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Ir. 290. 17. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 13. Dezember 1900.

Reichstag .

18. Sigung am Dienstag, den 12. Desember 1900, 1. Uhr.

Am Bundesratstische: b. Gogler, Graf Frhr v. Thielmann.

Die erste Etatsberatung wird fortgefeßt. Abg. Rickert( freis. Bg.):

oladowe: g,

Ich bin der Ansicht, daß der gegenwärtige Etat au allau düsteren Besorgniiien nicht Anlaß giebt. Auf die Einzelheiten des Etats will ich nicht auch noch eingehen. Nur möchte ich fragen, ob die Nachrichten über die neuen Gewehre richtig find. Ich habe gehört, daß von einer solchen Reubewaffnung gar feine Rede ist. Über unsre heutige Beit ift so leicht gläubig, daß eine Berichtigung doch notwendig ist. Man hat viel bon der Sparsamteit geredet. Aber wo foll geipart werden? Am Militäretat etwa? Selbst Herr Liebknecht hat einmal zugegeben, daß die Militärverwaltung sparsam wirts afte. Verweist man auf die Miliz, so habe ich schon häufig darauf hingewiesen, daß diese viel teurer werden würde, als das jezige System. Beim Marine Etat ist auch teine Sparsamteit möglich. Die Weltpolitit eine Notwendigteit, also müssen auch die Konsequenzen getragen werden. Die tönnen nur in neuen Steuern bestehen, und solche wären auch kein Schade, wenn sie nur an der richtigen Stelle erhoben werden. Sehr wünschenswert wäre eine Reichs Finanzreform. Diese müßte die Einzelstaaten zu regelmäßigen Beiträgen heranziehen. Angenehmer wäre es mir ja, wenn Sie den Gedanken der Reichs- Erbschaftsteuer und der Reichs- Einkommensteuer zu Ihrem eignen machen würden.

B

verdienstvoller Veteran teine Pension bekommen hat. In der That uns innegehalten worden ist. Mir scheint eine Neu­bezieht derselbe eine solche von 2000 m.( Heiterfeit.)

Abg. v. Glebockt( Pole)

Präsident Graf Ballestrem: Herr Abgeordneter, Sie dürfen einem Abgeordneten nicht Motive unterschieben, die er nicht ge äußert hat.

1: alität nur zu Gunsten Englands und zu Un= gunsten der Boeren bestanden zu haben.( Sehr richtig!) Hat doch ein deutsches Schiff der Wörmann Linie bringt Vorgänge bei der Wahl in Mejeriz- Bombst zur Sprache. englische Soldaten befördert, und die Regierung ist meines Der betreffende Probst habe in den Wahlversammlungen direkt Wiens nicht eingeschritten. Gerade die Begleiterscheinungen bei der Lügen ausgesprochen. Ein Eingriff in die Wahlfreiheit liege seitens Abweisung Krügers haben die deutschen Empfindungen verlegt. des Erzbischofs v. Stablewski nicht vor. Gewiß giebt es Fälle, wo ein Reichskanzler gegen den Strom ( Reichstanzler Graf Bülow betritt den Saal.) der öffentlichen Meinung aber schwinien muß, Wir hezen nicht gegen England. Trotzdem hat Herr Sattler versucht, aus diesem Vorfall politisches hier war es nicht nötig. Auch wir wollen, Kapital zu schlagen. Er hat den Probst einen deutsch - tatholischen Ich fordere Beweis für das Gegenteil. England auf dem Fuß der Gleich­Probst genannt, um den Fall ausbeuten zu fönnen. in der That ist daß Deutschland mit handelt und behandelt wird. Wir hätten ge­der Probst aber ein Bole! Jedenfalls hat Herrn Sattler das bis- berechtigung berige tadellose Verhalten des Herrn Erzbischofs o. Stablewsti verwünscht, daß Krüger bei uns ebenso aufgenommen wäre, wie in den Niederlanden , die doch auch keine Intervention vorhaben. In droffen.( Glode des Präsidenten.) als man andern zu bieten wagt. Es war doch sehr auffällig, England herrscht die Anschauung, daß man uns mehr bieten tann, daß die Times" ichon vorher davon unterrichtet waren, daß Krüger nicht in Berlin empfangen Abg. b. Glebocki( fortfahrend): Nun, dann hat es ihm wenigstens würde. Danach scheinen doch eigentümliche Beziehungen nicht gefallen. Ich bedaure, daß Herr Sattler diefen Ton in die zwischen der Wilhelmstraße und jenem Weltblatt Debatte gebracht hat. Wir protestieren gegen eine folche Unter- zu bestehen. Seit dem Sansibar - Vertrag sind wir von grabung der firchlichen Autorität.( Bravo ! bet den Polen und im England bei jeder Gelegenheit übers Ohr gehauen worden. Centrum.) Uebrigens muß ich tonstatieren, daß in einem früheren( Sehr richtig i rechts.) Sanjibar haben wir ohne genügende Falle, als thatfächlich eine Wahlbeeinflussung durch einen Erzbischof Gegenleistung aufgegeben. Ebenso fehlte beim Delagoas gegenüber einem polnischen Probst vorkam, Herr Sattler es Vertrag die englische Gegenleistung. Es ist eigentümlich, nicht für nötig befunden hat, diefen Fall einer Wahlbeeinflussung daß die Frankfurter Zeitung ", gewiß tein alldeutsches Blatt, hier vorzubringen. Ich bedaure sehr, daß Herr Sattler in diefer in einem Artikel über den jüngsten englisch - portugiesischen Vertrag Weise, wie das vorgestern geschehen ist, die Tribüne des Reichstags zu dem Ergebnis gelangt, Deutschland sei wieder von zu so ungerechtfertigten Angriffen mißbraucht. England übers Ohr gebauen worden. Sie sagt: Der deutsch englische Vertrag ist dadurch gegenstandslos geworden. Wir haben die Boeren umsonst im Eich gelassen und sind wieder von den Engländern übers Ohr gehauen worden." Aehnlich liegt es bei dem Yantfe- Vertrag. Der offiziös bediente Lokal- Anzeiger" sagt: Ueber den Abschluß des Pantse- Vertrags wird erst eine spätere Zeit Aufschluß bringen. Wahrscheinlich ist er durch englische Mitteilungen und franzöfifche Pläne hervorgerufen."

Präsident Graf Ballestrem: Herr Abgeordneter, Sie haben nicht das zu sagen; ob ein Abgeordneter die Tribüne mißbraucht, das zu beurteilen. steht mir allein zu.

Abg. Graf Schwerin- Löwiz(.):

Run, meine Herren, tommie ich zu dem Bolltarif. Nicht auf dem Wege der Verhöferung darf er verschoben werden. Sondern er müßte veröffentlicht werden. Die große Oeffent lichkeit will auch ein Wort mitreden.( Sehr wahr bei den Freis Ohne die Vertraulichkeit der Verhandlungen des wirtschaftlichen sinnigen.) Die Zusammenseßung des wirtschaftlichen Ausschusses erklären zu wollen, glaube ich sagen zu können, daß der Ausschusses ist auch derart, daß große Intereffenten wirtschaftliche Ausschuß es sich zur Pflicht machen muß, den zwischen Eine andre Behandlung Krügers hätte unsre friedlichen und freise gar nicht in ihm vertreten sind. Von uns ist den einzelnen Berufszweigen des Volks herrschenden wirtschaftlichen forretten Beziehungen zu England feineswegs gestört. Das ergiebt fein einziger darin. Wenn aber trotzdem das Volk sich so nicht ab Kampf zu mildern und ihn in seiner Schroffheit abzuschwächen. sich aus der englischen Presse. Im Daily Telegraph " wird aner­speisen lassen will und sich in Vereinen zusammenschließt, um seiner Vor allem ist es sein Bestreben, wie schon öfters an= tannt, daß der deutsche Reichskanzler den augenblicklichen Schwäche­seits Stellung zu den wichtigsten Fragen des Bolltarifs zu nehmen, erkannt worden ist, zwischen den einzelnen Erwerbszweigen zustand Englands nicht mißbraucht habe. Aber dieser Zustand hätte so kann man ihm das nicht verdenken. Und wenn dann Herr der Bevölkerung die Reibungsflächen zu vermindern. Aber auch doch von uns zu befferen Bedingungen benugt werden sollen. Die von Kardorff über den Handelsvertrags- Verein und seine Tagung unirem Handel hat er Schuß verschafft gegenüber dem ausländischen doch von uns zu besseren Bedingungen benutzt werden sollen. Die ganzen Ereignisse der jüngsten Woche werden in Deutschland allgemein im zoologischen Garten" geulft hat, so könnte ich ihn daran erinnern, Handel. Sodann geht der Redner eingehend auf die Bedeutung der ale Connivenz gegen England aufgefaßt. Der Reichskanzler meinte, daß seine Bartei alljährlich im Cirkus Busch" ihre Heerschau abhält. gesamten Landwirtschaft auf den Staat über und auf die unbedingt der Empfang Krügers in Berlin hätte ihm nichts genützt, Der Bund , der durch Duzende von befoldeten Agenten für sich notwendige Erhöhung der Getreidezölle. Die Rentabilitätsberechnung und zum Beweis exemplificierte er auf Frankreich . Ich bin in der Propaganda machen läßt, sollte sich nicht darüber entrüften, wenn hat ergeben, daß die Grundrente immens zurückgegangen ist, ja daß That auch der Meinung, daß der glänzendste und herrlichste Empfang Handel und Industrie einmal in gemäßigter, zu gemäßigter Form an manchen Stellen von einer solchen überhaupt keine Rede sein hier Strüger nichts genügt hätte. Es entsteht nur die Frage, ob er für ihre Interessen eintreten. fann, daß eine vollständige Entivertung des Grund und Bodens nicht uns genügt hätte. Herr v. Marschall meinte feiner Zeit, Ein großer Sturm erhob sich ja freilich auch, als Herr Profeffor stattgefunden hat. Deshalb hat der Grund und Boden Getreidezölle daß es in unsrem Interesse liege, die beiden Freistaaten zu erhalten. Schmoller vom Reichstanzler empfangen wurde. Ich glaube aber nötig. Im weiteren fommit Redner auf Aeußerungen des Abg. Herr v. Bülow ist entgegengesetter Meinung. Ich bin sehr un doch, daß Herr Schmoller mehr von der Landwirtschaft und Handels- Bachnide, die dieser während der Kohlendebatte gethan hatte, indem sicher, wem die Zukunft recht geben wird. Ob für uns die Zukunft verträgen versteht, als selbst Herr Hahn.( Heiterkeit.) Interessant er von der zarten Rücksichtnahme der Agrarier gegenüber den Kohlen- Südafrikas besser ist, wenn es jetzt zum Alliancevertrag zwischen ist eine Aeußerung des preußischen Herrn Landwirtschaftsministers, tonsumenten sprach, während sie gleichzeitig das Brot verteuern Portugal und England tommt, ist sehr zweifelhaft. der im Januar dieses Jahrs im Abgeordnetenhause sagte: Ich wollten. Das ist nicht richtig, denn während der Preis für Man sagt, die Frage des Kolonialbefizes wird in Europa ent­halte die Behauptung, daß die Landwirtschaft bei den gegen Kohlen feit 20 Jahren beständig in die Höhe geht, ist der Preis schieden, und gewiß werden solche Entscheidungen hier auf dem wärtigen Preisen in Deutschland nicht mehr lohnend fei, für für die Tonne Roggen von 220 auf 184 M. Herunter Kontinent einmal fallen. Aber inzwischen tönnen in Südafrika falj( Hört! hört! links.) Das sagt der Herr Landwirtschafts- gegangen. Also ist eine Erhöhung wenigstens auf den alten Dinge geschaffen werden, die sich dann nicht mehr aus der Welt minister, von den Agitatoren des Bunds der Landwirte wird aber Breis gerechtfertigt, der vor 20 Jahren bestand. Gefahr liegt für schaffen lassen. Für die Frage des Voltstums der Siedelung ist im Lande behauptet, daß, falls wieder so ungünstige Handelsverträge die Landwirtschaft im Verzuge, deshalb wäre es uns lieb gewesen, bei unsrer Regierung offenbar weniger Verständnis vorhanden als abgeschlossen werden, wie das letzte Mal, die Landwirtschaft zu wenn der Herr Reichs- Schapsekretär einen etwas bestimmteren Aus- für die Interessen des Großkapitals, für die Machen­Grunde gerichtet würde und Deutschland dem Ruin entgegengehe. brud betreffend die Einbringung des Bolltarifs gebraucht hätte. Wir schaften der Herren Scharlach und Cecil Rhodes . Sold) Einer solchen Agitation gegenüber müßte Industrie und Handel viel bitten, die Einbringung noch für diese Seffion zu ermöglichen. Es ein Ereignis wie der Nichtempfang Krügers fann nicht spurtos rühriger sein.( Sehr richtig! lints.) Gegenüber den ewigen weht ja jezt an der obersten Stelle ein etwas frischerer Wind. Viel vorübergehen und nicht ohne Einfluß auf die Stellung Behauptungen von der Not der Landwirtschaft wäre leicht gewinnt die Sache dadurch einen frischeren, flotteren Fortgang. des Deutschtums im Ausland bleiben. Mir ist berichtet es das richtigste, wenn eine landwirtschaftliche( Bravo ! rechts.)

"

Enquete veranstaltet würde, wie ich sie seit Jahren Abg. Dr. Haffe( natl.)[ mit allgemeiner Unruhe empfangen]: verlangt habe. Jetzt soll eine solche veranstaltet sein, über das Resultat hat man aber nur etwas aus der Münchener mit eingelegter Lanze jeden zum Zweikampf auffordern zu sehen, Herr Richter hat gestern gewünscht, mich gestiefelt und gespornt Allgemeinen Zeitung " erfahren. Es sollen danach von 9000 Frage der gegen den Empfang des Präsidenten Krüger sei. Den Spaß bogen nur 2700 zurückgekommen sein. Es geht aber daraus hervor, werde ich Herrn Richter nicht bereiten. daß nur 261/2 Proz. der Einnahmen aus Getreide herrühren, wäh­rend 40 Proz. aus der Viehwirtschaft einkommen. Der Bauern verein Nordost hat auch eine Enquete veranstaltet. Und aus dieser geht hervor, daß ein großer Teil sogar der mittleren Betriebe fast fämtlich Getreide zufaufen müssen. ( Hört! hört! bei den Freifinnigen.) Also der Verein Nordost" sagt mit Recht, die Agrarier, die ein Intereffe haben an den hohen Ge­treidezöllen, sind nur ein verschwindend fleiner Teil der Landwirt. schaft und nicht die Landwirtschaft als Ganzes, wie Graf Limburg meint.( Oho! rechts. Sehr richtig! links.) Dann hat Graf Lim burg auch über die Verschuldungsfrage gesprochen. Nun hat einmal der Landwirtschaftsminister v. Heyden gesagt, man dürfe auf den Gütern nicht eine Verwaltung auf fremde Rechnung betreiben, Schulden tilge man, indem man sie bezahle. Sie aber, m. H. tilgen sie, indem Sie sie auf fremde Schultern abwälzen.

den Boeren.

worden, in Köln ist Krüger mit einer Begeisterung empfangen worden, wie sie vorher noch keinem Kaiser und König rechts und bei den Nationalliberalen.) In München hat der Freifinn entgegengebracht ist.( Lachen bei den Socialdemokraten. Unruhe für Krüger demonstriert. Herr Nickert, halten Sie denn Ihre Münchener Freunde für eine quantité negligeable?( Abg. Rickert: Jch habe ja gar nichts gesagt! Große Heiterkeit.) Sie haben vorhin eine lange Rede gehalten, in der Sie sehr viel gefagt haben.( Er­ansprüche Reichsdeutscher in Transvaal gesprochen und dabei die neute Heiterkeit.) Es ist schon unlängst über die Entschädigungs­schmähliche Behandlung durch die Engländer kritisiert. Der Herr Staatssekretär des Auswärtigen Amts hat mir zwar eine Antwort gegeben, aber keine sehr befriedigende. Inzwischen habe ich eine Menge Belege erhalten, die geradezu die Brutalitäten von englischer Seite beweisen. Alle diese Scheußlichkeiten haben aber noch nicht ihre Sühne gefunden.

es war ein schönes Pathos!

In einem großen Teil der Presse ist mir der Vorwurf gemacht worden, daß ich am Montag mit meinem Freunde Lehr in diesem begann. Die Leitung des alldeutschen Verbands besteht aus 5 Personen, Hause gefehlt habe, als die Besprechung der Krüger- Angelegenheit" von denen nur Herr Dr. Lehr und ich fehlten, während die Herren . Kardorff, Arnim und Stolberg im Hause anwesend waren. Wenn es nötig gewesen wäre, hätten diese schon das Wort ergriffen ( Große Heiterfeit). Im Haag habe ich mit andren Herren am Montag eine Adresse an den Präsidenten Krüger überreicht. Die Darstellung dieses Vorfalls in der Kölnischen Beitung" ist eine durchaus irrige und ich kann nur sagen, absichtlich irre- Das Wort civis germanus sum muß unsre Losung sein und diese führende. Ich bedaure, daß der Herr Reichskanzler noch heute dieses Losing entspringt nicht einer Don Quichoterie oder sentimentalen wetterwendische Blatt zur Aufnahme offiziöser Nachrichten bemugt. Gefühlspolitit. Wir rufen es denen zu, die über die Krüger- Affaire Schon am 15. November wurde der Beschluß gefaßt, in den Nieder- Wige machen und denen, die darüber lachen, vor allem aber denen, landen an den Präsidenten eine Adresse zu richten. Wir setzten vor die sich das freche Wort only un German geprägt haben. Dieses Damit verlasse ich den Zolltarif( Bravo ! rechts) und komme zu aus, daß Krüger von Frankreich zuerst nach den Niederlanden gehen Wort könnte doch einmal den deutschen Michel aus seinen Träumen deutsche Volk und die deutsche Regierung gingen in der Frage der würde. Wir können doch wahrlich nicht dafür, daß es uns nicht aufschrecken und den alten furor teutonicus in ihm wecken.( Ver­möglich geworden iſt, die Adresse in Berlin zu über einzelter Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) Behandlung der Boeren verschiedene Wege, und die deutsche Re­gierung habe den Transvaaltrieg mit verschuldet. Das sind unfre reichen; lieber wäre das uns jedenfalls gewesen. Wir mußten Reichskanzler Graf Bülow: also unsre Schritte nach dem Haag Ienten. Das war agrarischen Patrioten! Am Tage nach der Rede des Abg. Rösice- ja auch nicht das Ausland. Im staatsrechtlichen Sinn ist es aller Meine Herren! Der Abg. Hasse hat nicht ohne eine gewisse Er­Kaiserslautern schrieb dieses Blatt: Der Vorfigende des Bunds der Landwirte war der Dolmetscher aller noblen Empfindungen der dings Ausland, aber der Altdeutsche Verband hat Mitglieder auch regung gesprochen, nicht ohne Bathos Nation. ( Heiterfeit.) Wir beglückwünschen ihn zu diesem Ehrentage feines außerhalb des Deutschen Neichs und wir haben daher das Recht, im Ich will mich bemühen, so ruhig und nüchtern als möglich zu reden, Lebens, wir beneiden ihn( Große Heiterfeit.) Als dann am nächsten Ausland ebenso aufzutreten, wie innerhalb des Deutschen Reichs.( Bu- denn meine verantwortungsvolle Stellung legt mir die Pflicht auf, ruf: Dann sind Sie ja international!) National! Aber mich lediglich von der Staatsraison leiten zu lassen. Es hat mich Tage Graf Bülow gesprochen hatte, hieß es in der Deutschen Tages- über die ganze Erde zerstreut; Deutsche wohnen überall, auf auch intereſſiert, wie munter der Herr Abg. Haffe herumplätscherte zeitung":" Von den Millionen Deutschen , die in dem Nichtempfang der ganzen Erde. Es wurde uns der Vorwurf gemacht, wir hätten in den blauen Wellen des unbegrenzten Oceans der Konjektural­Krügers eine Demütigung, eine Verbeugung vor England ſehen, die Adresse im Namen des deutschen Volts überreicht; aber die Politik. Auch an diesem Vergnügen kann ich mich nicht wird Graf Bülow nicht einen einzigen belehrt haben." So sprechen wenigen Worte, die ich an den Präsidenten richtete, begannen mit beteiligen.( Sehr gut rechts.) Ich muß auf der terra firma der die Beschützer von Thron und Altar in Bezug auf die auswärtige dem Sage: Nicht im Auftrage des amtlichen Deutschlands ".( Große Wirklichkeit bleiben; ich zweifle ja nicht, daß der Herr Abgeordnete Politik unsrer Regierung! Ich behaupte, der Nichtempfang Heiterfeit. Rufe: Das ist ja selbstverständlich!) Ja, meine Herren, Haffe mir an diplomatischer Geschicklichkeit, an staatsmännischer Er­Strügers war durchaus forrekt. Deutschland hat Krüger rechtzeitig das ist selbstverständlich( erneute Seiterkeit), aber ich habe vorausfahrung und Einsicht, an Willenskraft weit überlegen ist. Ich bin gewarnt, damals hat dieser aber ein Schiedsgericht abgelehnt. gesehen, daß solche Angriffe kommen würden und habe ihnen im aber doch überzeugt, daß, wenn er an meiner Stelle stände Auch die demokratische Neue Züricher Zeitung " beurteil die ganze voraus die Spize abgebrochen. Ich habe ausdrüdlich gesagt, wir so patriotisch halte ich ihn-, daß er ganz genau dieselbe Politik Situation, wie das einem nüchternen Politiker zukommt. Als der tommen im Namen des Aldeutschen Verbands, und habe aller machen würde, wie ich. Er hat selbst erwähnt, daß er deutsch - englische Vertrag bekannt wurde, fahen wir in England das dings dann hinzugefügt:" getragen von den Sympathien des am legten Montag bei der Etatsdebatte hier nicht zugegen selbe Schauspiel. Auch dort schrieben Blätter von einer Berbeugung ganzen deutschen Volles".( Gehr richtig! bei den Nationalliberalen.) war. Ich denke nicht daran, ihm einen Vorwurf hieraus zu machen. aber Englands vor Deutschland . Das gleicht sich gegenseitig aus. Alles, was Bebel über die Behandlung Krügers, feinen Empfang in Aber ich kann nicht bloß wegen ihm( 1) alles wiederholen, was Ich würde es für einen großen Fehler halten, wenn das Deutsche Köln usw. fagte, kann ich, abgesehen von einigen Bemerkungen. ich schon damals gesagt habe. Ich wende mich zu dem, was er Reich in dieser deutschen realistischen Politik nicht einmütig hinter Wort für Wort unterschreiben. Ob mir dies angenehm ist oder Neues gesagt hat. Er hat sich gewandt gegen unfre Art und Weise dem Reichstanzler stünde.( Bravo !) nicht, ist eine andre Frage. Graf Caprivi fagte einmal. des Vorgehens, gegen unfren modus procedendi gegenüber Herrn Kultusminister v. Gokler: alle Regierungsmaßnahmen müßten unter dem Gesichtspunkte Präsidenten Krüger. Die Sache lag ganz einfach io. Als wir Der Herr Abg. Bebel bezog sich auf einen vom Vorwärts" betrachtet werden, welchen Einfluß fie auf die Socialdemokratie hörten, daß der Präsident Krüger die Absicht habe, nach Berlin veröffentlichten Artitel, in dem auf Grund eines Gerüchts behauptet ausübten. Ich möchte das dahin variieren, daß ich fage: es ist in zu tommen, war diese Nachricht für uns überraschend. wir 24, höchstens 48 Stunden, worden ist, das X. Armeecorps folle ein neues Gewehr er- hohem Grade bedenklich, wenn die bürgerlichen Parteien sich mit Diese Nachricht bekamen halten haben. Nach meiner Erfahrung find die vom Vorwärts" der Socialdemokratie in Uebereinstimmung befinden in der Kritik bevor die Abreise stattfinden sollte. Bisher war allgemein ange= verbreiteten Gerüchte fast immer unrichtig. So ist es auch hier. einiger Handlungen unsrer Regierung. Ist das der Fall, so fann nommen worden. Krüger würde sich von Paris nach Holland Man sprach von einem standinavischen Gewehr mit automatischer man wohl vermuten, daß in der That etwas nicht richtig ist.( Ge- begeben. Worauf die Sinnesänderung des Herrn Präsidenten Krüger Ladeeinrichtung. Die Artillerie- Prüfungskommission, die fich über lächter links.) zurückzuführen war. das will ich hier unerörtert lassen!( Hört! bei alle Fragen der Bewaffnung auf dem Laufenden zu erhalten pflegt, Ich komme dann auf die Rede des Herrn Reichskanzlers vom den Natl.) Als er sich über Köln und Magdeburg nach Berlin be­hat sich bemüht, ein solches Gewehr zu erhalten. Es ist uns vorigen Montag. Ich freue mich, daß wir endlich wieder einen geben wollte, habe ich in der allerhöflichsten und rücksichts­bisher nicht geliefert worden und also noch nicht thatkräftigen energischen Reichskanzler haben, aber wo viel Licht ist, vollsten Weise durch Vermittlung der Botschaft der Botschaft in Paris vorhanden. Wie da von einer Bewaffnung eines Teils der da ist auch viel Schatten. Es ist die Gefahr vorhanden, daß wir und Herrn Dr. Leyds aufmerksam machen lassen, daß der Armee mit diesem Gewehr gesprochen wert en tann, weiß ich durch seine glänzende Beredsamkeit über die wahren Verhältnisse Kaiser zu feinem Bedauern nicht in der Lage sei, jetzt, nicht.( hört! hört! rechts.) Ferner ist von den Fabriken Krupp getäuscht werden. Der Herr Reichskanzler hat eine Summe den Herrn Präsidenten Krüger zu empfangen und daß ich deshalb und Ehrhardt eine beffere Vorrichtung zur Hemmung einwandsfreier Säße ausgeführt, aber ich glaube, er Säße ausgeführt, aber ich glaube, er hat bäte, von feiner Reise abzusehen. Als darauf nach einigem Hin­des Rücklaufs bei Kanonen angeboten worden. Auch hier hat aus richtigen Bordersägen nicht immer die entsprechenden und Herreden der Präsident Krüger doch seine Reise nach Berlin ins die Artillerie- Prüfungstommission Broben verlangt; die Proben Folgerungen abgeleitet. Der Herr Reichskanzler habe absolut recht. Wert fegte. Da habe ich ihm in Köln wiederum in der allerrücksichts­find ihr noch nicht zugegangen. Der Herr Abgeordnete venn er sagt, daß wir strikte Neutralität bewahren müßten; vollsten und entgegenkommendsten Weise durch den faiserlichen Ges Liebermann v. Sonnenberg hat dann noch behauptet, daß ein alter, es fragt sich nur, ob die Neutralität thatsächlich von sandten in Luxemburg noch einmal sagen lassen, Seine Majestät der

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