Genossen Singer im Seniorentonvent geltend gemacht. Man hat von Centrumsfeite die Bedingung daran geknüpft, daß unfre Genossen auch die konstitutionellen Repräsentationspflichten" erfüllen müßten. Singer hat darauf erwidert, daß der socialdemokratische Vicepräsident alle geschäftsordnungsmäßigen Pflichten erfüllen werde. Daß die Pflege höfischer Beziehungen nicht zu diesen Pflichten gehört, darüber hat er aber gleichfalls feinen Zweifel ge= laffen.( Siehe Vorwärts" Nr. 268, 16. November.) Trotzdem wurden die von unsrer Fraktion präsentierten Kandidaten nicht gewählt.
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Dies der einfache und flare Thatbestand, über den, soweit das Verhalten unsrer Fraktion in Frage kommt, unsres Erachtens kein Wort weiter zu verlieren wäre; sie hat durchaus forrett gehandelt: fie macht Anspruch auf die Rechte, die ihr nach dem Brauche des Reichstags zustehen, sie verspricht alle Pflichten zu erfüllen, die ihr daraus geschäftsordnungsmäßig erwachsen.
einer
Da erging fich unser Karlsruher Parteiblatt, der„ Volksfreund", in Betrachtungen darüber, daß doch unsre Genoffen um Ceremonie willen nicht auf ein wichtiges Recht verzichten dürften, es wäre doch ganz interessant, Singer mit Wilhelm II. zusammen zu sehen; im badischen Landtag würde der in Frage kommende socialdemokratische Kandidat nicht zögern, das Amt im Präsidium mit allen Verpflichtungen" zu übernehmen usw. Als ihm darauf vom demokratischen badischen Landesboten" vorgehalten wurde, daß er winsche, socialdemokratische Führer sollten beim Kaiser in Audienz gehen, erklärte das Parteiblatt, daß davon gar keine Rede sein fönne; es handle fich nicht um höfifche Pflichten, Audienzen und Hofbälle, sondern um die Ausführung staatsrechtlicher Afte, Ueberreichung von Adressen usw."
Worten.
schreiten.
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In der Mannheimer Boltsstimme" hielt nun ein Genoffe St. den Zeitpunkt zu einem großen Entrüstungsartikel gegen den Volksfreund" für gekommen und der„ Volksfreund" antwortete darauf in einem noch größeren Artikel mit Aufwand von noch mehr großen Auch das„ Volksblatt für Halle" findet bereits Grund zum EinAll die viele Tinte hätte nicht vergossen zu werden brauchen, wenn die Artikelschreiber genau gelesen hätten, wie sich die Sache verhält. Es ist ein reiner Streit um des Kaisers Bart. Der Volksfreund" will, daß die socialdemokratische Reichstags- Fraktion alle Rechte wahrnehmen soll, die ihr zukommen: das thut fie; er will, daß fie alle daraus erwachsenden Pflichten( staatsrechtliche Alte", sagt er) erfüllen soll: dazu hat sie sich auch bereit erklärt. Der Boltsfreund" will so wenig wie seine Kritiker, daß die Fraktion höfische Pflichten" übernimmt. Daß die Fraktion daran nicht denkt, hat Singer mit aller Deutlichkeit erklärt. Wozu also der ganze Streit?
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Wir fügen noch hinzu, daß leider ein geschriebenes Recht, nach welchem die Präfidialposten nach der Stärke der Fraktionen zu verteilen find, nicht besteht; es ist nur parlamentarischer Brauch. Die bürgerlichen Barteien haben der Socialdemokratie gegenüber diesen parlamentarischen Brauch um höfischen Brauches willen ge
brochen.
Nur um der Möglichkeit einer Legendenbildung vorzubeugen, als hätte die Fraktion leichtfertig auf ein wichtiges geschäftsordnungsmäßiges Recht verzichtet, haben wir das Wort hierzu ergriffen.
Gemeindewahlen. In Breslau fanden Ersatzwahlen zum Stadiverordneten- Kollegium in 10 Bezirken statt, an denen sich die Parteigenossen beteiligten. In 6 Bezirken, die für die Arbeiter sehr ungünstig sind, wurden nur Zählkandidaten aufgestellt, die ohne jede Agitation ganz beachtliche Stimmenzahlen erhielten. In den vier andren Bezirken vermehrten sich die socialdemokratischen Stimmen/
recht beträchtlich. Gewählt wurde zwar kein Parteigenosse, doch
fommen in einem Bezirk
Aus diesem Grunde und da uns das Wohl und Wehe aller| Fälle eine Gesamtstrafe bon givei Wochen Mittelarrest. unsrer Arbeiter und Angestellten, ohne Ansehen der Personen, am Der Gerichtshof erkannte auf fünf Tage Mittelarrest wegen Herzen liegt, wir auch die Hoffnung für die Zukunft nicht sinken vorschriftswidriger Behandlung eines Untergebenen, bon der ließen, also bessere Zeiten erwarteten, haben wir uns zu Anklage der Mißhandlung sei. freizusprechen. Der Ver den letztens getroffenen Maßnahmen entschlossen, in denselben die urteilte erklärte jedoch, sich bei diesem Richterspruch nicht zu beeinzige Möglichkeit fonstatierend, feinen unsrer Arbeiter entlassen ruhigen und will Berufung einlegen.
zu müssen, wo dies sonst aber bei fast allen Werken geschehen.
Die Staatsanwaltschaft hat gegen das freisprechende Urteil Leider sind die Verhältnisse stärker, als unser auf das allge in der Straffache gegen Graf Bückler, Redacteur Dr. Bötticher und meine Wohl hinzielende gute Wille und besten Absichten; wir Schriftsteller Heinrich Böckler Revision eingelegt. Bekanntsehen uns nun gezwungen, das eintreten zu lassen, was wir mit lich sind die Genannten von der Anklage der Aufreizung verunsern Absichten zu verhindern beabsichtigten.
Hierdurch ersuchen wir also alle diejenigen Arbeiter, welche schiedener Bevölkerungsklassen gegen einander freigesprochen worden. mit den jetzt gültigen Löhnen 2c. troß unsrer Zusage, daß wir Härten vermeiden wollen und wo angängig unsre Unterstügung werden angedeihen lassen, demnach nicht glauben, sich über die schlechte Zeit hinweghelfen zu können, ihre Entlassung entgegenzunehmen und wünschen wir denselben hierdurch anderwärts bestes Wohlergehen.
Wer dagegen mit uns solidarisch auch die gegenwärtig fehr ungünstige Zeit durchzufämpfen bereit ist, nehme die Versicherung entgegen, daß wir seiner auch in besseren Zeiten gedenken werden. Doch wie Gott will!
Betschau, den 20. November 1900. Betschau Weissagter Landwirtschaftliche Maschinenfabrik und Eisengießerei A. Lehnigk Akt.- Ges.
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China.
Eine deutsche Schlappe?
Die Morning Post" meldet das Gerücht, daß die deutsche Expedition der Kolonne Port, welche nach Stalgan vorstoßen sollte, auf starten Widerstand gestoßen nnd zurückgeschlagen worden sei. Das Gerücht erhält durch den Umstand eine ge: visse Wahrscheinlichkeit, daß Waldersee Verstärkungen abgesendet hatte mit der Weisung, fich auf dem Rückweg mit der Kolonne York zu vereinigen. Die Morning Post" meldet ferner, daß das] Konzert der Mächte
In diesem Aufruf wird zunächst behauptet, daß gute Beiten bisher für das Betschauer Wert nicht dagewesen seien. 6-8 Proz. in eine starke Disharmonie geraten sei. Die Friedensverhandlungen Dividende für die Aktionäre Ueberstunden für die Arbeiter hätten einen feineswegs befriedigenden Verlauf genommen, so daß - für die Arbeiter, jedoch eine vollständige Erschütterung des internatio nalen Konzerts durch nicht unmöglich sei. Auch eine Einigung.
ändern.
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Die chinesischen Diplomaten werden sich völlig zerschmettert
das sind freilich keine guten Zeiten für die Unternehmer läßt sich das Uebel wohl ertragen. Es wäre auch zu fragen, ob die Dirittion gleichfalls ihre Bezüge herabgesetzt hat, was wohl eher möglich gewesen wäre, als bei den Arbeitern, die so schon jämmerlich entlohnt werden. Darüber schweigt sich die Entgegen den obigen Nachrichten melden die„ Times", daß die große Erklärung der Direktion aus, und es nimmt sich etwas Gesandten sich wenigstens in einem wichtigen Punkte geeinigt hätten. fonderbar aus, wenn zum Schluß der Wille Gottes angerufen wird. Sie seien nämlich übereingekommen, daß die offenbare unWenn so fromme Herren in der Direktion thätig sind, dann wäre aufrichtigkeit, welche die Chinesen dadurch bewiesen, daß sie ihnen das Studium des alten Testaments sehr zu empfehlen, ihre im Auslande tendenziöse Nachrichten verbreiteten, in der gemeinHandlungsweise gegen die Arbeiter müßte sich dann aber sehr ia men Note, deren Ueberreichung sich infolge der auseinandergehenden Interessen der europäischen Mächte verzögert hat, ErMittlerweile haben nun doch Verhandlungen mit den Aus- wähnung finden soll. ständigen stattgefunden, und zwar im Beisein des Bürgermeisters. Es wurde ein Schriftstück aufgesezt, nach welchem die fühlen! Kommiffionsmitglieder sich verpflichten sollten, für die Wiederaufnahme der Arbeit einzutreten, die Direktion sich aber verpflichtete, wenn die Konjunktur günstiger sich gestaltet, d. h. wenn wie bisher wieder 10/2 Stunde gearbeitet wird, die früheren Löhne wieder gezahlt werden. Die Kommission hatte dieses Schriftstück unterzeichnet. Als jedoch die Arbeiterschaft Kenntnis davon erhielt, machte sich allgemein eine Mißbilligung geltend. Schließlich wurde auf abermalige Vorstellung beim Direktor zugebilligt, daß die Stundenangabe in dem Schriftstück gestrichen wird. Die Arbeiter verlangten einzufügen:" Wenn mehr als acht Stunden gearbeitet wird." In diesem Fall sollten die alten Löhne gezahlt werden. Das Verlangen wurde von dem Direktor abgelehnt und darauf mit 252 gegen 11 Stimmen die Fortsetzung des Streits beschlossen. mit den Vertretern der Organisation verhandelt hätte. Durch das Wahrscheinlich wäre eine Verständigung erzielt, wenn die Direktion Eingreifen des Landrats und Bürgermeisters ist die Situation nur verwirrt, weil die Herren von den Dingen keine Kenntnis haben. Der Kampf dauert also fort.
Den„ Times" wird aus Peking vom 20. d. M. telegraphiert: Li- hung- Tichang habe geäußert, die Ernennung Jüchangs zum Gouverneur von Hupe sei infolge des energischen Widerspruchs des englischen Gesandten rückgängig gemacht worden; an seiner Stelle fei Ching Hsing, der Schazbeamte von Honan , ernannt worden. Diese Ernennung, besagt die Meldung der" Times" weiter, ſei ebenso unerwünscht, wie die Yüchangs.
Unwahrscheinlich
flingt, was sich die Frankfurter Zeitung " aus New York melden läßt: Die" Saa" sagt, der deutsche Vertreter in Peking verlange Enthauptung des Prinzen Tuan und andrer Würden. träger, bevor weitere Verhandlungen mit den chinesischen Friedenstommiffären erfolgen.
inzwischen längst aufgegebenen Standpunkt der famosen Bülow- Note Wir können nicht glauben, daß Deutschland sich wieder auf den stellen könnte. So unintelligent ist die deutsche Diplomatie denn doch nicht. Letzte Meldungen.
Berlin , 23. November. ( W. T. B.) Feldmarschall Graf hohem Lohn nach Vetschau gesucht werden. Mögen diese walderje e meldet aus Beting: Detachement Mühlenfels hat am zwei Parteigenossen gegen zwei Beilen zur Warnung für die dortigen Arbeiter gelten. 20. November stärkere Borerbanden nach kurzem Gefecht aus Streifvergehen. Der Maurer Julius Zierepp aus Potsdam Antiatschwang vertrieben. Boyer haben 50 Tote, 8 Geſchüße wurde wegen Nötigung und Beleidigung, begangen an dem Maurer verloren. Die Eskadron der Kolonne Yord, Rittmeister Rusche, Nähring aus Werder a. H., zu drei Monaten Gefängnis hat die Nachhut der von Hsüenhwa auf Hwaian zurückgehenden verurteilt. Der Angeklagte hatte den Nähring nach seinen Verbands- Truppen angegriffen und 8 Gepäckwagen mit Geld, Munition und papieren gefragt, und da derselbe keine besaß. ließ sich Bierepp hin- Ausrüstung erbeutet. Chinesen hatten 30 Tote und scheinen unter reißen und gebrauchte in der Aufregung einige beleidigende Aus- General Majütun und Hochentai in Auflösung nach der Provinz drücke. Schanst zu fliehen.
Konservative in Stichwahl. Die beiden Konservativen erhielten 578 und 567 und die Socialdemokraten 454 und 453 Stimmen. Den Ausschlag werden die Liberalen bezw. Freifinnigen geben, die 142 und 133 Stimmen erzielten. Es wird den Freifinnigen, deren Kandidaten bei der Landtagsnachwahl nur durch socialdemokratische Hilfe gewählt wurden, gewiß lieb sein, daß fie sobald Gelegenheit finden zu zeigen, daß ihre politische Einsicht und Charakterfestigkeit nicht hinter der der Socialdemokratie zurücksteht.
gegeben.
wird.
Franzöfifche Kammer.
Redner
Bei der Gemeinderatswahl in Gera wurden, wie wir bereits einen Arbeitsnachweis errichtet, der in der Verwaltung eine Der Holzarbeiter Verband hat für seinen Gau in Thüringen turz berichteten, 5 Parteigenossen gewählt. Zu besetzen waren vollkommen nnparteiische Stellung einnehmen soll. Von diesem Ge- Lehte Nachrichten und Depelihen. 18 Mandate, so daß die bürgerliche Liste 8 Mandate errang. Nach fichtspunkt aus wurde in Verhandlung mit der Tischlerinnung in den Gesamtstimmenzahlen kämen der bürgerlichen Liste mur 6, der Erfurt getreten, die ihr Einverständnis mit der neuen Einrichtung socialdemokratischen.7 Mandate zu; wurden doch im ganzen befundete. Es ist darauf die Verständigung erzielt, daß die Leitung Paris , 23. November. ( W. T. B.) In der Nachmittags25 502 bürgerliche und 25 902 socialdemokratische Stimmen ab- und Verwaltung des Arbeitsnachweises dem Holzarbeiter- Verband Sigung interpellierte Vigne über das Drama von Zinder. In Siegmar bei Chemnitz wurde der socialdemokratische verbleibt, der Tischlerinnung aber eine Kontrolle zugestanden erinnert daran, daß er in einem Buche die schwersten Anklagen gegen gewiffe Offiziere und Beamte im Sudan erhoben Kandidat gewählt und ebenso in Sedlingen( Anhalt). erwartet habe, wegen dieses Buches an= In Gottesberg in Schlesien , im Kreise Waldenburg, wo des Verbands Meldestellen vor, welche die Aufgabe haben, die Ver- geflagt zu werden. Die Organisation des Arbeitsnachweises sieht in allen Filialen und vergeblich Er schildert sodann die von der Kolonne fich die Barteigenoffen zum erstenmale an den Stadtverordneten- mittelung von Arbeitsstellen möglichst mit Kräften vom Orte selbst Boulet- Chanoine begangenen Greuelthaten. Oberst Klobb sei ausWahlen beteiligten, wurde ihr Kandidat mit großer Mehrheit gewählt. auszuführen und nur, wenn geeignete Arbeitskräfte am Ort nicht gesandt worden, um diese Kolonne an der Fortführung der VerEinen Achtungserfolg erzielten auch unsre Genossen in Konstanz vorhanden sind, der Centrale, die in Erfurt ihren Siz erhalten hat, wüstungen und Mezeleien zu verhindern. Redner verlangt, daß an in Baden bei ihrer erstmaligen Beteiligung. Sie erzielten 236 Stimmen Meldung zu machen. Durch die Centrale soll dann der Austausch den Verübern von Verbrechen Justiz geübt werde und ſpricht dann gegen 549 bürgerliche. Konstanz ist eine Hochburg des National- von Arbeitskräften über den ganzen Bezirk erfolgen. Die Arbeits über den Sklavenhandel im Sudan sowie über Grausamkeiten, die vermittelung geschieht für die Verbandsmitglieder kostenlos, die in Madagaskar begangen find. Lasies findet die Erzählungen, die Arbeitgeber haben, da fie die Zahlung einer festen Bauschalsumme Vigne vorgebracht habe, übertrieben. Redner hält der Regierung vor, ablehnten, für jede stattgefundene Vermittelung eine mäßige Gebühr daß sie zu übereilt gegen Boulet und Chanoine gehandelt habe und zu entrichten. daß sie bloß auf die Denunziation des Lieutenants Beteau hin den Oberst Klobb ausgesandt habe, um beide verhaften zu lassen. Guillain, der frühere Minister der Kolonien, rechtfertigt die Absendung des Obersten Klobb und gedenkt in rühmenden Worten Klobbs und Galienis.( Beifall.) Die Sigung wird hierauf aufgehoben.
liberalismus vom alten Schlage.
Eine Wahlkreiskonferenz des Wahlkreises Grünberg Freystadt beschloß, entsprechend dem Parteitagsbeschlusse. sich nun mehr an den preußischen Landtagswahlen zu beteiligen. Man hofft bei einer eventuellen Wahl das Bünglein an der Wage zu bilden und will dann eins der beiden in Frage kommenden Mandate für sich in Anspruch nehmen.
Die Errichtung eines Partei- und Gewerkschaftshauses beschlossen Socialdemokraten und Gewerkschaften in Elberfeld . Zu diesem Zweck sollen die„ Wilhelmshöhe " und zwei Nachbargrundstücke zum Preise von 145 000 M. angekauft werden.
Berichtigung. Bei den Stadtverordnetenwahlen in Deffau er zielten unsre Genossen nicht 1000, sondern 1600 eigene Stimmen. Polizeiliches, Gerichtliches uho. Wegen Beleidigung des Stadtrats von Zittau wurde der Redacteur der„ Chemnitzer Boltsstimme", Genosse Schöpflin, zu 120 M. Geldstrafe verurteilt.
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Der Ausstand der Schiffchensticker in Blauen i. 2. erstreckt sich zur Zeit auf 23 Betriebe mit 92 Arbeitern. In 25 Betrieben mit 152 Arbeitern ist der geforderte Tarif bewilligt. Gegenwärtig schweben Verhandlungen vor dem Gewerbegericht. Ausland.
Den streikenden Straßenbahnern von Lyon haben sich auch die Omnibuskutscher und Schaffner angeschlossen. Der socialistische Bürgermeister versucht zu vermitteln und empfängt täglich Deputationen der Arbeiter. Die Direktion der Gesellschaft, welche ebenfalls täglich Sizungen abhält, hat noch keine be friedigende Buſage gemacht. Die Streitenden befürchten, daß man versuchen werde, den Betrieb mit Hilfe von Soldaten und der Polizei aufrecht zu erhalten. Dies würde leicht Anlaß zu größeren Ruhestörungen geben. Echon jetzt sucht das Publikum, das ganz auf feiten der Streifenden steht, die Ausfahrt von Wagen in jedem In St. Etienne streiten ebenfalls die all zu verhindern. Straßenbahn- Angestellten.
Gerichts- Bettung.
Boeren- Kämpfe.
London , 23. November. ( W. T. B.) Die Abendblätter ver öffentlichen ein Telegramm aus Middelburg , in welchem Einzelheiten mitgeteilt werden über die Kämpfe, die in der Nähe der Station Balmoral und der Wilge Niver Station stattgefunden haben. Aus dem Telegramm geht hervor, daß die Boeren bei dem Angriff auf diese Posten an Toten und Verwundeten insgesamt 180 Mann verloren haben.
End
Paris , 23. November. ( W. T. B.) Der Senat nahm die Genoffe Paul Jahn- Berlin erhielt gestern vom Schöffen Amnestievorlage an, welche alle wegen Breßvergehen und wegen gericht in Finsterwalde wegen Ungebühr vor Gericht" eine fofort zu vollstreckende Haftstrafe von 48 Stunden. Er stand unter Anklage Berstöße gegen das Versammlungsrecht sowie während der antisemitischen Unruhen in Algier verhängten Strafen umfaßt. wegen Bürgermeister Beleidigung, begangen in einer Ver jammlung während des Tabalarbeiter- Streits, wegen welcher drei Dijon , 23. November. ( W. T. B.) Präsident Krüger traf heute nachmittag 54 Uhr hier ein. Schon auf den verschiedenen Monate Gefängnis beantragt waren. Auf die wiederholte zurechtWegen Mikhandlung und vorschriftswidriger Behandlung Stationen, die der Eisenbahnzug passiert hatte, so in Avignon , weisung des Gerichtsvorsitzenden, sich in den Schranken der er eines untergebenen hatte sich am gestrigen Freitag der Unteroffizier Tarascon , Valence und besonders in Lyon waren dem Präsidenten teidigung zu halten, da er sonst wisse, was ihm passiere, äußerte Kühne von der 12. Compagnie des Garde- Füfilier- Regiments vor stürmische Ovationen dargebracht worden; verschiedene Maires hatten Jahn: Das weiß ich; ich weiß aber auch, daß es noch höhere dem Kriegsgericht der ersten Garde- Infanterie- Division zu ver- den Präsidenten in Ansprachen begrüßt; man hatte ihm Adressen Instanzen giebt, als das Schöffengericht. Darin wurde die Ungebühr antworten. K., einem jungen Unteroffizier, war in seiner Korporal- und Blumen überreicht. Auch der Empfang in Dijon gestaltete sich zu schaft auch der Füsilier Arndt zugeteilt. Mitte Oktober soll St. nun einer enthusiastischen Kundgebung für Krüger. Auf die Begrüßungsdem betreffenden Soldaten beim Bettbauen gestoßen und eine Wasch ansprache des Maires antwortete Krüger mit Dankesworten für den schüffel mit schmußigem Waffer über den Kopf gegoffen haben. Im ihm in Frankreich bereiteten Empfang und sprach die Ueberzeugung zweiten alle, anfangs November, habe der Unteroffizier dem A. aus, daß seine Sache, da sie eine gerechte sei, doch triumphieren einen Stoß verfest, als er einem Befehl zu langsam nachgekommen werde.
erblickt.
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Palut
Gewerkschaftliches.
Der Streik der Arbeiter der landwirtschaftlichen Maschinen- sei. Bum gestrigen Termin waren eine Reihe Füsiliere der Washington, 23. November. ( Telegramm des„ Reuterschen fabrik- Aktiengesellschaft in Vetschau dauert unverändert fort. Die betreffenden Korporalschaft als Zeugen erschienen. Zwei der Bureaus".) Staatssekretär Hay hat an die Mächte eine gleichArbeitseinstellung ist einhellig, es arbeiten nur noch die Lehrlinge. selben bekundeten, daß der Unteroffizier in der That im ersten lautende Note gerichtet, in welcher er die Ziele darlegt, welche die Streifbrecher sind bisher noch nicht vorhanden. Der Streit ist be: Fall sich an Arndt vergangen habe, der Rest der Zeugen Bereinigten Staaten bezüglich Chinas berfolgen, und auseinanderzeichnend für das Verhalten der Unternehmer bei dem wirtschafts will von beiden Vorgängen nichts gesehen haben, trotzdem fie fich fegt, wie fich die Ziele, welche allen Mächten gemeinsam wären, am lichen Niedergang. Die Direktion erließ im„ Vetschauer Anzeiger" zur Zeit in der Etube befanden. Arndt behauptete, daß er infolge besten erreichen lassen würden. die nachstehende Bekanntmachung: des Schlags noch nachträglich Schmerzen gehabt habe. Unteroffizier New York , 23. November. ( W. T. B.) Ein aus Colon in Die Industrie unterliegt wie alle Einrichtungen, an denen fich St. bat das Kriegsgericht um die Gestellung eines Verteidigers; der Kingston ( Jamaica ) eingetroffener Dampfer bringt die Meldung, daß Menschenhände und Menschengeist bethätigen, dem Wechsel der Füfilier sei ihm feindlich gefinnt, weil er ihn vorher wegen Lüderlich- am Montag und Dienstag bei Culebra( Columbia) heftige Kämpfe Zeiten und der Verhältnisse; den guten Jahren folgen ungünstige feit beim Compagniechef angezeigt habe und weil A. infolge dessen zwischen den Aufständischen und den Regierungstruppen stattgefunden und umgekehrt. Wir haben mit unserm Arbeiterstamm die legten nicht in eine Cirkusvorstellung gehen durfte. Der Angeklagte will hätten. Die Regierungstruppen hätten schwere Verluste gehabt. ungünstigen Jahre, von guten konnte bei unsrem Werte nicht die von dem ersten Fall überhaupt nichts wissen, im zweiten Fall habe eine andre Truppe der Aufständischen solle jetzt mit Regierungstruppen Rede sein, da dasselbe sich erst Bahn brechen muß, durchgearbeitet er den A. nur ganz leise geschuppst". Der Gerichtshof lehnte die in der Nähe von Panama in einen Kampf verwickelt sein. n und hofften auch die so plötzlich über die gesamte Judustrie ge- Bestellung eines Verteidigers ab. Der Vertreter der Anklage- Colon und Panama jei das Geschäftsleben gänzlich unterbunden, in tommene magere Zeit uns durchzukämpfen. behörde, Gerichtsaffeffor. Dr. Ullmann, beantragte für beide beiden Städten herrsche Banit.
Berantwortlicher Nebacteur: Dr. Georg Gradnauer in Groß- Lichterfelde . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin .
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