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einem einzigen Monat bin ich verhindert worden, mit dem Unter-| wöchentlich 24,60 m., während die Privatdruckereien auf Grund hierzu nöthige Berechnung die Verzögerung veranlaßt hat, konnten fuchungsgefangenen zit sprechen. Ich habe davon abgesehen, des vereinbarten Tarifes 25,60 M., also 1 M. mehr bezahlen. wir nicht ermitteln. Es will uns aber scheinen, als ob die disziplinarische Bestrafung direkt zu beantragen, weil ich mir Durch Ueberstunden kommen die Getzer in der Reichsdruckerei Beamten dieser Staatsfabrik von den Bedürfnissen und Verhält sagte, die unteren Beamten sind gebunden durch das Reglement allerdings bis auf 32 M. wöchentlich. Es ist aber bezeichnend, nissen der Arbeiter schlecht unterrichtet sind, sonst könnten sie der oberen Beamten. Das Reglement des preußischen Justiz- daß sie sogar am Sonntag während des Gottesdienstes arbeiten wissen, daß solche Verzögerung der Löhnung für diese Leute einen ministeriums für die Gefängnißverwaltung steht nicht im Einklang müssen. Schließlich bleiben ihnen nach Abzug der üblichen Bei- großen Schaden darstellt. Musteranstaltlich scheint uns dies Vers mit den Bestimmungen der Strafprozeß- Ordnung. Mag der träge für den Unterstützungsverein u. f. w. nur 20 M. übrig. fahren gerade nicht zu sein. Untersuchungsgefangene schuldig sein oder nicht, so lange er noch Wenn man nun die Ausgaben für Miethe, Kleidung, von Bon anderer Seite wird uns aus der Gewehrfabrik berichtet: nicht verurtheilt ist, darf seine Freiheit nur beschränkt werden, so Krankheitsfällen gar nicht zu sprechen, in Betracht zieht, so ist In der Gewehrfabrik zu Spandau kommt es des Defteren weit es der Zweck der Haft und die Aufrechterhaltung der Ord- der Lohn als ein erbärmlicher zu bezeichen. In Bezug auf die vor, daß das elektrische Licht nicht allen Anforderungen, welche nung erfordert. Beschwert sich z. B. ein Arbeiter, so muß er erst sogenannten Ausgelernten ist das Mißverhältniß zwischen der an die Beleuchtung der Räume gestellt werden, entspricht und das den langen Instanzenzug durchmachen; er geht schließlich an den Reichsdruckerei und den Privatdruckereien noch größer. Diese Gas zu Hilfe gezogen werden muß. Für das so nebenbei im Kaiser, und wenn das Alles nichts hilft, kommt er zu den Sozial- Ausgelernten erhalten pro Woche 18 M., in den Privat- Interesse des Etablissements, nicht des Arbeiters, verbrauchte Gas demokraten, und wenn diese ihm sagen:" Da ist nichts zu machen", druckereien 25,65 M. Geheimrath Busse hat verschiedenen Vor- zieht nun der Meister Kemnih jedem der bei ihm beschäftigten so fängt die Sache wieder von vorne an. Schließlich kommt der standsmitgliedern unseres Unterstüßungsvereins mitgetheilt, diefer 60-66 Arbeiter am Ende des Monats 2,30 M. ab. Wie er Staatsanwalt auf den Gedanken: Sollte das nicht ein Lohn sei deshalb so gering bemessen, damit die jungen Leute diesen Abzug rechtfertigen will, das begreife ein Anderer, wir Querulant sein?" Der Mann wird angeklagt und das Ent- einmal herausgehen und sich den Wind um die Nase wehen nicht. Eine über dieses Vorgehen des betreffenden Meisters von mündigungsverfahren gegen ihn eingeleitet. Nun noch einen lassen. Nun giebt es aber zur Zeit in feinem Stande den Arbeitern an die Direktion eingereichte Beschwerde ist frucht fleinen Fall: Es wurde ein Mann angeblich wegen Geheim- mehr Arbeitslose als unter den Buchdruckern, und und die los geblieben. Dies ist umsomehr unverständlich, wenn man in bündelei zu sechs Monaten Plößensee verurtheilt und gezwungen, Ausgelernten der Reichsdruckerei hüten sich wohl, die Arbeit zu Betracht zieht, daß dererlei Abzüge von keinem der anderen die eiserne Maske zu tragen. Der Mann stellte vor, daß seine verlassen. Diese jungen Leute bekommen also 7,65 M. weniger Meister des Etablissements gemacht werden. Vom Meister Kemniz Lunge krank sei und er durch die Maske an der freien Athmung als ihre Kollegen in den Privatdruckereien. Da ist es kein Wunder, wurde auch schon im vorigen Winter in der angegebenen Weise verhindert werde. Er bat, daß man ihm die Maske abnehme. daß die Reichsdruckerei über 1 Million Einnahmen erzielt und seinen Arbeitern der Lohn geschmälert. Der Abzug betrug aber Ich richtete nun an den Justizminister in Preußen in dieser Be- der Privatindustrie Konkurrenz machen kann. Geheimrath Busse blos 50 Pfg. bis 1 M. Jedenfalls zeigt der Umstand, daß Der­ziehung ein Gesuch, weil ich mir sagte: ehe der Staatsanwalt soll sich deshalb ablehnend gegen den in den Privatdruckereien artiges überhaupt in einem Staatsbetriebe vorkommen kann, das geantwortet hat, ist der Mann mit irgend einem Uebel schon be- üblichen Tarif erklärt haben, weil der Generalpostmeister von, daß derselbe noch lange nicht dem Ideal einer Muster­haftet. Der Justizminister gab die Sache zur Entscheidung an v. Stephan damit nicht einverstanden ist. Ich bitte darüber um werkstatt gleichkommt. den Ober- Staatsanwalt, und dieser erwiderte mir: Ew. Wohl- Auskunft. Der Konferenz des Unterstützungsvereins mit den be­geboren sind gar nicht berechtigt und legitimirt dazu, die Be- treffenden Behörden hat u. a. auch Herr Klinkhardt als Vertreter Ein Nachtheil der Altersversicherung für die Arbeiter schwerde zu führen. Nun hatte ich in dem Prozesse nicht nur der Prinzipale und Herr v. Berlepsch beigewohnt. Insbesondere stellt sich bereits heraus. Derselbe besteht darin, daß der Arbeit vertheidigt, sondern auch Gelegenheit gehabt, eine schriftliche anerkennt Minister v. Berlepsch, daß der allgemeine Buchdrucker- geber für den von ihm zu zahlenden Beitrag für die Versicherung Vollmacht einzureichen. Ich möchte an die Reichsregierung die tarif ein fehr geeignetes Mittel ist für die Regelung des den Lohn fürzt. Beispielsweise haben einige Schuhmachermeister, Bitte richten, dafür zu sorgen, daß im Interesse einer einheitlichen Arbeitsverhältnisses zwischen Unternehmern und Arbeitern. um sich für die ihnen auferlegten Beiträge zu entschädigen, Lohns Rechtsprechung die Behörden angewiesen werden, bevor sie irgend Ich muß deshalb wünschen, daß Herr v. Berlepsch den herabsehungen vorgenommen, welche die Höhe des Beitrags noch eine Verfügung erlassen, wenigstens die Aften einzusehen; sie Herrn v. Stephan bekehrt. Heute besteht eben zweierlei übersteigen. So bietet die Versicherung den bequemen Vorwand hätten in diesem Falle gesehen, daß eine schriftliche Legitimation Maß: Der Generalpostmeister und seine Beamten sind zu Lohnreduktionen. Andere Arbeitgeber machen sich die Sache vorhanden war. Ferner bitte ich, daß man politischen Gefangenen gegen den Tarif, Herr v. Berlepsch wünscht, daß der all noch einfacher und ziehen dem Arbeiter gleich den vollen wöchent nicht eine Maske anlegt, wie es vielleicht bei Dieben und anderen gemeine Buchdruckertarif weiter eingeführt wird. Vieles hat sich lichen Beitrag für die Versicherung ab. Dazu find fie natürlich Verbrechern nothwendig ist. allerdings in neuester Zeit in der Reichsdruckerei geändert. Vor nicht berechtigt; sie haben dem Arbeiter nur die Hälfte abzuziehen. Staatssekretär v. Oehlschläger: In Bezug auf§ 53 der einigen Jahren durften die Arbeiter der Reichsdruckerei nicht ein- Es sind uns mehrere solcher Fälle mitgetheilt worden; einer Strafprozeß- Ordnung wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt hat mal ihr Fachblatt lesen. Mißstände bestehen aber heute noch in davon betrifft eine große Bigarrenfabrit in Schlesien , die hier der Reichskanzler bisher noch keine Erfahrung gemacht; es ist sofern, als nur ein kleiner Prozentsatz der Drucker in der Reichs- eine Filiale hat, andere beziehen sich auf hiesige Arbeitgeber. Ja noch keine einzige Beschwerde an ihn gekommen. Wegen der Druckerei dem allgemeinen Buchdruckerverein angehört. Diejenigen, diesen Fällen ist eine Anzeige bei der Polizei am Platz. Manch Anklagen gegen die Staatsanwälte hat der Vorredner die Ant- welche in der Reichsdruckerei gelernt haben, erhalten ein ganz mal hütet sich der Arbeiter allerdings, die Anzeige zu machen, wort sich selbst gegeben. Der Antrag ist an die Ober- Staats- geringes Gehalt und erst in langen Beiträumen kleine Zulagen, weil dies die Lösung des Arbeitsverhältnisses zur Folge haben anwälte zu richten, denen das Abstellungsrecht zusteht. Auf die so daß die meisten Gehilfen noch weit schlechter gestellt sind, als würde. Befürchtet man dies, so bringe man eine solche Wider­Einzelbeschwerden fann ich nicht eingehen, weil es sich um Einzel­rechtlichkeit der Unternehmer zur Kenntniß der gewerkschaftlichen heiten des Strafvollzuges handelt, welcher in den Einzelstaaten Organisationen. liegt und nicht einheitlich geregelt ist.

Das Gehalt des Staatssetvetärs wird genehmigt. Zur Ausarbeitung des bürgerlichen Gesetz buch es sind 200 000 m. ausgeworfen( 80 000 m. mehr als wie

bisher).

Abg. Hahn( dk.) bedauert, daß ohne sichtlichen Grund die Regelung des Wasserrechtes aus dem bürgerlichen Gesetzbuche weggeblieben ist; er hofft, daß in der bevorstehenden zweiten Lesung diese Lücke noch ausgefüllt werden wird.

Der Titel wird bewilligt.

Als einmalige Ausgabe find 650 000 M. für das Reichs­gerichts- Gebäude gefordert. Auf eine Anfrage des Referenten Abg. Hartmann er flärt der

Staatssekretär v. Dehlschläger, daß der Bau innerhalb der anschlagsmäßigen Zeit fertig werden, daß der Umzug zum 1. Ot­tober 1895 erfolgen könne.

Die Ausgaben werden bewilligt.

Damit ist der Etat ber Justizverwaltung erledigt. Es folgt die Fortsetzung der Berathung des Etats der Post­verwaltung.

Bei den Ausgaben für die Betriebsverwaltung bittet Abg. Hartmann um eine Ausbesserung der Gehälter der Postdirektoren, die von der Erhöhung durch den Nachtragsetat nicht getroffen seien.

in jeder Privatindustrie.

Direttor im Reichspostamt Dr. Fischer: Ein Widerspruch zwischen dem Staatssekretär des Reichspostamts und dem Herrn v. Berlepsch besteht nicht; Beide stimmen darin überein, daß sie Glücklich ist die neueste Form der geistigen Be nach Möglichkeit für die ihnen unterstellten Arbeiter sorgen. Ob der fämpfung" der Sozialdemokratie zu Wege gebracht worden. Sohn nach dem Buchdruckertaris bemessen wird oder nicht, ist vollstän- Diese Erfindung gebührt dem liberalen" Handwerkerverein. In big gleichgiltig. Die Frage ist nur, ob die Löhne niedriger sind als in der bessen Räumlichkeiten in der Sophienstraße ist letthin ein Tanz Privatindustrie; und das muß ich bestreiten. Die Ueberstunden abend arrangirt worden, welcher gleichzeitig mit deflamatorischen fönnen nicht so leicht vermieden werden, weil es nicht möglich Vorträgen begleitet war. Bon Jubelgeschret über den großartigen ist, jeden beliebigen Arbeiter in der Reichsdruckerei zu beschäftigen. Tanz wimmeln nun die liberalen, Freisinnigkeit vorheuchelnden Es gehört dazu eine gewisse technische Vorbildung. Zur Ber- Blätter. Der Besuch soll ein ganz guter gewesen seines gab meidung der Sonntagsarbeit sind die Behörden, welche die umsonst ein Tanzvergnügen und getanzt soll auch in leidlicher Reichsdruckerei mit Aufträgen versehen, gebeten worden, ihre Form worden sein, feine revolutionäre Bewegung hat sich geltend Aufträge so einzurichten, daß die Sonntagsarbeit vermieden wird. gemacht beim Tanzen natürlich. Also ein glänzender Erfolg. ( Beifall rechts.) Zwar ist noch nicht ganz genau festgestellt, aus welchen Bevölfe das schadet nichts, der Anfang in der geistigen" Bekämpfung ist gemacht; wenn erst die Thatsache bekannt wird, daß es kosten rungstreifen sich die Mehrzahl der Anwesenden rekrutirte, aber freien Tanz giebt, tommen schließlich mehr und mehr Leute hinzu freien Tanz giebt, tommen schließlich mehr und mehr Leute hinzu und diese lernen dann allmälig deutsch, freisinnig" tanzen

Abg. Singer( Soz.): Es wäre richtiger gewesen, wenn der Herr Staatssekretär, ohne unsere Anregung abzuwarten, zu jenen Abg. Singer( Soz.): Es wäre richtiger gewesen, wenn der Ersuchen an die Reichsverwaltungen gelangt wäre. Ohne Wider spruch der Regierung ist in der Budgetkommission festgestellt, daß in der Reichsdruckerei die Gehilfen den Anordnungen bezüglich der Sonntagsarbeit unbedingt Folge leisten müssen. Dadurch wird also Auf halbem Wege. Es fehlt in den Kreisen der Bourgeoisie der freie Arbeitsvertrag von vornherein illusorisch. Wenn die in nicht an Leuten, welche den einen oder den anderen von den der Reichsdruckerei üblichen Ueberstunden sich auf ein geringes Maß zahllosen Mißständen unserer gegenwärtigen Gesellschaftsordnung beschränken würden, hätte Niemand Klage erhoben. Leider haben einsehen und den aufrichtigen Wunsch haben, an seiner Be­dieselben einen allzu großen Umfang angenommen. Es wäre feitigung mitzuarbeiten. Aber leider bleibt es in der Regel bei also richtig, entweder mehr Leute und Maschinen anzustellen bem bloßen Wunsch. Er verwandelt sich selten in ein ernstliches oder nicht mehr Aufträge anzunehmen, als das vorhandene im überhaupt unfähig ist, die durch die selbst geschaffenen und allerdings vor den Postdirektoren mit der Gehaltserhöhung ab vereins in der Reichsdruckerei eingeführt ist oder nicht, ist durch durch lange und hartnäckige Bertheidigung befestigten Zustände Direktor ini Reichspostamt Fischer: Der Nachtragsetat hat Material leisten kann. Ob der Tarif des Allgemeinen Buchdrucker- Streben, und noch seltener bewirkt er die That, weil die Bourgeoisie geschnitten; so ist es gekommen, daß diese in manchen Fällen aus nicht gleichgiltig. Nachdem einmal ein beide Theile be zu ändern. weniger Gehalt haben, als die ihnen untergeordneten Beamten. friedigender Tarif aufgestellt ist, sollte auch die Reichsdruckerei Jeder, der sich ernsthaft mit der sozialen Frage bes Diesem Uebelstande muß abgeholfen werden. im Interesse des sozialen Friedens den Tarif annehmen. Man schäftigt, fommt manchmal sehr wider seinen Willen, so daß Bei den Ausgaben für Postagenturen weist Abg. v. Meyer- hat ferner eine Anzahl von Leuten aus dem bisherigen Lohn­zu der Erkenntniß, daß unsere er feineswegs davon erbaut ist, Arnswalde darauf hin, daß die Postagenturen nur 600 m. er verhältnisse in ein sogenanntes festes Gehalt gestellt und führt heutige Gesellschaftsordnung verrottet, und eine Heilung nur von halten, während sie durch ihren verantwortlichen Dienst an ihre hier dieselben Vorzüge an, wie bei den Bostbeamten auf Wider vollständiger Umgestaltung auf sozialdemokratischer Grundlage zu Stelle gebannt find. Diese Entschädigung sei nicht ausreichend; ruf. Während nun die bisherigen Arbeiter Ueberstunden und erwarten ist. Wer den Muth hat, die Erkenntniß in die That man müßte den Postagenten mindestens die Anwartschaft des Sonntagsarbeit besonders vergütet betamen, wird dies den mit umzusetzen, schreitet weiter und schließt sich der Sozialdemokratie Gindrückens in das Postamt einräumen, wenn sich dasselbe aus festem Gehalt Angestellten nicht zu Theil. Man hat dafür auf an. Von der Bourgeoisie haben diesen Schritt, obgleich sich auch einer Postagentur entwickele. die Stellung der Beamten in anderen Ressorts hingewiesen. Es bei ihr die Erkenntniß bereits Bahn zu brechen beginnt, bisher nur Staatssekretär v. Stephan: Die Postagenten haben aus An- handelt sich hier aber nicht um Beamte, sondern um Arbeiter, wenige gethan. Die Zaghaften tehren auf halbem Wege um und laß des Nachtragsetats eine Bulage erhalten; sie sind unter die Vorabeiter, Werkführer u. dergl. Es müßten mindestens diesen lassen es ganz und gar. Die Schwindler, die nur ihr eigenes Intereffe Beamten eingereiht, zu denen sie gehören; über diesen Rahmen kann Beamten die Ueberstunden und die Sonntagsarbeit vergütet verfolgen, gehen weder vorwärts noch rückwärts. Sie bleiben auch man sie nicht hinausheben. Ob sie eine weitere Besoldungs- werden. Ich glaube, daß auch der Reichstag es nicht billigen nicht stehen, sondern schlagen sich seitwärts in die Büsche und wer­erhöhung erhalten lönnen, hängt davon ab, ob auch den wird, wenn die Reichsbetriebe ihre Macht dazu benutzen, Arbeiter ben- Sozialreformer". Sie wissen die große Zahl derer, die anderen Beamten Erhöhungen der Besoldung gewähre werden zur Leistung von Sonntagsarbeit zu zwingen und die Umwand- noch nicht zur Erfenntniß gekommen sind, mit sich auf ihren lung der Arbeiter in Beamte dazu zu benußen, Ueberstunden und Schleich weg zu locken und gründen mit ihnen zusammen einen Bei den Ausgaben für Vervollständigung der Telegraphen- Sonntagsarbeit unentgeltlich zu verlangen. werkthätigen" oder gemeinnützigen" Verein. Und die Lösung anlagen bemertt Direktor Fischer: Zur Sonntagsarbeit wird kein Arbeiter ber sozialen Frage ist wieder um einen Schritt hinausgeschoben Staatssekretär v. Stephan, daß die erhebliche Vermehrung gezwungen, auch ist wegen Verweigerung der Sonntagsarbeit pardon! näher gerückt. der Ausgaben der Post- und Telegraphen- Verwaltung darauf noch kein Arbeiter entlassen worden. Die Reichsdruckerei hat beruhe, daß die Zahl der Telegraphenstationen erheblich ver- Betriebsbeamte übernommen aus früherer Zeit und nicht Ar­mehrt worden ist; es bestehen deren jetzt 11 200. Neue Telegraphen beiter in Beamte umgewandelt. Diese Betriebsbeamten erhalten Bourgeoisie. Er ist vor zwei Jahren begründet worden Tinien seien eingerichtet worden, so z. B. eine direkte Linie nach für den Sonntagsdienst eine Remuneration; sie haben auch einen und hat fich die Aufgabe gestellt, die Prostitution Rom über den Brenner; das Kabel nach Helgoland ist ver- mehrwöchtlichen Urlaub unter Fortbezug ihres Gehalts. dadurch zu bekämpfen, daß er den alleinstehenden Mädchen bessert; neu gelegt sind Kabel von Sansibar nach Bagamoyo Abg. Schmidt( Sachsen ): Daß die Reichsdruckerei feinen ein eigenes Heim bietet und das Schlafstellenwesen mit seinen Ge und Dar- es- salam. Telegraphengebühren- Ermäßigungen sind im 3wang bezüglich der Sonntagsarbeit ausübt, ist richtig; fahren für die Sittlichkeit möglichst beseitigt. Im vorigen Jahre dreißig Betten eröffnet worden. Laufe des letzten Jahres mehrfach durchgeführt worden und stehen aber bei dem niedrigen Lohne sind die Arbeiter eben gezwungen, ist das erste Heim mit Die Mädchen wohnen dort noch bevor, so z. B. im Verkehr mit Frankreich und Rußland . Ueberstunden zu machen. Als Fachmann habe ich selbst ein zweite soll am 1. Februar folgen. Redner führte dann an, daß für die elektrotechnische Ausstellung Interesse daran, daß der allgemeine Buchdruckertarif in der zwar besser, aber was von außerordentlicher Wichtigkeit ist! ebenso theuer oder noch theurer als in einer Schlafstelle. der Kraftübertragung Reichsdruckerei eingeführt wird. Der Widerspruch zwischen Herrn wenn der Verein jedes Jahr ein Heim mit 30 Betten eröffnete, in Frankfurt ein Experiment mit gemacht werden soll. Die Kraft des Wasserfalls bei Lauffen soll von Berlepsch und Herrn von Stephan ist nicht wegzu- so würde er in 100 Jahren noch nicht den zehnten Theil aller wegzu- Wenn in Stärke von 300 Pferdekräften nach Frankfurt übertragen und leugnen. dort für alle möglichen Zwecke verwendet werden. Die Versuche Direktor im Reichs- Postamt Fischer: Ich kann die Be- alleinstehenden Mädchen Berlins unterbringen können, voraus­mit der Uebertragung hochgespannter Ströme seien in Derliken in der Schweiz gemacht worden und vollständig geglückt. Bei den Ausgaben für Vergütung an auswärtige Post- und Telegraphen- Unternehmungen u. f. w. weist der Referent Abg. Scipio darauf hin, daß in der Kommission Mittheilung gemacht worden sei von der Einrichtung neuer deutscher Postanstalten in überseeischen Plägen, darunter auch in den deutschen Kolonien; diese letteren haben infolge der subventionirten Dampferlinien einen recht erfreulichen Verkehr gehabt.

fönnen.

Staatssekretär v. Stephan: Ich will dabei bemerken, daß die Kosten für die subventionirten Dampferlinien nicht aus diesem Titel, sondern aus dem Etat des Reichsamts des Innern bezahlt werden.

Abg. Bamberger : Mit Rücksicht auf diese Bemerkung kann ich mich darauf beschränken, Protest einzulegen dagegen, daß der Referent ein Loblied auf die subventionirten Dampferlinien hier vorträgt. Ich nehme an, daß es nicht im Auftrage der Kommission geschehen ist.

hauptung, daß die Reichsdruckerei niedrigere Löhne zahle als die Privatindustrie nicht unwidersprochen lassen. Wenn ich hier noch mals auf das Ginzelne eingehe, solle man doch aus meinem Schweigen nicht schließen, daß die Klagen begründet sind.

Der Titel wird bewilligt. Desgl. ohne Debatte der Rest des Etats der Reichsdruckerei.

Schluß 5/2 Uhr. Nächste Sigung Dienstag 1 Uhr. ( Etat des Auswärtigen Amts; Gesezentwurf, betreffend die oft afrikanische Schußtruppe.)

Lokales.

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Der Verein Jugendschutz" ist eine solche Gründung des

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gesetzt, daß sich die Einwohnerzahl bis dahin nicht vermehrt hätte. Bum Glück wird aber seine Mitwirkung bei der Lösung der Pro­ftitutionsfrage dann überhaupt nicht mehr nöthig sein.

Der Geist, welcher in dem Verein waltet, ist am schärfsten ausgeprägt in der Vorsitzenden Frau Rechtsanwalt Bieber- Böhm. Sie gehört zu den aufrichtig Wünschenden. An ernstlichem Streben ist sie bisher immer noch durch die engen Schranken, welche ihr die Zugehörigkeit zur Bourgeoisie zieht, gehindert worden. Ihre Befangenheit in den vorurtheilsvollen Anschauungen oder Bourgeoisie und ihre vorläufige Unfähigkeit, Ersprießliches zu Teisten, zeigt sich gerade in der Art, wie sie die Prostitutionsfrage behandelt. In der letzten Sigung sprach sie über die verschiedenen Berufsarten, welche den Frauen gestattet oder verboten sein sollen. Sie stellte allen Ernstes die Frage auf:" Haben die Frauen das Recht für ihre Erhaltung zu sorgen, wenn Andere das nicht Pünktliche Lohnzahlung ist das gute Recht des Arbeiters thun?" Natürlich dachte sie dabei an die Bourgeoistöchter, und die gefeßliche und moralische Pflicht des Unternehmers. denen der Zutritt zu den gelehrten Berufsarten in Deutschland Eigentlich sollten die Lohnzahlungen nicht in längeren als immer noch verboten ist. Einige unter dem Publikum anwesende wöchentlichen Zwischenräumen erfolgen, denn die Lebenshaltung Führerinnen der Arbeiterinnenbewegung hatten sich bei jener des Arbeiters ist auf eine längere Wartezeit nicht eingerichtet. Frage verblüfft angesehen. Sie hatten wahrscheinlich an die Eine Musteransialt in Spandau , die dortige Gewehrfabrit, zahlt Proletariertöchter gedacht, denen das Recht", in die Spinnerei ihre Löhne gewöhnlich am 8. und 23. jedes Monats. Bei der oder in die Zigarrenfabrik zu gehen," bisher noch niemals von Lohnzahlung am 8. d. M. scheinen aber ganz besondere Schwierig- der Bourgeoisie bestritten worden ist. Die Prostitution, die " Schandgewerbe" nannte, aber trotzdem feiten obgewaltet zu haben, denn ohne eine besondere Mittheilung sie ein und ohne ein Wort der Entschuldigung erhielten die Arbeiter am gegenwärtigen Berufsarten" der Frauen, wenn 8. d. M. nichts und erst am 9. wurde gezahlt. Außer dem bisher den zu verbietenden, zu verbietenden, rechnete, bekämpfte Frau B. stets vom Lohne gekürzten Kranken- und Invalidengelde wurde sittlichen Gründen. Die Gründe, aus denen dieses Schand­Abg. Schmidt( Sachsen ) über die niedrigen Löhne der Setzer den Arbeitern diesmal auch der Beitrag für die Alters- und gewerbe" so sehr blüht, gab sie nicht an. Fast schien es, als bei der Reichsdruckerei: Die Reichsdruckerei zahlt den Segern Invaliditätsversicherung mit 30 Pf. vom Lohn gekürzt. Ob die wolle sie die" Unfittlichkeit" der Mädchen dafür verantwortlich

Referent Abg. Scipio: Ich habe nur mitgetheilt, was in der Kommission ebenfalls mitgetheilt worden ist. Damit sind die laufenden Ausgaben erledigt. Bei den ein maligen Ausgaben werden je 50 000 M. für ein Postgebäude in Aachen und Liegnitz abgesetzt; die ersten Raten von 80 000 M. für das Postgebäude in Brandenburg und von 62 500 M. für das Postgebäude in Northeim werden gestrichen.

Bei dem Etat der Reich 3druckerei, Ausgabetitel ,, Löh­nung für Setzer u. s. w." beklagt sich

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