dankbar bin und daß c5 mir zur hoben Befriedigung gereicht.daß das ReichZland mein Interesse und meine Arbeitfür die Wiederherstellung der herrlichen Burg so richtig verstehtund so freundlich unterstützt.Wilhelm I. R»Die um kaiserliche Huld konkurrierenden Parteien des Reichs-tags, der den Rest der Bausumme bewilligen soll, werden sich durchdieses Telegramm zur glatte» Bewilligung genötigt fühlen.Der neue Dreibund.Offiziös wird bestätigt, daß Deutschland sich mit Japanund England zusammengethan habe, um China scharf zumachen gegen Rußland.Welchen Vorteil Deutschland von dieser um mindestens einhalbes Jahr verspäteten Intervention haben solle, istschlechterdings nicht zu ermitteln. Die offiziöse Erläuterung kann nur als ein schlechter Scherz aufgefaßtwerden. Die„Kölnische Zeitung" erklärt es nämlich fürrichtig,„daß Deutschland gemeinsam mit der Mehr-zahl der andren � Kabinette neuerdings nachdrücklicheV o r st e l l u n g c n gegenüber den chinesischen Machthabernerhoben hat, die darauf abzielen, den Bestand Chinas,sowie den Grundsatz der offenen Thür auch für die Zu-kunft zu wahren. Bei dem Charakter der chinesischen Staats-männer liegt die Gefahr nahe, daß sie die bisherige Einigkeitder Mächte dadurch zu trüben suchen, daß sie einzelnenMächten gewisse Sondcrvor teile in finanzielleroder wirtschaftlicher Hinsicht anbieten. Würden solche Versucheverwirklicht, so würde dieLeistungsfähigkeitChinasgegenüber den andren Mächten, die volle Entschädigungder Expeditionskosten verlangen, gefährdet. Dasmüsse unter allen Umständen verhindert werden. Des-halb habe die deutsche Rcichsregierung in Wahrungder eignen materiellen Interessen sich energisch gegendie einseitigen Konzessionen ausgesprochen. Deutsch-land habe ein Interesse daran, baldigst seine Truppen ausChina zurückzuziehen. Eine solche Räumung Chinas sei in-dessen ausgeschloffen, so lange nicht China ausreichende Bürg-schaft für die Zahlung der Expeditionskosten geleistet habe."Es ist der Humor der�Sache, daß jetzt Deutschlandganz zwecklos— feindliche Stellung gegen dasselbe Rußlandnimmt, dessen Herrscher nach den lebhaften Beteuerungenunsrer Zeitungsmogler die Ernennung Waldersecs zum Welt-fehlten Politik Marschall augeregt haben soll.Es scheint, daß Deutschland nur deshalb immer noch nichtaus China fort will, weil es alle Möglichkeiten einer ver-erschöpfen will.Graf Bülow freilich wird uns demnächst im Reichstag er-zählen, daß alles in schönster Ordnung sei.—«**Deutsches Weich.Zwei Lesarte».Bischof A nz e r. der bekannte Leiter der katholischen Mission inSchantung, unternimmt jetzt in der„Köln. Volkszw," eine„Abwehrder Angriffe gegen die katholischen Missionen". Der Herr Bischofgerät dabei in wahrhaft groteske» Widerspruch mit seiner früherenDarstellung.Jetzt will Bischof Anzer seine Urheberschaft für die Besetzungvon Kiautschou, die zmn Ausbruch der cfiinesischen Wirren mindestensstark beitrug, verleugnen, indem er schreibt:„Als icb das Wort von der Notwendigkeit der BesetzungKiauschous für meine Mission aussprach, da iv ar Kiautsch cuschon besetzt.(Die Besetzung erfolgte am t4. November 1897durch Vice-Adniiral v. DiederichS. Die beiden Missionare??. Niesrmd Heule waren am 1. Noveniber jenes Jahrs ermordet worden.)ES handelte sich nicht mehr darum, ob man Kiautschou besetzen solle odernicht, sondern nur, ob nicht irgend ein andrer chinesischer HasenKiautschou vorzuziehen sei.' Ich war damals in Rom. An demTage, an welchem Se. Kvnigl. Hoheit Prinz Heinrich vonKiel nach China abfuhr(am 15. Dezember 1897), las ich in de»Zeitungen, daß Deutschland statt Kiautschou den im SüdenEhinaS gelegenen Hafen Samun besetzen wolle. Ob die deutscheRegierung wirklich die Absicht hatte, weiß ich nicht. Aberfalls das Gerücht berechtigt war und wirklich die Absichtbestand, Kiautschou nach kurzer Besetzung und ehe die An-gelegenheit der Mission erledigt war, gegen einen so weit entferntenHafen wie Sanmun umzutauschen, so glaubte ich im Interesse derSicherheit meiner Mission und Missionare dagegen auftreten zumüssen. Man verstehe mich wohl! Ob Deutschland Kiautschousiir kürzere oder längere Zeit besetzen oder pachten solle,das ging mich gar nichts an, die deutsche Re-gierung Ivürde auf einen diesbezüglichen Rat von mir sicherauch gar nicht gehört haben. Wenn aber Deutschlandeinen Hafen besetzen oder pachten wollte, dann mutzte unter dengegebenen Verhältnissen Kiautschou wenigstens für einige Zeitbesetzt bleiben, abgesehen davon, dah Kiautschou der einzige freieHafen Chinas Ivar, der Vorteile für Deutschland versprach, ivennauch damals fast niemand war, der die Bedeutung KiautschouSerkannte. Meiner Uebcrzengnng nach kann niemand der deutsche»Regierung ob der Pachtung KiautschouS Vorwürfe machen. Ichmeine, gerade das Gegenteil ist der Fall, jeder Deutsche soll sichfreuen, datz Kiautschou durch Deutschland gepachtet worden ist."Bischof Anzer erklärt sich also in der„Köln. Volksztg." als völligunschuldig an der„Pachtung" KiautschouS und wälzt so die Mit-Verantwortung für die nachfolgenden Ereignisse von sich ab. Aberam 16. Juli 1990 brachte dieselbe„ Kol n. ValkSztg." folgendeMitteilungen:„Das Auswärtige Amt hatte sich telegraphisch an den damaligenGesandten des Deutschen Reichs in Peking, Frhrn. v. Heyking,gewandt und ihn um Vorschläge ersucht, welche Geuugthuung inAusübung des Protektorats von der chinesischen Regierung für dieErmordung der beiden Missionare verlangt werden solle. DemGesandten war bekannt, datz die Regierung seit langem dahinstrebte, gleich England in China an einem Punkte festen Fußzu fassen, um für die Interessen des deutschen Handels und derdeutschen Industrie einen sicheren Punkt zu gelvinne». Die Vor-schlüge des Gesandten kamen infolgedcffen diesen Bestrebungenentgegen und bestanden in folgendem: Abgesehen von einer zuverlangenden baren Entschädigung für die Mission solle man zurVerhütung weiterer Gewaltthaten einen chinesischen Hafen beschlag-nahmen. Herr v. Heyking empfahl als solchen einen kleinen Hafenim Süden Chinas, in der Nähe von Amoy, wenn>virnicht irren. Bezüglich dieser Vorschläge fragte man nunden in Berlin eingetrofffenen Bischof umseine Ansicht. Er erklärte sich zur Beantwortung bereit,aber unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß er dies nur alsdeutscher Privatmann, nicht als Missionsoberer thue. Daraufhinerklärte er auf Grund seiner langjährigen genaue» Kenntnis derchinesischen Verhältnisse den Vorschlag des Gesandten weniger em-pfehlenswert aus drei Gründen: 1. der empfohlene Hasen imSüden Chinas liege zu nahe dem englischen(Hongkong) und fran-zösischcn lTonkin) Interessengebiet! 2. der kleine Hafen taugewenig, iveil er ziemlich versandet sei, und 3. für den geplantenZweck der chinesischen Regierung gegenüber eigne er sichgar nicht, weil die Schantung- Mission im NordenChinas liege, also auch nur dort eine Landbeschlag-nähme Eindruck machen und wirken könne, wo die Frevelthatgeschehen sei. Man ivar im Auswärtigen Anrle nichtgeneigt, dieser Ansicht des Bischofs recht zu geben, weil sieden Vorschlägen des Gesandten zuwiderlief. Die Sach» bekamaber e i» e p l ö tz l i ch e Wendung, als Monsignore Anzertags nachher in Audienz vom Kaiser empfangenwurde, Seine Majestät stellte dem Bischof dieselbe Frage underhielt auch dieselbe AuSknnft. Der Kaiser sah die Richtigkeit derGründe sofort ein und ersuchte um einen Vorschlag bezüglich einesgeeigneten andren Hafens in möglichster Nähe des Missionsgebicts.Da erst nannte Bischof Anzer den Hafen vonKiautschou. Derselbe empfehle sich auch dadurch, daß inseinem Hinterlande die ausbeutungsfähigen Kolenlager von Poschan,Weihsien usw. lägen, die er aus eigner Anschauung kenne. Außerdemsei der Hafen von Kiautschou für größere Schiffe der Handels-marine zu brauchen.Das ist die Vorgeschichte der Besetzung von Kiautschou, diedann am 17. November 1897 durch Konteradmiral v. Diederichsthatsächlich erfolgte."Wenn Herr Anzer und die„Kölnische VolkSzeitung" sich in der-artig groben Widersprüchen bewegen, werden sie selbst nicht verlangen,datz ihr jetziger Versuch, die Schuld von den Missionaren in Chinazu nehmen, ernst genommen wird.—Zollwucher und Ausland.Die Petersburger„Nowosti" warnen vor einem deutsch-russischen Zollkriege. Rußland, führt das Blatt aus, habesich von den chinesischen Wirren noch nicht erholt, die ihm so großeKosten verursacht hätten, und müsse sich schon auf einenschweren Zollkrieg gefaßt machen. Der jetzigeHandelsvertrag sei allerdings für Deutschland vorteilhaftergewesen als für Rußland,' er habe, aber Nutzland dochwenigstens vor Willkür und unaufhörlichen teuren Experimentenauf dem Gebiete der Zollpolitik geschützt, wie solche vordem Zollkriege stattfanden: ein solcher würde wieder vielehundert Millionen kosten. Im Interesse beider Nachbarreicheund ihrer Bevölkerung, insbesondere im Interesse der Konsumenten,die neun Zehntel der ganzen Bevölkerung bilden, müsse man dahernicht nur wünschen, sondern auch auf jede Weise dahin wirken, datzder deutsch-russische Handelsvertrag erneuert werde und datz beideReiche nicht in die bedauerliche Lage geraten, in der sie sich in denachtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts befanden.Auch England droht, deutsche Zollerhöhungen auf fremdeIndustrie- Einfuhr mit Gegenmatzrcgeln zu beantworten. Die„Franks. Ztg." erhält ans der unmittelbaren Umgebung des Königsvon England einen Bericht über die deutsch-englischen Beziehungen.Darin'wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß auch die Eni-Wicklung der deutschen Handelspolitik einen Gang nimmt, der dieInteressen der englischen Industrie in Dentschlaud nicht beeinträchtige.Sollte aber„Ivider Erwarten" durch eine Hochschutzpolitikeine Schädigung Englands herbeigeführt werden, so werde mane n g I i s ch e r s e i t s an Repressalien denken müssen.Dazu würde sich unter anderni der Zuckerzoll sehr gut eignen.—Die christliche» Gewerkschaften als Handlanger des Brot-Wuchers. Der„Bergknappe", das Organ der katholischen Berg-arbeiter erklärt sich jetzt, zur höheren Ehre des Centrums,„offenfür eine angemessene Erhöhung der Getreidezölle als ein kleines(I!)Mittel, der schwer daniederliegenden Landwirtschaft� in den reinländlichen Gegenden in etwas aufzuhelfen."Damit beweisen die Führer dieses Verbands, datz sie nichtsweniger als Arbeiterinteressen vertrete», sondern datz sie einzig undallein arbeiterverräterische Centrumspolitik treiben.Das brave Organ sucht die Dummen, die ihm etwa noch Ver-trauen schenken, mit dem blitzdummen und schwindelhaftenArgument zu beschwichtigen, datz wegen der schlechten landwirtschaft-lichen Vcrhältuiffe die Arbeiter das Land verlassen und als Lohndrückerin der Industrie erscheinen. Die christlichen Gewerkschaftsführer müssenihre Gläubigen für unergründlich einfältig halten, daß sie ihnen derleiSpätze anzubieten wagen. In Wirklichkeit holt sich die Großindustriewie die Grotzlandwirtschast die Lohndrücker aus dem Anstände;und andrerseits würde, wenn unter den höheren Agrarzöllen dieIndustrie leidet, die Arbeitslosigkeit zu nehmen und so dle Arbeitslöhne in der Industrie und in der Landwirtschaft gleichermaßenherabdrückcn. Giet im wirtschaftlichen Niedergang die Industriegrößere Arbeitermassen frei, so strömen diese zum Teil in die Land-ivirtschast zurück, die dann trotz höherer Preise für ihre Produkteihren Arbeitern niedrigere Löhne zahlen wird, um so mehr, als derrechtlose Landarbeiter nicht das Mittel hat, durch Zusammenschlutzhöhere Löhne zu erzwingen.So unaufgeklärt auch die katholischen Arbeiter noch zu großemTeil sind, solche Beleidigungen ihrer AnffassungSfähigkcit werdenauch sie auf die Dauer nicht ertragen. Der christlich-katholische Brot-Wucher des Centrums wird die katholischen Arbeiter sehend machen!Denn auch der Beschränkteste niutz schließlich den rollen Wnier-spruch kapiren, mit dem die Führer der christlichen Gewerkschaftendie Arbeiter zu narren suchen. Gerade ivährend des industriellenAufschwungs der letzten Jahre, der ivesentlich mit durch die Handels-Verträge und die Zollherabsetzung bewirkt wurden ist. war ja dieLandflucht besonders stark und dennoch würden ja die Centrumsleutenicht müde, gegenüber den Socialdemokraten darans hinzuweisen,datz niemals die Industriearbeiter glänzendere Löhne erhalten hätten.Nach der Logik des„Bergknappen" mühte aber in dieser Zeit, weilja die Getrei'depreise für die Landwirtschaft nicht ausreichend seinsollen und die Arbeiter stärker denn je zuvor vom Land in dieIndustrie strömten, die Löhne der Industriearbeiter während dieserEpoche den t i e f st e n Stand erreicht haben.---Die Fnrcht vor den Diäten und der damit entstehendenKonkurrenz der Mittelstandslente bekundet sich in einer neuerlichenAuslassung der„ K r e u z- Z e i l u n g", die begründen soll, warum"! an der Ablehnung der Diäten festhält:„In Preußen ist durch die indirekte Wahl und dieAbstufung des Wahlrechts nach der Steuerleistungdem Eindringen von Strebern und demagogischenAgitatoren, die sich um ein Mandat hauptsächlich wegen derdamit verbundenen finanziellen Vorteile bewerben möchten, inausreichendem Matze vorgebeugt. Dagegen bieten unter der Herr-schaft des allgemeinen gleichen und direkten Wahlrechts sowohlDiäten als auch Anwes'enheitsgelder unlauteren Elementeneinen Anreiz, sich nicht nur um ein Mandat zu beiverben,sondern auch bei ihrer Bewerbung in der Wahl ihrerMittel und der Form ihrer Agitation möglichstgewissenlos zu sein. Wir müssen deshalb befürchten, datz.ivenn wirklich mit der Diätenlosigkeit gebrochen iverden würde,nicht nur das Niveau des Reichstags sich erheblich verschlechtern,sondern auch die jeder Reichstagswahl vorangehende öffentlicheAgitation eine. Gestalt annehmen würde, die auf weiteVolkstreise geradezu entsittlichend wirkt und anständigen Leuten dieerfolgreiche Bewerbung um ein Reichstagsmandat stark erschwertoder geradezu unmöglich macht."Unter den unlauteren Elementen verstehen die vornehmenHerren die reaktionären antisemitisch- agrarischen kleinbürgerlichenElemente. Die Konservativen fürchten sich vor dem Hervordrängenihrer eignen Gefolgschaft. Das ist die konservative Mittelstands-begeisterung!—Landwirte als Zollgegner. In der Hauptversammlung derRheinischen Landwirtschaftskammer sprach sich dieserTage ein Redner. Herr Winkler(Kreuznach) gegen eine Erhöhungder'landwirtschflftlichen Zölle aus. Erlegte dar: er stamme aus einerGegend, wo die Bewohner die Landwirtschast als Kleingewerbe de-trieben, und diese sagten, sie hätten keinen Vorteil voneiner Erhöhung der Zölle. Er sei der Ansicht, datz dieZölle überhaupt' nicht der Gesamtlandwirtschaftden Vorteil bringen werden, den man sich vorstelle. Er habe grund-iätzlich nichts gegen den Zollschutz, sei aber der Meinung, datz derv o rh an d en e g e nü g e.Hunncn-Moral. Während man die Hunnenbriefe in ihrem kultur-historischen Wert abzuschwächen sucht, sie teils als Fälschungen, teilsals Uebertreibungcn, teils als AuSnahme-Erscheinungen ausspielt.proklamiert die„D e u t s ch- A s i a t i s ch e Warte" ganz ungeniertdie Huiuren-Moral:„Vom sicheren Port deS Reichstags läßt sich's ja gemächlichraten und human reden; die Donnerworte sittlicher Entrüstunghallen im ganzen Lande wieder, datz selbst das Auslandverwundert aufhorcht. Der Auslandsdeutsche, sofern eretwas erreichen will, mutz sich frei wissen von jeder krankhaftenEmpfindelei und unmännlichen Schwäche, die der heutigen Gene-ratio» im allgemeinen eigen sind; durch Sanftmut lasse» sichweder Neger noch Chinesen deutschen Zwecken gefügigmache». Es ist sattsam bekannt, welch ein nachteiliger Einflußdurch jene Weichherzigkeit speciell auf das Vcrwaltungssystem derKolonie Kiautschou ausgeübt wurde. Hoffentlich ist dieser Zustandwenigstens für uns bald überwunden."Das ist ganz die hochchristliche Moral der Herren Peters, Leistund Arenberg, der Lord Roberts und Kitchener. Mit Sanftmutlassen sich allerdings ebenso wenig Chinesen deutschen, wie Boerenenglischen Zwecken gefügig mächen. Es heißt aber auch dieGrundlagen kultureller' Sittlichkeit verwüsten, wenn maneinem Volk die Aufgabe setzt, andre Nationen seinen Zwecke»gefügig zu machen. Mag man die weltgeschichtliche Nemesis nichtallzu brutal herausfordern. So ganz außerhalb der Möglichkeit liegteine chinesische Gegenvisite in Europa nicht und die chinesischenHunnen werden dann vielleicht auch zur Revanche den Satz-ous-stellen, daß man mit Sanftmut die Deutschen chinesischen gUeckennicht gefügig machen könne. Nur die heutigen Vertreter der Hunnen-moral werden sich dann wohl schleunigst der Uebermacht beugen.—Namen- Mystik. In der„Vossischen Zeitung" stellt jemanddie glorreichen Namen der preußischen Minister in frommer undlückenhafter Weise Brefeld fehlt— wie folgt zusammen:KotzlerPvsadowskySDudtThielenMiguelRhclnbabenHammersTeinBUelowSchoeHstädtPodbielSkiES lassen sich weniger fromme, aber finnreichere Anordnungender Namen erfinden:Goßk.erStUdtSvhönstedtPos�dowskyRheiNbabenBUelowPodbielSkiMiquElThielenBrefeldHammersTeinFreiherr». Stumms Gesundheitszustand hat sich nach ZeitungS-Meldungen derart verschlechtert, daß sein Leben gefährdeterscheint.—Köllersche Germanisierungserfolge. Aus FlensburgIvird berichtet: Die Dänen dürfen mit Herrn v. Koller reckt zu-stieben sein angesichts d�s Ergebnisses der Kreistags-Wahlenim Kreise Sonderburg. Dort haben die Deutschen die seit29 Jahren innegehabte Majorität(13 gegen 7) verloren, indemjetzt 14 dänische gegen 6 deutsche Abgeordnete gewähltwurden.—Polenverfolgung. Gerichtlich beschlagnahmt wurde, wieaus Posen gemeldet wird, die ganze Auflage der Nr. 9 der polni-scheu Wochenschrift„Praca" wegen eines Artikels über diepreußische Schulpolitik, ebenso die ganzen Briefschaftender Redaktion, der Expedition und des. Verlegers der Wochenschrift.Könitz, 2. März. Das Gnadengesuch des wegen wiffent-lichen Meineids im November vorigen Jahrs zu einem Jahre Zucht-Haus verurteilten Gasanstalts-Arbciters Bernhard Maßlos wurdetrotz der Befürwortung durch die Geschwornen abschlägig be-schieden.—_In unserm Bericht über die Verhandlungen desReichstags vom 1. März haben sich zwei Fehler eingeschlichen.Im ersten Absatz der Rede des Abg. Z u b e i l. drittletzte Zeile mutzes nicht heißen 1.59, sondern 2, k»v; im dritten Absatz in der 19. Zeiledarf es nicht heißen„in 3 Tagen durchgepeitscht", sondern: in3 Stunden.—Ausland.Politischer Ulk.Aus Petersburg wird telegraphiert:Der„Regierungsbote" veröffentlicht einen kaiserlichen Befehlüber die Bestätigung der Ko n v entionen und Dekla-rationen der Friedenskonferenz im Haag vom 29. Juli1899.Es sind dies drei Konventionen, und zwar über die friedlicheLösung internationaler Konflikte, über Gesetze und Gebräuche desLandkriegs und über Anwendung der Principien der Genfer Kon-vention von 1864 im Seekriege, soivie drei Deklarationen, und zwarüber ein Verbot, Explosivgeschosse von Luftbahnen oder von neuenähnlichen Vorrichtungen zu werfen, über ein Verbot, Geschossezu gebrauchen, deren einziger Zweck darin besteht, erstickende oderschädliche Gase zu verbresten und über ein Verbot, solche Kugeln zugebrauchen, welche im menschlichen Körper auseinandergehen oderplatt werden.Die Mitteilung bedeutet die endgültige Ratifikation der HagerBeschlüsse durch den Zaren. Die meiste» der übrigen auf jeuerKonferenz vertreten gewesenen Mächte haben die Ratifikation schonfrüher vollzogen.Die russische Erinnerung an die sogenannte„Friedenskonferenz"paßt wundervoll zu den blutigen Vorgängen in Südafrika und Ost-china, zu der Annexion der Mandschurei durch die Regierung des„Friedenszaren", zu dem Konflikte, der sich gerade jetzt zwischenden um den chinesischen Kuchen eifersüchtig hadernden Mächte» anspinnt.—Frankreich.Döroulödes Enthüllungen über de» geplanten Staats-streich im Februar 1899 beschäftigen noch immer die fran-zösische Presse. Das Blatt„ Cri de Paris" behauptet, derGeneral, auf dessen Hilfe Döroulede bei seinem Putschversuchhauptsächlich gerechnet habe, sei der seitdem verstorbene GeneralP e l l i e u x gewesen. Pellieux, der damals Platzkommandant vonParis war, habe den Gouverneur General Z urlinden sondiert.Dieser habe ihm aber, entrüstet über seine Mitteilungen, den Befehlerteilt, sich sofort auf das Platzkommando zurückzubegeben. Inseiner Verzweiflung habe sich Dervulede an Roger gewandt, dervon dem Komplott nichts wußte und sich weigerte, nach demElysö zu marschieren.— Clsmenceau verlangt in der Wochen-schrift„Le Bloc", daß über das damalige Verhalten CharlesD u p u y s eine Untersuchung eingeleitet werde.Allen diesen Vermurun'gen gegenüber hält Jaurös in der„Petite Rspublique" seine frühere Behauptung aufrecht. daßG u e r i n derjenige sei, der damals für den Herzog von Orleans„gearbeitet" habe.—Kanalbauteu. In der Begründung des der Deputiertenkammerzugegangenen Gesetzeutwurfs, betreffend die Kanalbauten und Hafen-befestigu'ngen heißt es u. a., das Parlament werde durch Annahme