Nun zu einer andern Sache. Bei der Revision des Invali.) bttätsgesetzes sind bestimmte Verbesserungen mit dem Hinweis
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Abg. Molkenbuhr( Soc.):
Die Thatsache bleibt bestehen, daß die Durchschnittsheuer nach
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Sociales. darauf ausgesezt worden, daß sie bei der kommenden Reform des dem für Vollmatrosen bezahlten Lohn berechnet werden soll. HierGegen die Beschränkung der Heimarbeit für Arbeiterinnen Krankenkassengesetes erledigt werden würden. Der Herr Staats- über wird nun eine amtliche Statistik geführt, die in den und jugendliche Arbeiter, wie sie der Antrag Heyl, Hize u. Gen. sekretär hat es selber als die bedeutendste Aufgabe der nächsten Zukunft Statistischen Jahrbüchern" veröffentlicht wird. Aus dieser geht verlangt, beabsichtigen die Inhaber von Konfektionsgeschäften und bezeichnet, eine Brücke zwischen dem Schluß der Krankenversicherung hervor, daß die festgesezte Heuer noch immer hinter dem in den Wäschefabriken, deren Betriebe am meisten von den diesbezüglichen und dem Beginn der Invalidenversicherung zu schlagen. Er stellte legten 8 Jahren gezahlten Lohn für Vollmatrosen zurüd- Vorschlägen getroffen würden, eine Petition an den Reichs= deshalb auch eine Reform der Krankenversicherung bei der Be- geblieben ist. Nun meint der Herr Regierungskommissar, man tag zu richten. Sie berufen sich darauf, daß der Antrag nur ratung des Invaliditätsgesezes in nahe Aussicht. Wir haben aber bis jest müsse 3 Jahre warten, um für die Zukunft die Heuer zu den§ 137a der legten Gewerbe Ordnungs Novelle wieder der seiner Beit bom Plenum des Reichss noch nichts von einer solchen Vorlage gehört. Zweifellos hat doch berechnen. Ich glaube aber doch, daß die See- Aemter wohl in der aufnimmt, dritter Lesung verworfen wurde. aber die Regierung die wichtigsten Grundsäge dieser Reform längst Lage wären, das Material für die verflossenen drei Jahre zu liefern. tags in zweiter und feststellen können. Weiter wurde im vorigen Jahre bei Beratung Ich betone nochmals, daß eine große Ungerechtigkeit darin liegt, Schon wegen der Schwierigkeit der Kontrolle der Unfallversicherungs- Geseze die Versicherung abgegeben, daß daß zu der Klasse der Leichtmatrosen auch ältere Leute ge- ist, nach der Meinung der Arbeitgeber in der Konfektion, eine Eineine anderweitige Festsetzung der Durchschnittsheuer der See hören und diese niemals in den Befiz einer höheren schränkung der Heimarbeit undurchführbar. Mit der Ausarbeitung leute erfolgen folle. Das ist auch mittlerweile geschehen. Die Rente gelangen fönnen, da sie nicht mehr in der glüdlichen der Protesteingabe wird sich die Fünfzehner- Kommission der Berliner Heuern für Vollmatrosen bleiben immer noch zurück hinter Lage find 19 Jahre alt werden zu können. Als der§ 12 in das Konfektionsgeschäfte beschäftigen. dem Durchschnitt der in den Jahren 1897-1899 gezahlten See Unfallversicherungs Gefeß aufgenommen wurde, hat wohl Kontrolle, so schlagen wir ihnen vor, fich gegenseitig zu verpflichten, Da die Konfektionäre so in Sorge find wegen der schwierigen um einige Pfennige d. H. um ca. 2 Broz. Man hat also für die niemand an eine solche Konsequenz gedacht. teine Heimarbeit mehr auszugeben und sich auf Einhaltung der notwendigen Nebeneinnahmen nichts eingesetzt. Hauptsache ist aber, daß für die Leichtmatrosen für Köche niederer Ordnung die Monats= Verpflichtung gegenseitig zu kontrollieren. Sie ersparen sich damit heuer auf 32 M. festgesetzt wird. Jm§ 12 des See- UnfallDie Statistik in den„ Statistischen Jahrbüchern", auf die Herr ihre Petition und machen sich um die Arbeiter der Branche sehr berdient. versicherungs- Gesezes hat man nun angenommen, daß diese Renten nur für junge Leute gelten, denn nach vollendetem 19. Lebens- Moltenbuhr hinwies, ist deshalb nicht für uns zu brauchen, weil sie In Mülhausen i. E. wurde dieser Tage eine in einer Arnicht berücksichtigt, für welche Zeit die Seeleute angemustert find. jahre soll die Rente nach dem für Vollmatrosen festgesetzten Durch Diese Statistik verfolgt ja aber auch ganz andre Zwede als die Fest- beiterversammlung gewählte Deputation auf dem Rathause vorstellig, schnittssage der Lohnfäße erhöht werden. Thatsache ist aber, daß unter den Zwischendecksstewarts und Köchen z. B. sich viel ältere stellung der Durchschnittsheuer. Daß die Nebeneinnahmen bei der um die städtische Verwaltung zur Ausführung von NotstandsDie regel- Arbeiten zu veranlassen, bei denen die gegenwärtig außer Männer befinden. Verunglücken nun z. B. bei demselben Unfall Berechnung nicht mitgerechnet sind, ist falsch. zwei Köche niederer Ordnung, von denen der eine 18, der andre mäßigen Rebeneinnahmen sind stets gleich in die Heuer ein- ordentlich zahlreichen Arbeitslosen einigen Verdienst finden tönnten. Man erwiderte ihen, sie hätten gleich positive" Vorschläge 30 Jahre alt ist, so erhalten sie beide zunächst eine Nente von gerechnet worden. Ich gebe zu, daß bei Klasse 8 Leichtmatroseu, wenn sie über die in Angriff zu nehmenden Arbeiten machen und auch die 396 M. Wird der jüngere nun 19 Jahre alt, so erhöht sich seine 19 Jahre alt werden, beffer fortkommen als die älteren Personen, Fonds bezeichnen sollen, aus welchen die Stadt die voraussichtlich Rente auf 5572/3 M. Der andre der vielleicht Frau und Kinder zu ernähren hat und nicht mehr in der glüdlichen Lage ist, 19 Jahre die in derselben Klasse sind. Für den harmlosen Menschenverstand erwachsenden Kosten bestreiten könne. Im übrigen werde die städtische alt werden zu können, behält sein Leben lang die niedrige Rente. liegt hier eine gewiffe Ungerechtigkeit vor.( Lachen bei den Social Finanzkommission sich mit der Sache befaffen. demokraten.) Aber das Gesetz ist nun einmal so. Auch ist zu be( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) denken, daß die Durchschnittsheuer für die Klasse 8 dadurch erhöht worden ist, daß ältere Personen in diese Klasse gekommen sind. Würden sie wieder herausgenommen, so würden die Leichtmatrosen schlechter fahren als jezt. Abg. Speck( C.)
Ich möchte noch einen Fall erwähnen, der bei der Kontrolle der See- Berufsgenossenschaft in Betracht zu ziehen sein wird. Während der Werftarbeiterstreit ausbrach, befand sich der Dampfer Lesbos noch in Reparatur und nur wenige Planten waren genietet. Trogdem verließ das Schiff in diesem Zustand den Hafen und auf die Anzeige der Arbeiter bei Herrn Laeisz kam die Inspektion erft, als der Dampfer schon aus dem Hafen war. So leichtsinnig geht man mit dem Leben der Seeleute um.( hört! hört! bei den Socialdemokraten.)
Staatssekretär Graf Posadowsky:
Geheimer Regierungsrat Werner:
beklagt die in Elsaß- Lothringen erlassenen Ausführungsbestimmungen über den fleinen Grenzverkehr mit Wurst und Büchsenfleisch.
Die Zahl der völlig arbeitslosen Textilarbeiter und Arbeiterinnen wird in Mülhausen augenblicklich auf etwa 1000 geschätzt, wozu noch der Nachteil kommt, der durch den Ausfall eines Gleichfalls auf etwa 1000 wird die Zahl der Arbeitslosen im BauArbeitstags in der Woche in verschiedenen Fabriken bewirkt wird. gewerbe angeschlagen. Dabei verschlimmern sich die Zustände immer noch durch weitere Arbeitseinschränkungen.
Arbeitslöhne und Unternehmergewinn. Wer den Haupts gewinn an der Preissteigerung der Kohlen hat, darüber giebt für Belgien die amtliche Statistit interessante Aufschlüsse. Sie stellt die Durchschnittspreise der Kohlen per Jahr zusammen und stellt dann nach Hundertteilen von Jahr zu Jahr den Anteil der Arbeitslöhne, der sonstigen Unkosten und des Unternehmergewinns einander gegen über. Daraus ergiebt sich folgendes Bild:
Staatssekretär Graf Posadowsky betont die großen Schwierige feiten bei Aufstellung der zahlreichen Reglements und Ausführungsbestimmungen zum Fleischschau Gesetz. Bei der Einvon Würsten im fleinen Grenzverkehr in Elsaß Herr Baffermann hat die Regierung an die Einführung des führung Dort Sanitären Arbeitstags gemahnt. Zur Zeit finden Erhebungen statt Lothringen kommen die lokalen Verhältnisse in Betracht. Da ist über die Hausindustrie im Cigarrengewerbe und über die Verhält: gehen täglich über 2000 Arbeiter über die Grenze. natürlich, daß sie auch Würste einführen. Дь die Durchschnittlicher Erlös nisse in der Binnenschiffahrt. Wir haben also dieses Ziel nicht aus es dem Auge verloren. Die Denkschrift über die Beschäftigung ver- einzelnen Regierungen befugt sind, Ausnahme- Bestimmungen zu Heirateter Frauen wird Ihnen wohl noch im Laufe des dem§ 14 des Fleischbeschaugesetzes zu erlassen, ist eine offene Frage, Januar zugehen. Ueber die gewerbliche Kinderarbeit ist keine die, wenn ein Fall zur Anzeige kommt, entschieden wird. eigentliche Zählung vorgenommen worden, sondern die Regierungen Hierauf vertagt sich das Haus. find nur im allgemeinen um ihre Meinung angegangen worden.
Schluß 6 Uhr.
Aus der Frauenbewegung. Arbeiterinnen Berlins , wahret Eure Rechte!
Die Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung, die zum Schuße der Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter erlassen sind, werden vielfach seitens der Unternehmer nicht beachtet und die Rechte der Arbeiterinnen werden oft gekürzt.
Das Gesez bestimmt:
Die Arbeitszeit dauert für Arbeiterinnen über 16 Jahre von Sonn- und Festtagen mur 10 Stunden, und es muß die Arbeitsstätte an diesen Tagen bis spätestens 51/2 Uhr verlassen sein. Jugendliche Arbeiter von 14-16 Jahren dürfen täglich nur 10 Stunden mit einstündiger Mittagspause sowie je 1/ 2stündiger Frühstücks- und Vesperpause beschäftigt werden.
Vom Erlös
entfielenauf
1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899
pro 1t Kohlen. 8,33 7,57 7,55 7,66 7,70 8,31 8,91 10,07 m. Arbeiterlöhne.. 56,4 57,1 57,6 58,3 57,8 55,9 55,6 53,3 pt. Selbstfosten
außer Löhnen. 38,3 39,4 38,2 37,4 36,8 35,2 34,8 32,9, Unternehmer: gewinn 5,3 3,5 4,2 4,3 5,4 8,9 9,6 13,8"
Wie man sieht, ist der Anteil der Unternehmer ständig höher
zu gute gekommen ist.
In der deutschen amtlichen Statistit fucht man vergeblich nach solchen Feststellungen und Vergleichen; da ist es dem Tagespolitiker nur mit Hilfe komplizierter Untersuchungen möglich, einige annähernd richtige Wahrscheinlichkeitsschlüsse in dieser Richtung zu ziehen. Die deutsche Socialstatistik hat zu viel damit zu thun, den Arbeitern begreiflich zu machen, welche Wohlthaten ihnen fortwährend erwiesen werden und wie es ihnen immer besser und besser geht.
Hätte man für Deutschland solche Statistit, so würde sich übrigens höchst wahrscheinlich ergeben, daß der Anteil des Arbeiters am Produktionsertrage noch hinter dem der belgischen Kohlenarbeiter zurüdsteht, der Profit und die Ausbeutung noch größer find.
Versammlungen..
Der Verein der Bau- Anschläger hielt am 6. Januar seine Generalversammlung im Gewerkschaftshause ab. Der Borstand erftattete Bericht über seine Thätigkeit im verflossenen Jahre. Die Mitgliederzahl hat sich von 330 auf 580 Stollegen vermehrt; auch der Kassenbestand ist trop erheblicher Ausgaben von 2067. auf 9239 M. angewachsen. Die Neuwahl des Vorstands hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender: Schulz, 2. Vorsitzender: Finke, 1. Schrift führer: Graf, 2. Schriftführer: Kassubeck, 1. Kassierer: Plieth, 2. Kassierer: Leuenberg.
Auf Vorschlag des Präsidenten findet Freitag ein„ SchwerinsDas Material, das auf Grund dieser Erhebungen eingegangen iſt, tag" statt. Die Sigung beginnt 1 Uhr. Tagesordnung: 1. Antrag giebt aber schon ein vollkommen ausreichendes Bild und wie ich zu- niler( f.) betr. Abänderung des Reichs- Invaliden- Fonds- Gesezes; geworden, so daß ihnen der Hauptvorteil von der Preissteigerung gestehen muß, ein leider zum Teil recht trauriges. Diese Frage 2. Antrag Ibrecht und Genossen( Soc.) betr. Abänderung des kann jedenfalls nur gelöst werden durch ein Gesez, nicht durch Ver Gesetzes über die Gewerbegerichte in Verbindung mit ähn ordnung, weil bei einigermaßen befriedigender Lösung es lichen Anträgen der Abgg. Trimborn( C.) und Baffermann( natl.). notwendig ist, in das Recht der Familie bis zu einem gewissen Grade einzudringen. Die Kommission für Arbeiterstatistik hat die Erhebungen über Sonntagsarbeit in der Binnenschiffahrt und in Flößereibetrieben vor und es ist ihr neu übertragen, Er hebungen über die Beschäftigung der Gehilfen in Comptoiren und Fleischereigeschäften anzustellen. Die Bureaugehilfen bei Rechtsanwalten fallen nicht unter die Gewerbe- Ordnung. Diese Frage kann nur durch Gesez gelöst werden. Ich habe mich aber deswegen auch mit dem Reichs- Justizamt in Verbindung gesetzt. Es sind heute auch die Berichte der Fabrikinspektoren einer Kritik unterzogen worden. Diese sind Ihnen diesmal sämtlich im Original borgelegt worden, um der Behauptung entgegenzutreten, daß die Berichte tendenziös gefärbt seien. Da man nun hier mit der Kritit nicht einfegen fonnte, hat man die Register bemängelt. Die preußischen Register sollen bedeutend besser sein. Selbstverständlich 11 Stunden täglich, mit einstündiger Mittagspause; an Vorabenden ist es leichter für einen Einzelstaat, wo die Berichte selbst nur einmal durchgearbeitet werden ein specialisiertes Ne gister zu machen. Für das ganze Reich ist diese Arbeit sehr schwierig und außerordentlich zeitraubend. Die Bemängelung der Berichte, daß sie über die Wirkung der Beschäftigung von Kindern in gewerblichem Berufe und über die Zahl der Unfälle nicht genügend Ausfunft geben, ist nicht haltbar. Ueber die Beschäftigung von Kindern ist an sehr vielen Stellen die Rede und über Unfälle ist ca. 130 mal berichtet worden. Ich will feineswegs eine Erwägung darüber ablehnen, ob das Register in Zukunft noch übersichtlicher gemacht werden kann. Jetzt ist die Herstellung der 141 Seiten schon sehr zeitraubend; hätten wir es noch komplizierter machen wollen, dann wäre es wohl bis heute nicht fertig geworden. Ich meine aber, daß wir mit dem jezigen Register auskommen können. Abg. Molkenbuhr hat mich gefragt, wie es mit der Krankenversicherung steht. Ich verfichere ihm, daß mir die Förderung dieser Reform ganz außerordentlich am Herzen liegt. Aber in Bezug auf die Krankenkassen ist das Reichs amt des Jnnern und der Reichskanzler den Einzelstaaten gegenüber in einer ganz andern Lage als bei dem Invaliden- und Unfallgesetz. Bei diesem hat das Reich eigne Organe, bei der Krankenversicherung liegt die Ausführung ganz in den Händen der Einzelstaaten. Die Erhebungen der Einzelstaaten sind noch nicht abgeschlossen. Wir haben von ihnen noch keinen Bericht. Es ist deshalb ganz aus: vorrichtungen, Maschinen und Gerätschaften find so einzurichten und geschloffen, daß die Krantentaffen- Reform noch in dieser Seffion tommt, aber hoffentlich kann die auch von mir dringend gewünschte Novelle in der nächsten Session vorgelegt Die Durchschnittsheuer beruht auf den allersorgfältigsten Erwägungen, sie kann aber doch nur nach dem thatsächlichen EinDas tommen, nicht nach dem Alter des Manns berechnet werden. Material über den Unfall des„ Lesbos " habe ich leider nicht hier, ich werde später darauf zurückkommen.
werden.
Geh. Rat Werner:
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Kündigungen und Entlassungen. Gründe für sofortiges Verlaffen der Arbeit sind z. B. Unsittliche Angriffe der Unternehmer oder ihrer Vertreter, Thätlichkeiten, grobe Beleidigungen, un regelmäßige Lohnzahlung, bei Accordarbeit nicht ausreichende Beschäftigung usw.
Die Kündigungsfrist ist eine 14 tägige; sie kann durch gegen Wenn Kündigungsſeitige Vereinbarung ausgeschloffen werden. fristen bestehen, müssen sie für beide Teile gleich sein. Ausstellung von Zeugnissen. Die Arbeiterin hat das Recht, ein Zeugnis über Art und Dauer ihrer Beschäftigung zu verlangen; besondere Merkmale, welche die Schädigung der Arbeiterin zur Folge haben tönnen, sind ungefeßlich und sind zurückzuweisen.
Charlottenburg . Die Filiale der Vereinigung der Maler, Ladierer, Anstreicher, Tüncher und Weißbinder Deutschlands " hielt am 9. Januar bei Leder ihre regelmäßige Generalversammlung, die sich eines guten Besuchs erfreute, ab. Nachdem der Kassierer Mazke den Rassenbericht vom 4. Quartal vorigen Jahres gegeben, berichtete der Vorfigende über die Arbeiten des Vorstands, die sich als sehr umfangreiche bezeichnen lassen. Damit steht im In engen Zusammenhang das Steigen der Mitgliederzahl. die Filial Verwaltung wurden gewählt: Flemming als Be vollmächtigter, Lüde als Beisiger, Mazzle als Rassierer und Röbel Strafgelder. Bestimmungen über Lohnabzüge in Form von als Schriftführer. Zu Revisoren wurden Rensch und Hermann er Strafgeldern müssen in der Fabrikordnung, die sichtbar aushängen nannt. Aus dem Bericht des Bibliothekars ist zu entnehmen, daß muß, bekannt gegeben sein. Die Verhängung jeder Strafe muß der sich das Lefebedürfnis gegenüber früheren Jahren bedeutend gehoben hat. Die Wahl des Bibliothekars fiel wieder auf Scheuerbrandt. Arbeiterin ohne Berzug mitgeteilt werden. Hygienische und Schuhmaßregeln. Arbeitsräume, Betriebs- Unter Punkt Vereinsangelegenheiten" machte Flemming auf die hygienischen Vortragskurse, die jeden Dienstag in der Aula des zu unterhalten, daß die Arbeiterinnen gegen Gefahren für Leben Realgymnasiums, Schloßstraße 27, und jeden Freitag in der und Gesundheit geschützt sind. Es ist für genügend Licht, reine gute Aula der Gemeindeschule, Göthestr. 22, stattfinden, aufmerksam und Luft, Beseitigung von Staub und Abfällen zu sorgen; ebenso find bat, diesen Kursen durch zahlreichen Besuch die nötige Beachtung zu Schutzvorrichtungen an Maschinen anzubringen. In Anlagen, deren schenken. Hierauf wurde beschlossen, pro Mitglied im Jahr der Betrieb es mit sich bringt, daß die Arbeiterinnen sich umkleiden und Gewerkschaftskommission 20 Pf. zuzusteuern und ferner der Bibliothet nach der Arbeit reinigen, müssen ausreichende, für beide Geschlechter drei wertvolle Bücher einzuverleiben. getrennte Ankleide und Waschräume vorhanden sein. Bedürfnisanstalten müssen in genügender Bahl vorhanden und so eingerichtet sein, daß Sitte und Anstand nicht verlegt werden.
Arbeiterinnen, achtet darauf, daß diese zu Eurem Schuße er laffenen gefeglichen Bestimmungen durchgeführt und innegehalten werden.
Wohl hat man dem Drängen der Arbeiterschaft auf Anstellung weiblicher Gewerbe- Inspektoren insoweit Rechnung getragen, daß man für Berlin eine weibliche Assistentin anstellte.
Damit allein sind unsre Forderungen jedoch nicht erfüllt. Auch dürfen wir uns nicht der Hoffnung hingeben, daß durch diese Anstellung die Aufnahme von Beschwerden in einer solchen Weise vor sich gehen wird, wie es notwendig wäre.
Wir weisen darum von neuem darauf hin, daß nachstehende Bersonen bereit sind, um es den Arbeiterinnen zu ermöglichen, ohne Nachteile für ihre Existenz auf Beseitigung der Mißstände in den Arbeitsstätten hinzuwirken, wahrheitsgetreue Beschwerden entgegen zunehmen und für schleunigste Abhilfe Sorge zu tragen. Die Namen der Beschwerdeführer werden ftreng geheim gehalten!
Zu meiner Freude kann ich mitteilen, daß für die DurchschnittsHeuer fast in allen Klassen eine Erhöhung stattfinden mußte und gerade in den unteren Klassen mit Ausnahme der Klaffen 8 und 9 ist die Erhöhung eine ganz beträchtliche, so bei der Klaffe 6 10 Broz., bei der Klasse 5 13 Proz.. bei Stlaffe 7 sogar 20 Proz. Eine Herabfegung hat nur in drei klassen stattfinden müssen. In der Offizierstlasse 2b, wo die Herabsetzung eine sehr geringfügige ist und in den Klaffen 8 und 9. Ich gebe zu, daß diese Herabsetzung für die in diese Klaffen gehörenden Leute sehr betrüblich ist, aber gegen die Ergebnisse der Statistit tonnten wir nicht an. Eine thatsächliche Verminderung ihrer bisherigen Bezüge findet durch die Herabsetzung nicht da bei der Durchschnittsberechnung jetzt eine höhere statt, Die Neuklaffifi Wochenzahl angenommen wird, als bisher. zierung der Seeleute ist, wie regierungsseitig in der Kommission für die Seemanns Ordnung mitgeteilt wurde, in An Die Frl. Baader, Großgörschenstraße 38, zweiter of II. Frau griff genommen worden. Mehr konnte nicht gesagt werden. Berechnung der Durchschnittsheuer kann nach dem Princip der Neu- Bauschte, Rostockerstr. 47, Hof II. Frau Dr. Weyl, LothringerKlassifizierung erst erfolgen, wenn statistische Erhebungen über straße 67, I. Frau Jung, Fichteftraße 25, Hof II. Frau Luz, drei Jahre vorliegen und bearbeitet sind. Dann erst tann die Waterloo- Ufer 9, im Laden. Frau Mesh, Lhchenerstr. 3, linter neue Klasseneinteilung für die Berechnung der Durchschnittsheuer er- Aufg. IV. Frau Ties, Blumenstr. 63, I rechts. Frau Sprung, folgen. Jegt mußten wir noch an der alten Klaffeneinteilung feft- Engel- Ufer 4a, 2. Sof II. Sprechzeit jeden Mittwochabend von 7-9 Uhr. halten, obwohl wir erkannt haben, daß sie in vielen Punkten nicht Gewerkschaftsbureau, im Gewerkschaftshause, Engelzutreffend ist. Herr Molkenbuhr hat sich darüber beschwert, daß Seeleute in eine Lohnklasse zusammengefaßt worden sind, die nicht Ufer 15, I., Zimmer 8. Vorm. 9-1 und nachm. 6-8 Uhr. Die Gewerbe- Inspektorin Fräulein Reichelt, dazu gehören. Das läßt sich aber nicht anders machen. Es wäre eine ungeheure technische Arbeit, für etwa 120 Kategorien Seeleute die Georgenkirchplatz 22, ist jeden Donnerstag von 7-8 Uhr abends und Durchschnittsheuer zu berechnen. Sobald für jede einzelne Kategorie jeden ersten Sonntag im Monat von 9-10 Uhr vormittags zu die Durchschnittsheuer durch die statistischen Erhebungen festgestellt fprechen, ist, werden die einzelnen Kategorien in eine Klasse vereinigt, die ungefähr dieselbe Heuer haben.
Das Verkehrslokal befindet sich im Restaurant Karl Betrid, Göthe- und Sesenheimerstraßen- Ede, und sind dortselbst die Staffenund Zahlstunden jeden Mittwoch- und Sonnabendabend von 1/28 bis 1/210 Uhr.
In Neuenhagen , wo bisher eine Zahlstelle des focialdemo fratischen Vereins in Rummelsburg bestand, erfolgte am 6. d. M. in einer für diesen Ort besonders einberufenen Versammlung die Gründung eines socialdemokratischen Arbeitervereins. Mit der Leitung des Vereins wurden die Parteigenoffen Brettschneider, Bürger, Schmäcke, Göken und Deder betraut. Die Sigungen des Vereins werden regelmäßig jeden Sonntag nach dem ersten im Monat, nachmittags 4 Uhr stattfinden.
Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metallarbeiter ( E. S. 29, Hamburg ). Sonnabend, den 12. Januar, abends 8 Uhr, im Lokal des Kollegen R. Müller, Türrschmidstr. 37, Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. Kaffenbericht. 2. Lokalfrage. 3. Interne Kaffen- Angelegen heiten. Sonnabend, den 19. Januar, bei Witwe Schonert, Neu- Seeland in Stralau großer Wiener Maskenball. An diesem Abend bleibt die Zahlftelle gefchloffen. Im Socialwissenschaftlichen Studentenverein spricht am Freitag abend 1/29 Uhr Profeffor Quidde aus München über„ bie fociale und allgemeine Bedeutung der Friedensfrage". Gäste find herzlich willkommen.
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Briefkasten der Redaktion.
Wir bitten bei jeder Anfrage eine Chiffre( zwei Buchstaben oder eine Zahl) anzugeben, unter der die Antwort erteilt werden soll, und die letzte Abonnements quittung beizulegen. Fragen ohne folche werden nicht beant wortet und schriftliche Antwort wird nicht erteilt. Die juristische Sprechfinube findet Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 7-9 Uhr abends statt.
Effen, W. 5. Wiederholen Sie Ihre Frage. Wir können nicht alle Brieftaften- Anfragen im Gedächtnis behalten. Tegelerstraße, W. p. 1. Ihnen steht ein Anspruch auf 14tägigen Lohn zu; zuständig ist in Ihrem Fall das Amtsgericht, weil die Apotheken