Mit dieser Erledigung ihres Antrags fönnen die Unternehmer mehr als zufrieden sein, sind sie doch an den Arbeitskämpfen immer schuldlos. Besonders wird es der Minister Thielen anerkennen, daß die Begehrlichkeit der Arbeiter unter allen Umständen zurüdgedämmt werden muß; für niedrige Löhne, lange Arbeitszeit, hat der Eisenbahn Minister bekanntlich ein weitgehendes Verständnis.
Ausland.
8. Dezember vorigen Jahres zugehen lassen. Es ist danach| Anton Olsen aus Chriftiania, 2. die Artiften- Ehefrau Hedwig Hauptschuldigen ohne Ausnahme wieder aufgenommen haben, die Aufnahme der Streifflausel in die Vertragsbedingungen v. terhjelm und 3. der frühere Rechtsanwalt Eduard Lisser. Selbst der einflußreiche Tungfuhsiang soll dem Henters. abgelehnt, den Antragstellern aber eine wohl Die beiden Erstgenannten waren des wiederholten Betrugs beichwert verfallen, wenn auch erst dann, wenn dieser wollende Berüdsichtigung der Verhältnisse im schuldigt, Lisser sollte sich durch Beihilfe strafbar gemacht haben. General den Mächten den Gefallen erwiesen haben wird, sein Falle unverschuldeter Arbeitsfämpfe zugesichert. Ein vierter Angeklagter, der Artist v. Akerhjelm, ist flüchtig Haupt auf den Block zu legen. Einzig von der Hinrichtung des Ich ersuche, bei den Bauausführungen des dortigen Geschäftsbereichs geworden und wird steckbrieflich verfolgt. Da der An Prinzen Euan scheint man Abstand genommen zu haben. dein Bescheide entsprechend zu verfahren und etwaige Anträge auf geflagte Olsen nur der norwegischen Sprache mächtig war, jo Was die Mächte mit dieser abermaligen Forderung bezweden, Verlängerung der vertraglich festgesezten Fristen oder auf Nieder- mußte mit Hilfe eines Dolmetschers verhandelt werden. Olfen läßt sich schwer begreifen, sofern man ihnen die ernstliche Absicht des schlagung von Vertragsstrafen nach Maßgabe der Vorschriften recht wurde vom Rechtsanwalt Dr. Werthauer, Frau v. Aferhjelm vom balbigen Friedensschlusses zutraut. Selbst wenn er wollte, tönnte zeitig einzureichen." Justizrat Ehrlich und Lisser vom Rechtsanwalt Ballien 1 verteidigt. der Hof gar nicht diesen rigorosen Forderungen willfahren. Und Olsen und der flüchtige v. Aterhjelm sollen arge och stapler sein. selbst angenommen, der Hof opfere Tichuang und Jinglien, die im Herbst 1899 nach Berlin kamen, um hier eine reiche Heirat so würde die faktische Straflosigkeit des proftribierten einzugehen. Um seinem Begleiter würdiger zur Seite zu stehen, ungfuhsiang den Respekt vor den Mächten schwerlich zu erhöhen legte Olsen die Bezeichnung Konditor" ab und nannte sich Olsen- geeignet sein. Tuan und Tungfuhsiang würden zweifellos um so Tilse. Der Zufaz war der Name feines norwegischen Heimatsdorfs. fanatischere Organisatoren des einstigen Rachekriegs werden. Die v. Aterhjelm lief zuerst in den Hafen der Ehe ein. Er nannte sich Haltung der Mächte ist nur dann einleuchtend, wenn sie u mjeden " Baron", gab sich als Landwirt und Rentier aus und behauptete, daß er Preis den Abschluß des Friedensvertrags und außer großem Barvermögen noch ein herrliches Schloß in Norwegen be- bie 8urüdziehung der Truppen hinauszuzögern Der Streit der Spikenweber von Calais ist an dem ent- fize. Diese Angaben machte er einer Heiratsvermittlerin, die es sich an- beabsichtigten. scheidenden Wendepunkt angelangt. Die Unternehmer haben ihre gelegen sein ließ, den vornehmen Heiratskandidaten den ihr bekannten Uebrigens meldet bereits wieder Laffans Bureau aus Peking ,. Fabriken geöffnet; fie hatten es jo eilig mit dem Wieder- Damen zu empfehlen. Die jetzige Angeklagte von Aferhjelm wurde daß Amerita, Rußland und Japan mit dem Verlangen beginn der Arbeit, daß sie den am Morgen gefaßten Be die Erkorene des reichen Norwegers. Allerdings soll sie ihm über der Khatimächte nicht einverstanden sind, sondern für eine Mildernng schluß bereits am Nachmittag zur Ausführung brachten. Sie wollen ihre Verhältnisse auch leinen reinen Wein eingeschenkt haben. Als der betreffenden Forderung eintreten. Es wiederholt sich also das sich zunächst den Bestimmungen des Gesezes fügen. Nacht ihr Ehemann die Flucht ergriff, wurde sie verhaftet unter dem Ver- alte, reizvolle Spiel. arbeit soll nicht stattfinden und auf je einen Webstuhl soll ein dacht, gemeinsam mit ihm Schwindeleien verübt zu haben. Die Bischof Anzer Arbeiter fommen. Die Mitglieder der Gewerkschaft Emancipation" Beschuldigte, die in früheren Jahren unter Kontrolle gestanden hat beabsichtigt nach englischen Meldungen nunmehr ins Innere Chinas find, trotzdem ihr bisheriges Verhalten von fierten Proletariat Frankreichs auf das schärfste verurteilt sie sei von ihrem Ehemann arg betrogen worden. Als Modistinchitat, ihm seinen Schutz versprochen hat. Hoffentlich enthält sich dem organi und wegen Landstreichens vorbestraft ist, bestritt dies entschieden. zurückzukehren, nachdem der Gouverneur von Schantung, Juanworden, und troßdem fie von Sembat, der im Auftrag babe sie sich eine Summe von 6000 M. erspart und sich nach und nach Bischof Anzer fünftig aller politischen Konspirationen und befleißigt der socialistischen Kammerfraktion in Calais war, an ihre Pflicht auch eine hübsche Einrichtung angeschafft. Sie habe ihrem Bräutigam fich eines etwas bescheideneren Auftretens, damit der mühsam hergegenüber ihren Arbeitsbrüdern gemahnt wurden, in die sofort nach der Verlobung aus augenblicklicher Geldverlegenheit" gestellte Frieden nicht wieder gestört wird. Fabriken gegangen und haben die Arbeit aufgenommen. Der helfen müssen und ihm zunächst 1500 M. geopfert. Nach der Hochzeit Berband der Spizenweber dagegen hat beschlossen, die Arbeit nicht habe sie mit ihm auf sein Schloß in Norwegen fommen wollen, fie seien eher aufzunehmen, bis die Unternehmer die in dem abgeschlossenen aber nur drei Tage in einem Hotel in Christiania gewesen, da habe Bertrag festgesetzten Arbeitsbedingungen wieder einzuführen bereit ihr Mann erklärt, daß ihn notwendige Geschäfte zwängen, nach sein werden. An der Abstimmung, die eine geheime war, nahmen Berlin zurückzukehren, wo sie in der Bandelstraße eine bescheidene 1814( von 1832 eingetragenen) Ausständige teil; davon stimmten Wohnung bezogen hätten. Nach und nach habe sie das wahre 1776 für, 38 gegen den Streit, 18 enthielten sich der Abstimmung. Wesen ihres Manns fennen gelernt und gesehen, daß er nur Die Droschkentutscher zweier Pariser Compagnien find mit Strolchen verkehrte. Am 2. September v. J. habe sie ihn zum im Streit. Sie verlangen, daß bei Festießung des„ Durchschnitts", legtenmale gesehen. Sie sei die Betrogene; von den anderweitigen das heißt derjenigen Summe, welche der Kutscher pro Tag an die Schwindeleien ihres Manns wisse sie nichts. Ein böses Sünden Compagnie abgeben müssen, Delegierte der Kutscher angezogen register wurde dem Angeklagten Olsen vorgehalten. Auch ihm war werden. Die Festseßung soll alle 14 Tage von neuem geregelt es geglückt, eine Dame, die ihm 3000 m. mit in die Ehe brachte, werden. Außerdem verlangen sie die Abschaffung der Prämie von ins Garn zu loden. Sie hat ihn bald wieder verlassen. Beide 100 Fr., welche dann gewährt wird, wenn der Kutscher eine be- Norweger follen unnatürlichen Leidenschaften fröhnen. Olsen hatte stimmte Bahl von Tagen gefahren ist. Diese Prämie, die zu Neujahr ausgezahlt wird, wirkt im höchsten Grade forrumpierend auf
die Arbeiter.
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Der Bergarbeiter Ansstand in Montecan les Mines dauert fort. Zwischen dem Streikkomitee und dem Präfekten haben bereits verschiedene Zusammenkünfte stattgefunden, ohne daß es zu einer Verständigung gekommen wäre.
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Kurzer Prozek.
Wie flint unice Truppen in China mit dem Erschießen von Leuten bei der Hand waren, deren persönliche Schuld durch nichts erwiesen war, geht wieder aus einem Bericht hervor, den der Ost asiatische Lloyd" in seiner Nummer vom 14. Dezember über die Expedition nach Baoting fu enthält. In demselben liest man:
hier bei der Deutschen Bank ein verschlossenes Batet, das angeblich 120000 m. enthalten sollte, hinterlegt, und dies spielte in den Betrügereien, die v. Aferhjelm und Olsen gemeinsam begingen, eine Hauptrolle. eine Olfen erzählte, daß er Inhaber einer großen Bäderei und eines Hotels in Christiania sei, im legteren pflege der deutsche Kaiser abzusteigen, wenn derselbe sich in Christiania aufhalte. Er sei ferner Befizer der Arbeiter sind der Direktion eingereicht. Die Stadt ist mit 360 000 kronen kaufen wolle. Durch alle diese Angaben gelang es Die Forderungen eines giveifälligen Wafferfalls, den ein englisches Konsortium für Gendarmen und Militär in der Zahl von etwa 3000 belegt, so daß den beiden Norwegern, mehrere Wechsel in Höhe von 1000, sie den Eindruck macht, als ob sie sich im Belagerungszustand 1500 M. usw. in Umlauf zu setzen und diskontiert zu erhalten. befände. Das Militär war in den städtischen Schulen einquartiert. Auf die Proteste des socialistischen Bürgermeisters hin wurden die bei der Deutschen Bant beschlagnahmt und geöffnet wurde, Als der Schwindel entdeckt und das erwähnte Wertpaket Schulen geräumt und die Soldaten bezogen Quartiere in den Gebäuden der Werksdirektion. Gelegentlich eines Leichenbegängnisjes wurde eine große Demonstration aufgeführt, an der gegen 15 000 Personen beteiligt waren. An diese schlossen sich eine Reihe Versammlungen unter freiem Himmel.
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„ Am 21 Oktober, morgens 8 Uhr, rückte das deutsche Detachement, bestehend aus dem 1. Bataillon des 4. Ost asiatischen Infanterie- Regiments, der 3. Schwadron des Reiter Regiments und einer Batterie, von Tientsin nach Paotingfu ab. Gleich im ersten Quartier fand man Spuren von Bogern vor. Der Tempel, in dem die 4. Compagnie Tag, lag etwas abseits von dem Dorfe Wang- tsin- to- chuang, in dem das Gros Unterkunft gefunden hatte. Durch einen äußerst glüdlichen Zufall wurde in diesem Tempel brennende Lunte entdeckt. Die fofortige Nachsuchung ergab, daß der ganze Tempel unterminiert war und mit Explosivstoffen in die Luft gesprengt werden sollte. Daß die ganze Sache vorher geplant war, lag flar auf der Hand. Major Vichura ließ sofort zehn der angesehensten Chinesen gefangen nehmen; sie sollten als Strafe 20000 Taels zahlen. Nach vielem Hin- und Herreden versprachen die Chinesen zu zahlen. Das Geld sollte am nächsten Tage zusammengebracht werden und die Truppen hatten einen Ruhetag. Da ertönte plöglich in der Nacht um 3 Uhr Feuerlärm und rüttelte die müden Soldaten gar unsanft aus dem Schlafe. Die Chinesen hatten das Dorf in der Windrichtung nach dem Lager zu angesteckt und hofften, unsre Leute auszuräuchern. Auch war das Geld noch nicht zur Stelle. Da wurde kurzer Prozeß gemacht. Der Mandarin und ein andrer Beamter wurden ohne weiteres erschoffen, während die andren acht mit blauem Auge davon famen. Vorher hatte die Haubigen Batterie 20 Shrapnels in das Dorf geworfen, um doch zu zeigen, daß es ernst gemeint sei. Kaum fielen die ersten Schüsse in das Dorf, als plöglich die Chinesen gefügig wurden und sich bereit erklärten, sofort zu zahlen; vorher hatten sie gehofft, daß die biederen Deuts schen ihre Zahlungsunfähigkeit einsehen würden. Aber nun war es zu spät.'
zeigte sich, daß die darin befindlichen Papiere wertlos waren. Norweger besorgt. Es wird ihm vorgeworfen, daß er eine falsche Der Angeklagte Lisser hat einige der Geldgeschäfte für die beiden Auskunft erteilt hat, um das Geschäft abwickeln und die Provision einheimſen zu können. Er gab auf Befragen zu, daß er im Jahre 1899 wegen Unregelmäßigkeiten aus der Liste der Anwalte Aus der Frauenbewegung. gestrichen worden sei und sich zur Zeit außer wegen der borliegenden noch in einer andren Sache in Untersuchungshaft befinde. Achtung! Frauen und Mädchen des arbeitenden Volks! Im Lauf der Verhandlung wurde festgestellt, daß v. Akerhjelm Heute Sonntag, den 27. Januar, abends 8 Uhr, findet Kösliner- in Malmö , Kopenhagen und Hamburg wegen der verschiedensten straße 8 eine Boltsversammlung statt, in der Genojjin e la ra Vergehen und Verbrechen schwer vorbestraft ist, zuletzt mit 3 Jahren Bettin unfren Standpunkt gegenüber der Kommune vertreten Buchthaus. Die Heiratsvermittlerin Zeugin Rudloff bekundete, wird. Erscheint zahlreich in dieser Versammlung und beweist, daß daß v. Akerhjelm ein Mann von gewandtem Auftreten gewesen sei, Ihr nicht gleichgültig allen öffentlichen Angelegenheiten gegenüber dem sie in jeder Beziehung geglaubt habe. steht. Schule, Waisenpflege, Armenpflege, das sind alles Fragen, Der Staatsanwalt hielt sämtliche Angeklagte für überführt. Er Die Geschichte von dem unterminierten Teufel flingt mehr als die in hohem Grade die Frau interessieren. Agitiert für den Besuch berechnete die von Akenhjelm und Olsen erschwindelten Summmen auf unwahrscheinlich. Zum mindeſten würden doch die Dorfbewohner dieser Versammlung bei Euren Bekannten und Freunden. insgesamt 8010. und kennzeichnete dieselben als Hoch- selbst nicht so unglaublich blödsinnig gewesen sein, ein Attentat gegen stapler der gefährlichsten Art. Gegen Oljen beantragte der Staats- die Truppen zu unternehmen, um dann der bekannten Hunnenrache Verein für Franen und Mädchen der Arbeiterklaffe. amvalt vier Jahre Gefängnis und 6 Jahre Ehrverlust, gegen bis auf den letzten Mann zu verfallen. Die Schuldigen hatten sich Montag, den 28. Januar, abends 81/2 Uhr, Kommandantenstr. 20: Frau Affenhjelm ein Jahr Gefängnis und 2 Jahre Ehrverlust, gegen alfo wenn an der ganzen Attentatsgeschichte überhaupt etwas Vortrag des Herrn Reichst.- Abg. Wurm über: Volfseinkommen Liffer ein Jahr sechs Monate Gefängnis und zwei Jahre Ehr wahr ist vorsichtigerweise davon gemacht. Nicht minder und Volksernährung". Gäste willkommen. tlar ist, daß die gestandrechtelten beiden Chinesen Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten Olsen zu zwei mit dem Ausräucherungsversuch nicht das mindeste Jahren Gefängnis und dreijährigem Ehrverlust; die Angeklagte zu thun haben konnten. Trozdem machte man mit ihnen Atenhjelm zu zwei Monaten Gefängnis, die durch die erlittene Unter- furzen Prozeß", kam es doch weniger darauf an, Schuldige zu fuchungshaft für verbüßt erachtet wurden und den Angeklagten Liffer bestrafen, als vielmehr den gelben Bestien einen heilsamen Respekt einzuflößen. Und der Krieg ist eben fein Schäferspiel, würde 34 bier Monaten Gefängnis. der Herr Kriegsminister schwachnervige Ethiker herablaffend belehren.
Die Vertrauensperson.
Bociales.
Der Achtstundentag in Amerika . Mit dem 25. Januar ist für den Staat Washington ein Gesetz in Kraft getreten, das die Arbeitszeit aller Staatsarbeiter auf acht Stunden pro Tag beschränkt. Dieselben Bestimmungen finden Anwendung bei Arbeiten, welche Dritte auf Rechnung des Staats ausführen. Buvider handelnde werden mit 100-800. Geldstrafe oder mit 10 bis 90 Tagen Gefängnis bestraft.
Berliner Partei- Angelegenheiten. Arbeiter Bildungsschule. Die Mitglieder, welche Billets zum heutigen Besuch der föniglichen Sternwarte am Enteplatz haben, werden gebeten, sich mittags 12 Uhr, in Garten der Sternwarte zu bersammeln. Heute abend 7 Uhr, Versammlung im Englischen Garten ", Alexanderstr. 27c. Vortrag des ReichstagsAbgeordneten Dr. Herzfeldt über: Rechtszustände 18. Januar 1701. Zahlreichem Besuch sieht entgegen
verlust.
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Eine Encyklika des Papstes.
Die Verhandlungen gegen die Gründer der Helios: Gesellschaft förderten gestern nichts von hervorragender Bedeutung zu Tage. Beachtenswert ist die Aussage des jetzigen Direktors der Gesellschaft, Ludwig Freudenthal. Er befundet, daß, als er Lehte Nachrichten und Depeschen. sein Amt antrat, sich die Bücher in einem Zustande der Verwahrlosung befanden, so daß zwei Buchhalter monatelang damit zu thun Rom , 26. Januar .( W. T. B.) Die heute veröffentlichte hatten, um Ordnung herzustellen. Ueber die Punkte, die den Angetlagten als strafbare Handlungen zur Laft gelegt werden, Encyklika des Papstes über christliche Demokratie umfaßt 20 Drudivußte der Zeuge aus eigner Wissenschaft nicht viel anzugeben. feiten. Der Papst erinnert zunächst an seine früheren, der socialen Ju Aufsichtsrate sei man der Ansicht gewesen, daß Dr. Haafe Frage gewidmeten Encykliken und hebt hervor, wie auf Grund bei der ganzen Sache 100 000 W. und Angeklagter Richter 70 000 m. jener Encykliken die Katholiken ihre ganze Thätigkeit dem verdient habe, was beide allerdings bestreiten. Nach seiner Ansicht socialen Werke gewidmet haben, um dem Arbeiterstande abzuhelfen. sei die Möglichkeit eines größeren Verdienstes für die Gesellschaft Sodann beschäftigt sich die Encyklika, nachdem sie die Bevon Anfang an ausgeschlossen gewesen, denn ihr feien durch den zeichnung" chriftlicher Socialismus" als nicht richtig zurüdgewiesen, Socialismus" und der am mit der Firma Siemens abgeschlossenen sehr ungünstigen Vertrag mit dem Unterschiede zwischen dem Zum Schlusse ermahnt der Bapst die Hände so gebunden gewesen, daß ein Verdienst für die Gefell christlichen Demokratie". schaft nicht herausschauen konnte. Die Glühstrümpfe seien der die Katholiken, sich einig zusammenzuschließen und unnüge Alles dies würde dazu Firma Siemens zu 1 M. pro Stüd zu liefern gewesen, während die Streitigkeiten bei Seite zu laffen. Herstellung selbst 1,75 M. fostete. Er habe dem Dr. Haase einmal beitragen, Jedermann zu veranlassen, Alles zu fiichen, was und aufrührerischen Borwüfe wegen dieses Vertrags gemacht und darauf die Antwort einen revolutionären Charakter habe, erhalten: Wir brauchten doch den Namen Siemens. dagegen aber das Recht jedes andern zu achten, sich seinen Borgesetzten gegenüber achtungsvoll zu zeigen und praktisches Christentum zu treiben. So werde der sociale Friede an allen Orten wieder zur Ausbreitung gelangen. Die Enehelia trägt das Datum des 18. Januar 1901.
Der Vorstand. Erster Berliner Reichstags- Wahlkreis. Heute, Sonntag, abends 6 Uhr, öffentliche Versammlung in Cohns großem Saal, Beuthstraße 20. Reichstags- Abgeordneter Mag Schippel spricht über die Entwicklung der deutschen Handelspolitik im 19. Jahrhundert. Nachdem gemütliches Beisammensein und Tanz.
Charlottenburg . Am Donnerstag, den 31. d. M., wird in der Gambrinus- Brauerei eine Volksversammlung stattfinden mit der Tagesordnung: Die Verteuerung der Lebensmittel und die Konsumvereine. Es wird ersucht, besonders unter den Arbeiterfrauen für diese Versammlung eifrig zu
agitieren.
Bur Lokallifte. Das Lokal von Hermann Villwod, Nieder Schönhausen , Lindenstraße 43, steht den Parteigenossen zur VerDer Vertrauensmann. fügung. Wilmersdorf . Mittwoch spricht Reichstags- Abgeordneter Albrecht im Lotal von Struß, Ecke der Berliner - und Auguftstraße über die wirtschaftlichen Krisen und die Arbeiterklasse. Die Genossen wollen sich Montagabend 71/2 Uhr in den bekannten Lokalen zur Flugblattverbreitung einfinden.
Versammlungen.
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Eine Volksversammlung im dritten Wahlkreise, die am Donnerstag im Gewerkschaftshause stattfand und von etwa 1000 guhörern besucht war, hörte einen äußerst interessanten Vortrag des die Granff. 8tg.": Der erste Vorstand des Gemeindekollegiums von Frankfurt a. M., 26. Jan.( B. H .) Aus München berichtet Genossen Moltenbuhr über:" Beiträge zur Geschichte des preußischen Proletariats in den letzten zwei Jahrhunderten." Der Kempen , Hauptmann Heinrich Walde, ist wegen WechselDer jüngst fallierte Ziegelei etwa anderthalbstündige Vortrag wurde mit großem Beifall auf- fälschungen verhaftet worden. befizer Fromanu bei Kempen erschoß sich, als er ebenfalls Die beiden Fälle wegen Wechselfälschungen verhaftet wurde. stehen übrigens nicht im Zusammenhang.
genommen.
Der Arbeiter Bildungsverein in Friedrichshagen hielt am Donnerstag, den 17. Januar, eine Generalversammlung ab. Nach einer lebhaften Debatte über einen Beschluß der vorigen Versamm lung fand Grſagwahl einiger Vorstandsmitglieder statt. Ferner wurde beschlossen, die Versammlungen wieder des Sonnabends statt finden zu lassen.
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Bankow- Nieder- Schönhausen . In einer öffentlichen Vereinsversammlung bei Setteforn, Nieder- Schönhausen, wird Genosse Schöneberg . Am 22. d. M. tagte im Klubhause die erste BerGrunwald am Dienstagabend 81/2 Uhr über Handelspolitik und ſammlung des Socialdemokratischen Wahlvereins Weltpolitik sprechen. für Schöneberg ", welchen Namen der bisherige socialdemoStralau- Rummelsburg . Die heute, Sonntag, im Lokal von fratische Verein für Schöneberg jezt führt. In derselben hielt Schumann, Stieg, stattfindende Generalversammlung Reichstags- Abgeordneter Hoch einen Vortrag über: Das Unfall des Socialdemokratischen Vereins wird nicht um 2 Uhr, sondern versicherungs- Gesetz", welcher von der Versammlung mit Beifall auf schon um 1/2 Uhr eröffnet. genommen wurde. An der Diskussion beteiligten sich Däumig, Erich Reiche, Mary und Lampe .
Gerichts- Beitung.
Ein Hochstapler- Konsortium. Nordische Märchen wurden in reichlicher Weise aufgetischt in einer Verhandlung, die gestern die ganze Sigung der neunten Strafkammer des Landgerichts I, unter
Frankfurt a. M., 26. Januar .( B. H .) Die Frankf. 8tg." meldet aus Lübed: Bei heftigem Schneetreiben entlud fich am Mittag ein starkes Gewitter. Der Bliz schlug in den Jacobi- Kirchturm ein, der noch brennt.
Brüssel, 26. Januar .( B. H .) Der Gouverneur der Provinz Luxemburg Baron Orban de Hyory wurde heute durch einen Provinzialbeamten, bei dem man schon seit längerer Zeit Anzeichen von Geistesstörung wahrgenommen hatte, in seinem Bureau erschoffen. Der Attentäter hatte vor drei Monaten seine Kündigung erhalten, jedoch durch Fürsprache des Gouverneurs seine Stellung wiedererlangt. Er stürmte heute in das Bureau des Gouverneurs und feuerte, ohne ein Wort zu sprechen, den tödlichen Schuß auf den Baron ab, der sofort starb. Der Attentäter beging darauf Selbstmord. Baron de Hyory ist etwa 40 Jahre alt und hinter läßt fünf unmündige Kinder.
Mailand , 26. Januar .( W. T. B.) Die Aerzte Verdis haben von der Ausgabe eines Abendbulletins Abstand genommen, Nach der geftrigen Meldung der" Agence Havas" sollen die da bei der erstaunlichen Widerstandskraft des Kranten ihrer Ansicht dem Vorsitz des Landgerichtsrats Regenberg in Anspruch nahm. Gesandten der Mächte die feiner Zeit verständigerweise fallen- nach dessen Hinscheiden ebensogut jeden Augenblid, als vielleicht erst Aus der Untersuchungshaft wurden vorgeführt 1. der Konditor gelassene Forderung der Verhängung der Todesstrafe über die morgen erfolgen tam.
Werantwortl. Redacteur: Robert Schmidt in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Berlag von May Bading in Berlin
Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.