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Nationalliberales Hunnentum.

der Bezüge

an­

Stellen finden, in denen die christliche Religion vor ihren aus Kapitalzins, Lohn und Besoldung Berfälschern und heuchlerischen Ausnußern zu hat. Die Nationalliberale Fränkische Morgenzeitung" beschäftigt sich gestellt Der gwed der der damit eingeleiteten durch des reichsländischen Steuersystems ist niedrigen Zwecken der Herrsch- und Gewinnsucht geschüßt wird. Des- in ihrer Nummer vom 12. Dezember mit der Fränkischen Tages greifenden Reform gleichen ist es eine fausidicke Lüge, daß der Vorwärts" für den Austritt post", die die Hunnenthaten deutscher Soldaten in China   nach Ge- in erster Linie die gerechtere Verteilung der Staatslaften mittels aus der Kirche Propaganda gemacht habe. Das ist nicht geschehen; bühr gewürdigt hatte. Das nationalliberale Organ tommt zu Aufhebung der ungerechten und veralteten ersonal- Mobiliar­wäre es aber auch geschehen, so sollte das Centrumsorgan sich nicht folgendem Schluß: steuer und Herabsetzung der Grundsteuer auf Roften des einbilden, den Unterschied zwischen Religion und Kirche Moralisch sind also diese Vertreter der idealsten Partei" betweglichen Kapitals, deffen einzige direkte Heranziehung zu den hinwegdieben zu können. Teine geringeren Scheufäter als die Chinesen Lasten des Staats bisher die Erbschaftssteuer darstellte. selbst. Sie wären wohl wert, daß man thnen sämtliche Im Gegensatz zu der ursprünglichen Absicht der Regierung, die Beine einzeln ausrik und sie dabei höflich fragte: Sie sind Rapitalzinsen durchschnittlich mit nur zwei vom Hundert zu be­doch nicht figlich?" fteuern, schlägt der gestern veröffentlichte Entwurf eines St a pital­ite uer Gefeges als Regel eine Steuer von drei Broz. bes Binjenertrags bor. Steuerfrei sollen die Erträge aus Kapital und Menten bleiben, sofern sie die Summe von 100 m. jährlich nicht über­steigen; ebenso die Erträge der Gewerbetreibenden aus den in ihrem Gelverbe angelegten und zu deffen Betriebe erforderlichen Kapitalien. Die Stener wird erhoben nach einem Stufentarif, deffen degreffive Stala den vollen Satz von 3 Proz. erst bei einem Jahresbetrag von 4000 M. zur Antvendung bringt, darunter aber Ermäßigungen bis zu zwei Fünftein dieses Gages zuläßt. Die Veranlagung der Sapital­teuer erfolgt auf Grund einer Erklärung des Pflichtigen auf Pflicht und Gewissen über die für ihn zutreffende Tarifftufe.

Die Germania" will endlich einen Beweis unfrer Intolerang gegen die Religion in der Aufnahme der Buschrift aus Diffidentenkreisen I unfrer legten Nummer erblicken. Thatsächlich aber bethätigen wir Dadurch lediglich diejenige Duldsamkeit in religiösen Angelegenheiten, die vorgeblich der Toleranz- Antrag des Centrums für das Reich durchführen will. Allerdings unterscheidet sich unsre Toleranz ein wenig von der des Centrums, das nur für seine Religion so lange gleiches Recht fordert, bis es start genug ist, m andren das gleiche Recht zu verwehren und sie im Namen des alleinseligmachenden Glaubens zu verfehmen und ihrer Habe zu

berauben.

Zu den Landtags- Stichwahlen in Württemberg   erläßt der Landesausschuß der Volkspartei folgende Erklärung:

" In der Stichwahl muß sich diesmal die Abstimmung der Anhänger der Boltspartei mit Notwendigkeit nach der größeren oder geringeren Zuverlässigkeit der Kandidaten hinsichtlich des von allen versprochenen Eintretens für die verschiedenen Reformen richten.

Die Erfahrung hat gezeigt, daß neben der Volkspartei der Vertreter der socialdemokratischen Partei mit einer Entschiedenheit und Wärme für die sämtlichen Reformen eingetreten ist, die leider auf der andren Seite zu vermissen war.

Wir erachten es deshalb, ganz abgesehen davon, wie ungerecht und turzsichtig es wäre, eine angemessene Vertretung der Arbeiter partei grundsäglich auszuschließen, für geboten, daß in den Stich wahlen, in denen die Bollspartei die Entscheidung mit abzugeben berufen ist, unsre Parteigenossen entschloffen ihre Stimme für den Socialdemokraten als den zuverlässigen Anhänger der Reformen abgeben."

Hoffentlich folgen die Wähler dieser Parole ihrer Führer. Nach einer als Resultat amtlicher Ermittlung bezeichneten Zu­fammenstellung der Zahlen von der Hauptwahl haben im ganzen Land von 443 005 Wahlberechtigten 815 680 71,26 Proz. ihr Wahl­recht ausgeübt. Bei der Wahl 1895 waren es 399 881 Wahlberech­tigte, von denen 295 266= 78,88 Proz. abstimmten. Die abgegebenen Stimmen verteilen sich auf die Parteien wie folgt:

Nationales" Kartell Centrum

Volkspartei Socialdemokratie

=

1895

1900 100 493

77 279

95 516 69926

94 705 32 269

77 523 58 666

Genau fann diese Rechnung noch nicht sein, denn das Gesamt­ergebnis der den einzelnen Parteien zugezählten Stimmen harmoniert nicht mit der Gesamtzahl der Abstimmenden. So viel steht aber fest, daß die Zunahme der nationalen" und der Centrumsstimmen nur etwa der gestiegenen Wählerzahl entspricht, wogegen der Anteil der Socialdemokratie von 10,94 Proz. auf 18,58 Proz. gestiegen ist. Das ist das Hauptmerkmal der diesmaligen Wahl.-

Ein Beitrag zum Toleranzantrag. In Melun   hat ein franzöfifcher Offizier eine geschiedene Frau geheiratet. Die Ehe war ftandesamtlich legitimiert, entbehrte aber natürlich ber kirchlichen Weibe. Infolgebeffen mieden die Herital gesinnten Stameraben den Offizier wie einen Aussäßigen, bis der Kriegsminister dem Skandal ein Ende machte und die pfäffischen Offiziere versetzte.

Bir aweifeln nicht, daß gewisse chriftliche Ordnungsmänner an ihren Parteigegnern im Baterlande dasselbe Hunnentum zu üben lechzen, daß in China   zur Einführung gelangt ist.

"

Geheimnisse einer konservativen Redaktion. In den konser bativen Tages- Nachrichten" in Hannover   ist ein Redaktions­atvist ausgebrochen, in Berfolg dessen der Redacteur Leisner einige vertrauliche Mitteilungen über die Zustände in einer konservativen Redaktion gemacht hat. Für weitere Kreise von Interesse ist von den Ausführungen, die Herr Leisner in einer Versammlung machte, folgendes, das wir nach dem Hann. Volksw." wiedergeben: Der Lohn und Besoldungssteuer unterliegen die Necht intereffant ist sicher auch die Mitteilung des Herrn Bezüge aus einem öffentlichen oder privaten Dienstverhältnis folvie Leisner, daß kein Geringerer als der Herr Polizei- aus wiffenfchaftlicher, fünstlerischer und schriftstellerischer Thätigkeit; präsident Graf v. Schwerin es gewesen, der die sie beträgt im Durchschnitt 1,90 vom Hundert des steuerbaren ersten Schritte gethan hat, 11 m bie preußisch Betrags. tonservative Partet hier ins Leben zu rufen. Der Gefeßentwurf gewährt dem mobilen Kapital des Lands Das läßt wirklich sehr, sehr tief blicken! Ueberhaupt drehten sich insofern noch eine kurze Galgenfrift, als die neuen Steuern erst mit die Ausführungen des Herrn Leisner, so weit sie Bezug auf die dem 1. April 1903 in Straft treten follen. Bis dahin werden nabe: Tages- Nachrichten" hatten, fast nur um Handlungen des au 20 Jahre verflosien sein, seit im Landes ausschuß Polizei und des Regierungspräsidenten, des Landrats v. Woyna- für Elfaß Lothringen zum erstenmal das Verlangen Neustadt a. Abg. und des Baron v. Alten- Goltern, des Vorsitzenden nach einer Reform unfres social höchst ungerechten des Aufsichtsrats. Letzterer scheint indes mehr eine detorative Steuerfystems laut wurde. Was der großtapitalistische Klingel Stellung einzunehmen. Eine der interessantesten Mitteilungen des des reichsländischen Rentnerparlaments damals als einen frevel­Herrn Leisner war jedenfalls die, daß es bei den Tages- Nachrichten" haften Angriff auf das Kapital", eine socialistische Forderung eine Beit gegeben hat, in welcher ein Redacteur jeden bezeichnete, das wird nun binnen kurzem Gesetz sein. Morgen mit der Mappe unterm Arm zum Re­gierungs- bezw. Polizei- Präfidium habe gehen müssen. In Dieser Zeit habe eine absolute Censur à la Russien bestanden, und der Rotstift habe dann manches anders gestaltet, als es die Redaktion hätte haben wollen."

Sonst sind die konservativen Rekruten genügend gedrillt, daß sie felbst nichts schreiben, was bei der Behörde irgendwie Anstoß erregen tönnte. In Hannover   mußte erst der nötige Schliff anerzogen

werden.

Profeffor Lipps hat an seine ihm für sein Auftreten in der Münchener Krüger- Bersammlung eine Ovation bereitenden Hörer folgende Worte gerichtet:

Ausland.

Oestreich- Ungarn  .

Bei den Reichsratswahlen aus der allgemeinen Wählerklasse in Galizien   behauptete der Bolenklub 9 Mandate, die er bisher besessen hat. Er verlor 3 Mandate und gewann 8. Die Socialisten verloren das Mandat von Borszczow  . Int Kratau wurde Genosse Daszynski   mit 18 158 von 22 108 ab­gegebenen Stimmen gegen den Antisemiten gewählt. In Lem berg errang der radikale Socialist Ernst Breiter mit 14 057 von 23 888 abgegebenen Stimmen den Sieg.-

Schweiz  .

" Meine Herren! Ich glaube nicht irre zu gehen, wenn ich dieses heute ungewöhnlich verstärkte Geräusch als Dant Jhrerseits für die Bern  , 12. Dezember.( Eig. Ber.) Die ant 3. Dezember hier von mir am Freitag geäußerte Ueberzeugung auffafie, und freue mich über Ihre Anteilnahme an den Ereignissen, die heute die Aufmert eröffnete Bundesversammlung wirft mit ihren Verhand­famkeit der ganzen civilifierten Welt auf sich Tenten. Meine Herren, lungen teine großen Wellen im Lande. Im Nationalrat wurde die die Freiheit der Nationen beruht auf der moralischen Thätigkeit mit der Beratung der Vorlage betreffend die elettri.. Gesundheit aller ihrer Glieder, und diese Gesundheit kann sich ichen Anlagen begonnen. Ueber deren Ausdehnung wurde ein­nirgends beffer zeigen, als in der Bethätigung der leitend mitgeteilt, daß 1895 in der Schweiz   121 Einzelanlagen, d. h. Mensch Itchfeit! Diese wollen wir uns von niemand in solche, die nicht an dritte Kraft abgeben, mit über 100 Lampen ober ber Belt berbieten laffen. Auf Ihnen, meine Herren, rubt 10 Bferbekräften bestanden, ferner 1899 Elettricitätswerte mit Strom­bas autünftige Sidfal ber Nation, und ich bege zu abgabe für Motore und Beleuchtung 110, für Beleuchtung allein Ihnen das Vertrauen, baß Sie meinem Stat folgen und in ber freien ca. 70. Glühlampen waren angefchloffen ca. 500 000, Glettromotoren Ausübung der Menschlichkeit die freieste That des Menschen und ca. 2400 mit ca. 27 000 Pferdeträften. eines ganzen Volts erbliden."

Profeffor Lipps hat damit zwar einen allzu großen Optimismus bewiesen, allein angesichts der jetzt üblichen seichten Verspottung aller politischen Ideale berührt diefer Optimismus und Idealismus eines tapferen Mannes doppelt sympathisch.-

Die Civillifte des Großherzogs von Oldenburg   zu erhöhen wird dem dortigen Landtag angesonnen. Das erregt aber Opposition bis tief hinein in die staatserhaltenden" und monarchischen Kreise.

"

Der Nationalrat   behandelte ferner die Motion Gobat betreffend: bie Unterstügung der Volksschule durch den Bund.; Mit diesem Fall beschäftigt sich heute die katholische Märkische Freunde derselben sind außer den Radikalen noch die Mitglieder der Boltszeitung" in höchst erbaulicher Weise. Indem sie frech die focialpolitischen Gruppe, während die Liberalkonservativen der Motion Staatsgefeze verhöhnt, bezeichnet sie die Civilehe als Stontubinat reserviert gegenüberstehen und die Ultramontanen   diefelbe ablehnen. und schreibt:" In Mélun   lebt ein Offizier der Garnison mit Die Motion wurde mit 80 gegen 28 Stimmen erheblich erklärt. einer geschiedenen Person zusammen." Mit feiner die bereits den Ständerat paffiert hat, zur Behandlung. Bundesrat Endlich gelangte auch die a ager Friedenstonferenz, Silbe deutet das Blatt an, daß dies Busammenleben ein staatlich be­und Ständerat stimmten einer Anzahl der im Haag gefaßten Be glaubigtes Cheverhältnis ist. Aber für das katholische Blatt ist eben die Civilehe immer noch ein Konkubinat und sie nennt es, In einer Versammlung in Butjadingen   beschlossen nach dem schlüsse zu, nicht aber der Uebereinkunft, betreffend die Gesetze und die christliche Moral gröblich mit Füßen treten, wenn man eine ge- Bareler Gemeinnügigen" 20 der angesehenſten Butjadinger  , An- Gebräuche beim Landkrieg. Darin find nämlich, wie bekannt, Be­schiedene Frau heiratet. gehörige der nationalliberalen, freisimmigen und agrastimmungen enthalten, welche für die Schweiz   unannehmbar find, da rischen Partei", eine Petition, in der sich einige Stellen gegebenenfalls, in Augenblicken höchfter Gefahr, das ganze Volt finden, die wiedergegeben zu werden verdienen. wie ein Mann aufstehen und zu den Waffen greifen. würde, wobei es unmöglich wäre, die Vorschriften der Konvention zu befolgen und infolgedessen diese Patrioten, wenn sie in die Hände des Feinds fallen sollten, sich den Kriegsgerichten überliefert jähen. Die Zustimmung zu den Beschlüssen des Bundes- und Ständerats erfolgte hierauf einmütig.

Aber mit dieser Aeußerung einer wahren Inquisitions- und Scheiterhaufen- Toleranz begnügt sich das Leumundsorgan nicht. Es fährt vielmehr fort:

Wir haben bekanntlich, wie die Franzosen  , die Civilehe, auch eine richtige Kulturfampfs- Bescherung. Nur unter dem starten, moralischen Druck, den der Fürst Bismard auf Kaiser Wilhelm I.   ausübte, gab legterer seine Zustimmung zu derselben, sprach aber die Erwartung aus, daß fein Offizier der Armee sich mit der Civile he begnügen werde. Und diese Erwartung wurde später zu der Androhung, daß ein nur civiliter verbundener Offizier aus dem Heere entfernt würde. Thatsächlich ist es bis heute noch nicht vor­getommen, daß ein Offizier der preußischen und man fann wohl sagen: der deutschen sich mit der Civile he begnügt hätte, obschon es gewiß den einen oder andern giebt, der damit genug gehabt hätte. Und es unterliegt auch keinem Zweifel, daß preußische Offiziere mit einem nur civiliter verbundenen Kameraden teinerlei Verkehr pflegen würden.

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Armee

Die französischen   Offiziere, welche den moralisch Befleckten mieden, thaten also nur, was Wilhelm I.   von den preußischen Offizieren forderte und was ganz gewiß auch Wilhelm II.   bon ihnen fordert."

Wir wissen nicht, ob die Märkische Bolkszeitung" recht hat, daß jeder deutsche Offizier gemieden werden würde, der sich mit der Civilehe begnügt. Das aber wissen wir, daß kein deutscher Offizier gesellschaftlich unmöglich wird, wenn er ohne bürgerliche und ohne firchliche Trauung mit Frauen und Mädchen zusammenlebt, wie auch Katholische Pfarrer in ähnlichen Verhältnissen durchaus würdige Diener des Herrn bleiben, so lange es nicht gerade zu einem öffent­lichen Skandal kommt.

Die Märkische Boltszeitung" aber schätzt das Konkubinat offenbar höher als die Civilehe, und sie macht sich damit einer beispiellos dreisten Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen fchuldig. Das katholische Verlangen nach einer Pfaffendiktatur über den Staat tritt hier wieder einmal ganz nadt zu Tage. Die fatholische Toleranz" erscheint als das, was sie ihrem Wesen nach ist, als fanatische Unduldsamkeit. Wenn der Toleranz- Antrag des Centrums in zweiter Lesung den Reichstag beschäftigt, wird man sich an die Meinung des katholischen Organs des Herrn Dasbach über die Civilehe erinnern.

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Söfifche Politik. Die Köln  . Volksz." erzählt:

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In der Einleitung heißt es:

weisen.

Bon

" Der dritten Versammlung des 27. oldenburgischen Landtags ist die Vorlage zugegangen, welche die Erhöhung der Sustentation des großherzogl. Hauses um 200 000 m. verlangt. Eine genügende Be­gründung für diese große Mehrforderung ist von der Regierung Die am 1. Dezember stattgefundene Volkszählung hat für nicht gegeben worden. Nach Ansicht der Betenten ist eine Er­höhung der Civilliste nicht erforderlich. Die Hälfte alle industriellen Kantone und Gemeinden eine zum Teil nicht un­der gesamten vom Oldenburger   Staat aufgebrachten erhebliche Weitervermehrung der Bevölkerung ergeben, während die Einkommensteuer fließt jept bereits in die kasse Landgemeinden und Landkantone vielfach weiteren Rüdgang auf­des Landesfürften. 660 000 m. ist wahrlich eine Summe, So stieg die Bevölkerungszahl der Stadt Zürich   von die ausreichen sollte auch zur Führung eines fürstlichen Haushalts. 94 129 im Jahre 1888 auf 150 228, des Kantons Zürich   von Dazu kommt ein Einkommen aus Haus- und Privatvermögen 337 188 auf 481 868; der Stadt Bern   von 47 150 auf 64 863; von 413 000 m., so daß die jährlich dem Großherzog zum Ge- des Kantons Basel- Stadt   von 74 245 auf 112 691 ufw. 192 Gemeinden des Kantons Zürich   erfuhren 103 eine brauch zur Verfügung stehende Summe eine Million Mart weit übersteigt. Die Finanzlage unfres Lands Vermehrung und 86 einen Rüdgang der Bevölkerung. war nach Aussage der Regierung in den letzten Finanzperioden Zunahme der Einwohnerzahl wird erhebliche Aenderungen in der bis zum Tode des Großherzogs Nikolaus Friedrich Beter stets Buſammensetzung der Behörden zur Folge haben. So wird ber eine wenig günstige. Jest mit einem Schlage ändert Züricher   Wahlkreis in Zukunft 9 statt 6 Vertreter in den National­sich das Bild, andre Interessen treten in den Vordergrund, die rat zu entfenden haben, Zürichsee   und Winterthur   je 5 statt 4, Basel 6 statt 4 usw. Den bürgerlichen Parteien wäre da schöne und be Minister wechseln und die Finanzlage wechselt mit." Ganz gut ist auch folgende Bemerkung: queme Gelegenheit gegeben, gegenüber den Socialdemokraten poli­tische Gerechtigkeit zu üben. Doch darf man sich bei der bekannten Herrschsucht und Brutalität der Radikalen feinen 3llusionen hingeben. Durch eine neue perfide Wahlkreisgeometrie werden fie frühzeitig dafür sorgen, daß die Minderheiten wiederum um eine gerechte Vers tretung betrogen werden.

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Frankreich  .

Die

Ueber die Amnestiedebatte sprechen die radikalen Blätter ihre Befriedigung aus, das sie eine Genugthuung für das öffentliche Ge­wissen bilde. Die Amnestievorlage, die an und für sich ein Fehler sei, habe den Republikanern doch wenigstens Gelegenheit gegeben, ben General Mercier   und Genossen an den Pranger zu stellen und

Wird die Bewilligung erfolgen, so wird alsdann die Ne­gierung das Klagelied über die schlechte Finanzlage und notwendige Sparsamkeit wieder anzuftimmen sich verpflichtet halten. Und es wird das eintreten, was für den Kulturfortschrit in unfrem Lande das größte Hindernis bedeutet. Stein Geld für Schaffung neuer Verkehrswege, kein Geld für weitere Hebung der Bolksschule, kein Geld für langsame Erhöhung der Gehälter schlecht befoldeter Beamten, kein Geld überhaupt für Zwede, die wegen ihrer Wichtigkeit im Interesse des ganzen Lands, des gesamten Volks weit eher in Betracht kommen müssen, als eine Erhöhung der Civilliste des Großherzogs von 660 000 m. auf 860 000 M. Man wird den Weg neuer Steuern beschreiten müssen, wo schon jeẞt die Staatsabgaben mit den Abgaben der Gemeinden vereint in 3u zeigen, welche flägliche Rolle Meline in der Dreyfus- Sache gespielt habe. unserm Lande überaus hohe sind... Die Betenten können keinen Vorteil für das Land darin erblicken, wenn es dem regierungsfeindlichen Deputierten, welche gegen§ 1 der Vor­lage gestimmt haben, auf, auch gegen die ganze Vorlage zu regierenden Fürsten durch Erhöhung der Civilliste ermög- stimmen, da die gestrige Debatte gezeigt habe, wie wenig es den licht wird, auf Kosten der Gesamtheit seine ofhaltung umfangreicher und kostspieliger zu gestalten. Dreyfusiften um Beruhigung und Versöhnung zu thun sei. Im Gegenteil ist es unsre Ansicht, daß durch die Erhöhung der Civilliste und durch die Vergrößerung der Einflußsphäre des Fürsten  noch mehr Nahrung der Abhängigteit, der Liebe bienerei im Lande geschaffen wird, wodurch die freie, selb­ständige Meinung, der Grundpfeiler der schaffenden Kraft, immer mehr erlahmt."

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Die nationalistischen Blätter fordern die

Afrika  .

Neue Strafexpedition" im Kongoftaat. Brüssel, 14. Dezember. Kongostaatlichen Meldungen zufolge ist eine 450 Mann starte Kolonne tongolefischer Truppen am 12. Oktober unter dem Befehl des Distriktskommandeurs Berbuffen nach dem Mongalla­gebiet abgegangen, um die Kannibalenstämme zu züchtigen.

Amerika.

Der Abg. Windthorst hat es sehr unangenehm empfunden, daß er systematisch vom Kaiser ferngehalten würde, und doch war faum jemand weniger wie er von dem Streben befeelt, eine Von welchem Einfluß die Hof­höfische Rolle zu spielen. Tuft auf die Gestaltung auch der innerpolitischen Ver Den Butjadinger Dithmarsen fehlt offenbar die rechte monarchische hältnisse ist, hatte glüdlicherweise Fürst Bismard in aller Gefinnung. Die wahren Monarchisten, wie beispielsweise unfre Schärfe erfaßt, wie feine fortgesezten Frittionen mit der ver- Junker um Sahn und Dertel, opfern in bekannter deutscher Treue Nach der Präsidentschaftswahl. Aus New Yort wird uns storbenen Kaiserin Augusta gezeigt haben. Die weitgehenden Be- gern den letzten Heller für das angeftammte Fürstenhaus". gefchrieben: Die Niederlage ber demokratischen Partei bei den Bundeswahlen hat, obwohl die republikanische Majorität der Volts­fürchtungen Herm. v. Mallindrodts, der in der Hize des Kulturkampfs stimmen im Verhältnis zur Gesamtzahl teine bedeutende ist mit Landesverweisung der parlamentarischen Führer und andren Ungeheuerlichkeiten rechnete, hätten sich vielleicht erfüllt, wenn nicht ( circa 650 000 bei 15 Millionen Wählern) die Frage der Reorganisation die Kaiserin ihre gegenteiligen Anschauungen Aus Straßburg   wird uns vom 12. d. Mts. geschrieben: ersterer Partei in Fluß gebracht, und zwar nach zwei Richtungen. geltend zu machen verstanden hätte. Bei der Ordens- Mit der Besteuerung des mobilen Kapitals, dem man bisher ein Buerst erschienen in dem Teil der demokratischen Breffe, welche das gefeggebung hat sie ganz bestimmt mäßigend eingewirkt, sonst social höchst ungerechtes Privileg eingeränmt hatte, scheint man in Interesse der demokratischen Großkapitalisten vertritt, darauf bezügliche bätten vielleicht auch die frankenpflegenden Genoffenschaften den Elfaß- Lothringen mun endlich Ernst machen zu wollen. Die amtliche Artikel, welche es als notwendig erklärten, das rabiate" Element Beg über die Grenze nehmen müffen. Straßburger Korrespondenz" veröffentlicht soeben den Entwurf| abzuschütteln und eine Reorganisation unter Führung von Lenten Diese Erinnerungen sind nicht uninteressant. Aus folchen Er- eines Gesezes über die Kapital sowie die Lohn- und Bewie Cleveland, Whitney( den Straßenbahn Magnaten und Haupt­fahrungen erklärt es sich, warum das Centrum alle Grundsäge foldungssteuer. Diefer ist das Refuttat der umfangreichen eigentümer der neuentdeckten mächtigen Eisenerzlager auf Neufund Eines ber leitenden rupublitanischen und Gesinnungen preisgiebt, um persönlichen Einfluß zu ge- Ermittelungen, die die Regierung auf Grund eines Beschlusses land) ust. vorzunehmen. bon Ende 1897 unfres Landesparlaments über die Höhe Blätter, der Record" in Boston   meinte dazu, wenn dieser Plan jur

winnen.

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Die v. Schrautsche Steuerreform in Elfak- Lothringen  .