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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 28.

Lokales.

Mittwoch, den 3. Februar 1892.

9. Jahrg.

Gerichts- Beitung.

Prozeß gegen den Raubmörder Wetzel.

luftigen, Geschäftsleuten, Trödlern und Privaten. Im Fund- Münzstr. 17 wurde zu derselben Zeit ein Soldat von einem in bureau daselbst kamen die während des letzten Jahres in den der Fahrt befindlichen Pferdebahnwagen, erfaßt und am Kopfe Der Hungertod vor den Thüren Berlins  . Wir haben Eisenbahnwagen liegen gebliebenen Gegenstände zur Versteigerung. bedeutend verletzt. Im Laufe des Tages fanden drei Brände statt. vor einiger Zeit berichtet, daß in einem Gebirgsdorf an der Was Alles verloren wird, davon konnte man bei dieser Gelegen­preußisch- österreichischen Grenze eine ganze Familie, die Be- heit erst einen Begriff bekommen. Am zahlreichsten waren Schirme, wohner eines ganzen Hauses, buchstäblich verhungert sind. aber auch distretere Toilettengegenstände, Haarzöpfe, Strumpf Stöcke, Handschuhe, Portemonnaies und Taschentücher vertreten, Sämmtliche Familienmitglieder waren an der Influenza erkrankt und so traftlos, daß sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen bänder, Nachtjacken u. a. hatten sich hier angesammelt und fonnten. Lebensmittel waren nicht vorhanden und als die Nach- gingen partienweise zu sehr niedrigen Preisen in die Hände ihrer barn endlich aufmerksam wurden auf die unheimliche Ruhe im neuen Besizer. Nachbarhause, schritt man zu einer gewaltsamen Oeffnung der Hausthür und fand die ganze Familie- todt vor. Der herbei­geholte Arzt fonstatirte als Todesursache: Influenza mit darauf folgender Erschöpfung, die infolge ungenügender Er nahrung den Tod herbeigeführt habe. Oder mit kurzen Worten: Verhungert. Wer da gemeint hat, daß so etwas" nur in einem entlegenen Gebirgsdorfe vorkommen könne, ist im Irrthum, wir tönnen heute aus einem Vororte Berlins  , aus Rigdorf, eine ganz ähnlich traurige Geschichte melden. Unter der Spigmarke: Eine ganze Familie dem Hungertode nahe" finden wir in der bürgerlichen Preffe folgende Notiz:

Ein Hochstapler, der frühere Landwirth Konstantin Emil Die Verhandlungen finden im großen Schwurgerichtssaale Paul Regely, am 22. November 1837 in Anichau- Troschliz ge- statt, zu welchem der Andrang ein ganz außerordentlicher ist. boren, tritt unter verschiedenen Namen als Oberinspektor, Guts- Sowohl der eigentliche Zuhörerraum, als auch die Logen und verwalter, auch gelegentlich als Gutsbesitzer auf und sucht in auch eine der für die Zeugen bestimmten Bänke sind dicht besetzt, Städten, woselbst sich größere Schulen befinden, die Inhaber von lettere ausschließlich von Damen. An den Journalistentischen Kinderpensionaten auf, um ihnen angeblich einen Sohn oder eine haben 15 Berichterstatter, Feuilletonisten und Zeichner Plaz Tochter zuzuführen. Er feilscht dabei um den Preis, läßt aber genommen. Am Zeugentisch steht ein elegantes Zweirad, dicht durchblicken, daß er ein wohlhabender Mann sei. Regeln ist erst daneben sieht man den neuen gelben Handkoffer, den Wegel auf am 7. v. M. nach Verbüßung einer fünfjährigen Strafe aus dem seinen Frrfahrten benutzt hat, ferner ein Packet mit Kleidungs­Buchthause entlassen worden, setzt aber seitdem seine alten stücken, den Revolver, den Schraubenzieher 2c. Um 10 Uhr wird Schwindeleien fort, wie Anzeigen aus Oppeln   und Dresden   be- der Angeklagte in den Saal geleitet und nimmt in dem Anklage­weisen. Er schädigt die Pensionsinhaber dadurch, daß er nach raum auf demselben Stuhl Play, auf welchem vor ihm abgeschlossener Sache am nächsten Tage wiederum erscheint, von die Machus und der Handlungskommis Schweizer gesessen. Gr verschiedenen großen Einkäufen spricht, die er in der Stadt ge- ist eine hochgeschossene schlanke Figur, er trägt die blaue Ge macht habe und machen müsse, und dabei erwähnt, daß ihm noch fängnißkleidung mit der Bellennummer 41, sein Gesicht ist blaß ein Betrag an dem Gelde fehle. Fast immer ist ihm auch ein und er macht im Ganzen einen zerknirschten Eindruck. Darlehn gewährt worden, worauf er auf Nimmerwiedersehen verschwand.

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In dem Hause Burgstraße 14 in Riydorf wohnt der Sattler Sch. mit feiner Frau und drei kleinen Kindern im Alter von 2, 3 und 5 Jahren; der Mann hatte früher einen sehr guten Ver­dienst und ernährte die Seinen in redlichster Weise. Im ver­gangenen Jahre aber hatte der Sattler sich ein polizeiliches Den Vorsitz im Gerichtshoje führt Landgerichtsdirektor Bergehen zu Schulden kommen lassen, wofür er mit einer Grünhagen, die Anklagebehörde vertritt der erste Staats­Haftstrafe belegt worden war. Dieser zu entgehen, gab Sch. anwalt Woytasch, als Offizialvertheidiger steht dem An­feine Stellung auf, entfernte fich am 6. d. M. aus seiner Wohnung Nacht zum Montag fand der Revierwächter der Jnvalidenstraße geschriebenen Zahl von 12 Geschworenen läßt der Vorsitzende Ein Wahnsinniger auf der Sanitätswache. In der geklagten der Rechtsanwalt Heimbach   zur Seite. Zu der vor­und hielt sich seit dieser Zeit in Berlin   verborgen, die Familie auf dem Bürgersteige einen bewußtlosen, aus einer Kopfwunde noch einen Ergänzungsgeschworenen ausloosen. ohne die geringsten Geldmittel zurücklassend. Anfänglich ver­setzte die Frau Sch., um ihre Familie zu ernähren, Alles blutenden Mann liegen, welchen er mit Hilfe von Passanten und anwesenden Zeugen beträgt 42; unter ihnen befinden sich mehrere auf dem Leibamt, erhielt jedoch nur wenig Geld dafür, eines Schußmannes nach der Sanitätswache in der Eichendorff   Familienmitglieder des Ermordeten. Außerdem find 6 Sach­welches bald aufgebraucht war. Seit dem 11. d. M. aber straße brachte. Nachdem der Verwundete unter der ihm daselbst verständige zur Stelle. hungerten die Unglücklichen buchstäblich; schon mehrere Tage zu Theil werdenden Hilfeleistung seine Besinnung wieder erlangt Auf Befragen des Vorsitzenden erklärt der Angeklagte zu war das Wimmern der 3 Kinder, das Stöhnen der hatte, sprang er plöglich auf, stürzte sich auf den ihm einen Kopf- feinen Personalien, daß er Ernst Wilhelm Gustav mit Vor­unglücklichen Frau den Nachbarsleuten aufgefallen und da verband anlegenden Heilgehilfen und suchte den auf solchen An­heißt, am 31. Juli 1867 in Grabow   geboren und auf wiederholte Anfragen der besorgten Hausbewohner von drinnen griff unvorbereiteten unter dem Rufe:" Da habe ich Dich, evangelischer Religion ist. Er ist mehrfach vorbestraft und zwar feine Antwort mehr gegeben wurde, entschloß man sich, in die Sund", zu erwürgen. Und die Hände des Tobenden legten sich 1887 in Wittstock   wegen Diebstahls mit 1 Woche Gefängniß, zu Sch.'sche Wohnung einzudringen. Hier fand man nun Frau um den Hals des Heilgehilfen, dessen Bemühungen, sich dem Neu- Ruppin im Jahre 1889 wegen Unterschlagung und Untreue und Kinder hilflos, mit eingefallenen Wangen, fiebernd, Wahnsinnigen- denn mit einem solchen hatte man es zu thun mit 1 Jahr Gefängniß, sodann unter dem Namen Lehmann in fast bewußtlos auf den Strohlagern ausgesiredt, und sozu entziehen, vergeblich waren. Erst sechs Männern gelang Posen wegen Diebstahls mit 1 Woche Gefängniß, schließlich eben­schwach waren die Aermsten bereits, daß sie kaum noch zu es, den Rasenden zu überwältigen und zu binden, worauf seine falls unter dem Namen Lehmann wegen Unterschlagung und un­sprechen vermochten. Die Ortsbehörde wurde sofort benach- Ueberführung nach der Charitee bewerkstelligt wurde. In dem befugten Waffentragens mit 6 Wochen Gefängniß und einer richtigt, und nun schaffte man die Unglücklichen nach dem riesenstarken Geisteskranken wurde inzwischen ein erst vor wenigen Woche Haft. Die Anklage lautet auf Mord Armenhause, wo sie unter ärztlicher Hilfe und sorgsamer Tagen in Berlin   eingetroffener, aus Ostpreußen   stammender schweren Raub. Aus dem verlesenen Anklagebeschluß geht Pflege fich langsam wieder erholen dürften. Bernsteindrechsler Sch. rekognoszirt. hervor, daß bei der Unthat, die Wetzel jetzt vor das Schwur Welch' erschütterndes Bild aus unserem.christlichen" Staats­gericht geführt hat, demselben 3742 M. in Koupons und Talons wefen. Ein Familienvater hat gegen eins unserer guten Gesetze der Buchhändler Dörner in Schöneberg  , Haupt- Straße 100. Sie haben sich ja in der Voruntersuchung schon im Al­In seiner Wohnung erschossen hat sich am Sonnabend und 3000 Wt. baar als Beute anheimgefallen sind. Präs.: verstoßen. Es ist nebensächlich, welchen Grundpfeiler der heut Dörner stammt aus Württemberg  , wo er Prediger war. Vor gemeinen für schuldig bekannt; thun Sie dies auch heute? bestehenden herrlichen Gesellschaftsordnung der Sattler zu er etwa 15 Jahren tam er nach Berlin  , wurde Buchhändler in der Angefl: Ja. schüttern unternommen hat. Es kann nicht sehr schlimm gewesen Friedrich- Straße und verheirathete sich mit der Tochter des Geh. ständniß. Trotzdem muß ich die ganze Anklage von Anfang an Präs.: Sie bleiben also bei Ihrem Ge­sein, denn er ist nur zu einer Haftstrafe verurtheilt worden. Kanzleiraths Krüger. Die Ehe war eine sehr glückliche und auch mit Ihnen durchgehen, da Sie Einzelheiten ja doch noch bestreiten. Was den Mann veranlaßt hat, die Verbüßung der Strafe zu der geschäftliche Rückgang, der mit der Zeit eintrat, vermochte Ich rathe Ihnen, möglichst kurz und präzise zu antworten, denn fürchten, ist auch nicht ins Gewicht fallend, furz und gut, die sie nicht zu trüben. Durch größere Verluste gerieth Dörner Ihnen wird ja doch wohl auch daran gelegen sein, die Verhand Furcht hatte ihn derart gepackt, daß er Weib und Kind im Stich schließlich in völligen Vermögensverfall, und andauernde Krankheit lung so wenig wie möglich auszudehnen. Zunächst geben Sie uns ließ, um dieser Strafe zu entgehen. Daß der Mann nicht in seiner Familie führte sogar direkte Noth herbei. Alles dies einmal eine kurze Schilderung Ihres bisherigen Lebensganges. ungeahnte Schätze zurückließ, glaubt uns jeder Leser sicher machte Dörner hochgradig nervös, und er sprach Freunden gegen- Der Angeklagte spricht einige Worte in so leisem Tone, daß er aufs Wort. Er wird auch nicht viel mit nach Berlin   genommen über in der letzten Zeit mehrfach die Absicht aus, sich das Leben unverständlich bleibt. Präf.: Was war ihr Vater? Angefl.: haben, denn woher soll ein Proletarier, ein ganz gewöhn zu nehmen. Diesen Vorsatz hat er denn am Sonnabend Mittag, Gärtner. Präs.: Zunächst haben Sie in Grabow   gewohnt, licher Sattler," Rapitalien her bekommen! Die Frau verfeyte während einer furzen Abwesenheit seiner Frau, ausgeführt. Er wo Sie auch geboren sind? Angekl.: Ja.- Präf.: Welche und verpfändete alles, was nur zu versetzen und verpfänden mög- lud ein altes Terzerol und brachte sich vor den Augen seiner Schule besuchten Sie in Grabow  ? Angefl.: Die Gemeinde­lich war. Aber aus dem Plunder des Haushaltes eines Prole beiden franken Söhne, die bettlägerig und unfähig waren, ihren schule. Daun   zogen meine Eltern nach Havelberg  , wo ich die tariers springt nicht viel heraus, die Frau erhielt nur wenig Bater am Selbstmord zu hindern, zwei Schüsse bei, die seinem Realschule bis zum 16. Jahre besuchte.-Präs.: Wann wurden Geld", das knapp für ein paar Tage reichte. Jetzt begann die Leben sofort ein Ende machten. Die heimkehrende Gattin fand Sie eingefegnet?- Angefl.: Jm vierzehnten Jahre.- Präs.: Hungerperiode. Die Familie hungerte einen, zwei, drei Tage. hren Ehemann als Leiche vor. Mit 16 Jahren tamen Sie als Lehrling zum Kaufmann Hübner Es ist kein leichter Tod, der Hungertod. Das Wimmern der Angefl.: in Wittstock  , was war das für ein Geschäft? Rinder, das Stöhnen der Frau wurde von den Bewohnern der Einen reichen Fund hai   am fingsten Sonntag Nach Manufakturwaaren. Präs.: Wie lange blieben Sie dort?- neben gelegenen Bimmer" gehört. Da hat aber Jeder mit sich mittag der Pferdebahn- Schaffner Schulz in dem von ihm ge- Angetl.: 4 Jahre.- Präs.: Dann wurden Sie also Handlungs felbst zu thun, das gleiche Schicksal steht Jedem bevor, den un- führten Wagen der Linie Lützow- Platz- Schlesischer Bahnhof ge- gehilfe und gingen zunächst zum Kaufmann Baumgart in Pritwalt. günstige geschäftliche Verhältnisse zum Nichtsverdienen verurtheilen. macht. Er fand nämlich auf der Endstation, nachdem der Wagen wie lange waren Sie dort? AngetL: 4 Monate.  - Den übrigen Hausbewohnern ist also kein Vorwurf zu machen, wenn sie von den Fahrgästen verlassen war, eine Brieftasche, die nicht Bräs.: In diese Zeit fällt Ihre erste Bestrafung. Sie begingen nicht sofort eine energische Unterstützung einleiteten. Als die weniger als 21 000 Rubel in Banknoten enthielt. Der ehrliche Frau und die Kinder aber garnicht mehr sichtbar wurden, als Finder lieferte das Portefeuille in dem Pferdebahn- Depot Nr. 18 einen Diebstahl und wurden dafür mit einer Woche Gefängniß das Wimmern und Stöhnen anhielt, öffneten die Haus- Markusstraße) ab. Der Verlierer hat sich bis gestern noch nicht Spandau  . Präs.: Hier fanden Sie Stellung bei dem Kauf­belegt. Wohin wandten Sie sich dann? Angetl.: Nach bewohner gewaltsam die Wohnungsthür. Sie fanden eine Familie, gemeldet. welcher nur noch 24 Stunden zum Verhungern gefehlt hatten: mann Siegfried Hirschfeld? Augett.: Jawohl.- Präs.: Frau und Kinder lagen traftlos auf einem erbärmlichen Stroh Ein brolliges Mißverständniß versetzte am Sonnabend Wie lange blieben Sie bei ihm? Angefl.: 4 Monate.­Angel.: lager und vermochten vor Schwäche kaum noch zu sprechen. Richter und Schöffen der Straffammer in eine Laune, die einen Präs.: Wohin gingen Sie von Spandau  ? Jezt wurde großer Alarm geschlagen, die Behörde des Ortes Augenblick den Ernst des Amtes und des Ortes vergessen machte. Nach Neu- Ruppin. Präf.: Hier wurden Sie als mußte einschreiten und die halb Werhungerten wurden nach dem Angeklagt war ein Tischlergeselle, der auf der Wanderschaft in Reifender bei dem Kaufmann Bohring engagirt. Angefl.: 500 M. Ge­Armenhaus gebracht. Hier sollen sie sich erholen... Dresden   mit der Polizei in Konflikt gerathen war und mit den viel Gehalt bekamen Sie? Gs hält wirklich schwer, angesichts solcher Zustände Aus- dortigen Gerichten Bekanntschaft gemacht hatte. Zur genauen halt und freie Station wenn ich in Neu- Ruppin war, brücke nicht zu gebrauchen, welche das Verbrechen gegen ein hal- Feststellung seines Borlebens hatte man sich nach Dresden   ge- befand ich mich auf der Reise, erhielt ich wöchentlich 33 Mark Präs. Traten Sie in Neu- Ruppin unter dem bes Dugend   Paragraphen des R.-St.-G.-B. involvirten. G3 gewandt, woher auch die gewünschte Auskunft eintraf. Wie nun reicht uns zum Trost zu wissen, daß unsere Leser uns verstehen in der Verhandlung das seine Verhaftung betreffende Protokoll Namen Wegel   auf? Angetl.: Nein. Bräf.: Wie Angel.: Gustav Lehmann. daß sie aus vorstehender Schilderung die Konsequenzen verlesen wurde, befand sich in demselben ein dunkler Punkt, nannten Sie sich denn? Anget I.: Meiner Bestrafung wegen. ziehen werden, die allein daraus gezogen werden können, auch der dem hohen Gerichtshof einiges Kopfzerbrechen machte. Präs.: Warum? One baß wir uns der emfigen Thätigkeit eines pflichteisrigen Es war in dem abschriftlich vorliegenden Protokoll nämlich raf. In Ihrer Eigenschaft als Reisender begingen Sie dann Staatsanwalts zum Objekt überliefern. davon die Rede, daß der Angeklagte eine derartige Menge von eine Reihe von Unterschlagungen, insgesammt 5 bis 600 Mark. Gie wurden unter dem Namen Lehmann zu längerer Gefängniß­Gebäck mit sich geführt, daß er verdächtig erscheinen mußte. Sie wurden unter dem Namen Lehmann zu längerer Gefängniß­Bezüglich des Duells zwischen den Gerichts- Referen- Darob allgemeines Schütteln des Kopfes, wie ein Handwerks- traje verurtheilt und erlitten dann noch wegen eines Diebstahls daren Sievert und Dr. Malß erfährt ein Berichterstatter, gegen- bursche verdächtig erscheinen könne, der ein größeres Quantum eine Woche Gefängniß. Wohin begaben Sie sich nun?- Anget I.: über der Darstellung anderer Blätter, das Nachstehende Die Gebäck bei sich führe. Der Herr Vorsitzende ließ auf Antrag der Nach Berlin  . Präs.: Hier begingen Sie wieder eine Unter­Beiden arbeiteten zusammen zuerst am Landgerichte Wiesbaden  , Schöffen, die sich verhört zu haben glaubten, die betreffende schlagung gegen den Dreirad- Verleiher Cohn, Sie wurden, immer dann im Ober- Landesgerichtsbezirk Frankfurt  , waren mit einander Stelle noch einmal verlesen und schließlich den Herren vorweisen. unterdem Namen Lehmann, zu einer Gefängnißstrafe von 6 Wochen bekannt, ohne aber eine tiefgehende Freundschaft zu pflegen, und Richtig, da stand Gebäck! Angeflagter", sprach nun der Vor- und wegen unbefugten Waffentragens zu drei Tagen Gefängniß verkehrten hier, wo sie sich zwecks Ablegung der Prüfung auf- figende, batten Sie denn einem Bäcker einen heimlichen Besuch verurtheilt. Diese Strafen verbüßten Sie in Rummelsburg  .- hielten, tollegialisch mit einander. Am 16. v. M. befanden sich abgestattet?" Mein", entgegnete dieser. Wer weiß, was der Angefl: Ja. Präs.: Hier sollen Sie besonders mit einem Beide im Pschorrbräu; in vorgerückter Stunde entstand zwischen Polizist des biktirenden Kommissars verstanden hat." Das Mitgefangenen Namens Mandowsky verkehrt haben. Haben Sie ihnen aus geringfügiger Veranlassung ein Wortwechsel, welcher Protokoll war also diktirt und zwar in Sachsen  , wo es doch ein zu demselben nicht von Hirschfeld in Spandau   gesprochen?- zu Thätlichkeiten ausartete, aber sofort beendet war. Siebert nahm hartes und ein weiches" B" giebt. Da war des Räthsels Lösung darauf seinen Platz wieder ein; Malß, der sich zum Fortgehen bald gefunden. Der Polizist hatte niedergeschrieben, was er ge anschickte, versette ihm von hinten mit der Hand einen Schlag hört und das Wort mit dem weichen B. Gemeint aber war das an den Kopf. Siebert forderte nun Malß auf Pistolen. Der harte B", also nicht Gebäck", sondern Gepäck", eine Auffassung, Bersuch des Sekundanten, eines Offiziers, die Sache mit glatten ber sich denn auch mit einem allgemeinen Aha!" der hohe Pistolen zum Austrage zu bringen, mißlang, weil Siebert als Gerichtshof aufchloß. alter Korpsstudent nur gezogene Waffen wählen durfte."

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Spesen.

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nget L.: Ich werde ihm wohl erzählt haben, daß ich bei ihm in Stellung war. Präs. Haben Sie ihm nicht er­zählt, daß Sie noch im Besitze der Schlüssel zu den Hirschfeld'schen Räumen feien? Angefl.: Nein. Präs.: Haben Sie nicht von dem stänkerigen Juden gesprochen und sich überhaupt in feindseliger Weise über ihn ausgelassen? Angetl.: Nein, das glaube ich nicht. Präs.: Sie scheinen ( Natürlich) Es war ein breimaliger Kugelwechsel bestimmt Polizeibericht. Am 1. d. M. Morgens fuhr ein Handels- sich darauf zu stüßen, daß Mandowsky nicht ermittelt ist, wir worden. Gleich bei dem ersten Gange erhielt Malß einen Schuß mann an der Ecke der Linien- und Joachimstraße mit seinem haben aber seine protokollarische Vernehmung, die verlesen werden in die rechte Seite des Unterleibes, Siebert einen solchen in den Wagen gegen ein thm entgegenkommendes Fuhrwert, wurde da fann. Haben Sie nicht auch zu Mandowsky gesagt, Sie wußten, rechten Unterschenkel. Nachdem auch dieser zuerst in einer Klinit bei auf die Straße geschleudert und erlitt so bedeutende Ver- daß Hirschfeld Schäße hätte und Sie würden sich dieselben ge­untergebracht worden war, fonnte er nach acht Tagen in feine legungen am Kopfe, daß er nach dem St. Hedwigs- Krankenhause legentlich holen?- Angell.: Nein, ich glaube nicht, daß ich Präs.: Nach Wohnung übersiedeln, wo er noch jest daniederliegt, indeß sich gebracht werden mußte.- Zu derselben Zeit wurde ein Bau- derartige Aeußerungen gemacht habe. auf dem Wege der Besserung befindet. Das Duell fand am meister in seiner Wohnung in der Rügenerstraße erhängt vor dem Sie die Strafe in Rummelsburg   verbüßt hatten, fanden 19. v. M. um 8% Uhr Vormittags statt. Nachdem Dr. Malß gefunden. Ein Arbeiter brachte sich Nachmittags in seiner Sie Stellung als Buchhalter beim Bilderrahmenfabrikanten der Verwundung erlegen war, meldete Siebert den Vorfall sofort Wohnung in der Wienerstraße mittelft Revolvers einen Schuß in Völker?- Anget L.: Ja.- Präs.: Sie sollen auch hier Der Staatsanwaltschaft, fügte indeß die Bitte hinzu, ihn auf die Schlafe bei und wurde noch lebend nach dem Krankenhause den Eindruck eines leichtsinnigen Menschen gemacht haben, der freiem Fuße zu belassen, da er wegen seines Zustandes nicht Bethanien gebracht. Im Thiergarten, am Neuen See, wurde stets in Geldverlegenheiten war und der viele Liebesverhältnisse transportfähig fet. Bugleich bat er um Auskunft, ob man ge- zu derselben Zeit ein unbekannter, etwa 30 Jahre alter Mann mit lüderlichen Frauenzimmern anknüpfte. Angefl.: Das neigt sei, ihn überhaupt nicht in Untersuchungshaft zu nehmen, mit einer Schußwunde in der Schläfe todt aufgefunden. Es liegt weiß ich nicht. Bräf.: Sie haben in der Nacht zum falls er Raution leifte. Die Entscheidung darüber steht noch aus. unzweifelhaft Selbstmord vor. Abends wurde im Garten des 24. März vor. J. bei dem Kaufmann Lange, der im Bölker'schen Auf dem Schlesischen Bahnhof   war gestern Vormittag gefunden, welches ein in demselben Hause in Dienst stehendes raf.: Dann wurden Sie flüchtig, Sie begaben sich nach große Versammlung, nicht von Fahrgästen, sondern von Kauf- Mädchen am Morgen heimlich geboren hat.-Vor dem Hause Spandau   und zogen hier mehrere Außenstände für ihren Chef

Grundstücks Frobenstr. 13 vergraben die Leiche eines Kindes auf- Hause wohnte, einen Einbruch verübt? Anget!: Ja.-

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