Natürlich hat uns die Tageskomödie des Krüger- Nichtempfangs wieder zu moralischen Eroberungen im Ausland verholfen. wird aus Paris gemeldet: Die ganze Presse bespricht Kaiser Wilhelms Drahtung an Krüger mit einer Heftigkeit, die selbst Andeutungen über Form und Inhalt der betreffenden Aufsäze bedenklich macht.
Das einzige, was sich thun Yaffe, sei eine Einschränkung| Markt zu wenig aufnahmefähig ist. Die ganze Mehreinnahme aus des Kleinhandels, sei der Versuch, durch eine Organisation der Käufer Böllen und Verbrauchssteuern ist nur auf 20,6 Millionen Mark anden Zwischenhandel auszuschalten. In dieser Hinsicht hat sich auch die gegeben, für Zölle allein gar nur auf 5,76 Millionen. Die Mehr- So einzige pofitive Maßnahme der Regierung bewegt: ein bestimmter erträge rühren hauptsächlich von der Zuckersteuer her, die mit Betrag der Produktion in staatlichen Bergwerken soll reserviert und 9,37 Mill. höher veranschlagt ist als im Vorjahre. Sind diese Mehrden Genossenschaften vorbehalten werden. Auch denft der Minister erträge nach dem Voranschlag für 1901 im Vergleich mit der an eine Art Beschwerde- Instanz, die diejenigen Großhändler, die zu Steigerung der fortlaufenden Ausgaben unbedeutend, so werden ste unverschämt verdienen wollen, vom Geschäft ausschließt. in den Jahren des Niedergangs noch weiter zurückgehen.
-
Herr b. Thielen gab einige ganz geringfügige Er Wachsenden Ausgaben steht eine Stagnation der Einnahmequellen gänzungen zu den Ausführungen seines Kollegen und verficherte nur gegenüber. Dieser zunehmende Gegensatz in den Einnahmen Zu dem Zusammenbruch der Spielhagenschen Banken mit dem schönsten Bruftton, der ihm eigen ist, daß die ganze und Ausgaben muß ausgeglichen werden. Da an eine( Preußische Hypotheken- Aktienbant, Deutsche Grundschuld- Bank usw.) Roblenkalamität in verhältnismäßig furzer Zeit verschwinden werde. grundsägliche Aenderung des Reichssteuer- Systems gegenwärtig nicht wird uns als verbürgt gemeldet, daß der Direktor Buchmüller vor In der Debatte sprach der Vertrauensmann des rheinisch west- zu denken ist, so giebt es nur zwei Wege zu einem folchen Aus einigen Jahren ein sehr großes Terrain in Charlottenburg für 700 M. pro Quadratrute gekauft hat. fälischen Kohlensyndikats, der Bergwerksdirektor il bd, an gleich. Entweder die Einzelstaaten werden in höherem Grade zu erster Stelle. Er wurde seinen Auftraggebern gerecht und ver- den Ausgaben des Reichs herangezogen, oder aber die vorhandenen Es wird Sache der Untersuchung sein, festzustellen, zu welchem Preise Dieses Terrain ist in Besitz der Aktiengesellschaft übergegangen. teidigte ihre Organisation. Daß Waren an das Ausland billiger Ginnahmequellen müssen ergiebiger ausgestaltet werden. Den ersten Direktor Puchmüller das Terrain seiner Gesellschaft aufgelassen hat. als an das Inland abgegeben werden, stellte er als allgemein Weg sträubt sich der Bundesrat zu betreten, um so näher Thatsache ist, daß die beiden Direktoren Sanden und Buchmüller gültigen kaufmännischen Grundsatz hin. Die ganze Schuld an der liegt ihm dagegen der zweite: eine Erhöhung der Ein- während ihrer Amtsführung große Reichtümer man spricht von Das Kohlennot tragen nach ihm der Zwischenhändler und mehr noch der nahmen aus den Zöllen anzustreben. finanzpolitische Millionen erworben haben, während die ihrer Leitung unters Grubenarbeiter. Und nun schildert Herr Hilbe so enthustiastisch, als Interesse, das die Reichsregierung an höheren Zolleinnahmen stehende Aktiengesellschaft nach Ausweis der Bilanzen mit Verlust feine trodne Geschäftsmannsnatur es ihm nur erlaubte, die Seg- hat, ist um so stärker, je schneller die Ausgaben für Heeres- und gearbeitet hat. nungen, die den Kohlengräbern in den letzten Jahren zu Teil geworden Marinezwecke im Anwachsen begriffen find. Die Annahme des find. Der ganze Gewinn, der toloffale Aufschlag in den Preisen ist Flottengesetzes, die Chinawirren erfordern Kredite in einem Um die fortdauernden Ausgaben rapide in worden. Ja, die Zechen haben eigentlich ein schlechtes Geschäft ge- treiben. Als einzige Nettung in der finanzpolitischen Not winken macht, denn die Löhne der Bergarbeiter sind um 10 Proz. höher höhere Einnahmen aus Zöllen. Das finanzpolitische Interesse der gestiegen als die Kohlenpreise. Von den herrlichen Arbeiterwohnungen Reichsregierung trifft also mit den Bestrebungen der Hochschutzöllner Der Grubenproletarier, von den prächtigen Einrichtungen, die zur zusammen und macht eine Aera handelspolitischer Reaktion um so Wahrung ihrer Gesundheit und ihrer Sicherheit von den Bechen ge- wahrscheinlicher. troffen find, wußte Herr Hilbe so viel zu erzählen, daß es seinen eignen Parteigenossen langweilig wurde, und sie in Scharen den Saal verließen. Krüger hat sich in Köln anders besonnen, er wird nicht nach Dem schwer angegriffenen Handel erstand in Herrn Eugen Berlin kommen, sondern sich vermutlich von Köln aus direkt nach Richter ein Verteidiger. Natürlich benuzte der freifinnige Führer Holland begeben. Nur schweren Herzens wird sich Krüger zu dieser Gelegenheit, um den Agrariern und Hochschutzöllern, die hier in
Unser Staatsgerichtshofs- Antrag, der die bisher papierene Verantwortlichkeit des Reichstanzlers ernsthaft durchführen will, verwütet also:
hiernach von den Grubenlords ausschließlich in höheren Löhnen ausgezahlt fange, die einzige Nettung in der finanzpolitischen Not Höhe setzt die„ Kreuz- Zeitung " in einen Anfall wahrhafter Tobsucht. Sie
on sidd
Er kommt nicht!
trauter Eintracht gegen die einseitige Begünstigung einer bestimmten wärtigen Amt toeiseprojekts entschlossen haben, aber vom Aus
9301 Ben Produzentengruppe donnerten und Konsumenteninteressen vertraten, aus uremburg in Köln eingetroffenen Gesandten v. Tschirsty und zuzurufen, er hoffe, fie würden sich nicht nur gegen die Steigerung Bögendorff war ihm erklärt worden, daß der Kaiser zu feinem Bedauern nach seinen bereits getroffenen Disder Kohlenpreise, sondern auch gegen jede Erhöhung der positionen jest nicht in der Lage sei, ihn Lebensmittelpreise erklären.
empfangen zu können. Damit war Krüger an der Thür bereits höflichst aus dem Hause herauskomplimentiert. Was hätte er auch in Berlin noch thun sollen? Vielleicht wäre es ihm noch geglidi, Herrn Bernhard v. Bülow zu einigen unverbindlichen VerbindlichMann billig Verzicht leisten. Und das Vergnügen, angehocht zu feiten zu nötigen, aber auf diesen Erfolg konnte Krüger als ernsthafter werden, hatte Krüger ja in Frankreich bis zur Neige durchkosten tönnen. Aufrichtig Trauernde fuchen aufdringlichen Beleidsbeteuerungen
21
"
dem Antrage der Socialdemokratie, der in seiner plump Herausfordernden Fassung, bei Licht besehen, geradezu be leidigend ist. Wofür hält man denn die Vertretung der deutschen Nation und die Regierung, daß man ihnen die Errichtung eines förmlichen Revolutions tribunals vorzuschlagen wagt? Der Vorwärts" freilich stellt sich so findlich naiv, daß er behauptet, unsre liberalen Verfassungen enthielten eigentlich schon alles, was der socialdemokratische Antrag verlangt. Nur deshalb aber darf er sich das unterfangen, weil er den Bildungsgrad feiner Leser, denen man allerdings das Ungeheuerste zumuten fann, richtig schäßt. Ob er sich vor der„ reaktionären Masse" mit folchen Albernheiten bloß stellt, kümmert das Blatt bei seinem ausgepichten Chuismus nicht. Ihm tommt es nur darauf an, unter den Genossen" Stimmung zu machen, und da glaubt er bürgerlich liberaler Verfassungen noch bezieht, statt fich ausdrückwohl wunder wie maßvoll zu sein, wenn er fich auf den Inhalt lich zu den Idealen" der franzöfifchen Schreckenszeit zu bekennen, und aus dem Oberhaupt des Deutschen Reichs schlechtweg einen„ Mr. Veto" zu machen... Neben dem Wohlfahrtsausschus" hat allezeit das Fallbeil gestanden und wird es immer stehen. Der Fortschritt menschlicher Verfeinerung iſt bei revolutionären Parteien nichts als eine lächerliche Frage, die dem Medusenhaupt blutdürstiger Leidenschaft unter allen Umständen weicht. Wir brauchen bei dem Gegenstande nicht länger zu verweilen so aberwißig ist die deutsche Nationalvertretung nicht, daß sie den socialdemokratischen Staatsgerichtshof" unter einem andren Gesichtspunkte anzusehen vermöchte, als dem einer Heze, die nur deshalb nicht völlig" hirnverbrannt" erscheint, weil die Maffen, au die sie sich wendet, vom Standpunkt politischer Urteilsfähigkeit jammervoll hilflos erscheinen."
-
"
Der letzte Redner war Graf Kanig. Er machte den originellen Vorschlag, den Gewinn der Händler durch staatliche Maßnahmen auf eine bestimmte Höhe festzuseßen. Er war ehrlich genug, Herrn Hilbes Behauptung zu widersprechen, daß die Zechen den ganzen Gewinn in erhöhten Arbeiterlöhnen ausgegeben hätten. Er erinnerte an die außerordentlich geftiegenen Dividenden, die einzelne Bergwerte verteilt haben. Der Kohlenmangel stört ihn weniger am liebsten auszuweichen. als die Leutenot, und die Leutenot schreibt er in erster In unfrem Sonntagsartikel haben wir den Umschlag der thatenLinie dem Wachstum der Kohlenindustrie zu. Aus diesem Grunde frohen Stimmung zur frostigen diplomatischen Zugeknöpftheit, der I erklärte er sich für die Aufhebung der Exporttarife. Als er zum Schluß sich in unsren Regierungstreifen seit 1896 vollzogen hat, zu würdigen feierlich erklärte, daß das Allgemeinwohl stets hinter Sonderinteressen versucht. So draftisch die historischen Dokumente auch wirken; der gestellt werden müsse, rief die Linke ironisch Bravo ! und lautes Ge- Umschlag der Stimmung der Preise erregt förmlich physische llebelleit. Die allteutfchen Schreier, die 1896 der Regierung ihre GratuTächter begleitete ihn, als er die Stufen der Tribüne herabstieg. lation zu dem ,, feften Eingreifen" zum ,, Schutze des vergewaltigten Transvaal" aufdrängten, find jest trog ihrer Boerenbegeisterung erheitert durch den Wutausbruch des Junterblatts, das den Rechtsspruch Vermittelst unsres ausgepichten Cynismus" find wir lebhaft und ihres wütenden Englandhaffes derart von der Allweisheit eines Staatsgerichtshofs ebenso fürchtet, wie es sich für den der Regierung überzeugt, daß sie ihr nicht das geringste Anliegen Rechtsbruch des Staatsstreichs begeistert. Wir erwarten aber, zu unterbreiten wagen. So schreibt Dr. Friedrich Lange in seiner daß die konservative Partei nunmehr schleunigst eine vollständige Deutschen Zeitung" in unübertrefflicher Entfagungsfeligkeit: rof und gründliche Reform des gesamten Voltsschulwesens sowie die Die Haltung unfrer offiziellen Kreise tann aber Möglichkeit umfassender politischer Diskussion in Vereinen und Vervon vornherein, und dauernd außer Betracht sammlungen veranlassen wird, auf daß die jammervolle Hilfebleiben, wenn wir niemand gestatten, aus unfrer losigkeit und Urteilsunfähigkeit der Massen, der wir die Erfolge Rundgebung ein Anliegen an unsre Regierenden zu machen, unfrer" Heße" verdanken, endlich beseitigt werde und die irrees sei denn, daß unire verantwortliche Regierung geleiteten Massen sich zu jener Staatsform belehren, in der die felbft es für Deutschland niglich fände, aus der Wärme der Regierung nach der Pfeife des Junkertums tanzen niuß. ill Kundgebung politische Folgerungen zu ziehen."
Nach dieser Rede vertagte das mäßig besetzte Haus die Debatte auf einen späteren Termin. Von unsrer Seite wird Genoffe Sachse sprechen. Am Dienstag fällt die Sigung aus, weil die Budgettommiffion den ganzen Tag für die Beratung des China - Etats haben soll. Am Mittwoch fommt der Toleranzantrag des Centrums zunächst an die Reihe. don Siem
Söhere Zölle für die Reichskaffe.ht In der nationalliberalen Preffe kann man lesen, daß jeden, der des Reiches Fortschreiten wolle, der Reichshaushalts- Etat für 1901 mit Befriedigung erfüllen müsse. In der nämlichen Nummer des
"
nationalliberalen Blatts, das ein solches Loblied auf die günstige ingreifen Deutschlands zu Gunsten Transvaals Herren Graf Bülow und v. Goßler haben im Reichstag mit nicht
Finanzlage des Reichs anstimmt, lesen wir auch die Verhandlungen über die Interpellation des nationalliberalen Grafen Oriola, die ergeben, daß das große Deutsche Reich nicht einmal die kleine Summe Gelds beschaffen kann, die nötig ist, um seinen alten Kriegsveteranen einen bescheidenen Dantesfold in ihrem Alter zu gewähren. Das spricht nicht für eine besonders günstige Finanzlage.
In der That, alle Einnahmen werden rücksichtslos für militaristische Zwecke verwendet; andre Ausgaben kommen diesen gegenüber faum in Betracht und können nicht befriedigt werden, da die Ergiebigkeit der vorhandenen Einnahmequellen taum, jedenfalls nicht mehr allzu lange hinreicht, die Kosten der Weltpolitik und ihrer Mittel zu decken. Die Einnahmen aus den hauptsächlichsten Quellen fließen feineswegs reichlich. Es sind im Voranschlag eingestellt: 2 in Millionen Mark mehr gegen das Vorjahr
20,6 47,54 26,95
0,26 # 7,50
Zölle und Verbrauchssteuern::
810,33
new Reichs- Stempelabgaben
114,02
Post- und Telegraphenverwaltung
420,16
Reichsdruckerei
7,78
Eisenbahnverwaltung
93,68
Bankwesen.
14,71
<-0,14
Verschiedene Verwaltungseinnahmen
26,46
7,91
Aus dem Reichs- Invalidenfonds
29,33
0,75
Aus der Veräußerung ehemaliger Festungs grundstücke..
0,39
0,18
39
32,61
1,88
16,79
570,93
Ueberschüsse aus früheren Jahren Ausgleichungsbeträge Matrikularbeiträge
Außerordentliche Deckungsmittel
103,75
1,20 43,27 17,89
Die Einnahmen aus Matrikularbeiträgen kommen nicht in Betracht, da sie den Einzelstaaten in voller Höhe wieder überwiesen werden. Die Einnahmen aus der Post- und Telegraphenverwaltung, aus der Reichsdruckerei und Eisenbahnverwaltung werden durch die Ausgaben in diesen Ressorts so stark in Anspruch genommen, daß die Ueberschüsse relativ unbedeutend find; so bleiben als die Haupt einnahmequellen die Zölle und Berbrauchssteuern und die ReichsStempelabgaben: fie bilden die finanzielle Bafis des Reichs.
Die Berliner Neuesten Nachrichten" erklären, daß von einem eine Rebe fein tönne, trotzdem die deutschen Intereffen in Südafrika heute nicht nur die nämlichen seien, die 1895 eine so starke amtliche Betonung gefunden hätten, sondern eher noch größere. Strüger sei ein warmer Empfang zu gönnen. viel Ero ft tönne ihm dieser Empfang freilich nicht bieten.
Uns widerstrebt es, ihm in dem Augenblick, da er, mit schweren Sorgen beladen, Hilfe suchend unter uns weilt, mit der in Paris an ihn gerichteten banalen Phrase entgegenzutreten, er möge Trost finden in den Aeußerungen warmer Sympathie, deren Beuge er fei. Wir möchten ihn vielmehr an das Dichterwort erinnern, daß sich jede Schuld auf Erden rächt. Sein festes Vertrauen zur Vorsehung wird ihn in der Zuversicht bestärken, daß dereinst mit der Bergeltung der an seinem Volfe begangenen Schuld die Wendung in dem Schicksal feines Volks Tommen werde."
D
Die befreundete Nation" weist also die vergewaltigten Blutsverwandten an den lieben Gott, der ja, wie Herr v. Goßler meint, noch nach 1500 Jahren die Sünden der Ahnen an den Ur- Urenkeln heimfucht.
Wie man Kaiserreden mißversteht und aufklärt! Die fehr großem Geschick fich an der verzweifelten Aufgabe versucht, die mißverstandenen" Kaiserreden richtig zu erläutern. Wie man fo etwas leicht und sicher macht, das können die Herren von der Märkischen Radfahrerzeitung" lernen, in der folgendes zu lesen ist: Ein angebliches Kaiserwort. Zu unsrem Artikel in Nr. 41 schreibt uns ein Freund unfres Blatts: Betreffend den bewußten verhängnisvollen Ausspruch des Kaisers über das Radfahren der Damen ist es meinen Bemühungen nun endlich gelungen, herauszubekommen, daß nur ein Mißverständnis vorliegt. Wie es ja eigentlich auch gar nicht anders sein kann, hat Se. Majestät so ziemlich gerade das Gegenteil gesagt und besteht nur noch die Frage, ob sich die Damen verhört haben oder ob der falschen Wiedergabe( denkbar wäre das auch!) eine tendenziöse Abficht zu Grunde gelegen hat. Der Kaifer hat nicht gesagt:" Ich bitte Sie, meine Damen, steigen Sie nicht aufs Rad!", sondern:„ Ich bitte Sie, meine Damen, steigen Sie nicht aufs Rad?". Se. Majestät hat damit aber wohl dem Wunsche Ausdruck geben wollen, die schmucken, schneidigen Ehrenjungfrauen gleichfalls auf dem Rade bewundern zu können." Also eine Frage und eine Aufforderung statt einer Abmahnung
-
-
Auch die Münchener Allgemeine Zeitung " warnt den Gast vor trügerischen Erwartungen". Immerhin versteht das Blatt nicht, Wir glauben, daß es dem Grafen Bülow durch eine Veränderung warum die leitenden Kreise Deutschlands Krüger nicht der Betonung und den Gebrauch von Fragezeichen mit größerem diefelbe Ehre erweisen könnten, die dem Berbannten im Elisé au Erfolg gelingen wird, Mißverständnisse zu beseitigen. Fragen klingen teil geworden feien. Namentlich die deutsche Diplomatie
fete sich damit nicht den geringsten Mißverständnissen aus. Das ja viel milder als Ausrufe. stimmt in der That, auch andre Leute als die Redacteure des Fall Endell. Der ftellvertretende Borfißende der Posener Münchener Blatts werden sich über die ungewöhnliche Landwirtschaftskammer, Stammerherr v. Born- Fallois, Feinfühligteit wundern, die unfre leitenden Kreise plötzlich veröffentlicht zum Fall Endell nachstehende Erklärung: bekunden. Für feines Vorgängers Handlungen pflegt sich Herr v. Bülow doch sonst nicht verantwortlich zu fühlen. Begreiflicher ist es schon, daß andre Personen die Erinnerung an Geschehenes nicht aufgefrischt sehen mögen.
Die Rechnungen und die Kasse der Landwirtschaftskammer wurden seitens der zuständigen Kommission geprüft, revidiert und in Ordnung befunden. Vorschüsse auf seine Kompe tenzen, die sich der Vorsigende aus der Kaise zahlen ließ, wurden sofort gedeckt und das Conto des Vors fizenden ausgeglichen, als Zweifel entstanden, ob das eingeschlagene Verfahren der Kaffenordnung entspräche."
Am grotestesten ist die Haltung der Köln . 3tg.". Während fie 1896 erklärte, daß die Kaiserworte nur der Ausdruck der zum Handeln entschloffenen Boltsstimmung seien, daß die kaiserliche Kundgebung als das noch fehlende Glied einer Rette von Handlungen bezeichnete, die bewiesen, wie ernst es Deutschland nicht nur mit Worten, sondern auch mit Thaten meine, erklärt jezt ganz brüst: Deutschland kann und wird heutzutage nicht mehr Landsknechtsdienste in fremdem Interesse leisten; thäte es das, so würde es alsbald in die Rolle des Allerweltsprügel- Am 1. Juni 1884 wurde Ohm Krüger nebst dem Kriegsfuaben zurückfinten. Das ist so flar und deutlich und so oft als minister General N. J. Smit und dem Minister du Toit von Meinung und Wille der Regierung und der aufgeklärten Wilhelm I. in feierlicher Audienz im Beisein des Fürsten BisSchichten des Volks in Deutschland hervorgefehrt worden, mard empfangen. Krüger hielt hierbei folgende Ansprache: daß die Kunde davon selbst bis nach Südafrika gedrungen fein muß."
Das ist die Bestätigung der von uns veröffentlichten fleinen Hammersteiniade. Herr Endell ist mittlerweile genötigt worden, vom Vorsitz der Posener Landwirtschaftskammer zurüdQU treten.
Nur die Rheinisch- Westfälische Zeitung" findet wieder einmal dem lichten Moment einer oppofitionellen Anwandlung das
Die Einnahme aus diesen beiden Bosten ergiebt nun allerdings im Voranschlag immerhin ein Mehr gegenüber dem Vorjahr von rund 68 Millionen Mark, übrigens noch nicht einmal so viel wie das Mehr der Ausgaben für Heeres- und Marineztvede beträgt. Diese Mehreinnahmen find indes auf recht unsicheren Voraussetzungen aufgebaut. Die Stempelabgaben allein find mit 47,54 Millionen Mehreinnahme angesetzt. Man erhofft diese Millionen von der neuen Besteuerung der Börsengeschäfte. Nun ist zu erwägen, in daß einmal dieser neuen Besteuerung der Börsengeschäfte sofort richtige Wort: eine hemmende Wirkung auf die Umsätze an der Börse prophezeit worden ist. Dazu aber tommt, daß auch ohne dieses Moment das Börsengeschäft im nächsten Jahre unter dem Druck der schlechteren Geschäftslage erlahmen wird. Ob unter diesen Umständen die auf Grund der bisherigen Umfäße geschätzten Mehreinnahmen eintreten werden, ist noch sehr die Frage. Ebenso un günstig wie bei den Stempelabgaben liegen die Aussichten für die Einnahmen aus Zöllen und Verbrauchssteuern. Nach vielen Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs find wir in eine Periode der ge fchäftlichen Flaue eingetreten, die feineswegs nur vorübergehender Natur ist, sondern der notwendige Rückschlag auf die gewaltige der Steigerung der Produktivkräfte, für deren Erzeugung
„ Es ist ein unerfreuliches Schauspiel zu sehen, wie durch Zeitungsartikel, die ihren Ursprung unverken it bar in der Berliner Wilhelmstraße haben, dahin gewirkt wird, daß die Sympathiekundgebungen für den Bräsidenten Krüger möglichst lau und mertlos ausfallen. Wenn es nach dem Sinne der Offiziösen ginge, dann müßte Präfident Krüger in Deutschland überall mit einem nassen und einem heiteren Auge empfangen werden, dann müßte der Empfang etwa auf den Grundton gestimmt sein: Armer alter Mann, du thust uns leid, das Schicksal hat dich hart getroffen, wir freuen uns, daß du gesund bist, aber mach nur schnell, daß du wieder weiter tomm st, sonst nehmen unsre Vettern überm Kanal es übel."
60 indo Mout
1884 1900.
Majestät! Es ist mir eine Ehre und eine wahre Freude, von Ew. Majestät in so freundschaftlicher Weise empfangen worden zu sein. Dies um so mehr, als ein großer Teil der Be völkerung der südafrikanischen Republik und von ganz Südafrika deutschen Ursprungs ist. Ich selbst bin stolz darauf, einem germanischen Voltsstamme entsproffen zu sein, obwohl ich bedauere, daß ich nicht im stande bin, Ew. Majestät in der Sprache meiner eigenen Vorfahren anzureden. Es ist meine Hoffnung und mein Wunsch, daß das Verhältnis zwischen Deutschland und ganz Südafrika stets ein freundschaftliches bleiben möge und daß die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern zunehmen mögen zur Förderung der beiderseitigen Wohlfahrt, und es soll mir eine wahre Freude sein, wenn mein und der anderen Vertreter der füdafrikanischen Republik gegenwärtiger Besuch dazu beizutragen bermöchte."
Die Antwort Wilhelms I. lautete:
" Ich freue mich sehr, in Ihnen, Serr Präsident, den Vertreter eines durch alte Stammesgenossenschaft mit Deutsch