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bank, die vor wenigen Monaten mit dem Titel einer Hofbank der wesen, aber nicht aus Gescheitheit, sondern aus Aufrichtigkeit. Wir derartigen Verstoß die Verbannung feht. Freilich verlangte er nicht die Anwendung dieser Strafe, wohl aber forderte er mit Saiferin begnadet wurde, ist ebenfalls mit einer Tochter haben bereits am 26. Oftober geschrieben: diskreter Geburt behaftet und hat dieses Früchtchen mit So ist Graf Posadowsky für uns unentbehrlich als Recht den Ministerpräsidenten auf, den päpstlichen Brief gebührend von ihr beliehenen Grundstücken ausgestattet. Der Ableger heißt: Immo  - der Erfahrene in den Mysterien der Politik, der allein im zurüdzuweisen.

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In seiner Antwort fand mun Waldeck Rousseau   nicht nur fein bilien- Verkehrsbank und ist, ganz wie die Sanden  - Sprößlinge, vom stande ist, unsre Wißbegier vollständig zu befriedigen: was damaligen Direktor der Pommerschen   Hypothekenbaut begründet. to sten die auf Privatbestellung gearbeiteten Geseze?" Wort der Abweisung, sondern er sprach sogar von den nüglichen Das Aktienkapital beträgt zwar nur 500 000 M., die Schulden aber lud am 28. Oktober wiederholten wir den Wunsch: Es ist mir zu Ratschlägen" des Papstes und die wenig verhüllte Drohung des waren Ende 1898 schon auf 18 Millionen gestiegen. Der Gewährs- wünschen, daß die Herren Posadowsky   und Woedtke uns bis zur Erletzteren, Frankreich   eventuell das Protektorat über die katholischen mann des genannten Blatts, der offenbar mehr weiß als er igon öffnung des Reichstags ethalten bleiben!" Mau hat uns ja dann auch Wiffionen im Auslande au nehmen, deutete er als eine harmloſe fagt, setzt der Bankleitung die fatale Frage auf die Brust, ob sie den Wunsch erfüllt, und wir sind darüber erfreut, höchstens daß uns Hypothese". Wohlgemerkt, die Harmlosigkeit bezicht sich im Munde in Waldeck Rousseaus nicht auf die Entziehung des Protektorats selbst, etwa der Ablegergesellschaft diese 18 Millionen geborgt hat und ob ein wenig zu viel menschliches Mitleid, das wir auch Darunter, wie bei den Sanden  - Banken, zugeschriebene, nicht der rauben Politik nicht ganz auszuschalten vermögen, hindert, die denn in diesem Punkte denkt auch das gegenwärtige Ministerium bezahlte Zinsen find. Unsere Vermutung, die wir an die Nachricht günstige Situation voll auszunügen. Wir haben also den Rat, den mit Gambetta  , daß der Antiklerikalismus kein Ausfuhrartikel" ſei, von der ins Wasser gefallenen Dividende knüpften, bestätigt sich also. uns Herr v. Gerlach nachträglich giebt, seit Anbeginn befolgt aber und legt demgemäß einen großen Wert auf das" Privilegium" der ältesten Tochter der Kirche", die katholischen Missionen in der ganzen Mit der illegitimien Filiale ist aber der neue Klingel noch nicht die Wirkung, die unser Lehrmeister erwartet, ist nicht eingetroffen. erschöpft. Es ist längst bekannt und auch hier erwähnt, daß die Es ist doch recht merkwürdig, daß die Nationalsocialen, die die Welt unterstüßen und schüßen zu dürfen. Nach alledem find die Schlußworte Waldeck- Rousseaus über den Pommersche Hofbant mit derjenigen von Mecklen Bolitik gern in Personenfragen auflösen, so gar feine Witterung für burg   Streligin Personalunion lebt. Die Aufsichtsräte die Charaktere der Personen haben. Sie irren sich stets in der Gehorjam, den auch die Geistlichkeit den Staatsgefeßen schulde, desto beider Banken sind beinahe identisch; auch Herr Munckel, der drolligsten Weise. Jezt lärmt Herr v. Gerlach wie vor ihm Herr nichtssagender, als sie einfach ein Citat aus einer bei ähnlicher Vielbeliebte unter den Aufsichtsräten des Bau, Terrain- und Barth über den schlafenden, Brutus, über die llnthätigkeit" der Gelegenheit vom flerifalfreundlichen Cafimir Périer gehaltenen Rede Hypothekengeschäfts, ist dabei; aus dem Aufsatz der Morgenpost" Socialdemokratie in der Handelsvertrags- Campagne. Er ist nervös darstellen. Der Ministerpräsident hat also die von den Melinisten beantragte geht nun hervor, daß mit der Personalunion auch eine Finanzunion geworden, weil sein geliebter Graf Bülow ganz wider sein Erwarten verbunden ist, insofern die Pommersche Bank etwa 51/2 Millionen neue ein zweiter Fall Rheinbaben unter die Agrarier gegangen sei. Vertrauensformel vollauf verdient. Selbstverständlich durfte er Aftien des Strelitzschen Instituts aufgenommen hat. Der Verdacht, Wer aber war es, der am 22. Oftober in der, Welt ani Montag" diefes Danaergeschenk nicht annehmen, obwohl Ribot und Poincaré  in ihrer Resolution mit absichtlicher Schärfe die Rechte der Civil­daß noch mehr ähnliche Schiebungen erfolgt sind, hat sehr viele schrieb: Gründe für sich. " In der inneren Politit foll Graf Bülow ein un- gewalt beträftigten, die gesetzliche Stellung der Kongregationen Andrerseits vermied es auch Waldeck­beschriebenes Blatt sein. Aeußerlich ja. Aber Lente, die ihn genau souverän zu regeln". kennen, versichern doch, daß er auch in den inneren Fragen fich Rousseau, die von Sembat beantragte Resolution anzunehmen, recht bestimmte Ansichten gebildet hat. Und zwar auch da in worin jede auswärtige Einmischung in unsre Diskussionen" Er zog sich aus der Verlegenheit dadurch, einer Richtung, von der die Agrarier sagen werden: anders wäre abgewiesen wird. eine beliebige der us   lieber! Man wird diese Ansichten unter der Etikette liberal- daß er der Kammer freie Hand ließ... e social" zusammenfassen dürfen, ohne damit natürlich ait irgend zahlreichen Vertrauensformeln zu votieren, da von keiner Seite eine eine in unserm Sinne erfreuliche Zuspizung eines der beiden Worte Mißtrauensformel eingebracht war. Die Mehrheit verwarf nun so­wohl die melinistische wie die socialistische Formel, um eine ganz oder gar an irgend welche Parteizusammenhänge zu denken. " Da, wo das Gebiet der inneren und der äußeren Politik zu nichtssagende radikale Resolution zu votieren. sammenstoßen, wie in der Frage der Handelsverträge, steht Graf Bülow bewußt auf dem Boden der Linken. Selbst wenn seine innerpolitischen Anschauungen nicht entschieden genug wären, um ihn in schroffen Gegensak zur Hochschutzöllnerei zu bringen, so würden schon seine diplomatischen Erfahrungen aus­reichen, um ihn seine ganze Straft an die Verhinderung von Zoll­friegen mit Nationen sezen zu lassen, mit denen wir aus Gründen der äußeren Politik zusammengehen müssen. Er wird alle Neigung haben, den handelsvertragspolitischen Faden, der den Händen des entlassenen Grafen Caprivi entglitt, wieder aufzunehmen....

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Als Dritie im Bunde figuriert eine Provinzbank, die ebenfalls schon öffentlich als Besizerin von 500 000 m. Attien der Mecklen burg Strelitzschen Hypothekenbant erwähnt ist, die Breslauer Diskontobank, bei der bis vor kurzem der gothaische, eben freierte Minister Hentig Aufsichtsrat war ein Posten, den inzwischen der Abg. Prof. Paasche, vielseitigen Vermögens, übernommen hat, um sich die von ihm gehaßte Börse etwas näher anzusehen und vielleicht um seine Abneigung in glühende Liebe umzuwandeln. Ob Herr Heitig, der sich vom Bismarcschen Sachwalter zum Intimus des hohen Adels entwickelt hat, eine Säule des Unternehmens war, eine Hofbantgruppe, isoliert von der übrigen Bankwelt ins Leben zu ufen, wäre zu erfahren sehr interessant.

Eine Carriere.

Vor etwa zwanzig Jahren war ein gewisser Freiherr v. Broich Landrat in der Eiffel. Die Gegend, die Clara Viebig   künstlerisch inspiriert hat, wirkte auf den etwas fonderbar veranlagten Juristen in andrer Weise. Er ging unter die Socialpolitiker".

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Seine jungen Neigungen schienen Glück zu haben. Der streb­fame Beamte fam als Landrat nach Hanau  , einem Kreise, in dem die schärfsten Gegensätze um die Herrschaft rangen: Proletarier und Hessische Kleinbauern. Unter der Sonne der Botschaft mit dem Tabalmonopol reifte die freiherrliche Socialpolitik mächtig. Und Herr v. Broich wußte dieser wichtigen That­So weit sache auch das nötige Aufheben zu machen. sein Kreisblatt nicht ausreichte, um die Baumpflanzungen und sonstigen Anstrengungen des Herrn Landrats ins gebührende Licht zu stellen, warb Herr v. Broich um die Aufmerksamkeit der Blätter, die feiner Bedeutung ein erhöhtes Postament zu schaffen geeignet waren. So konnte es nicht fehlen, daß Herr v. Broich nach Berlin   fam. Sein Nachfolger in Hanau   wurde Graf Bill, der zweite Sohn des Fürsten Bismarck, der sich durch eine Berordnung gegen das Statspielen der Schulmeister viel Ruhm erwarb und darauf Regierungspräsident in Hannover   wurde.

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Herr v. Broich schiebt all ſein Unglück auf jene unglücjelige Herr v. Broich schiebt all sein Unglück auf jene unglüdjelige Beförderung aus dem Landratsamte in eine halbe Sinekure in Berlin  , wo sein focialpolitischer Thatendrang auf Abwege gekommen fei. Man kann über diese deutlich erkennbare fire Vorstellung nur melancholisch lächeln. Herr v. Broich war in Berlin   derselbe be­triebsame Socialpolitiker ohne alles geschäftliche und ökonomische Verständnis, wie in Hanan. Bäume pflanzen lassen und dergleichen hatte er allerdings allein vermocht, aber die Socialpolitik" dieser Art wächst in Berlin   zu einem Wechselbalg von Geschäft und Wohl­that aus, dem Herr v. Broich wie ein armer Waijenjunge gegenüberstand. Er fand Gehilfen, die ihn sehr ergänzten". In der Attiengesellschaft Pionier", wo Herr Direktor Spiethoff Bläne hedte, war Herr v. Broich bald willkommenes Aushängeschild. Die großen Projekte verwirrten ihm den Sinn vollends. Und daß er gar mit der Bank Grundehrlich  ", mit Sanden   und seinem Klingel, in Verbindung tam, gab ihm den Rest. Er war längst ein ruinierter Mann, der sich mit Bettelbriefen über Wasser hielt, immer noch überzeugt, daß sein Geschick mit demjenigen aller Leidenden, mit den schönsten Hoffnungen der Menschheit aufs innigste verknüpft sei. Das Gewebe von Beziehungen", die er mobil macht, reicht von der Umgebung der Kaiserin bis zum jezt eben frisch ge­badenen gothaischen Minister Hentig, vom Kardinal Stopp bis Miquel und Brefeld Staat und Kirche in ihren höchsten Würdenträgern nahmen den Mann ernst, den vor 15 Jahren schon jeder Verständige nach einmaliger Begegnung als ein großes Un­vermögen einschätzte, und der inzwischen längst den gefunden Verstand eingebüßt hat, so weit er ihn je besessen hat. de

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Damit wir dem Freiherrn   nicht Unrecht thun- wenn er feine Carriere 20 Jahre später begonnen hätte, würde er sicher Erfolg ge­habt haben. Denn er hat offenbar Verständnis für den treibenden Faktor der Umstände von heute, für die Dekoration, für Um­züge, Medaillen und dergleichen. Er hat den großen Festzug zur Jahrhundertfeier in 1897 gemacht. Da er selbst ein höchst würde­voller Repräsentant" war, Seigneur von oben bis unten, eine stolze und schöne Erscheinung hätte es ihm nicht fehlen können. Schade!-

Die Interpellation Sembat wurde allgemein als Vorspiel zur Debatte über das Anti- Kongregationen- Gesetz aufgefaßt. Wird das Stück so schläfrig gespielt wie das Vorspiel, so können die Kongregationen und der Papst ruhig sein.-

Oestreich- Ungarn  .

Zum Wahlfieg in Korneuburg  . In Ergänzung unsres gestrigen Telegramms vom Sieg unsres Genossen Seiz in Korneu burg sei noch mitgeteilt, daß Genosse Seiz mit 2737 Stimmen gegen den christlichsocialen Kandidaten Richter gewählt wurde, der 2679 Stimmen erhielt. Rußland.

Petersburg, 16. Januar. Aus Odessa   ging der Dampfer Saratow  " mit 1450 Refruten zur Ergänzung der Truppen des Kwantung gebiets und des Amur- Militär­bezirks nach Port Arthur   ab.

Der Maler Wereschtschagin begab sich nach China  , um Schlachtenbilder des chinesisch- europäischen Kriegs zu malen.  - Türkei  .

Die falsche Politik der Socialdemokratie in der Flottenfrage erschwert die Situation außerordentlich. Das einzige Mittel, die Folgen dieses Fehlers ein wenig wieder gut zu machen, besteht für die Socialdemokratie darin, daß sie jetzt aus tattisch praktischen Gründen Bülow gegen Miquel stützt. Sie braucht sich wahrhaftig nicht Bülow, von dem sie fehr viel mit Recht trennen dürfte, mit Haut und Haaren zu ver­schreiben. Aber sie könnte ihm gegenüber, ohne ein einziges ihrer Principien zu opfern, sich ohne jedes Bedenken verhalten ivic Jaurés gegenüber Walded- Rousseau und selbst gegenüber Galliffet. Grenzunruhen. Wie aus Konstantinopel   berichtet wird, Zunächst muß Miquel gestürzt werden. Das sollte auch für einen soll eine Anzahl Türken die serbische Grenze überschritten und prattischen Socialdemokraten die dringendste Aufgabe sein." mehrere serbische Dörfer in Brand gestedt haben. Die serbische Der Verfasser dieser erleuchteten Auseinandersetzungen war fein Reaieruna erhob Protest und verlangte Entschädigung. andrer wie eben unser lieber Erzieher Herr v. Gerlach. Jezt Amerika  . freilich ist er sich darüber flar geworden, daß Graf Bülow auch nur In dem Vorauschlage des Marine- Etats für das nächste Miquelsche Politik treibt und freiben muß. Hätten die National­socialen so viel Einfluß, wie sie thatsächlich nicht besigen, so würde Rechnungsjahr, der von der Marinekommission des Repräsentanten­eingewiegt zu haben als gerad: die Bülow Gläubigen v. Gerlach auf 77 Millionen angegeben, d. i. eine Vermehrung von 11 Millionen niemand so viel Schuld daran tragen, das Volk in falsche Sicherheit hauses der Bereinigten Staaten festgesetzt ist, werden die Ausgaben und Konsorten, die heute sich anmaßen, der Socialdemokratie Rat­schläge zu erteilen, in welcher Weise sie agitieren sollen. Die Herren auf das laufende Jahr. Zwei Panzer und zwei Kreuzer sollen er­mögen uns erlauben, daß wir unsre Politit nach unsrem Ermessen treiben zumal nach solchen Beweisen von ihrer politischen Einsicht.

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Die Nationalliberalen und die Wahlreform in Baden.

Man würde

baut werden.

Der Boeren Krieg.

Das Repräsentantenhaus vertagte auf unbestimmte Zeit die Resolution, in welcher der Kriegssekretär Root um Aufklärung ersucht wird bezüglich des Protestes, welchen General Chaffee betreffs der in China   vor­gekommenen Plünderungen und sonstigen llngehörigkeiten erheben konnte. Man schreibt uns: Der Vorschlag des engeren Ausschusses der Dies geschah infolge eines Briefs von Root an den Präsidenten der nationalliberalen Partei Badens, die Landtagsfraktion möge sich für Kommission, in welchem es heißt, mit Rücksichtnahme auf die Ver­die Einführung des di retten Wahlrechts zum Landtage ohne die von handlungen mit China   halte er es nicht für angebracht, die An der Regierung geforderten Kautelen" in Form von besonderen Juter- gelegenheit öffentlich zu verhandeln.- effen- Vertretungen erklären, ist in den verschiedenen Bezirksvereinen des Die Wirren in Columbia. Ein Telegramm aus Colon Landes mit nur zwei Ausnahmen angenommen worden. Dies geschah, obgleich die Regierung zu wiederholten Malen unzweideutig hatte erklären meldet: Die Truppen der Regierung griffen die Aufständischen am laffen, daß fie für ein derartig raditales Mafienwahlrecht", das Sonnabend außerhalb Panamas   an. Es entspann sich ein furzes eine Gefahr für die ruhige, den bisherigen politischen Traditionen Gefecht, die Aufständischen wurden geschlagen und erlitten schwere des Landes entsprechende Ausgestaltung unsrer Verfassungszustände Verluste. Die Verluste der Regierungstruppen waren gering. bilde, unter feinen Umständen zu haben sei. freilich fehlgehen, wenn man dieses Abrücken der badischen National­liberalen aus dem Lager der Gegner des direkten Wahlsystems in dasjenige der Anhänger des radikalen Massenwahlrechts" auf die Belehrung der Partei vom Standpunkt der unbeschränkten nationalliberalen Herrschaft in Baden zu dem der politischen Billig- soll bei einer Audienz, die er dieser Tage bei der Königin Victoria  Wenn sich unsre hatte, äußerst pessimistische Ansichten über die Lage in teit und Gerechtigkeit zurückführen wollte. Nationalliberalen jetzt für diese freiheitliche Reform des Wahlrechts Südafrika   geäußert haben. Lord Roberts   soll nach dem in Hof­erklärt haben, so geschah dies vielmehr nur aus der Erkenntnis heraus, freisen cirkulierenden Gerücht auf die Fragen der Königin offen er­daß ein weiterer Widerstand gegen die von der großen Mehrheit des flärt haben, daß an ein baldiges Ende des Kriegs nicht nur badischen Volts geforderte Einführung der direkten Wahl an Stelle nicht zu denken sei, sondern daß eine Beendigung des des veralteten Wahlmännersystems den völligen Zerfall der seitherigen Seriegs nur durch das Zugeständnis der Unabhängig­Regierungspartei nicht nur nicht aufhalten, sondern noch beschleunigen keit an die Boerenrepubliten möglich sein werde. Eng­würde. Der Frontwechsel der Nationalliberalen geschah also lediglich land könne nur dann auf einen Erfolg rechnen, wenn es dauernd der Not gehorchend, nicht dem eignen Drang", und auch die ge- eine Armee von 300 000 Mann in Südafrika   unterhalten könne. Auch glaubt man in London   aus dem Wunsche des Lord  nannten beiden Vereine, die dem direkten Wahlsystem nicht be= dingungslos zustimmten, ließen sich dabei nur von dem Wunsche Roberts, die ihm zugedachten Ehrenbezeugungen einstweilen zu nach der Wiedererlangung der früheren unbeschränkten Machtstellung unterlassen, darauf schließen zu dürfen, daß England in ab­sehbarer Zeit eine dirette oder indirette Friedens­der nationalliberalen Partei leiten. bermittelung einleiten werde.

Ihren allgemeinen politischen Programmforderungen entsprechend, hat die socialdemokratische Fraktion des badischen Land­tags bereits zu Beginn des vorigen Jahrs einen Initiativantrag, betreffend die Einführung des direkten Wahlrechts auf der Grund Als Erzieher der Socialdemokratie spielt sich mit mehr lage des Proportionalsystems, eingebracht und der Kammer Eifer als Geschick hartnädig der nationalsociale Verein, insonderheit einen bis ins Detail ausgearbeiteten diesbezüglichen Gesezentwurf Herr v. Gerlach auf. Neulich erzählte dieser Erzieher den Wienern vorgelegt. Derselbe sieht die Verhältniswahlen natürlich nicht nur in der Zeit", welche Dummheiten die Socialdemokraten in der für die großen Städte, sondern für das ganze Land vor. Bei Pojadowsky- Affaire begangen haben. Wir hätten den Minister den Verhandlungen des Landtags über diesen Antrag wird sich dann stürzen wollen und für diese Absicht das untauglichste Mittel anzeigen, ob die gegenwärtig zur Schaut getragene Liebe unsrer gewendet: nämlich den Sturz gefordert. Nach dem herrschenden Nationalliberalen für ein freiheitlicheres und gerechteres Wahlsystem Grundsatz des Nun erst recht!" mußte natürlich deshalb die auch vorhält über den Punkt hinaus, wo es für sie bloß zu holen Stellung des Grafen Posadowsty um so fester werden. Wenn wir giebt.­aber so flug gewesen wären, wie Herr v. Gerlach, so hätten wir das dringende Verlangen aussprechen müssen, daß der Graf uns er­halten bliebe dann wäre er sicher gestürzt.

Ausland.

Papft und Regierung.

Lord Roberts  

Ob Lord Roberts   thatsächlich so pessimistische Aeußerungen gethan hat, und ob er und andre maßgebende Personen in der That ernstlich an einen Friedensschluß denten, der den Boeren- Republiken die frühere Unabhängigkeit läßt, mag dahingestellt sein. Jedenfalls beweist aber der Umstand, daß man in England der= artige Aeußerungen und Pläne für möglich hält, daß der jin­goistische Uebermut und das über jeden Zweifel erhabene Selbst­bewußtsein gründlich dabei geschwunden sind.

Während die Boeren jeden auf ein Kompromiß sich gründenden Friedensvorschlag entschieden von sich weisen, wird aus Kapstadt   ge­meldet, daß der in diesem Sinne geschehenen Erklärungen Krügers zufolge die beiden Afrikander Delegierten Meriman und Sauer sich im Laufe der nächsten Woche nach London   einschiffen werden, um bei der englischen   Regierung nochmals dahin zu wirken, den Boeren günstige Friedensbedingungen zu gewähren.

Aus dem Haag wird übrigens noch die folgende Aeußerung Krügers gemeldet: Bräsident Krüger erklärte, die Erschießung eines eng It. ichen Agenten auf Befehl De Wets sei die Antwort auf die Erschießung des Boerenoffiziers Cordua aut Befehl Roberts. De Wet sei nunmehr entschlossen, keinerlei Schonung auszuüben.

Die englischen Rüstungen.

5000 Mann Yeomanrys sollen demnächst nach Südafrika   ele geschifft werden. Daly Mail" erklärt den Nachschub für ungenügend; mindestens 50-60 000 Mann feien erforderlich. gefchifft werden. Daly Mail" erklärt den Nachschub für ungenügend; Scharmützel.

Es gehört die ganze Naivetät diefes nationalsocialen Diplomaten Paris  , 15. Januar  .( Eig. Ber.) dazu, um zu meinen, die Socialdemokratie hege die Absicht, die Man begreift jetzt, warum der Ministerpräsident die Vertagung der Minister zu stürzen. Im Gegenteil: da wir nicht mit leibhaftigen Ministern vervettert sind, so können wir ja nicht wissen, daß etwa Interpellation des socialistischen Abgeordneten die Erfezung des Freiherrn   v. d. Recke   durch den Freiherrn   v. Rhein  - Sembat über die päpstliche Einmischung in die innere Politit baben ein unsägliches Glück für die Sache der Freiheit bedeutet. Frankreichs   verlangt hatte. Er wollte es weder mit dem Papst noch Bir neigen vielmehr ganz im allgemeinen zu der Ansicht, daß den mit dem linken Flügel seiner Mehrheit verderben. Das gelang ihm schlimmen Ministern nur die schlimmeren folgen, zumal die neuen nun aber nicht. Er mußte schon gestern zum päpstlichen Brief an Besen im Anfang noch zu beweisen wünschen, daß sie ganz be- den Pariser   Erzbischof über das Vereinigungsgesetz Stellung sonders schneidig zu fehren verstehen. Unter der socialdemokratischen nehmen und er hat es in einer Weise gethan, daß die Schule pflegen fich dann die verständigeren Personen nach und nach melinistischen Republikaner der Regierung eine Vertrauensformel zwischen die Beine werfen konnten! ein wenig abzuschleifen. Der Brief Leo XIII  . wendet sich bekanntlich gegen das Ver­Am allerwenigsten jedoch haben wir irgend einen Anlaß, einen Nach einer Meldung der Daily Mail" aus Pretoria   haben die fchiver fompromittierten Minister stürzen zu wollen. Ihn fönnen einigungsgesetz", das u. a. die unerlaubten Kongregationen treffen wir immer wieder an seine Schuld mahnen, während sein Nachfolger soll. Der Pariser   Erzbischof ließ den Brief im offiziellen Teil Boeren am Rhenostertoop einen englischen Couvoi, natürlich die Verantwortung ablehnen würde für das, was sein der Semaine Religieuse"( die religiöse Woche), des erzbischöflichen bestehend aus 12 Wagen, erbeutet. Die Bededungsmannschaften, Vorgänger gejündigt. Darum war es uns voller Ernst und nicht Organs, veröffentlichen, ohne natürlich die Erlaubnis der Regierung welche aus 23 Mann bestanden, ergaben sich, nachdem zwei haben. Das ist ein offenkundiger Verstoß getötet und elf verwundet waren, wurden nachher aber nur gerissene" Tattit, daß wir von Anfang an in der 12 000 Mark- nachgesucht zu Affaire den Wunsch aussprachen, Graf Pofadowsky möge recht lange gegen das Concordat  , den Vertrag, der feit Napoleon I  . die wieder freigelaffen. Nach einem Telegramm des Standard" aus Durban   von im Amte bleiben. Herr v. Gerlach hat nämlich seinen Wienern ein Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Frankreich   regelt. Märchen erzählt. So gescheit, wie er jegt ist, sind wir längst ge- Genofie Sembat wies darauf hin, daß das Gesez auf einen gestern hatten am Sonntag drei Schwadronen berittener Infanterie