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Ur. 286. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 8. Dezember 1900.

Reichstag  .

15. Sigung. Freitag, den 7. Dezember 1900, 1 hr. Am Bundesratstische: Frhr. v. Thielmann. at Zunächst werden einige Rechnungsfachen debattelos erledigt. Es folgt die erste Beratung des Gesetzes betreffend die Aus übung der freiwilligen Gerichtsbarkeit nnd die Leistung von Rechtshilfe im Heere.

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Abg. Gröber( C.): Die in diesem Gesez behandelten Fragen feien technisch- juristischer Natur und eignen sich nicht zur Erörterung im Plenum. Es wird sich aber doch empfehlen, den Entwurf einer Kommission von 14 Mitgliedern zur Prüfung zu überweisen, und ich stelle daher einen dahingehenden Antrag.

gefeßt.

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ein Verkaufsbureau in Düsseldorf   errichtet habe. Es verkauft aber polistischen Charakter annehmen. Bei den legteren ist Reichsaufsicht Die erwiesenermaßen seine Stohlen mehr durch Handelsgenossenschaften. bringend notwendig.( Bravo  ! bei den Nationalliberalen.) org Aber der Staat hat auch ein Bureau in Saarbrücken  . Ich glaube, d die Einrichtungen, die wir getroffen haben, find denjenigen des Die Debatte hat erfreulicherweise auf allen Seiten des Hauses Abg. Lenzmann( freis. Vp.): Synditats gleichwertig. Außerdem ist gesagt worden von Herrn Müller, wir hätten den Verständnis für die Frage der Kohlenteuerung erwiesen, auf der § 65 nicht in Anwendung gebracht, wir hätten die Grubenbesiger Ministerbank herrschte leider nicht das gleiche Verständnis. Man hat angeführt. Alle nicht zu weiterem Abbau gezwungen. Die Grubenbesitzer haben viele einzelne Gründe für die Kohlennot diese Gründe: Streits der fich ja gar nicht geweigert. Hätten sie das gethan, dann wären wir Aufschwung der Industrie haben aber nicht für sich gewirkt, sondern Arbeiter, verkehrte Tarifpolitik, eingeschritten. Run noch eins. Die deutsche Agrarkorrespondenz" hat Un haben in ihrer Gesamtheit die Kohlenteuerung verschuldet. Was die griffe beispiellofer Art gegen mich gerichtet. Sie schreibt über Abhilfemittel anlangt, jo tönnen wir uns mit der Verstaatlichung die erste Debatte betreffend die Kohlennot: Sie hat be: nicht einverstanden erklären. Wir wollen die Schar der Staatssklaven wiesen, daß es einen Staatsminister giebt, der entweder nicht noch vermehren und die heutigen Verhältnisse in den fiskalischen Die Abgg. Hoffmann- Dillenburg  ( natl.) und Lenzmann Gache unrichtig barstellt." Und weiter: die Ausführung des Herrn machen. Es ist dem Staat der Rat gegeben worden, selbst nene Gruben selbst nicht orientiert ist, oder, wenn er orientiert ist, die Gruben können für den Gedanken der Verstaatlichung nicht geneigter ( frj. Vp.) schließen sich diesem Antrag an. Der Entwurf wird darauf einer Kommission von 14 Mit- Ministers, der Hauptgrund für die Kohlennot bestehe in einem er- speciell im Ruhrgebiet   zu erwerben. Nun, der Herr Handelsminister. gliedern überwiesen. heblichen Herabgehen der Einfuhr aus Böhmen   und England, ist hat schon darauf hingewiesen, daß dort nichts mehr zu holen ist. Sodann wird die Besprechung der Kohleninterpellation fort- eine schlechthin unbegreifliche Unwahrheit". Die Agrar- Auch der Gedanke des Ausfuhrverbots ist ganz indiskutabel. Einzelne Korrespondenz" begründet diese Behauptung damit, daß sie Gebiete sind geradezu auf die Ausfuhr nach dem Auslande Abg. Dr. Böckel( wild. Ant.): an Zahlen nachweist, daß sowohl die böhmische Kohleneinfuhr angewiesen. Auch auf den Arbeitermangel ist hingewiesen. von 1887 bis 1900 als auch die englische je um ungefähr Man vergißt nur dabei, daß die Schuld an dem Arbeitermangel vor Für mich ist der springende Punkt bei der Sache der folgende: 5 Millionen gestiegen sind. Das habe ich auch gar nicht bestritten, allem in unsrem outrierten Militarismus liegt; statt aber hier Ab­Solange wir die Schäße des Grund und Bodens dem Großkapital sondern ich habe nachgewiesen, daß sowohl die böhmische wie die hilfe zu schaffen, verlangt man zulaffung galizischer Arbeiter. überlassen, ohne irgend welche Kontrolle zu haben, wie dasselbe mit der Ausbeute dieser unentbehrlichen englische   Stohleneinfuhr von August vorigen Jahrs bis zuni Februar Nun ist gesagt worden, die Ursache der Stohlennot liege und dieses Jahrs erheblich zurückgegangen ist. An englischer Kohle führten bei den Syndikaten. Ich habe keine große Liebhaberei für die unerſeßlichen Schäße wirtschaftet, so lange werden wir vorübergehende wir z. B. im Februar 1900 weniger als die Hälfte von dem ein, Syndikate, obgleich ich zugeben muß, daß das Kohlensyndikat in ge­Kohlenteuerung nicht verhindern können. Ich lege den Hauptwert was wir im August 1899 einführten. Aehnlich verhält es fich wiffem Sinne wohlthätig gewirkt hat; denn eine Stetigkeit der nicht auf die hohen Preise, sondern auf den Kohlenmangel. Es mit Böhmen  . Seit dem August 1899 ist die Einfuhr jeden Breise ist in der That eingetreten, daß diese stetige Linie eine auf herrschte eine förmliche Angst in der Bevölkerung, daß die Kohlen- Monat um ein beträchtliches gesunken. Ich glaube also, der steigende ist, finde ich nicht so traurig, denn unsre ge zufuhr überhaupt ausbleiben könnte. Den vorgeschlagenen Mitteln Vorwurf, der mir gemacht zur Abhilfe des Kohlenmangels stehe ich zum Teil sympathisch gegen­worden ist, ist durchaus famte Judustrie befindet sich in einer aufwärts steigenden Be­über. So zum Beispiel wäre ein Kohlenausfuhr Verbot durchaus ungerechtfertigt. Daß die englische Einfuhr abgenommen habe, habe wegung. Ein Kohlensyndikat hat aber doch seine Macht gemißbraucht, Es ist gesagt angebracht. Ganz verständlich ist es mir, daß selbst fiskalische ich nicht behauptet; im Gegenteil, sie hat zugenommen gegen frühere um die von ihm abhängigen Leute zu schädigen. Gruben ins Ausland verkaufen. Auch von der Notwendigkeit Jahre. Ich muß also den Vorwurf der Unwahrheit als vollständig worden, man solle ihnen Einkaufsgenossenschaften entgegenstellen. Aber was hilft da Bildung von Genossenschaften, wenn das Syndikat der billigen Exporttarife fann ich mich nicht überzeugen. Was die unbegründet und unbegreiflich zurückweisen. wol sich weigert, an derartige Genossenschaften Kohlen abzugeben, wie Großhändler anlangt, so sehe ich wirklich nicht ein, weshalb Herr Abg. Dr. Röficke- Kaiserslautern( B. d. 2.): das thatsächlich geschehen ist.( Hört! hört! lints.) Ob die Gesez­Cafar Wollheim während der Kohlenteuerung nicht weniger als sechs Wir müssen dem Centrum dankbar sein, daß es eine so das gebung einschreiten kann, ist mir zweifelhaft. Jedenfalls weiß ich Millionen verdienen mußte. Kann denn der Fiskus nicht ohne Herrn Boltsleben berührende Frage hier zur Erörterung gebracht hat. Die mit dem Antrag Heyl nichts zu machen. Er will sach Bollheim auskommen und bei dem Verkauf selbst verdienen? Eine Aus- Herren Minister hätten sich doch etwas früher um die Kohlen gemäße Reichsaufficht für solche Kartelle, deren Geschäfts­bentung der Notlage liegt auch von feiten des Kohlensyndikats vor, denn not fümmern müssen, denn sie bestand schon im vergangenen gebahren einen nachweislich monopolistischen Charakter annimmt." dasselbe hat unzweifelhaft die Förderung beschränkt. Als ultima ratio Jahre. Damals aber stellten es die Minister so hin, daß als wenn die Jebe dieser Zumutungen an die Regierung ist vollständig tautschuk­wenn sonst nichts mehr hilft, würde uns noch die Verstaatlichung Teuerung nur eine ganz vorübergehende sein werde. artig.( Sehr richtig! lints.) Soll die Reichsaufsicht vielleicht so ge­der Gruben übrig bleiben. In der Landwirtschaft ist die Koblennot auch außerordentlich schehen wie die Reichsaufsicht bei den Aktiengesellschaften, dann ist sie: Abg. Müller- Fulda( C.)[ auf der Tribüne sehr schwer verständlich]: fühlbar gewesen, denn die Induſtrie ist bei der Lieferung bevorzugt für die Preisbestimmung ohne jede Bedeutung, oder sollen die Abg. Müller- Fulda( C.)[ auf der Tribüne sehr schwer verständlich]: worden. Aber die Kohle ist das Brot der gewerblichen Arbeit auch Syndikate vielleicht mit einer Buchthausvorlage bedacht werden wie die Der Herr Abg. Sachse hat gestern erwähnt, daß in dem Blatte in der Landwirtschaft. Man hat die Schuld von den Grubenbefizern Associationen der Arbeiter? Dann danke ich auch dafür; denn die des Herrn Dasbach den Arbeitern der Vorwurf der Faulheit gemacht auf die Händler abgewiesen. Aber sind denn etwa die Gruben Arbeitgeber haben dasselbe Recht, sich zu vereinigen wie die Arbeiter. fei. Ich glaube nicht, daß es angebracht war, Herrn Dasbach dafür befizer so ohne allen Einfluß auf die Händler! Gegenüber den Sehr bedenklich scheint mir auch der Unterschied, den Herr v. Heyl verantwortlich zu machen angesichts der Thatsache, daß er sich letzten Ausführungen des Herrn Handelsministers muß ich zwischen Syndikaten notleidender und nicht notleidender Industrien während seiner langen parlamentarischen Wirksamkeit der Bergarbeiter doch auf die Reichsstatistik verweisen, die ergiebt, daß die englische machte. Auch die Kohlenbarone werden sich schon als notleidend stets in hervorragendem Maße angenommen hat. Wenn weiter Herr Kohleneinfuhr vom Januar bis jetzt Monat für Monat gestiegen ist. hinstellen wie die Agrarier. Ihr( nach rechts) Zuckerring und Ihr Sachse den katholischen Kaplänen vorgeworfen hat, fie seien bestrebt, Herr v. Thielen hat bestritten, daß deutsche Kohle in der Schweiz   Spiritusring find ebenso verwerflich wie das stohlensyndikat. Sie Sie Bergarbeiter zu veruneinigen, so muß ich das entschieden billiger fei als bei uns. Es steht steht aber doch fest, unterscheiden sich nur dadurch von dem letzteren, daß leider bestreiten. Ich bin selbst Mitglied einer christlichen Gewerkschaft und daß sogar deutsche Kohle aus der Schweiz   wieder nach der Staat sich dazu hergegeben hat, Ihre Syndikate durch Kon­kann konstatieren, daß dieselben eifrig bestrebt sind, eine Einigung Deutschland   mit Profit zurückgeführt ist.( hört! hört! rechts.) Die tingentierung zu unterstüßen.( Sehr richtig! links.) aller christlich gesinnten Bergarbeiter herbeizuführen. Ich habe mich deutsche Kohle muß im Juland bleiben, dann brauchen Der schlimmste Sündenbock soll aber der Zwischenhandel sein. gefreut, daß von seiten der Herren Minister sogar ein Kohlen wir auch feinen Austausch mit dem Auslande. Aber Es ist ja richtig, daß der Zwischenhändler die hohen Zechenpreise noch notstand und wucherische Preisbildung zugestanden find. bei uns herrscht leider eine Hypertrophie des Export bedeutend erhöht. Aber das liegt daran, daß das Kohlensyndikat einzelne Für so weitgehende Forderungen, wie für die Verstaatlichung, tann Handels, die verursacht ist durch die Handelsverträge. Zwischenhändler über alle Maßen protegiert hat. Es hat ihnen ganz ich nicht eintreten; auch von einer staatlichen Beaufsichtigung des Die fistalischen Gruben müssen sich unbedingt von dem Großhandel exorbitant große Quantitäten von Kohlen an die Hand gegeben. Synditats erwarte ich sehr wenig. Am meisten könnte jedenfalls Ginzelne Zwischenhändler sind durch den Verkauf dieser Mengen in erreicht werden durch Ausnutzung des Rechts, das der preußischen wenigen Tagen geradezu Millionäre geworden. Dagegen ist wenig Regierung durch den§ 65 des preußischen Berggesetzes gegeben ist, zu machen, am allerwenigsten aber in der Weise, wie fie Graf Kaniz nämlich die Gruben zur Ausdehnung der Förderung anzuhalten. vorschlug, daß man den Zwischenhändlern, die übermäßige Preise ( Beifall im Centrum.) für ihre Kohlen verlangen, die Ausnahmetarife nimmt.

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treibend wirken.

frei machen. Heute sind durch die Genossenschaften die Formen ge­geben, in welchen der Fiskus mit dem Publikum in Verbindung tritt. Die Zuversicht der Minister, daß die Teuerung bald vorüber geht, teile ich nicht. Denn das Kohlensyndikat wird weiter preis Staatssekretär Graf Posadowsky: Die Hauptsache für uns ist, daß auch in dieser Frage nicht leber den sogenannten Zechenvertrag möchte ich noch einiges Herr Richter hat den Wunsch ausgesprochen, daß eine amtliche so viel Rücksicht auf das Ausland genommen wird. Hat doch diese sagen. Das Syndikat will sich damit den Anschein geben, als Statistit über die Bewegungen des Kohlenmarkts heraus- Rücksicht auf einen befreundeten Staat erst vor kurzem verschuldet, ob es seinerseits dazu übergehen wolle, die Preise der gegeben werden möge, so wie das jetzt schon in Bezug auf daß das Staatsoberhaupt eines stammverwandten Lands vor den Zwischenhändler zu kontrollieren. Das ist nur ein Schein­Spiritus und Zuder geschieht. Ein gewisser Unterschied besteht ja in- Thüren Deutschlands   umkehren mußte. Der Herr Reichskanzler hat manöver, um die Industrie oder das Volk über die Allmacht fofern, als Spiritus und Zuder Gegenstand indirekter Besteuerung find. es leider auch in diesem Falle nicht verstanden, den Kaiser über die bes Syndikate hinweg zu täuschen. Den Kohlenhändlern foll Aber ich will den Wunsch des Herrn Abg. Richter in soweit anerkennen wahren Empfindungen und Auffassungen des deutschen   Volts richtig eine Strafe auferlegt werden oder es sollen ihnen überhaupt keine und ihm nachzukommen versuchen, daß ich versuchen will, in den Nach- zu orientieren.( Lebhaftes Bravo! rechts.) Kohlen mehr geliefert werden, wenn sie zu viel Gewinn nehmen. richten für Handel und Industrie in Zukunft monatlich eine eingehende Regierungsvertreter v. Turmon Als Schiedsgericht über die Zulässigkeit der Strafe soll die in Effen Wenn Statistik nicht nur über die Bewegung des inländischen Kohlenmarkts tritt der Behauptung entgegen, daß durch die Kohlentarife irgendwie Handelskammer fungieren. irgend ein für ganz Deutschland   zu geben, sondern auch über die Preise an den das Ausland gegenüber dem Inland begünstigt werde. Organ ungeeignet ist, als Schiedsgericht in derartigen Fragen Hauptmarktorten für Kohlen und über die Kohlenproduktion im Aus­zu fungieren, so ift es Effen. die Handelstammer in land und besonders über die Ein- und Ausfuhr vom Ausland nach Pusstaatssekretär Graf Posadowsky: Es ist schon gestern darauf hingewiesen, daß die Handelskammer in Deutschland   und von Deutschland   nach dem Inland. Der Herr Abg. Röfide hat seine Rede mit einer Abschweifung Essen   zusammengesezt ist aus durchaus interessierten Personen, aus Auch auf eine Frage möchte ich noch eingehen, nämlich auf die auf das Gebiet der äußeren Politik geschlossen. Ich bedaure, daß er den guten Freunden und Verwandten der Zechenvorstände und Frage, welche Rolle die Synditate in der Stohlennot spielen. Der mir nicht vorher eine Andeutung von dieser Absicht hat zugehen Großgrubenbefizer. Es ist auch eine durchaus undankbare Ein­preußische Handelsminister hat schon im Februar des Jahres laffen, dann hätte ich den Herrn Reichskanzler bitten lassen, in diefer richtung, daß ein Interessentenfreis für legitimiert betrachtet wird, eine Erflärung abgegeben, daß die beteiligten Refforts bereits schwierigen Frage selbst zu erscheinen und Antwort zu geben. Ich bin gefchloffene Verträge einfach aufzulösen. Die Handelskammer kann zufammengetreten feien, um in kommissarischen Beratungen zu er der Ansicht, daß die glühend heißen Fragen der äußeren Bolitit auch je nachdem sie den Händlern oder den Zechen wohl will, einfach wägen, in welcher Weise eine zuverlässige Grundlage geschaffen formal etwas anders zu behandeln sind, wie die Fragen der die Strafe für unberechtigt erklären oder die Berträge auflösen. In werden könne, um genau zu erfahren, welche Ehudifate sich gebildet inneren Politit.( Sehr richtig! im Centrum und bei den ein Schiedsgericht müssen unparteiische Personen berufen werden. haben, in welchen Bezirken, welchen gived fie verfolgen und wie Nationalliberalen.) Für einen unverantwortlichen Reichstags- Will das Syndikat wirklich die Händler auf bestinmit limitierte ihre Geschäftsführung sei. Das Reich hat es übernommen, das Abgeordneten ist es ziemlich leicht, einer gewissen populären Preise beschränken, so mögen die Verträge dahin geschlossen werden, Material, welches wir bereits über die Syndikate, Preis- Strömung Ausdruck zu geben. Aber ein Mann, der an einer jo daß nicht mehr als 10 bis 20 Proz. Avance genommen werden. Die fonventionen, Startelle usw. besitzen, übersichtlich zufammen verantwortlichen Stelle steht, wie der Kanzler des Deutschen Reichs, Verhältnisse sind ja in den verschiedenen Gegenden verschieden und zustellen und namentlich Fragebogen auszuarbeiten, welche der die Verantwortung trägt für den Frieden, ja unter Umständen die Unkosten der Händler nicht überall dieselben, aber es wird sich den weiteren Untersuchungen zu Grimde gelegt werden der ganzen Welt, für den dürfen populäre und sentimentale Rück- doch eine Mittelgrenze finden lassen, bei der auch der Händler, der follen über die wirksamkeit und den Umfang der Kartelle fichten unter feinen Umständen ausschlaggebend sein. Für ihn giebt die meisten Untoften hat, seine Rechnung findet. im Deutschen   Reiche. Diese Arbeiten werden im Reichsamt des es nur einen Kurs! die Ruhe und Sicherheit, die Wohlfahrt und Ich komme zum Schlusse. Nach meinem Dafürhalten hat die Innern in nächster Zeit beendet sein und die Ressorts werden dann das Interesse des eignen Vaterlands!( Lebhaftes Bravo b. Centrum, Kohlendebatte dem Volke die Augen geöffnet über das Gebahren von von neuem zusammentreten, um zu beraten, ob Ergänzungen nötig Nationalliberalen und links.) Interessentenkreisen, das nicht mehr schön zu nennen ist. Mit Freude find, namentlich in der Richtung, wie die Kartelle wirken auf die ist es zu begrüßen, daß von der Regierung versprochen worden Preisgestaltung und den Wettbewerb in Bezug auf den Export und Man hat bisher immer den Eindruck gehabt, daß die Verwaltung ist, in Zukunft eine Statistik über den ganzen Kohlenhandel über die Frage der Wirksamkeit der sogenannten internationalen des Saargebiets in socialpolitischer Hinsicht eine bessere ist, als die zu veranstalten und zu veröffentlichen und auch daß der Herr Staats­sekretär des Reichsamits des Innern eine eingehende Enquete über Es wird sich also darum Handeln, zunächst ein flares Bild des dem Synditats gehörigen Ruhrgebiets. Gerade im Ruhrgebiet   bie Syndikate angekündigt hat. Im übrigen, meine ich, soll die find die Kohlenpreise, soweit sie den Brand des Kleinen Manns über die wirtschaftliche Wirksamkeit der Startelle zu gewinnen. betreffen, in den letzten zehn Jahren besonders hoch gestiegen und die Gesetzgebung nicht so schnell einſchreiten mit Maßregeln der Brutalität, Eine ganz andre Frage ist es, ob man dann auf Grund der ge- Synditate bemühen fich diese Breise aufrecht zu erhalten. Die Kohlen- fumenten überlassen, auf dem Wege der Selbsthilfe und der mit Zuchthausvorlagen gegen die Syndikate, sondern es den Kon wonnenen Erfahrungen gefeßliche Maßnahmen hinsichtlich der indifate haben aber auch den Export ausgedehnt, während das Saarrevier freien Association den Shudikaten zu zeigen, daß jenseits des Waffers Synditate treffen soll. Man hat das schon versucht, aber man ist ihn einschränkte. Die Kohlensynditate find ferner für die Preise der auch noch Leute wohnen. Freie Entwicklung des Handels und istudifate entweder ganz wieder davon zurückgetreten oder der Erfolg ist nur Kohlenhändler verantwortlich zu machen. Die Stohle sowohl wie der Arbeiterbewegung, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer find sehr gering gewesen. Im allgemeinen wird man mit der Vornahme das Petroleum tragen monopolisierbaren Charakter, fie müssen nach meinem Dafürhalten die Grundlagen der salus publica( Gemein­solcher Einrichtungen außerordentlich vorsichtig sein müssen, um nicht deshalb einer staatlichen Aufsicht unterstellt werden. Ihr Ver wohl), und wenn wir daran festhalten, so wird es auch auf diesem schädliche Wirkungen hervorzurufen.lugu so lauf muß durch Gesetz geregelt werden. Es ist behauptet Gebiete bald besser werden. Polizeigejeze helfen da gar nichts. Sandelsminister Brefeld worden, daß Export in ersten wendet fich hauptsächlich gegen die Ausführungen des Abg. Müller. des Jahrs, deren ſtatiſtiſche Angaben jegt erſt vorliegen, gbg, Francken( natl.): Herr Müller beklagte sich darüber, daß Private, die Kohlen unter zurüdgegangen sei. Das ist nicht richtig. In den ersten Ich kann mich furz fassen, da schon der Herr Abg. Hilbe das Vergünstigungen erhalten hätten, diese nicht weiter verkaufen dürften. drei Monaten vielmehr vielmehr ist der Export Export ein ungewöhn Verhalten der Syndikate genügend verteidigt hat. Kohlenteuerungen Das ist doch ganz natürlich. Denn wenn wir eine große Verteilung lich hoher gewesen, und erst nachher hat er nachgelaffen. und Kohlennot find ja nichts Neues. Ich erinnere an die vornehmen wollen, dann können wir doch die Konjumenten feinen Die Folge war, daß eine Menge Arbeiter dadurch über- Teuerungen in den 50iger Jahren, im Jahre 1872, wo der große Handel treiben lassen. Wenn sie das thun, dann werden fie flüffig wurden. Wenn die Löhne sich trotzdem im Ruhrgebiet   er Streit die Veranlassung gab und schließlich wieder 1892. Aber die zu Händlern. Ein weiterer Vorwurf ist der: Wir hätten höht haben, so ist das ein Verdienst der Bechen   und nicht des Koblennot, die wir jetzt erleben, ist doch von den frühern zu unter­die Kohlenbestellungen Privater abgelehnt, und das stehe im Synditats. Uebrigens haben die Löhne auch hier die Grenze nicht scheiden. Diesmal haben die Zwischenhändler schwer gesündigt, das Widerspruch zu meiner Erklärung. Die Erklärung bezieht sich aber überschritten, die schon seit vielen Jahren vorhanden ist. Aber an Produkt ist aufgekauft und dann gesperrt worden, bis man hohe auf nächstes Jahr und nicht auf das vergangene. Herr Müller hat der Saar   und in Oberschlesien   sind die Löhne leider noch rückständig. Breise verlangen konnte; Redner geht sodann eingehend auf die sich dann weiter darüber beschwert, daß die Gruben ihren Lieferungs  - Hoffentlich werden die betreffenden Verwaltungen dieses Ver Geschichte des Syndikats ein. Die Behauptung, daß das Kohlen­bedingungen die Streilllaufel eingefügt haben, das heißt, daß sie die fäumnis bald nachholen. Die Hauptsache für die Arbeiter aber ist syndikat die stohlenförderung zurückgehalten habe, ist hinfällig. verpflichteten Lieferungen nicht leisten, wenn ein Streit der nicht ein höherer Lohn, sondern die Frage der Arbeitszeit. Ich Abg. Dr. Stephan( C.): Bergarbeiter ausbricht. Ich bin gern geneigt, den Fabri- stehe nicht an, obgleich ich sonst nicht für den Achtstundentag fanten dasselbe Recht wie den Zechen einzuräumen. Ich meine, bin, hier für einen achtstündigen Normal Arbeitstag ein- Ich muß einiges richtig stellen, was in Bezug auf die oberschlesische daß auch sie von der Abnahme bestellter Kohlen zu zutreten. Warum sollen wir das nicht offen ausfprechen dürfen. Kohlenindustrie geäußert ist. Der Herr Sachse hat das oberschlesische Das ist Streit ausbricht. Ich betrachte den Streit unter aussagungen von Marr. Gerade durch sie werden die Mittelbetriebe nicht zutreffend. Der größte Teil der Gruben befindet sich nicht in allen Umständen als force majeur( höhere Gewalt). erhalten. Also die Konzentrationstheorie hat sich ebenso wenig wie den Händen von Centrumsleuten. Auf die Angriffe des Herrn ( Hört, hört! bei den Soc.) Es wurde auch gesagt, die Verwaltung des die Krisentheorie von Mary bewährt. Aber man muß unterscheiden Sachfe gegen einzelne Personen gehe ich nicht ein, sondern nur auf Sohlensyndilats sei besser als die des Stants, indem das Syndikat zwischen volkswirtschaftlich gefunden Kartellen und andern, die mono- die fachlichen Einwendungen. Man hat immer auf den§ 65 des preußischen

Kartelle.

Abg. Frhr. v. Hehl zu Hernsheim( natl.):

Monaten

06.0

entbinden en lind, wenn in ihrem Betriebe ein Die Kartelle widersprechen in ihrer Entwicklung durchaus den Vor- Gebiet als eine Domäne des Centrumé bingestellt.