Mr. 45.
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Berliner
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подород thing bilog Zelegramm- Adresse: Socialdemokrat Berlin" of ised tod gulls
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Redaktion: SW. 19, Brutly- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.
Freitag, den 22. Februar 1901.
Expedition: SW. 19, Brutly- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.
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Exemplare zu verkaufen und ein Geschäft zu machen. Mehrere mäntel sollen bewilligt werden. Genosse Frohme wies Eigentümer solcher Blätter haben früheren Ministerien angehört und darauf hin, daß die Telegraphenarbeiter von der Post fie alle haben die Ausbreitung der Orden in Spanien begünstigt schlechter bezahlt würden, als von der Privatindustrie. Sie müssen sich, wie Herr v. Podbielski zugab, in der That mit Wenn man allein nach dem Lärm und den Tumulten, die in und sich dem klerus, wo es nur ging, gefällig eriviesen. Die Republikaner haben sich bisher nicht an der Bewegung be- der Hoffnung trösten, daß sie als Unterbeamte einmal Ver den letzten Tagen in den meisten hauptsächlichsten Städten dieses fið bisher nicht Lands stattgefunden haben, sowie nach den Berichten der Depeschen- teiligt. Sie beschränkten sich darauf, am 11. Februar, dem Gedächt- wendung finden werden. Der Etat der Reichsdruckerei hielt recht lange auf. Herr agenturen und der bürgerlichen Blätter urteilt, sollte man glauben, nistage des Falls der Republif, in ihrem hiesigen Kasino die Monarchisten wir ständen vor einem hochbedeutsamen politischen Systemwechsel. zu bekämpfen und die Unruhen als günstige Borzeichen für den Sieg Dr. Arendt von den Freikonservativen pflückte ein Hühnchen Doch dem ist nicht so, wie nur zu bald die Ereignisse lehren werden. ihrer Principien darzustellen. Und die liberalen Monarchisten( die mit der Norddeutschen Verlagsanstalt, dem Hause, das die Hauptsächlich ist die Aufregung dem Ungeschick der Partei ge- Partei Sagastas) begnügten sich damit, zu erklären, daß die Re- offizielle Norddeutsche Allgemeine Zeitung" herausgiebt schuldet, die gegenwärtig regiert, den Konservativen. Sie richtet sich gierung es recht ungeschickt treibe und durch ihre harten Maßnahmen und der Bismarck auch den Druck des Reichs- Anzeigers" zu Am 1. April des nächsten Jahres läuft zunächst gegen die Königin- Regentin, weil diefe die Heirat der Prin- die Bevölkerung provociere. Wie es scheint, haben die Liberalen gefchanzt hat. zessin von Asturien , der Thronerbin( nach dem Ableben des jugend- ganz vergessen, daß sie während des Striegs mit den Vereinigten der Vertrag ab und Herr Arendt fordert, daß die Reichdruckerei lichen Königs. D. R. ) mit Don Carlos von Bourbon genehmigt hat, Staaten sechs Monate lang Spanien unter den Belagerungszustand die Herstellung des Reichs Anzeigers" übernehme. Herr dem Sohn des Grafen von Caserta , einer Person, die sich im letzten gestellt haben, der doch jetzt nur auf Madrid und einigen andren v. Podbielski schien aber wenig Lust dazu zu spüren und erHauptstädten lastet. hielt Succurs durch Herrn Paasche, der über Schädigung der Bürgerkrieg als Parteigänger des Prätendenten Carlos VII . ganz besonders hervorgethan hat. Dazu kam die Unklugheit, den Die socialistische Partei hat sich lediglich abwartend verhalten, Privatindustrie durch die Reichsdruckerei flagte. Das Thema Studenten Ferien zu geben mit der Begründung. da sie von vornherein wußte, was folgen würde: die Säbelherrschaft wird in der dritten Lesung des Etats noch weiter erörtert es ge= schehe zu Ehren der der Heirat der Prinzessin, während einiger Wochen; denn die Bedingungen, unter welchen zur werden. und ferner Die Petitionen, die noch auf der Tagesordnung standen, die Taktlosigkeit, daß man dem Grafen zu der Hochzeitsfeier hierher Beit die politischen Kräfte stehen, erlauben nicht, daß sich die Lage kommen ließ, obgleich man wußte, wie unbeliebt er hier infolge anders gestaltet. Es genügt, den Charakter und die Lage der gaben zu feiner längeren Debatte Anlaß. Selbst die Rechte tommen ließ, obgleich man wußte, wie unbeliebt er bier infolge spanischen politischen Parteien zu kennen, um ziemlich genau zu fand es zu langweilig. bei einer Petition gegen die Konsumfeiner realtionären Vergangenheit ist. Jen Doch können diese Vorkommnisse nicht als alleinige Ursachen wiffen, wie es hier fommen wird. Bier Parteien kommen für vereine ihre üblichen Angriffe auf die Arbeiter- KonjumDoch können diese Vorkommnisse nicht als alleinige Ursuchen Eine Petition über die sanitären gelten. Man muß mit in Betracht ziehen, daß das jetzige Ministerium, unser politisches Leben in Betracht: drei bürgerliche und die vereine zu wiederholen. gelten. Man muß mit in Betracht ziehen, daß das jetzige Ministerium, socialistische. Letztere besigt, obgleich sie stetig an Stärke Verhältnisse der Ströme gab unfrem Genossen Stolle Gegewinnt, leider noch nicht die genügende Macht, um legenheit, auf die Verunreinigung der Flußläufe durch die auf die bürgerlichen Parteien bestimmend einwirken uns sie zu einer Abwässer der Industrie hinzuweisen. Morgen und überLösung der jetzigen politischen Fragen in wirklich fortschrittlichem morgen fällt die Sigung aus, um den Kommissionen Zeit zu inne zwingen zu können. Die republikanische Partei aber ist so lassen, ihre Arbeiten zu fördern, daß weiterer Stoff für die blutleer und zerrüttet, daß sie während der letzten Kriege mit Plenar sigungen vorhanden ist. uniren Kolonien und des Kampfs mit den Vereinigten Staaten sich als absolut außer stande gezeigt hat, das Unheil, das jene Kriege über Spanien brachten, dahin auszunügen, die Monarchie zu stürzen. eute mangelt es den Republikanern erst recht an dem Muth, der Monarchie den Todesstoß zu versetzen. Der größte Teil von ihnen hat völlig aufgehört, auf die eigene Straft zu vertrauen; er erhofft nur noch ganz allein von zukünftigen Ereignissen die Erstehung der Republit. Den größten Teil ihrer Hoffnung setzen sie auf einen fönnte eines Tags der General Weyler die Republik herstellen, der General, der unzufrieden mit der Regierung ist. Sie denken, es jebige Generalfapitän von Madrid , der augenblicklich seinen Liberalismus" durch Anwendung der despotischten Maßregeln gegen die Demonstranten und die Presse erweist.
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Am Montag steht Abänderung der Strandungs- Ordnung und Bericht der Wahlprüfungs- Kommission auf der Tagesordnung.
Zu unsrer gestrigen Notiz über den Reichstag wird uns berichtigend mitgeteilt, es sei teine Majorisierung der Linken durch die Rechte und das Centrum gewesen, daß gestern nach der Rede des Abg. Stockmann die Debatte über die Theatercensur ge Die socialdemokratische Fraktion hielt nach der Trägerschen Rede den schloffen wurde, vielmehr hatte Abg. Bassermann dies auf Anregung des Genossen Heine und nach Zustimmung aller Parteien beantragt. Gegenstand für erschöpft, zumal noch das Schlußwort des Abg. MüllerMeiningen ausstand.
Das Abgeordnetenhaus
das nur zu dem Zweck gebildet ist, die Heirat der Prinzessin zu ermöglichen, einen durchaus klerikalen und reaktionären Charakter trägt. Sein Chef, der General Azcarraga, ist ein noch größrer Freund der Kirche, als der Kaserne, und der Minister des Junern, Sennor Mgarte, gehört zu den eifrigsten Gründern katholischer Arbeitervereine, während der Justizminister, Marquis von Vadillo, als Freund und Beschützer der Karlisten befannt ist. Ferner muß man berücksichtigen, daß man im Volt die Heirat der Prinzessin mit der Gunst verknüpft, der sich im königlichen Balaft die Würdenträger der Kirche und die Mönche erfreuen, daß die stetige Ausbreitung der Orden, die sich neuerdings sogar mit industriellen Unternehmungen befassen, in großen Teilen des Landes mit Unwillen verfolgt wird, der hier durch die Aufführung des Dramas Electra" des berühmten Novellisten Pérer de Galdos noch gesteigert wurde. Zieht man alles dies in Betracht, wird man leicht verstehen, wie die erwähnte Tölpelhaftigkeit der konservativen Regierung der heute sich geltend machenden Erregung freie Bahn schuf. Die Studenten, die mit wenigen Ausnahmen in unsrem Lande weit mehr für Standalieren eingenommen sind, als für ein ernst005 Es bleiben also als Herren der Lage nur die Konservativen und liches Studium, protestierten, beeinflußt durch die Campagne, die die Liberalen übrig. Zwischen beiden besteht kaum ein Unterschied. hat am Donnerstag den Etat des Handelsministeriums man im Parlament und in der Breffe gegen die Heirat führte, sowie Beide haben den religiösen Gemeinschaften gleich bereitwillig die zu Ende beraten. Der konservative Antrag auf Errichtung einer durch die an die Aufführung des Galdosschen Dramas sich an Thore Spaniens geöffnet; beide haben gehorsam befolgt, was ihnen Handelskammer für Berlin gelangte mit großer Mehrheit zur Anschließenden Manifestationen, gegen die ihnen aufgezwungenen bie„ Santa Sede "( der päpstliche Stuhl) auftrug; beide haben dem nahme. Die übrige Debatte war belanglos, da gerade die wichtigsten Ferien, und es blieb nicht beim bloßen Protestieren; als ber und es blieb nicht beim bloßen Protestieren; als der erste Tag der Ferien herankam, demonstrierten die Studenten auf hohen Klerus redlich geholfen, jenen Einfluß in Spanien zu er- Etatspofitionen entweder ganz übergangen oder nur oberflächlich duoda behandelt wurden. So hielt es z. B. fein Mitglied für geboten, über den Straßen und hörten nicht auf zu toben, bis man den Belangen, den er heute befißt. najn Ist denn gar nicht zu hoffen, daß es nicht doch zur Anwendung den Titel, der von der Gewerbe- Aufsicht handelt, auch nur Lagerungszustand verhängte. Und nachdem einmal Madrid den durchgreifender Mittel kommt? Nein. Die Regierung befindet sich ein Wort zu verlieren. Nach der Ansicht des Junkerparlaments ist Anstoß gegeben, folgten auch die übrigen Universitätsstädte nach. allerdings zur Zeit in einer Strifis. Vielleicht werden die Liberalen es um die preußische Fabritinspektion glänzend bestellt. Einer Debatte Die Aufregung wurde allgemein. Als in Madrid der Tag kam, an dem der Graf von Caserta eintraf, demnächst zur Macht gelangen; und wenn nicht, wenn diesmal dem über das Fortbildungsschulwesen machte die Mehrheit, nachdem sie pfiff ihn die Menge am Bahnhof aus und brachte Hochs auf die konservativen Kabinett Azcarraga nochmals ein konservatives Stabinett taum begonnen, durch einen Schlußantrag schnell ein Ende. Die Freiheit aus. Die kommenden Tage vergnügte man sich dann da- Silvela folgt, dann werden sie sicherlich im nächsten Jahr die Herren fürchten nicht ohne Grund eine Kritit der preußischen FortFreiheit aus. Die kommenden Tage vergnügte man sich dann das mit, einige Klöfter mit Steinen zu bewerfen, bis die Sicherheits- Miniſterſeſſel einnehmen. Und dann wird man sehen, daß weder bildungsschule. Dagegen nahm das Haus das öde alljährlich wiederwachen, denen es nicht gelingen wollte, die erregten Haufen zu zer- Sagasta, noch irgend eine andre Person seines Ministeriums sich ernst- tehrende Geschwätz der Herren Hahn und Gamp über die Börse wachen, denen es nicht gelingen wollte, die erregten Haufen zu zer- haft gegen die Geistlichkeit wenden wird. Hat doch Sagasta mit Wohlgefallen auf. Herr Hahn prophezeite diesmal, daß eine streuen, Hilfe herbeiriefen. Den Studenten schlossen sich allerlei Laffen und halbwüchsige vor einigen Jahren, zur Zeit des Aufstandes auf den Philippinen, Reform des Börsengefeßes nicht zu einer Milderung, sondern zu einer Jungen an; der Demonstranten, die sich aus revolutionären Gründen obgleich er wußte, daß diese Inselgruppe Spanien verloren gehen Verschärfung führen würde. Am Freitag steht der Etat der Bauverwaltung auf der an den Tumulten beteiligten, sind recht wenige und ihre revolutionären würde, wenn nicht von dort die Mönchsorden entfernt würden, sich Abfichten sind der Art, wie jene der Jahre 1854 und 1868, heute für den Verlust des Archipels entschieden, nur um sich nicht das Tagesordnung. ganz unmögliche Biele, denn die politischen Verhältnisse haben sich Mißfallen der Königin zuzuziehen, die nichts von einem Vorgehen Konfervative Königstrene. seitdem gründlich geändert. Und dasselbe gilt von der Bewegung in gegen das Mönchstum wissen wollte. So wenig die Männer, die heute zur Regierung gelangen Das Gericht, König Eduard von England werde demden Provinzen. Auch hier wird sie von denselben Elementen getönen, tragen und verfolgt dieselben Tendenzen. Eigentliche Arbeiter haben tömen, auf ökonomischem, administrativem, militärischem und politischem nächst nicht nur seine franke Schwester in Cronberg , sondern auch fich nur in wenigen Städten und in schwacher Zahl den Tumultuanten Gebiet irgend etwas Beträchtliches leisten werden, so wenig werden sie Berlin besuchen, von dessen Schwelle kürzlich Präsident Krüger angeschlossen. Und das ist nur natürlich. Weder verfolgen die Demon- ernste Maßregeln gegen den Klerus wagen. Alles was man erwarten zurückgestoßen wurde, läßt den Verdruß auch der„ ernstgefinntesten" Kreise stranten einen bestimmten Blan, noch steht an der Spige der erhizten darf, find einige kleine Reförmchen, aber auch diese erst nach vielen gegen die Politik des Kaifers neu erstarten. Das Blatt des„ Bunds Bevölkerungsteile irgend eine durch freiheitliche Anschauungen be- umständlichkeiten. Größere Schritte vorwärts auf der Bahn des der Landwirte" rät seinen Parteigängern, sich über den neuen kannte Persönlichkeit, noch sind die Leiter der Putsche ernst zu Fortschritts werden erst dann gethan werden, wenn die Bourgeoisie Aft der„ Engländerei" nicht zu erregen, denn die auswärtige nehmen. In Madrid schrien einige: Sie soll nicht heiraten 1", larere Einsicht in ihre eignen Intereffen erlangt, und wenn das Politit Deutschlands sei dermaßen verdorben, daß nichts mehr andre:„ Die Mönche müssen sterben!", wieder andre:„ Es lebe die Proletariat, zahlreicher und mächtiger als heute, seinen Einfluß auf zu verderben" ist. Zur Kennzeichnung konservativer Königstreue verdienen einige Säße der Deutschen Tageszeitung" fest Republik!" alles buut durcheinander. An einem der Abende alle Angelegenheiten des Lands geltend macht. Pablo Iglesias. gehalten zu werden. Sie schreibt: brang hier ein großer Haufe der Demostranten in ein Theater, in dem man die melodramatische Parodie„ Die Marseillaise " spielte. Wie toll applaudierten die Eindringlinge dort der Vors Politische Neberlicht. stellung, und doch ist diese Parodie, welche unsren ReBerlin, den 21. Februar. volutionären" so herrlich gefiel, von den Socialisten mehrfach ausgetrampelt worden, denn sie ist nichts als eine gemeine Ver Der Reichstag höhnung freiheitlicher resp. fortschrittlicher Anschauungen.
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erledigte heute feine umfangreiche Tagesordnung in ziemlich Der Betveis, daß die Agitation sich hauptsächlich auf standal- furzer Zeit. Der Postetat wurde verabschiedet und ebenso der süchtige bürgerliche Elemente stützt, ergiebt sich schon daraus, daß Etat der Reichsdruckerei. Nur über die Unterbeamten der bisher nur wenig Blut gefloffen ist. Obgleich die Unruhen in Post entspann sich eine längere Debatte, die sich auch auf die manchen Ortschaften tagelang angebauert haben, zählt man Verwendung von Frauen im Postdienst erstreckte. Hier trug doch nur in zwei oder drei Orten einen oder zwei Tote der Antisemit Werner seine reaktionären Anschauungen vor und einige Schwerverwundete. Auch zögerte die Regierung und behauptete, daß die Frau in das Haus gehöre. Auch das recht lange, bis sie zur Verhängung des Belagerungszustands schritt. Recht der Unterbeamten auf den Titel Herr wurde erörtert. Hätte die Gärung wirklich einen ausgesprochen revolutionären Staatssekretär von Podbielsti bezeichnete es als eine UnderCharakter, hätten sich die Arbeiter in Masse an ihr beteiligt, das Blut schämtheit, wenn junge, höhere Beamte im Dienst ergraute wäre in Strömen geflossen und sofort das Kriegsrecht proklamiert Poftunterbeamte nur mit ihrem Namen anriefen. Genosse Zubeil lenkte die Aufmerksamkeit des Hauses
worden.
Nichtig ist, daß verbreitete Blätter die Gärung geschürt haben, auf die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Postillone und aber nicht um die Regierung bloßzustellen, auch nicht, um den anti- erlangte die Zusicherung vom Staatssekretär, daß seine BeHerikalen Bestrebungen Nachdruck zu geben, sondern um mehr schwerden Berücksichtigung finden sollten. Auch die Wetter
... Um so größere Aufregung hat aber die Nachricht herborgerufen, daß König Eduard wahrscheinlich auch nach Berlin kommen werde. Wir verstehen dieses Gefühl, das ja im ersten Augenblick jeden erfaßt haben muß, das aber ruhiger Bes trachtung gegenüber nicht stand halten fann
Man verweist auf die schroffe Abweisung des Präsidenten Krüger und zieht den Schluß, daß der Gegensatz in der Behand lung der beiden Staatsoberhäupter ein schlechtes Licht auf unfre Neutralität dem füdafrikanischen Krieg gegenüber werfen, daß er nicht nur im Inlande, sondern auch im Auslande als Bestätigung unsrer Parteinahme für England gelten und unfre auswärtigen Beziehungen weiter verschlechtern müsse.
Wir können das nicht gelten lassen. Der Besuch des Königs Eduard in Berlin würde politisch gar teine Bedeutung baben, selbst wenn man sich deutscherseits Mühe geben wollte, ihm diese Bedeutung beizulegen. Damals, als Präsident Krüger beim Betreten der deutschen Grenze seine Abweisung erhielt, als Graf Bülow im Reichstag deutlich genug zu verstehen gab, daß diese Zurückveisung aus Rücksicht auf England geschehen damals war es berechtigt, daß ein Sturm der Entrüstung durch Deutschland hallte. Denn das war der Moment, wo es dem deutschen Volk und der ganzen Welt flar gemacht wurde, daß unsre Regierung schon längst für England
war,
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