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Parlamentarisches.
erscheint auch die zweite Aussaat der Bismarck'schen| machen ließ, stellte eines Tages einen Napf voll heißen Kaffees Unteroffizier Weise mit 2 Jahren Gefängniß und Degradation. Täuschungspolitik hoch emporgesprossen, ein Ausnahmegesetz auf einen Stuhl, welchen der Reservist Hunger auf- Obergefreiter Liebing mit 2 Jahren Gefängniß. gegen das freie Denken und die menschliche Fortentwicklung. und abwärts zu strecken hatte, und ließ das Strecken Obergefreiter Hoffmann mit 2 Jahren und 3 Monaten GeDie Nationalliberalen, die Nährväter dieses Gesetzes, und fo fange fortsetzen, bis der Napf herunterfiel und der heiße Kaffee fängniß. Unteroffizier Behme mit 3 Jahren Gefängniß und Degras ihr freisin niger Anhang werden vergebens dagegen an dem Hunger über Gesicht und Körper lief. kämpfen; aber dennoch wird sich dieses Gesetz als ebenso Artillerie- Regiments Nr. 12) ließ dem Kanonier Dobert fast Der Obergefreite Hoffmann( 1. Kompagnie Fuß- dation. Unteroffizier Geilsdorf mit 4/2 Jahren Gefängniß und Des ohnmächtige Waffe erweisen wie das Sozialistengesetz, und täglich mit dem Stiefelschaft oder mit dem Säbelkoppel, und gradation. sein Ueberwinder wird die Sozialdemokratie sein. zwar stets in Gemeinschaft mit einem anderen Gefreiten, Hiebe, Sergeant Pflug mit 5 Jahren Gefängniß. öfters bis zu 100 und 150 verabfolgen und wiederholt langdauernde Eine so unwürdige, ebenso jedem Gesez und jeder Vorschrift Emin Pascha soll in seiner alten Provinz- Wadelai Gewehrübungen machen. Wadelai Gewehrübungen machen. Als er einmal eine solche Uebung wie jeder Menschlichkeit hohnsprechende Behandlungsweise, wie eingetroffen sein. Ob's wahr ist, läßt sich noch nicht fon- unter lautem Zählen 1889 mal hatte wiederholen lassen, fiel sie sich in den oben angeführten Beispielen und sonstigen Mißtrolliren. Dobert in Ohnmacht und mußte vom Lazarethgehilfen in Be- handlungen zu erkennen giebt, ein derartiger die Uniform handlung genommen werden. und das Standesbewußtsein beschimpfender Terrorismus aber Unteroffizier Weise( 1. Kompagnie Füßartillerie- kann unmöglich die Früchte zeitigen, welche im Heere großRegiments Nr. 12) befahl eines Tages dem Kanonier Lorenz, sich gezogen werden sollen; auf diese Weise wird der Geist treuer wegen Unachtsamkeit beim Eyerzieren über den Schemel zu legen. bingebender Pflichterfüllung, wie wir in ernsten Beiten ihn Auf dessen Bitte, erst einmal austreten zu dürfen, versette er ihm brauchen, nun und nimmermehr geweckt. Die Vorgesetzten, welcha mit der Aeußerung, erst müsse er seine Schläge haben", vermittelst sich selbst überlassen, so ihre Gewalt mißbrauchen, werden felbfr des Leibriemens 30 Schläge auf das Gefäß, ließ ihn, als er nicht stets zu Erzessen geneigt sein; und sollen die Untergebenen, welche länger liegen blieb, durch andere Leute wieder auf den Schemel so behandelt werden, ihren Vorgesetzten etwa mit Liebe und legen und den Mund zuhalten, gab ihm, da er nicht ordentlich Vertrauen folgen? werden sie solche Vorgesetzte überhaupt lag, einen Fußtritt und feste dann das Schlagen fort. Infolge achten? Anstatt, daß das Heer den zerfeßenden dieser Behandlung erkrankte Lorenz an einem Blasenleiden, welches Lehren der Sozialdemokratie entgegen ar seine Aufnahme in das Lazareth nothwendig machte. beitet, wird ihr durch solche Behandlungsweise Unteroffizier Behme( 1. Rompagnie Fuß- Artillerie Vorf chub geleistet. Regiments Nr. 12) ließ im Januar 1890 sämmtliche Mann- Diese Vorkommnisse beweisen aber, daß es bei der Wahl schaften seiner Korporalschaft in der Nacht aufstehen und des Ausbildungspersonals und ganz besonders bei deffen Uebermit Helm und Seitengewehr, sonst nur mit dem Hemd bekleidet, wachung an der nothwendigen Sorgfalt und dem nöthigen eine halbe Stunde lang Laufschritt üben. Derselbe Unteroffizier Gifer gefehlt hat. Die Aften ergeben, daß unter den der Miß ließ die ihm untergebenen Rekruten sich Cigarren anzünden und handlung angeklagten Instruktoren sich mehrere befinden, die mit den brennenden Cigarren im Munde so lange Lauffchritt wegen vorschriftswidriger Behandlung Untergebener vorausführen, bis er langsam bis 50 gezählt hatte, verlangend, daß bestraft gewesen, und als im Besize eines hißigen Temdann die Cigarren aufgeraucht sein müßten. An einem Abend peraments geschildert werden. Solche Leute dürfen entweder nicht mußten, als Behme bei seinem Abendbrot saß, feine sämmtlichen als Instruttoren verwendet werden oder sind dann wenigstens Mannschaften 1800 mal Kniebeuge mit gleichzeitigem Schemel - auf das Schärffte zu überwachen. strecken machen.
Die Petitions Kommission hatte sich in der heutigen Sigung zunächst mit einer Petition des Fachvereins der Weber in Meerane , betr. ein Verbot der Verwendung schlecht gefärbter und gesundheitsschädlicher Garne zu beschäftigen. In der Petition wird ausgeführt, daß die mit gesundheitsschädlichen Farben und noch dazu schlecht gefärbten Garne bei ihrer Verarbeitung einen Staub entwickeln, der Leben und Gesundheit nicht allein der Weber selbst, sondern auch ihrer Familienmitglieder, welche sich in dem Arbeitsraum aufbalten müssen, da ihnen andere Räume nicht zur Verfügung stehen, in höchstem Maße gefährdet.
Es wird nach längerer Debatte beschlossen, diese Petition mittelst mündlichen Berichts dem Reichskanzler als Material zur Gefeßgebung zu überweisen und dies dem Plenum in Vorschlag zu bringen.
Zu den bevorstehenden
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M
Reichstags- Verhandlungen über Solzstücken, Stuhlbeinen, Säbelkoppeln, mit einer besonders dazu ſtunden, sondern auch auf die übrigen Tages- und Abendstunden
den Militär- Etat.
Der Regierungskommiffar, der sächsische Staatsanwalt Werner, erklärt in Bezug auf diese Petition, daß das fächsische Ministerium durch Zeitungsartikel auf die vorliegende Angelegen heit aufmerksam gemacht, Erhebungen angeordnet und zunächst das Landes- Medizinalkollegium damit beauftragt habe. Letzteres hat sich alstann mit dem Vorstande des Fachvereins der Weber Meerane's und einzelnen Webern in Verbindung gesetzt und Unterfuchungen angestellt, die sich jedoch, da die betreffenden Garne nur zeitweilig zur Verwendung gelangt zu sein scheinen, Wie schon früher durch die Allerhöchste Rabinets Ordre bedeutend in die Länge gezogen hätten, augenblicklich aber seien Der Gefreite Liebing, ebenfalls der 1. Kompagnie Seiner Majestät des Kaisers vom 6. II. 90- A. V. Bl. pro die Ermittelungen zum Abschluß gelangt, und liege das Resultat Fuß- Artillerie- Regiments Nr. 12, befahl eines Morgens, felbft 1890, GSeite 29 ausgesprochen worden ist, so kann ich auch diesen derselben nunmehr den zuständigen Behörden vor, infolge deffen noch im Bette liegend, dem Rekrut Bischof, vor ihm Schemel überaus ernsten Vorkommnissen gegenüber nur wiederholen, daß in türzester Zeit eine Konferenz zwischen Vertretern des Landes- zu streden, gab ihm, als es zu langsam ging, mehrere starte Ohr wahre Disziplin und Mannszucht nicht gleichbedeutend mit einer Medizinalkollegi ums und der betr. Verwaltungsbehörde statt- feigen und fette, nachdem die Uebung etwa eine Stunde gedauert Befehls- und Diensterfüllung sind, deren Triebfeder die Furcht finden werde, um sich über die weiteren, in dieser Angelegenheit hatte und Bischof bereits im höchsten Grade ermattet war, vor Mißhandlung und Schlägen ist. Wahre Disziplin zu ergreifenden Maßregeln schlüssig zu machen. Die Kommission einen zweiten Schemel auf den ersten mit dem Verlangen, und Mannszucht soll sich bei aller Strenge und Energie befchließt hierauf mittelst schriftlicher Berichterstattung, mit Hin- daß Bischof beide Schemel weiter strecken solle. Da auf Gottesfurcht, auf Erziehung, Belehrung, auf Individualisirung weis auf die Erklärung des Regierungskommiffars, Uebergang dieser aber infolge der großen Anstrengung hierzu und Entwickelung des Ehrgefühls gründen. Die Beobachtung zur Tagesordnung zu empfehlen. törperlich nicht mehr im Staude und in starken Schweiß dieser Grundlagen des militärischen Lebens soll dem Soldaten Eine weitere Petition betrifft eine Beschwerde zwei er großer gerathen war, übergoß Liebing den Bischof mit übergoß Liebing den Bischof mit einem nicht verleidet werden durch fortgefeßte Mißhandlungen Versammlungen der Berliner Gastwirthe über die auf Grund des Krug falten Wassers, schlug ihn mit dem Leibriemen über den und gewohnheitsmäßige Quälereien; ste soll ihm er § 100f ter Gewerbe- Ordnung getroffene Verfügung der Verwal Kopf, daß blutige Verlegungen entstanden, und bearbeitete ihn leichtert werden durch erwachendes Verständniß vom Wesen des tungsbehörde, wonach sämmtliche Berliner Gastwirthe zu den schließlich so lange mit der Klopfpeitsche, bis dieselbe zerbrochen, Dienstes, durch Lust und Liebe zum militärischen Leben Kosten der Errichtung und des Unterhaltes folgender Institutionen Bischofs Beine angeschwollen und mit Schwielen bedeckt waren. und dessen disziplinellen und sonstigen Anforderungen, vor der Innung der Berliner Gastwirthe: Arbeitsnachweis, Fach- Infolge dieser Behandlung war Bischof am Nachmittag noch so Allem auch durch Achtung vor den Persönlichkeiten der Vorschule und Gewerbegericht, beitragen müssen, trotzdem die Innung schwach, daß er umfiel und fiebernd ins Lazareth gebracht werden gesetzten; sie soll gefördert und gehoben werden durch das Beinur einen geringen Bruchtheil der Berliner Gastwirthe und mußte. spiel, welches in erster Linie die Offiziere zu geben haben. Daß Restaurateure umfaßt, und der Beschluß, den betreffenden Antrag Unteroffizier Sohel( 4. Kompagnie 105. Regiments) aber auch in dieser Beziehung schwere Verschuldung vorliegt, bean die Verwaltungsbehörde zu stellen, in einer von nur 80 Mit schlug dem Soldat Neubert infolge eines Fehlers beim Griffe- weisen die Strafen, welche gegen Offiziere haben erkannt gliedern der Innung besuchten Versammlung gefaßt worden ist. machen das Gewehr so start auf die linke Schulter, daß das linke werden müssen. Wenn bei den Offizieren, sogar bis hinauf Die Petenten behaupten, daß der Arbeitsnachweis der Innung, Schlüffelbein eine Fraktur, verbunden mit einer sehr schmerz zu den Kompagnie chefs, die Grundlage, auf der allein gegenüber den anderen hier bestehenden und von Prinzipalen wie haften, den Gebrauch des linken Armes auf lange Zeit hindernden wahre Disziplin und Mannszucht großgezogen werden kann, auch Gehilfen geleiteten Arbeitsnachweisen, gar nicht in Betracht Knochenanschwellung, erlitt. Lohel verhinderte dann mehrere Tage sich derart verschiebt, wie die eingeleiteten Untersuchungen tomme; auch protestiren sie gegen die Unterstellung unter das hindurch die Kranfmeldung Neubert's, machte, um sich der haben erkennen lassen, können Ausschreitungen, welche der auf Schiedsgericht der Innung der Berliner Gastwirthe. vorauszusehenden Strafe zu entziehen, einen Selbstmordversuch einer niedrigeren Bildungsstufe stehende Unteroffizier sich zu und gab schließlich, obwohl selbst schwer verwundet, dem Lazareth Schulden kommen läßt, wahrlich nicht überraschen. gehilfen Ritter, welcher die Mißhandlung Neubert's entdeckt und Eine Aenderung dieser Zustände muß unter allen Umständen gemeldet hatte, noch Fauftschläge in's Geficht. herbeigeführt werden. Schlechte Unteroffiziere müssen rückSergeant Pflug( 7. Rompagnie 104. Regiments) ge- fichtslos entfernt und dürfen mit solchen Elementen, die hört zu denjenigen Unteroffizieren, die in ganz besonders sich in nennenswerther Weise einer Mißhandlung Unter unwürdiger und strafbarer Weise ihre Untergebenen zu gebener schuldig gemacht haben, Kapitulationen nicht abgemißhandeln suchten. Die Refruten wurden während der schlossen werden. Die wegen Mißhandlungen verhängten ganzen Ausbildungsperiode beinahe täglich in und außer Strafen müssen allgemein bekannt gegeben werden, Dienst theils von ihm selbst, theils auf seinen Befehl von anderen die Beaufsichtigung der Untergebenen wird sich ganz besonders Untergebenen geohrfeigt, mit dem blanken Seitengewehr, mit während der Rekruten- Ausbildung nicht allein auf die Dienstpräparirten Klopfpeitsche über alle Theile des Körpers, Kopf, zu erstrecken haben, und müssen die Feldwebel pp hierbei mit Rücken, Gefäß, Kniekehlen geschlagen und mißhandelt, bis zugezogen werden. Nachererzieren darf keinesfalls von weilen auch an der Brust erfaßt und mit dem Kopf gegen die Unteroffizieren angeordnet werden; dasselbe ist stets von Wand geworfen. Bisweilen mußten die Rekruten auf die Offizieren zu beaufsichtigen. und dürfen nur solche UnterSchränke flettern, oben Kniebeugen machen und erhielten, wenn offiziere zur Abhaltung deffelben verwendet werden, fie nicht schnell genug hinauffamen, Schläge. Bei einem welche durch anderweite Diensterleichterung möglichst frisch Appell wurden ihnen die zu fett geschmierten Stiefel im und in der Lage sind, solche Nachübungen für die Geficht herumgerieben; ein anderes Mal mußten sie die vor- foldatische Ausbildung thunlichst förderlich zu gestalten. Vor gezeigten schmutzigen Socken an den Zehenenden 4-5 Minuten allen Dingen ist an das Ehr- und Standesgefühl der Unterlang austauen. Das Unmenschlichste hat Pflug aber geleistet, offiziere au appelliren; eingehende Belehrung, ernste, aber als er, die Refruten, welche beim Grerziren die Knie nicht ordent- anständige Behandlung des Unteroffiziertorps werden nicht lich durchge drückt hatten, derart über je zwei Stühle sich legen ließ, verfehlen, den besseren Theil desselben vor Ausschreitungen zu daß die Knie hohl lagen, und sich dann etwa 10 Minuten lang bewahren und ihn zu einer brauchbaren und zuverlässigen Stüze auf die Knie sehte und sie durchwuchtete. Als die Leute vor bei der Erfüllung jener hohen Aufgaben werden zu laffen, die Schmerz laut aufschrieen, hielt er ihnen mit der einen Hand dem soldatischen Berufe gestellt sind. den Mund zu, während er sie mit der anderen heftig ins Gesicht Ich möchte schließlich noch eines Umstandes Erwähnung schlug. thun, der sich mir vielfach bei den Untersuchungen über förperIch habe aus den mir vorgelegten Atten, welche in Untersuchungen Unteroffizier Geilsdorf( 5. Rompagnie 133. Re- liche Mißhandlungen aufgedrängt hat. G3 will zuweilen negen vorschriftswidriger Behandlung Untergebener geführt worden giments) hat ähnlich wie der vorgenannte Pflug seine Unter- fcheinen, als ob feitens der Vorgesezten find, ersehen, daß die vorgekommenen Gewaltthätig gebenen gewohnheitsmäßig mißhandelt. Sein Verfahren war von Haus au aus für den Angeklagten und feiten unb törperlichen Mißhandlungen nicht etwa fogar derartig von ihm festgeregelt, daß er 4 Siebe ein Pfund gegen den, welcher mißhandelt worden zu blos die Folge augenblicklicher Erregung gewesen sind. Auch der Wurst nannte und nun halbe, ganze, ja bis zu 5 Pfund Wurstein angiebt, Partei genommen werde. Wie bei gleichen Fälle förperlicher Mißhandlung bleiben ja strafbar und ertheilte, deren Empfang die Rekruten in einem Quittungsbuche allen Bergehen und Verbrechen muß aber auch bei Mißhandlungs. dürfen nicht geduldet werden; sie können aber im Drange dienst- dankend bekennen mußten. Refruten, die nicht sofort das von fällen, so lange durch die Untersuchung nicht Klarheit geschaffen licher Erregung und durch Temperamentsfehler einerseits und Geilsdorf Gewünschte, wie Waschwasser, Streichhölzer und der ist, volle Objektivität walten. Der Unteroffizier, welcher anIndolenz andererseite, wenn sie auch nicht zu entschuldigen sind, gleichen zur Stelle schafften, wurden befehligt, in der Stube oder geflagt ist, darf dem Vorgesezten in diesem Falle nicht näher doch Erklärung finden. auf den Schränken bis zur Erschöpfung Kniebeuge zu machen, einmal stehen, wie der Soldat, welcher eine ihm widerfahrene vorschriftsEin großer Theil der zahlreichen körperlichen Mißhandlungen 900mal, fodaß der Fußboden von dem niedergeronnenen Schweiß widrige Behandlung zur Meldung bringt. Strengste Gerechtig hat sich aber als etwas weit schlimmeres qualifizirt: als raffinaß wurde und die Rekruten nur noch hin und her zu taumeln feit bleibt eine Hauptstüße für richtige und gedeihliche Handnirte Quälerei, als Ausfluß einer Rohheit vermochten. habung der Disziplin. und Verwilderung, die man bei dem Material, Sehr häufig erhielten sie, wenn sie während des Kniebeugens Die Herren Regiments- pp. Rommandeur werden zweifellos aus dem unser Unteroffizier und Instruktions- Personal fich er- und Schemelstreckens ermüdeten, Schläge mit einem Rohrstock mit ihrem ganzen können und ihrer ganzen Energie bestrebt sein, gänzt, faum für möglich, und bei der Aufsicht und Kontrolle, die über Handgelenk und Rücken. Dabei schämte sich Geilsdorf nicht, die gerügten Uebelſtände auszurotten und ihre Untergebenen aller in unsern Dienstverhältnissen ausgeübt werden soll, kaum für sich Butterschnitten vom Brot der Rekruten, Weihnachtsstollen Grade anzuhalten, körperlichen Mißhandlungen vorzubeugen, ausführbar halten sollte. Es ist eine Behandlungsweise ein- und eine Lampe von seiner Korporalschaft schenken zu lassen, vorgekommene aber unnachsichtlich zur Meldung zu bringen. Ich geriffen, die auf den guten Geist und die Disziplin der Geld von Untergebenen zu borgen und die ihm seitens eines bege das feste Butrauen, daß die Herren Kommandeure in diesem Truppe zerstörend einwirlen, jede Kameradschaft untergraben Refruten zur Ablieferung an die Kompagnie anvertrauten ihrem Streben nicht nachlassen und durch persönliches Eingreifen muß. Diese häufig selbst vor Seugen verübten Gewalt 24. M. nicht abzugeben, sondern 12 davon im eigenen Nußen zu und mit Unterstübung ihrer Offizierkorps, insonderheit ihrer thätigkeiten werden aus Furcht vor noch schlimmerer Behandlung verwenden. Rompagnie pp. Chefs auch Abhilfe schaffen werden. nicht zur Meldung gebracht, und dieselben Mannschaften, welche Unteroffizier Kujan( 1. Kompagnie 105. Regiments) Sollten indessen Vorgesetzte, gleichgiltig welchen Grades, vor kurzem selbst noch mißhandelt worden sind, erscheinen wenige hatte unter seinen Rekruten einen äußerst beschränkten, körperlich wider Erwarten es sich nicht angelegen sein lassen, für die ErMonate darauf selbst als der Mißhandlung angeklagt. Und folche ungewandten Mann, namens Schwabe. Rujan bieb nun diesen reichung des angedeuteten Zieles mit ganzer Kraft einzutreten, Mißhandlungen werden nicht etwa blos burch bestimmte dienst Schwabe nicht nur selber mit Stiefelschaft, Halsbinde und anderen vielleicht sogar vorgekommene Mißhandlungen unter irgend liche Vorkommnisse hervorgerufen. Mehrfach ergeben die Atten, Gegenständen über den Kopf, sondern forderte auch seine Unter welchem Vorwande zu verbergen suchen, so will ich keinen daß die Rekruten, sowie auch ältere Leute Wochen, ja Monate gebenen fast täglich auf, den pp. Schwabe wegen mangelhaften Zweifel darüber lassen, daß solche Vorgesetzte unnachsichtlich zur lang mit einer gewissen Regelmäßigkeit in jeder Woche mehrmals, Grerzierens durch Schäften zu züchtigen. Als Schwabe, wahr trengsten Verantwortung gezogen werden würden. oft auch täglich, und zwar meist bis zu 50 Hieben geschäftet" und scheinlich aus Angst, seine große Nothdurft einmal in die Hosen Der kommandirende General. zu den bis zur Ermattung fortgesetzten Uebungen des Kniebeugens, gelassen hatte, befahl Rujan dem Schwabe, feinen eigenen un gez. Georg, H. 8. S. des. Gewehr- und Schemelstreckens gezwungen worden sind. Dabei rath zu essen und ließ denselben, damit er beffer schmecken haben sich die betreffenden Unteroffiziere und Gefreiten dermaßen sollte, durch einen anderen Rekruten vorher mit Salz bestreuen. vergessen, daß sie die fraglichen Mißhandlungen in Gemeinschaft Nachdem Rujan schließlich doch zur Meldung gebracht worden mit untergebenen ausgeführt oder auch in eigenmächtiger war, bedrohte er seine Mannschaften, sie würden ihr eigenes Anmaßung einer Strajgewalt ihren Untergebenen befohlen Todesurtheil unterschreiben, wenn sie über die vorgekommenen ( Wolff's Telegraphen- Bureau.) haben, gewiffe törperliche Büchtigungen vorzunehmen. Der Mißhandlungen etwas aussagten. Briffel, 30. Jan. Der Senat hat mit 89 gegen 4 Stimmen artige Bustände find namentlich beim Fuß- Artillerie- Es versteht sich, daß nach den Anschauungen, die unserem Regiment Nr. 12 und beim 6. Infanterie Regiment Reichs- Strafgesetzbuch und unserem Militär- Strafgesetzbuch zu den Handelsvertrag mit Deutschland angenommen. Neun MitMr. 105 hervorgetreten. Auf einen hohen Grad Grunde liegen, derartige Mißhandlungen von den empfindlichsten glieder enthielten sich der Abstimmung. der eingerissenen rohen Gesinnung und Ge Folgen für die betreffenden Unteroffiziere begleitet sein müssen. ( Depeschen des Bureau Herold.) fühllosigkeit lassen unter vielen anderen besonders nach Obwohl die Richter der zur Aburtheilung derartiger Vergehen London , 30. Januar. 6000 Maschinenbauer legten heute stehende Fälle schließen. berufenen Spruchgerichte oft nur zu sehr geneigt sind, straf die Arbeit nieder in den Schiffswerften und SchiffsmaschinenUnteroffizier 3 wahr( 3. Kompagnie Fuß- Artillerie- mindernde Rücksichten zuzulassen, auch in einzelnen der vor- bauereien am Wear, Tyne und Tees. Regiments Nr. 12), schon dadurch strafbar, daß er Gewehrstrecken liegenden Fälle die Strafen milder bestimmt haben, als diefelben in der Frühstückspause und des Abends, als er bereits zu Bette von den Auditeuren beantragt waren, so find doch beispielsweise lag, sich von Erfahreservisten und zwar bis zu 500 Mal vor- bestraft worden:
General Kommando. Nr. 2611 IIb. Dresden , am 8. Juni 1891. Durch eine lange Reihe triegsgerichtlicher Untersuchungen, welche in letzter Zeit wegen törperlicher Mißhandlungen Unter gebener einzuleiten gewesen, find Zustände zu Tage gefördert worden, die in hohem Grade bebentlich erscheinen müssen. Seine Majestät der König, zu Allerhöchsidessen Kenntniß diese Zustände gelangt find, haben dem General- Kommando anzubefehlen geruht, in dieser Richtung völligen Wandel zu schaffen und die in nachstehenden Ausführungen enthaltenen Gesichtspunkte fämmtlichen Truppentheilen als unverbrüchlich zu beobachtende Grundsäge vor Augen zu führen.
g
Depeschen.