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Gewerbsmäßige Bettelet.

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der Blutmorde". Er wies aus der antisemitischen Litteratur nach, wie zwar langfam, aber deutscher   Gründlichkeit ents doch stetig fortschreitend, das uralte Dunkel über das jüdische Blutgeheimnis endlich gelichtet. wird. im Immer mehr bricht sich deutschen   Volke die furchtbare Erkenntnis Bahn, daß es nicht nur wirk­liche Blutmorde giebt, sondern, daß sich auch besonders dazu veranlagte Menschen zu einer geheimen Mörder= Genossenschaft verschworen haben müssen, um unschuldiges, gefundes, reines Menschenblut alljährlich erlangen zu können. Es hat sich herausgestellt, daß diese blutsüchtigen Menschen unter den Juden zu suchen sind, ja, daß nicht bloß eine besondere jüdische Blutmord Sette besteht, sondern daß eine große Anzahl Hebräer ihr angehören müssen. Die Ge­richtsverhandlungen über Sturz, Xanten  , Polna  , Konig haben ferner ergeben, daß der Schächter der Menschenopfer ein und derselbe Mann ein abschreckend häßlicher, hinkender, blatternarbiger, fräßiger Hebräer ist. Die in der Staats­

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Anleihen, fondern aus den ordentlichen Staat 3-1 lange Einleitung hin, die sich bemühte, die Schuld der Chinesen einnahmen finanziert werden solle. Das entspricht fo fagt möglichst grel gu färben. Das sollte eine Art Entschuldigung werden das Organ Miquels sprechend der in Preußen bestehenden guten finanz für das, was folgen würde, damit die Nerven der Gutgesinnten politischen Tradition". So werde eine Belastung der Zukunft nicht verlegt würden. Alle Welt war nach dieser verheißungsvollen mit Zinsen und Tilgungsquoten möglichst vermieden. Was sagt dazu Freiherr   v. Thielmann, der Staatssekretär Einleitung gespannt auf die Fortsegung der Berichte. Jedoch bis des Reichs Schazamts? Im Reich ist man im Begriff, von zum heutigen Tage hat der Lokal Anzeiger" diese Fortsegung neuem hunderte Millionen zusammenzupumpen. Gewaltige Flotten nicht veröffentlicht. Warum? Hat die Redaktion etwa das und China  - Anleihen folgen fich in schneller Ablösung. Die Weltweitere Manuskript noch nicht erhalten oder hat sie es verlegt? politit wirft die gute finanzpolitische Tradition" Preußens über Ober aber hat sie die Wahrheit der Rüdsicht auf ein gutes Einvernehmen den Haufen und führt eine Finanzwirtschaft herbei, in der Herr mit den regierenden Kreisen geopfert? Zwar hat der Lokal- Anzeiger" Miquel, das vielbewunderte Finanzgenie, das finanzielle Werderben teinen politischen Ehrgeiz, und Herr Scherl pfeift auf alle Minister, erblidt. die fa arme Schlucker im Vergleich zu ihm find. Aber er hat eine empfindliche Stelle, an der er getroffen werden tann: das Geschäfts Genosse Diek hat am Dienstag im Reichstage die, wie die interesse und den Stolz, stets das Neueste zu bringen. Gebt ihm feine Informationen und der Mann wird zum rasenden Roland. Bossische Zeitung" meint, etwas fezerische", aber deshalb nur um so richtigere Ansicht aufgestellt, daß die deutsche Schriftstellerwelt auf Man wird vielleicht bemerkt haben, daß in der ersten Zeit der Bülowschen dem Wege der Organisation dasselbe und noch mehr erreichen Ranglerschaft dem neuen Herrn im Lokal- Anzeiger" einige aufbürger- Beitung" fürzlich veröffentlichte, für jeden Kenner russisch­könnte als durch die Gesetzgebung. Weshalb es aber zufällige Bosheiten gewidmet wurden. Damals traf es sich zufällig, feiner wirksamen Organisation der deutschen   Schriftsteller kommt, daß die Informationen aus dem Reichskanzleramt ausblieben. Wir ist eine Frage, deren erschöpfende Auseinandersetzung zu weit führen vermuten, daß man diese Bosheiten oben nicht gern gefehen hat; würde; einige Schlaglichter darauf wirft aber ein Geschäftsbericht" denn plöglich kamen die" Informationen" reichlich und Graf Bülow der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller" in war wieder ein tadelloser Staatsmann von enormem Genie. Sollte München  , der uns zufällig an demselben Tage zuging, wo Genosse Dieß über die mangelnde Organisation der deutschen   Schriftsteller etwa der Wunsch, in dem Empfang Berliner   Informationen im Reichstag sprach, und der interessant genug ist, um hier kurz nicht beeinträchtigt zu werden, den Verzicht auf die chinesischen  " Specialberichte" veranlaßt haben. retapituliert zu werden. Er beginnt mit der angenehmen" und" hocherfreulichen" Mitad d] tombeg md dag idad a dnotbur moned tod esda teilung, daß der Pensionsanstalt als Ertrag eines Presse- und Offiziöser Humbug. Bühnenfestes in Nürnberg   eine Spende von 10 000 Mart zu Köln  , 10. Januar. Die Köln  . 8tg." bezeichnet die Meldung. Dafür wird den offiziellen Persönlichkeiten" wonach Graf Bülow über einen Bollfaz von 6-7 oder 5-6 m. gegangen sei. und den ersten Gesellschaftstreifen" der beiden Schwester städte" qualmender Weihrauch angezündet; nicht weniger als für Brotgetreide sich mit den Agrariern verständigt habe, als 25 Männlein und Weiblein, von einer gottbegnadeten Sängerin" ieder thatsächlichen Begründung entbehrend. Die Beschluß­der Berliner Hofoper" bis zur begeisterten Hingabe" und genialen fassung hierüber sei ausschließlich Sache des Reichs und auch der Finanzkunst" eines Nürnberger Kommerzienrats werden namentlich Reichskanzler werde sich nicht über solche Mindestsäge aussprechen, aufgeführt wegen ihres ebenso feltenen wie uneigennützigen Inter  - bevor er des Einverständnisses der verbündeten Regierungen fich effes", wofür ihnen die verdiente Anerkennung aller unsrer Berufs- vergewissert habe. ( Die Köln  . 8tg." will damit offenbar nur sagen, daß eine günstiges finanzielles Resultat" geliefert; die mitwirkenden Künst- schriftliche, notariell beglaubigte Abmachung zwischen dem lerinnen werden zwar noch mit Namen genannt, find aber weder

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genoffen" verheißen wird. Eine Matinee in Darmstadt   hat nur ein

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genial" noch gottbegnadet", sondern müssen sich mit verbindlichstem" Reichskanzler und den Agrariern nicht bestünde Die Verpflichtung Dant im Namen der Anstalt" begnügen. Dann wird die Gründung für einen erhöhten Bollschutz hat Graf Bülow ja selbst öffentlich eines Ortsverbands Chemnitz   erwähnt, der seine Thätigkeit mit einer bekräftigt. Sted. d. V.") Dabei seien Huldigungs­solennen Fresserei begonnen habe. telegramme" an den Landesherrn   König Albert von Sachsen und den Prinzen Ludwig von Bayern abgesandt worden. In die Tasche gegriffen haben die beiden hohen Herren aber nicht, was wir bei­läufig sehr verständig finden, so daß der Geschäftsbericht" nur den Wortlaut der beiden Telegramme" abbruden fann, worin König Albert und Bring Ludwig in huldvollster Weise" danken.

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Deutsche   China  - Beute. Wie uns aus Wesel   berichtet wird, hat ein dortiger Wirt von einem China Freiwilligen eine Anzahl chinesischer Bilder und einen echten, 85 Centimeter langen Haarzopf  erhalten. Der Birt hat diese erbeuteten" Sachen, diese Zeugnisse germanischen Heldenmuts in feinem Lokal ausgestellt.

Eine Amnestie wird zum 18. Januar angekündigt. Während man auf der einen Seite behauptet, nur die Strafen bis zu acht Wochen würden erlassen werden, glauben andre zu wissen, daß be­fonders politische Sünder begnadigt werden würden.

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Der Geschäftsbericht" feuert dann noch seine Mitglieder an, zur Gewinnung von außerordentlichen Einnahmen" beizutragen. Wie das zu machen ist, zeigt er an einigen Proben. Ein mit Namen genannter Redacteur in Mittweida   hat dem dortigen Theaterdirektor eine Benefizvorstellung zu Gunsten der Austalt, sei es mit Güte, sei Bum Ungehorsam gegen das Gefen fordert das Organ des es mit Gewalt abgerungen, wofür der Direktor verbindlichsten Umsturzes von oben, die" Post", auf. In einer Betrachtung über Dant" erhält. Dagegen erhält mur gebührenden Dant" die Duell Interpellation des Centrums erklärt die Bost" ber Direktor des Stadttheaters in Kemptent, ber uns zunächst das Duell für ein notwendiges Uebel", um es alsdann durch unser Mitglied so und so an Stelle einer Benefizvorstellung also zu berherrlichen: einen einmaligen Beitrag überweisen" ließ. Es wird wohl nur ein" In der modernen, start demokratisierten Gesellschaft, inner­Bettel gewesen sein, denn schon für ein Geschenk von lumpigen halb deren es unüberbrückbare Schranken zwischen den einzelnen 300 M. schuldet die Anstalt" einem Wiener Schriftstellerverein be- Ständen nicht mehr giebt, in welcher das Auf- und Absteigen fonderen Dant". Dann stößt der Geschäftsbericht" aber noch einmal zwischen den einzelnen Gesellschaftsschichten in einem beständigen mit voller Kraft in die Posaune, daß der Verlag der Fliegenden Flusse ist, erscheint das Duell geradezu als eine feste Schranke Blätter" als außerordentliches Mitglied beigetreten sei. Diese gegen eine allgemeine Verwilderung der Sitten." hochangesehene Firma" wird mit besonderer Freude in der Liste unfrer Mitglieder" begrüßt, wobei sie den Wink mit dem Baumpfahl erhält, daß fie bereits bei Gründung der Anstalt eine namhafte Spende überwiesen", sich nunmehr also als außerordentliches Wit­glied noch ganz anders zu löffeln habe. Schließlich verkündet der Geschäftsbericht", daß demnächst das Stadttheater in Hamburg   und das Theater in Linz   bluten werden. Der Hamburger Direktor, der nicht erst gewartet zu haben scheint, bis ihm die seidene Schnur ins Haus gefandt wurde, wird in liebenswürdiger Weise" ausge zeichnet, während von dem Theaterdirektor in Linz   trocken gemeldet wird, daß er sich auf Anregung des dortigen Ortsverbands bereit erklärt habe, eine Benefizvorstellung zu veranstalten".

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polnischer Verhältnisse so überaus wahre Erzählung Reb Baruch" läßt uns in dem göttlich verehrten Zadek oder heiligen Mann in Israel  " den unheimlichen Beschaffer des so sehr begehrten, daher heiligen Bluts ahnen, und ein eingehenderes Studium der jüdischen Schriften ergiebt, daß dieser fürchterliche Zadek thatsächlich der Kopf der Blutmörderbande ist. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß zur Deckung dieses Kopfs oder aus Geld- und Blutgier sich auch gelegentlich einmal andre hebräische Schächter solchen kostbaren und sehr teuer bezahlten Bluts zu bemächtigen suchen werden, zumal, wenn der Badet selbst nicht genügend für die Gemeinden 2c. hat erlangen können. Der feit Urzeiten einzig dazu befugte Schächter des heiligen Blutopfers aber ist lediglich jener unſtät umherwandernde Zadek, der sagenhafte Ahasverus der Juden, jener fchon äußerlich als Typus des Teufels gekennzeichnete frumme, hinkende Jude". Es wird daher Sache ber Regierungen sein, auf diesen trummen Juden und heiligen Mann" zu fahnden und zu= nächst ihn, fein Gezücht und seine Beschüßer alias Stabal unschädlich zu machen; denn mit ihm und dem Blut­geheimnis steht und fällt die Blutmordbande. Auch bezüglich bezüglich Aufdeckung der Motive zu den Blut­morden find deutsche   Forscher emifig an der Arbeit, besonders scheint das Alte Testament wichtiges und reichliches Material zu liefern. Zum Schluß wies Redner noch auf eine wunderbare, verheißungsvolle Prophezeiung im 5. Mose   28, 49, die sich nun­mehr endlich zu erfüllen beginnt:" Danach soll dereinst über Israel   ein Volt kommen, von der Welt Ende, von Mitternacht herstammend, ein großes, mächtiges Volt, wie ein Adler flieget, welches das älteste Bolk auf Erden ist und Israel  vernichten wird. Diefes uralte, großmächtige, adlige Bolt find ohne Zweifel wir Germanen. Thatsächlich hat sich an uns Deutschen   der geheimnisvolle Blutzauber, der hypnotisierende Blutbann Judas auf die Daner als unwirksam erwiesen, der ein­geschläferte deutsche   Michel erwacht langsam, aber ständig aus feinem Blutbann- Schlafe!..."

Ausland. England.

Mene Kolonial: Regimenter. Die Bildung von drei neuen indischen Infanterie- Regimentern ist amtlich genehmigt worden, die­jenige von weiteren zwei Regimentern wird geplant. Diefelben follen für den Garnisondienst in Mauritius  , Singapore  , Hongkong  und Ceylon verwendet werden.

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Frankreich  .

Deputiertenkammer. Deschanel übernahm das Präsidium und hielt eine Rede, in welcher er erklärte, er werde den Vorsiz un Sodann sprach er die Hoffnung aus, daß die Das freifonfervative Blatt billigt ferner durchaus, daß das parteiisch führen. Offiziercorps niemanden aufnimmt, der Gegner des Duells ist, denn Beratungen der Kammer ruhig und ergebnisreich sein und dazu die Republik   zu einem Neich der Ge es müßte für den Geist unserer Armee verhängnisvoll werden, beitragen würden, Brüderlichkeit zu machen. Deschanel schließt, wenn im Offiziercorps zwei Richtungen mit ganz verschiedenen Aufrechtigkeit und Brüderlichkeit zu machen. das neue Jahrhundert werde möglicherweise tiefgehende Ver fassungen im Punkte der Ehre sich gegenüberständen." in Europa   entstehen sehen, darum sei es nötig, daß man mehr Mäßigung im Kampf der Meinungen, mehr Duldsamkeit und Achtung vor der gegenwärtigen Ueber­zeugung an den Tag lege. Nötig sei ferner, daß man eine thätige Diplomatie befize, welche sich stüße auf eine mächtige, einige und geachtete Armee und auf eine sorgfältig geleitete Finanzverwaltung. Der Senat hat Fallières mit 175 Stimmen wieder zum Präsidenten gewählt.-

Nur die Gesegesverächter sollen nach der Post" Offiziere änderungen werden dürfen. Wer das Gesez achtet, ist nicht würdig, in der Armee zu avancieren.

Die Byzantinerei steht wieder in üppigster Blüte. Wir lesen in der Kreuz- Zeitung  ":

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geschehen, vor allem das Werk des Hauses Hohenzollern   ist, Zur franko- russischen Allianz. Delcassé   richtete an den

Es giebt Grund wahrheiten der Geschichte, fiber die man nicht streitet. Unter diesen aber steht in erster Diesem Verein der geschäftsmäßigen Bettelei gehören 789 Mit­Reihe die, daß alles, was seit den Tagen der Reformation glieder an. Das ist immerhin die Minderheit der deutschen   Schrift- in Preußen und Deutschland   Großes und Entscheidendes steller, aber doch eine sehr starke Minderheit. Wer die Geschichte der deutschen   Presse tennt, der ist hinlänglich darüber unterrichtet, daß alle Anläufe zu Berufsorganisationen der Schriftsteller an dem Geiste der Kriecherei, Speichelleckerei und Schnorrerei gescheitert sind, der so beredt aus den 21/2 Druckseiten dieses Geschäftsberichts" spricht. Schriftsteller, die an Charakter und Talent etwas zu ver lieren haben, wurden dadurch von vornherein oder doch sehr bald abgestoßen, und auch die weniger peinliche Kollegenschaft" tam zu nichts, da diese unvollkommene Welt doch nicht so unvollkommen eingerichtet ist, daß sich kräftige Berufsorganisationen auf den Bettel­sad gründen lassen.

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Die Beeinfluffung der Preffe.

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dem gegenüber sich selbst der größte deutsche   Staatsmann aller neu ernannten russischen Minister des Aeußern Grafen Lams­Beiten mit der stolzen Bescheidenheit, die allein dem Geniusdorff, ein Glüdwunschtelegramm, in dem er die Hoff­ziemt, in seiner Grabschrift: Einen treuen deutschen   Diener" nung eines fünftigen noch engeren gemeinsamen Zusammenwirtens nennt. Dieses Zeugnis für die weltgeschichtliche Bedeutung unfres der beiden Länder aussprach. Graf Lamsdorff beteuerte in dem Herrscherhauses bedarf der Erläuterung nicht; es spricht für sich Antworttelegramm, zur Befestigung der engen und unabänderlichen selbst." Freundschaft beitragen zu wollen.- Bismard tokettierte gern als treuer Diener", so lange er Herr er Diener" war im Reiche. Als dies zu Ende ging, schlug er bekanntlich andre Töne an.

Was aber bezweden die Konservativen, daß sie sich wieder einmal byzantinisch ausrafen zu sollen vermeinen? Ist der er wünschte Kornzoll noch nicht genügend gesichert? Gilt es, illoyale Konturrenz der Nichtagrarier zu übertrumpfen?-

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Afrika  .

Franzöfifche Kolonialgrenel im Kongogebiet. Das Pariser Journal" schreibt: Seitdem in der französischen   Kongo  - Kolonie die vierzig unter der Verwaltung des Kolonialministers Guillain errichteten Konzesstonsgesellschaften funktionieren, signalisiert man Das Berliner   Preßbureau muß dieser Tage die Losung aus derd von mehreren Punkten her ernste Unruhen. Die Beziehungen gegeben haben, die braven Deutschen   über die Hunnenbriefe zu be- Als künftigen Oberpräsidenten von Berlin   bezeichnet die Als künftigen Oberpräsidenten von Berlin   bezeichnet die zwischen den Europäern und den Eingeborenen gestalten sich und durchaus nicht befriedigend So verbreitete die demokratische Frankfurter   Beitung" D. T." Herrn v. Stubenrauch, den Landrat des Teltower   Miligen liefert oft die Pflanzer auf Gnade und Ungnade die Unzulänglichkeit der ruhigen. die beschwichtigende Notiz, daß alle Ausschreitungen" deutscher   Kreises, der sich, wie das genannte Blatt sagt, der persönlichen einer Empörung der Neger aus. Andrerseits werden die Ein­Soldaten in China   mit unnachfichtlicher Strenge geahndet würden. Wertschäzung des Kaisers in außerordentlichem Maße" erfreue. geborenen oft von den Milizen geplündert und nieder­In der Köln  . 8tg." giebt zu gleicher Zeit ein höherer Offizier aus In unfrem oftafiatischen Pachtgut herrscht nach den Mit gemegelt. Es giebt nämlich im franzöfifchen Kongogebiet Tientsin  " diefelbe Versicherung ab, daß alle Uebelthäter" und teilungen des Amtsblatts für das deutsche   Kiautichou- Gebiet" feine Truppen mit regelmäßigen Cadres, ſondern nur Milizen oder räubigen Schafe" streng bestraft würden. Der Wert der Soldaten wiederum Ruhe." Das energische Eingreifen des Hauptmanns Conradi Söldner, die von europäischen   Feldwebeln angeführt werden, die den briefe wird bestritten. Der höhere Offizier aus Tientsin führt alle in der Umgebung von Kannei habe die Ordnung wiederhergestellt. Titelgardes de milice" führen. Diese Truppen haben wiederum die grauenhaften Erzählungen auf überhitte Phantasie" zurück; Als ein Zeichen der Unterwerfung müsse angesehen werden, zu Anfang Dezember schändliche Ausschreitungen im Der Sache soll einem gerade weil die Soldaten im Grunde nicht, wie sie erwartet hatten, daß zahlreiche Ortsvorsteher bei Hauptmann Conradi waren und Dorfe der Batetelas begangen. fonderliche Abenteuer erlebt hätten, sei es menschlich durchaus er- fußfällig für ihre Dörfer um Gnade flehten mit uns zugegangenen Briefe unsres Korrespondenten aus Brazzaville klärlich, sich bei den Verwandten und Bekannten in der Heimat als der Versicherung, daß fie dafür forgen würden, daß der Bahnbau nie zufolge die brutale Wegholung einer Negerin aus wieder gestört würde. Es sei ihnen darauf Gnade zugesagt der Hütte ihres Manns zu Grunde liegen. Ein eine Art Desperado, als verzweifelten Kerl aufzuspielen. Es gehört wirklich Hunnenmut dazu, angesichts der Hunderte von worden, jedoch mit der Warnung, daß unnachsichtliche Beschwarzer Milizsoldat weckte sie mit Kolbenstößen auf und führte fie ftrafung eintreten würde, wenn wiederum Eisenbahn  - Material gewaltsam zu seinem Vorgesetzten. Der Gatte, aufs höchste über beglaubigten Briefen, die die hauptsächlichsten Geschehnisse überein- zerstört oder gestohlen würde, oder sonst welche Ausschreitungen dieses Verfahren empört, machte durch seine Wutschreie das stimmend berichten, diefe Dinge mit der Phrase von der überhigten gegen die Bahn vortämen. ganze Dorf rebellisch, dessen sämtliche Einwohner für ihn Phantasie und mit dem Hinweis auf renommistische Bedürfnisse abzu- Mit welchen Mitteln man die Gärung unterdrückt hat, Partei ergriffen. Der von den erregten Leuten mißhandelte thun. Will der höhere Offizier aus Tientsin" wirklich jemand glauben verriet der unlängst von uns abgedrudte Brief eines Arbeiters aus Milizfoldat erhielt Unterstützung von seinen Kameraden, und die ganze Truppe der Miliz, machen, daß alle diese Soldaten lächerliche Eisenfresser seien, die sich Kiautschou. Verbrannte Dörfer und Hunderte von Chinesenleichen um acht Uhr abends begann mit erlogenen Schandthaten, die noch dazu merkwürdig überein- bezeichneten die Spur der Strafexpedition. Dies energische Vor- 40 Mann hoch, auf die wehrlosen Dorfbewohner stimmen, brüsten? Das wäre auch fein gutes Zeugnis für die er- gehen" hat die Erhebung im Blute erstidt und unter der Be- loszuschießen. Es gelang dem weißen Führer indeffen, sie zu zieherischen Wirkungen der Presse. Der höhere Offizier aus Tientsin" völkerung Furcht und Schrecken verbreitet. Und die Bevölkerung beruhigen; am nächsten Morgen aber begannen sie aufs neue mit hat alle Ursache, auch für fünftige Ausschreitungen zu zittern, denn dem Schießen. Die unglücklichen Batetelas, die keine Waffen hatten, aber hat überdies und das ist das verräterische Loch in seiner wie in Betschili wird auch in unsrem Pachtgut summarische flüchteten sich aus dem Dorfe, das von den Miliztruppen aus Schönfärberei übersehen, daß eine große Anzahl von Briefen Justiz geübt. geplündert wurde." Das" Journal" behauptet, daß man im Kolonial­durchaus nicht mit den Greueln renommieren, sondern ganz im Die That Einzelner wird an ganzen Dörfern ministerium diese schändliche Geschichte totzuschweigen suchte, indem man eine Depesche über sie, die von dem Korrespondenten aus Gegenteil ehrlich darüber klagen, daß sie zu diesen Blutarbeiten durch, energisch" geahndet.- Brazzaville an das" Journal" abgesandt worden war, einfach die befohlene Kriegstattit gezwungen worden sind. Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozeffe. Das Volts- unterschlug. Das Blatt verlangt Aufklärungen über diesen Borfall, blatt für Bochum  " berichtet: der voraussichtlich in der Kammer zur Sprache gebracht werden

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Zum Ueberfluß haben noch unabhängige Korrespondenten der verschiedenen Nationen das Gräßliche bestätigt. Indessen auch diese Schilderungen von journalistischen Augenzeugen scheinen gegenwärtig in Deutschland   auf höheren Einfluß von den Blättern unterdrückt zu werden. Eine sehr auffällige Erscheinung bietet in dieser Hinsicht der ,, Berliner Lokal- Anzeiger". Der China   Reisende des Scherlichen Blatts hatte eine Reihe Schilderungen vom Kriegsschau­platz geschickt, die das Blatt zu veröffentlichen begann. In einem dieser Briefe kündigte der Berichterstatter Dr. Wegener an, daß er wahrheitsgetren wiedergeben wolle, was er gesehen. Er schien recht schlimme Dinge erzählen zu wollen. Auf diese Absicht deutete eine

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West Beiderich. Wegen Majestätsbeleidigung, begangen dürfte. durch eine alberne Redensart, muß der Kupferschmied Bernhard Kruse von hier zur Strafe drei Monate im Gefängnis fizen."

Aus dem Irrenhause.

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Unter dem Titel Derjüdische Blutmord" giebt die Staatsbürger- Zeitung" wortgetreu nachfolgenden Bericht:

Im Germanischen Boltsbunde berichtete am legten Montag ein alter Student der antisemitischen Wissenschaft über die Fortschritte der Aufklärung bezüglich

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Parlamentarisches.

In der Justiz- Kommiffion des Reichstage, welcher die drei Anträge Rintelen, Lenzmann und v. Salisch überwiesen sind, die Aenderungen des Gerichts­verfassungs Gesezes, der Strafprozeß- und der Civilprozeß­Ordnung betreffen, wurde heute zunächst§ 77 des Gerichts­verfassungs- Gesezes beraten, welcher jetzt wie folgt lautet:

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