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Unglaubliche Zustände herrschen bezüglich der Wohnungs­verhältnisse. Die riesenhafte Entwicklung der Werften hat einen folchen Zustrom von Arbeitskräften nach Kiel   zur Folge gehabt, daß ein geradezu unglaublicher Mangel an fleineren Wohnungen vorliegt. Von Monat zu Monat mehren sich die Familien, die als obdachlos die Hilfe der Stadt in Anspruch nehmen müssen. Und alles find es Familien, deren Ernährer in Arbeit stehen, die ihren Mietzins pünktlich stets bezahlten, die aber ihrer zahlreichen Kinder wegen von den jetzt in faum noch zu steigender Brozenhaftigkeit ihr Haupt erhebenden Hauswirten auf die Straße gesezt wurden. Wie der Oberbürgermeister Fuß in der letzten Stadtkollegien­Sigung mitteilte, find jetzt nicht weniger denn 640 Personen, d. H. 23 Proz. der gesamten Einwohnerschaft Kiels  , die nicht in der Lage find, eine eigene Wohnung sich zu beschaffen. Und geradezu haarsträubend find die von der Stadt für diese Familien zur Verfügung gestellten Unterkunftsräume. Baracken, wegen Bäufälligkeit zum Abbruch angekaufte Häuser, städtische Turn­hallen usw. sind derartig vollgepropft voll von Menschen, daß stellen­weise 4-5 Rubikmeter Luftraum nur auf die einzelne Person ent­fallen.

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mußten, weil ganz unmöglich auch nur ein Stehplätzchen zu erringen, I bringen den Großindustriellen das möglichst unge- die Ausstellung zu unterstützen, die Bitte, sich den obigen Bestrebungen wieder umkehren. schmälerte Privileg der gesetzlich ungemilderten Ausbeutung anzuschließen. Lieutenant d. L. Lücke, Berlin  , Greifswalderstr. 13, Die Wohnungsnot in Kiel   und das 24 Stunden zuvor bekannt des Proletariats zu sichern. Den größten Liebesdienst erwies die erteilt sehr gern nähere Auskunft. Wie wir hören, haben bereits gewordene Urteil des Ober- Verwaltungsgerichts in Sachen der Regierung dem Scharfmacherverband durch das Einbringen der eine Reihe hoher Persönlichkeiten und Schillfreunde ihre Bc­kommunalen Wahlrechtsfrage in Schleswig- Holstein   standen auf der Buchthausvorlage und die verfassungswidrige Verbreitung amtlicher teiligung zugesagt." Tagesordnung. Druckschriften" für die erbettelten 12 000 m. nach Ablehnung der Schill inscenierte im April 1809 auf eigne Faust, ohne Vorlage durch die Reichstagsmajorität. Die Zuchthausvorlage war Wissen Friedrich Wilhelms III. eine Erhebung gegen freilich nur das letzte Glied einer Kette gemeinsamer Konspirationen, Napoleon  . Sein König Friedrich Wilhelm III. verurteilte die bis in das Jahr 1890 zurück zu verfolgen sind. die unglaubliche That" und forderte Schill vor cin Und wie die Vorsitzenden des Centralverbands wußten, wie Kriegsgericht. innig der Seelenbund zwischen ihnen und den Herren des Reichs- 1889 erhielt dann freilich das 1. schlesische Husarenregiment zu amis des Junern war, wie sie im April 1899 bei einem Diner Ehren Schills den Beinamen Ferdinand v. Schil". des Centralverbands in begeisterten Toasten die als Gäste unter ihnen weilenden Regierungsvertreter als ihre hohen Auch ein Beitrag zum Toleranz- Autrag. Der in Shanghai Gönner" mit dem offenen Ohr" für die Ausbeuterschmerzen erscheinende Ostas. Lloyd" meldet aus Hankau   vom 26. Oftober: der Industriellen leben ließen, so wußte auch der Generalsekretär Gestern nachmittag wurde an der deutschen   Niederlassung der diesen Einfluß richtig einzufchäzen. Renommierte er doch damit, Matrose Dreier ans Ufer geschwemmt, einer von zwei un­daß es dem Einfluß des von ihm vertretenen Scharfmacherverbands glücklichen Leuten S. M. S. Schwalbe", die in der stürmischen zu verdanken sei, daß in dem Ausbau der socialpolitis Nacht vom 20. d. M. im Yangtse ertrunken waren. Die Beerdi schen Gesezgebung halt gemacht worden sei. Wußte er gung auf dem allgemeinen Friedhof in der deutschen   Nieder­doch, daß er gewisse interstaatssekretäre, die dem Scharfmacher- laffung fand heute vormittag statt in Anivesenheit des deutschen  verband ein weniger offenes Ohr schenkten, gleichsam zur Warnung Konjuls, einer Abteilung vom englischen Kriegsschiff Daphne" wie Schulbuben a brüffeln durfte. ( die Schwalbe" hat Hankau inzwischen bereits verlassen müssen) und der hiesigen deutschen   Freiwilligencompagnie. Am Sarge  sprach der englische   Geistliche Sherman, der diesen Akt christlicher Nächstenliebe in freundlicher Weise auszu­üben übernommen hatte, dann gab die englische   Matrosen- Abteilung drei Salven über das Grab ihres deutschen   Kameraden ab, und die kurze die Volts- Zeitung" ein ihr aus Breslau   von, wie das Blatt hiesigen deutschen Kolonie, daß der deutsche Pater Götte Freifinnige Mannesseelen. Unter dieser Stichmarke bringt Feier fand ihren Abschluß. Sehr bedauert ist es in der betont, absolut glaubwürdiger Seite zugegangenes Telegramm von der römisch- katholischen Mission, der darum folgenden Inhalts: gebeten wurde, es abgelehnt hat, die Grabrede: Bei den heutigen Stadtverordneten Stichwahlen, zu halten, weil der Entschlafene Protestant bei denen das freisinnig- socialistische Kompromiß gegen das gewesen wäre. Die Sache ist hier vielfach besprochen worden; fonservativ- flerikale Bündnis geschlossen war, wurden vier man meint, in Kriegszeiten könne doch auch der Soldat nicht reaktionäre und ein freisinniger Stadtverordneter fragen, ob ein bedrohter Geistlicher Katholik oder gewählt. Die beiden Socialisten unterlagen. Die Protestant sei.

Schon mehrfach hat die schleswig- Holsteinische Bolts- Zeitung" diese Verhältnisse kritisiert, vor etwa 14 Tagen hat in einem Flug blatt die Partei der Stadtverwaltung das ganze Sündenregister in diese Frage vorgehalten, aber man ging dabei immer noch von der Annahme aus, daß die Verhältnisse für die für die Stadt fich überraschend entwickelt haben, daß es weniger böser Wille, als mangelndes Können sei, das diese skandalösen Verhältnisse in den städtischen Obdachlosenashlen gezeitigt habe.

Und nun, und das ist der Anlaß der heutigen Versammlung gewesen, tommt in den städtischen Kollegien der Oberbürgermeister Fuß und hält bezüglich der Wohnungsnot gewissermaßen eine Programmrede. Nur daß das Programm des Kieler Oberbürger­meisters eigentlich die völligste Programmlosigkeit ist.

Er ertärt, daß die Stabt keinerlei Verpflichtung habe, für die Obdachlosen zu sorgen. Nur solchen Personen, die nicht im stande feien, sich selbst zu erhalten, den hilfsbedürftigen Ein­wohnern, habe die Stadt Obdach zu verschaffen.

Hilfsbedürftige in diesem Sinne seien aber die Obdachlosen, um die es sich hier handele, nicht, sie könnten sich selbst ernähren. Solange fie die nötigen Mittel hätten, müßten sie selbst für eine Wohnung forgen. Und wer dieses nicht vermöge, der möge fich anderswo eine Wohnung suchen.

Deutschland   sei groß genug und auf dem Lande werde man den Zuzug von Arbeitskräften mit Freuden begrüßen. Und bei den meisten Stadtvätern fand der Oberbürgermeister nicht den geringsten Widerspruch. Im Gegenteil, gerade der Führer der Kieler   Freisinnigen, Meyer, erklärte, daß er mit Genugthuung die Ansicht des Bürgermeisters vernommen habe. Diese Vorkommnisse bildeten die Unterlage der heutigen Ver­fammlung. Genosse Brecour erstattete das Referat. Nach seiner Rede füllte brausender Beifall den Saal und ein Wald von Händen streckte sich für eine geharnischte Protestresolution in, die Höhe.

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Das Urteil des Ober- Verwaltungsgerichts in Sachen der schleswig  - Holsteinschen Census- Angelegenheit wurde als­dann vom Genossen Adler beleuchtet. Auch hier wurde eine Protestresolution angenommen, die die nunmehr vom Ober­Verwaltungsgericht entgegen seinem früheren Entscheid sanktionierte Bahlentrechtung von 14 000 Stieler und 30 000 sonstigen schleswig­Holsteinschen Bürgern aufs schärfste verurteilt.

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Und der Staat wußte auch die wie die Berliner   Neuesten Nachrichten" so schön fagen- patriotische, nüzliche Thätigkeit" nach Verdienst zu belohnen: im Jahre 1898 wurde Herru Bueck der Stronenorden II. Klasse verliehen.-

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Freisinnigen stimmten entgegen der Parteiparole Solche Vertreter der christlichen Nächstenliebe maßen sich nunt meist für die Konservativen gegen die Socialisten. Dieser schmähliche Wortbruch, der übrigens den Freifinn in an, den asiatischen Heiden" eine höhere Sittlichkeit beizubringen!- feineswegs, neuer Beleuchtung zeigt, beweist, daß freifimigen Zusicherungen gegenüber jederzeit unbegrenztes Mißtrauen am Blaz ist.-

Die Kanonenlieferungen der Düsseldorfer   Firma an Eng I and, über die wir dieser Tage berichteten, werden von der Köln  . Beitung" und selbstverständlich auch dem Berliner   Krupp  - Organ aufs wärmste verteidigt. Letzteres Blatt schreibt:

Ausland. Rußland.

Bolenverfolgungen. Warschau  , 12. Dezember. Eine Ver­ordnung des Ministers des Innern ermächtigt den Generalgouverneur, im Verwaltungswege Festungsstrafen bis zur Höhe von 6 Monaten Ein generelles Ausfuhrverbot nach England und Transvaal   zu verfügen in Fällen, wo an Privatschulen polnischer Unterricht würde allenfalls als der neutralen Stellung Deutschlands   erteilt wird. Infolge dieser Verordnung herrscht unter der Be­entsprechend zu rechtfertigen gewesen sein, aber in der Bresse   wurde völkerung große Erregung, da dieselbe als Vorbote weiterer ein solches nicht verlangt. Man begnügte sich damit, die Firma noch strengerer Maßregeln gegen die polnische Bevölkerung be­Krupp zu bewerfen, die darauf öffentlich zu antworten freilich trachtet wird. unter ihrer Würde hielt.

Jetzt wird, obenein in einem recht kritischen Moment, die umfangreiche Liefering jener Düsseldorfer Aktiengesell­schaft nach England bekannt, wie schon vordem die Lieferung von Baracken usw. Aber obwohl der Krieg in Südafrika   noch teineswegs beendet ist, obwohl die Regierung foeben bitter getadelt worden, weil Präsident Krüger nicht nach Berlin   kommen Surfte, hat kein Blatt außer dem Vorwärts" jene Lieferung verurteilt oder auch Wir nur beanstandet. halten

Afrika  .

De Wet Sieger oder Beficgter?

Eine Depesche von Lord Kitchener   aus Pretoria   vom 12. Dezember meldet: General nog bedrängt De Wet fortwährend auf seinem Marsche. Der Feind bewegt sich in der Richtung nach Reddersburg, wo eine englische Kolonne bereit steht, um nor Beihilfe zu leisten.

Londoner   Gerüchte behaupten dagegen, daß De Wet General Knor eine vollständige Niederlage beigebracht habe, daß es aber doch für angezeigt, die seltsame diffe die Regierung die betreffenden Meldungen jedoch bis zum Schluß der rentielle Behandlung festzustellen, die dem größten Barlamentstagung zurückhalten werde. vaterländischen Unternehmen, das der Stolz Deutschlands   sein sollte, im Gegensatz zu andren seitens

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der deutschen   Presse zu teil wird."

Wir bemerken demgegenüber nitr, daß in der heutigen Reichs­tags Sigung der Staatssekretär rhr. v. Richthofen

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Partei- Nachrichten.

Der allverschlingende Marinismus. Der" Frankf. Zeitung" Der Landesvorstand der württembergischen Social­wird aus Kiel   geschrieben: erklärt hat, daß die Regierung derartige Lieferungen für einen demokratie erläßt zu den Landtags- Stichwahlen, die in den Man kann hier seit einiger Zeit einen wahren Wett Neutralitätsbruch halte und deshalb auch bei der Düssel  - nächsten Tagen vorgenommen werden, einen Aufruf, in dem es be tampf um den Erwerb des Ufergeländes an der dorfer Firma ebenso wie bei Krupp   entsprechende Vorzüglich des Verhaltens zu andren Parteien heißt: Kieler   Föhrde beobachten. Auf der Gaardener Seite hat stellungen erhoben habe. Beide Firmen haben das bereits ver" Der bedeutende politische Einfluß, über den wir verfügen, darf die Kruppsche Germaniawerft ein bedeutendes Areal inne, das gefsen, die Düsseldorfer   Firma fabriziert. munter drauf im Interesse des Volts und unsrer Partei im Stampfe zwischen den unmittelbar am Hafen liegt. Alsdann kommt die kaiserliche ios, ohne sich im geringsten um Neutralität, Voltsstimmung und reaktionären Parteien und der bürgerlichen Demokratie nicht brach Werft, die ihre Anlagen jetzt bis zur Swentinemündung die Vorstellungen der Regierung zu kümmern! Wie lange noch? liegen bleiben. Die socialdemokratischen Stimmen dürfen bei Stich erweitern will, so daß die Ortschaften Ellerbed und wahlen zwischen der Volkspartei und den rechts von dieser stehenden Wellingdorf   vollständig vom Wasser ab= Das neue Gewehr. Herr v. Goßler erklärte im Reichstag, Parteien die reaktionären Elemente und ihre Macht im Landtage geschnitten werden. Hierzu kommt noch der Umstand, daß die Nachricht des Vorwärts" von der bevorstehenden Neu- nicht durch Wahlenthaltung stärken. Sie müssen behufs Schwächung daß durch die Liegepläge der Kriegsschiffe an den Werften bewaffnung des Heers mit einem von einem Skandinavier erfundenen der Reaktion zu Gunsten der Volkspartei in die Wagschale geworfen der Hafen bedeutend verengert und der Verkehr Gewehr vollständig aus der Luft gegriffen sei. Die Heeresverwaltung werden. So groß und unüberbrüdbar auch der principielle Gegensatz für Handelsschiffe nicht unbedeutend erschwert wird. Auf der Kieler   Seite liegen die Verhältnisse ganz fönne umsoweniger an eine Ausrüstung mit dieser Waffe denken, als ist, der die Socialdemokratie von der Volkspartei trennt, so vertritt ähnlich. Der Marinefistus dürfte jedenfalls das dem königlichen sie bis jetzt trotz des geäußerten Wunsches nicht einmal in die letztere doch auch eine Reihe von freiheitlichen und Reform­Schloß zunächst liegende Areal von der Seeburg bis zur Marine- den Besitz einer solchen Waffe gelommen sei. forderungen, welche in der Richtung unsrer eignen Forderungen Akademie früher oder später an sich bringen, wenn er nicht vor- Demgegenüber behauptet die Nationalliberale Korrespondenz", liegen. In allen Wahlkreisen, wo es gilt, die Wahl eines Re­aktionärs zu verhindern, müssen deshalb die Genossen bei aller ziehen sollte, diese Pläge dem Großfapital zu überlassen, die" Post" und andre Blätter, daß mit dem Gewehr aller- Betonung unsrer grundsätzlichen Auffassung für den Volksparteiler während Geheimrat Krupp   bedeutende Landankäufe zwischen der dings Versuche gemacht seien, daß aber gleichwohl stimmen. Marine- Akademie und Bellevue gemacht hat. Man will sogar be- bie Absicht einer Einführung dieses Gewehrs noch nirgends Gegenüber allen andren Parteien empfehlen wir den Genossen haupten, daß schon jest die ganze Uferstrede ihm ge- aufgetaucht sei, Die Nat. Korr." weiß sogar von den Ergeb- Wahlenthaltung." höre. Diese Sachlage hat die Stadtkollegien veranlaßt, in ihrer zu verraten, daß das neue Gewehr vorgeftrigen Sitzung den Beschluß zu fassen, mit den Marine- nissen der Versuche Gemeindewahlen. In den nachstehenden sächsischen Gemeinden behörden zweds Sicherung der Anlage eines Handelshafens in der große Borzüge habe, dagegen nur eine zweifelhafte Kriegs- wurden socialdemokratische Gemeindevertreter gewählt: Coswig   1, Wit in Unterhandlung zu treten. Leider ist noch immer nicht die brauchbarkeit befize. Wer hat nun recht? Da die" Nat. Korr." Kötik 1, Bühlau 1, Kloksche 2, Weißig 1, Pulsnig 1, Frage entschieden, wem der Kieler Hafen, auf den sowohl von gut unterrichteter Seite" ihre Mitteilung erhalten haben will, Gitterfee 2, Coffebaude 2, Neuendorf bei Pirna 1, die Stadt wie auch der preußische Staat und das und auch der Gewährsmann des Vorwärts" seine Zuverlässigkeit ieder pesterwig, 1, 3fchiefchen bei Großenhain   1. In Reich Anspruch machen, eigentlich gehört, aber die schon anderweitig bewiesen hat, tönnen wir nur annehmen, daß Gelenau   und Altmittweida   wurden sämtliche aufgestellten Marine sollte, selbst wenn ihr das Besizrecht zugesprochen wieder einmal der Herr Kriegsminister ebenso schlecht socialdemokratischen Kandidaten gewählt. würde, was hier für unwahrscheinlich gehalten wird, nicht orientiert gewefen ist, wie bei den Chinagreueln. das ganze Hafengebiet ausschließlich für ihre Zwecke in An­spruch nehmen, da hierdurch leicht der Verkehr durch den Kaiser­Wilhelm- Kanal, der augenblicklich im Wachsen begriffen ist, leicht läßt zurüdgedrängt werden kann. Jusbesondere würde der blühende Leichterverkehr zwischen Hamburg   und Kiel   sowie den andern Ostseehäfen erschwert werden. Jedenfalls wird die Stadt Kiel  alles thun, was geeignet ist, diese drohende Gefahr nachy Möglichkeit zu beseitigen.

Wie die Fischer von Ellerbeck und Wellingdorf   durch die Marine­Neuanlagen ihres Erwerbs beraubt werden, so werden auch die Handelsschiffe durch die Panzerfähne einfach mir nichts dir nichts von ihren Anlegeplägen verdrängt. Der Marinefiskus annektiert den jetzigen, ins Innerste der Stadt hineinreichenden Handelshafen, für den die Stadt mehrere Kilometer veit draußen in der seichten Wifer Bucht einen Ersag schaffen muß, was Millionen kosten wird. Der Militarismus zu Land wie zu Wasser kennt keine Rücksichten.

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Der Leiter des berüchtigten Scharfmacherverbands, alias Centralverbands deutscher   Industrieller", hat am Mittwoch seinen siebzigsten Geburtstag gefeiert. Ob ihm ein Orden verliehen oder wenigstens von seinen Handlangern" im Reichsamt des Innern offizielle Huldigungen bereitet worden sind, ist bis jetzt nicht bekannt geworden.

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Der Ersahmann Stumme. Der Gründer der Laurahütte er in der" Post" folgende humorvolle Erklärung:

gezogen,

In Offenburg  ( Baden  ) wurde bei der Halberneuerung des Gemeindekollegiums der Genosse Monsch wiedergewählt, jedoch nur von den Demokraten und Nationalliberalen; unter den Wählern waren nur 2 Socialdemokraten.

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Polizeiliches, Gerichtliches univ.

In verschiedenen Blättern hat eine Notiz gestanden, daß ich den Vorsitz in der Budgetkommission wegen Differenzen mit dem Reichstags- Präsidenten Herrn Grafen v. Ballestrem niedergelegt Drei Prekprozesse gegen das, Voltsblatt für Halle" hätte. Diese Annahme ist eine durchaus irrtümliche. Ich habe standen am Dienstag vor der dortigen Straffammer zur Ver­mich aus der Budgetkommission lediglich deshalb zurüd- handlung. Im ersten Falle wurde der Redacteur Genosse wienty i'm weil ich beabsichtige, Blenum beschuldigt, durch Veröffentlichung eines Gerichtsberichts unzüchtige thätiger zu sein als bisher, und nament Schriften verbreitet zu haben. Am 1. Juli wurde Genosse Thiele wegen lich, um auf die Angriffe der Socialdemokratie desselben Vergehens zu 50 M. Geldstrafe verurteilt, weil er Briefe ver auf meinen ertranften Freund Frhrn. v. Stummfänglichen Inhalts im Boltsblatt" abgedruckt haben sollte. Es hieß da, mit größerer Frische entgegnen zu können. daß ein hiesiger Rentner in höchst zweideutiger Weise Damenbekannt Nach einer mehrstündigen Leitung der Verhandlungen der Budget- schaft gesucht hatte. In dem Gerichtsbericht waren einige darauf tommission ist man doch abgespannter, als dies für die Plenar: bezügliche Stellen wiedergegeben, weshalb nun Genosse Swienty heute ebenfalls zu 50 M. Geldstrafe verurteilt wurde. Zwei Sachen verhandlungen des Reichstags wünschenswert ist. gegen den Genossen Thiele wurden mit Rücksicht auf seine Immunität als Abgeordneter vertagt.

Wilh. v. Kardorff- Wabniz.

Der König von Saarabien kann nunmehr in aller Ruhe feine Genesung abwarten, da Herr v. Kardorff die Absicht ankündigt, den Reichstag   noch einmal so intensiv anzuöden.

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essen von Rheinland   und Westfalen  . 1876 wurde er dann, als auf Eine Boger- Ehrung. Unter den Berliner Lokalnachrichten Anregung v. Kardorffs der Centralverband deutscher Industrieller liest man: zum Zweck der Förderung der Schutzzollpolitik gegründet wurde, Mitbegründer desselben, um endlich 1887 die Stelle des Generalsekretärs dieses Verbands zu übernehmen. Das Berliner   Krupporgan spendet Herrn Bueck das verdiente Lob, daß die unleugbaren Erfolge" des Central­berbands, dessen hervorragende und berechtigte Stellung im deutschen  Wirtschaftsleben" zum nicht geringen Teil mit Buecks Wert sei. Diese Verdienste haben ja die socialdemokratischen Redner bei der 12 000 Mart Debatte türzlich Revue passieren lassen. Herr Bued  , hat als besoldeter Agitator des Scharfmacher- Verbands wacker baran mitgewirkt, die Socialreform ins Stoden zu

Eine unzulässige Koufiskation nahm der Bürgermeister des Landstädtchens Liebenau N.-M. am Sonntag vor. Vier Genossen Die Einberufung des preußischen Landtags wird zum wurden nach dem Polizeibureau fiftiert und nach dreiviertelstündigem von Schwiebus   verbreiteten Schriften in dem Städtchen, zwei davon 15. Januar angekündigt. Der 15. Januar, ein Dienstag, sei Herr H. A. Bued nahm, nachdem er dreizehn Jahre lang auch diesmal wie seit 25 Jahren gewählt worden, da anfangs der Berhör wieder entlassen. Ihr Schriftenmaterial, bestehend aus Mai­ein eignes Gut im Kreise Gumbinnen   bewirtschaftet hatte, 1866 das Amt des Generalsekretärs des landwirtschaftlichen Centralvereins fiebziger Jahre vom Centrum und den Konservativen Klage darüber Beitungen, Liebknechts Broschüre: Rein Kompromiß, fein Wahl­in Litthauen und Masuren an, das er bis zum Jahre 1873 bekleidete. geführt worden sei, daß durch die Eröffnung des Landtags an einem bündnis", Kalender Märkischer Landbote" und Broschüren: Die Drei Jahre lang fungierte Herr Bueck dann als Geschäftsführer Montag die Mitglieder des Hauses durch die Reise zu einer wahren Freunde und Feinde der Landarbeiter" wurden beschlagnahmint. Keine dieser Druckschriften verstößt gegen§ 23 des Preßgesezes, die des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Inter- Sonntagsentheiligung gezwungen feien. Unzulässigkeit der Konfistation ist alfo klar. Der Bürgermeister braucht aber nicht besorgt zu sein, ihm tvird nichts geschehen. In einem analogen Falle mußten ja unsre Sommerfelder Genossen int Vorjahr sogar noch das Porto für Rücksendung widerrechtlich kon­fiscierter Schriften zahlen.

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Schillfeier. Am 6. Januar 1901 kehrt zum 125. Male der Tag wieder, an welchem der kühne Husarenführer Ferdinand von Schill   geboren wurde. Ein Komitee ist in Berlin   zusammengetreten, um das Andenken dieses Helden zu feiern. Mit der Feier, die am Sonnabend, 5. Januar, im Neuen Königlichen Opernhaus( Kroll) stattfindet, soll eine Schill. Ausstellung verbunden werden. Es ergeht an alle diejenigen, welche in der Lage sind, das Unternehmen durch Teilnahme an der Achtung, Vergolder! Wegen Differenzen bei der Firma Feier oder durch leberweisung bezw. leihweise Hergabe von Schill- Aug. Wertmeister ist der Zuzug nach dort bis auf weiteres Reliquien oder Andenken an Schills Offiziere und Mannschaften für fernzuhalten. Der Vorstand.

Gewerkschaftliches. Berlin   und Umgegend.