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Ur. 62.

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Norwärts

Berliner Volksblatt.

18. Jahrg.

Die Insertions- Gebnye beträgt für die fechsgespaltene Rotonete geile oder beren Raum 40 Pfg., für polittsche und gewerkschaftliche Beretusz und Bersammlungs- Anzeigen 20 Pfg. Kleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inferate für die nächste Nummer müssen bis 4 1hr nachmittags in der@ rpedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.

Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

Agrarische Verrechnungen.

Donnerstag, den 14. März 1901.

eine solche Verhältnisannahme zu Grunde liegt, und sogar hinzugefügt, daß in Wirklichkeit die Mehl und Brot preise noch in einem etwas stärteren Ver Wir haben in letter Zeit mehrfach die Unverschämtheit hältnisse steigen, als die Kornpreise. Daß diese gekennzeichnet, mit der die junkerlich agrarische Presse im Ver- Annahme in jeder Beziehung zutreffend ist, werden wir frauen auf das niedrige Beurteilungsvermögen", aber defto nachher an unwiderlegbaren, nicht nach agrarischen Grund­größere Profitverlangen ihrer Anhängerschaft, statistische Zahlen fäßen gefälschten statistischen Ziffern beweisen. Vorerft wollen fälscht und dann zu den kuriosesten Rechenkunststücken ver- wir uns mit der Gegenrechnung der Korrespondenz" be wertet. Meist stecken die konservativen Blätter die Abfertigung, schäftigen, denn, wie gewöhnlich, beruht auch dieses Rechen­die ihnen zu teil wird, ruhig ein, verwenden aber die ge- exempel auf falschen Ziffern. fälschten Ziffern und die daraus gewonnenen Rechnungs­

"

"

Expedition: SW. 19, Bently- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.

Das mag agrarischem Auffassungsvermögen schwer ver­ständlich sein, thatsächlich ist es aber so. Zum Beweis fei der folgende Bassus aus der im November vorigen Jahres vom ,, Berein deutscher Handelsmüller" ausgearbeiteten Dent­schrift angeführt:

Wenn man berücksichtigt, daß die Durchschnittspreise in Preußen in den letzten vier normalen Erntejahren für Weizen 160 M., für Roggen 135 M. pro Tonne betrugen und der Zoll nur auf dem Mehlinhalt des Getreides liegt, so berteuert der Zoll von, M. unter gleichen Marktpreisen unser Brotmehl von Weizen um 26 und Roggen um 35 Prozent, ein Getreidezoll von 5 M. das Weizenmehl um 37, Roggenmehr um 50 Prozent und ein Boll von 6 M. um mehr als die Hälfte des Wertes. Bei dieser Berechnung ist eine Mehlausbeute von 75 Prozent bei Weizen, 65 Prozent bei Roggen und ein Marktpreis von 10 M. per 100 Kilogramm für Futtermeh! und Kleie zu Grunde gelegt."

-

gegen

1894

Jahr

1894

Roggenpreis in Berlin pro 100 Kilogr. 11,77. 11,98

Zunahme

Roggenmehl

Bunahme

gegen 1894

preis in Berlin

-

pro 100 Stilogr. 15.47 M.

"

2 Proz

16,50

"

61/2 Broz.

1

16,30

5

"

"

"

"

1012 28/2

17,44

"

17

20,12

18 27

"

"

"

1897

1898

11,88 13,01 14,63 Wir sehen, die Mehlpreise steigen in einem höheren

Prozentsatz, als die Kornpreise.

Nehmen wir die von der Korrespondenz" mitgeteilten ergebnisse ruhig weiter, als handle es sich um authentisches Verhältniszahlen als richtig an, so ergiebt sich eigentlich ein Bahlenmaterial. Jetzt scheint jene Presse ihre Taktik ändern zu Ronfum von 76 Kilogramm Weizenbrot; doch ist der Unter wollen. Die Correspondenz des Bundes der Land- schied zu gering, um in Betracht zu kommen. Warum wirte" wie ihre seelenverwandte offiziöse Zwillingsschwester, aber wirst der Rechner der Korrespondenz" nun die zur die Berl. Po 1. Na ch r." fallen nachträglich beide über den Herstellung des Brots erforderlichen beiden Mehlsorten zu bereits in Nr. 51( vom 1. März) des Vorwärts" veröffent- fammen; warum berechnet er nicht den Verbrauch jeder beträgt der Zoll nur 22 Prozent, die Müller berechnen Das ist deutlich. Bei einem Weizenpreis von 160 Mart lichten Artikel Die Belastung der Arbeiter. Sorte gesondert, nachdem er doch eben erst die Brotforten aber daraus, Haushaltungen durch die Getreidezölle" her gesondert ermittelt hat? und zwar völlig torrekt, einen Den Grund werden wir gleich Mindest- Aufschlag von 26 Prozent auf Weizenmehl. und suchen die dort aufgestellten Berechnungen unter allerlei fehen. Berechnet man natürlich einzeln, wie viel Weizenmehl Ebenso beträgt beim Roggen der Anteil des Bolls am Preis Geschimpf auf die Dreistigkeit der socialdemokratischen Dema- zu den 75 Kilogramm Weizenbrot und wie viel Roggenmehl nur 27 Proz ,, die Müller aber schlagen dafür auf Roggen gogen, denen die agrarischen Autoritäten so wenig zu impo- zu den 130 Kilogramm Roggenbrot gebraucht wird, so ergiebt mehl mindestens 35 Proz. auf. Ja, in Wirklichkeit stellt sich nieren vermögen, anzufechten. sich ein Konsum von 56 Kilogramm Weizennmehl und 98 Stilo- meist der Aufschlag noch etwas höher, wie folgende vom Soweit beide Breßorgane sich auf Beschimpfungen be gramm Roggenmehl, und da ferner 100 Kilogramm Weizen schränken, haben wir keine Veranlassung, ihre Herzens- 75 Kilogramm Mehl, 100 Kilogramm Roggen aber nur 65 Stilo- städtischen Berliner Statistiker Dr. E. Hirschberg aufgenommene ergüsse zu reproduzieren. Niemand kann gegen seine Natur, gramm Mehl ergeben, so find zur Produktion der berechneten lichte Statistit beweist: und in den Jahrbüchern für Nationalökonomie" veröffent und wir gönnen den Schmocks diese Erleichterungen ihrer 154 Kilogramm Mehl 75 Kilogramm Weizen und 160 Kilo­gepreßten Herzen. Aber die Korrespondenz des Bundes der gramm Roggen erforderlich, zusammen also 235 Kilogramm Landwirte" bringt auch eine Art Gegenberechnung, und diese Brotforn, nicht 220 Kilogramm. Begreift man nun, warum nachzuprüfen, tönnen wir uns nicht versagen; liefert doch nicht der Konsum beider Mehlsorten gesondert berechnet diese Berechnung aufs neue einen Beweis dafür, wie wenig wurde? Es sollte, sei es auch auf Kosten falscher Unter- 1895 die landwirtschaftlichen Größen, die sich so gerne auf eine schiebungen, der Kornverbrauch möglichst niedrig hingestellt überlegene Sachkenntnis berufen, mit den einfachsten Vor- werden. gängen des Wirtschaftslebens vertraut sind. Rechnet man hierzu 70 Kilogramm Brotkorn, die in der Die betreffende Korrespondenz schreibt: Die Unverfrorenheit dieses Rechentünstlers im Borwärts" Form von Mehl im Haushalt verbraucht wurden, so ergiebt und fein blindes Vertrauen auf die Urteilslofigteit seines Bublifums 305 Kilogramm Brotgetreide, also pro Person 152 Kilo Brotpreise berechnen. sich allerdings immer nur erst ein Gesamtverbrauch von Schwerer läßt sich der Einfluß der Kornpreise auf die ihm gegenüber ist wirklich stannenswert." Es wird hier mit der In der kapitalistischen Wirtschafts­unbefangenſten Miene der Bollbetrag von 23,5 Proz. des Groß gramm, während gewöhnlich, entsprechend den statistischen ordnung werden die Preise durch Angebot und Nachfrage be­handelspreises für Brottorn nicht nur einmal bei dem Getreide- Berechnungen, ein Stonsum von beinahe 200 Kilogramm pro stimmt. Deshalb kommen, wenn größere Mehlvorräte vor­preise für das Korn, sondern weiter auch in Bezug auf die Ge- Kopf angenommen wird. Wie erklärt sich die Differenz? handen und noch Kornlieferungen zu niedrigen Preisen schäftsunkosten und Gewinne bei der Verwandlung des Korns in Zunächst ist damit, daß der Verbrauch von Brotgetreide ausstehen, Preissteigerungen des Brotkorns feineswegs immer Mehl refp. Brot als verteuernd in Rechnung gestellt, obgleich doch auf 2 Doppelcentner( 200 Kilogramm) pro Person berechnet sofort in erhöhten Mehlpreisen zum Ausdruck; die Mehl­die Manipulation des Mahlens und Badens an fich feiner wird, noch nicht gesagt, daß jeder Einzelne nun auch genau preise finten vielmehr hinterher. 23 prozentigen Berteuerung durch jenen Boll auf das Rohprodukt 200 Kilogramm verzehren muß. Es handelt sich hier um noch mehr von Das gilt natürlich unterworfen ist. den Brotpreisen. Steigt heute der Jeder Mensch, der sich einigermaßen jener Rechenaufgabe ge- eine Durchschnittsangabe; der eine gebraucht mehr, der Kornpreis, feineswegs der steigt morgen noch wachsen und gleichzeitig einigermaßen wahrheitsliebend zeigen andre weniger. Der Bäcker hat vielleicht noch große Mehl­wollte, würde dieselbe doch in ganz andrer Weise zu lösen ber- paar, dessen Haushaltungs- Budget die Verbrauchsziffern vorräte, und überdies hat er dem Müller Aufträge erteilt, entnommen sind, in Betracht, daß es petuniär weit die dieser noch zu den alten vereinbarten Preisen ausführen Jene Maurerfamilie hat nach den Angaben des Borwärts" besser gestellt gestellt ist wie Millionen andrer Arbeiter­für je 81,20 m. Noggen refp. Weizenbrot im Jahre verbraucht. familien. Der Mann hat 1467 M. im Jahr verdient, Kinder Abständen den gestiegenen Kornpreisen. Daher stehen denn muß. So folgen denn gewöhnlich die Brotpreise erst in längeren Nach den für Berlin im letzten Jahre ermittelten Durchschnitts find nicht vorhanden, und so konnten beide Personen sich auch selten die Brotpreise eines Kalenderjahrs zu den Weizen­preifen von 24 refp. 41,3 W. hätte sie für jenen Betrag 75 Stilo einen ziemlich hohen Konsum von Fleisch, Wurst, Eiern, und Roggenpreisen im richtigen Verhältnis. Man muß, um gramm Weizen- und 180 Kilogramm Roggenbrot, zusammen 205 Kilogramm Brot, vom Bäder erhalten müssen. Nach uns Stäſe usw. Teisten- d. h. einen zwar nicht an sich hohen ein einigermaßen genaues Resultat zu erhalten, bie Brot­vorliegenden Angaben eines eines Bäckers und Müllers gehören Verbraucher ist niedrig genug, wohl aber im Vergleich preissteigerungen in der ersten Hälfte des nächsten Jahre mit zur Herstellung von 100 Kilogramm gut ausgebackenen Brots zu unzähligen andren Arbeiterfamilien. Infolgedessen betrug hinzurechnen. Leider fehlen solche Berechnungen. Aber selbst, 75 Kilogramm Mehl. Also wären in den verbrauchten 205 Kilo- die Ausgabe für Brot denn auch nur 17 Pf. pro Tag( Staffee wenn wir die Durchschnittspreise desselben Jahrs vergleichen, gramm Brot 154 Kilogramm Mehl enthalten. Von 100 Kilogramm brot und Kuchen an hohen Festtagen mit eingeschlossen), wie also die für die agrarischen Behauptungen Roggen lassen sich nach der bekannten, sicher als mäßig zu betrach wenige Arbeiterfamilien, auch solche, die nur aus zwei Per allergünstigste Vergleichungsart wählen, zeigt tenden amtlichen Ausbeutefchätzung 65 Stilogramm, aus 100 Stilo fonen bestehen, fommen aber damit aus? gramm Weizen 75 Kilogramm gutes Mehl gewinnen. Das ergiebt sich, daß thatsächlich der Brotpreis in gleichem Ver­für beide Getreidesorten eine durchschnittliche Mehlausbeute von hältnis steigt, wie der Brotfornpreis.

fucht haben.

70 Proz

290X3,5

Sodann aber kommt bei dem Ehe Brotpreis.

so

Es stellte sich nach der Hirschbergschen Statistik: Roggenpreis Zunahme, in Berlin pro 100 g. 11,77 m.

gegen 1894

Jahr

1894

1895

1896

1897

11,98 11,88 13,01

"

gegen 1894 2 Broz.

Roggenbrot preis in Berlin pro 100 g. 20,43. 20,63

Bunahme

"

1 Proz.

1

20,93

21/2

"

"

"

101/2

"

"

14,63

231/2

22,30 25,15

9

23

"

1898

"

Brotverbrauch. Wie schon in der betr. Nr. 51 des Sodann handelt es sich nicht allein um den Es hätten alfo 220 Kilogramm Brotkorn zur Herstellung jener Vorwärts" gesagt wurde, genießt der Mensch nicht nur in den konsumierten Broten enthaltenen Mehlmenge von 154 Kilo- Weizen und Roggen in der Form von Brot, auch eine ganze gramm genügt. Außerdem hätte die Arbeiterfamilie für 10,92 m. Reihe andrer Nahrungsmittel werden aus Brotgetreide be nach den geltenden Großhandels- Durchschnittspreisen ziemlich reitet: Branntwein, Bier, Graupen, Gries, Nudeln, 50 Kilogramm Mehl enthalten müssen( thatsächlich wird sie natür Stärke usw. Leider läßt sich bei den meisten dieser Lebens. lich etwas weniger enthalten haben). Zur Herstellung diefer mittel nicht statistisch berechnen, wie hoch sich dieser indirekte wären aber nach dem vorher erwähnten Ausbeutungsverhältnis Genuß von Brotgetreide ſtellt; mur beim Branntwein und weitere 70 Stilogramm Brotkorn erforderlich gewesen. Im ganzen hat also der in Rede stehende Maurer mit seiner Frau Bier ist dies möglich. Nach Dr. Dade, einer Autorität der Man sieht, der Brotpreis steigt fast genau um denselben Brot und Mehl aus 220+ 70= 290 Kilogramm Brottorn verbraucht, Agrarier, wurden in den Jahren 1894/ 95-1898/ 99 durch Prozentsatz, wie der Getreidepreis, und deshalb giebt auch die wenn wir den vom Borwärts" felbst" fundgegebenen Haushalts- schnittlich jährlich im Brausteuergebiet 191 000 Tonnen Roggen bekannte Rechnung, daß, da durchschnittlich eine Person Etat desselben der Rechnung zu Grunde legen. für die Branntweinbereitung und ferner für das norddeutsche Brau- 200 Stilogramm Brotgetreide konsumiert, bei einem Bollfag Selbst wenn man von der abfolut falschen Voraussetzung aus fteuergebiet allein 24 812 Zonnen Weizen für die Biererzeugung von 3,50 m. pro 100 Kilogramm der Einzelne eine Zoll­gehen will, daß der ganze Boll vom inländischen Verbraucher ge gebraucht, das ergiebt über 4 Kilogramm Brot belastung von 7 M. zu tragen hat, die Lasten, welche dem fragen werden müffe, geht aus dieser Rechnung hervor, daß die Brotbelastung Bonbelastung jener Maurerfamilie nicht, wie der Vorwärts" vor Betreibe pro kopf, und wenn man die nichtberücksich. Arbeiter durch den Zoll in Wirklichkeit aufgebürdet werden, tigten füddeutschen Länder( Bayern ; Württemberg, Baden 2c.) biel zu gering an. spiegelt, auf 17,28, sondern nur auf = 10,15 M. beziffert mit ihrer starten Bierproduktion heranzieht, sicherlich über 100 5 Kilogramm. werden könnte. Kommen wir nun zur Prüfung der Frage, wie weit der Rornzoll in den Mehl- und Brotpreisen zum Ausdrud tommt. Die Berechnung der Zolllaften, welche die Korrespon zu berechnen ist." denz" aufstellt, ist geradezu tindisch. Was geht den Danach könnte es scheinen, als hätten wir den Zoll- Müller oder Bäcker an, wieviel von dem Preis, den betrag von 23% Proz. zweimal in die Rechnung eingestellt, er für Korn resp. Mehl bezahlen muß, auf den einmal bei der Ansehung des Großhandels- Preises, dann Zoll entfällt. Der Gedanke, er berechne seine Produktions­nochmals bei der Berechnung des Brotprodukts, wenigstens fosten und seinen Profit nur im Verhältnis zu jenem Teil des legt die unklare Fassung des obigen Absages eine solche Auf- Preises, der nach Abzug der Zollbelastung übrig bleibt, fann Das Abgeordnetenhaus fassung nahe. Wie jedoch ein bloßer Blick auf den be- nur im Stopf eines Menschen geschehen, der nicht einmal die hat am Mittwoch einige weitere Kapitel des Kultusetats treffenden Leitartikel lehrt, haben wir lediglich bei unsrer allerersten Anfangsgründe der Volkswirtschafts- Lehre be- beraten. Bei dem Kapitel Technisches Unterrichtswesen" Berechnung angenommen, daß, wenn die Weizen und herrscht. wurde allgemein Klage darüber geführt, daß die preußische Roggenpreise um 23 Proz. steigen, auch die Brotpreise in Für den Müller existieren die Preise nur als solche. Er Regierung die Zahl der technischen Hochschulen noch nicht dem gleichem Verhältnis, also um 23% Proz. höher werden. Und sagt sich einfach: So und so viel kostet das Korn, so viel Ge- Bedürfnis angepaßt habe. Boraussichtlich wird über kurz oder Diese Annahme haben wir uns nicht, wie die Korrespondenz" treide gewinne ich daraus, so viel Kosten habe ich und so viel lang eine neue technische Hochschule in Breslau errichtet behauptet, in blindem Vertrauen auf die Urteilslosigkeit" muß ich entsprechend meiner Kapitalsanlage 2c. verbienen. werden; wenigstens wurde eine dahingehende Petition der unjrer Leser geleistet. Im Gegenteil, wir haben im dritt Danach berechnet er sich den Mehlpreis; und ebenso verfährt Regierung zur Erwägung überwiesen, und der Kultusminister legten Absatz extra hervorgehoben, daß unsrer Berechnung der Bäcker. gab eine entgegenkommende Erklärung ab.

Es geht aber weiter daraus hervor, daß der Verbrauch an Brotkorn in diefer aus zwei Erwachsenen bestehenden Arbeiter familie nicht auf 200, sondern nur auf 145 Kilogramm pro Kopf

a

Möglich, daß den Wortführern des Bunds der Landwirte diese Thatsache bisher unbekannt war, dann aber folgt daraus nur, wie schlecht es um ihre angeblichen Fachkenntnisse bestellt ist. Oder aber sie war ihnen bekannt, dann bedeutet ihr obiges Rechenerempel ein gemeines Fälschungskunststück.

Politische Nebersicht. Berlin , den 13. März.