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Wie diese Vorkommnisse angesichts der staatlichen Auf­ficht, angesichts der Existenz des Pfandhalters bezw. feit dem 1. Januar 1900 des Treuhänders und wie endlich diese Tagen möglich waren, darüber an dieser Stelle uns näher auszulassen, müssen wir uns versagen."

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Ganz eigenartig aber ist die anscheinend offiziöse Erklärung dafür, weshalb man ein Waffenausfuhr Verbot leider noch nicht er­laffen habe: Wenn man sich in den deutschen maßgebenden Kreisen bisher nicht dazu entschließen konnte, einen derartigen Schritt zu thun, so ist dabei die Rücksichtnahme in erster Linie auf die in Betracht kommenden Arbeitertlassen und auf den Umstand ins Gewicht fallend gewesen, daß, wenn deutsche Firmen sich ihm versagen, das Geschäft höchst­wahrscheinlicherweise von andersländischen besorgt werden

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diefer Zeit wurden der deutschen Grundschuldbank zwei Fünftel ihrer Selbst ein Blatt wie die Münchener Allgem. Zeitung" wertvollen Besitzobjekte zu Gunsten der deutschen Hypotheken- Aktien- ruft jest nach Mehr Licht" in der englischen Bestechungsaffaire. Bant entzogen eine juristisch um so unzulässigere Aftion, als die Sie jagt: Haben die Leiter der Gesellschaft das Geld zu Agitations­Entziehung im wesentlichen auf einen Austausch hinausgelaufen ist. ziveden" in Deutschland wirklich aufgewendet so ist eine Dazu bemerkt der Bericht in vielsagender Einfilbigkeit: Aufklärung darüber, an Ive it und zu welchen 3weden so horrende Summen gezahlt wurden, dringend notwendig... Es fällt mit dieser An­gabe ein schwerer, tränkender Verdacht auf die die gesamte deutsche Publizistik; ihn von der Gesamtheit abzuivehren, oder grundlos ist, die Käuflichen an Branger zu stellen, wenn Bestechungen in Wahrheit vor- Das heißt doch nichts andres, als die Regierung eines un gekommen sein sein sollten, und die ehrlichen, anständigen ehrlichen Doppelspiels zeiben! Denn wenn sie, wie der Blätter zu erneguieren, ist die Aufgabe aller derer, die ihre Hände Staatssekretär v. Richthofen im Reichstag erklärte, die betreffenden rein wissen, gleichviel ob sie mit ihren Sympathient auf seiten der Firmen durch dringliche Vorstellungen" ersuchte, die Engländer oder auf der Seite der Boeren stehen. Ueber die Lieferungen einzustellen, so mußte sie dabei doch ebenfalls ge= 12 000 m. des Centralverbands deutscher Industrieller Wehe rufen wärtigen, daß die an den Lieferungen beteiligten Arbeiter ihrer Be: und die angeblichen 8 Millionen der De Beers= Gesellschaft einmal dies heuchlerische Argument gelten zu lassen ignorieren oder mit dem Mantel der Liebe zudecken, hieße Müden schäftigung verlustig gingen. Das Münchener Blatt infinuiert also feigen und Kameele verschlucken." der Regierung, daß sie sich zu den dringenden Vorstellungen nur deshalb verstanden habe, weil sie voraussetzte, daß die Unternehmer das Odium des Mangels an patriotischem Tatt faltblütig auf sich Mangels an patriotischem Tall nehmen würden.

Gleich das erste Eindringen in die Verhältnisse der Bank führte zu so aufregenden und trostlosen Wahrnehmungen, daß sich sofort die bange Frage erhob, ob es möglich sein werde, den Januar­Coupon der Real- Obligationen zu zahlen.

Der Bericht schildert des weiteren die Bemühungen zur Rettung der Interessen der Obligationäre. Jm einzelnen werden dann Proben der Geschäftsführung dargestellt, die zeigen, wie Transaktionen von vielen Millionen ohne jede geschäftliche Grundlage, oft in ganz unerklärlicher Weise, vorgenommen wurden. Die Geschäfte sind so dunkler Natur, daß die Aufstellung einer Bilanz zur Zeit unmöglich ist. Ein klares Bild über den Besiz an Hypotheken der Bank im Verhältnis zu dem Umlauf an Real- Obligationen war bis jetzt nicht zu schaffen.

Nur ein einmütiges Zusammenhalten der Real- Obligationen, so schließt der Bericht seine düsteren Ausführungen, sei im stande, weitere große Verluste hintanzuhalten.-

Die Verhaftung der Hauptschuldigen ist auf Grund des§ 314 des Handelsgesetzbuchs wegen falscher Vermögensübersichten 2c. er­folgt. Die Strafthat wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder Geldstrafe bis 20 000 Mt. bedroht. Es bleibt abzuwarten, ob das Register der Verfehlungen erschöpft ist.

Der Intimus Sandens, Frhr. v. Mirbach, ist wieder auf der Bild­fläche erschienen. Er läßt dementieren, daß Sanden 300 000 m. für den Kirchenbaufonds in den jest wertlosen Grundschuldbank- Aktien gestiftet habe. Diese Nachricht beruhe vollständig auf freier Er­findung. Von Sanden sei niemals etivas derartiges oder dem Aehnliches geschehen, was zu einer solchen Erfindung den Anlaß hätte geben fönnen. Frhr. v. Mirbach will also so pfiffig gewesen sein, die frommen Spenden des Herrn Sanden nur in bar ent gegengenommen zu haben.

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Der Erfolg der Khakipolitik.

Rußlands luge Diplomatie gegen China trägt bereits ihre Früchte. Während die Khatimächte, allen voran das von England geftachelte Deuschland, jede ihrer Aktionen mit wilden Drohreden begleiteten und dadurch ganz China , Bolt, Mandarine und Hof, mit der furchtbarsten Erbitterung gegen sie erfüllten, enthielt sich Rußland flüglich aller verbalen und diplomatischen Kränkungen. Vielleicht haben die russischen Truppen in der Mandschurei scheuß licher gehaust als die Truppen irgend sonst einer der Mächte, aber Rußland hütete sich, durch überflüssige Reden, Erlasse und Noten dem mißhandelten Volte das Bewußtsein der erlittenen Schmach noch be­sonders in die Seele zu brennen.

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Und die, Rhein . Weft f. 3 tg." sucht munmehr die Empfänger der englischen Bestechungsgelder allerdings in sehr einfluß reichen Streifen und glaubt den auffälligen Umschwung der deutschen Bolitit zu Englands Gunsten allerdings durch den Goldstrom aus England erklären zu müssen:

An Marschalls Stura arbeitete außer den Anhängern Bismarcks die englische Partei. Sie hatte ihre Stärke in dem anscheinend unlösbaren Gegensatz zwischen dem Zaren und dem Kaiser und setzte sich nach den Personen aus den heterogensten Elementen zusammen, unter denen die Empfänger der Checks der De Beers- Gesellschaft die gefährlichsten waren. Graf Bitlow fand eine Situation vor, die ihn sofort in englisches Fahrasser zwang; er felbft soll übrigens start zur britischen Seite geneigt haben. So sind wir Schritt für Schritt herabgefunken, bis daß das Deutsche Reich- nicht mehr wagen durfte, einem Stammesgenossen ein gastliches Haus zu bieten."

Es sei schließlich erwähnt, daß der Gewährsmann der Leipziger Neuesten Nachrichten", von dem die Enthüllung der goldenen Hand herrührt, kein andrer sein soll, als der europäische Vertreter der Transvaalrepublik selbst, Herr Dr. Leyds in Amsterdam .

Die Kriminalpolizei, die neben der seguellen Verwahrlosung auf der Auflagebant des Sternberg - Prozesses stand, ,, reformiert" werden. Die amtliche Berl. Korrefp." legt die Pläne des Ministeriums des Innern in einer Note dar, deren Inhalt im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Länge steht.

Die Ausbildungszeit der Kriminalkommissare soll von 3 Monate Die Ausbildung ist durch die Vor­auf 1 Jahr verlängert worden. gefesten streng zu überwachen. Die Beamten sollen bei Einleitung wichtiger Maßnahmen stets die Entscheidung der Vorgesetzten einholen. Es soll peinlich ermittelt werden, ob Beamte sich in finanzieller Notlage befinden, die zu einer Gefährdung der Dienstthätigkeit führen fönnte; wo dies der Fall und Abhilfe unmöglich, ist der betreffende Beamte aus der Kriminalpolizei zu entfernen.

Diese Maßnahmen bedeuten unsres Erachtens ebensowenig eine wirkliche Reform als die Verurteilung Sternbergs nichts an den ents setzlichen Zuständen ändern wird, die der Prozeß von neuem auf gedeckt hat.

Die Einberufung des preußischen Landtage soll nach den Berl. Bol. Nachr." nunmehr bestimmt auf den 8. Januar in Aus­ficht genommen worden sein.

Weihnachtsbescherung. Für den Reichskanzler Grafen Bülow ist die gegenwärtige Rundreise bei den deutschen Höfen recht ertragreich. Er hat bereits einen hohen bayrischen, württem­bergischen und badensischen Orden erhalten. strahlender erscheinen.- Nun wird er Adolf Wilbrandt und feiner Familie noch viel

Während die Khakimächte einen Weltgeneralissimus hielten und ihre Aktion den Stempel eines we Ithistori fchen Sühnefriegs, eines Entscheidungstampfs zwischen östlicher und westlicher Kultur, zwischen Heidentum und Christentum aufgeprägt erhielt, annek­fierte Rußland zwar mit einem riesigen Truppenaufgebot die Mandschurei , doch beteuerte es dabei unaufhörlich und mit größtem Nachdruck, daß es nur die Wahrung seiner berechtigten Interessen, feineswegs aber eine Annektion des occupierten Gebiets beabsichtige. Und als die Khatimächte den Krieg durch sinnlose Forderungen ins Endlose hinauszuschleppen suchten, legte Rußland gleich Amerika Der hilflose Staat. Die Berliner Pol. Nachrichten" suchen mit großem Applomb Protest gegen dies Vorgehen ein. Kurz, Ruß- aus dem Umstand, daß die staatliche Aufsicht über die land wahrte seine Interessen mindestens ebenso energisch, wie die hypothekenbanken so schmählich versagt hat, Honig zu Shakimächte, aber es umgab sein brutalstes, völkerrechtswidrigstes saugen, indem sie zur Vorsicht mahnen Vorgehen stets mit dem Schein der Biederkeit, des Wohlwollens gegen China und den Hof.

Die Khakimächte thaten das gerade Gegenteil davon. Sie kündigten jede ihrer Aktionen mit den lautesten, verlegendsten Kund­gebungen an, fie bramarbasierten wie homerische Helden, sie bewiesen eine wahre Virtuosität darin, China ihre Berachtung zu bes weisen und den Hof zu demütigen. Namentlich Deutschland that es darin den andren Mächten noch voraus. Ein erstes an den deutschen Kaiser gerichtetes Vermittlungsgesuch des Kaisers von China wurde von Herrn v. Bülow dem Kaiser gar nicht unterbreitet, sondern schroff zurückgewiesen.

Soviel ist sicher, daß Amerika und Rußland den Vorteil bon der unglücklichen Haltung der übrigen Mächte haben werden. Wie sehr China sich an Rußland anzuschließen sich anschickt, be­weist folgende Nachricht aus Beting:

Der Kaiser von China sandte dem 8aren ein Tele­gramm, worin er ihm für seine freundliche Haltung namentlich in der Frage der Wiedereinrichtung einer chinesischen Givilverwaltung in der Mandschurei dankt. Der Zar antwortete tele­graphisch in den wärmsten Ausbrüden.

Selbst das bülow- offiziöse Scherl- Blatt, der Sancho Panja aller weltpolitischen Don Quixotterien, sieht sich dieser Intimität Rußlands zu China gegenüber zu dem Geständnis genötigt:

gegenüber den neuerdings in stärkerem Maße hervortretenden Bestrebungen, immer neue 3 weige und Gestaltungen des Erwerbslebens der staatlichen Aufsicht zu unterwerfen, mögen diese Bestrebungen nun darauf ab­zielen, auf Grund der Staatsaufsicht bestimmten Erwerbsinstituten be­fondere Vorteile zu sichern, oder mögen fie eine Einschränkung der freien Erwerbsthätigkeit bezwecken. Immer wird man sich vergegenwärtigen müssen, daß die Staatsaufsicht kein Allheilmittel gegen Schäden des Erwerbslebens ist und daß man dem Staat die damit verbundene Verantwortung nur in Fällen zwingender Not auferlegen sollte."

Das zielt gegen die staatliche Einschränkung ungehemmter Aus­beutung nach socialpolitischen Rücksichten. Schweinburg ist ein Schlaumeier! Wenn aber wirklich der Staat unfähig ist, als Aufsichtsbehörde privater Unternehmungen zu fungieren, so bleibt nur übrig, daß der Staat diese Unternehmungen selbst übernimmt. Die manchesterliche Warnung Schweinburgs bedeutet im Grunde eine Bankrotterklärung der bürgerlichen Staatsgewalt.

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Der Klingelbeutel geht wieder um. Das offiziöse Depeschen bureau verjendet folgenden Appell an die Mildthätigkeit:

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Aus Anlaß der Strandung der Gneisenau" ist mehrfach die Frage aufgeworfen worden, wohin wohl Liebes­gaben für alle etwaigen Invaliden und für die Hinterbliebenen der Verunglückten zu richten seien. Die zuständige Stelle hierfür ist die durch allerhöchste Kabinettsorder vom 1. November 1859 mit den Rechten einer juristischen Person beliehene Marine­stiftung Frauengabe. Berlin Elberfeld ", welche unter der - und Aufsicht des Reichs Marine Amts steht jagungs­gemäß den Marine Angehörigen und deren Hinterbliebenen Unterstützungen gewährt. Sie hat im Laufe der Jahrzehnte schon außerordentlich viel Gutes gethan und schüt heute zahl Iose Marinepersonen und deren Familien vor Not. Ihre Mittel vermehren sich jedoch nicht in gleiche m Schritte mit der zufolge des steten Anwachsens der Marine sich alljährlich steigernden In anspruchnahme ihrer Hilfe. Zuwendungen an sie find daher sehr willkommen und entweder an das Reichs- Marine­Berlin, Voßstr. 25 Amt oder an den Vorstand der Stiftung richten. Außer dem persönlichen Danke an die Geber erfolgt öffentliche Quittungsleistung im Marine- Berordnungsblatt". Einen öffentlichen Aufruf beabsichtigt, wie wir hören, aus Anlaß des Unglücks der Gneisenau" weder das Reichs- Marine- Amt, noch die Marine­stiftung Frauengabe, noch das Rote Kreuz.

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Wenn sich also nicht die öffentliche Wohlthätigkeit der gefeierten Helden", die für das Vaterland" gestorben oder verunglückt find, annimmt, sind zahllose Marinepersonen und die Familien" der Not preisgegeben.

Für" patriotische" Denkmäler hat man noch immer Millionen übrig.-

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Das öffentliche" Militärgerichtsverfahren wurde, wie uns aus alle vom 21. Dezember geschrieben wird, durch die Be­handlung der Strafsachen, die in heutiger Kriegsgerichts.Sigung zur Verhandlung standen, recht drastisch illustriert. Eigentumsvergehen da hatte einer eine Uhr gestohlen, der bon gemeinen" Soldaten andre ein Barbiermesser und ein Baar Stiefeln unterschlagen- boller Oeffentlichkeit verhandelt. Bei wurden in den Verhandlungen gegen zwei Unteroffiziere, die Unter­gebene mißhandelt hatten, wurde aber wegen Gefährdung militärdienstlicher Interessen bezw. Gefährdung der Disciplin die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Erst durch die öffentlich mitgeteilte Urteilsbegründung erfuhr man, daß die sogenannten Stellvertreter Gottes auf Erden die Untergebenen ge­ohrfeigt, gestoßen, getreten und geschlagen hatten. Der eine wurde zu 5 Wochen und der andre zu 10 Tagen Arrest verurteilt.

Majestätsbeleidigung.

Aus alle wird uns telegraphisch berichtet:

Heute hatte sich vor dem hiesigen Gericht Genosse Swienth in mehreren Straffällen zu verantworten.

Genoffe Swienty wurde wegen Beleidigung der Assessoren Welcker und Göschen nach dem Antrag des Staatsanwalts zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt.

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Ferner wurde gegen gegen Sivienth wegen wegen Majestäts. beleidigung verhandelt, die in einer politischen Notiz Wahrs zeichen der Schmach" und in einem Hunnengedicht" enthalten ge­wesen sein soll. Der Antrag des Staatsanwalts lautete auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, das Urteil auf 3 Monate Gefängnis. Genosse Swienty ist aus der Haft entlassen worden.

Die wegen Majestätsbeleidigung verfolgte Notiz unsres Partei­blatts in Halle sowie das Hunnengedicht" das in andren Blättern zuvor abgedruckt worden war, ohne der Verfolgung der Anklagebehörde zu verfallen hatte unsres Erachtens ausschließlich eine Kritik des China - Gefeßentwurfs beabsichtigt, der eine Medaille vorsicht zur Erinnerung au den Chinazug.

So ändern fich die Zeiten. Der Kaiser hat neulich der Witwe des fatholischen Landrats a. D. Jaussen bei dem Tode ihres Mannes Es ist uns unklar, wie das Landgericht in Halle eine ein Beileidstelegramm gesandt. Katholische Blätter machen darauf aufmerksam, daß Jaussen während des Kulturkampfs feines Amts Majestätsbeleidigung finden konnte. Da muß wieder enthoben und später als Bürgermeister nicht bestätigt wurde. Jetzt fleißig mit dolus eventualis und eventualissimus gearbeitet wird dem damals abgesezten Landrat für seine landrätliche worden sein. Thätigkeit von höchster Stelle Lob gespendet.

Ja, so ändern sich die Zeiten!

Die sichersten Erfolge in China hat bisher zweifellos Die Freifinnige Zeitung" behauptet, in ihrer Sorge für die Rußland zu verzeichnen; nicht nur, daß es die Mandschurei ohne formelle Annexion in seine fattische Gewalt gebracht Interessen der Bauspekulanten und Hausagrarier, der Landhausbau ohne formelle Annexion in seine fattische Gewalt gebracht hat, so verstand es seine Diplomatie sogar, so widerfinnig fei nur im Interesse der oberen Zehntausend. Umgekehrt ist die hat, so verstand es feine Diplomatie sogar, so widerfinnig dies auch erscheint, mit der chinesischen Regierung auf Wahrheit: gerade die Arbeiter haben das allerdringendste Interesse daran, in landhausartigen Einzelhäusern zu wohnen, wie das in gutem Fuße zu bleiben." Chinas Anschluß an Rußland ist nichts weniger als widerfinnig. den Arbeiter- Vororten großer Städte auch bereits vielfach erreicht

Sollte es sich etwa den Khakimächten aus Dankbarkeit für seine Brutalisierung und Demütigung an den Hals werfen? Rußland ichützt thatsächlich China gegen England und Deutschland , und daß es diesen Beschüßer erwarten mußte, das ist der Erfolg der genialen Bülow- Politik!-

Deutsches Reich .

Die goldene Hand.

worden ist.

Wenn die Freifinnige Zeitung" nun meint, je größer das Landhausterrain" sei, desto mehr Einwohner würden auf das Terrain zusammengedrängt, das nicht dem Landhausbau vor behalten, so ist das eine so dumme, gewissermaßen boden malthufianistische Anschauung, daß sie ernsthaft nicht widerlegt zu werden. braucht. Die scheinbare Raumenge schafft nur die kapita­listische Spekulation, nicht die Natur; denn es fehlt nirgends an Play: Bei den heutigen technischen Verkehrsmöglichkeiten begegnet eine Decentralisation der großen Städte keinerlei natürlichen Schwierigkeiten.-

Oldenburg, 21. Dezember. Der oldenburger Landtag nahm die Erhöhung der Civillifte des Großherzogs um 145 000 m. mit 19 gegen 17 Stimmen an. Gefordert hatte die Regierung 200 000 m. Regierung 200 000 M.

Die außerordentliche Abweichung des Gerichtshofs in der Straf zumessung von dem Antrage der Staatsanwaltschaft legt die Ver mutung nahe, daß sich das Gericht zunächst selbst im Zweifel befand, ob überhaupt Majestätsbeleidigung vorliege. Dann aber mußte das Gericht sich auch völlig befreien von den Anschauungen der Staatsanwaltschaft, die den Angeklagten sofort in Haft genommen und gegen fein Kautionsangebot freigegeben hatte.

Generalfeldmarschall Graf Blumenthal ist im Alter von 90 Jahren in Quellendorf bei Köthen verstorben. Graf Blumenthal gilt als einer der bedeutendsten Heerführer in den Kriegen von 1864 1866 und 1870/71. Kaiser Friedrich schätzte seine militärischen Leistungen besonders hoch und ernannte ihn alsbald nach seiner Erst Thronbesteigung zum Generalfeldmarschall. Grit 1898 im Alter vont 88 Jahren nahm Graf Blumenthal seinen Abschied aus der Armee. signat

Ausland.

anito manaDeftreich- Ungarn.

Die Enthüllung der englischen Bestechungen hat die Köln . 8tg." Die Seffion der Landtage. Aus Wien wird uns vom 20. Des in volle Verwirrung gestürzt. Erst war sie zu vornehm, um die socialdemokratischen" Verleumdungen" zu beantworten. Dann, als zember geschrieben: Die diesmalige Seffion der Landtage war außer ordentlich furz, aber trotzdem sehr lehrreich. Die Landtage wurden auch bürgerliche Blätter der Sache nachzugehen begannen, legte fie bersammelt einesteils, um die provisorische Einhebung der Landes­sich aufs Schimpfen. Jcht hat sie eine Entdeckung in den Spalten des Vorwärts" gemacht, die nicht längst gemacht zu haben, offenbar Als ,, Frage des patriotischen Takts", nicht als Frage der zuschläge zu den direkten Steuern zu beschließen, die sogenannten eine ungeheure Pflichtversäumnis sämtlicher Berliner Staatsanwälte Neutralität, bezeichnet die Unternehmerpresse, jezt wieder die Budgetprovisorien, andernteils, um eine Aktion zu finalisieren, womit bedeutet. Die Köln . 8tg." überrascht uns mit der grandiosen Münch. Allg. 8tg." die Lieferung deuticher Geschüße an England. die Regierung den zerrütteten Finanzen der Länder aufzuhelfen ge­Denunziation: Ein Bruch der Neutralität sei aus dieser Lieferung beim besten Willen dachte. Zu der Steuer auf Branntwein sollte ein Zuschlag Der jezige Verleumdungs- Feldzug hat den Vorwärts" nicht herauszuflauben. Die einzige rechtliche Handhabe, die Waffen- von zehn Kreuzern pro Liter Alkohol beschlossen werden, der bereits zu der wahnsinnigen Berdächtigung berlieferungen deutscher Firmen an England zu inhibieren, würde der den Ländern nach der Höhe ihrer Branntweinproduktion zufallen leitet, der Kaiser oder doch die einflußreichsten deutschen Erlaß eines Waffen Ausfuhrverbots liefern. Selbst solle. Eigentlich wäre dazu ein Reichsgesetz nötig, denn es die Münchener Allgemeine Zeitung " recht hätte handelt sich um eine gemeinsame Steuer fürs ganze Reich, aber Politifer feien mit englischem Gold bestochen. Die Köln . 3tg." mag derartigen Behauptungen in französischen der Staatssetretär v. Richthofen erklärte die Ge- da das Centralparlament nicht für funktioniert, so versuchte die Regierung Wizblättern oder an staatserhaltenden Spießbürger Stammtischen schüßlieferungen für einen Verstoß gegen die Neu- die Schwierigkeit auf diesem Wege, dem der Landesgesetzgebung, zu begegnet sein. Die blöde Verdächtigung gegen den Vorwärts" beweist tralität und es nur der patriotische Tatt geböte, umgehen. Aber der Versuch ist schmählich gescheitert. Der dalmati nur, wie peinlich es der Vertreterin des englischen Regierungsturjes die Lieferungen einzustellen, so zeugt es doch von einem auf- nische Landtag, den die Sache am wenigsten interessiert, lehnte mit ist, daß das Dunkel der niederen Beweggründe, von denen die fallenden Mangel an einem derartigen Taft, daß das Münchener Stimmengleichheit die Vorlage der Regierung ab, und da diefes, Politit der bürgerlichen Presse mindestens mitbestimmt wird, ein Blatt nicht nur fein Wort der Kritik an dem Verhalten der tattlosen Gesez mir in Kraft treten tönnte, wenn es in allen Landtagen be­Prozentpatrioten übt, sondern dasselbe noch zu entschuldigen sucht. schlossen worden wäre, so ist mit der einen Ablehnung die ganze wenig gelichtet wird.

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