dies eidlich bekundet hat. beziehe er monatlich 700 M. Ein besonderes Honorar für seine Wenn dies etwa auf Herrn Kriminalfommissar Thiel sich beziehe, so Thätigkeit in diesem Prozeß erhalte er nicht. soll dieser, wie ich höre, auch nicht mehr in Berlin weilen! Hierauf wird die Verhandlung auf Freitag 92 Uhr vertagt. Rechtsanwalt Fuchs I: Da sich der Herr Zeuge auf seine fast 15jährige Erfahrung berufen, da frage ich denn: Sind Sie nicht derselbe Staatsanwalt, der seiner Beit einmal gesagt hat, die Eide der
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Socialdemokraten seien Meineide?*)
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Der Prozeß gegen die Harmlosen
3. Tag.
Damit ist die Vernehmung des Angeklagten Wolff beendet und Zeuge Student der Medizin Janta hat vielfach an dem Spiel teilgenommen. Er bekundet, daß die brei Angeklagten häufig gemeinsam die Bank gehalten haben. Er habe einmal 20 000. verloren und glaube, daß sein Geld zumeist in die Taschen der Bankhalter geflossen sei. Der Benge meint, daß ihm seine ganze Spielthäfigfeit gegen 50 000 m. gekostet habe, davon gingen aber erhebliche Summen ab, die er gelegentlich mit andren Klubmitgliedern bei Besuchen der Amor- Blumensäle oder andrer Lokale verausgabt habe.
Der folgende Zeuge, Freiherr v. Schrader, hat die Angeklagten v. Kröcher und b. Schachimeher im Kurhaus in Wiesbaden kennen gelernt. v. Kröcher habe erzählt, daß er in den nächsten Tagen das Eintreffen eines reichen Heern erwarte. Am folgenden Lage sei dann Herr Wolff gekommen. Nach einem gemeinschaftlichen Abendefsen sei Baccarat gespielt worden, wobei der Zeuge an v. Kröcher 1500 m. verloren habe. Darauf wird die Sigung bis Freitagvormittag 91/2 Uhr ver
Tokales.
Der Vorsitzende beanstandet diese Frage, der Verteidiger bittet Der Vorfigende, Landgerichtsdirektor Oppermann, eröffnet die um Gerichtsbeschluß. Der Gerichtshof beschließt, diese Frage nicht Sigung um 91 Uhr. Die Bernehmung des Angeklagten Wolff wird zuzulassen, da sie mit dieser Sache nichts zu thun habe fortgefeßt. Er glaube, daß er den Herrn v. Kröcher in einer und außerdem so gestellt sei, daß der Gerichtshof gar nicht in der Restauration getroffen und durch ihn nach und nach die übrigen tagt.- Lage fei, zu prüfen, inwieweit die Behauptung wahr sei.(?)- Herren tennen gelernt habe. Ursprünglich habe er deren Gesellschaft snis sinapon Rechtsanwalt Fuchs I: Haben Sie einen thatsächlichen Anlaß dafür, aufgesucht, weil sich ihm dort eine anregende Unterhaltung bot, dann sei einmal ein fleines Spiel gemacht worden, bis es nach und daß die Agenten Frieda Woyda beeinflußt haben? 8euge: Ja, Präs. Haben Sie denn Bur Lokalliste. Am Sonnabend veranstalten die Arbeiter der ich hatte von dem Zeugen Stierstädter Kenntnis davon, nach ein wöchentliches daraus wurde. baß auf Blümfe3 eingewirkt worden fei durch Hingabe nicht die Gefahr erkannt, die für Sie bei Ihrer Vergangenheit Firma Simens u. Komp., Charlottenburg , in dem Lokal Bandel darin lag, mit diesen weit jüngeren der gstraße 35, Moabit , ein Vergnügen. Dieses Lotal steht, wie bekannt, Lenten aus den besten Kreisen m zu unsren Versammlungen nicht zur Verfügung. Es wird versucht, Die Lokalkomumission. zu verkehren? Angell: Herr Präsident, es war wirklich Billets in Genossenkreisen abzufezen. amtlicher eine angenehme Gesellschaft, auch wenn nicht gespielt Auch in wurde und ich hatte mir auch vorgenommen, nicht zu spielen. Auch in wurde und ich hatte mir auch vorgenommen, nicht zu spielen. er sich in Bräf. Haben Sie nicht auch im Savoy Hotel gespielt? Angett: Ja, wenn ich nicht irre, zweimal.- Präs.: Von
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eines Rings 2C. Der Verteidiger veriveist noch auf eine Verfügung des Staatsanwalts Romen, in der aus*) Staatsanwalt Romen hat 1898 in Hamburg in Eigenschaft eine solche Verdächtiguna laut werden lassen. Frankfurt a. M., wohin er später versezt wurde, erging Ausfällen gegen die Socialdemokratie.
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