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Nr. 12. 18. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstag, 15. Januar 1901.

Der Prozeß gegen Frl. Platho und Herrn Arndt

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Lokales.

Der alte Holdheim von der hiesigen Volts- 8eitung"

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Dr. Romen vor den Machinationen gewarnt, die im Gange seien, um Sternberg frei zu bekommen und ihn, den Dr. Nomen, zu beseitigen. Eine verwitwete Regierungsrätin hat bereits den Ober­wegen Beleidigung des Oberstaatsanwalts Dr. Isenbiel, welcher staatsanwalt Dr. Jfenbiel, der in dieser Sache Ihr Gegner ist, gewonnen gestern vor der siebenten Strafkammer des Landgerichts I zur Ver- und dieser ist bereits vor dem Termin am Reichsgericht nach Leipzig ist. wie dies Blatt mitteilt, gestern im Alter von 76 Jahren ge­handlung gelangte, hatte einen kolossalen Menschenandrang nach gereift." Der Angeklagte erklärt dies dahin, daß er von der vollen storben. Mit Holdheim ist einer der lautersten und opfermütigsten dem fleinen Sigungszimmer der Straftammer verursacht. Der Wahrheit der ihm von dem Fräulein Blatho gemachten Mitteilungen Charaktere aus der bürgerlichen Journalistik dahingegangen. Zweis Zuschauerraum war im Nu gefüllt und die Gerichtsdiener hatten überzeugt gewesen sei und da er sich von der ganzen Sache zurück- undfünfzig Jahre hat der tapfere Kämpfer dem Blatte angehört, in schwere Arbeit, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Den Vorsitz gezogen hatte, habe er den dringenden Wunsch gehabt, den dessen Redaktion er seit der Gründung am 1. April 1849 thätig führt Landgerichtsdirektor Voigt, die Anklage vertritt Staats- Staatsanwalt Dr. Romen von den Vorkommnissen in Kenntnis war. Als Dreiundzwanzigjähriger jah ihn bie März anwaltschaftsrat Dr. Eger, als Verteidiger find die Rechtsanwalte zu setzen. Der Vorsitzende meint, daß der Angeklagte bewegung auf den Barrikaden Berlins ; er gehörte zu Morris und Dr. Hahn Charlottenburg zur Stelle. Auf doch ein doppeltes Spiel getrieben zu haben scheine und es fast denen, die am 19. März als Gefangene nach Spandau der Anklagebank hatten Play zu nehmen: 1. Fräulein so aussehe, als ob der Angeklagte aus Aerger über den geführt wurden. Aber auch als Redacteur hat Holdheim tapfer Harries Platho, 36 Jahre alt, evangelischer Konfession; ihm entgangenen Gewinn gehandelt habe. 2. der Grundstücksmakler Hugo Arndt, 39 Jahre alt, evangelischer Auf weiteren Vorhalt erkennt der Angeklagte Arndt auch ein feinen Mann gestanden; mehr als fünfzigmal hatte er vor Gericht Konfession. Unter den vorgeladenen Zeugen befinden sich Ober- die ganzen angeblich vorgekommenen Beeinflussungsversuche und zu erscheinen und etwa fünfundzwanzigmal ist er zu Freiheitsstrafen staatsanwalt Dr. Isenbiel, Staatsanwaltschaftsrat Dr. Romen, Machinationen zusammenfassendes Schriftstück als von ihm ge- verurteilt worden. Das sind Lorbeeren, deren heutigen Tags, von Landgerichtsdirektor Müller, Landgerichtsrat Kämpfe, Schutz- schrieben an. Er ist damit zunächst zum potheinst@ sling ganz seltenen Ausnahmen abgesehen, sich nur noch Socialdemokraten mann Stierstädter, Kriminalkommissar Thiel, Rechtsanwalt ,, Vorwärts" gegangen. rühmen können. Am 1. April 1899 feierte Holdheim unter vielen Dr. Werthauer, Staatsanwalt Braut, Zeitungsverleger und Er habe denselben erproben(!) wollen, ob er nicht nur und wohlverdienten Ehrungen sein fünfzigjähriges Arbeitsjubiläum Redacteur Bruhn, Bantier Friz Behrens, Gerichtsphyfitus Beamte beschuldigen, sondern auch Beamte in Schutz nehmen in der Bolts- Zeitung". Nun ist er dahingegangen, ein waderer Dr. Störmer, verwitwete Frau Regierungsrätin v. Gräfe fönne. Der Redacteur des Vorwärts" habe, nachdem er diesem Mann, ein tapferer Werfechter des demokratischen Gedankens. Sein geb. Löwenthal und Frau verwitwete Sanitätsrat Pfeffer. mündlich über die Dinge Mitteilungen gemacht, gesagt, die Dinge Andenken wird auch von uns in Ehren gehalten werden. Fräulein Platho wird in einem Fall, Herr Arndt in 3 Fällen feien ja allerdings haarsträubend, und wenn er die volle Ver­der Beleidigung des Oberstaatsanwalts Dr. Jfenbiel nach§187 bezw. 186 antwortung übernehmen wolle, solle er die Sache zu Papier bringen. Hohenzollern Festspiele für Arbeiter. Unter Patrioten ist Str.-G.-B. beschuldigt. Die Angell. Platho erklärt auf Befragen Er sei dann am zweitfolgenden Tage mit dem Schriftstück zum es eine ausgemachte Sache, daß der Umsturz auch in solchen Streifen des Vorsitzenden: Sie betreibe seit Jahren Unter den Linden 16 Vorwärts" gegangen, habe aber einen andren Redacteur dort an- feine stillen Anhänger und Förderer hat, die durch ihre Stellung an ein Bank- und Kommissionsgeschäft und sei mit dem Angeklagten getroffen und diesem das Schriftstück übergeben.- Präs.: Sie sich vor allen staatsfeindlichen Tendenzen immunisiert sein sollten. geschäftlich bekannt. Sie kenne Sternberg und da dieser nach seiner haben dem Redacteur des Vorwärts" ausdrücklich gefagt: Sie Fast muß man an die Richtigkeit dieses Verdachts glauben, Berurteilung ihr leid gethan und sie ihm Dank schulde, habe sie den könnten nicht glauben, daß Dr. Isenbiel die Richter in Leipzig be- wenn man von der neuesten Verekelung des Patriotismus Plan gefaßt, alles zu thun, um dessen einflußt habe trotzdem haben Sie ihm ein Schriftstid vernimmt. Wird da im Neuen königlichen Opern- Theater von Begnadigung herbeizuführen. übergeben, in welchem klipp und klar steht, daß Dr. Jfenbiel Dilettanten ein Hohenzollern - Festspiel gegeben, das in Sie habe fich deshalb mit Herrn Arndt in Verbindung gesetzt, es gethan habe. Angetlagter: Ich habe gesagt, daß der gutgesinnten Presse mit Bedauern als gehaltlos und des er der mit dem Bankier Fritz Behrens bekannt war und gesagt habe, ich die Sache für ganz ungeheuerlich halte und wollte dem bebenden Moments der Zweijahrhundertfeier, mit dem Preußen daß dieser mit vornehmen Kreisen Berührung habe. Sie habe Herrn Dr. Isenbiel Gelegenheit geben, sich gegen die im stillen ver- am 18. Januar bedacht wird, recht wenig würdig bezeichnet Arndt gesagt, er solle Herrn Behrens für ein Gnadengejuch zu ge- breiteten Beschuldigungen zu rehabilitieren. Präj.: Für die worden ist. Bombastische, ordensschielende Gelegenheitsarbeit, die winnen fuchen; Sternberg würde für eine wohlthätige Stiftung Berbreitung dieser ungeheuren Beschuldigungen haben Sie selbst mit den Zweden des Theaters nichts gemein hat und ganz danach 500 000 M. geben und beim Gelingen des Gnadengefuchs 50 000 m. bestens besorgt, obgleich der Redacteur des Vorwärts" Ihnen Ihr angethan ist, selbst aufrichtige Patrioten melancholisch zu stimmen. bewilligen, welche Summe sie sich mit Herrn Arndt teilen wollte. Striptum zurückgeschickt und Sie auf den richtigen Weg ver Die ganze Sache sei nicht zur Ausführung gekommen und nicht über wiefen hatte, indem er Ihnen fagte, Sie sollten sich an den das Stadium eines Entwurfs zu einem Begnadigungsgesuch hinaus- Borsige den der Straftammer Landgerichtsdirektor Müller wenden. gekommen. Dieser Entwurf sei wahrscheinlich im Bureau des Statt dessen haben Sie das Schriftstück nach der Rechtsanwalts Dr. Werthauer hergestellt worden. Letztere habe sich Staatsbürger- Zeitung" ihr gegenüber ablehnend gegen ein Gnadengefuch verhalten, getragen und es dort veröffentlichen lassen. ebenso dem Angeklagten Arndt gegenüber, als dieser selbst mit Als erster Zeuge wird der Redacteur und Verleger der Staats- gebildete Macht dazu benußen, an die für sie Mehrwert schaffenden Dr. Berthauer in Verbindung trat. Als Herr Arndt von Dr. Werthauer bürger Zeitung", fam, habe er sich darüber beklagt, daß dieser nichts von dem Gnaden­gesuch wissen und

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Wilhelm Bruhn ,

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Nun scheint es, daß, was ja zu begreifen ist, der Besuch dieses seit gut acht Tagen wiederholten Festspiels zu wünschen übrig läßt, und da ist nun die Leitung auf den unheilvollen Gedanken ge tommen, das Berliner Unternehmertum mobil zu machen. Nicht daß dieses selber das Opfer auf sich nehmen sollte, sich ein paar Stunden im Parkett zu mopsen. Bewahre. Wohl aber haben die Festspiel­förderer von Arbeitgebern" gehört, die ihre wirkliche oder ein­Arbeiter die Pastor Hüllesche Verleumdungslektüre und ähnliches Zeug zu verteilen. Da ging nun von einem Ehrenkomitee der hiesigen Arbeitgeberschaft gestern folgendes Schreiben aus:

Ew. Hochwohlgeboren teilen wir im Namen unsres Ehren­tomitees mit, daß eine Verfügung ergangen ist, Ar­beitern und Angestellten größerer Betriebe Preis ermäßigungen auf allen Pläßen unter drei Mark zu ge­währen. Wir bitten, davon Gebrauch zu machen und im Inter esse der Sache Ihrer Einflußsphäre unsre Veranstaltung zu erschließen.

vernommen. Derselbe bekundet: Bei der Uebergabe des Manuskripts wahrscheinlich das Geld selbst verdienen wolle.' habe Arndt nur gesagt, daß er die Thatsachen bezüglich des Ober­Arndt habe ihr hierbei nichts davon mitgeteilt, daß staatsanwalts Dr. Jfenbiel von Frl. Platho habe, er habe aber nicht Dr. Werthauer bei dieser Rücksprache vom Reichsgericht gesprochen gesagt, ob er dies selbst glaube oder nicht glaube. Vor Veröffentlichung habe. Die Angeklagte giebt ferner giebt ferner zu, daß fie vielleicht des Artikels sei dieser Herrn Arndt vorgelesen worden und er habe davon gesprochen habe, daß sie mit der dem Staatsanwalt sich mit der Form des Artikels einverstanden erklärt. Arndt Dr. Jfenbiel bekannten Frau v. Gräfe über Sternberg gesprochen habe gesagt, er habe sich zunächst an den Vorwärts" gewandt habe, sie bestreitet aber entschieden, daß sie sich wegen der Be- und sei dort abgewiesen worden; er habe hinzugesetzt: er habe den gnadigung der Beihilfe der Frau v. Gräfe bedienen wollte. Deren Eindruck gehabt, daß dies nur geschehen sei, weil es sich hier um Die Preise für die minderwertigen Pläge sind denn auch recht ablehnendes Verhalten bei einer Unterhaltung über die Sternberg- Angriffe gegen Juden, den Dr. Werthauer 2c. handelte! niedrig bemessen; sie gehen von einer Mark bis zu 25 Pf. Herunter. Affaire habe ihr gezeigt, daß daran nicht zu denken sei. Die An Der Zeuge bekundet ferner: Arndt habe ihm gesagt, er Trogdem glauben wir, daß sogar solche Unternehmer, die getlagte erkennt einen an Arndt gerichteten Brief als von ihrer habe sich mit anonymen Briefen ant Dr. Romen 11. a. es sich sonst nicht verkneifen können, ihre Arbeiter zu bevormunden, Hand geschrieben an, in welchem es ungfähr heißt: Können gewandt, weil er sehe, daß zu Unrecht alles mögliche gegen das Angebot als unprofitabel zurückweisen. Der Patriotismus, Sie ermitteln, ob Herr F. B. die Mitglieder des Straffenats Herrn Stierstädter ausgespielt werde. Als der Zeuge dann worunter natürlich die Anpreifung der heute noch bestehenden Staats­des Reichsgerichts tennt und mir Empfehlungen mitgeben kann? Arndt die Frage vorgelegt, warum er sich denn nicht an das Gericht Ich will hinüber fahren und soll für die Reise noch 2 Mille be- wende, habe dieser gesagt, er wünsche nicht, daß sein Name dabei tommen. Die Angeklagte nimmt an, daß dieser Brief von ihr auf bekannt werde. Veranlassung von Arndt geschrieben sei. Letzterer habe den Brief vielleicht Herrn Behrens vorlegen wollen, um diesem zu zeigen, daß man mit der Sache wirklich Ernst mache. Ihr habe niemand 2000 M. für eine Reise nach Leipzig zugesichert. Auf direktes Befragen des Borsigenden erklärt die Angeklagte: Sie habe mit Frau v. Gräfe nie über Schritte gesprochen, die diese zu Gunsten einer Begnadigung Sternbergs bei dem Oberstaatsanivalt Dr. Jfenbiel unternehmen solle, fie habe auch nie gehört, daß Frau v. Gräfe mit Dr. Isenbicl in dieser Sache gesprochen habe, nehme es auch nicht an. Es folgt die Vernehmung des

Augeklagten Arndt.

Zeugin Frau verw. Regierungsrätin v. Gräfe: Fräul. Platho habe an sie niemals das Ansinnen gestellt, auf Dr. Jfenbiel ein­zuwirken, sie würde auch nicht gewagt haben, ihr Geld anzubieten. Zeuge Bankier Fris Behrens fann sich absolut nicht er­innern, daß irgendwie Frl. Platho von ihm Empfehlungen an den Oberstaatsanwalt Dr. Wachler und den Oberstaatsanwalt Dr. Jsen­biel erbeten habe.

Staatsanwaltschafts- Rat Dr. Rom en bekundet auf Befragen des Vorsitzenden, daß es selbstverständlich ein ganz blödsinniges und wahnwißiges Hirngespinst sei, wenn irgend jemand behaupte, daß er feine Berufung in das Kriegsministerium Herrn Sternberg zu ver­banken habe.

und Gesellschaftsordnung zu verstehen ist, ist ein schönes Ding, wo Zuchthausturs und Arbeiterfnebelung unter seiner Firma besorgt werden. Was nüßt aber der Patriotismus, der die Arbeiter drei Stunden lang zum Langweilen verdammt und sie dadurch am Ende gar auf profitfeindliche Gedanken bringt?

Den schieß ich einfach tot! In der dritten Vorschulklasse eines Gymnasiums müssen die 6 und 7jährigen Buben zum 18. Januar folgendes Gedicht auswendig lernen:

Der kleine Patriot. In jeder Hütte, jedem Haus Sah hängen ich ein Bild, Es sah so gut und freundlich aus, So kühn und doch so mild.

Ich hab' die Leute nicht gefragt, Stief teinen erst herein.

Mir hat das Herz es gleich gesagt: Das muß der Kaiser sein:

daß ihm der Besuch des Angeklagten Arndt vollständig aus seinem Der folgende Zeuge, Rechtsanwalt Dr. Werthauer, erklärt, Gedächtnisse entschwunden war und erst durch den Artikel in der Staatsbürger- Beitung" wieder in seiner Erinnerung wachgerufen worden sei. Wenn der Angeklagte Arndt behaupte, er habe ihm Momen forgen, wenn er sich so hoher Beziehungen erfreue", so müsse gesagt, Arndt solle doch für eine Versetzung des Staatsanwalts ber er erklären, daß dies entweder eine bösartige Verleumdung seiner Person, oder auf einen mangelhaften Intellekt des Arndt zurück- ihn Den spieß ich einfach tot. zuführen sei. Eine derartige Redensart tönne er garnicht gethan haben.

Denn ich, bin ich auch jung und flein, Hab' doch den Kaiser lieb, Und wenn ich erst Soldat werd' sein, Dann üb' ich Schuß und Hieb; Und wer dem Kaiser etwas thut,

Bis dahin nimm ihn Gott in Hut Dann hat es keine Not.

Derselbe giebt zu, daß er seit Jahren mit Frl. Platho in Ges schäftsverbindung gestanden habe. Das Fräulein habe zuerst über Sternberg zu ihm gesprochen und sein Interesse für die Sache erregt. Schon bevor er den Namen des Herrn Behrens genannt, habe Fri. Platho denselben erwähnt. Sie habe auch vorgeschlagen, den Herrn Behrens in Anspruch zu nehmen. Der Angeklagte Arndt erzählt dann, daß er zu Herrn Behrens gegangen sei und ihn gebeten habe, sich für Sternbergs Begnadigung zu wenden. Herr Behrens habe erwidert, daß er nur dann für Sternberg sich verwenden würde, wenn er die Gewähr habe, daß Sternberg durch sein Vorleben und seine Ver­gangenheit eine solche Empfehlung verdiene. Er selbst, Es wird darauf der Redacteur Wetter vom Vorwärts" Behrens, wolle ja teinen Pfennig für seine Be Bu gleicher Zeit lernten die Jungen in der Religionsstunde das mühungen haben, aber es wäre ihm keineswegs unangenehm, daktion einen Besuch abgestattet und ihm die Mitteilungen mündlich den Eltern haben, die es dulden müssen, daß die unreifen Köpfe der bernommen. Er bekundet, daß Arndt ihm eines Tags in der Re- fünfte Gebot: Du sollst nicht töten". Man tann Mitleid mit wenn ihm zu wohlthätigen 8weden 500 000 Mart zur gemacht habe, die gleichzeitig den Anhalt eines von Arndt verfaßten armen Kinder mit solchen patriotischen Anschauungen und unlösbaren Verfügung gestellt wurden. Frl. Blatho habe zuerst da- Manuskript bildeten. Der Beuge habe das Schriftstück mit nach Widersprüchen angefüllt werden. von gesprochen, daß auch er, Arndt, etwas für seine Mühewaltung Hause genommen und dort gelesen. Als der Angeklagte am folgenden haben müsse und 30 000 m. vorgeschlagen. Er habe gefragt: Goll ich die allein haben?", worauf Frl. Platho erwidert habe, daß Tage wieder erschienen sei, habe ihm der Zeuge das Schrifftück mit fie die Hälfte davon haben müsse.. Darauf habe er denn dem Rate zurückgegeben, er möge es dem Vorsitzenden des borgeschlagen, daß fie 50 000 m. fordern solle, es erhalte jeder dann Sternberg- Prozesses, Landgerichtsdirektor Müller zur Verfügung stellen. Der

25 000 m.

Abhandeln

Staatsanwalt

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Der Oberpräsident der Provinz Brandenburg hat die von den beiden städtischen Körperschaften beschlossene Festsetzung eines Ge­halts von 12 000 m. für die vom 1. Januar ds. Js. ab valante Stadt Schulratsstelle genehmigt. Für diese vom Magiftrat ausgeschriebene Stelle haben sich 20 Bewerber gemeldet. Wer von diesen die besten Aussichten hat, läßt sich heute noch gar nicht vor­berjagen. Für die später zum 1. April d. J. frei werdende Stadt­Stadtv. Gerstenberg die besten Aussichten haben, gewählt zu Schulratsstelle foll, einer offiziösen Meldung zufolge, der Direktor Stadtv. Gerstenberg die besten Aussichten haben, gewählt zu

werden.

tönne man sich immer noch etwas lassen. Frl. Platho habe dann den Entwurf des Begnadigungsgesuchs selbst zu Herrn beantragt gegen die Angeklagte Platho bier Monate Ge­habe dann den Entwurf des Begnadigungsgesuchs selbst zu Herrn fängnis, gegen Arndt wegen des anonymen Briefs an Herrn Behrens gebracht, dieser habe aber, wahrscheinlich auf Grund der fängnis, gegen Arndt wegen des anonymen Briefs an Herrn eingezogenen Erfundigungen, die Sache auf sich beruhen lassen. Nach- b. Trescow vier Monate, wegen des Briefs an Dr. Romen fünf dem dieser Versuch gescheitert sei, habe Frl. Platho erzählt, daß ihr Gesamtstrafe von einem Jahr Gefängnis. Sollte der Gerichts- Gaswerte, durch die der Verwaltungs- Direktor nach der technischen Monate, wegen des veröffentlichten Artikels acht Monate und eine gegenüber eine Frau v. Gräfe wohne, die im Haufe des Oberhof wider Erwarten mur 186 annehmen, so beantrage er gegen Seite hin entlastet werden soll, ist jetzt ausgearbeitet, bom Magiftrat Eine neue Geschäftsanweisung für die Direktion der städtischen Staatsanwalts Dr. Isenbiel verkehre, vielleicht ließe sich durch diese Arndt neun Monate Gefängnis. § Dame etwas erreichen. Frl. Platho sei zunächst zum Dr. Werthauer gegangen, um mit ihm betreffs des Begnadigungsgesuchs Rücksprache Die Verteidiger plädieren auf Freisprechung der

Angeklagten.

Nach kurzer Beratung fällte der

Gerichtshof

genehmigt und wird den Stadtverordneten zur Annahme überreicht und empfohlen werden.

Der Magistrat ersucht die Stadtverordneten- Versammlung um ihre Zustimmung, daß das Unternehmen der Bespannung, Bedienung und Unterhaltung der städtischen Kehrmaschinen an die Unternehmer

zu nehmen. Sie sei zurückgekommen mit der furzen Erklärung, daß Dr. Werthauer ihn selbst sprechen wolle. Er sei zu ihm gegangen und habe von Dr. W. gehört, daß ihm an einer Begnadigung gar nichts gelegen fei, er wolle lieber die Revision abwarten. folgendes Erkenntnis: In Bezug auf die Angeklagte Platho A. Brehme und Gebr. Krause für die Zeit vom 1. April 1901 bis Dr. Berhauer habe im Laufe des Gesprächs gesagt, daß sein.( des sei festgestellt, daß sie wußte, daß die ihr benachbart 81. März 1904 gegen eine Entschädigung von 7,45 M. für je eine fei" Angeklagten) Gewährsmann, wenn er so hohe Beziehungen habe, wohnende Frau bon Gräfe mit dem Oberstaatsanwalt Maschine und Tag vergeben wird. Bisher war dem Unternehmer vielleicht den Oberstaatsanwalten Dr. Isenbiel und achler Dr. Jienbiel bekannt sei; gegen sie spreche auch der näher treten und ihnen nahe legen tönne, daß Sternberg ein Brief, den sie an Arndt geschrieben. Hier handele es sich aber um mit den Gebr. Strause, Rottbuser Dammi 88, zu den Mindestfordernden A. Brehme, Schulstraße, das Unternehmen übertragen worden, der Opfer von Intriguen sei; eventuell würde auch schon viel die Behauptung, daß Dr. Jfenbiel nach Leipzig gefahren sei und die gehörte. gewonnen fein, wenn der Staatsanwaltschaftsrat Reichsgerichtsräte beeinflußt habe. In dieser Beziehung werde sie Dr. Romen nichts mehr bei der Sache zu thun nur durch Arndt belastet und der Gerichtshof habe es vorgezogen, fie richtung eines städtischen Amts zur Untersuchung von Der Ausschuß zur Vorberatung einer Vorlage über die Er­habe. Der Angeklagte Arndt bekundet weiter: dem Dr. Werthauer gesagt, daß sein Gewährsmann sich auf solche Arndt habe der Gerichtshof auf eine Gesamtstrafe von 9 Monaten Nahrungs- und Genußmitteln sowie Gebrauchs­Dinge nicht einlassen würde. Am nächsten Tage habe er dem Fr. Gefängniß erkannt. Wenn die Behauptungen auch außerordentlich gegenständen hat beschlossen, die vom Magistrat vorgelegte Bau­Blatho dies mitgeteilt und diese habe gesagt: na, fie möchte vielleicht fraß, dumm und thöricht gewesen, so habe der Gerichtshof doch nicht flizze den Stadtverordneten nicht zu empfehlen und somit folgenden doch den Versuch machen, Herrn Behrens die Sache vorzustellen. angenommen, daß sie wider besseres Wissen aufgestellt worden und Beschluß zu fassen: Die Versammlung erklärt sich damit einvers Gie feien dann beide zu Herrn Behrens gegangen nur§ 186 in Anwendung gebracht. Des Schuß des§ 193 stehe dem standen, daß das zwischen der Fischerstraße, am Mühlendamm und und Frl. Platho Platho habe ihm die fie nicht von ihm Empfehlungskarten haben könne, um Be- der Gerichtshof erwogen, daß der Angeklagte aus den schäbigsten va che zur Erbauung eines städtischen Amts für die Untersuchung Bitte vorgetragen, ob Angeklagten nicht zur Seite. Bei der Abmessung der Strafe habe der Fischerbrücke belegene Grundstück neben der Feuer­ziehungen zu den Herren Oberstaatsanwalten Dr. Wachler und Motiven gehandelt habe. Mit dem Gold habe er angefangen und von Nahrungs- und Genußmitteln sowie Gebrauchsgegenständen ver­Dr. Jienbiel herzustellen. Der Angeklagte Arndt giebt auf Bor - mit der Rache habe er aufgehört. ad halt zu, daß er einen anonymen Brief, den seine Frau geschrieben,

an den Staatsanwaltschaftsrat Romen gerichtet habe. Darin wird.

adels

wendet werde.

Als Zeitpunkt für die Uebernahme des Kaiser und Kaiserin Friedrich- Krankenhauses in städtische Verwaltung war

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