65. Sigung vom Montag, den 11. März 1901,
nachmittags 1 hr.
Gerade
719
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März
gören Meinedes Urteil at im ist zurückgegangen, weil die Elefanten zum großen Teile
Kolonialdirektor Dr. Stübel:
3
Kolonialdirektor Stübel:
Stets
Wenn man
Custorfora dinho no ad otists) suleiden. Weiter haben sich dem Elfenbeinhandel gegen früher, wo er Entwicklung der Kolonie mit dem Mangel an Verkehrswegen. Es Reichstag . nur nach der Seite ging, noch andre Wege nach dem Norden und sind doch aber eine Reihe von Wegen geschaffen worden. Wir haben Süden eröffnet. 200 Gords him in das Geld für Wegebau ausgegeben, wir haben Bahnen gebaut. Wir sollten uns daher nicht bemühen, diesen niedergehenden Angesichts dieser Aufwendungen follte der Handel gestiegen sein. Handel wieder zu beleben, sondern wir sollten uns auf den Plan- Das ist aber nicht geschehen. Der Elfenbeinhandel hat nicht andre Am Bundesratstische: Frhr. v. Richthofen. ad Verkehrswege notwendig. 150 hija i tagenbau legen. Dazu iväre wie Dr. Hasse behauptete, sondern Präsident Graf Ballestrem: sund Gegensatz zu Bunch dem Urteil der Kolonialgesellschaft, deren ausgerottet worden sind. Ob gerade durch die Verwaltung Ich habe dem Hause eine schmerzliche Mitteilung zu machen. Sekretär Herr Meinecke bis.no dahin getvesen war, und Deutschlands die Einwohnerzahl der Kolonie fich vermehrt hat, kann ( Die Abgeordneten erheben sich von den Plägen.) Unser Kollege für sein Urteil find vielleicht auch persönliche Momente maßgebend sehr bezweifelt werden. Die meisten Opfer fordert die Dürre, der uſer bietet hat die Freiherr v. Stumm ist eine halbe Stunde vor Anbruch des 9. März gewesen. Herr Bebel hat die Hüttensteuer scharf fritisiert. Heuschredenfraß und die in ihrem Gefolge auftretende Hungersnot. in seiner Heimat sanft entschlafen. Der verstorbene Kollege hat bis Durch diese wird aber die Bevölkerung seßhaft gemacht Da kann auch die deutsche Verwaltung nicht viel bessern. Die Engzu der Zeit, wo ihn die tödliche Krankheit erfaßte, in hervorragender und diese Seßhaftigkeit ist eine Vorbedingung für die länder find ja auch in Indien gegen die Mächte der Natur ohn Weise an den Arbeiten des Reichstags sich beteiligt. Die Mitglieder Vermehrung der Bevölkerung. Von einer Vermehrung der mächtig geblieben. Noch viel schlimmer steht es da in Ostafrika mit des Reichstags werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Aufstände spricht übrigens die Denkschrift nicht. Ob Herrn unsrer Macht. Zum Gedächtnis des verstorbenen Kollegen haben Sie sich von Ihren Bebels Quellen zuverlässiger sind, weiß ich natürlich nicht. Ob es richtig ist, daß gerade 2000 Menschen bei dem Eintreiben Plätzen erhoben. Ich konstatiere das. Das Urteil des Herrn Hans Wagner ist für mich jedenfalls absolut der Hüttensteuer getötet worden sind, ist die Sache des Herrn Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Kolonial- nicht maßgebend. Herr Bebel hat die Amtsführung des Herrn Dr. Wagner. Die Zahl ist mir nebensächlich. Mir war darum zu Etats. Die Beratung beginnt mit dem Etat für das oft. Liebert kritisiert. Nach meiner Meinung war seine Ver- thun, festzustellen, daß die Steuer zu Aufständen und Menschenafrikanische Schuhgebiet. bintim pistolonie gehabt haben. waltung eine der vorzüglichsten, die wir jemals in der opfern geführt hat. Um ein paar tausend Mark einzutreiben, Abg. Bebel( Soc.): Die Sklaverei fann man mit werden kostspielige Expeditionen ausgerüstet, deren Kosten in gar sms einem Federstrich natürlich nicht beseitigen. Die Beschlüsse der keinem Verhältnis zu dem Vorteil stehen.( Bustimmung links.) Die Kolonie Deutsch- Ostafrika gehört uns nunmehr feit siebzehn Konferenz, die Herr Bebel erwähnte, bedeuten doch eine allmähliche Jahren. All die schönen Versprechungen, die feiner Zeit in Bezug Abschwächung der Härten der Haussklaverei. Redner wünscht auf die Entwicklung dieser Kolonie gemacht wurden, haben sich als schließlich lebergang von der Rupien zur Markwährung in Ost- Der Arbeitslohn in Ostafrika ist sehr verschieden an der Küste Phantafiegebilde erwiesen und werden auch in Zukunft nicht ihre afrita. und im Innern. Für die Einziehung der Hüttensteuer kommt das Erfüllung finden. Ein berufener Kenner dieser Kolonie, Herr Gustav Küstengebiet in Betracht. Dort beträgt der tägliche Arbeitslohn Meinecke, der frühere Sekretär der Kolonialgesellschaft, hat sich dahin ausgesprochen, daß man sich in Bezug auf die Entwicklung Deutsch die Kolonie Oſtafrika verwendet worden. Nach einer differmäßigen Herr Bebel fragte: wie setzt sich die Handsklaveret fort? Sie Herr Bebel meinte, 80 Millionen wären im Laufe der Jahre für bis 1/2 Rupie, alfo 45 bis 70 Pfg. fett fich nur durch die Geburt fort. Die Vermehrung der fennt die Verhältnisse dort aus eigner Anschauung, wir sind hier nur zusammenstellung, die mir vorliegt, beträgt die Gesamtsumme scht sich nur durch die Geburt fort. Die Vermehrung der auf die Informationen angewiesen, die uns von der Regierung mit jedoch nur 50 350 060 Mart. Daß augenblidlich die Handels- Einwohnerzahl ist eingetreten, nachdem in Deutsch Ostafrika der der ganzen Macht ihrer Autorität zugehen, und von den Kolonial- verhältnisse fich nicht in dem wünschenswerten Zustande Sklavenhandel abgeschafft ist und Ruhe und Ordnung herrscht. interessenten, die im Kolonialrat das große Wort führen. Dem Urteil befinden, muß zugegeben werden. Es ist aber zu hoffen, Abg. v. Bollmar( Soc.): dieser Herren, die natürlich daran interessiert sind, daß das Reich werden wird und dann werden auch die Handelsverhältnisse leisten! Der Kolonialdirektor hat eben offen erklärt: Die Hausdaß mit den notwendigen Verkehrsmitteln nicht länger gezögert Die Eingeborenen haben also 8-12 Tage Fronarbeit zu möglichst viel Opfer für die Kolonie bringt, steht das Urteil des im Schutzgebiet einen Aufschwung nehmen. Herr Bebel hat die An- fflaverei setzt sich durch die Geburt fort. Man kann verschiedener Herrn Meinecke diametral gegenüber, das dahin geht, daß diese Kolonie weder politisch noch wirtschaftlich für uns von Vorteil sein wird. griffe einer hiesigen Zeitung citiert, die darin gipfeln, daß die Maß- Meinung sein über das Tempo, in dem die Haussflaverei abgeschafft Man sollte doch nun meinen, daß bezüglich dieser Kolonie, die ein nahmen des früheren Gouverneurs Liebert schuld daran gewesen wird. Niemand hat daran gedacht, die jungen und alten Haushalbes Menschenalter hindurch die erheblichsten Opfer gekostet hat, feien, daß 2000 Menschen ihr Leben bei der Eintreibung der sklaven mit einem Schlag aus dem Haufe hinauszujagen und sie ca. 80 Millionen find dafür im Lauf der Jahre ausgegeben Hüttenstener verloren hätten. Ich habe mir ausführlich darüber dann sehen zu lassen, wie sie selber weiterkommen. worden, sich der Handel wenigstens gehoben hat. Bericht erstatten lassen und erfahren, daß diese Angabe der Kolonial war das Bestreben, der Haussklaverei ihre schlimmsten Eigen das Gegenteil ist der Fall. Der Handel hat sich nicht verbessert, Beitschrift mit gutem Gewissen als phantastische Unwahrheit be- schaften eine nach der andern zu nehmen und sie so zu sondern verschlechtert. Das müßte uns doch bedenklich machen. Der zeichnet werden kann.( Hört! hört! rechts.) Es ist ja richtig, daß beseitigen. Aber eine Voraussetzung war dabei. Geſamtumfah an Waren betrug 1898 16 185 000 m., 1899 nur noch aufstände innerhalb des Schutzgebiets stattgefunden haben, und bei schon glaubt, daß die jeßigen Haussllaven nicht ohne weiteres in 14 459 000, also um volle 1 Millionen weniger. Im ersten diesen Aufständen ist auch die Häuſer- und Hüttensteuer ge- europäische Rechtsverhältnisse versetzt werden können, so war man Semester des Jahrs 1900 stellte sich die Ziffer noch ungünstiger, nannt worden, d. h. die Einwohner haben sich bei Gelegen- doch zum allermindesten der Meinung, daß auf deutschem Geund falls das zweite Semester ein ähnliches Resultat ergiebt, wird heit der Aufstände zunächst geweigert, die Steuer zu bezahlen. biet keine flaven mehr geboren werden können.( Sehr richtig! auch in diesem Jahre ein Rüdgang des Warenumfaßes um 1%, Mil- Diese Weigerung war aber durchaus nicht der Grund für bei den Socialdemokraten.) Für unsre Occupation der Schutzgebiete lionen zu verzeichnen sein. Und nicht einmal der deutsche Handel da um einen Strafzug gegen den Häuptling Maschemba Winkendami. aber fortgefeht neue Sklaven geboren werden, dann sollte Unruhen. Zunächst handelt es fich galt ja als Aushängeschild die Beseitigung der Sklaverei. Wenn ist in erster Linie in der Kolonie vertreten. Der Wert des deutschen Handels hat im Jahre 1899 noch nicht Der Aufstand hatte sich entwickelt aus der Weigerung dieses man nicht davon reden, daß wir die Sklaveret bekämpfen. einmal 3 Millionen Mark betragen, d. h. ca. 1/3 deffen, was das Häuptlings, auf die Verhandlungen der Behörde des Schutz- Wir suchen den Sklavenhandel und die Sllavenräuberei zu beReich selbst für die Kolonie aufbringt. Das ist doch ein außergebiets bezüglich der Bezahlung der Hüttenstener einzugehen. feitigen, aber so lange die Haussklaverei blüht, wird immer wieder ordentlich trauriges Resultat, das selbst uns, die wir der Kolonial- Der Häuptling wußte sich diesen Verhandlungen stets zu entziehen, von neuem der Anlaß zu Sklavenhandel Stlavenhandel und Sflavens politik mit großem Mißtrauen gegenüberstehen, aufs höchste überrascht und schließlich blieb nichts übrig, als eine militärische Expedition raub gegeben.( Sehr richtig! links.) ( Sehr richtig! links.) Mit dem Vorgänger hat. Eine einzige Einnahmequelle hat sich im Laufe der Zeit verbessert, gegen ihn in die Wege zu leiten. Bei einem andren Aufstand ge- des jezigen Kolonialdirektors haben wir in früheren das sind die Einnahmen aus der sogenannten Hüttenstener. Diese nügte ein einziger Unteroffizier mit einer Anzahl von Astaris, die Jahren darüber verhandelt, ob nicht Anzeichen bestünden, daß der wurde im Jahre 1899 zum erstenmal eingeführt. Damals wurden Angelegenheit in fürzester Frist zu erledigen. Was die Angriffe Handel mit geraubten Stlaven weiter geht. Eins hängt hier am 100 000 Mart angefeßt, statt deffen 300 000 Mart erzielt. gegen Major Liebert betrifft, so gereicht es mir zu besonderen andren. Wenn man sonst Gegner der Sklaverei ist, dann darf man 1899 betrug der Anja 350 000 m., erzielt wurden 850 000 m., und Genngthuung, hier anführen zu können, daß diese Angriffe durchaus die Haussklaverei nicht so beschönigen wollen, wie es in der Komin diesem Stat find jegt 1 100 000 m. angefekt. Das macht den grundlos gewesen find. Insbesondere hat der Rücktritt des Herrn mission geschehen ist. In der Kommission ist von mehreren Seiten Eindruck, als befinde fich die Bevölkerung dort in einem Zustande Herr Liebert tritt aus eignem Antrieb in die Armee zurück, wo ihm Sklaverei besonders unangenehm. Ganz dieselben Argumente wurden Liebert mit der Art seines Verhaltens nichts zu thun gehabt. behauptet worden, den Sklaven selbst wäre die Beseitigung der materieller Prosperität, während doch gerade das Gegenteil der Fall ein höheres Kommando zugedacht ist. Die Kolonialverwaltung fieht erhoben, als Nordamerika an die Befreiung der Sklaven ging. ist. Die Steuer ist eine so außerordentlich hohe im Verhältnis zu diefen verdienten Beamten nur mit Bedauern scheiden. der armen Bevölkerung, daß wenn ein ähnliches Steuersystem in Sinrichtung von 19 Häuptlingen anlangt, die Herr Bebel er dann wenigstens erklären wir können die Sklaverei nicht beSolche Beschönigungen der Sklaverei sollte man unterlassen oder irgend einem deutschen Staate eingeführt würde, sich unbedingt wähnte, so hat mir der stellvertretende Gouverneur v. Gstorph be- feitigen, wir treten offen für sie ein." Ich glaube aber nicht, daß ein Schrei der Empörung in der Bevölkerung erheben würde. Von den armen Einwohnern wird dort verlangt, daß sie richtet, daß es sich hier um Zustände gehandelt hat, die eine andre die Herren den Mut haben, das zu erklären.( Sehr gut! bei den jährlich 4,20 m. an Hüttensteuer bezahlen. Man behauptete bei der Behandlung feitens des Bezirksamts nicht geftattet haben. Socialdemokraten.) Einführung dieser Steuer, sie solle als Erziehungsmittel dienen. In Wenn gesagt ist, daß zu viel Verordnungen erlassen sind, so Die Geguerschaft meiner Partei gegen die Kolonialpolitik schließt der That werden die Leute alles aufbringen müssen, um die Steuer- weiſe ich darauf hin, daß nach einer Zusammenstellung in einem nicht ein, daß uns nun alles gleichgültig wäre, was in den Kolonien behörde in irgend einer Form zu befriedigen. Sie können das, ab- gleichen Zeitraum in Britisch- Ostafrika eine bedeutend größere Anzahl geschieht. Man tann sehr wohl ein Intereffe daran haben, ob es gesehen von der Barzahlung, auch durch Arbeiten oder durch Lieferung von Verordnungen erlaffen ist als in Deutsch- Ostafrika . Selbst besser oder schlechter dort geht, man kann darauf bringen, daß beffere von Rohprodukten. Interessant wäre es, zu erfahren, welche verständlich sind auch wir der Ansicht, daß es wünschens Einrichtungen getroffen werden. Das A und O ist der Mangel an Arbeitslöhne in Afrika gezahlt werden, dann könnte man daran er= wert wäre, daß das Kaufmännische Element gegenüber richtig ausgebildetem Personal für die Verwaltung. Auf meine den Beamten und dem militärischen Clement messen, wie viel Tage die Leute arbeiten müssen, um diese Steuer als möglich zur Majorität gelange. Aber auch dies hängt Antwort gegeben, die mich durchaus nicht befriedigt. jobald Frage in der Kommission hat mir der Herr Stolonialdirektor eine abzutragen. Daß auf Afrika diese Steuer durchaus nicht als Erziehungs- mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes zusammen, die bis Gie mittel wirkt, dafür spricht der Umstand, daß in den verschiedenen bahin aufgehalten ist, weil es an den nötigen Unterlagen dieser Ents Solonialbeamten des ging dahin, man könne bei der kurzen Zeit, die unfre Teilen unsrer Kolonie seit Jahren wiederholt Aufstände vorgekommen Klima's 1's wegen der Kolonie nur find, die hauptsächlich auf die Einführung dieser Hüttensteuer zurück- wicklung fehlte. Was die Frage der Slaverei anlangt, so will bleiben könnten, ihnen nicht zumuten, erst eine lange Auszuführen sind. Eine hiesige Zeitung hat behauptet, daß besonders Beitung" in Dar es Salaam mir nicht minder aufgefallen ist, wie Thatsächlich schicken wir die Leute ganz unausgebildet nach den ich Herrn Bebel zugeben, daß der Artikel der Ostafrikanischen bildung für die Zwecke des Kolonialdienstes in Europa durchzumachen. das Vorgehen des Generals v. Liebert, der mit der äußersten Strenge auf die Einbringung der Hüttensteuer gesehen habe, un- ihm, so daß ich mir damals vor Antritt meines Amts die Frage vor- Kolonien. Die Holländer, die sehr gefchickte Kolonisatoren find, ruhen hervorgerufen habe. Noch am 21. August 1899 habe er eine legte, ob denn wirklich so etwas dort geschehen feien könne. Ich bin widmen der Ausbildung der Kolonialbeamten die größte Aufmerksam scharfe Eintreibung der Steuer verlangt in einer Verordnung an dann unterrichtet worden, daß es sich zweifellos dabei um eine mißfeit. Sie müssen große Handelskenntnisse und Sprachkenntnisse bedie verschiedenen Distrikte. Diese Aufstände find zum Teil verständliche Berichterstattung gehandelt hat. Es iſt ſizen und mehrere Jahre eine Schule besuchen. Alle unpassenden sehr blutig niedergeschlagen worden. Im Oktober b. I. follen aber nichts weiter verfucht worden, als die Auswüchse, die der Haus- Elemente werden ausgeschieden. So lange wir nicht in derfelben allein 40 Menschen wegen rückständiger Steuern niedergeknallt laverei immerhin noch anhaften, möglichst zu beseitigen. Ja habe Weise vorgehen, so lange unfre Beamten es nur als eine Art Sport allein 40 Menschen wegen rückständiger Steuern niedergeknallt jedenfalls doch die Behörden darauf aufmerksam gemacht, daß auch ansehen, in den Kolonien thätig zu sein und nicht als besonderes Ich sein. Herr Hans Wagner behauptet, daß im Laufe der Zeit der Anschein vermieden werden müßte, als ob es sich bei der Haus- Fach, so lange werden wir auch keine besseren Verhältnisse in der 2000 Menschen bei der Einbringung dieser Steuer ums Leben gekommen seien. Herr Dr. Wagner hat sich auch bereit flaverei um eine gefeßliche Einrichtung handle. Kolonien haben.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Der Hauptmann Kannenberg ist wegen schwerer erklärt, diese Behauptung vor Gericht zu beschwören. Wie die Dinge Körperverlegung mit Amtsentsegung, Dienstentlaffung Abg. Graf zu Stolberg- Wernigerode( k.): in Wirklichkeit liegen, erfahren wir ja nur, wenn irgend jemand ge- und 3 Jahren Gefängnis bestraft worden. Es handelt sich hier Auch wir betrachten die endgitige Abschaffung der Stlaberei als legentlich es für gut befindet, in der europäischen Bresse etwas darüber zu veröffentlichen. Die dortige Presse hütet sich wohl, über die um einen mehr oder weniger unverständlichen Vorfall. Der Haupt eins der Hauptziele unsrer Kolonialpoiitit. Es handelt sich dabei
den Ausbruch der
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Was die
wahren Zustände zu berichten, und auch die Beamten dort haben mann ist ein wissenschaftlich hochgebildeter Mann, der sich haupt um das Tempo, das eingeschlagen werden soll und tann. Herr wahren Zustände zu berichten, und auch die Beamten dort haben fächlich mit der Erforschung der oftafrikanischen Sprachen während v. Vollmar hat es als einen entsetzlichen Zustand hingestellt, daß nicht das geringste Interesse daran, die Dinge so zu schildern, wie feiner Thätigkeit dort beschäftigt hat. Bei der Befragung ver- ein Kind als Sklave geboren wird. Das ist ja gewiß bedauerlich. fie liegen. Bei einer Expedition sollen nicht weniger als 19 Häupt- fchiedener Häuptlinge über diese Sprache hat er geglaubt, auf Aber zeige er uns doch erst ein praktisches Mittel, wie es zu ver linge hingerichtet sein. Daß solche Maßnahmen die Sympathien für die Beherrscher des Lands nicht vermehren können, liegt auf der Hand! einen solchen Widerstand bei diesen Häuptlingen zu stoßen, daß er hindern ist. In unfrer Kolonie giebt es unzählige Dörfer, in die nie die Beherrscher des Lands nicht vermehren können, liegt auf der Hand! fich für berechtigt gehalten hat, den Widerstand durch Knuten- ein Europäer gekommen ist. Wenn Hert v. Bollmar will, daß alle Ueberhaupt das ganze Verwaltungssystem ist der Entwicklung der Kolonie außerordentlich schädlich. Die Offiziere und Beamten, die nach Ostafrika hiebe zu brechen. Die Anregung des Herrn Haffe, im Schutz- Stinder bei der Geburt für frei erklärt werden, dann müßte die Schutzfommen, fommen mit deutschen Begriffen dorthin und wollen alles gebiete die Rupienwährung durch Markwährung zu ersehen, werde truppe und die Polizei um das Behnfache vermehrt werden. mit Berordnungen regeln; alles wird dort dekretiert und reglementiert. ich eingehend prüfen. api Und was wäre der Erfolg? Entweder würde eine solche VerMan geht dort vor, als wenn es sich um einen geordneten Staatsordnung ignoriert werden, oder es brächen Aufstände aus, denen organismus handelt, obwohl man sich doch einer außerordentlich Es wäre ja in der That unerhört, wenn unter behördlicher fein X für ein U. So lange die Dinge so liegen, hat es teinen Machen wir uns Herr zu werden unsre Truppen nicht ausreichten. dünnen Bevölkerung gegenübersieht. Es müßte vielmehr Wert Billigung in unsren Kolonien Sklaveret bestehen sollte. Wir haben 3wed, im Reichstag über diese Sachen zu sprechen. Wenn wir in darauf gelegt werden, laufmännische und gewerbliche Elemente heran- feiner Beit angeregt, in einem Gefeßentwurf vorbereitende Maß- Ostafrika die Sklaverei und die Hausfflaverei endgültig beseitigen zuziehen. nahmen zur Beseitigung der Haussklaverei zu treffen. Ich möchte wollen, dann kann es nur geschehen, indem wir Kultur ins Land tragen. Nun habe ich noch eine Frage an den Herrn Kolonialdirektor zu auf die Anregung wiederholt zurückweisen.d Kultur aber können wir nur verbreiten, wenn wir Eisenbahnen bauer. richten. In der Ostafrikanischen Zeitung in Dar- es- Salaam ist be- roj of sido Abg. Bebel( Soc.): Wenn Herr v. Bollmar die Haussfaverei möglichst rasch beseitigen richtet worden, daß eine Besprechung über Sklaverei stattgefunden habe, bei der es sich aber nicht um eine Abschaffung der Sklaverei Ich möchte den Herrn Kolonialdirektor fragen, wodurch ergänzt will, dann kann ich ihm nur anheimgeben, für den möglichst raschen Die Haussflaven müssen doch auch Bau von Eisenbahnen in Ostafrita zu sorgen.( Sehr richtig! gehandelt habe, sondern darum, wie man dieselbe organisieren könne. Es fich denn die Hausiklaverei. heißt da„ Sklavenverkauf: findet nur in Dar- es- Salaam statt, die sterben wie andere Menschen. Seit einer Reihe von Jahren haben rechts.) Kolonialdirektor Stübel: betreffende Bescheinigung erhält erst bindende Kraft durch wir die Sklaverei abgeschafft; wo kommt nun der Ersatz für die Eintragung beim Bezirksamt." Kinder und Mütter dürfen nicht im Sanssklaven her? Wenn wir die Quelle verstopfen, aus der der Erbgange von einander getrennt werden, event. find Mutter und Ersatz fließt, dann muß die Haussklaverei auf dem Wege des AbKind gemeinschaftlich zu verkaufen."( hört! hört! bei den Social- ſterbens ganz von selbst verschwinden. Davon aber ist keine Rede. demokraten.) Wenn dieser Bericht sich bewahrheitet, so wird also as für Maßregeln sind ergriffen, um die Haussklaverei wenigstens die Sklaverei bis zu einem gewissen Grade von den Behörden geallmählich abzuschaffen? billigt. Weiter möchte ich den Herrn Kolonialdirektor fragen, ob der Daß die Hüttensteuer ein wesentliches Moment für die Wie viel Hauptmann Kannenberg bestraft wurde, von dem f. 3. berichtet aufstände gewesen ist, kann gar nicht bestritten werden. Leute haben denn dort bares Geld oder Naturalprodukte, um die wurde, daß er in der Nacht durch das Schreien eines Stinds aus Steuer zu bezahlen? In welcher Weise wird die Arbeit bezahlt? dem Schlafe geweckt, in der Wut Mutter und Kind getötet hat? Wie hoch ist der Tagelohn und welche Berechnungsart wird an( Beifall bei den Socialdemokraten.) gewendet, um festzustellen, daß ein Tag Zwangsarbeit so und soviel Abg. Dr. Haffe( natl.): Stener entspricht?
Herr Bebel meinte, die Hoffnungen auf die Kolonie hätten sich nicht erfüllt. Worauf richteten sich denn aber vor allem jene Hoff nungen? Zunächst handelte es sich um den Elfenbeinhandel. Dieser mußte naturgemäß unter der Bekämpfung des Sklavenhandels
Herr v. Bollmar hat mich in der Budgetkommission wohl nicht verstanden. Ich habe dort nur von den Schwierigkeiten gesprochen, Die der Ausbildung von Kolonialbeamten entgegenstehen, vor allem beswegen, weil die Herren des Klimas wegen nicht lange in der Kolonie bleiben können. Ich selbst bin der Ansicht, daß es außer ordentlich nüglich wäre, mit der Zeit zu einer besonderen Ausbildung der Kolonialbeamten zu kommen.
Abg. Bebel( Soc.):
Sind
Graf Stolberg hat die Feststellung, daß auf deutschem Gebiet Sklaven geboren werden, dazu benutt, eine Propaganda für die Centralbahn zu machen. Ja, verehrter Herr Graf, Ostafrika ist so Der Herr Kolonialdirektor hat die Aufwendungen für Ostafrika groß wie Deutschland . Wenn wir in ähnlicher Weise wie in dann müßten auf 55 Millionen berechnet. Das sind aber nur die direkten Auf- Deutschland Eisenbahnen dort bauen wollten, wendungen. Rechnen wir die indirekten hinzu, dann ist die Summie wir Hunderte, ja Tausende von Millionen ausgeben. von 80 Millionen eher zu niedrig gegriffen. Er erklärt die langsame es ist mehr als fraglich, ob jemals auch nur die Zinsen
Und