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Br. 274. 17. Jabrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt, Sonnabend, 24. November 1900.

Reichstag  .

dann ist dieser Zustand beseitigt. Und dann folgten die abfälligen Sehr richtig! Heiterkeit bei den Socialdemokraten.) Der Kriegs­Bemerkungen über das Wort Indemnität  ! Wenn das wahr ist, was Graf minister wünschte die Verfasser der Hunnenbriefe tennen zu lernen. Lerchenfeld gesagt hat, so tönnen wir es erleben, daß einmal der Sie zu nemmen habe ich gar keinen Grund( Lachen rechts), um dessent­6. Sizung. Freitag, den 23. November 1900, 1 Uhr. gange Etat aufgestellt und eine ganz neue Armeereorganisation durch willen keinen Grund, meine Herren von der Rechten, weil die Am Bundesratstische: Reichskanzler Graf v. Bülow, Graf geführt wird, ohne daß wir auch nur befragt werden. Lassen Sie Briefe allesamt bereits in der deutschen   Presse erschienen sind. Posadowsky, v. Goßler. sich derartige moralische Ohrfeigen gefallen, so ist es Ihre Sache! Wenn der Herr Kriegsminister glaubte, daß diese Briefe die Un­Die erste Beratung des dritten Nachtrags- Etats( China  - Wir laffen fie uns nicht gefallen und wehren uns wahrheit enthielten, so hätte er die Staatsanwaltschaft instruiert und Expedition) wird fortgefekt. fo träftig wir tönnen dagegen!( Sehr gut! bei den die Veröffentlicher dieser Hunnenbriefe zur Berantwortung ziehen lassen. Socialdemokraten.) Davon ist bis heute nichts verlautet. Das Kriegsministerium hat eine eigne Abg. Haffe( natl.): Herr Bachem hat ja Verwahrung gegen die Auffassung des Grafen Breßabteilung, die alle Erscheinungen der Presse auf das sorgfältigste Die Debatte der letzten Tage hat im ganzen ein durchaus be- Lerchenfeld eingelegt, aber auch nur sehr mäßig und dazu zwang ihn verfolgt, aber weder der Kriegsminister, noch irgend ein Staatsanwalt friedigendes Resultat gehabt, da verschiedene Spannungen, die ja die ganze Haltung feiner Partei. Hat doch der Führer dieser hat bisher Strafantrag gestellt, während sie doch wissen mußten, vorhin bestanden, durch dieselbe gelöst worden sind. So dürfen Partei, Herr ieber, auf dem legten Katholikentage bie wünschens- daß, falls diese Briefe unwahr wären, ihre Veröffentlichung die wir mit Befriedigung feststellen, daß uns die Indemnitätswerte Klarheit über die Stellung des Centrums zur Regierung ge- blutigste Beleidigung der deutschen Armee bedeutete.( Sehr gut! nachfuchung feitens des Herrn Reichskanzlers und auch für schaffen. Er hat dort ausgeführt, vollkommen einig in politischer bei den Socialdemokraten.) Aber fie alle batten das Ge Bayern durch Graf Lerchenfeld zugestanden ist. Erfreulich Beziehung mit der Regierung zu fein, sei nicht möglich und fühl, daß das, was in den Hunnenbriefen berichtet war es auch, daß Graf Bülow freundliche Beziehungen zu werde niemals möglich sein; und doch hat das Centrum es ver- wird, so schauderhaft es klingt, doch leider wahr sein müsse. Rugland nachweisen konnte und feststellte, daß unfre Politit in China   standen, die maßgebende Partei zu bleiben. Freilich den Lugus- Der Herr Kriegsminister hat weiter erklärt, der Kaiser; nur dahin geht, mit Festigkeit und Entschiedenheit die Rechte und einer selbständigen Politit hat es erst dran geben fönne in feiner Weise für diese Greuelthaten verantwort Interessen des deutschen   Volks zu wahren. Nicht minder erfreulich müssen.( Lebhaftes hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Also lich gemacht werden. Ich wiederhole meine Frage: war für uns zu sehen, daß der Reichstag mehr und mehr auch das ist das politische Glaubensbekenntnis des Centrums. Den Lurus Ift von seiten der deutschen  feiten der deutschen   Heeresverwaltung oder Interesse und Verständnis für die auswärtige Politit, die sogenannte einer selbständigen Politik hat es erst dran geben müssen, dagegen des Oberkommandos in China   an die deutschen   Soldaten deutsche Weltpolitik, zeigt. Herr v. Wangenheim behauptete, das ist es nichts weiter als der Schleppträger der Politit des Reichs- der Befehl gegeben worden: Pardon wird nicht gegeben. deutsche   Volk sei in feiner Mehrheit gegen eine Weltpolitit. tanglers.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Unter solchen Gefangene werden nicht gemacht? Das wollen wir wissen, das Demgegenüber muß festgestellt werden, daß die einzelnen Atte der Umständen kann von einer ernsthaften Opposition des Centrums nicht müssen wir wissen.( Lachen rechts; lebhaftes Bravo! links.) Wenn Weltpolitik bisher immer die Zustimmung der großen Mehrheit des die Rede sein. Das Centrum war einftmals eine Oppofitionspartei, der Herr Kriegsminister diese Frage nicht klipp und Klar beantwortet, Reichstags gefunden haben. So war es früher bei den ersten damit ist es jetzt für immer vorbei.( Lachen in Centrum! Sehr so ziehe ich den Schluß daraus, daß ein solcher Befehl gegeben Dampferfubventionen, so noch zuletzt bei der Besetzung Kiautschons. richtig! bei den Socialdemokraten.) Es war nicht nur ein lapsus worden ist.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Der Herr Allerdings halte ich eine Weltpolitik nur für möglich auf der Grund- linguae, als Herr Bachem gestern sagte, daß die Regierung dem Kriegsminister meinte, so weit dürfe die Verantwortung des Kaisers lage einer gefunden Heimatspolitik, insofern gebe ich Herrn Centrum die Indemnität auf dem Präsentierteller entgegenbringt, nicht gehen. Run, wir haben wie immer ein Schweineglück. Gestern b. Wangenheim rect. Vor allem dürfen wir in diesem Augenblid sondern das entspricht nur seinen innersten Gedanken.( Sehr gut! b. d. Soc.) tommit mir ein in der Fränkischen Tagespoft" veröffentlichter Hunnen­jedoch nicht vetgeffen, unserm Kaiser den Dant dar Wenn das Centrum sich mit der Regierung au berständigen versteht, brief au: zubringen, denn seiner Initiative, seiner 8ähig- dann ist alles gut, dann herrscht über allen Wipfeln Ruh'.( Sehr feit und dem Schwung seiner Beredsamteit ist der Sieg gut! bei den Soc.) der Jdee der Weltpolitit im deutschen   Wolfe vor Ich komme nun zu den Ausführungen des Herrn Kriegsministers allem zu verdanken. Die vornehmste Aufgabe des neuen Herrn gegenüber meiner ersten Rede. Er sagte, dieselbe zeichnete sich mehr Reichskanzlers wird es sein, den Kaiser genau über die wirkliche Stimmung burch Länge als durch Tiefe aus. Es find das fast wörtlich dieselben des deutschen   Volts, wie sie sich in den letzten Debatten gezeigt Worte, die der Herr Kriegsminister jedesmal anvendet, sobald ich an ut, zu unterrichten. Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Herrn dieser Stelle eine meiner sogenannten Anklagereden gegen ihn halte. Reichskanzler um Schutz für die Deutschen   in Südafrika  , die in Ich glaube, das ist doch mehr eine Verlegenheitsphrase Massen von den Engländern ausgewiesen werden, bitten. Anders von ihn.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Welche, ob als die Haltung der bürgerlichen Parteien ist ja allerdings meine oder seine Rede wertvoller war, das überlasse ich dem Urteil die der Socialdemokratie. Der Leitartikel des Vorwärts über des Hauses. Ich habe ja teinen Grund, das Lob meiner eignen die erste Sigung der China   Debatte sprach von den reinigenden Rede zu singen, aber aus der Thatsache, daß sich alle mir nach Gewittern" der Rede Bebels und verherrlichte diesen Redner in einer folgenden Redner bemüht haben, meine Ausführungen zu wider­Weise, die sich mit der Ablehnung des Personentultus seitens der legen, schon geht doch hervor, daß daß sie Socialdemokratie schlecht verträgt. Mit dem Hinweis auf den ganz gleichgültig gewesen ihnen nicht Hier haben Sie in optima forma bon einem unbefangenen nicht offiziellen Charakter der von Baffermann angeführten Socia- minister meinte, mich als einen Anhänger des Voltsheers hätten Briefschreiber, wie die Befehle des Kaisers aufgefaßt worden liftischen Monatshefte" find die Ausführungen meines Freundes nicht die Erfahrungen des Bogerkriegs wenig befriedigen müffen. Nun, find. Daß Weiber und Kinder gemordet werden sollen, das hat der widerlegt. Herr Singer hat nicht bestritten, daß Bernstein Social- biefe Worte kann der Herr Kriegsminister nur an die Leute gerichtet aifer nicht befohlen, er hat im Gegenteil gesagt: Schonet die haben, die nicht alle werden.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Weiber und Kinder. Aber das ist von den Soldaten so Die Angaben des Herrn Singer über die Verhältnisse der Sollte er damit wirklich einen Eindruck auf irgend einen urteils- ausgeführt worden, wie es in den Briefen be­Werftarbeiter des Bultans" in Stettin   waren auch nicht richtig. fähigen Menschen haben machen wollen, so würde das feiner richtet ist und daß die Vorgänge sich in der That Nach einer mir zugegangenen Depesche sind die Löhne der Arbeiter Urteilskraft dort durchschnittlich gestiegen. Herr Singer hat die Nhe inisch- Haufen, ein sehr wenig rühmliches Zeugnis ausstellen. so abgespielt haben, das ist außer Zweifel, sonst wären ber­wie sie jetzt in China  in China   zusammengerannt sind, artige Briefe ganz unmöglich. In diesem Brief, den ich eben vor­Westfälische Zeitung" citiert. Dies Organ ist aber vollständig un- die nur mit Speeren und Lanzen bewaffnet find, gelesen habe, hat nicht der miles gloriosus dem Mann die Feder ge­abhängig und durchaus nicht offiziell. Ueberhaupt hat die kann man natürlich niemals als ein Voltsheer bezeichnen; das führt, Herr Stöcker, denn aus dem Brief geht hervor, daß ber Rebe des Herrn Singer mit ihren wenig geschmackvollen versteht sich von selbst. Vielleicht haben sie einige Aehnlichkeit mit Schreiber selbst die Vorgänge aufs tiefste bedauert. Ich bitte also Wendungen nur geringen Eindrud gemacht. Sie hat nur wieder den alten Landstürmern von 1818, bie ja auch einige ähnliche Auf- den Herrn Kriegsminister, die nötigen Recherchen anzustellen. deutlich gezeigt, daß die Socialdemokratie stets auf der Seite der gabe gegen Napoleon   zu erfüllen hatten, wie die Borer in China.  ( Rufe rechts: die Briefe sind noch kein Beweis.) Es ist fürwahr Gegner des Deutschen Steichs, und hier der Borer, steht. Herr( Unruhe rechts.) Gewig! Sie( nach rechts) sind ebenso als Er- genug Beweis, daß derartige Briefe überhaupt veröffentlicht werden Richter hat sich gegen die Notwendigkeit einer deutschen   Kolonial- oberer in das chinesische   Land eingedrungen, wie Napoleon   tönnen. Die Fränkische Tagespost" würde niemals wagen, fie ab­armee ausgesprochen. Wir sind der gegenteiligen Ansicht und in das Deutsche Reich  , und die die Boyer haben das zudruden, wenn sie nicht bon der Richtigkeit überzeugt wäre. Sie meinen, daß die Ereignisse ber legten 8eit volle Recht, Sie aus ihrem Lande herauszufordern von uns den Beweis für die Echtheit der Briefe. Führen die Notwendigkeit einer solchen Armee geradezu bewerfen.( Unruhe rechts.) Nennen Sie mich hundertmal Sie doch selbst den Beweis, daß die Briefe falsch sind, wiesen haben. Wir werden uns ja jedenfalls in nicht einen Verteidiger der Boyer, ich bin ein Verteidiger der geben Sie zum Staatsanwalt und machen Sie Anzeige. Der Staats­diefer Angelegenheit zu beschäftigen Wahrheit.( Lachen rechts, lebhaftes Bravo bei den Socialdemokraten.) antvalt wird dann die Untersuchung anstellen und da wird sich heraus­haben. Die Weltpolitik stellt uns bor   neue große Ich werde die Dinge stets so darstellen, wie sie sind, und ich weise stellen, was wahr ist.( Große Unruhe und Zwischenrufe rechts. Glode Fragen, an deren Lösung wir uns mit Eifer machen müssen. es entschieden zurüd, wenn man in einseitigster und parteigehässigster des Präsidenten.) ( Bravo  ! bei den Nationalliberalen.) Weise alle Schuld auf jene Seite schiebt.( Lebhaftes Bravo bei den Socialdemokraten.)

zu

demokrat ist.

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Forderung auf 300 M. als Reisekosten.( Heiterkeit.)

ſein tann. De Der Herr Kriegs­

" Ich vertraue auf Gott   und bete jedesmal, wenn wir ins Gefecht ziehen, er möge mich vor feindlichen Kugeln bewahren. Ich will Dir mir etwas schreiben: Wie es bei uns zugeht, davon hast Du keine Ahnung. Es ist gar kein richtiger Krieg, nur ein gegenseitiges Morden! Wie wir die erste Schlacht gewonnen hatten, da hättest Du sehen sollen, wie wir in die Stadt einrückten. Alles, was uns in den Weg kam, ob Mann, Frau oder Kind, alles wurde abgeschlachtet.( Sört! hört! bei den Socialdemokraten.) Nur wie da die Weiber schrien! Aber des Kaisers Befehl lautet: ,, Kein Pardon geben," und wir haben Trene und Gehorsam geschworen, und das halten mir auch...( Hört! hört! bei den Social­demokraten.) Ich will weiter nichts schreiben, denn es ist ja gräßlich, wie es da zugeht..."

Präsident Graf Ballestrem: Ich bitte, den Herrn Redner nicht minifters au den Neuformationen. Ich habe and ſeinen und verzettelt bie Diskussion. Wenn Remedur einzutreten hat, so Sehr interessiert hat mich die Stellung des Herrn Kriegs- 8u unterbrechen, das führt zu nichts. Das filhrt zu Einzelgesprächen Ausführungen entnommen, daß die Regierung in nicht allzulanger werde ich dafür sorgen, daß sie eintritt.

man eine

Staatssekretär des Auswärtigen Amts Frhr.   v. Richthofen  : Die englische Regierung hat zugefagt, daß die unrechtmäßig aus Transvaal ausgewiesenen Deutschen   entschädigt werden. Ueber den Modus der Entschädigung schweben zur Zeit Verhandlungen zwischen den Regierungen. Die Feststellung der Entschädigung ist natürlich leichter, ist ja auch ganz selbstverständlich, daß man die jetzt geschaffenen Rotwendigkeit gesprochen, daß ein Krieg ab und zu eintreten müſſe, Zeit mit der Forderung einer Kolonialarmee kommen wird. Es Abg. Bebel( fortfahrend): Der Kriegsminister hat von der wenn Belege da sind. Wir werden uns aber auch solcher Fälle an: Formationen als Brücke benutzt, um den Reichstag   in die Zwangs- das wäre ein Glüd für die Armee, damit sie den nehmen, in denen Belege fehlen.( Bravo 1 bei den Nationalliberalen.) lage zu verfeßen, fie, nachdem sie einmal geschaffen sind, zur Bildung Ernst des Kriegs tennen lernen. Wie Wie schwer die Entschädigungen im einzelnen Fall festzustellen find, ber Kolonialarmee zu benutzen.( Lachen rechts. Sehr richtig! bei den folche Auffassung mit dem Bekenntnis des Christentums dafür nur ein Beispiel. Ein Mann, der arm nach Transvaal   ging Socialdemokraten.) und arm anrückkehrte, forderte eine Entschädigung von 10 000 m. Da tommen Sie nicht herum. Sobald die vereinigen kann, das verstehe ich nicht.( Sehr gut! 300 ermäßigte bei der Untersuchung auf dem Polizeipräsidium ſeine dann wird die Boru Ende find, werden wir uns weitersprechen; bei den Socialdemokraten.) Auf der einen Seite redet man der Not­Vorlage fommen. wendigkeit des Kriegs das Wort und auf der andren Seite betont Der Herr Kriegsminister hat von der Ermordung der Enropäer man, daß man sich anstrengt, daß der Friede erhalten werde. Abg. Schrader( frs. Vgg.) gesprochen, die der Ermordung von Chinesen vorausgegangen sind doch Widersprüche, die sich nicht vereinigen lassen. Und ist der ( bei der großen Unruhe im Hause schwer verständlich) verbreitet sich feien. Meine Behauptung ist aber bisher nicht widerlegt, Krieg ein Glück für die Armee, so muß man doch daran die ganze über das Missionswesen in China  . Die Missionen in China   haben daß so lange gegen Europäer   feine Verbrechen begangen Armee teilnehmen lassen( Bewegung), so darf man sich nicht damit sehr bedeutende Schwierigkeiten au überwinden. Sie sind nicht worden sind," als nicht von deutscher Seite die begnügen, daß nur ein so kleiner Teil der Armee dieses Glück beliebt beim chinesischen   Mandarinentum. Das ist auch der ersten Gewaltthaten ausgeübt wurden. Ich habe genießt, wie die 20 000 Mann, die nach China   gefchickt sind. Das Grund, weshalb die Diplomatie den Missionen nicht sehr die Thatsachen angeführt, die Quellen angegeben wäre doch die notwendige Folge.( Sehr richtig bei den Social­geneigt ist. Graf Lerchenfeld hat es so hingestellt, als und von keiner Seite, weder von Herrn v. Levezow, noch von Herrn demokraten.) Ist das aber nicht richtig, darf man das nicht, so ob es völlig gleichgültig wäre, об in die Vorlage das Stöcker, noch von den andern Herren, noch von der Regierung ist der sollte man es auch unterlassen, derartige zweideutige Wort Indemnität   hineinkomme oder nicht. Der Meinung allermindeste Versuch gemacht, zu beweisen, daß vor der Eroberung Reden zu führen.( Lebhafte Bustimmung links und bei den bin ich nicht. Es entspricht nur den verfaffungsmäßigen Grund- von Tafu, bevor deutsche Soldaten chinesische Unterthanen ermordet, Socialdemokraten.) sägen, wenn ausdrücklich Indemnität nachgesucht wird. Wir erschossen haben, Angriffe auf Deutsche   erfolgt find. Das kann Ich komme dann mit einer furzen Bemerkung zu den Aus­find ja alle bereit, zu bewilligen, vielleicht mit Ausnahme auch von niemand widerlegt werden. Wenn wir nun aber das Ver- führungen des Herrn Reichstanzlers. Der Herr Reichskanzler ciner fleinen Gruppe.( Abg. Bebel ruft: Unire fahren der deutschen   Kriegführung auf das schärfste tadeln, dann hat erklärt, er übernähme die Verantwortung für die Kaiserrede in Gruppe ift viermal jo groß wie Ihre Gruppe! geschieht es deshalb, weil wir meinen, daß wir eine Nache für un- Bremerhaven  , in Bremerhaven   sind zwei Kaiserreden gehalten Heiterfeit.) Jawohl, aber alle zusammen sind wir doch mehr wie angebracht halten, die sich gegen die wendet, welche die Verbrechen worden; ich nehme an, daß der Reichskanzler die vom 3. Juli meint, Sie.( Lachen bei den Socialdemokraten.) Interessant waren die begangen haben, sondern Tausende von Unschuldigen mitleiden läßt in welcher die Stellen vorkommen von der Brandfackel des Kriegs Ausführungen des Herrn Wangenheim über die Um für das, was einzelne gethan haben. Es ist Thatsache, daß in un- und die Vorgänge in China   bezeichnet werden als unerhört in ihrer gebung des Kaifers. Wir haben doch immer eine Kamarilla verantwortlichster Weise die vorgeblichen Mißhandlungen der Boyer Frechheit, schauderregend in ihrer Grausamkeit. Man meint die Rede gehabt. Sie fegte fich meift aus Gesinnungsgenossen übertrieben sind.( Oho! rechts. Sehr richtig! links.) Ich erinnere dadurch erklären zu können, daß der Kaiser, als er sprach, nicht des Herrn von Wangenheim zufammen, wenn jegt Herr besonders an die Berichte über die Belagerung der Gesandtschaften gewußt habe, daß nur sein Gesandter ermordet war, sondern daß v. Wangenheim von dem Treiben der Kamarilla be in Beking. Man bewundert, daß sich da überhaupt jemand hat er annahm, auch die übrigen Gesandten seien ermordet worden. unruhigt wird, so hoffen wir. daß er seinen Einfluß aufwenden wird, retten tönnen. Das geht aber aus der Rede nicht hervor, denn der Kaiser sagt: dieses Treiben zu verhindern.( Sehr gut!( ints.) Wie übertrieben diese Berichte sind, dafür ist Beweis ein Auch die andren Gesandten schweben in Lebensgefahr, vielleicht Artikel in der Neuen deutschen Zeitung", die von unfrem Kollegen haben sie heute schon den letzten Stampf geführt." Dann fordert er Stropatiched in seinen Privatstunden redigiert wird. In einer Bei- auf zur Rache und zum Eintreten für die Religion. Es wurde Ich will zunächst auf die Rede des bayrischen Bevollmächtigten lage zu derselben erschien ein großer Artikel, der einen großen gefagt, der Kaiser habe diese Nebe gehalten als Soldat, nicht Grafen Lerchenfeld zurückkommen, gegen den niemand, weder von Bericht über die Belagerung von Beting, brachte als Diplomat Der Kaifer spricht nie als Soldat und er spricht der Rechten, noch vom Centrum, noch mein lester Herr Vorredner auf Grund der Aussagen des östreichischen Gesandt nie als Diplomat, er spricht immer mur als Kaifer. Wenn der Kaiser irgend etwas vorgebracht hat. Die Rede war doch nur der Versuch schaftssetretärs und seiner Gemahlin. Hier wird ausgeführt, wie es als Soldat spräche, dann brauchten wir nicht zu verlangen, daß seine einer Rechtfertigung eines Verfassungsbruch 8, während der Belagerung der Gesandtschaften in Beting zugegangen Reben im Reichs- Anzeiger" veröffentlicht werden, dann hätten wir der offen vorliegt. Gerade von dem bayrischen Bevollmächtigten, ist Jch will Sie hier nicht mit der Verlefung des Berichts behelligen, das Recht freier ritit wie über jede andre Sol­dem Vertreter des bisher konstitutionellsten Staates, hätte ich der sondern ich begnüge mich mit der Anführung einer charakteristischen Datenrede. Der Kaiser ist eine viel zu ausgeprägte und selbst­artiges am wenigsten erwartet. Graf Lerchenfeld fagte, man könnte Erklärung, die der China  - Korrespondent der Kreuz- Beitung" an jenen bewußte Persönlichkeit, als daß er einen Augenblick anders wie als nicht mit einer Vorlage kommen, in der nichts steht. Es handelte Artikel knüpft, indem er beleuchtet, in welch unerhörter und nn Kaiser vor das Volk träte. Er ist ein ganzer Mann. Das sage fich gar nicht darum, eine Vorlage einzubringen, in der die Summen, verschämter Weise die europäische   Preffe gegen die ich, der ich nicht kaiserlich gefinnt bin.( Bewegung. Sehr gut! bei die jetzt bewilligt werden sollen, standen. Es hätte eine Vorlage Chinesen Es hätte eine Vorlage Chinesen gehezt hat. Er sagt: Der östreichische Ges den Socialdemokraten.) Noch ein andres, meine Herren. Der Kaiser genügt, in der schägungsweise die Mittel, welche notwendig fandtschafts- Sekretär und feine Gemahlin ftellen enthat so leidenschaftlich am 3. Juli gesprochen. Er hat dann aber am erschienen, gefordert wurden. Was die Neuformationen ungefähr ichieden in Abrede, daß die Belagerung fo blutig 27. Juli, als die Situation eine andre war, noch viel schlimmer foften würden, wußte man. Gerade diese Neuformationen und so verzweifelt war, wie es die Presse der gesprochen. Da fielen die Worte: Pardon wird ergeben einen eklatanten Verfaffungsbruch( Sehr richtig! ganzen Welt geschildert hat. Sie sagen, daß Sie erst hente, wo nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht. Führt Links.) und es ist keine Entschuldigung, zu sagen, man hätte sich nicht fie die Schilderung ihrer Leiden lesen, eigentlich Angst be- Gure Waffen So, daß anf Jahrtausende fein Chinese anders helfen können. tommen haben.( Heiterkeit. Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) mehr wagt, einen Deutschen   scheel anzusehen." Das ist die bekannte Graf Lerchenfeld fagte. die Reichsleitung hätte sich der Bus Sie feien empört über die unverschämten Lügen( hört! hört!) Sunnenrede. Damals wußte man, daß es sich allein um den stimmung des Bundesrats versichert gehalten. Der Bundesrat und hoffen, daß bei fünftigen Berwicklungen die Preffe ihre deutschen   Gesandten handelte. Drei eine halbe Woche hatte hat aber gar teine verfassungsrechtliche Verant- Dienste sorgfältiger thun werde. Ich meine, ein stärkeres der Kaiser von seiner essen Rebe Beit, seiner wortlichkeit, und alles, was der bayrische Bevollmächtigte in Desaveu der Berichte konnte nicht gegeben werden, wie Leidenschaft herr zu werden Da war's nicht mehr an der der Richtung gesagt hat, waren nur nichtssagende Redensarten. Er hier bon dem Berichterstatter der Kreuz- Zeit, in einem Tone zu reden, der alles überbot, was die Rede vom Jagte, Ausgaben find so lange ungefeßlich, so lange sie nicht vom Beitung", einem doch fürwahr durchaus fönigstreuen Blatt, was 3. Juli zum Ausdruck gebracht hatte.( Unruhe rechts. Sehr gut! links.) Reichstag genehmigt sind. Erfolgt die nachträgliche Genehmigung Herr Kropatscheck nicht bestreiten wird.( Herr Kropatscheck: Der Herr Reichskanzler sagt, Deutschland   werde sich seine Macht­

Abg. Bebel( Soc.):

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