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Br. 31. 18. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

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Mittwoch, 6. Februar 1901.

deren Ruf zu erwerben. Als ich nun gestern vor dieser Straf- aus Charlottenburg . Infolge unvorsichtigen Aufstiegs fiel der Beamte Berliner Partei- Angelegenheiten. fammer zu verteidigen hatte, ersuchte ich während der Beweisaufnahme vom Trittbrett des Wagens zwischen die Geleise. Durch den Fall den Vorsitzenden Oppermann, noch ein paar Fragen an einen als erlitt der Beanite, der schon 20 Jahre im Eisenbahndienst thätig ist, Den Mitgliedern der Lokalkommission Berlins und der Zeugen erschienenen Schulknaben zu richten. In gereiztem Ton er- schwere inmere Verlegungen und wurde nach Anlegung eines Not­Umgegend zur Kenntnis, daß am Sonntag, den 24. Febr., flärte Oppermann: Das thue ich nicht." Darauf beantragte verbands nach Berlin in die Charité transportiert. die nächste Lokalliste erscheint. Ich ersuche dringend die auswärtigen ich Protokollierung meines Antrags und Gerichtsbeschluß über den- Beim Abspringen von einem in der Fahrt befindlichen Straßen­Mitglieder, in ihren Kreisen eine genaue Aufstellung derjenigen felben der Vorfigende aber erwiderte noch schroffer: Fällt bahnwagen tam gestern nachmittag am Halleschen Thor die Frau des Lokale einsenden zu wollen, die uns zu Versammlungen 2c. zur Ver- mir nicht ein, fragen Sie doch den Zeugen selber, Kaufmanns S. erheblich zu Schaden. Die Dame benutzte einen fügung stehen. Für Nieder- Barnim sind alle Sendungen an Sie können das ja allein machen!" Und dazu ließ er Accumulatorenwagen der Linie Zoologischer Garten- Treptow und Paul Kette, Friedrichsfelde , Lichtenberger Prinzen- Allee 20a, für die Worte fallen: Es ist doch unglaublich!" Nunmehr er- wollte denselben am Halleschen Thor verlassen. Sie sprang furz Teltow Beeskow Charlottenburg an Herm. Quitt, flärte ich, daß ich angesichts einer derartigen Kritit meines Ver- vor der Haltestelle während der Fahrt ab und stürzte zu Boden. Rigdorf, Hobrechtstr. 82, v. IV., für Potsdam - Osthavelland haltens mich an der Verhandlung nicht länger beteiligen könnte. Als Der nachfolgende Anhängewagen des Straßenbahnzugs streifte Frau S., an E. Nieger, Spandau , Moltkestr. 3, für die übrigen Ortschaften ich mich anschickte, den Saal zu verlassen, fühlte sich Herr Opper- welche einen Bruch des rechten Unterschenkels und Verlegungen an an Gust. Stein, Former, Wriezen a. D., Frankfurterstr. 32, für mann veranlaßt, sehr erregt zu äußern: Herr Verteidiger, meine der rechten Seite erlitt. Sie wurde mittels Droschte dem Kranken­Berlin an den Obmann der Lokalkommission, Karl Scholz, Bemerkung hat sich nicht auf Sie bezogen, ich weiß, daß Sie nach hause am Urban zugeführt. Wrangelstr. 110, part., zu richten. bestem Wissen und Gewissen die Verteidigung führen." Darauf er­suchte ich ihn, den bereits abgetretenen Zeugen wieder vorzu­rufen; er that dies und ich nahm denselben nun ins Berhör. Den Neunuhr Ladenschluß für die Berliner Barbier- und Friseurgeschäfte an den Wochentagen hat die Berliner Barbier- und Friseurinnung in ihrer gestrigen außerordentlichen Generalversamm lung beschlossen. Ausgenommen davon sollen die Sonnabende und die Abende vor den Feiertagen sein. Durch ein Rundschreiben sollen alle, auch die außerhalb der Junung stehenden Barbiere und Friseure, aufgefordert werden, diesem Beschlusse beizutreten. Ein gemeinsames Vorgehen sämtlicher Barbier- und Friseur- Innungsvorstände Berlins und Umgegend in dieser Angelegenheit wird erwartet.

Alle Aenderungen resp. neue Aufnahmen sind bis spätestens den 19. Februar an oben genannte Genossen einzusenden; spätere Ein­sendungen können nicht berücksichtigt werden. Um genaue und deutliche Adressenangabe wird ersucht. Im Auftrage der Lokalkommission: Karl Scholz, Wrangelstr. 110. Reinickendorf . Die Parteigenossen werden ersucht, Donners­tag, den 7. Fabruar, abends 9 Uhr, im Verkehrslokal, Wirtshaus zur Tanne, Nordbahnstr. 15, recht zahlreich zum Diskutierabend zu erscheinen. Der Vorstand.

Eine Arbeitslosen- Versammlung, veranlaßt durch die große Arbeitslosigkeit im Baugewerbe, findet heute( Mittwoch!), vor­mittags 1/210 Uhr, in Spandau , Pichelsdorferstr. 39 bei Wehe statt.

nehmen habe.

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Tokales.

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Die städtische Frauen- Badeanstalt an der Lessing- Brücke, die am 15. Dezember 1898 durch einen Sturm zum Sinten gebracht worden war und dann abgebrochen werden mußte, soll in diesem Jahre wieder aufgebaut werden, aber nicht an ihrem früheren Standort unterhalb der Brücke, sondern oberhalb.

Das Jnnungs- Schiedsgericht der vereinigten Berliner Innungen hatte im abgelaufenen Jahre 1675 Streitfachen zu erledigen gegen 813 im Vorjahre. Am meisten beteiligt waren dabei die Tischler mit 443, die Gastwirte mit 195 und die Schneider mit 166 Fällen. An Lehrlingsstreitigkeiten waren 49 Fälle zu entscheiden. Der Inmungsausschuß hatte im Jahre 1900 eine Mindereinnahme von 1400 M., die durch das Umlageverfahren bei den zum Verbande gehörenden Innungen gedeckt wurden.

Totgefahren wurde von seinem eignen Wagen der Kutscher Stolle, der eine Steinfuhre durch die Spandauerstraße in Charlotten­ burg leitete. Er stürzte aus nicht genau bekannter Veranlassung von dem Gefährt, und die schwere Last ging ihm über die Brust. Besinnungslos wurde er nach dem Krankenhause gebracht, wo er bald darauf den Verlegungen erlag.

sich im Monat Januar 1901 insgesamt 3532 arbeitsuchende Personen Im Centralverein für Arbeitsnachweis zu Berlin hatten einschreiben lassen. Von den Unternehmern wurden 1647 Arbeitskräfte verlangt und 1546 Stellen besetzt.

Oeffentliche Sygiene- Vorträge der Centralkommission der Krantentassen. Der Vortrag am nächsten Donnerstag, den 7. Februar über: Ansteckende Krankheiten( insbesondere und krankheiten, Seuchen, Desinfektion 2c.) ist für die Arbeiterschaft von höchster Bedeutung. Gerade die Arbeiter ziehen sich häufig fleine Wunden zu, in welche gar zu leicht ansteckende Keime ein­bringen, die sehr schwere Erkrankungen verursachen können. Hier muß jeder wissen, wie er sich zur rechten Zeit zu verhalten hat. sehr wichtig, wo wir eben erst die Furcht vor dem Eindringen der Auch eine Belehrung über Seuchen ist im gegenwärtigen Augenblick gefährlichen Best überstanden haben und nicht sicher sind, ob sie nicht im Frühjahr wieder vor unfren Thoren erscheint. Es wird auch erörtert werden, welche Pflichten das Reichs- Seuchengesetz im einzelnen auferlegt, und welchen Schuß wir von diesem Gesez zu erwarten haben. Der Vortrag findet statt in den Schulaulen Markusstr. 49, Schönhauser Allee 166a, Gneisenauftr. 7, Stephan straße 27. Vortragende die Herren Doktoren Ignaz Badet, Baul Richter C. S. Engel, Leopold Lilienthal. Beginn pünktlich Zutritt für jedermann unentgeltlich ohne

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wir wissen nicht ob mit unter der Einwirkung der

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Wer wird Letter des Berliner Volksschulwesens? Wie ein hiesiges Blatt vor einigen Tagen zu melden wußte, foll das noch gar nicht fest stehen trotz Gerstenbergs Wahl zum Stadtschulrat an Stelle des am 1. Januar ausgeschiedenen Bertram. Da auch Stadtschulrat Fürstenau, der bisherige Leiter des höheren Schulwesens, am 1. April in den Ruhestand tritt, so sei Herr Gerstenberg zunächst nur gewählt worden, damit nicht Beriin eines Tags völlig ohne Stadtschulrat sei. Erst wenn auch die durch Fürstenaus Rücktritt notwendig gewordene andre Wahl vollzogen sei, werde der Ober- Bürgermeister die Die verunglückte Wärterin aus Wörishofen , welche, wie wir Decernate verteilen und endgültig darüber bestimmen, wer bahn kurz hinter Stegliz dadurch schwer zu Schaden kam, daß sie Uhr abends. meldeten, am Dienstag, den 29. Januar, morgens auf der Wannsee­von den beiden neuen Schulräten das Bollsschulwesen zu über ihrer aus dem Coupee gesprungenen Schußbefohlenen, dem geistes- Legitimation. Diese Nachricht scheint Glauben gefunden zu haben; wenigstens findet sich im Streis- Krankenhause Gr. Lichterfelde außer Lebensgefahr. einem kurzen Gastspiel die französische Brettl- Teufeline Yvette gestörten Fräulein Anna Federoff aus Schweinfurt , nachsprang, be- Yvette Guilbert . Im Metropol- Theater erschien gestern zu bringt jetzt ein Teil der bürgerlichen Presse die Ausführungen, die Es hat leider eine Amputation des rechten Arms und der linken Guilbert, die nebenbei zu den paar ganz großen Künstlerinnen Herr Gerstenberg am Montag in einem Vortrage über das höhere hand vollzogen werden müssen. Schulwesen Berlins gemacht hat, unter der Spigmarke Gersten­der Gegenwart gehört. Nach schwerer Krankheit ist die Diseuse" bergs Programm". Demgegenüber stellen wir fest, daß Herr Ein großer Auflauf entstand gestern nachmittag zwischen 5 im Gleichen und Gewaltigen doch ein wenig anders geworden. Es Gerstenberg ausdrücklich als Stadtschulrat für das Volks- und 1/26 Uhr in dem belebtesten Teil der Leipzigerstraße vor dem ist mehr Sonne in ihr, mehr Heiterkeit und Freudigkeit. Die wilde schulwesen gewählt worden ist. Als im November in der Kriegsministerium. Den Passanten bot sich ein eigenartiger Anblick. Anklägerin, die aus dem Elend ihrer Jugend die Härte und den Stadtverordneten- Bersammlung darüber verhandelt wurde, ob Berlin In dem Schilderhaus, das sich vor dem Kriegsministerium befindet, Sohn der bitteren Erlebnisse in das reife Glück ihrer Kunsterfolge künftig zwei oder drei Stadtschulräte haben solle, hat Oberbürger- stand ein dem Arbeiterstande angehöriger Mann, vor ihm der Posten hinübergenommen, die aus der Tiefe der Gesellschaft ihre Lieder meister Kirschner allerdings die Andeutung fallen laffen, daß man mit aufgegflanztem Seitengewehr. Zwei Schuyleute bemühten sich holte, die ihre Kunst fast wie eine Mission der Rache auffaßte, erschien die geforderte Trennung uns diesmal des Fortbildungs- und die sich immer mehr ansammelnden Passanten zu zerstreuen, schließ­Fachschulwesens vom Bolksschulwesen vielleicht durch eine lich mußten die Beamten den Posten veranlassen, den Arrestanten in polizeilichen Repertoirewahl mehr als die Meisterin der bloße Verschiebung" der Decernate, durch eine Zuweisung das Innere des Ministeriums( in den Hausflur) zu führen, damit lustigen Satire und der spottenden Grazie, und nur vereinzelt dieses bisher mit alte bekannte von Herrn Bertram geleiteten Ver- der Auflauf nicht noch mehr anwachse. Bald darauf nahte im wurden uns die grellen Lieder des Hasses gespendet waltungszweigsman den fünftigen Leiter des höheren Schnellschritt eine Patrouille mit einem Unteroffizier und zwei und auch neue. Schulwesens erreichen könne. Er hat es aber als von vornherein Mann vom Königin Augusta- Regiment. Sie pflanzten vor Für Yvette Guilbert bedeuten die Nummern", die sie singt und zweifellos hingestellt, daß dem in die Bertramsche Stelle zu dem Arrestanten das Seitengewehr auf. Ein Mann geht fagt, nur Tertnotizen, stizzierte Vorlagen, die sie erst mit ihrem wählenden Schulrat wiederum das Voltsschulwesen zu über- voraus, der Arrestant in der Mitte, der Unteroffizier mit Leben erfüllt. Diese universale Chansonnette gestaltet durch ihren tragen sei. Noch aus einem andren Grunde können wir nicht dem andren Soldaten hinterdrein. Langsam auf dem schlüpfrigen Vortrag aus Gaffenhauern alle jene Tragödien und Komödien unsrer glauben, daß Herr Kirschner den Leiter des Berliner Volksschulwesens Asphalt ist an ein schnelles Fortschreiten nicht zu denken- geht der Zwitterkultur, die unsre Dichter nicht zu schaffen vermögen. Sie Der Oberbürgermeister verteilt die Zug durch die Leipzigerstraße über den Potsdamer Platz nach der läßt die ungeschriebene Höhenkunft, die aus den Qualen und dem Decernate unter die einzelnen Magistratsmitglieder, das ist Stöniggrägerstraße 122, zur Militärwache im Hause der General- höllischen Gelächter der marternzerrissenen Gegenwart aufwachsen Ob ihm aber die Stadtverordneten- Versammlung dieses Militärkasie, die die Posten an dem Kriegsministerium stellt. Selbst- foll, in ihren leichten Volksweisen erstehen; sie ist keine Komödiantin, Recht auch für die Decernate so ohne weiteres zugestehen verständlich gab ein großer Zug von Neugierigen dem für Berlin die nachgestaltet, sondern eine freie Dichterin, die schöpferisch ge­wird, die nur bon technischen Mitgliedern verwaltet seltenen Zuge das Geleite. werden können, das möchten wir doch bezweifeln. Die Stadt- Und aus welchem Grunde wurde der Mann arretiert? Er soll Im Cirkus Busch bildete gestern das Auftreten des Pferde­verordneten Versammlung wählt ja die Schulräte nicht zu dem einen Offizier auf der Straße gerempelt" haben. bändigers Smith eine besondere Anziehung für die Sportleute. 2wed, um das Magistratskollegium wieder vollzählig zu machen, Herr Smith, ein Amerikaner, versprach, jedes noch so wilde, störrische fondern um sich für die in Frage kommenden Verwaltungszweige Zu der Schlägeret, die sich am Sonnabendabend vor dem Pferd in furzer Zeit lammfromm seinem Befizer zurückzuführen. Er diejenigen Personen zu sichern, die sie für geeignet hält. Wir Hause Schulstraße 29 zutrug, wird uns folgendes ergänzend be hat sein Versprechen gehalten, zwei Pferde, das eine einem hiesigen sind der Ansicht, daß die Stadtverordneten- Versammlung besser richtet: In dem Hause Schulstr. 29 befindet sich ein dem Gastwirt Franz Brauereibefizer gehörend, wurden nacheinander in die Arena ge­gethan hätte, Herrn Gerstenberg thatsächlich zum Schulrat für das fum frequentiert wird. Im Keller des Vorderhauses wohnt die wurde die Erziehungsfrage der sich überaus trozig geberdenden gethan hätte, Herrn Gerstenberg thatsächlich zum Schulrat für das leinert gehöriges Tanzlokal, welches nur von anständigem Publi- führt. Ohne große Gewaltmittel, in ganz eigentümlicher Weise höhere Schulwesen zu wählen; denn er würde vermutlich einen sehr Familie List, deren Sohn am Sonntagabend vor dem Keller stand. Tiere gelöst. Die Widerspenstigen wurden einem ohrenbetäubenden brauchbaren Leiter dieses Verwaltungszweigs abgeben. Nachdem aber Drei des Wegs tommende Strolche fingen ohne jede Veranlassung mit Lärm ausgefeßt, mit Bauten, Beckenschlagen, Pfeifen, Schießen, einmal der Mißgriff gemacht worden ist, ihn zum Schulrat für das demselben Streit an, der in Thätlichkeiten ausartete und sich bis in die Feuer und Dampf wurden die Tiere schließlich so eingeschüchtert, daß Volksschulwesen zu wählen, dürfte sich der Fehler schwerlich dadurch wieder gut machen lassen, daß man ihm nachträglich ein Wohnung, wohin der junge Mann sich flüchtete, fortpflanzte. Von das eine geduldig fich anspannen ließ und das andre den Reiter, den andres Decernat zuschiebt. Das würden sich übrigens gerade die den Mißhandlungen der Strolche sind sogar die in der Wohnung es erst mit einem jähen Ruck abgeworfen hatte, ruhig im Sattel jenigen Stadtverordneten am wenigsten gefallen lassen, die Herrn anwesenden Eltern nicht verschont geblieben. Auf die Straße ge- ließ. Der Erfolg war ein ganz überraschender, ob er ein an­jenigen Stadtverordneten am wenigsten gefallen lassen, die Herrn drängt, kamen die Stiche in verstärkter Bahl wieder, um nochmals dauernder ist, vermögen wir bei unsrer geringen Sachkenntnis nicht Gerstenberg gewählt haben. Sie wissen sehr wohl, warum sie just aber vergeblich in die Wohnung einzudringen. Alsdann geriet das ihn zum Leiter des Berliner Volksschulwesens machen wollten, Gefindel unter einander in Streit, wobei der erstochene Arbeiter zu entscheiden. denn Leute mit Reformgedanken wollen sie für diesen Posten nicht Kellner als das Opfer feiner Spießgefellen zu betrachten ist. Ferner haben. Lo ist noch zu berichten, daß der Erstochene in Filzpantoffeln ging, also nicht die Absicht gehabt haben konnte, in genanntem Lotal am Tanz teilzunehmen. Im übrigen haben daselbst nur Gäste in anständigem Anzuge Zutritt.

wahr.

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Staltet.

Kampf- Stonturrenz an die Stelle der sportlichen Radwettfahrten. Zu diesein Jm Cirkus Schumann tritt von heute ab eine internationale Ring­sportlichen Kampf hat das Ehrenschiedsrichter- Amt Profeffor Reinhold Begas übernommen.

Die Urania hat sich entschlossen, vielfach geäußerten Wünschen, die namentlich von Eltern der Schüler hiesiger Lehranstalten ausgesprochen sind, jeden Mittwoch und Sonnabend Nachmittags- Vorstellungen zu kleinen Preisen zu veranstalten, in welchen vorläufig der Projektions Bortrag Mittelmeer­fahrten" zur Aufführung gelangen foll. Im Hörsaal findet heute abend 8 Uhr die legte Wieberholung des Bortrags Die Pariser Welt­ausstellung" statt.

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Die Neue freie Volksbühne veranstaltet am Mittwoch, den 6. Februar, abends 8 Uhr, in Kellers Festfälen, Koppenstr. 29, ein Künstler­fonzert, in dem Hauptsächlich Beethoven und Mendelssohn zum Wort fommen. Dasselbe wird vom gesamten Berliner Sinfonie- Orchester unter Beitung des Kapellmeisters Herrn Rud. Moser ausgeführt. Karten a 40 Pf. sind an der Abendkaffe zu haben.

Benutzung der Gemeindeschulhöfe als Spielpläge. Die alte Forderung, daß die Gemeindeschulhöfe in der schulfreien Zeit den Kindern zur Benußung als Spielpläge überlassen werden sollten, ist bekanntlich soweit bereits erfüllt, daß die Schuldeputation sich wenigstens Aus Neigung zum Trunk gestohlen. Der 25 Jahre alte grundsäglich damit einverstanden erklärt hat. Für den einzelnen Fall hat Mechaniker Johann Schwarz arbeitete seit fünf Wochen in der Werk­fie freilich die Entscheidung den Rettoren der betref ſtatt von Horn in der Alexandrinenstraße 52. Nachdem er am fenden Schulen anheim gestellt. Wir haben wiederholt Sonnabend seinen Wochenlohn verbracht hatte, verschaffte er sich am darauf hingewiesen, daß mit dieser Lösung der Frage wenig Sonntagmorgen Eintritt in die verschlossene Werkstatt und entwendete erreicht ist, da die meisten Rektoren die Ueberlassung der Höfe an dort sehr wertvolles Handwerkzeug, um für den Erlös daraus weiter die spielenden Kinder für unthunlich halten. Wie recht wir hatten, zu trinken. Schließlich dachte er an die Folgen und ließ sich von das zeigt der neueste Bericht der städtischen Schuldeputation. Im einem Schußmann am Sonntagabend auf der Straße scheinbar Jabre 1899/1900 find die Höfe von nur 22 Schulen freigegeben ge- frank auffinden und einer Heilanstalt zuführen. Der Diebstahl wurde wesen, während sich die Zahl aller Gemeindeschulen auf angezeigt, und Sch., der weder in die Wohnung, noch nach der 231 aelief. Sollte die Ueberlassung der Höfe wirklich nur bei Arbeitsstelle zurückgekehrt war, von der Polizei im Krankenhause Zur unentgeltlichen Geburtshilfe haben sich, nach einer Be 22 Schulen möglich gewesen sein, oder hat da bei den Rettoren ermittelt. Dort hat er den Diebstahl, die Veranlassung dazu und kanntmachung der Arnten- Direttion, folgende Aerzte erboten: Sanitäts­auch der Wunsch mitgesprochen, sich nicht in ihrer Ruhe den Plan, sich der Festnahme zu entziehen, eingestanden. rat Dr. Hirschfeld, Kleine Präsidentenstr. 4; Geheimer Sanitätsrat stören zu lassen? Thatsache ist, daß das Ruhebedürfnis der Rektoren in der Presse und in Versammlungen mehrfach gegen 5 Uhr ein Krantenwagen unternehmen. In der Gartenstraße wurde gräzerstr. 98, Sprechstunden in seiner Poliklinik: Prinzenſtr. 84 von Eine langwierige Fahrt mußte am Montagnachmittag um Dr. Wolfert, Potsdamerstr. 48a; Sanitätsrat Dr. Odabrecht, König­die Forderung Die Schulhöfe frei!" angeführt worden ist. Im ein Mann, dessen Papiere auf einen Arbeiter Karl Gaßmann für die Bezirke westlich der Potsdamer Eisenbahn; Professor Dr. Landau, übrigen scheint es aber, als ob die Verantwortung dafür, daß bisher lauteten, besinnungslos von einem Schuhmann angetroffen. Ein Sommerstr. 2, Sprechstunden in seiner Klinik, Philippstr. 21, von so wenig höfe freigegeben worden sind, nicht die Rektoren allein Krantenwagen von Kopp brachte den Hilflosen hintereinander nach 11-12 Uhr; Dr. Steinthal, Surfürstenstr. 72 und Dr. Czempin, trifft. Auffällig ist, daß sich die 22 Schulen ganz außerordentlich brei Krankenhäusern, ohne ihn abießen zu tönnen. Schließlich fuhr Königin Augustastr. 12, Sprechstunden werktäglich Karlstr. 25, von ungleich auf die einzelnen Schulfreife verteilen. Anscheinend wird er ihn nach dem städtischen Obdach in der Fröbelstraße. Diese 2-3 Uhr nachmittags. and relin von einigen Schulinspettoren ein gewiffer Drud auf die standalösen Vorgänge wiederholen sich nun fortgesetzt. Rektoren ihres Schulkreises ausgeübt, bon andren dagegen

Feuerbericht. In der Zwischenzeit erfolgten Linienftr. 114, nicht. 6 freie Höfe tamen allein auf den 5. Kreis( nach der bis Ein feingekleideter Selbstmörder wurde Dienstagmorgen auf Bintschstr. 14 und Pantstr. 13. fleine Wohnungsbrände. Waldemar 1. Oftober 1900 gültigen Kreiseinteilung) je 4 auf den 3. und einer Bank in der Großen Querallee des Tiergartens noch lebend straße 64 a wurde ein Posten Kohlen eingeäschert, während Frank­7. Kreis, andrerseits aber nur je 1 auf den 6. und 9. Kreis und kein aufgefunden, nachdem er sich einen Revolverschuß in die Brust bei- furter Allee 130 Sämereien durch Feuer vernichtet wurden. Wasser­einziger freier of auf den 1. und 8. Kreis. Bei manchem der be- gebracht hatte. Es handelt sich um einen jungen Mann von etwa thorstraße 10 gingen Regale und Pappkartons in Flammen auf. treffenden Schulinspektoren müßten wir uns allerdings sehr darüber 20 Jahren mit einem Anflug von blondem Schnurrbart, der einen Fußboden und Balkenlage brannten Neue Schönhauserstr. 11 und wundern, daß er nicht entschiedener und erfolgreicher für Benutzung tadellosen schwarzen Anzug und einen flockigen schwarzen Ueberzieher Landsbergerstr. 107. Außerdem war Wolgasterstr. 2 noch ein kleiner der Schulhöse als Spielpläge eintritt. Es thut not, daß endlich trug. Ein Schuhmann brachte ihn schleunigst nach der Charité, wo Kellerbrand zu beseitigen. Böswilliger Alarm rief die Wehr in einmal an leitender Stelle ein Machtwort gesprochen wird, das er besinnungslos anlangte und auch noch nicht vernehmungsfähig letzter Nacht nach der Behmstraße auf dem Gesundbrunnen . Leider den Gemeindeschultindern Berlins durchgängig ihre Schulhöfe zur geworden ist. ist der Thäter entkommen. Erholung freigiebt. Zu erschießen versuchte sich am Montagabend um 9 Uhr der Ein bekannter Rechtsanwalt, Dr. Victor Fränkt schreibt 25 Jahre alte Bureaugehilfe Georg Soffalla aus der Kirchstr. 22, uns: Der vierten Straffammer des hiesigen Landgerichts I weil er von seiner Geliebten hintergangen wurde. Der Herr, welcher gerufene Polizei ließ ihn nach einem Krankenhaus bringen, wo fein fißt der Landgerichtsdirektor Oppermann vor. vorher Staatsanwalt war, hat es in verhältnismäßig turzer Zeit ver- Bustand bisher wenig Hoffnung auf Genesung zuläßt. standen, sich durch eine zum Teil ganz eigentümliche Art der Behand Von seinem Eisenbahnzuge überfahren wurde gestern furz lung der Angeklagten und der Befragung der Zeugen einen beson- I nach der Abfahrt aus der Station Müncheberg der Zugführer Wegener

Die herbei­

Aus den Nachbarorten.

verordneten Versammlung zur Kenntnisnahme

Der Charlottenburger Magiftrat unterbreitet der Stadt­die Dienst anweisung für die Schulärzte, die, nachdem sie ein Jahr im Gebrauch gewesen und auf Antrag der Schulärzte einige Aenderungen erfahren hat, von der Regierung genehmigt ist. Nach