und mit Entschiedenheit aufzutreten zum Unterschied von den christ
Solche Vorgänge beleuchten einmal wieder den unwürdigen Bu Getreidezollerhöhung. Die Verteilung eines vom socialdemokratischen I lichen Arbeitern. Zum großen Teil politisch total gleich Agitationskomitee herausgegebenen Flugblatts gegen den Korn- stand, in dem sich die Lehrer und die Schüler im sogenannten Stultur gültig und unthätig, sind sich die katholischen Arbeiter zum andren wucher ging daselbst gestern, trop der Höhe der Auflage, in turzer staate Preußen befinden. Teil der Bedeutung der Zollfragen und ihrer Wirkungen gar nicht Beit glatt von statten. Die Arbeiterstadt Mülhausen hat be- Karl Biedermann , so wird aus Leipzig gemeldet, ist im bewußt. In der Rückständigkeit seiner Wählermassen beruht ja reits in einer Maſſenversammlung Proteft gegen die Bollerhöhung 89. Lebensjahr verstorben. Biedermann stritt in den 40 er Jahren überhaupt die Stärke des Centrums, dessen größte Sorge deshalb auch eingelegt. Ihr folgen in den nächsten Tagen die Fabrikstädte für die Herstellung der deutschen Einheit, er war 1848 Vicepräsident darin besteht, fein gläubiges Gefolge von der Berührung mit fort- Colmar , Gebweiler und Markirch sowie Meg. des Frankfurter Barlaments. In Leipzig , seiner Heimatstadt, wo er geschrittenen und aufgeklärten Elementen fernzuhalten. Die Führer der christlichen Arbeiter, denen man nach ihrem Auftreten wohl zutrauen als Universitätsprofessor lehrte, wurde er in den 50er Jahren inDie Preisdiktatur des Eisensyndikats. darf, daß sie wissen, was dem Arbeiter wohlthut und was ihm schadet Selbst so synditatsfreundliche Blätter wie die„ tölnische Zeitung" folge feiner Oppofition gegen die Kleinſtaaterei prozessiert und des Lehramts beraubt. Später erlangte er die Professur wieder und fie find in ihrer Stellung vom Centrum zu abhängig, um ungescheut stehen nicht mehr an, den Rohstoff- Syndikaten in der Eisenindustrie so, wie sie sollten, die Interessen der ihrer Führung folgenden Massen ver- Borhaltungen zu machen, weil sie ihre Preise nicht herabsetzen nach der Herstellung des Deutschen Reichs entwickelte er sich immer treten zu können. Sie stehen allermeist in Diensten der Arbeiter wollen. Um so bemerkenswerter ist es, daß die" Post" sich be- mehr zu einem nationalliberalen Reaktionär schlimmster Art. Noch im hohen Greifenalter bethätigte er seinen Liberalismus eifrig vereine oder Gewerkschaften, und wer da weiß, wie diese Organi- rufen fühlt, die Haltung dieser Rohstoff- Synditate auch jetzt noch zu burch Mitwirkung an der Beseitigung des gleichen Wahlrechts in fationen materiell und geistig dem Centrum unterthan find, der wird verteidigen. Wie aus einer Umfrage, die die Zeitschrift Der Arbeits- Sachsen. Er ist Verfasser zahlreicher historischer und litterarischer fich nicht wundern, daß Herr Giesberts in Versammlungen des markt" veranstaltet hat, hervorgeht, sind die augenblicklichen Be- Schriften, denen eine wissenschaftliche Bedeutung nicht beigemessen Be- Sachsen. Er ist Verfasser zahlreicher historischer und litterarischer rheinischen Bauernvereins auftritt und dort die Bereit- fchäftigungsverhältnisse in den Metall- und Maschinengewerben über- Schriften, denen eine wissenschaftliche Bedeutung nicht beigemessen
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werden kann.
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willigkeit der christlichen Arbeiter fundgiebt, gern die paar wiegend ungünstig. Es fehlt jedoch nicht an Ansägen, die eine gePfennige, die das Brot teurer wird", zu bezahlen; daß wisse Erholung in der nächsten Zeit zuließen. Dazu ist aber vor Die Hohkönigsburg. Im Zimmer Nr. 25 im Reichstagsdie Westdeutsche Arbeiter Zeitung" einen Artikel über den allen Dingen eine Ermäßigung der Rohstoffpreise notwendig. Das gebäude hat der bekannte„ Burgenforscher" Ebhardt eine kleine anderu bringt, um den Arbeitern aus Gründen der ausgleichenden Verlangen einer solchen ist vom Standpunkt des Arbeitsmarkts mit Ausstellung von auf die Hohkönigsburg bezüglichen Plänen, Gerechtigkeit die Notwendigkeit höherer Getreidezölle zu beweifen, allem Nachdruck zu unterstützen. Wenn das Roheisen- Syndikat Karten, Zeichnungen, Photographien usw. veranstaltet. Dahin ist daß Herr Brust in seinem Bergtnappen" aus gleichen Gründen seine unverhältnismäßig hohen Preise nicht herabgesetzt, dann hat nun auch das Modell gelangt, welches das alte Raubritterder Brotverteuerung das Wort redet und loszieht über das Organ es die Verantwortung einer weiteren Verschlechterung in vollem Um nest vollkommen wiederhergestellt, vorführt. Zur Zeit sind des alten Verbandes, das diesen Protest gegen den Lebensmittel- fange zu tragen. Schon bisher hat die Preisgestaltung der Syndikate nach der Ebhardtschen Dentschrift schon über hundert Arbeiter wucher in den Bereich seiner Agitation zieht. den deutschen Eisenmarkt verwirrt und erschüttert. Die" Post" will mit den Wiederherstellungsarbeiten beschäftigt. An sich gefällt Bei der Reichstagswahl in Aachen schienen die dortigen Arbeiter die öffentliche Meinung auf eine falsche Fährte leiten, indem sie den uns das Modell ganz gut; wir sehen nur nicht ein, warum zu erwachsen. Die Führer der christlichen Textilarbeiter richteten an Grund für die ungünstige Lage in der Konkurrenz der Vereinigten das deutsche Volk anderthalb Millionen für ein in Privatbefiz be= Den ultramontanen Kandidaten das Ersuchen, sich über seine Stellung Staaten sucht. Sie schreibt nämlich in ihrer Nummer vom 1. März findliches Bauwerk zahlen soll. Wenn die Burg eine Bildungsstätte zn der Militärfrage, zur Socialpolitik und zur Erhöhung der wörtlich: für die Besucher" werden soll, dann muß sie auch Gemeinbesitz Getreidezölle zu äußern. Herr Sittard schrieb einen ausweichenden" Im übrigen dürften entschieden die Gründe für die un- werden. Brief und wies auf die öffentliche Wählerversammlung hin, wo günstige Lage nicht innerhalb unfres Machtbereiches zu finden Man sieht, welche Anstrengungen gemacht werden, um den Zuer sich über die angeregten Fragen äußern würde. Er fand fein. Es scheint vielmehr, daß der Ring der amerikanischen schuß vom Reichstag zu erlangen. Aber noch ist er nicht beaber feinen Widerspruch, als er sich in dieser Versammlung Maschinenfabrikanten schon seine verheerende Thätigkeit ausübt. willigt. für die Erhöhung der Getreidezölle aussprach; sein lächer Durch die Prohibitivzölle ist dieser Ring in der eigenen Heimat liches Versprechen, daß die Mehreinnahmen aus den Getreide Zu den drohenden deutsch russischen Zollkomplikationen gegen eine fontinentale Konkurrenz geschüßt und kann sonach den zöllen für eine Witwen- und Waisenversorgung verwendet inneren Markt nach Kräften dazu ausnutzen, durch Ueber- wird dem Breslauer General- Anz." von industrieller Seite mitwerden sollen, wurde mit Beifall entgegengenommen und ein fpannung der Preise eine Ausfuhr- und Unterbietungsprämie geteilt, es erscheine sehr möglich, daß die russischen Großindustriellen Arbeiter sprach ihm das Vertrauen seiner christlichen Genossen aus! aus eigner Straft zu schaffen. Die Feststellungen des in dem deutschen Agrarzolle ein Mittel dazu sehen, die enorme Bei solcher Qualität der katholischen Arbeiter darf sich das Arbeitsmarkts" sind auf alle Fälle sehr wertvoll, weil sie für die unbesezte Produktionsfähigkeit der russischen Eisenindustrie vom ausCentrum allerdings einiges erlauben. Der christliche Arbeiter schreit kommenden Handelsverträge mit Amerika Fingerzeige enthalten." ländischen Wettbewerb durch Zollschutz zu befreien. nicht nach Agrarierart, er denkt nicht daran, eigne Kandidaten Die Schutzöllner in der Eisenindustrie müssen um Gründe sehr Das Vorgehen gegen Amerika begründet diese Annahme. Rußland aufzustellen und mit dem Abfall vom Centrum zu drohen. Dafür verlegen sein, wenn sie in derartiger Weise, wie es hier seitens habe den amerikanischen Eisenmarkt, als den gefährlichsten, weil forgt seine christliche Bescheidenheit und seine politische Rückständig der Post" geschieht, Thatsachen konstruieren, die sich mit der unberechenbarsten Faktor, zuerst vom Inlandkonsum entfernt und feit, die zu erhalten das Centrum so eifrig beflissen ist, indem es wirklichkeit nicht im mindesten vertragen. Unfre jezige Arife ergreife nun die Gelegenheit, um gegen Deutschland eine gleiche sein Gefolge von der aufklärenden Agitation ängstlich fernhält. Im in der Eisenindustrie ist nicht auf die amerikanische Konkurrenz Schutz wehr zu errichten. fatholischen Rheinland ist es mur in wenigen Orten den Social zurückzuführen. Das amerikanische Schreckgespenst, das vor JahresDer Centralvorstand der nationalliberalen Partei hat demokraten gegeben, zu christlichen Arbeitern sprechen zu können; in Köln frist vorzugsweise an der Berliner Börse umging, wurde in den Kreisen dieser Tage in Berlin seine Jahresversammlung abgehalten. Im 3. B. steht unfren Genoffen tein einziges größeres Lofal zur Verfügung, der Eisenindustrie selbst bis in die allerjüngste Zeit hinein jehr Mittelpunkt der Erörterung stand die Frage des Bolltarifs und und von da ab den Rhein hinauf ist uns das katholische Rheinland wenig ernst genommen. Jedenfalls ist aber nicht entfernt daran zu der Handelsvertrags- Politif. Aus dem Bericht( wir sozusagen ganz verfchloffen. Gewiß sind Anjäße da, daß die chrift denken, daß die jetzige Strife auf dem deutschen Eisenmarkte der folgen dem der National- Zeitung") geht hervor, daß der Vorstand lichen Arbeiter einzusehen beginnen, was die Erhöhung der Getreide- amerikanischen Stonkurrenz in die Schuhe geschoben werden könnte. Der Frattion Drehscheibe" auch in dieser Frage, feiner Tradition zölle für ihre Lebenshaltung bedeutet, aber es fehlt in den meisten Für jeden Beobachter des wirtschaftlichen Lebens ist es klar, daß gemäß, nach beiden Seiten hin Verbeugungen macht. Nach wie vor Bezirken des ultramontanen Westens an Gelegenheit, diese Anfäße der Rückgang der Konjunktur erfolgen mußte, weil die Aufnahme: gemäß, nach beiden Seiten hin Berbeugungen macht. Nach wie vor erachtet es die Partei für ihren vornehmsten Beruf", bei zu fräftigen und aus der katholischen Arbeiterbevölkerung heraus fähigkeit des inneren Markts der gesteigerten Erzeugung nicht ben verwirrenden Stämpfen um die Gegensäge des erwerblichen eine Bewegung zu schaffen, die dem Centrum zur Besinnung bringt, mehr folgen konnte. Es wird der" Post" nicht gelingen, die Ver- Lebens den Bereinigungspuntt" zu bilden, damit die Verwas es mit seinen Brotwucherplänen ristiert. braucher von Roheisen von der Schuldlosigkeit der Rohstoff- Syndikate abschiedung des neuen Zolltarifs alle in Betracht Hier könnten die bürgerlichen Parteien, denen es ernst ist mit an der jetzigen Krise im Eisengewerbe zu überzeugen. Die Distuifion, tommenden Interessen gleichmäßig berücksichtigt, ihrer Abwehr der agrarischen lebergriffe, hier könnte vor allen die über die Preisfragen während der letzten Wochen in der Fachalle Uebertreibungen und Störungsversuche Dingen der Handelsvertragsverein etwas Nützliches leisten. Da, wo preffe gepflogen wurde, hat volle Klarheit über die Preisdiktatur abgewiesen werden, und damit im Sinne eines die Socialdemokratie zu Hause ist, wo ihr die Gelegenheit zur des Roheisen- Synditats gebracht. Wenn man an die Feststellungen rechten Ausgleichs jedenfalls die landwirtschaftlichen Fre Agitation gegeben ist, darf man ihr die Arbeit ruhig des Arbeitsmarkts" überhaupt zollpolitische Forderungen fnüpfen will, überlassen, an threr Straft und ihrem Geschid, die so könnte man logischerweise nur zu dem entgegengesetzten Resultat zeugnisse ausreichenden Zollschutz Maffen in Bewegung zu ſehen, wird wohl feiner zweifeln. Aber wie die" Post" Lommen, nämlich: Herabſegung oder Aufhebung der dieser Beruf der Partei, dem Ausgleich bie Wege offen, und die Voraussetzungen für den Abschluß lang= in Gegenden, wo der Socialdemokratie der Zugang verwehrt ist, Eisenzölle, damit das Roheifen- Shudikat durch die Konkurrenz des fristiger Handelsverträge aufrecht zu halten, mur und wo gerade die Partei ihren Sitz hat, von deren Haltung der Auslands zur Nachgiebigkeit gezwungen werde. Ausfall unsrer Zollgesetzgebung abhängig ist, da sollte sich die bürgerliche Abwehragitation zu wirken berufen fühlen. Ersteht dem Centrum nicht aus den eignen Reihen ein fühlbarer Widerstand, wird es nicht vor Darmstadt , 5. März.( Privatdepesche des„ Vorwärts".) Die die klipp und klare Entscheidung gestellt, zu wählen zwischen den Bauern Regierung legte heute dem Heffischen Landtag ein neues Wahlgefes oder den Arbeitern, dann läßt sich die ultramontane Partei von der agrarischen Woge weiter treiben. Gegen das Centrum, die regierende vor. Dasselbe basiert auf dem Princip des allgemeinen, direkten Partei, hat der Kampf um die Handelsverträge und billiges Brot und geheimen Wahlrechts; die Stimmabgabe geschieht mittels den Hauptangriff zu richten. Die Socialdemokratie thut in diesem amtlichen Couverts. Kampf, da, wo es ihr gegeben ist, zu wirken, ihr Bestes; die bürgerliche Opposition sollte im Centrumslager da anseßen, wo die Socialdemokratie nicht hingelangen kann. An Unterstügung unfre: feits wird es ihr nicht fehlen.-
Wahlreform in Heffen.
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erlangen tönnen. Wenn
aufe neue betont werden tomite, so mußte es einer späteren Erwägung vorbehalten bleiben, wie dafür Sorge au tragen wäre, daß etwaige Mehreinnahmen aus den landwirtschaftlichen Zöllen der Erfüllung bon tulturellen 3weden dienstbar gemacht werden.
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Für den Getreidezoll und zugleich für Handelsverträge, für Industrie und Landwirtschaft ganz wie Bülow will die Partei das Ganze" im Auge behalten. Trotz des Eintretens für die Agrarier beschwerten sich viele Vertreter über die Schärfe des AnEine Partei, die es allen Die Kommiffion für Arbeiterstatistik soll für die Oster- griffs seitens des Bunds der Landwirte. vertagung des Reichstags einmal wieder aus dem tiefen focial- recht machen will, braucht sich nicht zu wundern, wenn sie von beiden politischen Schlummer erwedt werden. Wird Herr v. Woedtke, Seiten Prügel bekommt. der Sammler von Bettelpfennigen vor der Centralverbandsthür, in mi soid goil, sidder Kommission als Regierungsvertreter weiter erscheinen? Deutsches Reich . Das Organ der konservativen Partei, die„ Konservative Protest gegen den Kornwucher.no buorrespondenz", begründet seine Ablehnung von Diäten für den In Hamburg fanden am Sonntag zahlreiche, überaus be- Reichstag durch folgendes, dem Gedächtnis zu bewahrendes Urteil suchte Boltsversammlungen statt. Dasselbe wird uns berichtet aus über die Mitglieder dieses Parlaments; Bremerhaven , dem Wahlkreis anzleben und aus Inowraz law, wo Genosse Morawsti in einer imposanten Verfammlung polnischer Socialdemokraten sprach.
In Düsseldorf fanden zwei Protestversammlungen statt. Die Centrumsabgeordneten Kirsch und Schmiz, die zu den Versammlungen eingeladen waren, entschuldigten ihr Nichterscheinen, der eine: man möge seine Rede über die Kornzollfrage, d. h. für den Brotwucher, im Stenogramm nachlesen, der andere: er tomme nicht.
In Wiesbaden hielt der socialdemokratische Kreiswahlverein eine Versammlung ab. Genosse Quard Frankfurt a. M. referierte und besprach besonders die landwirtschaftlichen Verhältnisse des Bezirks, in dem von ca. 85 000 Landwirten ca. 81 000 inter 40 Morgen Befiß haben, so daß die Kornzollerhöhung ganz sicher 70 000 Landwirten mehr schadet als nützt, während die paar hundert Großpächter den Nahm abschöpfen.
Bayrische Centrum8sorgen.
München , 4. Februar. Die Ultramontanen im Bayernland befinden sich zur Zeit wieder einmal im Zustand der höchsten sittlichen Entrüftung. Die Broschilre des ehemaligen protestantischen Theologen Graßmann über die Moraltheologie des heiligen Alphonfus de Liguori ist es, die das Entsetzen der Frommen erregt. Mit ihrem unaufhörlichen Geschrei nach Polizei und Staatsanwalt erreichten die frommen Eiferer freilich nur, daß innerhalb kurzer Zeit das entsetzliche Büchlein die 59. Auflage erlebte.
Die liberale Presse macht sich den blinden Fanatismus der ultramontanen Herren zu Nutze und frozzelt fie mit perfider Bosheit jeden Tag wieder aufs neue heraus, wenn ihr Eifer zu erlahmen droht. Und in ihrer himmlischen Einfalt fallen die Schwarzen immer wieder auf die Manöver ihrer neidigen Kollegen von der protestantischen Fakultät herein; die„ Neue Bayrische Zeitung" hat ihre Wut schon in einer Serie von Leitartikeln ausgelassen und noch ist kein Ende abzusehen. Graßmann und sein Pamphlet zu existieren scheinen, spielen sich hier Während also für die ultramontane Presse nur noch Herr in aller Stille einige Vorgänge ab, die für die Centrumspartei eigentlich von viel größerer Wichtigkeit sind, als die Septeufeleien des protestantischen Eiferers! Darüber liest man in den katholischen Blättern freilich nichts.
Man pflegt derartigen Einwänden durch den Hinweis darauf zu begegnen, daß auch in Landtagen den Abgeordneten Diäten gezahlt würden, ohne daß das öffentliche Ansehen der Diätenempfänger darunter leide. In den Landtagen aber ist das Niveau der Abgeordneten schon infolge des dort die Grundlage bildenden Wahlsystems ein höheres, als im Reichstag, dort ist auch dem lleberhandnehmen des Berufs: parlamentarismus vorgebeugt und die Abgeordneten wohnen mit wenigen Ausnahmen in den Wahlkreisen. Im Reichstagswahlrecht ist aber bekanntlich die Diätenlosigkeit ein Korrelat zur ge heimen Wahl. Wird den Reichsboten bare Entschädigung gezahlt, so muß also die geheime Wahl fallen, und nicht die Konservativen find es, die an dieser„ Grundsäule" der Wahlfreiheit rütteln. Zur Bereinfachung der parlamentarischen Arbeit würde zudem die Diätenzahlung nichts beitragen; verschiedene Abgeordnete würden vermutlich suchen, sich möglichst reichliche Ent: In Sachsen , dem industriellsten Staate des Reichs, scheinen schädigungen zu verdienen und auf Verlängerung der Seffion einige Behörden den Ansturm der Arbeiter gegen die agrarischen hinarbeiten. Weit besser wäre es, man faßte den Plan der mehrSo brachte fürzlich das führende katholische Organ eine MitZumutungen sehr ungern zu sehen. Das„ Sächs. Volksbl." teilt jährigen Etatsperioden ins Auge; dann würden die Reichstags- teilung über eine Arbeitslosen- Versammlung und weil mit, daß am letzten Sonntag drei Protestversammlung in Wilkau , fessionen um gut ein Drittel verkürzt werden können." Ihre Ansicht von der erbärmlich fleinlichen Gesinnung ver- den Rat, bei den Bauern Arbeit zu suchen, jegt, mitten im man gerade nichts Dümmeres wußte, gab man den Arbeitslosen Noizschau und Mylau aufgelöst worden sind. Dagegen fanden höchst wirkungsvolle Versammlungen statt in 3 widau und im schiedener Abgeordneten" kann die„ Kons. Korresp." offenbar nur winter! Diesen faulen Wig, der eigentlich an die Adresse der erzgebirgischen Eibemberg( 16. sächs. Wahlkreis). aus ihrer gewiß ausgezeichneten Kenntnis fonservativer Abge Aus Nürnberg wird berichtet: ordneter gewonnen haben. Wir wollen daher die Richtigkeit der An- Socialdemokraten gerichtet war, nahmen aber die katholischen Arbeiter gewaltig trumm und sie lesen ihrem eignen ParteiEine von Kleinbauern und Landarbeitern des ficht nicht bestreiten. Wahlkreises Nürnberg- Altdorf start besuchte Boltsversammlung in Unrichtig aber ist die Annahme, daß das Niveau der konservativen organ in einer Weise die Leviten, wie etwas Aehnliches wohl taum Diepersdorf nahm nach einer Rede des Landtags- Abgeordneten Reichstags- Abgeordneten niedriger fei als das der konservativen jemals dagewesen ist. Der christliche Gewerkschaftler", Organ des Scherm einstimmig eine Resolution gegen jegliche Erhöhung Landtags- Abgeordneten. Wir nehmen die Herren v. Levezow und bayrischen( chriftlichen) Gewerkschaftskartells, schreibt in Nr. 9 vom der Getreidezölle an. v. Klindowström gegen die ungerechte Bezichtigung ihres Partei- 1. März unter der interessanten Stichmarke:„ Herr, verschone uns Vom Oberrhein wird uns unterm 4. d. M. geschrieben: Die Organs in Schuß; auf niedrigerem Niveau als ihre Landratskollegen vor uniren Freunden" wie folgt: Wir standen bisher gewiß nicht auf dem Kriegsfuße mit der Protestbewegung gegen die geplante Erhöhung der Getreidezölle im Abgeordnetenhause können sie nicht stehen.- Neuen Bayerischen, aber diese raffinierte Entstellung der thatnimmt auch im Südwesten des Reichs von Tag zu Tag an Umfang Junkerliche Unverschämtheit. Die" Stralsunder Zeitung" fächlichen Ursachen der Arbeitslosigkeit und beabsichtigte Jrre: zu. Im Großherzogtum Baden ist zur Zeit der Reichstags- Abgeordnete meldet folgende Episode aus Wiel auf Rügen : führung, um die Aufmerksamkeit der maßgebenden Behörden wie Edmund Fischer auf einer Agitationstour begriffen, auf der er auch von der eventuellen Beachtung des Rufs aus Tausenden insgesamt in 15 Versammlungen in den Orten Offenburg , Triberg , von hungernden Arbeiterkehlen: gebt uns Arbeit, gebt uns Brot! St. Georgen, Villingen , Singen, Radolfzell , Wollmatingen, Allmannsabzulenten, fordert auch uns zur schärfsten Kritik heraus. dorf, Konstanz , Heidelberg , Dietlingen, Brögingen, Niefern , sowie Nicht genug, daß das Schreckgespenst Hunger jetzt tagtäglich bei in zwei Orten des 4. badischen Reichstags= Wahlkreises sprechen ungezählten Familien an die Thür pocht, nein, sie sollen auch noch wird. Die Arbeiterschaft der Residenz Karlsruhe wird demden Hohn ertragen, daß sie von einer arbeiterfreundlich sein nächst in einer Massenversammlung in den Festhalle gegen den wollenden Zeitung als indirekte Tagediebe erklärt werden.... agrarischen Beutezug auf die Taschen des werkthätigen Volts Stellung nehmen. Ein Beschluß, der sich gegen jede Erhöhung der Nahrungsmittel- Zölle ausspricht, wurde von einer zahlreich besuchten Arbeiterversammlung in Pforzheim einstimmig angenommen. Ini Reichsland Elsaß- Lothringen hat die Hauptstadt Straße burg gestern in einer imposant verlaufenen Protestversammlung im Vorort Ruprechtsau, zu der wegen frühzeitiger polizeilicher AbSperrung Hunderte feinen Zutritt mehr fanden, mit einem Referat des socialistischen Stadtrats Böhle gegen den Kornwucher Stellung genommen. Ihr folgt am Dienstag eine zweite Versammlung in einem städtischen Saal der Innenstadt. Heute abend spricht in einer von bürgerlich- demokratischer Seite einberufenen Versammlung der badische Abgeordnete Muser Offenburg in Straßburg gegen die
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Hausfriedensbrug af und Freiheitsberaubung.
Am Freitagvormittag drang der Rittergutsbefizer v. Blaten auf Barchow in das Klassenzimmer der Bischofsdorfer Schule und beschimpfte den Lehrer, weil er ihm Kinder zur Fuchsjagd verweigert hatte. Als er jogar thätlich gegen den Lehrer vorging, wurde er von diesem zur Thür hinaus befördert. Bald aber kam er mit Arbeitern und Gutsbeamten zurüid, ließ die verschlossene Hausthür aufbrechen und den Lehrer, der durch die Flucht aus dem Fenster allen weiteren thätlichen Beleidigungen aus dem Wege gehen wollte, ergreifen und gefesselt auf einem Schlitten nach Alten= tirchen zum Amtsvorsteher bringen. Nachdem dieser Herr aber von beiden Seiten den Sachverhalt er fahren hatte, fette er Herrn Wolff fofort in Freiheit, und erstattete derselbe ungesäunit dem Herrn Superintendenten Schulz in Altenkirchen Anzeige von dem Vorgefallenen. Hoffentlich wird Herrn v. P. und seinen Helfern Gelegenheit geboten, darüber Be trachtungen anzustellen, daß in einem geordneten Rechtsstaat andre Mittel angewandt werden müssen, um vermeintliche Rechte geltend zu machen."
Offen gesagt, wir geben nichts auf das fortwährende Geschrei der Agrarier um Arbeits. träfte, weil wir die Verhältnisse selbst temen, wie sie liegen. Im Sommer ruft man aus Leibeskräften um Arbeiter, und kaum ist die legte Garbe in die Dreschmaschine geschoben, dann sieht man die Arbeiter lieber von hinten als von vorn
Sorgt für ständige Arbeit, anständige Bezahlung und Kost ( nicht den Margarinetübe 1), gesunde Wohnstätten( nicht den Pferdestall) dann wird auch die Landflucht auf
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