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Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 4. Dezember.

Die Hohkönigsburg.

Die dem Kaiser gehörige Ruine Hohkönigsburg foll, wie bekannt, auf Reichskosten ausgebaut werden. Daß der Reichstag   leinen Anlaß hat, für die privaten Bedürfnisse des Kaisers Geld zu bewilligen, haben wir wiederholt dargelegt. Jezt veröffentlicht nun ein Fach mann auf dem Gebiet der Burgenfunde, Otto Piper  , eine Broschüre,*) die auf den Nachweis hinausläuft, daß es aus dem Gesichtspunkt der Denkmalspflege vielmehr nur wohlgerechtfertigt sein würde, nötigen falls Staatsmittel dafür zu bewilligen, daß die Ausführung des Restaurationsprojekts von der architektonisch besonders wertvollen Ruine abgewendet werde.

Im Herbst 1899 var Piper von dem Statthalter der Reichs­Tande beauftragt worden, über die Restaurierung der Burg eine Denkschrift auszuarbeiten. Es wurde aber nichts daraus, weil Piper mit seinem Gutachten nicht den Wünschen des Besitzers entsprach. Piper schreibt darüber in recht pikant wirkenden Andeutungen:

Nachklänge zum Fall Krüger.

4. Adolf Schiff( in Elsfleth  ; die Mannschaft ist leider gerettet"). 5. P. van Rensen( in Emden  , Aufsichtsrat der Gesellschaft Ems  "). 6. Preuß. 7. Wilhelm Maack in Rostock  .

Der Berliner   Berichterstatter der Frankfurter   8tg." will von holländischer Seite zuverlässig erfahren haben, daß der Kaiser durch den Gesandten v. Tschirschckky Krüger nicht nur habe mitteilen laffen, daß er ihn jetzt nicht empfangen könne, sondern daß er ihm Nationalliberale Brotwucherer. Der Reichstags- Abgeordnete auch ausdrücklich habe sagen lassen, daß er wünsche, Bassermann hat auf dem am 2. Dezember in Zittau   statt­daß er von seiner Reise nach Berlin   Abstand nehme. Mit gefundenen nationalliberalen Parteitag für die Laufiz ausdrücklich dieser Meldung stände jene Meldung eines andren Blatts in Ein- erklärt, daß die nationalliberale Partei für einen flang, der zufolge Krüger nach Empfang der Kaiserlichen Botschaft höheren Schutz der Landwirtschaft durch Erhöhung des Ge­äußerst niedergeschlagen gewesen sei. treidezolls eintrete.

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Sehr mangelhaft muß demgegenüber der Hofprediger Die ,, Kölnische Zeitung  " beruft sich für ihre Behauptung, Kriginger inspiriert gewesen sein, der bei seiner Adventspredigt im Dom auch des Krügerbesuchs in folgender Weise gedachte: daß die Hanlinakademie in Beting nicht von den Kulturträgern", Er fühle sich gedrungen, Strüger die herzlichsten fondern von den Chinesen niedergebrannt sei, auf drei andre, nicht Glück und Segenswünsche zuzurufen, dem tief- englische, Quellen. Diese Zeugnisse sind aber wertlos, weil sie nur gebeugten Mann, der als Chrift zu einer Christengemeinde komme, Variationen der gleichen unter den Belagerten anscheinend kolpor­von höchstem Gottvertrauen beseelt fei, und auf den er den letzten tierten Legende darstellen und nichts enthalten als die bloße Be­Vers des Lutherliedes Ein feste Burg ist unser Gott  " anwende: hauptung. Die Köln  . 8tg." verschweigt in ihrer noblen Manier, daß Nehmen Sie uns den Leib, Gut, Ehre, Kind und Weib, Laß fahren das Zeugnis, auf das wir uns beriefen, gegenüber jenen leeren Be dahin, sie haben kein Gewinn, das Reich muß uns doch bleiben." Hauptungen die Schilderung von Einzelheiten bringt, Der barmherzige Gott möge ihm und seinem die auf der Darstellung eines Augenzeugen beruhen. Außer­" Dasselbe( das Werk) wird, was meine auf den baulichen Volte ein Errefter und helfer in der Not sein und sich dem ist unser Gewährsmann jener amerikanische   Missionar Arthur Teil bezügliche Mitarbeit betrifft, nicht erscheinen, ba, nach: an ihm offenbaren als wunderbar, Rat, Araft, Wels,&. Smith, der der Verfasser eines auch in Deutschland   bekannten dem ich diese im Manuskript fast zu Ende geführt, ewiges Leben, Friedefür st, wie Jesaias vor der Geburt Werks über China   ist. Die Kölnische Zeitung  " befigt einen großen Mangel an des Messias   prophezeit. im Mai d. J. ,, Allerhöchstem Auftrage zufolge Se. Durchlaucht Auch Herr v. Wildenbruch bewies mit einem poetischen fritischer Urteilsfähigkeit wie an Ehrlichkeit, wenn sie gegen dieses ( der Statthalter) genötigt war", den mir erteilten Auftrag zurüd- Willkommengruß, daß er alt geworden ist und nicht mehr mit der aus inneren und äußeren Gründen durchaus glaubwürdige Zeugnis zuziehen. Ich hatte freilich kein Hehr daraus gemacht, daß ich Zeit fortzuschreiten vermag. Der Dichtermajor Lauff, der die Musen ein paar belanglose Tagebuchnotizen ausspielt. den inzwischen geplanten Neuaufbau der Burg aus dem doch sonst zu jeder litterarischen Sünde zu kommandieren vermag., Wie man in Peking   plündert erzählt sehr anschaulich in der Gefichtspunkte der Denkmalspflege überhaupt nicht für hat als gefchidterer Mann diesmal seine poetischen Anwandlungen Westminster Gazette" Jasper Whiting. Da der Verfasser keine wünschenswert, und auch das bezügliche vom Architekten niederzukämpfen verstanden. Nation, auch nicht die eigne, schont und manche Einzelheiten des Er­B. Ebhardt aufgestellte Bauprojekt nicht für gut erachten fönne." Eine kleine historische Parallele zieht die" Rh. Westf. 8tg.", in- zählten auch auffallend mit dem übereinstimmen, was aus deutschen the Piper hatte in dieser Angelegenheit an einer im Berliner   Schlosse dem fie Krügers Rundreise mit der Rundreise Thiers im Soldatenbriefen hervorgeht, hat man keine Ursache, ihn grober Uebertreibungen zu zeihen. Es wäre auch ganz wunderbar, wenn bom Raiser abgehaltenen Konferenz teilgenommen, wo eine Denkschrift Jahre 1870 vergleicht: Sollten die Herren in der Londoner   Downing Street  " wirk- Leute, die kein Bedenken tragen, den schligängigen Hallunken" Ebhardts zur Verteilung gelangte. Piper kritisiert nun diese Denk­lich so zarte Nerven haben und sich durch einen freundlichen Empfang dugendweise das Lebenslicht auszublasen, die völlig jenseits von schrift, die in einem sehr erbaulichen Stil gehalten ist und führt des Präsidenten Krüger den deutschen   Reichskanzler in ihren Gut und Böse der Civilisations- und Humanitätsbegriffe stehen, interessante Stellen an: Ebhardt schreibt auf S. 11 der Denkschrift: heiligsten Gefühlen beleidigt dünken, nun, so fönnte die deutsche mit dem Eigentum der gelben Kanaille besonders penibel umgehen Regierung, falls Sie überhaupt das Bedürfnis einer Rechtfertigung sollten. Für das umgekehrte Verhalten sprächen weit mehr empfinden sollte, mit der größten Leichtigkeit eine schlagende Ant Wahrscheinlichkeitsgründe. Berichtet Jasper Whiting aber die Wahr­wort erteilen. Sie brauchte ja nur darauf hinzuweisen, daß, als heit, so thäte man gut, aus den Geschichtswerken, die von den Thiers im September 1870 seine berühmte Rundreise genau Blut- und Golddurstorgien der Cortez und Pizarro berichten, alles zu demselben 3wed, den gegenwärtig Präfi fritisch- sentimentale Beiwerk zu beseitigen. Whiting schreibt: Bent Krüger verfolgt, an die Höfe der Großmächte unternahm, um fie zu einer Intervention für Frankreich   zu veranlassen, dieser Staatsmann, der da­mals noch nicht das Oberhaupt Frankreichs  , sondern mir eine Privatperson war, also ohne Schwierigkeit ab­gewiesen werden komite, nicht nur bei der englischen  Regierung die freundlichste Aufnahme fand. sondern auch von der Königin Victoria  , die sich durch berwandtschaftliche Gefühle für ihren Schwieger­sohn, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm, nicht abhalten ließ, empfangen wurde.

Die Hohtönigsburg als Befiz seiner Majestät hat natur­gemäß die Augen von Tausenden auf sich gezogen, und erwartungs­voll blickt nicht nur die umwohnende Bevölkerung auf die Zukunft des altberühmten und allen teueren Baudenkmals, sondern auch alle die Scharen von Wanderern, welche seit langen Jahren Sommer und Winter diesen berühmten Ausflugspunkt in den Vogesen aufsuchen, und die zahllosen Freunde unsrer deutschen  Burgbauten hoffen, daß mit ihr auch eine der Höhenburgen des südlichen Deutschlands   einmal eine Wiederherstellung erleben möge, die vorbildlich für dieses ganze Gebiet werde." id sided misi Dazu bemerkt Piper troden:

Die umwohnende Bevölkerung" hat noch im März dieses Jahres vielmehr so dringend gewünscht, die Ruine unverändert als solche erhalten zu sehen, daß, wie nicht mir allein bekannt ist, ein durch seine Stellung am ersten dazu berufener Vertreter jener sogar die weite Reise nach Berlin   nicht gefcheut hat, um sich dafür zu verwenden.

Wenn sie zur Zeit durchaus mit dem Neubau ausgeföhnt ist, so wird mir mit Grund niemand bestreiten können, daß das mit einem fentimentalen oder sonstigen Interesse für ein allen teueres Baudenkmal" nicht das geringste zu thun hat, sondern lediglich mit dem guten Verdienst, welchen die Arbeiten und der Is vermehrte, durch eine eifrige Beitungsreflame genährte Fremden zufluß angeblich über 30 000 im verflossenen Sommer ihr jezt verschafft. Sollte dereinst das fertige Museum", zu welchem die neue Burg benutzt werden soll, nach gestillter Neugierde nur noch wenig besucht werden, so werden die Leute sich wieder nach ihrer alten Ruine zurüdsehnen.

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8wei Reden, die Ohm Paul in Köln   gehalten hat, berühren durchaus sympathisch. In der ersten Rede, die eine Erwiderung auf die Begeisterungsansprache einer Studententruppe darstellte, be= tonte Krüger fein Interesse für die Sache des Unter­richts. Infolge der Verhältnisse Südafrikas   seien noch viele seiner Wünsche in dieser Hinsicht unerfüllt geblieben, er sei aber gerade barum zu dem Bestreben gelangt, für die Zukunft sein größtes Interesse den Bildungszweden zu widmen. Schon jetzt fönne sich Transvaal   jedem in ähnlicher Lage befindlichen Staat an die Seite stellen; bies beweise die Gründung von Mittel­schulen und Gymnasien, die Einrichtung der Minen­ichule in Pretoria  , sowie der infolge des Kriegs vorläufig un­ausgeführte Plan der Gründung der Universität. Auf die Ansprache der Delegation des Aldeutschen Verbands antwortete Krüger, daß er gern das Gefühl der Stamm= verwandtschaft mit den Niederdeutschen   und dem deutschen  Volte im besonderen bekenne. Aber in Südafrika   habe sich außer deutschem und niederländischem Blut auch französisches Blut in Eintracht zusammengefunden. Eine ebenso würdige wie ge­fchickte Art, etwaige deutschtümelnde Geschmacklosigkeiten in die Schranken zu weisen.

Was dann die Scharen von Wanderern" betrifft, so bin ich ja von ihren Gedanken nicht unterrichtet, darf aber wohl an nehmen, daß sie sich bisher vor allem gleichfalls der schönen und großartigen, ihnen unbeschränkt offenstehenden Ruine gefreut haben, ohne eine Aenderung zu wünschen, und wenn endlich ver­sichert wird, daß die zahllosen Freunde unsrer Burgbauten" hier cine borbildliche Widerherstellung hofften, so scheint mir das in cinem gewissen Widerspruche damit zu stehen, daß wenige Zeilen weiterhin fonstatiert wird, wie mit Recht die Kunstfreunde für schem Wiche den Präsidenten in Köln   zu begrüßen. Die Bonner Studentenschaft beabsichtigte, in studenti­Als sie auf je de alte Burg, die baulichen Veränderungen entgegengeht, dem Bahnhof Bonn   zur Abfahrt bereit standen, wurde ihnen vom Schlimmes fürchten". Sollten nicht da die Burgenfreunde, Rettor nach Rücksprache mit den Polizeibehörden mitgeteilt, daß wenigstens solveit sie sich mit den Kunstfreunden decken, auch viel- biese offizielle Begrüßung von der Polizei nicht mehr gewünscht haben und noch wünschen, daß man die Hoh geduldet wurde. Sie mußten daher nach Hause eilen und tönigsburg damit verschonen möge?" erschienen verspätet in schwarzen Anzügen vor dem Präsidenten.

Die Polizei hat natürlich die Gelegenheit nicht unbenutt vorübergehen lassen, der Boerenmission einen Begriff von deutscher Freiheit beizubringen.

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Wir versagen es uns, weitere Einzelheiten aus der Broschüre mitzuteilen, die obwohl es sich um eine verhältnismäßig gering­fügige Angelegenheit handelt in ihrer Art ein außerordentlich lehrreiches und scharfes Miniaturbild unserer politischen Zustände bietet. In dem kleinen Spiegel dieser Affaire kann man das innerste Wesen unsrer Verhältnisse schauen. Man kann sehen, wie Einfluß gewonnen und Aktionen insceniert werden.

Allerdings liegt hier der Fall insofern günstiger, als eine Persönlichkeit mitgewirkt hat, die auf ihrer eignen Meinung beharrt und sich den maßgebenden Wünschen nicht beugt. In der großen" Politik kommen solche Ungehörigkeiten" nicht vor.

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Deutsches Reich  .

Ein Boerenstammtisch in Balast- Hotel zu Köln   wollte einen Fadelzug und eine Senenade für den Präsidenten ins Werf fezen. keinerlei Aufzüge, Umzüge, Ovationen, Ständchen u. dergl. zulassen Die Polizei teilte jedoch kurzerhand den Herren mit, daß sie werde.

Krüger und seine Lente werden nun um so mehr begreifen fönnen, warum unsre braven Spießer so für die südafrikanischen Freiheitskämpfer schwärmen.

Der Knecht fingt gern ein Freiheitslied Des Abends in der Schänke,

Das fördert die Verdauungskraft Und würzet die Getränke.

Das Konterfei des deutschen   Spießers, das Heine vor fünfzig Jahren gezeichnet hat, ist noch heute verblüffend ähnlich.

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Es sind jekt zwei Monate her, seit die verbündeten Truppen nach Peking   marschierten und die Befreiung der Gesandten be= werkstelligten. Die Atmosphäre in der Stadt wird flarer, Läden werden geöffnet, die Truppen einiger Mächte rüden ab und die Chinesen selbst kommen in beträchtlicher Anzahl in die Ein­geborenenstadt zurück. Aber unter den Fremden hat die Begierde na ch Beute" nicht im ge­ringsten nachgelassen. Beute ist das einzige Ge fprächsthema an jedem Frühstücstisch, in den Straßen, in den Häusern, in den Läden. Am Nachmittag besucht jedermann die Auktion erbenteter Artitel bei der Gesandtschaft und am Abend werden selbst noch häufig fleine Exkursionen" inter­nommen, um das Land auf Meilen im Umkreise zu plündern. Leute, die noch vor einem Monat dieses Treiben aufs entschiedenste verurteilten, sind jetzt die Tollsten, dem wilden Drängen nach den kostbarsten Schäßen, die man für nichts oder sozusagen nichts belommen, tann. Die Epidemie ist jo au­steckend, wie die Poden. Die Soldaten wurden zuerst von ihr er­griffen und sie ging bald! nicht nur auf Offiziere und Civilisten, fondern auch auf Missionare und hohe Beamte der Gesandschaft über. Nur sehr wenige haben der Versuchung wiederstanden, zu plündern, und diese wenigen rebellieren im Innern, weil ihr Gewissen ihnen nicht gestattet, sich an der Ernte zu beteiligen. Zwar haben verschiedente der Mächte, besonders Großbritannien  und Amerika  , das Treiben amtlich verurteilt, indem sie ihren Truppen verboten, ohne Bezahlung von einem Chinesen oder auf einem chinesischen   Gebäude irgend einen Gegenstand zu nehmen, doch das Verbot fann so leicht umgangen werden, daß es that fächlich wirkungslos ist. Jezt werden die Sachen, getauft" ind eine Bescheinigung wird entgegengenommen. Ein Offizier oder Soldat, der einen Chinesen mit einem Gegenstand entdeckt, der ihm ge­fällt, nimmt sich den Gegenstand, giebt dem Manne eine kleine Münze dafür und bittet ihn mit dem nötigen Nachdruck, eine schon fertiggestellte Quittung zu zeichnen. Der Chinese thut das, nicht weil er mit dem Handel einverstanden ist, sondern weil die Er­fahrung ihm gelehrt hat, daß es so am flügſten ist. Ein wohl bekannter Offizier einer gewiffen Nationalität lam vor einigen Tagen mit zwei Belgröden, einem großen Sad sehr tost­barer Stickerei und verschiedenen wertvollen Schnigwerken in sein Quartier zurück und sagte, daß er das alles für 20 Cents gekauft habe. Wie haben Sie das angestellt?" wurde er gefragt. " Run", gab er zur Antwort, ich gab dem Manne, dem die Sachen gehörten, außer den Cents die Gelegenheit, sich die Mündung meines Revolvers aus der Nähe an zusehen." Die Behörden drücken, so fährt der Vers fasser fort, ein Auge zu, da die Epidemie bis zu den

hösten Beamtes gelangt sei. Ein Sekretär bei einer der

Gesandtschaften hätte feinen Freunden Eingang zu dem kaiserlichen Balast verschafft, damit diese dort plündern könnten. Ein andrer nicht sehr bemittelter Mann in hoher Stellung hätte sein Haus mit den foftbarsten Schäßen angefüllt, und ein hoher Konsular beamter einer der Mächte habe dadurch, daß er sich offen Geld geliehen, dann von Soldaten Beute angekauft und diese mit über 5000 2. Proz. wieder verkauft habe, den Ruf des Lands, das ihn zur Wahrung feiner Ehre und feines guten Namens nach China  gesandt, in den Staub gezogen. Nicht nur Männer, sondern auch Damen beteiligten sich an der Plünderung. Aus den Tempeln nähmen sie sich in eigens mitgebrachten Wagen fleine Souvenirs", wie schwere Vasen, Bronzesachen usw. mit."

Daß Japan   ganz offiziell im größten Maßstab geplündert hat, ist bekannt.), sed do

Die ausländische Presse fährt fort, die Abweisung Krügers je nach ihrem Standpunkt zu kommentieren. Die fran­Zur Verhaftung des Genoffen Swienty. zösische Preise, deren tadelnde Aeußerungen sich der Wiedergabe Unser Hallesches Partei- Organ schreibt: Die unter dem 30. Nov. entziehen, sonnt sich mit Genugthuung im Glange ihrer eignen Die englische Presse dagegen ist entzückt von dem veröffentlichte Mitteilung von unsrem Korrespondenten in Halle, das Höflichkeit. politisch flugen Verhalten der deutschen   Regierung. Die Weigerung, Und wie wir schon bemerkten, erzählten auch deutsche Gericht habe den Fluchtverdacht auch damit begründet, daß Krüger zu empfangen, schreiben Times", sei ein Kaltwasser- Soldatenbriefe von der reichen Beute, die bei diesem heiligen Kriege Swienth die nach der erfolgten Beschlagnahme veröffentlichte Nummer strahl auf das ganze Gebahren Krügers. gemacht werde. Einem dieser Briefe lag sogar eine prachtvolle nicht mehr verantwortlich zeichnete", entspricht nicht den Thatsachen. Ein Mißverständnis hat die Lesart hervorgerufen, die Seidenstickerei bei, über deren Erwerb allerdings keine näheren Mit­Diese Darstellung ist auf eine irrtümliche Information zurück einzelne Blätter von der Absage des Kaisers verbreitet hatten. teilungen gemacht waren. zuführen. Auffällig muß es erscheinen, daß der nunmehr Man hatte nämlich der Erklärung, daß der Kaiser wegen früher lebrigens lafen wir in einigen Blättern, daß Graf Warder­schriftlich vorliegende Beschluß für die Verhaftung unsres Genoffen sogar eingegangener Verbindlichkeiten Strüger nicht empfangen fe e feine Einwilligung dazu gegeben habe, daß eine Anzahl a stro noch einen früher veröffentlichten Artikel: Wahrzeichen der Schmach" fönne, einen historischen Sinn beigelegt. Man forrigiert die Lesart no mischer Instrumente, die feiner Zeit von jesuitischen mit aufführt. Die wegen dieses Artikels beschlagnahmten jetzt dahin, daß in der Motivierung von früher getroffenen Dis- Missionaren vor 200 Jahren auf den Mauern Pelings aufgestellt worden waren, als Kriegstrophäen nach Deutschland   geschickt wurden. Boltsblätter wurden seiner Zeit wieder freigegeben, um so sonder- pofitionen die Rede gewesen sei. Ein Blatt bemerkte zu dieser Nachricht, daß die Instrumente nur den barer erscheint es jetzt, daß zur Aufrechterhaltung der Untersuchungs­Wert von Kuriositäten hätten und die Transportkosten gar nicht wert haft dieser Artifel mit herangezogen wird. wären. Daran, daß es sich doch auch um chinesisches Eigen­tum handelte, glaubte kein Blatt erinnern zu sollen.

Es giebt ein Wiedersehn!

Ueber englandfeindliche Ausschreitungen wird aus Köln   vom 4. Dezember berichtet: rein Gestern abend 11 1hr kam es leider zu Ausschreitungen bor dem englischen Konsulat. Eine Anzahl Personen stießen englandfeindliche Rufe aus, und versuchten das Schild an dem Konsulat herunter zu reißen. Durch das Hinzukommen berittener Schußleute wurde die Ausführung des Borhabens ver­hindert. Mehrere Personen wurden verhaftet.

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Große und fleine Rache. Eine der Polit. Corresp." aus Man schreibt uns: Die Strafversegung des etwas eigentüm­Nom zugehenden Mitteilung giebt ihrer lebhaften Genugthuung lichen" Ministerialdirektors v. Woedtte soll nach Mitteilung der darüber Ausdrud, daß Graf Walderjee, bei seinen militärischen " Deutschen Versicherungs- Zeitung" darin bestehen, daß er zum Operationen in China   d as italienische Truppenton Präsidenten des neu zu gründenden Aufsichtsamts für Privat tingent besonders bevorzuge. Man sei davon überzeugt, daß die der Italiener Italiener in solchem Umfange nicht versicherung ernannt wird. Wenn sich diese Nachricht bestätigen sollte, Bahrscheinlich handelt es sich nur um den gutgemeinten, aber Heranziehung Umstände, sous wird das edle Paar Bued- Woedtke sicherlich sehr zufrieden sein. Der äußerst deplacierten Thatenbrang eines etwas angesäufelten Haufens, bloß auf augenblidliche äußere Umstände, dern hauptsächlich auf die freundschaftlichen Ge. famose Generalsekretär der Industriellen macht" nämlich auch in dem nationale Phrasen den Kopf verdreht haben. sinnungen des deutschen   Feldmarschalls zurückzuführen Versicherung und bezieht aus seinem Boften als Generalsekretär Mundus vult decipi. Der famose Brief der See- fei, und man wisse ihm in politischen wie in militärischen eines großen Verbands von Versicherungsgesellschaften ein bescheidenes Berufsgenossenschaft, in welchem gesagt wird, daß die Kreisen dafür Dant, daß er Italien   auf diese Weise Ge­Rebeneintommen. So giebt also die Reichsregierung in ihrer un- Unfallverhütungs- Vorschriften nur als Dekoration dienen, um den legenheit bietet, die Einbuße an Ansehen wette endlichen Güte den braven Männern auch fernerhin wenn auch Behörden und der Oeffentlichkeit Sand in die Augen zu streuen, trägt zu machen, die es in Ostasien   durch das verlegende Verhalten auf andrem Gebiete Gelegenheit, Hand in Hand" zu arbeiten. der chinesischen   Regierung anläßlich der Verhandlungen über Sanmun erlitten hat.

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Soll die Hohtönigsburg neu aufgebaut werden? Eine fritische Studie von Otto Biper. München   1900( Sarl Haushalter, Verlags­buchhandlung).

folgende Unterschriften:

1. G. Ferdinand Laeisz  . 2. Direktor John Meyer( von der Hamburg- Amerika- Linie  ; jett verstorben). 3. J. F. Wessels( Senator in Bremen  , Vorsitzender im Aufsichts­rat des Instituts für Schiffsklassifikation- Germanischer Lloyd).

Graf Waldersee würde sich danach nicht nur als der Vollstrecker der großen Rache für gels Thaten, sondern auch der tleinen Egtrarache Italiens   für seine durch die Verhand lungen über Sammun getränkte Ehre betrachten müssen.-