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die
es die Mehrheit der deutschen Bevölkerung will.( Sehr richtig!| der Staatsangehörigkeit dieser Miffionare. Nun ist in der Resolu- gebe zu, daß Mißgriffe vorgekommen find. So halte ich das Verbot links.) tion nur die Forderung, daß die Freiheit der christlichen Religions- der Gestrengen Herren" nicht für glücklich. Ein Haupttrumpf des Mit dem ersten Teil des Antrags Bebel sind wir ein übung in China unter den Schutz aller an einem fünftigen Herrn Müller bildete das angebliche Verbot von Maria Stuart " in verstanden, für seinen Schlußsatz aber können wir uns nicht Vertrage mit China beteiligten Staaten gestellt werde. Dortmund am Totensonntag. Der Fall in Dortmund hat aber mit Dort ist am erwärmen. Ich wünsche den Missionaren allen die gelbe Davon ist auch Japan nicht auszuschließen, denn es hat der Theatercensur nicht das mindeste zu thun. Kultur erkannt und diese Totensonntag Jacke, die Gunst der chinesischen Regierung, nur uns dürfen den Wert der abendländischen verboten jede Theatervorstellung durch fie teine Schwierigkeiten bereiten. Meine politischen Freunde ist untrennbar mit dem Christentum verbunden. Herr v. Richthofen Bestimmungen über die äußere Heilighaltung des Sonntags. werden also für den ersten Teil des Bebelschen Zusagantrags hat durchaus nicht Waffer in den Wein der Resolution gegossen. Die Presse würde sich ein Verdienst erwerben, wenn sie in solchen Wir freuen uns der stimmen und gegen den zweiten Teil, und stellen einen entsprechenden Merkwürdig, daß die Socialdemokraten solches Interesse an der Fällen etwas fritischer verfahren würde. Eventualantrag. Aus unsrer Ablehnung der Resolution, zu der wir Kleiderfrage der Miffionare nehmen. Die französischen Social Deffentlichkett, brauchen für unser Thun das Licht nicht zu scheuen, kommen, um die Schädigung vaterländischer Intereffen zu verhüten, demokraten mögen die Soutane nicht leiden, die deutschen und wo sich Mißgriffe und wie im Sternberg - Prozeß schwere Mißwollen den darf man nicht folgern, daß wir an der christlichen Religion ein Socialdemokraten Missionaren in China die stände zeigen, da sorgen wir für Abhilfe. Aber die Presse soll nicht geringeres Interesse hätten, als diejenigen, die die christliche Religion Soutane vorschreiben.( Heiterkeit im Centrum.) Herr Bebel aus einzelnen Mißgriffen und Mißständen immer gleich auf die durch das Eingreifen der Staatsgewalt fördern wollen.( Bravo ! will die Missionare in China unter ein schlimmeres Aus- Schlechtigkeit des ganzen Systems schließen. Wir haben alle dahin links.) nahmegesez stellen, als es das Socialisteugese war.( Oh! oh! bei zu wirken, daß Schäden am Gebäude ausgebessert werden, aber Abg. Graf Bernstorff- Lauenburg( Rp.) den Socialdemokraten.) Zum Glück ist Herrn Bebel niemand auf nicht, daß das ganze Gebäude dabei in die Gefahr des ZusammenHerr Müller hat die polizeiliche Beben Leim gekrochen, als er Unfrieden zwischen evangelischen und sturzes gebracht wird. Opernhaus Konzerts am Buß katholischen Missionaren stiften wollte. In China fallen deutsche austandung des und christliche Interessen vollkommen zusammen.( Bravo ! im tage erwähnt. Auch dieser Fall hat mit der Censur Centrum.) nichts zu thun. Auch hier handelt es sich um die polizeilichen Vors schriften über die äußere Heilighaltung des Sonntags. Diese VorOratorien und dagegen verstieß das Programm des Opernhausschriften erlauben am Bußtage nur die Aufführung von ganzen fonzerts in zwei Punkten. Da der Polizeipräsident die behördliche Vorschrift schon gegen Privattheater in Anwendung gebracht hatte, so fühlte er sich verpflichtet, auch das königl. Opernhaus mit gleichem Maß zu messen und beanstandete die beiden Musikstücke. Sarunter eine Scene aus" Parsifal ". Die Frage, ob die Verordnung noch aufrecht zu erhalten, ist eine andre. Ich habe Erwägungen angestellt, ob die betr. Verordnung nicht abzuändern ist und mich bereits mit dem Oberpräsidenten in Potsdam ins Einvernehmen gesezt und werde noch die beteiligten Kirchenbehörden befragen.( Beifall.)
tritt für die Resolution ein und bekämpft das Amendement Bebel. Die christliche Kirche muß Mission treiben, das liegt in ihrem Wesen. Abg. Schrader( frs. Vg.):
Die Resolution ist überflüssig, da die Freiheit der Religionsübung in China bereits besteht. Bestände dieser Zustand nicht, dann würde ich mich energisch gegen einen solchen Schutz der christlichen Religion in China aussprechen. Abg. Bebel( Soc.):
Abg. Graf Stollberg( f.):
Deutschen Reiche , denn der Gesandtenmord ist wahrscheinlich auf Ich halte das chinesische Reich nicht für gleichberechtigt mit dem Anstiften der chinesischen Regierung erfolgt. Wenn wir Handel und Civilisation nach fremden Gegenden tragen, so übernehmen wir damit die moralische Verpflichtung, zugleich das Christentum einzuführen. Denn sonst fehlt unfrer Kolonisation das ideale Moment und damit die innere Berechtigung.( Bravo ! rechts.)
Damit schließt die Diskussion.
Die Resolution der Budgetkommiffion wird gegen die Stimmen der Socialdemokraten, der Freifinnigen und der süddeutschen Volkspartei angenommen.
In der Kommission ist von dem Herrn Regierungsvertreter ausdrücklich zugegeben worden, daß die Resolution nicht nur den status quo bestätige, sondern ihrem Sinne nach über ihn hinausgehe, gerade deshalb habe ich meinen Zusagantrag gestellt. Ich will noch furz auf die Einwände eingehen, die gegen diesen Zufaß erhoben worden find. Man hat gemeint, die Kleiderordnung der Mandarinen gehe uns nichts an. So liegen die Dinge aber nicht. Wenn christliche Für den ersten Saz des Bebelschen Zusagantrags stimmen milionare in ein fremdes Land gehen, so müssen sie es für eine die Socialdemokraten und die freifinnige Bolkspartei. Er ist also Ehrenfache halten, ihr geistliches Kleid auch dort zu tragen. Sie abgelehnt, und der Antragsteller zieht nunmehr den zweiten Teil dürfen sich nicht ein falsches Gewand anlegen und wie der Wolf im zurück. Schafpelz einhergehen.( Unruhe im Centrum.) In ihrer Eigenschaft Damit ist die zweite Lesung der China - Vorlage erledigt. als Europäer und Christen dürfen sie sich nicht in die Uniform Letter Gegenstand der Tagesordnung ist die zweite Beratung chinesischer Mandarinen stecken, denn es handelt sich nicht des Gefeßentwurfs wegen Versorgung der Teilnehmer an der bloß δας um Gewand, sondern um die Ostasiatischen Expedition und ihrer Hinterbliebenen. Autorität, die fie dadurch erhalten. Wir wollen nur, Die Budgetkommission beantragt: Der Reichstag wolle bedaß die Missionare sich nicht um Politik fümmern und vom schließen: mit Rücksicht auf die von dem Reichskanzler in der Staate nicht besonders unterstützt werden. Ganz in demselben Sigung vom 24. Januar 1901 abgegebenen Erklärungen und in ErSinne hat sich sogar eine Versammlung von Protestanten wägung , daß der Weg einer allgemeinen, einheitlichen Neuregelung ausgesprochen. Dort wurde erklärt, daß die Weltpolitit nicht des Militärversorgungswesens offen bleiben muß, den vorliegenden in das Fahrwasser der Kreuzzüge einlenken dürfe. Das Gefeßentwurf in allen seinen Teilen zur Zeit abzulehnen. Reich Gottes werde weder durch das Schwert gebaut, noch durch Diesem Antrag entsprechend wird das Gesetz in allen seinen das Schwert geschützt. Genau das ist der Standpunkt meiner Teilen ohne Debatte abgelehnt. Fraktion.
die Würde,
Präsident Graf Ballestrem:
Der Herr Vorfißende der Budgetkommission hat mir den Wunsch ausgedrückt, einen ganzen Tag für die Arbeiten der Kommission frei zu haben. Ich halte diesen Wunsch für berechtigt. Nächste Sigung: Freitag 1 Uhr. Dritte Lesung der Chinavorlage. Bostetat.
Schluß 61/2 Uhr.
Abgeordnetenhaus.
25. Gigung vom 18. Februar 1901, 11 Uhr. Präsident v. Kröcher eröffnet die Sizung. Am Ministertische: Frhr. v. Rheinbaben, Kommissare. Zur Beratung gelangt der Etat des Ministeriums des Innern. Die Beratung beginnt bei den Einnahmen. Beim Titel„ Ministergehalt" nimmt das Wort
Minister Frhr. v. Rheinbaben:
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Herr Müller hat dann den Fall Reuter aus dem Wintergarten" vorgetragen und den Mann einen hochanständigen Humoristen genannt. Er hat erzählt, daß diesem hochanständigen Humoristen das Auftreten untersagt worden sei, weil er verdächtig ges schmuggelt habe. Bei polizeilichen Revisionen wurde festgestellt, daß der hochanständige Humorist nicht genehmigte und auch nicht genehmigungsfähige Coupletstrophen sang. Er wurde erst zweimal mit Geldstrafen von je 30 m. belegt. Beim drittenmale wurde ihm das weitere Auftreten untersagt und dem Unternehmer die polizeiliche Schließung des Lokals angedroht, weil er eine Parodie auf Gerhart Hauptmanns „ Berfuntene Glode", die er gar nicht eins Der hochanständige Humorist tam nun gereicht hatte, fang. aufs Polizeipräsidium, verlegte sich aufs Bitten und sprach, sich fürderhin völlig forrekt zu verhalten. Das Vers bot wurde daraufhin zurüdgenommen. Ich habe die Parodie auf die„ Bersunkene Glode" hier und lege den Text hier nieder. Jeder wird mir beipflichten, daß es sich hier um eine ganz gemeine Zote handelt. Auf der Polizei wird ein wahrer Berg von Schmutz zurückgehalten und es genügen da nicht repressive Maßregeln. Die Polizei kann das Volk nicht noch mehr vergiften, Ordnung und Sitte nicht noch mehr stören lassen, fie muß präventiv wirken.
ber
Herr Bachem hat sodann gethan, als seien die Be schuldigungen, die ich hier ausgesprochen habe, rein aus der Luft gegriffen. Ich habe mich ausdrücklich dagegen verwahrt, die Missionare im allgemeinen gemeint zu haben, und habe mich im übrigen bei meinen Ausführungen auf Artikel des Sir Robert Hart berufen, der Die Beseitigung der Theatercensur ist aber noch aus praktischen feit 1862 Verwalter der chinesischen Seezölle ist. Dieser Herr bes Gründen nicht ausführbar. Die Aufhebung würde zur Strafe für hauptet auf Grund feiner 38jährigen Erfahrung ebenfalls, die Theaterdirektoren werden. Das hat der Berliner Börsendaß durch das Verhalten eines Teils der Missionare die Courier" in einem ausgezeichneten Artikel treffend nachgewiesen. gegenwärtigen Wirren in China hervorgerufen worden seien. Der Theaterdirektor kann sich nicht der Möglichkeit aussehen, daß Derselben Ansicht ist auch Herr v. Brandt, der als Gesandter die ihm eine Vorstellung verboten und er selbst noch angeklagt wird. höchste Vertrauensstellung genossen hat, die ein Deutscher im AusDieselbe Auffaffung hat auch der bekannte Schriftsteller und frühere lande einnehmen kann. Ob der Artikel in der katholischen„ Bayrischen Bühnenleiter Herr Dr. Oskar Blumenthal in einem satirischen aber Landeszeitung", der sich gegen die Missionare aussprach, in Absehr wahren Feuilleton im„ Berliner Tageblatt" bekundet. Wir wesenheit des Chefredacteurs in die Zeitung gekommen ist, Fönnen die Theatercensur nicht aufheben in einer Zeit, wo fümmert mich gar nichts, dadurch wird der fachliche Inhalt des fich alle fittlichen Bande zu lockern beginnen. Ich weiß, hier felben nicht widerlegt.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) tann die Polizei nicht helfen, hier müssen Staat, Kirche und GesellHerr Bachem wies darauf hin, daß ich mich früher sehr lebhaft schaft eingreifen. Aber es ist doch zehnmal zu überlegen, ob man für den Schuß armenischer Christen ausgesprochen hätte. In dem Sinne, daß ich für einen europäischen Krieg gesprochen hätte, um Ich will die erste Gelegenheit benußen, auf die im Reich 8- in solcher Zeit gefeßliche Schranken hinwegräumen hilft. Wenn Sie den Armeniern zu Hilfe zu kommen, habe ich mich jedenfalls nicht tage von dem Abg. Müller- Meiningen erfolgten Angriffe hier wüßten, was alles als aufführungswürdig, als bühnenfähig eingereicht geäußert. Im übrigen handelt es sich aber auch in Armenien um an zuständiger Stelle vor diesem hohen Hause zu antworten. wird, Sie würden erschrecken. Nein, ich meine, wir tönnen das Staatsden Schutz einer seit jeher vorhanden gewesenen christlichen Be- Wir haben uns mit voller Abfichtlichkeit an den Debatten im hoheitsrecht, das wir in der Censur besigen, nicht aus der Hand völkerung gegen einen fremden heidnischen Eroberer, in China Reichstag nicht beteiligt, weil unsrer Meinung das Reich in geben, denn wir tragen die Verantwortung für Aufrechterhaltung Was mir nüglich erscheint, ist die dagegen um chinesische Unterthanen, die eben zum Christentum Sachen der Theatercenjur nicht kompetent ist und wir dem Be- von Sitte und Ordnung. übergetreten find. Ich habe mich auch nur dagegen gewandt, daß streben, Dinge, die vor die Einzellandtage gehören, vor das Forum Heranziehung eines litterarischen Beirats für die Beurteilung der neu zum Christentum übergetretene Chinesen, die sich gemeine Ver- des Reichstags zu ziehen, nicht Vorschub leisten wollen. Der Abg. rein litterarischen Seite eines Stüds oder Gedichts. Zu einer Sie entspricht brechen haben zu Schulden kommen lassen, über Gebühr geschützt Müller hat den Antrag auf Aufhebung der Theatercensur mit der solchen Heranziehung würde ich bereit sein. werden. Ich habe mich auch nicht auf allgemeine Angaben beschränkt, Gewerbe- Ordnung in Verbindung gebracht, eine Verkettung, die ja auch einem erst jüngst gefaßten Beschluß des Deutschen Es ist aber dazu notwendig, daß die sondern Namen genannt. Im übrigen sind wir alle auch Herr gar nicht zu rechtfertigen ist. Die Art der Ausführung eines Ge- Bühnenvereins. und darum handelt es sich bei der Theatercensur berufenen Kreise geeignete Persönlichkeiten in Vorschlag bringen, Bachem den Verhältnissen in China gegenüber auf Nachrichten von werbebetriebs Leuten angewiesen, die als Autoritäten gelten und denen wir Ver- untersteht den Landespolizeibehörden. Daran läßt sich nichts ändern. denn eine von der Polizei ausgesuchte Persönlichkeit würde trauen schenken. Herr Bachem fragte, warum nur gegen Missionare so Herr Müller wollte dann aus dem Umstande, daß im Einführungs- sofort die notwendige Autorität verlieren. Ich gebe Mißgriffe unborgegangen werde und nicht auch gegen Kaufleute. Wenn ein Staufgefeß der Gewerbe- Ordnung in den Reichslanden ausdrücklich das umwunden zu. Man ist teils zu weit, teils nicht weit genug in ges mann fich Ungehörigkeiten gegen Chinesen erlaubt, so soll er Recht der Theatercensur vorbehalten ist, folgern, daß sie überall, wo wissen Fällen gegangen. Ich hoffe, die heutigen Verhandlungen natürlich ebenso wenig vom Reiche geschüßt werden. Aber weil zwei der Vorbehalt nicht gemacht ist, beseitigt ist. Aus den Verhandlungen werden dazu beitragen, die Mißgriffe fünftig einzuschränken und Missionare erschlagen wurden, darum sah sich das Deutsche Reich über die Reichs- Gewerbe- Ordnung geht dies aber feineswegs berbor. fleinliche Beanstandungen zu vermeiden; ich hoffe aber auch, fie beranlaßt, einzugreifen, darum erfolgte die Befizergreifung Die Theatercensur ist ein Teil der Ordnungs- und Sittenpolizei, nicht werden dazu beitragen, daß die Beamten nicht müde werden, ihres Kiautschous, der Raub von Kiautschou . Damit hat der Staat an der Gewerbe- Polizei, ihre Zuständigkeit ist im§ 10, II 17 des All- ernsten und verantwortungvollen Amts zu walten zum Schuße der erkannt, daß er die Thätigkeit der Missionare in hohem Grade als gemeinen preußischen Landrechts ausgesprochen. Herr Müller hat fittlichen Interessen der Bevölkerung und der öffentlichen Ordnung. politische Thätigkeit einschäßt.( Sehr richtig! bei den Social- dann den Artikel 27 der preußischen Verfassung angezogen. Die( Beifall rechts und im Centrum.) ausführliche Erörterung dieses Artikels beweist schon, wie Abg. v. Kardorff( Rp.): demokraten.) die Censur Sache des Reiches ist. Herr Interessant war mir, daß Graf Stolberg es offen Jaussprach, wenig Ich muß bedauern, daß der Minister dem Abg. Müller nicht im ist den Beweis, daß er halte Chinesen und Europäer nicht für gleichberechtigt. Ich Müller die Theatercensur gegen Reichstage geantwortet hat, obwohl ich die Gründe des Herrn meine allerdings, daß, so lange wir wir uns nicht daran ein Reichsgesetz und die preußische Verfassung verstoße, durchaus Ministers principiell billige. Das Maß von Selbstbewußtsein, was gewöhnen, die Chinesen als gleichberechtigt zu behandeln, wir uns schuldig geblieben. Unfre Rechtsauffaffung bestätigt auch eine Ent- Herr Dr. Müller bereits befigt, wird durch diese lange Erividerung nicht wundern dürfen, daß die Chinesen über unsre ungerechte Be- scheidung des Kammergerichts und ihr ist wohl größere Bedeutung des Ministers nur gesteigert werden.( Sehr richtig! rechts.) Der handlung empört sind und fich dagegen wehren. Graf Stolberg beizulegen, als der Rechtsauffassung des Abgeordneten Müller. Herr Minister hat Herrn Müller auf ein Piedestal gestellt, auf dem er im Redner wünscht weitere meinte, unfre ganze Solonialpolitik tauge nichts, wenn sie nicht auf Müller hat dann in einer späteren Sigung noch einen Exkurs auf Reichstage noch niemand erschienen ist. dem Christentum fuße. Das heißt nichts andres, als die Missionare ein Gebiet gemacht, das ebenfalls nicht zur Kompetenz des Reichs Aenderungen im Verwaltungsdienst. Es giebt zu viel Ministerialfind im großen und ganzen nichts andres als politische gehört, auf das der Kriminalpolizei und hat eine Verfügung von räte; während die Minister kommen und gehen, sind diese der einzig Agitatoren für das Deutsche Reich. ( Widerspruch rechts.) mir kritisiert, die seiner Ansicht mit der Reichs- Strafprozeßordnung ruhende Bol in der Erscheinungen Flucht. Die Minister find diesen Sie wollen, indem sie möglichst biele in Widerspruch stehen soll. Das gerade Gegenteil ist der Fall. Die Mäten gegenüber verraten und verkauft. Das ganze VerwaltungsChinesen zu Christen machen, sich gewissermaßen eine Schuggarde dort bilden, Polizei hat die Pflicht, an der Aufklärung von Verbrechen mit- system ist zu mechanisch und bureaukratisch. Es find zu viel Juristen auf welche Sie rechnen tönnen. Da tönnen Sie sich nicht wundern, zuwirken, etwas andres ist in dem Erlaß nicht gesagt. Herr in der Verwaltung, die teine Erfahrung im unteren Verwaltungswenn der fremde Staat sich gegen solche Versuche der Untergrabung Müller hat dazu aufgefordert, Front zu machen gegen den Parti- dienſt haben. Eine gute Verwaltung ist noch viel wichtiger als eine feiner Eristenz auf das energischte wehrt. Die Chriftianisierung fularismus und gesagt, der schlimmste ist der preußische Partikularis- gute Gesetzgebung.( Bravo ! rechts.) Chinas bedeutet für Sie nichts andres, als die politische Eroberung Chinas . Ich freue mich, daß dieser Gedante heute einmal flar ausgesprochen ist. Um so mehr habe ich Anlaß, gegen den Nachtragsetat zu stimmen.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) Präfident Graf Ballestrem:
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Minister v. Rheinbaben:
Abg. Richter( frs. Bp.):
mus. Wir treiben nicht Partikularismus in dem Sinne, daß wir uns etwas vindicieren wollen, wozu wir nicht berechtigt sind. Die Ministerialräte find außerordentlich wichtig, gerade fie Preußen hat die größten Opfer im Interesse der Allgemeinheit geDie Frage der Vorbildung der bracht, aber dem Bestreben im Reichstage de omnibus rebus et machen die große Detailarbeit. quibusdam aliis( von allem und möglichem) zu sprechen, dem Verwaltungsbeamten ist allergings sehr wichtig. Ich gebe zu, daß jetzt die praktische Vorbildungszeit etwas turz bemessen ist. Noch Herr Bebel hat einige Worte gesprochen, die mir bei der Un- widersehen wir uns.( Sehr gut! rechts.) ruhe des Hauses und der raschen Sprechweise des Redners entgangen angezapft und auf seine westpreußische Heimat spöttisch hingewiesen. Hier wird ein Ausweg gesucht werden müſſen. Ich bin dafür, da Herr Müller hat dann den Regierungsrat Dumrath persönlich mehr fehlt es aber den Beamten an wissenschaftlicher Ausbildung. find; ich bin aus dem Hause darauf aufmerksam gemacht worden. Glaubt denn Herr Müller, daß nur in Fürth wahre Kultur zu Hause die Ausbildung bei der Juſtiz nach Möglichkeit eingeſchränkt werden Herr Bebel hat gesagt:" darauf kam die famose Expedition nach ist, daß nicht auch in Westpreußen Leute von Bildung leben? muß und das Hauptgewicht auf die Thätigkeit bei den adminiſtrativen Kiautschou, der Einbruch in Kiautschou, der Raub von Kiautschou ." Kiautschou, der Einbruch in Kiautschou, der Raub von Kiautschou ." Was ist denn das für eine Art pflichttreue Beamte bloßzustellen, Behörden gelegt wird. Eine Besizergreifung des Deutschen Reichs im fernen Lande als Raub zu bezeichnen, verstößt gegen die Ordnung des o doch gar nicht fest steht, inwieweit er an einem Mißgriff beteiligt ift. Der Chef der Verwaltung, niemand sonst ist verantwortlich Ueber das Maß dessen, was vor das Reich und was vor die Hauses. Ich rufe deshalb Herrn Bebel zur Ordnung.( Bravo ! rechts.) für Maßnahmen seines Refforts. In einem durchaus liberalen Landesgesetzgebung gehört, kann man ja verschiedener Ansicht sein. Abg. Hieber( natl.): Blatte, dem„ Berliner Börsen- Courier" ist übrigens ausdrücklich an- Niemand kann aber bestreiten, daß die Theatercenfur recht Die Resolution war vielleicht überflüffig, da ste nur ben status erkannt worden, welcher persönlichen Beliebtheit sich Herr Dumrath eigentlich Reichssache sein muß in ihren Grundsätzen. Die quo aufrecht erhalten will. Da sie aber einmal eingebracht in allen bei der Theatercenfur beteiligten Kreisen erfreut, mit welcher Schriftsteller schreiben doch ihre Stücke nicht nur für den Herrn Beamte seine Geschäfte ist, werden wir für sie stimmen. Alle Protestanten find der Anficht, Zuvorkommenheit dieser erledigt. Minister des Innern und nicht für einzelne Städte, sondern für. daß die Missionare teine politische Thätigkeit entfalten dürfen. Die Die Nachricht von einem Disciplinarverfahren gegen diesen ganz Deutschland , und es ist ganz widerfinnig, wenn ein Stüd in Resolution Bebel sieht auf den ersten Blick sehr harmlos aus, macht Beamten beruht auf ganz freier Erfindung. Herr Müller Altona verboten ist, das in Hamburg aufgeführt werden darf.( Sehr aber thatsächlich die jetzige Thätigkeit der Missionare zum guten hat dann Einzelfälle vorgetragen, die teilweise bis 1895 zurüdliegen. richtig! links.) Zum mindesten hätte der Herr Minister die gehabt, dort, wo Teile unmöglich, vor allem ihre Liebesthätigkeit, die doch in die Es waren also viel olle Kamellen darunter. In der Zeit meiner Pflicht der Angriff erfolgt ist, die wirtschaftlichen und socialen Verhältnisse der Chinesen eindringt. Ich Amtszeit vom 1. Januar 1900 bis 1. Oftober 1900 find von 216 Kompetenz der Landesgesetzgebung zu verteidigen. Es waren einige Geheimräte da, die haben sich aber nur muß meine Verwunderung darüber ausdrücken, daß ein Socials eingereichten Stüden nur 16 verboten worden. Seit dem 1. Oftober nur demokrat die sociale Hilfe unmöglich machen will, die die Missionare vorigen Jahres ist überhaupt kein Verbot ausgesprochen worden, es durch Zwischenrufe bemerkbar gemacht, die so störend gerade den ärmsten Chinesen bringt.( Sehr richtig! bei den National- find vielmehr 2 Verbote aus früherer Zeit aufgehoben worden. Herr waren, daß der Präsident eingreifen mußte.( Hört! hört! links.) liberaien.) Chinesische Christen werden ihres Glaubens wegen zu Müller hat die Verschiedenheit der Handhabung der Censur hervor Uebrigens ist doch dieses Haus sogar für zuständig gehalten worden Tode gemartert, das sollte die socialdemokratische Breffe auch ver- gehoben und damit recht. Aber diefe Disparität läßt sich nicht ver- in der Frage der Bolltarif- Gesetzgebung.( Sehr richtig! linfs.) um die öffentlichen und nicht bloß Hunnenbriefe.( Sehr gut bei den meiden. Man kann von Berlin aus auf diesem Gebiet nicht alles Gerade Notwendigkeit der Reichs- Gesetzgebung zu man bei mußte reglementieren. Was in Berlin auf einer ersten Bühne von hervor beweisen, Cenfur Nationalliberalen.) der Beratung der Reichstag auch auf die ragenden Künstlern ernst dargestellt wird und erlaubt wird, kann auf den Praxis der Einzelstaaten Abg. Gröber( E.): Die Verpflichtung zum Schuß der Miffionare für das Reich einer Provinzbühne zweiten Ranges von minderwertigen Darstellern hinweisen. Dazu kommt, daß es ein Reichsgesetz giebt, welches beruht nicht auf einem Staatsvertrage, sondern auf der Thatsache aufreizend gespielt werden und muß da verboten werden. Ich erklärt, für Elsaß- Lothringen sei die Censur nicht aufgehoben. Dann