' n der Kaptolonie gestaltet sich düster", und die in London eingelaufenen Privattelegramme, die freilich auch das Wolffsche Depeschenbureau ignoriert, malen die Situation vollends in schwarzen Farben. So wird aus Kapstadt dem Herold Bureau" zufolge ge: meldet, daß bereits 10 000 Kapholländer sich den Boeren tommandos angeschlossen haben und daß der Präsident Stejn die Invasion in der Kapkolonie persönlich leite. Ferner melden die Londoner Blätter, daß in den nächsten Tagen der Belagerungszustand über die gesamte Kapkolonie verhängt werden solle, da der Aufstand täglich zu nehme. Ein andres Telegramm meldet gar bom 3. Januar aus Kapstadt :
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" Das englische Kriegsfiff, monarch" wird morgen eine Anzahl Geschüße ans Land segen, um jeder Eventualität vorzubeugen."
Danach müßte man selbst Kapstadt durch die Ausbreitung des Aufstands und das unaufhaltsame Vordringen der Boeren für gefährdet halten!
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Geändert hat sich aber nichts an dem, was Marg über die " Thätigkeit" der Aufsichtsräte fagt. Die Verhandlungen vor dem Bankrottgericht zeigen, daß dieser Aufsichtslohn in der Regel im umgefehrten Verhältnis steht zu der von diesen nominellen Direktoren wirklich ausgeübten Aufsicht." Die so hoch bezahlte Nichtaufsicht" hat freilich mitunter auch ein unangenehmes Nachspiel, wie es das bei dem jezigen Strach der Spielhagen Banten für die Schriftsteller und Juristen ist, die ihren Namen auf die Liste der Aufsichtsräte fegen ließen! Aber deswegen wird der Schwindel nicht aufhören, den Mary so richtig gekennzeichnet hat.
Mirbach nud Sanden. Der gute Frhr. v. Mirbach scheint doch in sehr eigenartiger Weise von dem frommen Sanden hineingelegt worden zu sein. Neulich versicherte das Kleine Hofjournal", Herr v. Mirbach habe deshalb 300 000 m. des Kirchenfonds in Sandenschen Papieren angelegt, weil ihm auf seine Erkundigungen, die er über die Pfandbriefe bei den obersten Behörden Preußens" eingezogen hatte, die Auskunft erteilt worden wäre, daß diese Pfandbriefe ebenso gut seien, als deutsche Reichs anleihe. Freilich thun die Engländer mur gut, sich auf jede Eventualität Den obersten Behörden Preußens scheint nun diese Angabe unvorzubereiten, da die Boeren jetzt mit Siebenmeilenstiefeln nach angenehm gewesen zu sein und man hat offenbar den Freiherrn Süden vorrücken, während vor etlichen Tagen noch Kitchener zu v. Mirbach veranlaßt, fich ein wenig zu forrigieren. Jetzt wird nan melden wagte, daß der Vormarsch der Boeren nach Süden über erzählt, das absolute Butrauen des Herrn v. Mirbach zu den Burghersdorp und de Aar hinaus gehemmt sei. Jetzt muß das Hypothekenpfandb.efen erilärte sich dadurch, daß dieselben allgemein und gern vielfach auch von hohen Staatsbeamten gekauft worden Reuterſche Bureau melden, daß die Boeren unter Herzog, find, und daß man auch in den Vorständen der Vereine, in denen Wessels, Pretorius und Nieuwenhut ihren Marsch nach Fraserburg ebenfalls viele höhere Beamte sich befinden, an der Sicherheit der fortsetzen. Fraserburg liegt aber 300 Kilometer weiter füdwestlich Pfandbriefe niemals Zweifel hegte. auf der geraden Route nach Kapstadt ! Da die Verbindung zwischen Carnarvon( 100 Kilometer nördlich von Fraserburg) und Fraserburg unterbrochen ist, müssen die Boeren bereits dicht vor diesem letzteren Ort stehen.
Klarheit gewinnt man durch diese neue Auslegung keineswegs. Das Gericht wird wohl den Freiherrn als Zeugen laden müssen, um einen Einblick in diese Beziehungen und Verhältnisse zu gewinnen.
Die goldene Hand. Das„ Kleine Journal" erklärt, es habe Dieser Teil des Kriegsschauplages ist aber von englischen sich die zwei letzten Geschäftsberichte der De Beers Company verTruppen entblößt, und die Bahnlinien nach Norden, wo ichafft, der eine für das am 30. Juni 98, der andre für das am die englischen Truppen stehen, sind zum großen Teil abgeschnitten! 30. Juni 99 endende Geschäftsjahr. In beiden Berichten seien feine Nach alledem sagt man nicht zuviel, wenn man behauptet, daß derartigen Specialfonds für Agitationsausgaben" verzeichnet, wie die Chancen der Boeren, die Kap holländer zu einer allge- fie durch Dr. Liman in den Leipz. N. Nachr." behauptet wurden. meinen Erhebung mitfortzureißen, heute günstiger Ein späterer Jahresbericht, so sagt das genannte Blatt weiter, find, als vor einem Jahre zur Zeit der Boerensiege.- fönne noch nicht existieren und Semestralberichte gebe die De Beers Company überhaupt nicht heraus.
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Alle diese Feststellungen widerlegen aber keineswegs die Mitteilung Dr. Limans, in der es hieß:„ Die De Beers Company hat für das Jahr 1899, zweites Semester, einen Geschäftsbericht verfaßt, der allerdings nur einigen wenigen Personen zugänglich gemacht wurde".
Ferner erklärt heute die Rhein- Westf. 8tg.":
die Fürsorgezöglinge unter Beobachtung besonderer Bedingungen auch in Arbeits- und Landarmenhäusern unterbringen. Vor Ablauf des schulpflichtigen Alters ist rechtzeitig für eine den Fähigkeiten und Verhältnissen des göglings angemessene Dienstoder Lehrstelle zu sorgen.
Für jeden in einer Familie untergebrachten Zögling ist von dem verpflichteten Kommunalverbande ein ehrenamtlicher Fürsorger zu bestellen, der sowohl die Führung als auch die Erziehung und Behandlung der ihm zugewiesenen 8öglinge zu überwachen hat. Für Mädchen und Kinder unter 12 Jahren sind vorzugs= weise Frauen als Fürsorger zu bestellen.-
Die oftafiatische Erbschaft.
Die Geichichte von dem bösen, heimtüdischen China und den braven Mächten, wie sie auch von Herrn von Bülow im Reichstag erzählt wurde, ist fattsam bekannt. Die braven Mächte hatte ihr gutes Herz getrieben, die heidnischen zopfigen Chinesen mit den Güteri bes Christentums und der Kultur zu beglücken. Der chinesische Mob. der die guten Absichten der Mächte schnöde verkannte, hatte zwar etliche Missionare, ermordet, aber die einfichtigere Regierung hatte diese Schandthat dadurch wieder gut gemacht, daß sie Deutschland die Leimstadt Kiautschou auf 99 Jahre in Bacht gab, ohne einen Pfennig Pachtzins dafür zu nehmen. Außerdem erteilte die Regierung eine Reihe von Eisenbahn - Konzessionen, und dem Massenimport von Kultur und Christentum schien nichts mehr im Wege zu stehen, als plöglich die von der hinterliftigen Regierung begünstigten Boger sich zur Fremdenvertilgung erhoben. Um diesen gemeinen, tüdiſchen Aufstand niederzuwerfen und China bei dieser Gelegenheit einen gehörigen Denkzettel zu geben, inscenierten dann die Mächte unter Deutschlands Führung den Hunnentrieg.
Diese offizielle Darstellung hatte sich bislang auch die offiziöse Köln . 8tg." zu eigen gemacht. In einem Leitartikel jedoch, in dem sie beim Jahreswechsel einen Rückblick auf die Vorgänge in China wirft, giebt sie auf einmal eine ganz andre Darstellung ber Entstehung der chinesischen Wirren. Von der Beglückung Chinas mit Kultur und Christentum ist da gar keine Rede, wohl aber von den Eroberungsgelüften der Mächte. Der Kanonendonner des japanischchinesischen Kriegs 1894/95 habe den fernen Often aus seinem DornröschenSchlummer aufgescheucht. Er habe die militärische Ohnmacht Chinas bewiesen und dem Tongtinesen Ferry recht ge geben, der China in militärischer Beziehung als quantité négligeable bezeichnet habe. Diese Erkenntnis ,, weďte alsbald den Trieb, sich beizeiten ein Stück des Erbes dieses neuen politischen Kranken zu sichern. Der ostasiatische Dreibund, Deutschland , Rußland und Frankreich , fiel Japan in den siegreichen Arm, verhinderte das Jufelvolt, auf dem Festland Asiens festen Fuß an fassen, zwang es die Halbinsel Liaotong zu räumen und sich mit Formosa, den Pescadores und einer Geldentschädigung zu begnügen."
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Gnadenfrist: Die Drohungen der Konservativen und der Wunsch der Centralverbändler, nicht als unmittelbare Urheber des Ministersturzes erkannt fein zu wollen, sollen nun dem Grafen Posadowsth doch noch eine Amtsfrist aus Gnade und BarmNach einer uns von ganz andrer Seite aus München zuherzigkeit gewährt haben. Die„ National- Zeitung" erklärt, nach ihren gegangenen Nachricht ist die Behauptung Dr. Liman& zutreffend. Der Bericht existiert und ist unterzeichnet Informationen habe sich im Stande der„ Pojadowsky Frage" feit Die Eroberungen hätten nunmehr in beschleunigtem von Lionel Philipps. Auch das stimmt überein mit den Schrittma" begonnen." Deutschland nahm Kiautichou" den Reichstags- Verhandlungen über die 12 000 m. nichts geändert. Thatsachen. Lionel Philipps, der Freund von Rhodes und Beit und Nußland, England und Frankreich folgten dem Beispiel DeutschUnd die Deutsche Tageszeitung", die gestern noch eifervoll und Hauptverschwörer im Jamesoneinfall in Pretoria , ist Chaiman, lands. Durch Eicherung sogenannter Interessensphären" die Rettung des Ministerwrads betrieb, erklärt heut das d. h. Borsitzender der De Beersgesellschaft" nahm man einstweilen eine papierne Aufteilung des lede Schifflein des 12 000 Mark Grafen für heil und tüchtig gegen alle intriganten Winde. Ueberhaupt, jubelt das vom Belohnt. Professor Dr. Elster, der 1897 als Personal- Reichs der Mitte" vor und befchwor damit die Gefahr herauf.„ daß Alp befreite Agrarierblatt, herrsche, das denkbar beste Ver- referent in Universitätsangelegenheiten in das Kultusministerium diese Theorie einmal früher oder später von dem einen oder hältnis zwischen dem Reichskanzler und seinen Vertretern im berufen wurde, hat jetzt bereits weiteren Lohn seiner Strebsamkeit andren in die Wirklichkeit übertragen werden und sich daran Reiche und Breußen; der Reichskanzler weiß, daß im gegenwärtigen der Räte 2. Klasse ernannt worden. Profeffor Elster ist der würdige Märchen gegenüber verhilft diesmal die„ Köln . Ztg." ber historischen geerntet. Er ist zum Geheimen Ober- Regierungsrat mit dem Nange der Weltkrieg entzünden könnte." Man sieht, dem auf sentimentale Gemüter zugeschnittenen Augenblick beide Männer( die Agrarierlieblinge Bofabowsky und Vertreter deutscher Wissenschaft, der die Auflage" im Maßregelungs Wahrheit zu ihrem Recht. Nicht um die Kulturerschließung Chinas Miquel) für ihn fast unerfeßlich sind." verfahren gegen Dr. Arons führte, fich durch besondere Untenutnis in diesem Fall hätte man Japan gewähren lassen Wir, die wir nicht am Quell der Informationen" sigen, wissen der Geschichte und des Wesens des Socialismus auszeichnete und sich handelte es fich nicht, wie nahe oder wie fern das ministerielle Ende des Grafen von Profeffor Schmoller sagen lassen mußte: Lieber mit Helmholz müssen sondern um sich bei Zeit ein Stüd des Erbes" zu sichern. gegenseitige Eifersucht zwvang die Pojadowsky ist. Uns bleibt es angenehm, wenn die Regierung den unterliegen als mit Elſter ſiegen. Weitere ſolche Siege werden Herrn Mächte, es einstweilen bei der„ papiernen Aufteilung" schimpflichen Makel des 12 000 Mart- Standals fortzutragen den Elster sicherlich noch zu höchsten Ehrungen emporführen.-
Mut hat.
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Der Spreepräfekt.
Die bevorstehende Einrichtung eines neuen Oberpräsidiums Berlin soll, wie wiederholt offiziös versichert wird, nur verwaltungstechnische, aber feine politischen Zwecke verfolgen. Dagegen erklärt die " Kreuz- Zeitung ":
" Daß ein lediglich für Berlin bestimmter Oberpräsident die bereits bestehenden Aufsichtsrechte des Staats gegenüber der Stadtgemeinde intensiver zu handhaben in der Lage ist, als ein Beamter, der zugleich die Aufsicht über die ganze Provinz Branden burg zu führen hat, liegt auf der Hand. In diesem Sinne können wir die geplante Maßregel nur mit Genugthuung begrüßen. Denn bei den Berliner Stadtverordneten hat mehr und mehr der Gedanke Plaz gegriffen, daß die gefeßlichen Bestimmungen des staatlichen Aufsichtsrechts gegenüber den Gemeinden für Berlin nicht vorhanden sind. Es ist deshalb hohe Zeit, daß mit dieser Anschauung gründlich aufgeräumt wird."
Danach wird man allerdings der kommenden Vorlage mit dem größten Mißtrauen entgegen sehen müssen. Die politische Ent mündigung, die Bernichtung der schon ohnehin arg beschränkten Selbstverwaltung des roten Berlin das ist nach den Andeutungen
der Kreuz- Zeitung " der Zweck der„ Reform"!
Während jeder bornierte brutale Junker als Beherrscher seines Gutsbezirts fast unumschränkte Gewalt ausüben darf, soll die intelligente Millionen- Bevölkerung der Reichshauptstadt unter die Bormundschlaft eines reaktionären Beamten gestellt werden. Berlin ist heute schon nicht Herrin seiner selbst man denke an die über den Kopf der Stadt hinweg dekretierten Maßnahmen der Straßenbahn tünftig soll es von der Gnade fremder Elemente abhängig sein.
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Der Kultusminister hat, offenbar veranlaßt durch den Fall Reißer, folgende Verfügung erlassen:
1. Die Vorsteher der Kliniken, Polikliniken und sonstigen Krantenanstalten weise ich darauf hin, daß medizinische Eingriffe zu andren als diagnostischen, Heil- und Immunisierungszweden, auch wenn die sonstigen Voraussetzungen für die rechtliche und sittliche Zulässigkeit vorliegen, doch unter allen Umständen ausgeschlossen find, wenn
1. es sich um eine Person handelt, die noch minderjährig oder aus audren Gründen nicht vollkommen geschäftsfähig ist; 2. die betreffende Person nicht ihre Zustimmung zu dem Eingriffe in unzweideutiger Weise erklärt hat;
3. dieser Erklärung nicht eine sachgemäße Belchrung über die aus dem Eingriffe möglicherweise hervorgehenden nachteiligen Folgen vorausgegangen ist.
II. Zugleich bestimme ich, daß
1. Eingriffe dieser Art nur von dem Vorsteher selbst oder mit besonderer Ermächtigung desselben vorgenommen werden dürfen;
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Und nur
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bewenden zu lassen.
Mit der Legende von den braven Mächten zerstört die„ Kölnische Beitung" zugleich auch die von dem bösen, heimtückischen China : China machte zu diesem bösen Spiel so gute Miene, daß niemand(?) auch nur abnte, es fönne sich einer der furchtbarsten Ausbrüche vorbereiten, den die chinesische Geschichte gesehen hat." Daß eine Nation einen geplanten Freiheitskampf ihren Unterdrückern ein Jahr vorher anzeigt, ist unfres Wissens noch niemals Brauch gewesen. Arminius , dessen Nationaldenkmal im Teutoburger Wald steht, hat das auch nicht gethan,
In den Stil der findlichen Geschichtsbetrachtung fällt die„ Köln . 8tg." allerdings sofort wieder zurück, sobald sie über die Liquidierung der chinesischen Erbschaft Vermutungen anstellt. Wagt sie doch von der günstigen Vorbedeutung des neuen Einklangs im So it 3 ert der Mächte" zu sprechen. Erbschaftsstreitigkeiten pflegen oft die bösartigsten Streitigkeiten hervorzurufen. Dieser Erblaßstreit ist aber ein Spiel mit dem Feuer, das den Weltkrieg nur zu leicht entfachen könnte.
Ein afrikanischer Kulturpionier. Der Hauptmann v. Beffer, 2. bei jedem derartigen Eingriffe die Erfüllung der Voraus- der vor einigen Monaten von der Schuztruppe in Kamerun absegungen zu I. Nr. 1-3 und II. Nr. 1 sowie alle näheren berufen wurde, befindet sich seit etwa 14 Tagen im MilitärUmstände des Falls auf dem Krankenblatte zu vermerken sind. arrest hause in der Lehrter Straße in Untersuchungshaft. III. Die bestehenden Bestimmungen über medizinische Eingriffe Schon Mitte November war seine Ankunft in Deutschland erfolgt. zu diagnostischen, Heil und Immunisierungszwecken werden burch Ihm werden viele schwere mißhandlungen zur Laft gelegt. biese Anweisung nicht berührt.
Eile mit Weile. Die Zahlstelle des Schuhmacherverbands in
Zu dem Gesetze über die Zwangserziehung Minder- Posen hatte am 13. Juli beim Oberpräsidenten Beschwerde geführt jähriger hat das preußische Ministerium des Innern Ausführungs- über eine Handlung der Unterbehörden. Auf wiederholtes Ersuchen bestimmungen erlassen. Es wird angeordnet, daß die Kommunal- um Bescheid erhielt der Beschwerdeführer unterm Datum des verbände, denen die Ausführung der Zwangserziehung obliegt, mit 24. Dezember einen Bescheid des Oberpräsidenten, worin es geeigneten Anstalten rechtzeitig Bereinbarungen über die Aufnahme heißt, daß ihm die Beschwerde, erst bor turze m" vorgelegt von Zwangszöglingen zu treffen haben, wobei darauf zu achten ist, worden sei und nun weitere Erörterungen im Gange seien. Wegen daß der Minderjährige sich nicht aus eignem Antriebe oder durch der verspäteten Vorlegung der Beschwerde sei das Erforderliche verVermittelung seiner Angehörigen dem vormundschaftsgerichtlichen fügt" worden. Verfahren entzieht. Gefängnisse dürfen keinesfalls zur Unterbringung benutzt werden.
noch der Zögling ivenn
Alter
Die Unterbeamten der Posener Provinzialregierung scheinen danach selbst ein wenig Oberpräsident gespielt zu haben. Mit Straf verfügungen ist man in der Regel ſchneller bei der Hand.
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,, Ein neuer Schwindel." Jm I. Teil des dritten Bandes des Kapital" von Karl Marx giebt dieser eine Schilderung des ,, neuen Schwindels", der zur Zeit der Abfassung des Werks( zwischen Die Stommunalverbände haben darüber zu entscheiden, ob An1863 und 1867) in England sich ausbreitete, und der gegenwärtig staltserziehung oder Familienerziehung eintreten soll. Der letzteren Der bischöflich verfehmte Verein katholischer Geistlicher ein alter Schwindel geworden, der aber ewig neu bleibt. Marr ist, wie es in den Mitteilungen der„ Berliner Korrespondenz für Bayern , gegen den sich außer dem Erzbischof von Bamschreibt am Schlusse des 23. Kapitels:" Bins und Unternehmer- darüber heißt, entschieden Ser Vorzug zu geben, zumal gewinn" auf Seite 376: im schulpflichtigen steht berg auch die Bischöfe von Regensburg , Eichstätt und ,, Auf Basis der kapitalistischen Produktion entwidelt sich bei und in geringerem Maße verderbt ist. Die Auswahl der Bassan erklärt haben, veröffentlicht auf einen Artikel der ultraAftienunternehmungen ein neuer Schwindel mit dem Ber- Familien wird freilich in jedem Fall mit Vorsicht und Bedacht ge- montanen Nürnb. Volksztg." folgende Erklärung im Fränk. waltungslohn, indem neben und über dem wirklichen mäß den Anleitungen der Ausführungsbestimmungen erfolgen Courier": Dirigenten eine Anzahl Verwaltungs: nud Aufsichtsräte auftritt, müssen. So soll darauf geachtet werden, daß die Familie dem bisbei denen in der That Verwaltung und Aufsicht herigen Aufenthaltsorte des Böglings nicht zu nahe wohnt, bloßer Vorwand zur Plünderung der Aktionäre und zur Selbst- und daß nicht mehrere göglinge in derselben Familie untergebracht bereicherung wird."
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Der Vorstandschaft des Katholischen Seelsorger- Vereins für Bayern liegt es ferne, an den amtlichen Erlassen der bischöflichen Generalvicariate Regensburg und Eichstätt gegen den genannten Verein öffentliche Kritik zu üben. Dagegen muß fie bedauern, daß sich eine katholische Tageszeitung dazu hergiebt, einen Verein als ,, verwerflich und mit göttlichen und firchlichen Bestimmungen in unverträglichem und unversöhnlichem Gegensatz stehend" zu be= zeichnen, dem der hochwürdigste Bischof von Speyer und dessen Ordinariat nach Prüfung der Statuten mit den besten Wünschen zugestimmt haben, zu dessen Mitgliedern und Mitbegründern ehrwürdige Greise gehören, die in treuer, ehrenvoller Verwaltung ihres Amits bereits das 70. Lebensjahr überschritten haben, dem auch eine Zierde des Bamberger Klerus, Herr Lycealreftor und erzbischöflicher geistlicher Rat Dr. Kaspar HartDer Verein mischt tung, als Ehrenmitglied beigetreten ist. fich nicht in Fragen des kirchlichen Lebens und der kirchlichen Disciplin, er erstrebt die Sicherung der socialen Stellung seiner Mitglieder. In diesem Streben wird er sich durch nichts irre machen lassen, sondern un= entwegt, sei es in dieser, sei es in einer andern Form, fortfahren. Volsbach, 26. Dezember 1900.
Mary citiert dann aus einer 1845 in London erschienenen Die Anstaltserziehung erscheint vorzugsweise angebracht Schrift einige Angaben darüber, was Bantiers und Kaufleute da- für Minderjährige, die. geschlechtlichen Ausschweifungen, durch gewinnen, daß sie an der Direktion von 8 oder 9 verschiedenen zum Landstreichen und zu Verbrechen neigen oder in andrer Compagnien beteiligt sind." So bezog ein Herr Burtis, wie sich bei Weise fittlich verwahrlost sind, sowie solche, deren törperlicher Zuseinem Bankrott herausstellte, ein Einkommen von 800-900 Pfund stand eine besondere Pflege unter ärztlicher Aufsicht fordert. Aber Sterling( 16 000 bis 18 000 m.) jährlich.„ Da Herr Burtis Direftor auch dann sollen die Höglinge nur so lange in der Anstalt bleiben, ber Bank von England und der Ostindischen Compagnie gewesen, als unbedingt notwendig ist, um sie an Zucht und Ordnung zu geSpäterhin soll die schätzte jede Aktiengesellschaft sich glücklich, ihn zum Direftor gewinnen wöhnen, leiblich und geistig zu fräftigen. zu können." Familienerziehung Plaz greifen. Die Kommunalverbände werden, Ganz wie es noch heute der Fall ist: Leute mit flangvollem sofern nicht geeignete kirchliche oder private Anstalten vorhanden sind, Namen werden als Verwaltungs- und Aufsichtsräte von Attien- für die Zöglinge Anstalten, die den besonderen An gesellschaften geworben vom Groß- und Hofbantier angefangen forderungen der Fürsorge- Erziehung entsprechen, Zwar dürfen die bei Landarmen und bis herunter zu Herrn v. Kardorff, dem Aufsichtsrat der Laura- errichten müssen. hütte". Arbeitshäusern überflüssig werdenden Gebäude hierbei benußt verden, Nur in einer Beziehung haben sich seit Anno dazumal die doch müssen diese Gebäude von den zur Aufnahme der Landarmen Zeiten sehr geändert. Mary schreibt:„ Die Remuneration der und Korrigenden bestimmten vollständig abgeschloffen Direktoren solcher Gesellschaften für jede wöchentliche Sigung ist und mit eignem Lehr- und Aufsichtspersonal ausgerüstet sein. Die mindestens eine Guinee( 21 Mart)." Zöglinge müssen unter allen Umständen, auch bei der Heute machen es die Herren Aufsichtsräte nicht so billig! Sie Arbeit, von den Insassen des Landarmen oder beziehen Zehn- und Hunderttausende aus solcher Beschäftigung und Korrektionshauses so getrennt gehalten werden, jede Sigung bringt ihnen mindestens tausend Mark ein. Der geadelte daß irgend eine Berührung zwischen ihnen nicht Sohn eines namhaften Großbantiers bezieht allein aus diesen stattfindet. Kommunalverbände, welche noch keine geeigneten sozusagen rein gewerkschaftliche Zwede zu verfolgen, ihre bisherige Nebeneinnahmen" mehr als 400,000 Mart! Anstalten befizen, können vorübergehend( bis zum 1. April 1903)| Stellungnahme ändern werden? Oder ob sie glauben, daß durch
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nur
Joh. Tremel,
Pfarrer, erster Schriftführer des Katholischen Seelsorger- Vereins. Ob die vier Bischöfe nach dieser Versicherung des Vereins, nur