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Nr. 288. 17. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Dienstag, 11. Dezember 1900.

Lokales.

Wahlverein für den vierten Reichstags= Wahlkreis ( Often). In der heute abend 8 1hr Gr. Frankfurterstr. 117 statt findenden Bersammlung hält Genosse Mag Riesel über Erwin Markhams Gedicht:" Der Mann mit der Hacke" einen Vortrag. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet.

Die Festsetzung eines einheitlichen Gaspreises hatte die Stadtverordneten- Versammlung in Januar schon für den 1. April dieses Jahres gefordert. Da sich der Magistrat unter Hinweis auf die so

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dieses Jahres gefordert. Da sich außerte die Versammlung im Adalbert, Admiral-, Grimm, Fichtestraße, Hasenheide, Kaiser Sonder Chor des Bunds aus, der

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Besonders zeichnete sich ein von Herrn Richard. Auch einzelne größere Die

Gas( jegt 10 Pfennig) erhöht. Mit der Herabfegung des Leuchtgas  - die Wolff als seine Frau auszugeben pflegte, Leuchtgas- worden. Gleich den beiden ersteren soll auch die Saul, Revolution. Und auch jetzt habe das Lied noch seine Stelle im

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Nach der Abwicklung des überreich ausgestatteten Programms

worden. Der Zuspruch der Obdachlosen, die mit Kaffee und warmer Bunds für die Berliner   Arbeiterschaft hingewiesen. Der Festsaal Suppe gelabt wurden, war ziemlich groß. war reich geschmückt und von seiten des vorbereitenden Komitees Die Große Berliner Straßenbahn- Gesellschaft beabsichtigt, alles geschehen, um den in hellen Haufen herbeiströmenden Scharen die durch die Hasenheide( Fichtestraße) gehende Linie Müllerstraße- einen genußreichen Abend zu verschaffen. Der Saal war schon dicht Winterfeldtplag in eine Straßen tingbahn umzuwandeln. gefüllt, als das Neue Berliner   Konzert Orchester" Die Linie soll vom Winterfeldtplag über Moabit   nach dem Wedding   mit dem Krönungsmarsch aus dem Propheten" einsetzte, woran sich durch die Fennstraße bis zur Gerichtstraße verlängert werden. Diese dann eine Reihe weiterer Konzertstüde schloß. Man kann dieser nene Ringbahn, die hauptsächlich die Außenbezirke verbinden soll, Stapelle die Anerkennung nicht versagen, daß sie ihr Versprechen, der würde folgenden Weg einschlagen: Gericht, Garten, Ader, In Arbeiterschaft gute Wufit zu ihren Festen zu stellen, validen, Brunnen, Nosenthaler, Weinmeister, Müng, Alerander, füllt. Den Hauptanteil an den fünstlerischen Darbietungen Kaiser  , Große Frankfurter, Andreasstraße, Engel- Ulfer, Stöpenider, hatten natürlich die Sänger. März bei Gelegenheit der Etatberatung den Wunsch, es möge Friedrich- Plaz, Gneisenau-, York  , Göben-, Pallasstraße, Winterfeldt Blobel mit Verve dirigiert wurde. wenigstens vom 1. April nächsten Jahres ab ein Einheitspreis play, Moabit   durch die Fennstraße nach dem Wedding   und Ge- oder Kleinere Vereine zeigten sich in ihren Leistungen. Vorträge eines gutgeschulten Damenchors litten unter dem Mangel eingeführt werden. Hiermit hat sich der Magistrat einverstanden er richtstraße, womit der Ring geschlossen ist. tlärt. Die städtische Gasdeputation macht jetzt bekannt, daß die Der Sternberg- Prozeß geht seinem Ende entgegen. Die an Sopranstimmen, doch ragte eine Altiftin, die über des Basses Einführung am 1. April 1901 erfolgen wird, und fündigt die gestern unterbrochenen Verhandlungen werden heute wieder auf Grundgewalt verfügt, mit prächtiger Stimme hervor. Herr Gent  machte sich verdient durch das Arrangement lebender Bilder, unter mit den Abnehmern zu den bisherigen Preisen geschloffenen Ber  - genommen und es sind dann noch 12 Zeugen zu vernehmen, deren machte sich verdient durch das Arrangement lebender Bilder, unter träge. Die Höhe des neuen, einheitlichen Preises ist noch einer be- hat sich bekanntlich die Berteidigung für die Vorbereitung ber auch Wilhelm Liebknecht   erschien auf hohem Poſtament, umgeben Verhör etwa am Donnerstag beendet sein dürfte. Zwei Tage Beit denen wir eine dem Volkslied dargebrachte Huldigung hervorheben. sonderen Beschlußfassung vorbehalten. Die Wünsche der Abnehmer Blaidoyers erbeten, diese dürften also am nächsten Montag ge von allegorischen Figuren. gingen bekanntlich stets auf 10 Pfennig pro Kubikmeter, halten werden und vielleicht wird schon an demselben Tage das Ur- Gründungsgeschichte des Bunds zurückging, welche bis in die vor Eine furze, fernige Ansprache hielt Fri 8ubeil, der auf die aber die Stadtverordneten- Versammlung hat sich im Januar wie im teil gesprochen. Unter dem Verdachte der Begünstigung in Sachen focialistengefegliche Zeit hinaufreicht. Sehr hübsch wies er darauf März für 12 Pfennig erklärt. Bei 12 Pfennig wird der Preis für Sternberg ist nach Frau Stabs und dem Agenten Wolff nunmehr hin, welche große Rolle das Freiheitslied schon in der Geschichte ge­Leuchtgas( jetzt 16 Pfennig) ermäßigt, aber der für Koch, Heiz- 2c. auch Wolffs Wolffs Geliebte, Fräulein Saul, verhaftet spielt hat, unter anderm die Marseillaise   in der französischen  preises bringen die städtischen Gaswerte fein Opfer. Der beträcht haben, die Zeugin Callis zum Meineide zu verleiten. versucht Klaffenkampf der modernen Arbeiter. liche Ueberschuß, den sie in den letzten Jahren erzielt haben, erlaubt Die Margarete Fischer ist, wie berichtet wird, eine solche Herabsetzung, und was dabei von dem Ueberschuß zunächst bereits bei ihrer Ankunft in Cherbourg   von Kriminalbeamten in eilte die jüngere Belt nach altem Brauche zum Tanz. Doch kam in draufgeht, das wird durch eine Steigerung des Konsums bald wieder Empfang genommen und von ihnen nach Berlin   begleitet worden. es hierzu erst sehr spät, weil sich infolge der fortwährenden langen eingebracht werden. Zur Begründung der Preiserhöhung für Koch- 2c. Diese Maßregel hatte den Zweck, eine Beeinflussung der Zengin zu des fünstlerischen Teils bis tief in die Nacht hinein verzögerte. Das Bausen zwischen den einzelnen Programmnummern die Ausführung Gas läßt sich nur das eine auführen, daß sie dem Gedanken des verhindern. Da der Fischer freies Geleit zugefagt worden ist, so ist die Lehre, die Arrangeure von Arbeiterfesten hier gewinnen Einheitspreises zu Liebe geschieht. Von denen, die so lange die Ein- fann fie nicht wegen Suppelei 2c. in Untersuchungshaft genommen konnten, daß die einzelnen Vorführungen Schlag auf Schlag einander führung eines Einheitspreises gefordert haben, dürften aber mit werden. Die Witteilung, daß gegen Rechtsanwalt Sello eine folgen müiffen, um die Stimmung und das Interesse der Teilnehmer Disciplinaruntersuchung schwebt, wird von diesem dementiert. dieser Lösung der Frage nicht viele zufrieden sein. bis zum letzten Augenblick zu erhalten. Der in Untersuchungshaft befindliche Kriminalkommissar Die Liebesgabe der Berliner   Hausagrarier. Um Herab- Thiel hat angegeben, daß er aus seiner Lieutenantszeit her noch segung der Kanalisationsabgabe von 11/2 Prozent 30 000 Mark Schulden habe. Dies sei wesentlich der Grund ge­auf 1 Prozent hatte der Bund der Berliner   Grundbesigervereine wesen, weshalb er sich in der Sternbergsache habe bestechen lassen. im Februar dieses Jahrs bei den städtischen Behörden petitioniert. Die Bestechungssumme soll sich auf etwas über 7000 m. belaufen. Die Petition wurde indes nicht berücksichtigt, weil die Arbeiten zur Eine nur kurze Frende hatten die Pächter künstlicher Aufstellung des diesjährigen Etats damals schon zu weit vor- Gisbahnen, die zum Teil in der Nacht zum Sonntag und vor geschritten waren. Der Bund hat die Petition jetzt dem Magistrat gestern morgen fleißig gegossen hatten, um ihre Gisbahnen Sonntag in empfehlende Erinnerung gebracht. Die Berliner   Hausbesitzer leisten 3 eröffnen. Die Bahnen waren vormittags zwar sehr gut besucht, mit der ihnen auferlegten Abgabe gegenwärtig zu den Kosten der sch: vunden. Die Hoffnung der Bächter auf eine Reihe talter Tage aber nachmittags war fast überall die Eisdecke schon wieder ver­Stanalisation einen Beitrag von jährlich etwa 5 Millionen Mart. ist durch den über Nacht eingetretenen Witterungsumschlag hinfällig Wenn die Petition berücksichtigt und die Abgabe auf 1 Prozent, also geworden. um ein Drittel des bisherigen Betrags herabgesetzt wird, so Eine große Verkehrsstörung gab es am Sonnabendabend wird damit den Hausagrariern ein Geschent von etwa von 1/28 bis 1/29 Uhr. In den Elektricitätswerken an der Volta 1/3 Millionen Mart gemacht. Das könnte ihnen so passen! und Brunnenstraße versagte eine Straftmaschine. Die Folge war, Zum Bevölkerungsrückgang im Innern Berlins  . Die dies- daß die Straßenbahnwagen im Norden der Stadt keinen Strom er hielten und liegen blieben, zuerst in der Brunnenstraße, am Rosen­jährige Bolkszählung hat ergeben, daß im letzten Jahrfünft die Bethaler Thor, dann auch auf den Linien nach Moabit  , dem Vineta völkerung in den inneren Stadtteilen Berlins   wiederum beträchtlich auridgegangen ist, besonders in der Altstadt von 49 606 um 6107 plag und der Ringbahn. ( 12.31 Broz.) auf 43 499 und in der Friedrichstadt   von 62 037 um nachmittag un 5 Uhr ber 34 Jahre alte Schmiedegefelle Karl Buſch Mit dem Verlufte der rechten Hand büßte am Sonntag 5238( 8,44 Proz.) auf 56 804. Eine Betrachtung der einzelnen um Stadtbezirke zeigt, daß in der Altstadt mehr als ein Fünftel aus der Falckensteinstraße den Versuch, an der Ecke der Lange- und der für diesen Stadtteil festgestellten Bevölkerungsabnahme allein auf Andreasstraße auf einen Ringbahnwagen, der in voller Fahrt war, Stadtbezirk I( Umgebung des Rathauses) tommt. Die Bevölkerung aufzuspringen. Er rutschte von der Border- Plattform ab und geriet fant hier von 3409 um 1285( 36,23 Proz. der Bevölkerung dieses mit der rechten Hand unter ein Vorderrad. Die Hand wurde ihm Bezirks) auf 2174. Jn Bezirk I haben in den letzten Jahren soweit abgequetscht, daß sie im Krankenhause, dem der Verunglückte mehrere Dugend Kleiner Häuser dem Erweiterungsbau des Hauptpost- von der Unfallstation am Grünen Weg zugeführt wurde, vollständig amts in der Heiligegeiftstraße und den Geschäftshausbauten in der abgenommen werden mußte. Spandauerstraße weichen müssen. Ein ähnlich starter Bevölkerungs- Der Königliche Opernfänger Nud. Krasa ist Sonntag rückgang, von 3938 um 1120( 28,48 Broz.) auf 2813, wurde nur noch in Bezirk 12( Kupfergraben, Weidendamm und Umgebung) festgestellt, doch handelt es sich hier wohl nur um eine vorübergehende Ab­nahme, hervorgerufen durch den Kasernenneubau. In der Friedrich­ stadt   hatte den verhältnismäßig stärksten Ridgang, von 2158 um 529( 24,51 Broz.) auf 1629, der Bezirt 16( Teil der Leipzigerstraße und Umgebung), wo in diesem Jahre ein acht Grundstüde um fassendes Warenhaus eröffnet wurde. Auch in der inneren Luifen­

Dienstag ein neuer aftueller, von zahlreichen Original- Lichtbildern begleiteter Im wissenschaftlichen Theater der Urania, Taubenstraße, wird am Bortrag, Bon Schantung bis Beting" gehalten werden. Der Text ist von Herrn Generalkonsul v. Hesse- Wartegg   verfaßt und nimmt besonders auf biejenigen Gebiete Rücksicht, in denen sich gegenwärtig die kriegerischen Greig nisse abspielen.

den 12. Dezember, mittags 12 Uhr, wird ausgeführt von Herrn Musikdirektor Orgelfonzert. Der Orgelvortrag in der Marienkirche am Mittwoch, Otto Dienel  , Erl. Betry Schot,' Fri. Kathi Brückner, Frl. Emmy Adler, Serrn Hans Strey, Violinist, Herrn Ostar Tiedt, Geist, und Herrn Albert einem Trio von Dienel. Adagio von Mozart  , Konzertfatz von Thiele ic. Bertenthin. Advents- und Weihnachts- Duette und Arien. Andante aus Der Eintritt ist frei.

Aus den Nachbarorten. Wilmersdorf  . Morgen, Mittwochabend 81/2 Uhr, findet bei Witte, Berlinerstr. 40, eine außerordentliche Versammlung des Socialdemokratischen Vereins statt, in welcher der Bericht von der Kreistonferenz gegeben und wichtige Gemeinde Angelegenheiten besprochen werden. Da diese Versammlung die letzte des selbs ständigen Vereins ist, bittet um zahlreiches und pünktliches Erscheinen Der Vorstand.

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And der Gemeindevertretung von Lichtenberg  . In der letzten Sigung dieser Körperschaft wurde eine Forderung des Ge­meindevorstands um Gewährung von 350 M. zur Abänderung der Uniformen der Gemeinde- Bolizeibeamten, wie fie vom Minister angeordnet worden ist, abgelehnt. Graner( Soc.) er tlärte, daß er und feine politischen Freunde für die Bewilligung eins treten würden, da bei Ablehnung die Kosten der Uniformänderung von den betreffenden Beamten selbst getragen werden müßten. Grauer hätte es lieber gesehen, wenn das sehr knappe Gehalt der Beamten um die geforderte Sumune erhöht worden wäre. Der Redner richtete nunmehr an den Gemeindevorsteher( zugleich Amts­vorsteher) die Anfrage, wie weit sein Einfluß auf die Instruktionen der Polizeibeamten, den Waffengebrauch betreffend, reiche. Bu dieser Anfrage werde er veranlaßt durch den in Nr. 288 des Vorw. geschilderten Borfall, der einem von Arbeitern veranstalteten Vergnügen ein trauriges Ende bereitete, indem die Gendarmen von der blanken Waffe so ausgiebigen Gebrauch machten, daß mehrere Personen bis aur Arbeitsunfähigkeit verlegt worden sind. Grauer wies auf die gnügungen hin, und betonte, daß es z. B. dem socialdemokratischen Wahlverein fonsequent verweigert wird, mit Frauen gemeinsam ein Bergnügen abzuhalten, während die bürgerlichen Vereine, deren politische Tendenz ohne weiteres feststeht, dieser Be­fchränkung nicht unterliegen; es müsse die gleichmäßige Behandlung aller politischen Vereine gefordert werden, vor allem müsse aber die Sicherung der Bürger vor den Beamten eine der größten Sorgen bes Amtsvorstehers sein. Als Antwort mußte unfren Genoffen ges nügen, daß nach dem Wissen des Amtsvorstehers eine ungleiche Behandlung der einzelnen Vereine nicht stattfindet; was den Waffen­gebrauch anlange, so unterständen die Gendarmen einer besonderen Behörde, und der Gebrauch der blanken Waffe sei burch ministerielle Berfügung geregelt. Bezeichnend ist es, daß tein einziger der 27 bürgerlichen Vertreter Gelegenheit nahm, in die von unsren Ges noffen recht lebhaft geführte Debatte einzugreifen!

nachmittag in schrecklicher Weise verunglückt. Der Künstler reinigte in feiner Wohnung einige Waffen. Darunter befand sich ein Revolver, deffen Lauf verrostet war; beim Buzen explodierte eine Blakpatrone, die in der Waffe geblieben war, die Hülfe der Patrone flog Herrn rafa ins Gesicht und zerstörte das rechte Auge. In der Augen­linit des Profeffors Dr. Fröhlich, wohin der Patient gebracht worden war, mußte das Auge herausgenommen werden. Der Kellner Kranfit aus der Oranienstraße 161, der seine ſtadt mit Neukölln  , deren Bevölkerung von 120 061 um 851( 0,07 Bros.) frühere Wirtin Frau Groundte in der Oranienstraße 44 zu er­auf 119 210 fant, fallen einzelne Bezirke mit neu errichteten großen schießen versuchte und sich selbst durch einen Streifschuß am Stopfe Geschäftshäusern durch verhältnismäßig viel stärkeren Rückgang auf. verwundete, wurde heute geheilt aus dem Krankenhaus entlassen und Der geftrige kupferne" Sonntag brachte, vom prächtigſten von Kriminalbeamten nach Moabit   in das Untersuchungsgefängnis trocknen Wetter begünstigt, den Berliner   Straßen ein Maffenaufgebot gebracht. von Spaziergängern und Spaziergängerinnen. In den Haupt Ein Brand, bei dem eine Berson in großer Gefahr schwebte, verkehrsgegenden staute sich die Menge vor den hell erleuchteten, tam Montag früh gegen 8 Uhr in der Knopffabrit von Baul Hübener, bereits im Weihnachtsschmuck prangenden Schaufenstern der großen Markusstr. 5, zum Ausbruch. Die Fabrik beschäftigt über 50 Arbeiter Geschäfte. Wiewohl aus erklärlichen Gründen die Zahl der Kauf- und befaßt sich auch mit Färberei und dem Reinigen von Metallen. lustigen in keinem Verhältnis zur Zahl der Schaulustigen stand, Bu legterem Zweck hat sie auf dem zweiten Hofe in einem Holz­hatten dennoch die Geschäfte in der Leipziger, Rosenthaler, Friedrich, Schuppen eine sogenannte Brennerei eingerichtet, in welcher die vorher Botsdamer, König- und Oranien Straße erhebliche Einnahmen. mit Säuren behandelten Metalle durch Feuer gereinigt werden. Ein Zwei Großbazare mußten fogar wegen allzu großen Andrangs für fleiner, rund nur durch Blech abgeschloffener Teil dieses Schuppens einige Beit polizeilich geschlossen werden. Dagegen enthielt einen Ballon Bengin, der in der vergangenen Nacht ge brachten die für den Verkauf freigegebenen Stunden den Geschäfts- plagt war, so daß der Inhalt den Boden tränkte und größtenteils leuten in den weniger verkehrsreichen Straßen und an der Peripherie durch einen in der Mitte des Schuppens befindlichen Gully in wenig Vorteil. Die Ladenbefizer tommen hier nur ganz vereinzelt die Kanalisationsleitung geführt wurde. Gestern früh zündete un auf ihre Rechnung, viele zogen es vor, bereits um 6 bezw. 7 Uhr ein 15 jähriger Lehrling ahnungslos den Gashahn im Schuppen an, fammer an den Minister für öffentliche Arbeiten eine Eingabe ge­Auläßlich der Kohlennot hat auch die Potsdamer Handels­ihre Geschäfte zu schließen. als im Nu eine Explosion erfolgte und die eine Hälfte des Schuppens Sur Kennzeichnung des Berliner   Polizeiwesens. Polizei- auch sofort ein Flammenmeer bildete. Auf die Hilferufe des be- richtet, in welcher um gänzliche Aufhebung der Specialtarife für die lich notiert wurden am Sonntagabend zahlreiche Geschäftsleute aus drängten Lehrlings, dem der Ausweg durch die Flammen ab- Stohlenausfuhr, und falls dies unthunlich erscheint, um allgemeine einer eigenartigen Beranlassung. Als um 8 Uhr die Läden ge- geschnitten war, eilten Arbeiter herbei, erbrachen eine zweite ver Ausdehnung der Specialtarife, wie sie gegenwärtig für die Kohlen­schlossen wurden, gingen Kriminalbeamte durch die Straßen und schloffene Ausgangsthür und retteten den Lehrling. Die schnell ausfuhr bestehen, auf die Kohlenberfrachtung ersucht wird. Ferner schrieben die Namen aller derjenigen Geschäftsinhaber auf, die es herbeigerufene Feuerwehr löschte das Fener, noch bevor es auf das ersucht die Handelskammer bei dem direkten Kohlenbezug von fiska­verabsäumt hatten, die Jalousien vor den Schaufenstern herabzu: an den brennenden Schuppen anstoßende große Holzlager einer lischen Gruben Kleinere Verbraucher in größerem Umfange als bisher laffen oder diese in andrer Weise zu verdecken. Die Geschäftsleute Tischlerei überspringen fonnte, andernfalls wäre die Gefahr umab- zu berücksichtigen. waren der Meinung, daß eine derartige Verhüllung der Echau- febbar gewesen. Es erscheint geradezu unbegreiflich, wie Benzin in Das vorläufige Ergebnis der Volkszählung für Schöne fenster, die ja sonft für die Sonntage vorgeschrieben ist, gestern nach einem Glasballon in der Nähe eines Gießofens aufbewahrt berg   liegt vor. Danach zählte die Nachbarstadt am 1. Dezember an Einwohnern 95 939 Personen mit Militär und 92 396 Personen Schluß der Geschäfte nicht nötig war, da die Läden bis 8 Uhr abends werden kann, offen gehalten werden durften. ohne Militär.

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Dermilchkes.

Gine Gasexplosion erfolgte Montagnachmittag 4 Uhr in Der frühere Landrat des Kreises Teltow  , Prinz Handjerg, Unternehmer- Poefie. Im Grand Hotel de Nome hat der der Memelerstr. 47. Hier waren in der im zweiten Stod belegenen Juternationale Verein der Gasthofsbejizer, der zur Zeit in Wohnung des Dr. A. Pflug neue Gasleitungsröhren eingezogen, als ist 64 Jahre alt in Dresden   gestorben. Die Landratsstelle ver­Berlin tagt, ein großes Festessen abgehalten. Dabei wurde ein sich nach Schluß der Arbeit starter Gasgeruch bemerkbar machte. Der tauschte er 1885 mit der eines Regierungspräsidenten von Liegniz. Tafellied gesungen, aus dem wir folgende Verse herausziehen: Arbeiter H. fontrollierte die Gasuhr und stellte dabei feft, daß irgendwo Bor furzem ließ er sich frankheitshalber penfionieren. Daß die Gehilfen schlafen fein Nach ihrer Arbeitslaft, Gas entwiche. Die schabhafte Stelle mußte im Fremdenzimmer liegen, Muß hell und groß der Schlafraum sein Wie sichs für Herren da dasselbe start mit Gas angefüllt war. Während nun Frau Pflug   ein Und daß am Kochherd nicht mehr schwigt Der Fenster öffnete, bestieg H. eine Leiter, um mit einem Streichholz die Chef, wenn er was brät- Wirb Elektricität benügt, Gana Detonation, S. flog von der Leiter und flirrend fielen die Fenster Dede abzuleuchten. Im selben Augenblick erfolgte eine heftige -Trinkgelder werden abgeschafft- Weil gegen die Moral, scheiben auf den Hof hinab. Bugleich schlugen Stichflammen aus - Wer die Gehälter dann beschafft, Das bleibt sich ganz den Fenstern und nur mit genauer Not konnten sich die im Zimmer egal, Wenn'n Hausknecht noch die Stiefel pugt, Das wär befindlichen Personen retten. S. trug schmerzhafte Brandwunden im fchon ganz enorm Der Zustand, der uns soviel nutt ,. Gesicht und an den Händen davon. Seißt Socialreform.

paßt,

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gleich, ob es gerät.

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Berglente verschüttet, 7 sind geborgen, 1 ift tot. In der Grube ,, Alle Dreisbach" bei Siegen wurden

Das Hochwasser des Rheins. Aus Köln   wird berichtet: Einzelne oberrheinische Stationen melden zwar ein langjames Burückgehen des Wasserstands, indessen steht durch das gestern er neut eingetretene Regenwetter für das gesamte Rheingebiet dennoch Hochwasser zu erwarten. Auch aus dem Wefergebiet und den Ge­bieten der Fulda   und der Lenne wird fortgesettes Steigen ge meldet.

Feuerbericht. Bei Plößensee, Ede Buchstraße, brannte Montag Ihr Lieben seid drum frohen Muts, Noch sind wir nicht am früh eine Holzbarade nieder. Später waren Gerhardstr. 15 und Schluß; Wir wollen schaffen nur was Gut's Berwerfen das, Manteuffelstr. 77 Kleine Wohnungsbrände zu beseitigen. Andreas­was Stuß. straße 63 war Feuer in einem Cigarrenladen entstanden, das aber Leider ist das, was die Herren Gasthofsbestzer hier schönes im Reime erstickt wurde. Ein Alarm nach Unter den Linden 25 gesungen haben, tein Stub". Die 12 000 Mart- affaire hat gezeigt, war auf einen Kellerbrand zurückzuführen. Wegen eines Ballen bas Unternehmerville im Deutschen Reiche Trumpf ist und daher brands wurde die Wehr nach Hoher Steinweg 15 und wegen eines auch die Gasthofsbesiger sich selbst über das bißchen Socialreform. Werkstattbrands nach Brunnenstr. 112 gerufen, wo Luchstoffe in Eisenbahnzusammenstoß auf der Linie Córdoba- Belmez das die grauenhaftesten Bustände in ihren Betrieben beseitigen will, Flammen aufgingen. forgenlos bei Seft und Austern lustig machen können.

Das zehnte Stiftungsfest des Arbeiter- Sängerbunds wurde Die Wärmehalle am Alexanderplatz   ist gestern um 7 Uhr früh am Sonnabend in der Brauerei Friedrichshain gefeiert. Wir in Gegenwart von Vertretern der städtischen Verwaltung eröffnet haben in der Sonntag- Nummer schon auf die Bedeutung dieses

Durch Manereinsturz beim Brande eines Lagerraums an der Wandsbeder Chauffee zu Hamburg   wurden in legter Nacht vier Fenerwehrleute zum Teil schwer verletzt. Aus Madrid   wird berichtet: Bei dem bereits gemeldeten

find, wie jest festgestellt, sechszehn Personen verlegt worden; man glaubt, daß unter den Trümmern sich auch noch Tote befinden. le getöteten und verlegten Personen waren bei der Ausbesserung der Bahnlinie beschäftigte Arbeiter.