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Br. 283. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittoos, 5. Dezember 1900.

Prozeß Sternberg.

27. Verhandlungstag.

Mach Eröffnung der Sigung durch den Landgerichtsdirektor Müller erbittet sich Staatsanwalt Braut das Wort zu folgender Erklärung: Bei der Besprechung der Broschüre des Rechtsanwalts Dr. Halpert habe ich den Standpunkt vertreten, den die Staats­anwaltschaft zur Sache einnahm und habe dabei ein scharfes Urteil abgegeben, indem ich sagte, Herr Dr. Halpert habe sich sein schwarzes Ehrenkleid beſchmutzt. Es ist mir zu Ohren gekommen, daß Herr Rechtsanwalt Dr. Halpert sich durch diesen Ausdruck persönlich ver­lezt fühlt. Das hat nicht sein sollen. Ich nehme deshalb feinen Anstand, rückhaltlos zu erklären, daß ich mich im Ausdrud ver­griffen habe und mir jede Absicht, Herrn Dr. Halpert bei dieser Gelegenheit persönlich zu beleidigen, fern gelegen hat.

Die Zeugin Ehlert widerruft.

über die weiteren Betveisanträge bor.

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rl. Platho zu vernehmen und behält sich die Beschlußfassung Ab wechslung". wie er fagt, bringt der Staatsanwalt wieder einmal einen fleinen Zwischenfall zur Sprache. Es sei der Bruder des flüchtigen Angeklagten uppa in den Verdacht gekommen, er der Kapitän Wilson zn sein.

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Nach einer furzen Pause erklärt sich der Staatsanwalt müßte. Von dem Bestehen dieser Idee habe er erst jetzt auf seine gegen die Vernehmung des Frl. Platho und der Frau v. Gräfe. Recherchen erfahren, die er infolge des Staatsbürger 8tg."- Artikels Damit würde man doch zu sehr aus dem Nahmen dieses Prozesses angestellt habe. Uebrigens habe nach diesen Ermittelungen heraustreten und in den Rahmen eines andren schwebenden Prozesses Fräulein Blatho die Namen der Reichsgerichtsräte gar nicht hineingreifen. Es genüge die Vernehmung des Zeugen Arndt und richtig festgestellt und des Rechtsanwalts Dr. Werthauer. den wichtigen Refe Der Staatsanwalt giebt renten Herrn Heinemann gar nicht erwähnt. Die Staatsb. 3tg." die Vernehmung des Hilfstransporteurs anheim und bittet um Ab- babe nun einen Brief des Frl. Platho veröffentlicht, der lautet: Der Gerichtshof beschließt, Lieber Herr Arndt! Können Sie morgen früh ermitteln, ob Herr lehnung der übrigen Beweisanträge. F. B. einen der folgenden Reichsgerichtsräte kennt und mir eventuell eine Empfehlung an einen derselben mitgiebt: Vors. v. Bülow, Schmalz, Böttrich, Hosten, Miltnes, Dummreicher, Peters. sind Reisespesen für eine Unterredung 2 Mille zugesagt. Besten Gruß H. Plath o. Oder wissen Sie einen andren?" Dazu habe er zu erklären: Fräulein Platho habe jetzt auf Befragen an gegeben, Luppa habe für denjenigen, der nach Leipzig reift, Er beantrage, den betreffenden Herrn Luppa sofort mit einigen 2 Mille in Aussicht gestellt. Als Fräulein Platho zu ihm( Dr. Zeugen zu fonfrontieren. Die Callis erklärt, Herrn Luppa nicht werthauer) hingekommen, habe sie gejagt, fie bekomme für die ganze zu erkennen. Die Zeugin Ehlert behauptet, in Herrn Luppa wordener Meldung habe die Zeugin Ehlert, als sie neulich abgeführt Sache zwischen Fräulein Platho und Herrn Luppa ihm gegenüber wordener Meldung habe die Zeugin Ehlert, als sie neulich abgeführt Juli d. I. auf dem Potsdamer- Platz zu ihr herangetreten sei und ihr geheim gehalten. Von jenem Briefe an Arndt habe er nicht das Hierauf teilt Rechtsanwalt Heinemann mit: Nach ihm ge-" Herrn Wilson" wieder zu erkennen. Es sei derselbe Herr, der im Sache nicht einen Pfennig, sie habe also offenbar diese ganze interne wurde, mehreren Beuginnen erklärte, sie wolle nun die Wahrheit fagen, es sei nicht wahr, daß sie den Angeklagten Sternberg fenne, gesagt habe: fie sei ja wohl die kleine Ehlert. Er habe sie darauf geheim gehalten. Von jenem Briefe an Arndt habe er nicht das dem Artikel der Staatsbürger- Beitung" vom Hörensagen er fie habe ihn fälschlich beschuldigt.( Die Zeugin Ehlert ist diejenige, gefragt, ob sie Herrn Luppa tenne, und habe ihre diesbezüg- geringste gekannt. Was er darüber gehört, habe er alles erst nach lichen Bemerkungen aufnotiert. Sie habe 20 M. dafür erhalten. dem Artikel der die ursprünglich gesagt hatte, Sternberg fei der Mann, mit dem sie Er sei in Begleitung eines andern Herrn gewesen, dieser sei aber fahren. Bräsident: Nachdem Sie nun den Brief tennen, ob Sie bei Ihrem neulich bekundeten zu thun gehabt habe, während sie dann in der jetzigen Haupt nicht Thiel gewesen. Ein zweites Mal sei der Herr Luppa mit muß ich fragen, sehr günstigen verhandlung zuerst das Gegenteil behauptet und endlich auf den einem andern Herrn am Brandenburger Thor mit ihr zusammen Urteil über verbleiben? Fräulein Platho ernsten Vorhalt des Staatsanwalts plöglich unter Thränen erklärte, getroffen und habe sie nach der Schnörwange, Herrn Sternberg 2c. Werthauer: Urteil Ich muß danach das getroffen und habe sie nach der Schnörwange, Herrn Sternberg 2c. natürlich modifizieren.- Präs.: Nach Bekundung des daß Sternberg der Mann doch sei.) ausgefragt. Sie habe ihm auf seine Frage unwahre Auskunft er Zeugin Ehlert, vorgerufen, erklärt jetzt: Was ich zuletzt geteilt, weil sie hoffte, dadurch etwas Geld zu bekommen. Der Herr Beugen Arndt sollen Sie in Ihrem Bureau auch zu dem Frl. Pfeffer fagt habe, ist nicht wahr; was ich früher gesagt habe, ist wahr habe sich bei dieser Gelegenheit ihr als Kapitän Wilson" vor- gesagt haben: Herr Sternberg würde gewiß unbegrenzt dankbar I tenne Herrn Sternberg nicht, ich habe mit ihm ein, wenn Sie von Ihrer Gehälligkeit abhießen." Rechtsanwalt nichts zu thun gehabt. Der Vorsitzende hält der Zengin gestellt und ihr 15 Mart gegeben. Die Zengin Ehlert bleibt Dr. 2.: Nach dem was Frl. Pfeffer selbst hier ausgesagt hat, ist es nichts zu thun gehabt. Der Vorsitzende hält der Zengin dabei, daß sie den jetzt mit ihr konfrontierten Herrn Zuppa ganz ausgeschlossen, daß ich so etwas gesagt habe. Staatsanwalt vor, daß es doch ungeheuerlich sei, wenn sie nun wieder gerade das mit Bestimmtheit als den Kapitän Wilson" wiedererkenne Braut: Es ist auch einmal zur Sprache gekommen, daß Sie, Herr Gegenteil von dem fage, was fie früher behauptete. Beugin Die Zengin Callis bleibt ebenso bestimmt dabei, daß der Kapitän Dr. Werthauer, dem Frl. Pfeffer n Ehtert behauptet, sie hätte die Beschuldigung gegen Sternberg Wilson ganz anders ausgesehen habe. Wiederholte Vorhaltungen auch nicht erhoben, wenn nicht Herr Stierstädter gesagt hätte des Vorsitzenden beantwortet die Ehlert mit Lächeln. Vors.: 1000 m. für die Herausgabe gewisser Briefe fie solle nur sagen, Sternberg sei es. Präs: Wie sollte denn Sie lachen wieder. Das ist immer das Endresultat ihrer Aussagen, geboten haben sollen. Herr Sen Stierſtäbter bazu gekommen fein? Beugin: Er hat daß sie lachen.- Die zu diesem Butt vorgerufene Beute nicht der Zeuge modifiziert ſeine frühere Aussage, bah in het vereinzelt 8euge: Das ist gänzlich ausgeschlossen.- Punkt Zeugin Haus­gefagt, daß seinem Bureau mann erklärt mit Bestimmtheit, daß Herr Luppa entschieden teine Gnadengesuche angefertigt seien, dahin, daß dies der Kapitän Wilson sei, mit dem sie seiner Zeit im Gerichts- doch vorgekommen sein mag, daß er aber solche Gesuche seinerseits Präf.: Das glauben Sie doch wohl selber nicht. Herr Stierstädter gebäude zusammengetroffen sei und sich bei Peter Becker Brüderschaft nicht unterzeichnet habe. Im vorliegenden Falle wisse er von dem ist ein doch nicht übermäßig besoldeter Beamter und der Staat getrunken habe. Herr Luppa, der erklärte, daß er Staffierer in der Gnadengesuch absolut nichts. Er habe seinen Bureauvorsteher ge­macht es doch nicht so, wie andre Leute, daß er Leuten für ihre Radeberger Brauerei sei, wird hierauf entlassen. Aussagen Geld verspricht. Wir leben doch in Preußen! fragt, wie er sich denn zu der Sache stelle; seinem Vorsteher schwebe Beugin: Herr Stierstädter hat mir gesagt, er würde in eine es so vor, als ob er( Dr. Werthauer) feiner Zeit das Gnadengesuch diftiert höhere Stelle tommen und mir dann von seinen größeren Einkünften Alsdann wird der 16jährige Zeuge Wohl noch einmal darüber habe, nach der ganzen Form und dem Inhalt desselben könne Geld geben. Präs. Das wollen Sie uns glauben machen? bernommen, ob und unter welchen Umständen er wie er am er aber bestimmt erklären, daß er es nicht diftiert haben kann. Im Beugin: Ich sage jetzt die Wahrheit: Herr Sternberg ist nie mit Sonnabend behauptete vom Zeugen Hofmeier zum Dr. Werthauer übrigen müsse er wiederholen, daß er sich das Gehirn zermartere, mir zufammen gewesen und hat nie Unzüchtigkeiten mit mir begangen. geschickt worden sei und dort 25 und 50 M. in Empfang genommen um zu ergründen, wie Zeuge Arndt zu den falschen Behauptungen -Präf.: Da müßten Sie also früher den Gerichtshof direkt dreist in habe. Im Gegensatz zu seiner ganz bestimmten Aussage vom über ihn gekommen sei. Er könne mur annehmen, daß der Zeuge das Geficht gelogen haben! Beugin: Meine Mutter war ja Sonnabend stellt der Zeuge heute alles ins Nichtwissen. Er feindlich gegen ihn gesinnt sei, weil er auf seine Offerten nicht ein­auch noch dabei, als Herr Stierstädter mir zuredete. Bräf wil jeẞt nicht wissen, ob der Brief, den ihm Herr Hof- gegangen sei. Zeuge Arndt bestreitet entschieden, feind Ihre Mutter foll geiftestrank sein, diese können wir also nicht ver- meier gegeben, an Herrn Sternberg oder an Dr. Werthauer liche Gesinnung gegen Dr. Werthauer zu haben. nehmen. Warum haben Sie das, was Sie heute gegen Herrn Stier- adressiert war. Er behauptet auch längere Zeit hindurch, Er bleibe voll und ganz bei seiner ersten Aussage und sei bereit, städter behaupten, Zeugin: Ich wollte nicht zu wissen, ob in dem Couvert, welches er Herrn Hof sie mit dem Eid zu bekräftigen. Ihm habe jede Be­Herrn Stierstädter früher ausgefagt? Herrn Stierstädter feine Unannehmlichkeiten bereiten. Zeuge meier zurüdbrachte Beuge meier zurückbrachte, Geld gewesen sei. Erst als der Vor- leidigung fern gelegen und seine Schritte nur aus Interesse, Licht in Stierstädter erklärt die Behauptungen der Zeugin für absolut ftgende sein höchstes Erstaunen darüber ausdrückte, wie er jegt plößlich die Sache zu bringen, unternommen. Falsch sei auch die Be­falsch und erfunden, die Zeugin Ehlert behauptet mit erhobener ganz etwas andres aussage wie am Sonnabend, und auf ihn ein- hauptung des Dr. Werthauer, daß er( Beuge) dem Fräulein Platho Stimme und besonderem Nachdruck: ist doch wahr redete, sich nicht durch einen Meineid unglücklich zu machen, den Brief diftiert habe. Herr Dr. Werthauer habe an den ersten Sie haben ja auch gesagt, ich solle meinen Vater aufheben, kommt der Zeuge zögernd damit heraus, daß er doch gesehen habe, Verhandlungstagen immer so gethan, als ob die Beamten hier in Das habe ihn zu daß er den Strafantrag stellt. Beuge Stierstädter: Das ist wie in das eine Couvert 50 M. und in das andre 25 m. hinein- diesem Prozeß übereifrig aufgetreten seien. -nicht wahr! Beugin Ehlert( sehr laut): Es ist doch wahr! gesteckt worden seien. Aus dem Zeugen ist trotz aller Mühen des seinem Vorgehen bewogen. Er bedauere, daß er nicht gleich ans Der Vorsitzende betont ferner: es sei sehr auffallend, daß dies Ulm Vorsitzenden nichts herauszubringen, aus welchem Grunde er Gericht gegangen sei. Dr. Werthauer: Der Zeuge habe fallen der Zengin mit der Thatsache zusammenfalle, daß ein an eigentlich heute versucht habe, die unwahrheit zu sagen. Er schon im Auguft anonym an Herrn Staatsanwaltschaftsrat jenem Tage thätig gewesener Hilfstransporteur mit der Ehlert verneint mit Bestimmtheit, daß in der Zwischenzeit irgend jemand Dr. Romen gefrieben, das heißt zu einer Zeit, wo ich noch wie festgestellt worden Beuge: Frl. Platho hatte Beuge Hofmeier erklärt, daß er den gar nicht eingegriffen haben konnte. nach der Sigung vorübergehend in einem auf ihn eingewirkt habe. Restaurationslokal gewesen ist. Die Beugin bestreitet, daß dieser Zeugen Wohl nicht für ganz normal halte. Beuge Berg- schon gewußt, daß Dr. Romen versetzt werden würde. Da er seinen Hilfstransporteur irgendwie auf sie eingewirkt habe. mann, der mit Wohl während dessen Lehrlingszeit bei Belmonte Namen nicht in die Oeffentlichkeit bringen wollte, habe er den Ein Geheimnis. zu thun hatte, bestreitet, daß derselbe nicht ganz weg der Anonymität normal fei. Wohl sei vielmehr sehr schlau und dreist. Alle

jetzt?

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ich kriege Geld, wenn ich so aussage.

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Noch ein Widerruf.

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Tein Blatho?

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Auf weiteren Vorhalt der Verteidiger erklärt die Zeugin aus drücklich auch die Behauptungen über denjenigen Mann, von dem sie Fragen, wie der Mann ausgesehen hat, der ihm im gewählt. Er habe seiner Zeit Fräulein Blatho geraten, die Finger Sie hatte schon eine zum erstenmale verdorben worden sei, für unwahr. Auch dies sei uni angeblich im Bureau des Rechtsanwalts Dr. Werthauer das von der ganzen Angelegenheit zu lassen. an Dr. Nomen im Besiz, Herr Sternberg nicht gewesen.-Präs.: Wer war es denn? Nur kann er auch nicht nähere Angaben über die Lokalverhältnisse des bat Geld gegeben, bermag Zeuge Wohl nicht zu beantworten, ebenso Visitenkarte von Frau v. Gräfe von derselben dann aber feinen Gebrauch gemacht. heraus mit der Sprache! Zeugin: Ich möchte den Namen nicht nennen. Präsident: Das geht nicht! Wo ist der Werthauerschen Bureaus machen. Die Erklärungen des Zeugen Hofe Staatsanwalt Bra ut: Warum haben Sie sich nicht dem Staats­8euge: Ich bedauere Wanniegt? Bengin: Ich glaube, in Amerika. ( Seiter hingestellt. Während der Zeuge Wohl am Sonnabend flipp und sehr, es nicht gethan, sondern den Weg der Anonymität gewählt zu meier zu diesem Punkt werden vom Zeugen Bergmann als unrichtig anwalt Romen gegenüber offenbart? teit.) Präsident: Und wie ist sein Name? Zeugin: flar gefagt hatte, auf Er hieß Müller( Heiterkeit.)- Präsident: Also auf diese der beiden Briefen habe Name haben, aber ich wollte vermeiden, in die Oeffentlichkeit zu kommen. vollen Angaben beschränkt sich Ihre Kenntnis von der Persönlich Briefe der Name Dr. Werthauer" gestanden habe und er nicht wisse, Standen Sie damals noch in geschäftlicher Verbindung mit Fräu­Persönlich- Sternberg" gestanden, behauptet er jetzt, daß auf dem einen Justizrat Sello: Dieser Brief ist im August geschrieben. teit? 8eugin: Der junge Mann war im Hause Händelstr. 19 Beugin: Der junge Mann war im Hause Händelstr. 19 was auf dem zweiten Briefe gestanden. Der Zenge vermag den 8euge: Nein. Präs. Herr Arndt, der in einem Geschäft thätig. Justizrat Dr. Sello stellt durch Be­fragen fest, daß das Mädchen schon im Dezember v. J., als der Fall wiespalt in den Aussagen nicht aufzuklären: was er heute aus Benge Dr. Werthauer hat gesagt, daß er Sie bei der ersten Fournaçon aufgerollt worden war, ihrer Mutter gesagt habe, daß gesagt, sei wahr. Derselbe Herr, dem er den Brief des Hofmeier Verhandlung schlecht behandelt hat und Sie deshalb unfreundlich gegen ihn gesinnt sind. gegeben, habe auch die 50 und 25 M. eingepackt. fie feinen Verkehr mit Herrn Sternberg gehabt habe. Zeuge Arndt: Das ist nicht wahr. Beuge Dr. Werthauer: Dann hat der Zeuge vielleicht nichts davon be­Ehlert, der Vater des Mädchens, bestätigt dies. Seine Tochter Rechtsanwalt Dr. Werthauer merkt. Beisiger Landgerichtsrat Sämpfe: Wenn der Zeuge habe ihm dasselbe auch schriftlich gegeben. Er habe seiner Beit schon erklärt hierzu: Ich habe am Sonnabend erklärt, daß ich von diesem nichts davon bemerkt hat, kann er sich auch nicht beeinflußt fühlen. festgestellt, daß seine Tochter überhaupt nicht bei der Fischer ganzen angeblichen Vorgang nichts weiß. Die Staatsbürger- Zeuge Arndt: Ich habe nur die Empfindung gehabt, gewesen ist und sie in dieser Beziehung gelogen hatte. Der Beuge Beitung" hat dies moniert und gesagt, das wäre eine allgemeine daß Dr. Werthauer die Sache so oberflächlich behandelte, meint, daß Herr Stierstädter auch ihm gegenüber den Versuch ge- Redensart. Ich erkläre deshalb ausdrücklich und bündig: es er that, als wisse er gar nichts von meinem Kommen macht habe, ihm etwas zu fuggerieren. Die nun wieder bor niemals von mir an Herrn Hofmeier oder einem seiner Boten in der und dem 8wed desselben, obgleich Fräulein Blatho gerufene Zengin Snörwange bleibt auf Befragen dabei, daß Sternbergschen Sache ein Pfennig Geld gezahlt worden. Mein ihn doch davon unterrichtet hatte. Beifizer Landgerichts­fie mit Herrn Sternberg bei der Fischer zu thun gehabt habe. Bureauvorsteher, der zuverlässig und treu ist, versichert, daß nach Rat Kämpfe: Herr Dr. Werthauer, am Sonnabend Die weitere Beweisaufnahme wird durch einen seinem besten Wissen tein Pfennig gezahlt worden haben Sie so besonders betont, Sie hätten den Zeugen Arndt so fei. Was Herr Wohl hier gesagt hat, ist nach den Behauptungen des schlecht behandelt, gewissermaßen die Thür gewiesen. Heute meinen unterbrochen, zu deffen Aufklärung eine geraume Zeit in Anspruch Bureauvorstehers nur zu einem kleinen Teil richtig. Der Bureauvorsteher Sie nun, der Zeuge Arndt, der mir übrigens gar nicht so vor­genommen wird. Dem Staatsanwalt war gemeldet worden, daß erinnert sich genau, daß einmal ein junger Mann mit einem Brief tommt, habe die Shroffheit dieser Behandlung der Zeuge Ehlert beim Burücktreten vom Beugentisch halblaut geäußert weichend vom Zeugen Hofmeier erinnert gekommen fei. Dieser habe wie sich der Bureauvorsteher ab- gar nicht bemertt. Dr. Werthauer: Ich bin natürlich nicht haben soll: Der( d. h. Stierstädter) lügt ja! Verfluchter Schivindel!" oben gar keine Adresse ungezogen gewesen, habe aber das Gefühl, daß ich ihn höchst schroff Als Ohrenzeugen dieser Aeußerung treten auf: der Kriminal- getragen, als das oberste Couvert aber geöffnet worden, habe sich behandelte. Die Zeugen Dr. Werthauer und Arndt müssen noch Kommiffarius Karl Krüger, Gerichts.Affeffor Gerber und die weitere Adreffe ergeben:" Herrn Luppa. In Sachen Sternberg einmal ihre erste Unterhaltung wiederholen, sie bleiben bei ihren Referendar Marggraff. Der Beuge Ehlert bestreitet, den abzugeben." Da Herr Luppa nicht da war, habe er den Boten abweichenden Darstellungen und besonders betont Arndt, daß er da­warten lassen und als Luppa fam, sei ihm der Brief übergeben mals noch nicht den Namen des Bankiers Behrend genannt habe. Beugen Stierstädter haben beleidigen zu wollen und behauptet, worden. Dann habe Luppa mit dem Boten verhandelt, ob dieser Dr. Werthauer verweist demgegenüber darauf hin, daß er natürlich daß er nur die Schwindeleien seiner Tochter gemeint habe. Er dem Boten Geld gegeben, wisse er nicht, er glaube es aber nicht. bittet, darüber noch den Zeugen Hoffmeier und den Rechts- Wie ich vermutet hatte, wird jetzt der Brief des Frl. Platho an Besuch so nur aus seiner Erinnerung schöpfen fönne, er habe dem so wenig anwalt Dr. Schöps, die die Aeußerung jedenfalls auch gehört Arndt gegen mich ins Gefecht geführt. Ich erfuhr von der Existenz Arndt Wert beigelegt, daß daß er den Zeugen bei einem zweiten Begegnen faum wiedererkannt haben müssen, zu vernehmen. Der Gerichtshof lehnt eine Beweis­würde. Der Zeuge Arndt habe sich auch aufnahme nach dieser Richtung hin ab, hält für erwiesen, daß der dieses Briefs erst, nachdem der erste Artikel in der Staatsb.- 8tg." haben Beuge Ehlert den Beugen Stierstädter beleidigt hat, und nimmt ihn Abend schickte ich einen Freund nach der Redaktion der Staatsb. ihm gemeldet hätten, damit gerühmt, daß er ein großes Geschäft erschienen war. Am Sonnabend wurde ich hier vernommen. Am schiedenen Personen, die sich nach der Sonnabend- Sizung bei in eine fofort zu vollstreckende Ordnungsstrafe von drei Tagen Beitung", um dort vor dem Erscheinen weiterer Artikel mit Fräulein Platho vorhabe, das ihm viel Geld einbringe. Um Haft. zu warnen, wenn nicht vorher genaue Was wird noch kommen? Erkundigungen sicher zu gehen, habe er( Dr. Werthauer) den Rechtsanwalt Morris Auf eine Frage des Vorsitzenden giebt Justizrat Dr. Sello allem mir bekannten Material zur Verfügung stehen zu wollen. Ich meldet hatten, zu Papier bringen laffen. eingezogen worden wären. Ich bot auch an, der Redaction mit hinzugezogen und durch ihn die Angaben der Personen, die sich ge­eine lebersicht der von der Vorteidigung vorläufig noch zu stellenden tann nur nochmals beteuern, daß ich meine Aussage nach bestem also Vernehmungen angestellt? Präs.: Dann haben Sie Beweisanträge. Es soll ein Zeuge darüber vernommen werden, daß Wissen und Gewissen abgegeben habe. Zeuge Dr. W.: Vernehmungen der mehrerwähnte Maler", der bei der Fischer verkehrte, eine andre Ihrer Bernehmung behauptet, daß Fräulein Platho aus uneigennügigfter gebracht wurde. Bräf.: Beuge Arndt, Sie haben in den Präs. Sie hatten bei wohl gerade nicht, ich habe nur fixiert, was zu meiner Kenntnis Persönlichkeit als der Angeklagte Sternberg sei. Ferner beantragt die Berteidigung die Vorladung des Hilfs- Trans- Freundschaft eingetreten sei. 3euge: Ja, fo batte sie mir anonymen Briefen rundweg behauptet, daß Dr. W. das Frl. Pfeffer porteurs Stremel, der mit der Ehlert in ein Schantlokal wenigstens versichert, fie erklärte mir, daß sie nichts bekomme, Arndt beeinflußt habe. Wollen Sie einräumen, daß Sie aus der That­sache, daß Sie Frl. Pfeffer unerwartet beim Dr. Werthauer trafen, gegangen sein soll, ferner der Mutter der Ehlert, außer dagegen 50 000 Mt. erhalte. Dem der gleichfalls schon mehrfach genannten Marie Erhardt erklärt dieser, daß er natürlich von den internen Abmachungen, die In der weiteren Vernehmung des Rechtsanwalts Dr. Werthaner diese etwas Retztere foll befunden, daß der Mann, mit dem boreilige Schlußfolgerung fie bei zwischen Frl. Platho und Arndt stattgefunden hätten, nichts wisse. der Krüger verkehrte, eine so große Aehnlichkeit mit Sternberg hatte, daß sie ihn in der Photographie des legteren wiederzuerkennen räf.: Sie sehen aber aus dem Briefe, daß die Dame fich für die gezogen haben? Benge Arndt: Ja, das will ich einräumen. daß sie ihn in der Photographie des letteren wiederzuerkennen eine Reise nach Leipzig 2000 Mart hatte versprechen laffen, es ist auf weiteres Befragen wiederholt der Beuge seine Gespräche glaubte, während es thatsächlich Sternberg nicht war. nennt die Berteidigung eine Beugin, der der Zeuge Stierstädter in dies doch eine Mahnung, nicht jede Erklärung für bare Münze zu bürger- 8eitung". Dent legteren habe er besonders gesagt, Rechtsanwalt Dr. Werthauer: Er habe schon am es liege ihm fern, irgend jemand beleidigen zu wollen, er gehe bergangener Woche angedroht habe, fie unter Sitte" zu bringen, Sonnabend erwähnt, daß die Idee bei Frl. Platho aufgetaucht lediglich deshalb vor, weil er über die Angriffe und Ver wenn sie nicht gegen den Angeklagten Sternberg aussage. Endlich dächtigungen der Beamten empört sei. Der Zeuge beantragt die Berteidigung zum Beweise dafür, daß die Behauptungen gewesen, daß man auf die Mitglieder des des Zeugen Arndt unwahr feien, die Vorladung des Frl. Blatho erklärt des weiteren, daß Frl. Platho ihm erzählt habe, habe fönnte, daß sie in dem Tenor ihres Urteils zugleich auf Begnadigung fie für ihre und der Frau v. Gräfe. Ermittelungen in Sachen Sternberg erkennen möchten und daß Frl. Platho wohl der Ansicht gewesen sei, im Bureau des Rechtsanwalts Dr. Werthauer 2000 m. ausbezahlt daß man bei den Reichsgerichtsräten Begnadigungsbesuche machen erhalten. Sie habe aber davon an vier Herren abgeben müssen.-

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Sodann

Nach der hierauf eintretenden Bause sollen die Zeugen Arndt und Dr. Werthauer noch einmal vernommen werden.

nehmen.

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Reichsgerichts vielleicht einwirken

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mit den Redacteuren des Vorwärts" und der

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Staats