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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 25.

PP

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

Sonnabend, den 30. Januar 1892.

160. Sigung vom 29. Jantar 1892. 2 Uhr. Um Bundesrathstische: v. Marschall  , v. Malzahn, Graf Lerchenfeld.

Es folgt die dritte Berathung des Gefeßentwurfs betr. die Anwendung der für die Einfuhr nach Deutschland   vertragsmäßig bestehenden Zollbefreiungen und Zollermäßigungen gegenüber den nicht meistbegünstigten Staaten.

9. Jahrg.

namentlich das Unfallgeset noch immer nicht auf die Fischer aus Vorlage aufgenommen; die staatlichen Behörden werden gegen gedehnt sei.

die kirchlichen gar nichts ausrichten können; der Lehrer ist den Der Kommissionsantrag wird angenommen. letteren Preis gegeben. Ein Wiener   Gelehrter schreibt mir, daß Ueber die Petition des Magistrats zu München   betreffend man in Wien   die Berathung des Schulgesetes ängstlich verfolge; die Erweiterung der Grenzen für die kommunale Besteuerung denn die Annahme des Gesetzes in Preußen werde auch in des Weins, beantragt die Kommission gleichfalls Uebergang zur Desterreich eine Aenderung der Schulgesetzgebung zur Folge Tagesordnung. haben. Eine von Geistlichen erzogene Generation werde bald Es wird zunächst über das Gefeß, betr. die Anwenendung der Ohne Debatte wird demgemäß beschlossen. alles Gefühl für das Deutschthum verlieren.( Widerspruch im vertragsmäßigen Zollsätze auf Getreide, Zoll und Wein die Ge- Die Tischler Klemann, Huth und Langer aus Merseburg   Zentrum und rechts.) Diese Aeußerung beweist, daß man fammtabstimmung vorgenommen. Dieselbe ist infolge eines ge- bitten den Reichstag  , bei den verbündeten Regierungen dahin auswärts allgemein das Zentrum als den Sieger betrachtet. nügend unterstützten Antrages Bebel eine namentliche. Sie wirken zu wollen, daß den Amtsvorstehern und Landräthen zur In der Verfassung steht nichts von einer so weit gehenden Be­ergiebt die Annahme des Gesetzes mit 124 gegen 107 Stimmen. Pflicht gemacht werde, daß sich dieselben jeder Beein- rücksichtigung des fonfeffionellen Wesens, wie sie die Vorlage Für die Beschlüsse dritter Lesung stimmen geschlossen die flussung der Gastwirthe in Bezug auf Ber  - enthält. Nicht bloß die Religion, sondern auch Geschichte und Sozialdemokraten, die Volkspartei, die Freisinnigen und National- sammlungen enthalten. Genealogie wird konfessionell, auch Adam Riese   wird konfessionell liberalen; ferner die Wilden Johannsen, Rösicke, Wisser; vom Die Kommission, für welche an Stelle des Abg. Schädler behandelt werden; Herr Porsch sprach ja von dem Lehrer, der Zentrum die Abgg. Bachem, Bender, Bödicker, Evers, Graf, Abg. Frohme referirt, beantragt ueberweisung der Betition an beweisen wird, daß 2x2= 5 ist. Die Brüder Ignoranten Greiß, Spahn, Stöbel, Wattendorf   und Wenders; von der den Reichskanzler zur Erwägung dahin, ob nicht der amtlichen werden das schon besorgen.( Buruf des Abg. Porsch: Wer sind Reichspartei Fürst Haßfeld, Frhr. v. Unruhe- Bomst und Wessel; Beeinflussung der Wirthe seitens amtlicher Behörden Abhilfe ge- denn die Ignoranten?) Ja, ich spreche ja von wirklichen Dingen, von den Deutsch  - Konservativen Menzer. schaffen werden könne. die Ignoranten bestehen doch noch. Man kann doch die Geschichte Abg. Rickert will die Petition zur Berücksichtigung über vortragen, ohne über die einzelnen Personen, welche in derselben weisen, Abg. Bebel ebenfalls zur Berücksichtigung nach der eine Rolle spielen, ein fittliches Urtheil vom Standpunkt der Richtung der amtlichen Beeinflussung der Wirthe feitens amt Konfession zu fällen. Moral und Religion sind durchaus nicht licher Behörden, insbesondere auch der Militärbehörden, Abhilfe dieselben Dinge. Es giebt doch auch eine bloße menschliche Abg. Graf Arnim  ( Rp.) weist darauf hin, daß die Zoll- zu schaffen. Moral. Die nassauische Volksschule ist auf Grund dieser allge ermäßigungen, welche Desterreich uns zugestanden hat, von Defter­Abg. Gröber( 3): Das Petitum der drei Herren aus mein menschlichen Moral von 1817 an geführt worden. Jetzt reich anderen Ländern in noch höherem Maße zugestanden worden Merseburg   geht noch viel weiter, es verlangt ein Vereins- und sollen allerdings auch konfessionell Schulen bestehen.( Lachen im find; das sei eins der schwersten Bedenken gegen den öfter- Versammlungsgesetz, welches die freie Abhaltung von Versamm Centrum; Buruf: Moral der Wilden!) Leute, die lange unter reichischen Handelsvertrag gewesen. Nachdem wir aber durch den lungen zu Reichstags- und anderen Wahlen auch ohne polizei- Wilden gelebt haben, sagen: Die Wilden sind doch bessere Abschluß der Handelsverträge ein festes Rückgrat den übrigen liche Genehmigung gestattet. Das können wir nicht unterstüßen Menschen. Das ist die Natur des Menschen, die in der Moral zum Staaten gegenüber erhalten hätten, tönnten wir ohne Besorgniß und Herr Rickert hat diesen Satz gewiß nicht gelesen.( Wider: Vorschein kommt.( Buruf: Menschenfresserei!) Die Menschenfresserei für Boultriege auf Unterhandlungen mit den nicht meist- spruch links.) Wenn jeder amtliche, auch der rechtmäßige Einfluß ist erst als eine religiöse Institution eingeführt worden.( Heiterkeit). begünstigten Staaten uns einlassen. Ohne angemessene Gegen- beseitigt werden soll, so begreife ich nicht, wie man das an- Wie wenig die Religion geeignet ist, verbrecherische Neigungen fonzeffionen tönne man aber die Herabminderung unseres Tarifs nehmen kann. Daß Mißbräuche vorkommen, ist auch mir aus zu verhindern, zeigt die Wirklichkeit. Die Priester sollen neben nicht zugestehen. der Wahlprüfungs- Kommission bekannt; da hat man zunächst den der Schule den Religions- Unterricht ertheilen können, aber die regelmäßigen Weg der Abhilfe zu beschreiten.( Widerspruch Kinder sollen in der Schule nicht vollständig nach dogmatischen lints.) Der Instanzenzug muß erschöpft sein. Die Ueberweisung Gesichtspunkten behandelt werden. Die deutsche Lehrerschaft hat einer solchen Petition zur Erwägung oder Berücksichtigung würde sich ernstlich bestrebt, eine hohe Stellung in der Entwickelung der eine Aufforderung bedeuten, ein Reichsversammlungs- Gesetz zu deutschen   Nation einzunehmen; die Pädagogik ist eine Kunst ges machen, welches in die Wahlgefeße der Einzelstaaten eingreift, worden. Diese Stellung fann nicht fortdauern, wenn die Lehrer und wozu das Reich gar keine Kompetenz hat. den Geistlichen unterstellt werden. Die Stellung der Gemeinde wird in der Vorlage geradezu vertauscht. Daß die Schule ein Kind der Kirche sei, muß ich bestreiten. Die Kirchenschule war nur eine Gelehrtenschule. Die Volksschule ist ein Kind der Ge­meinde, welche sich in der Reformationszeit der Sache bemächtigt haben, nicht der Staat. Die Stadtschule ist die ursprüngliche Grundlage der Volksschule. Wenn eine Stadt den Anspruch er heben darf, die edlen Traditionen fortgesetzt zu haben, so ist es

Ohne weitere Diskussion wird die Vorlage unverändert definitiv genehmigt. Zur ersten Berathung steht sodann die Vorlage, betreffend die Vereinsthaler österreichischen Gepräges. Nach§ 1 des Gesetzes soll der Bundesrath ermächtigt werden, die Außerkurssehung der in Desterreich bis zum Schlusse des Jahres 1867 geprägten Vereinsthaler und Vereins- Doppelthaler unter Einlösung derfelben auf Rechnung des Reiches zu dem Werth­verhältnisse von 3 M. gleich 1 Thaler anzuordnen. Der dadurch ent­stehende Verlust soll aus den bereiten Mitteln der Reichshauptkasse ge­deckt werden. Die Befugniß zur Ausgabe von Schahzanweisungen zur vorübergehenden Berstärkung des ordentlichen Betriebsfonds der Reichstasse soll bis zum Betrage von 175 Millionen Mark ausgedehnt werden.

Abg. v. Frege( dkons.) beantragt die Berathung der Vor­lage in einer Kommission von 14 Mitgliedern. In derselben würde auch darüber besondere Auskunft zu fordern sein, wie die Regierung sich die Verwerthung der Thaler denkt. Den un­vermeidlichen Verlust könnte man vielleicht durch stärkere Aus­prägung von silbernen Fünfmart Stücken etwas vermindern. Auch die Frage der Regelung der österreichischen Valuta werde in der Kommission zu besprechen sein. Jedenfalls habe man teine Ursache, den Silbermarkt durch plötzliche Abstoßung dieser immerhin nicht unbeträchtlichen Summe zu beunruhigen.

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Abg. Rickert beantragt nach diesen Mittheilungen des Abg. Gröber die Zurückweisung der Petition an die Kommission, damit man wenigstens erfahre, was denn eigentlich in der Petition enthalten sei, da der schriftliche Bericht des Abg. Schädler dies nicht sicher erkennen laffe.

Das Haus beschließt demgemäß.

Darauf wird ein Vertagungsantrag angenommen. Schluß gegen 5 Uhr. Nächste Sizung Sonnabend 2 Uhr. Berlin  , von welcher selbst die Staatsregierung anerkennen wird, ( Nachtragsetat.)

Abgeordnetenhaus.

8. Sigung vom 29. Januar. 11 Uhr. Am Ministertische: Graf von Caprivi  , Graf von Beblik, von Heyden und Kommissarien.

Die erste Berathung des Entwurfs eines Volksschul­Gesezes wird fortgesetzt.

daß ihr Schulwesen musterhaft ist. Der Kultusminister hat sich, wie mir scheinen will, dieses ihm so naheliegende Schul­wesen noch garnicht einmal persönlich angesehen.( Redner giebt eine Uebersicht über die Leistungen der Berliner   Schulen.) Die ganze Organisation der Berliner   städtischen Schulen wird mit einem Schlage vernichtet. Welches Bedürfniß liegt denn vor, dieses blühende Schulwesen zu rafiren, welches die Lehrer, die Bürger und auch die Konfessionen befriedigt hat. Hat die Uniformirung, welche die Regierung beabsichtigt, einen inneren Grund? Die Volksschule vom Lande wird das Modell unserer Abg. Bamberger  ( dfr.): Kommissionsberathung scheint mir Abg. Virchow:( Dfr.): Die Stellung der Parteien hat Gesetzgebung.( Heiterfeit.) Die Stadt ernennt jetzt ihre Lehrer, zwar nicht erforderlich, wo die Dinge so einfach liegen, aber ich allmählich eine gewisse Deutlichkeit und Schärfe angenommen. in Zukunft soll sie nur ein Vorschlagsrecht haben, weil der will gegen den Antrag keinen Einspruch erheben. Zur Aus- Wir hier links haben ersehen, daß die Beruhigung, welche Lehrer wesentlich staatliche Funktionen zu erfüllen hat. Die scheidung dieser Thaler aus unserem Münzsystem sind wir doch scheinbar gewonnen war, nicht mehr vorhanden ist. Die Herren Stadt bezahlt aber den Lehrer, da müßte fie doch einen Einfluß durch das Münzgesetz verpflichtet. Schon bei der Berathung von rechts sagen zwar, weiter würden sie nicht gehen. Wir auf seine Anstellung haben. In andern großen Städten liegt die dieses Gesetzes von 1873 habe ich mich für ihre schleunige trauen zwar Ihrem gutem Willen, aber wir trauen nicht der Sache ebenso. Welche Verwüstung da angerichtet wird, läßt sich Einziehung ausgesprochen. Der Grund, daß das nicht ge- Dauer Ihrer Entschlüsse. Dazu haben Sie in Ihren eigenen noch garnicht übersehen. Die Stadtschulen werden dreift den schah, lag in der Hoffnung, daß die österreichische Baluta Reihen den Verführer in Herrn Stöcker, der ebenfalls weitere Vergleich mit den Landschulen aushalten können. Sie stehen jetzt bald geregelt sein würde. Darin hat man sich aber geirrt. Wünsche hat. Unter diesen bedenklichen Zeichen beginnen wir an dem Punkt, wo es sich darum handeln wird, ob unser Staat Allem Anscheine nach geht aber die österreichisch ungarische Re- den Feldzug. Wir waren anfänglich sehr geneigt, eine Ver- sich auf einer doppelten religiösen Grundlage, auf firchlichen gierung jezt mit größtem Ernste an die Regelung der Valuta. besserung des Gesetzes zu versuchen. Jetzt sind wir zu dem Dogmen aufbauen soll oder ob eine freiere Richtung gelten soll, Die Verwerthung der Thaler soll ja zum größten Theile durch Standpunkt gekommen, daß wir uns zwar der Kommissions- wo auch der Laie mitberechtigt ist, über die Dogmen sich zu ein Abkommen mit Desterreich schon geregelt fein; dieses Ab- berathung nicht entziehen werden, aber wir haben feine äußern. Im Zentrum ist das allerdings nicht der Fall, wir tommen befreit uns von einem Theile des Schadens, den wir Hoffnung mehr den Gedanken, welche wir als die Zukunft Protestanten haben ein solches Vorrecht.( Beifall links.) durch die Einziehung erleiden, ganz befreit es uns infolge des der Nation bestimmend ansehen, Rechnung getragen zu sehen. Reichskanzler Graf v. Caprivi  : Der Vorredner hat des Sturzes des Silberpreises nicht davon. Wenn Herr v. Frege Der Kultusminister hat keinen Zweifel darüber gelaffen, daß er Längeren darüber geklagt, daß unser Staatswesen auf zwei Kon­verlangt, daß das nach Ausprägung eines Betrages filberner gewillt ist, seine Gedanken bis zu Ende durchzuführen. Er will feffionen gegründet sei. Gewiß, für einen Staatsmann wäre es Fünfmarkstücke übrigbleibende Silber nicht auf den internationalen die Konfeffion an die Stelle der Religion seßen und darauf die ungleich einfacher und leichter, nur mit einer Konfession zu thun Markt geworfen wird, so gestehe ich zu, daß der Silberpreis Bukunft des Staates ausbauen. Ich habe vergeblich meine zu haben. Aber der Vorredner hat seine eigenen Besorgnisse in­heute so niedrig ist wie seit Jahren nicht. Da andererseits in historischen Erinnerungen durchgemustert, um zu prüfen, ob sofern abgeschwächt, als er die Hauptgefahr des theokratischen Amerika   jährlich 54 Millionen Unzen ausgeprägt werden, die iemals schon ein Staatswesen auf zwei Konfeffionen aufgebaut Staates in der Priesterschaft findet. Ein Staat, wo zwei Kon­jährliche Produktion der Welt 600 Millionen Mark beträgt, so war. Zwei kommen ja nur in Betracht, obgleich wir in unseren fessionen vertreten sind, ein Staat, der einen paritätischen ist das hier in Betracht kommende Silber, etwa 40 Millionen Kolonien demnächst noch mehr Ronfessionen bekommen werden: Charakter hat, wird der Gefahr der Theokratie entgehen, weil er Mart, eine Bagatelle. Türken, Heiden u. s. w. Dabei kommt denn gleich das mit zwei Priesterschaften zu rechnen hat. Der Vorredner sagt: Abg. v. Kardorff( Rp.): Bei der ganzen politischen Ron- organisirte Priesterthum in Betracht, und wenn die evangelische Alle Nationen sehen auf den Kampf der Geister; er hat einen stellation ruht wirklich die Aufmerksamkeit auf anderen Punkten, in der Generalfynode doch gerne einen solchen zu haben. Die Nation angeht, so will ich zugeben, daß über die Grenzen stellation ruht wirklich die Aufmerksamkeit auf anderen Buntten, Stirche auch keinen Hohenpriester hat, so wünschten die Herren Brief aus dem Auslande zitirt. Was die Aufmerksamkeit der als auf der Währungsfrage. Ich verzichte daher auch auf eine Währungsrede. Aber das eine muß ich sagen: Wir kommen theokratischen Perioden haben immer die Menschheit zurück nicht nur Preußens, sondern auch Deutschlands   hinaus allmälig dahin, daß wir vor der Alternative stehen, ob wir die gebracht; wenn das nicht der Fall wäre, warum haben denn die eine gewisse Aufmerksamkeit erweckt deutsche Landwirthschaft oder die Goldwährung aufrecht erhalten Päpste nichts im Kirchenstaat   zu Wege gebracht? Warum war ich würde mich scheuen, Urtheile des Auslandes über deutsche Landwirthschaft oder die Goldwährung aufrecht erhalten der Kirchenstaat der schlechteste und die Einwohner desselben die Verhandlungen, die wir hier führen, zu zitiren. wollen.( Widerspruch und Heiterkeit links.) Diese Frage müssen froh, als sie in dem italienischen Staat aufgenommen wurden? Denn ich würde die Besorgniß haben, daß es im Auslande Nie­wir auch in der Kommission erörtern. Der Gefeßentwurf geht an eine Kommission von 14 Mit-( Unruhe im Zentrum.) Meinen Gedanken habe ich bei der Synodal- manden giebt, der im Stande ist, diese Frage zu beurtheilen. ordnung Ausdruck gegeben, Herr Miquel war damals Referent in Wenn man Urtheile, wie das hier gehörte, liest, wenn man in der Sache und wir hatten damals etwas Fühlung gewonnen. Der Presse Urtheile von Männern, die ein Metier daraus machen, Es folgen Kommissionsberichte über Petitionen. Aber meine Warnungen waren vergebens; Herr Miquel stürzte die sich mit der Sache beschäftigen, liest, so muß man sagen: Die Petition der Zivil- Büchsenmacher Erichson aus Greiss mit offenen Augen in das Verderben hinein. Herr Falt glaubte Bon tausend Menschen hat nicht einer die Vorlage gelesen. Bu­wald und 13 Genossen, wonach den Militär- Büchsenmachern damals auch nicht daran, daß er die Synodalordnung bereuen Stimmung rechts.) Der Vorredner hat der Regierung vorgeworfen, untersagt werden soll, Privatarbeiten auszuführen und Handel würde; er sah damals vertrauensvoll in die Zukunft, wie jest sie wäre nicht mächtig genug. Daß dieser Vorwurf gerade von mit Waffen und Munition zu treiben, wird dem Reichskanzler Graf Beblik. Mit gewöhnlichen Sterblichen fann man sich ja der freisinnigen Partei gemacht wird, überrascht mich. Als hier zur Erwägung überwiesen. noch verständigen; aber mit dem Geistlichen ist es sehr schwer. Nothstands Debatten stattfanden, hat die freifinnige Partei alle Abg. Scipio berichtet Namens der Petitionskommission über( Heiterkeit.) Herr Falt hat keinen Dank geerntet von seiner Ar- Kanonen gegen diese Regierung spielen laffen und ich habe da­die Petition von Fischern zu Hastrug( Fürstenthum Lübeck), beit; die Herren, deren orthodoxe Herrschaft er geschaffen hat, mals gesagt: Diese Regierung wird zeigen, daß sie gegen den betreffend die Einführung eines 30 Ils auf mit Salz be betrachten ihn heute wohl als den leibhaftigen Antichrist. Die Strom schwimmen kann. Und wenn Sie den Strom, gegen den streute grüne Heringe. Die Kommission beantragt Kirche verlangt die Oberherrschaft; man glaubte vielleicht jetzt wir jetzt schwimmen, stärker erregen, werden wir wiederum den Uebergang zur Tagesordnung. mit zwei Kirchen sich verständigen zu können. Die zwei Kirchen Beweis dafür erbringen, daß wir stark sind.( Beifall.) Mit Be­Abg. Graf Holstein( dk.) bedauert, daß auf dem vorge- verständigen sich ja jetzt, aber wenn das Gesetz fertig ist, dann friedigung habe ich die Aeußerung vernommen, daß der Vor­schlagenen Wege eine Abhilfe zur Zeit nicht möglich sei, und wird es bald donnern. Dann wird man die konfeffionelle Schul- redner der Religion eine anerkannte Stellung erhalten wolle. ersucht dringend die verbündeten Regierungen, die Nothlage der inspektion fordern und schließlich auch die Wiederherstellung der Ich bitte ihn, das vom Staat auf die Volksschule zu übertragen, deutschen Fischer namentlich wegen der schwedischen Konkurrenz fatholischen Abtheilung im Kultusministerium, mit welcher ja damit die Religion in der Volksschule ihre anerkannte Stellung in Betracht zu ziehen und Abhilfe zu schaffen.( Beifall rechts.) eigentlich der Kulturkampf angefangen hat.( Buruf im Bentrum: behält; ich bitte ihn, mit mir die Schlußfolgerung von der An­Abg. Schwarz( Lübeck  , Soz.) ist mit diesen Ausführungen Den hat Bismarck   angefangen!) Ich kann mich doch nur erkennung der Religion zur Anerkennung der Konfession mitzu­einverstanden, soweit sie die Lage der deutschen   Fischer betreffen, auf das berufen, was Bismarck   gesagt hat.( Buruf im machen, und so gebe ich mich der Hoffnung hin, mit ihm schließ­aber diese ständen hier nicht in Frage, da sie so viele Heringe Zentrum: Der hat manches gesagt!) Der hat manches gesagt!) Ich werde mich lich bei der Konfessionsschule anzukommen.( Heiterkeit.) Ich habe nicht liefern fönnen. Jedenfalls kann die Abhilfe auf dem hier hüten, ihm unwahrheit vorzuwerfen. Die mächtige Re- mich in einer andern Beziehung über die Rede gefreut, sie war angeregten Wege nicht gewährt werden. Die Nachfrage nach gierung braucht ja diefe Anforderungen nicht durchzuführen. in einem Tone gehalten, der von einer Kriegserklärung nichts an schwedischen Heringen sei in den letzten Jahren sehr gestiegen. Ja wir dachten auch früher, wir hätten eine mächtige Regierung, sich hatte. Er äußerte seine Bereitwilligkeit, in die Berathung mit Abg. Marquardsen( natl.) hofft, daß den berechtigten Be- die solche Dinge, wie sie jetzt vorliegen, nicht vorschlagen würde. Der Regierung einzutreten. Alles, was wir wünschen; mehr hatten schwerden der Fischer in praktischer Weise durch die Landes- Wir sind eben in dieser Beziehung sehr heruntergekommen.( 3u wir gar nicht erwartet. Er zeichnete sich vortheilhaft aus gegen regierung abgeholfen werden tann. stimmung links; Widerspruch rechts.) Daß die Vorlage sich in den Kriegston, der von seinem Nachbar angeschlagen wurde. Abg. Seelig( dfr.): Es stehen sich hier die Jntereffen der vielen Stücken mit den Windthorst'schen Anträgen deckt, liegt auf Herr von Eynern hat mir gestern den Vorwurf gemacht, daß die Fischräucherei und der Fischerei gegenüber. Ich trage deshalb der Hand. Niemand hätte es bis auf diese Session für möglich gegenwärtige Regierung eine Kriegserklärung an die Liberalen auch Bedenken, den Weg zu betreten, welchen die Petenten gehalten, daß die Regierung diese Anträge unmittelbar afzeptiren oder an die Nationalliberalen durch dieses Gesetz erlassen habe. empfehlen. Der Einfuhr von fremden Fischen sollte fein und in die Form einer Vorlage bringen würde. Der Gesammt- Das hat mich überrascht. Die gegenwärtige Regierung hat keine Hinderniß bereitet werden. Das Salz, welches hier benutzt wird, eindruck nach außen ist der, daß die Forderungen der katholischen Ahnung davon, mit welchen Parteien sie dieses Gesetz durchführen ist ja auch kein Konsumtionsartikel, sondern dient lediglich zur Partei voll angenommen find.( Buruf im Zentrum: Noch lange würde.( Widerspruch bei den Nationalliberalen.) Sie wußte Konfervirung. nicht!) Also Sie haben noch weitere Forderungen; ein Theil nur, daß dieses Gesetz ihrer Ueberzeugung entsprach.( Heiterkeit.)

gliedern.

worden ift. Aber

Abg. Graf Holstein betont nochmals, daß seit drei Jahren wird Ihnen aber bewilligt.( Widerspruch des Zentrums.) Bis Die Anfänge dieses Gesetzes liegen 8 Monate zurüd. Wie fonnten nichts geschehen sei, den Fischern zu Hilfe zu kommen, daß auf einige Klauseln sind die Windthorst'schen Anträge in die wir wissen, daß Sie die große liberale Partei schaffen wollen?