68. Sigung vom Freitag, den 15. März 1901, nachmittags 1 hr.
Am Bundesratstische: Reichskanzler Graf Bülow, v. Kirpik, b. Goßler, Frhr. v. Thielmann, Frhr. v. Richthofen . Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Lesung des Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Lesung des Nachtragsetats 1901.( 2. Chinavorlage.)
Reichskanzler Graf Bülow:
Seitdem ich zulegt die Ehre hatte, Ihnen den Stand der Dinge in China darzulegen, sind die Verhandlungen zwar langsam, aber doch stetig fortgeschritten, und sind wir der Regelung der Verhältnisse in China um ein gut Stüd näher gekommen. Wenn ich sage, daß die Verhandlungen langfam fortgeschritten sind, so soll darin teine Kritik liegen weder der Vertreter in Beling noch der Regierungen. Biele Köpfe unter einen Hut zu bringen ist immer mühsam, auch wenn es sich um Diplomaten handelt!( Heiterkeit.) Und im vorliegenden Fall sollen sich nicht nur die Vertreter der Mächte in Beting untereinander Derständigen, sondern ihre Beschlüsse sollen auch von ihren Regierungen ratifiziert werden, und die Ansichten und Aspirationen, die Interessen der Regierungen gehen gerade in China bisweilen auseinander. Da eine Einigung herbeizuführen, ist nicht immer leicht, und daß es trotzdem gelungen ist, ein gemeinsames und vernünftiges Friedensprogramm auf zustellen, das gereicht nicht nur den Bertretern in Beling zur Ehre, fondern das beweist auch, daß sich der Wunsch der Kabinette, die Einigung der Mächte aufrecht zu erhalten, bisher noch immer stärker erwiesen hat als gewisse in der Natur der Verhältnisse oder in der Bergangenheit begründete Divergenzen. Wir halten an der Hoffnung fest, daß diese Solidarität der Kulturvöller auch diejenigen Meinungsverschiedenheiten überwinden wird, die sich neuer dings hinsichtlich der Verhältnisse in China herausgestellt haben, und auf die ich im weiteren Verlauf meiner Ausführungen noch zu sprechen
tommen werde.
um ihre Ansicht befragte und eingehende Gutachten erhalten hat. dahin zusammengefaßt, daß wir China zur schleunigen Erfüllung Unter den Gutachtern befindet sich der frühere faiserliche Gesandte der von ihm angenommenen Friedensbedingungen urgierten, im in Peking Herr v. Brandt, Herr Professor Hirth in München übrigen aber die Chinesen mit ihren Beschwerden an die diplomatische und der Nationalökonom Schuhmacher in Berlin , seiner Zeit Konferenz in Peting verwiesen, welche das Konzert der Mächte Sekretär der nach Ostasien entsandten deutschen Handelskommiffion. repräsentiert. In diesem Sinne habe ich auch über diese Materie Diese Gutachter zeigen völlige Uebereinstimmung in den ein Telegramm an unfre Gesandtschaften geschickt. Welche Wirkung Grundzügen und können demnach als sachgemäß betrachtet werden. diefes Telegramm haben wird, ist eine andre Frage; die können wir Bunächst enthalten sie im Einklang mit der kaiserlichen Regierung, ruhig abwarten. Man hat von einer Jfolierung Deutschlands in welche das Eingreifen in den Organismus des chinesischen China gesprochen. Man hat gesagt, daß wir in China dieſe oder Reichs möglichst zu beschränken wünscht, eine Kontrolle jene fremde Macht als Stüße brauchen. Das eine ist ebenso undes chinesischen Finanzwesens für unthunlich. Auch von zutreffend wie das andre. Von einer Isolierung Deutschlands in Steuern wollen Sie nichts wissen, weil wir mit das beste und sicherste China kann schon deshalb keine Rede sein, Objekt für die Deckung wird in den Seezöllen zu erblicken sein. Erfolg unsre Anstrengungen dahin gerichtet haben, das Selbst eine beträchtliche Erhöhung der Seezölle ist nach Ansicht der Konzert der Mächte zusammenzuhalten. Und einer besonderen Gutachten ohne ernstliche und dauernde Schädigung des fremden Stüße bedürfen wir deshalb nicht, weil wir zu feiner Zeit in Handels zu bewerkstelligen. Es wird daran erinnert, daß jene Bölle, China Sonderansprüche geltend gemacht haben. Man hat auch gesagt, welche 5 Broz. betragen sollen, heutzutage nur noch 21/ 2-3/ 2 Proz. des daß durch die chinesischen Vorgänge unsre Beziehungen zu Rußland wahren Werts ausmachten. Dieser Satz bliebe allerdings hinter den alteriert worden wären. Auch das ist unzutreffend. Deutschland Bollsäzen z. B. in Japan weit zurück. Ob neben den Seezöllen noch andre verfolgt, wie schon gesagt, in China ganz überwiegend Zwecke verwandte Einnahmequellensherangezogen werden sollen, z. B. die Erträge wirtschaftlich- kultureller Natur, Rußland verfolge in China auch für einzelne Dschunten, Salzzölle usw., das wird noch genauer zu Bwede fultureller Natur, nebenbei aber auch gewisse politische Ziele, prüfen sein. Was die bekanntlich von einigen Seiten angeregte namentlich im Norden von China . Diese beiderseitigen Zwecke können sehr gleichzeitige Abschaffung der chinesischen Binnenzölle anlangt, so wohl nebeneinander bestehen!( Sehr richtig! rechts.) Von einem halten wir diese Maßnahme für bedenklich. Man würde zu tief scharfen oder gar unversöhnlichen Gegensatz zwischen uns und Rußeingreifen müssen in die chinesischen Verhältnisse, was nach unsrer land ist in China so wenig die Rede, als irgendwo sonst.( Hört, Auffassung zu vermeiden ist. Jedenfalls ist von feiner Seite bis heute hört! im Centrum. Bravo rechts.) mit andren Mächten haben wir eine befriedigende und dabei rasche Lösung der Dedungsfrage proponiert mit Nußen in China zusammengearbeitet. Das ist der Fall bei dem worden. Dafür, daß die Befizer von chinesischen Anleihen nicht gangtse- Abkommen, zu dem uns unsre gleichzeitigen Handelsinteressen geschädigt werden, werden selbstverständlich Vorkehrungen zu mit England geführt haben. Deutschland und England besigen treffen sein. in China mancherlei wichtige Interessen, die durch gemeinsame Ver Die Gesandten in Peking haben im Februar Beratungen ge- handlungen gefordert werden können. Das Yangfe- Abkommen konnte pflogen aber Rußland gar keinen Grund zum Mißtrauen geben, denn die 1. über die Art der Feststellung der Kriegskosten; drei Artikel desselben enthielten in keiner Weise irgend eine Ver2. ob bezüglich Entschädigung Privater nach gemeinsamen Regeln pflichtung zu irgend einer Aftion gegen irgend eine oder nach eignen Schäßungen verfahren wird; andre Macht. Auch in der für uns wichtigen Frage 3. ob für die Entschädigung der Mächte die Summen für die der Kriegsentschädigung ist Rußland infolge feiner bes Vorher möchte ich in aller Kürze den Gang der Verhandlungen einzelnen Mächte berechnet werden oder ob eine Gesamtsumme ver- fonderen Stellung zu China wenig interessiert. Ebenso gut resumieren. Ich habe seiner Zeit diesem hohen Haufe die Entwurfs- langt wird. wie unsre Beziehungen zu Rußland und England, ist unser Ver afte mitgeteilt, über welche sich alle Vertreter der Mächte in Peking In Bezug auf Frage 3 scheint es uns richtig eine Gesamt hältnis zu Amerika , Frankreich und Japan . Amerika hat das lebgeeinigt hatten. Gegen einzelne Bestimmungen dieses Notenentwurfs summe zu verlangen. Hinsichtlich der Frage 2 scheint uns der Vor- haftefte Juteresse an der Aufrechterhaltung der chinesischen Integrität. waren von einzelnen Regierungen nachträglich Einwendungen erhoben schlag annehmbar, die Regelung der Entschädigung Privater nach Zwischen uns und Frankreich besteht, wie an den meisten Punkten der Erde, worden, schließlich ist es aber durch gegenseitige Nachgiebigkeit und gleichen Principien durch eine gemischte Kommission vornehmen zu so auch in China fein sachlicher Gegensatz. Was Japan anbetrifft, so durch allseitige Verständigung gelungen, eine Einigung herbeizuführen; lassen. Für die staatliche Kriegskosten Entschädigung scheint erkennen wir gern die Großmachtstellung an, welche sich dies hochbegabte und die von allen Vertretern der Mächte auf Grund der ihnen von dagegen der Versuch bestimmte Regeln zu vereinbaren fast Volt durch seine Waffenerfolge wie durch seine Intelligenz im fernen Often ihren Regierungen erteilten Ermächtigung unterzeichnete Note ist den aussichtslos. Jeder Staat würde hier seine Effettentoften so genau als errungen hat. Was endlich unsre beiden Berbündeten Oestreich und chinesischen Unterhändlern übergeben worden, und diese haben sich möglich anzugeben haben und sie den übrigen Regierungen mitteilen. Stalien anbetrifft, so find wir von diesen in der loyalſten Weise bereit und bevollmächtigt erklärt, diese Friedensbedingungen an Nach Feststellung der Gesamthöhe wäre dann die Forderung an China unterstützt worden. Das versteht sich von selbst beim völlig unerschütter zunehmen und zum Zeichen hierfür sie zu unterzeichnen. Diese zu stellen. Weiter wäre es dann Sache der chinesischen Regierung lichen Bestand des Drei- Bunds.( Bravo ! rechts.) Unfre Aufgabe ist Unterzeichnung hat inzwischen stattgefunden. Der definitive fich zu äußern, wie sie jene Summe aufzubringen gedenkt. Wenn es, zu den Ansprüchen der verschiedenen Mächte unsre Neutralität, unfre Text der Kollektivnote zeigt gegenüber dem seiner Zeit uns China , wie vorauszusehen, keine annehmbaren Vorschläge macht, Selbständigkeit zu wahren. Es kommt darauf an, daß in China von mir dem Reichstage mitgeteilten Entwurf nur wenig Ver- so würden die Mächte China ihren inzwischen zu vereinbarenden Finanz- baldmöglichst wieder friedliche Zustände hergestellt werden für die änderung. Aus den ursprünglichen 11 Artikeln sind jetzt deren 12 plan zu octroyieren haben. Sicherheit unsres dortigen Befißstands für die Wahrung geworden. Es ist ein neuer Artikel hinzugefügt worden, welcher die Was nun die Frage angeht, wie lange unsre Truppen in Beting unfrer legitimen Handelsinteressen. Das ist mur möglich Sühne für den ermordeten Kanzler der japanischen Gesandtschaft zu bleiben haben, so hängt das ab von der weiteren Gestaltung in durch Einheit der Mächte. Unser Ziel ist nach wie vor: gerechte fordert, und ferner die Pflicht Chinas ausgesprochen, die zur Auf- Betschili, ganz besonders aber auch von dem weiteren Verhalten Chinas , Sühne für die begangenen Verbrechen, angemessene Entschädigung bringung der Entschädigung geeigneten finanziellen Maßnahmen unter von der Loyalität, mit welcher es bestrebt sein wird, die angenommenen für die durch die grobe Verlegung des Völkerrechts uns aufKontrolle der Mächte zu treffen. Im Artikel 2 wird an Stelle der Friedensbedingungen auch zu erfüllen. Die Dauer der Occupation gezwungenen Expeditionskosten, dauernde Bürgschaft für die WiederTodesstrafe die schwerste angemessene Strafe verlangt. von Betschili wird wesentlich davon abhängen. Mit der An- herstellung der Sicherheit und Ordnung im Interesse des Handels Durch llebergabe der gemeinsamen Note ist das erste Stadium nahme der Friedensbedingungen ist es natürlich nicht gethan, auch und der ungestörten Thätigkeit der Missionare. Diese Ziele haben abgeschlossen, welches ich als das Stadium der Verhandlungen aus nicht mit den bloßen Versprechungen und den schönsten neuerdings Ausdruck gefunden in der gemeinsamen Note der Mächte, schießlich unter den Mächten bezeichnen möchte. Wir sind jetzt in die Noten des Herrn Li- Hung- Tschang, sondern wir brauchen thatsächliche, und sie werden nach wie vor unsre Richtschmur bilden. Für die ErPhase der Verhandlungen mit China eingetreten. Dabei ernstliche Erfüllung der Bedingungen. Dazu gehören vor allem reichung derselben im Rahmen der von mir angeregten Politik erstehen für uns zwei Fragen im Vordergrund. Einmal die Frage Garantien für die Bezahlung der zu leistenden Entschädigung. Wenn bitte ich die Unterstützung dieses hohen Hauses. der Bestrafung der Schuldigen. Der Zwed unsrer Aktion wir diese erhalten, werden wir das Gros unfrer Truppen aus Abg. Richter( freis. Vp.): in China ist der Wiederkehr solcher Exceffe vorzubeugen, Betschili zurückziehen. Vergnügen macht es uns nicht, dort wie sie im vorigen Sommer stattgefunden; deshalb und nicht aus zu bleiben.( Heiterkeit rechts.) Die Occupation bon Troß aller allgemeinen Wendungen habe ich aus der Nede des irgendwelchem Blutdurft mußten die Mächte darauf be- Betfchili ist lediglich eine Pflicht, der wir uns nicht ent- Herrn Reichskanzlers den Eindrud gewonnen, daß das Ende unsrer stehen, daß ein Exempel statuiert wurde und daß die ziehen können und werden, fo Tange wir für die chinesischen Expedition noch in viel weiterer Ferne liegt, Mandarinen, deren böser Wille und grobe Fahrlässigkeit Durchführung der von China angenommenen Friedensbedingungen als erwartet wurde. Wir müssen aber das Ende der Expedition Schuld trugen an den Greueln des legten Sommers, ernstliche Bürgschaft nicht erhalten haben. Liegt solche vor, so werden herbeiwünschen im Interesse unfrer Soldaten und unfrer Finanzen. eine eindringliche Verwarnung erhielten. Es wir Petschili verlassen, und es ist unser aufrichtiger und lebhafter Ich möchte den Herrn Kriegsminister fragen: Ist ein Recht auf Abhandelt sich um diejenigen, welche die Ermordung unsres Wunsch, Betschili so lange als möglich nicht wiederzusehen!( Seiter- lösung gegeben, wenn die allgemeine Dienstzeit von zwei Jahren Gesandten und die Niedermezelung von Hunderten von feit! Bravo! rechts.) Wenigstens nicht mit unfren Soldaten, erfüllt ist? Nach den der Vorlage beigegebenen Erläuterungen möchte Europäern, von Taufenden von chinesischen Christen auf dem Ge- sondern mit unsren Kaufleuten und Missionaren. Wir bleiben ich das annehmen. Niemand wird den Opfermut der Soldaten in China wiffen haben. Diese Leute straflos ausgehen zu laffen, würde also in Betschili nicht länger, als durch den Zwang der Umstände unterschäßen. Wir müssen wünschen, daß sie sobald als möglich bedeuten, einen Freibrief ausstellen für fünftige ähnliche Un- geboten ist. Wir lassen uns aber auch nicht durch chinesische ihrem bürgerlichen Berufe zurückgegeben werden. Kriegsruhm, thaten.( Sehr richtig! rechts.) Sie mußten streng bestraft werden, Winkelzüge und Spiegelfechtereien vorzeitig hinaus komplimentieren! wie man ursprünglich erwartete, ist da nicht zu gewinnen. Aber Ge wenn nicht unsre Kaufleute, Handelsleute und Miffionare bei der Ebenso steht es mit der Frage des Oberkommandos. Wir werden fahren für die Gesundheit sind dort ebenso zahlreich vorhanden, wie ersten sich darbietenden Gelegenheit in die schwerste Gefahr dies nicht einen Tag länger aufrecht erhalten, als der Notwendigkeit bei einem wirklichen Feldzug. Gewiß wird alles gethan, um ihnen geraten sollen. Es ist vollkommen in der Ordnung, daß dies- der Lage und dem Wunsche der Mächte entspricht. Solange als diese zu begegnen. Wir sind aber über die Gesundheitsverhältnisse bei mal die wirklich Schuldigen gefaßt worden sind, wenn es beiden Voraussetzungen zutreffen, wird der Feldmarschall Graf Walder: unfren chinesischen Truppen nicht im Klaren. Der Stand der Kranken auch Mandarinen mit so und so viel Knöpfen find( Heiter- see wie bisher seines Amts walten. ist nicht bekannt. Die Rapports müssen aber jetzt vorliegen. In der teit) und nicht, wie früher häufig bei ähnlichen Anlässen Ich möchte noch einige Worte hinzufügen über die gegenwärtige Breffe verlautet, daß Dislokationen der deutschen Truppen Mandarinen, die gar nicht beteiligt, sondern nur unschuldige diplomatische Lage in China . Alle Mächte find bestrebt, die Ver- stattfinden sollen. Ist der Grund dafür der, daß unsre Truppen Strohmänner waren. Was die Art und Weise der Bestrafung hältnisse in China zu fonfolidieren und wünschen einen baldigen während des Sommers in gesündere Gegenden gebracht werden betrifft, so muß man sich richten nach den Sitten und Ge- Schluß der internationalen Interventionen in China herbei sollen? Notwendig sind jetzt nur noch kleine Beruhigungsstreifzüge. bräuchen des dortigen Landes. China befigt nun einmal seine zuführen. Nichtsdestoweniger bestehen bei den Mächten ge- Der ganze Feldzug war ja schon entschieden, bevor Eigentümlichkeiten auch auf dem Gebiet der Justiz.( Heiterkeit.) wisse in der Natur der Verhältnisse begründete Divergenzen. unsre Truppen landeten. Andre Mächte dirigierten des Und man muß sich da richten nach den Vorschlägen derjenigen Leute, Es giebt Mächte, deren Interesse wesentlich wirtschaftlicher halb ihre auf der Fahrt nach China befindlichen Truppen nicht die die Verhältnisse aus eigner Kenntnis an Ort und Stelle richtig Natur sind, und andre, die dort mehr politische Ziele ver- dorthin, sondern nach andern Plätzen. Erklärt sich unser Vorgehen beurteilen können. folgen. Wir gehören meines Erachtens zu der ersten Kategorie. etwa daraus, daß man dem Oberbefehlshaber eine stärkere deutsche MannMit der Frage der Bestrafung hängt zusammen die Frage der Deshalb haben wir am 16. Oftober v. J. das deutsch - englische Ab- schaft zur Verfügung stellen wollte? Dieser Oberbefehl hat uns Vorteile Errichtung eines Sühnedenkmals für unfre ermordeten Gesandten. tommen geschlossen, deffen Tendenz ich damals dahin zusammen in keiner Weise gebracht.( Sehr richtig! links.) Als man den Ju dieser Beziehung sind bereits die Vorarbeiten des Denkmals faffen konnte, einerseits die Integrität von China so lange als andren Staaten diesen Oberbefehl abgerungen hatte, vergaß man in in Peting an der Stätte des Mords eingeleitet worden. Die möglich aufrecht zu erhalten, und andrerseits uns in China nur der Freude über diesen Erfolg, festzustellen, über welche Truppen chinesische Regierung hat sich ferner bereit erklärt, eine Sühnemission soweit zu engagieren, als das für unsren Handel geboten ist. Auf Graf Waldersee denn eigentlich Oberbefehlshaber sein sollte, Mertunter der Führung eines taiserlichen Prinzen ohne Verzug nach Berlin die Mandschurei bezieht sich das deutsch - englische Abkommen nicht. würdigerweise haben die Russen den größten Teil ihrer Truppen zu entsenden. Wir haben es indessen abgelehnt, den Prinzen zu( hört! Hört! rechts.) Das geht schon aus dem Wortlaut des Ab- dem Oberbefehl entzogen und nach nach der Mandschurei geempfangen, bevor die Ordnung der Verhältnisse in China selbst erfolgt tommens hervor. Von geheimen Abmachungen und Klauseln ist sandt. Ebenso ist Amerika borgegangen. Ich richte die ist. Wir haben vor einigen Tagen in einem Telegramm an die dabei nicht die Rede. Frage an den Herrn Reichskanzler, wieviel hat Waldersee chinesische Regierung ausgeführt, daß es eine Rücksichts- Wir haben es damals sofort in extenso der Oeffentlichkeit eigentlich an fremden Truppen zu kommandieren? An den„ belosigkeit von China und noch mehr von Deutschland gegenüber den übergeben. In der Mandschurei bestehen gar keine nennenswerten waffneten Spaziergängen", an den Streifzügen gegen die Boyerandren Kontrahenten sein würde, wenn die Absendung der deutschen Interessen. Die deutschen Missionare und Kaufleute wie banden sind zu meiner Verwunderung jezt nur noch Deutsche Mission zu einem früheren Zeitpunkt erfolgte. Wir haben die sonstige Deutsche sind in den Handelsplätzen der Mandschurei nur beteiligt. Unfer Oberbefehlshaber ist faum viel andres als der chinesische Regierung dahin verständigt, daß Se. Majestät gern bereit sehr sporadisch anzutreffen. Ich wüßte wirklich nicht was uns an Blagkommandant von Peking und der Gendarmerie- Oberst gegen als die Mand- die Borer. fein würde, den Prinzen Efching als Führer der Sühne und für sich gleichgültiger sein könnte ( Heiterkeit links.) Als Waldersee auszog, Es ist also clärs mission zu empfangen, sobald die jeßigen Verschurei.( Sehr richtig! rechts.) Auf der andren Seite haben er sich die Sache ja anders gedacht haben. handlungen durch Unterzeichnung seitens der wir aber auch ein Interesse daran, daß China in dem gegenwärtigen lich, wenn auch von ihm Sehnsuchtstlänge nach der Heimat kommen. chinesischen Regierung zum Abschluß gelom- Augenblid, so lange seine Verpflichtungen gegenüber den Mächten Jch richte die specielle Frage an die Regierung, wieviel Engländer men sind. nicht erfüllt find, sein Staatsvermögen nicht ungebührlich verringert. denn eigentlich in Betschili stehen? Wie fomnit es, daß höchstens Die Frage der von China zu leistenden Entschädigung China befindet sich zur Zeit in der Lage eines Schuldners, der mit seinen 7000 Mann Engländer, noch nicht der dritte Teil unsrer Truppen, in hat von Anfang an den Gegenstand der ernstesten Aufmerksamkeit Gläubigern verhandelt, aber noch nicht zum Accord gelangt ist, und China find? Sind wir wirklich nur die Plazhalter für das englische für uns gebildet. Bei den großen Schwierigkeiten, die gerade diese in solchen Fällen hat der Gläubiger ein Interesse daran, daß der Kontingent? Jedenfalls machen wir auf diese Weise englische nicht zu viel abgiebt in fraudem creditorum. Truppen für Südafrika frei. Ich habe mich nie an Frage in fich birgt, ist es begreiflich, wenn es hierüber noch nicht Schuldner nicht haben und auch wir bin eine Hege gegen England beteiligt, andrerseits ich zu einem von allen Mächten anerkannten Programm gefommen ist.( Seiterkeit! rechts.)" Darum Ich möchte aber unfre Stellung zu der für uns besonders wichtigen Ent- große Anzahl der andren Mächte, der chinesischen Regierung auf eine auch der Ansicht, daß wir nicht berufen find, Englands Südafrika zu erleichtern. Und wie steht es fchädigungsfrage schon heute vor dem hohen Hause und der Oeffentlichkeit diesbezügliche Anfrage erwidert, daß wir in dem jetzigen Moment, Bofition in Südafrika dahin präcisieren: China hat seine Verpflichtung, die durch die so lange China nicht die Bedingungen erfüllt habe, Abmachungen mit unfren Schiffen? Auf hoher See ist keine Occupation Wirren entstandenen Schäden zu vergüten, bedingungslos anerkannt. bedauerten, sofern dadurch seine finanzielle Leistungsfähigkeit fehr möglich, giebt es teine Boyer. Als wir zulegt über diese Frage Wir erheben somit Anspruch auf Entschädigung für die dem wesentlich beeinträchtigt werden sollte. Diese Antwort fonnte uns sprachen, hatte es den Anschein, als sollten die Linienschiffe zurückReich entstandenen Auslagen und Kosten, sowie auf Ersatz von keiner andren Regierung verübelt werden, weil einmal, wer gezogen werden. Jetzt aber soll unfre ganze Flotte bis zum 1. April Jahres berechtigte Interessen vertritt, damit feinem andern zu nahe tritt, nächsten dortbleiben. Das tostet monatlich eine des den deutschen Privatlenten zugefügten Schadens. Der Druck auf bie chinesische Regierung wird Ueber die Höhe der an China zu stellenden finanziellen An- dann aber weil, wie Sie alle wiffen, alle Mächte feierliche Erklärungen Million. sprüche ist augenblidlich noch kein genauer Ueberblick zu gewinnen. dahin abgegeben haben, daß sie in China teine persönlichen Zwecke neutralisiert durch das Verhalter der verbündeten Mächte zu Dies wird aber in furzer Zeit der Fall sein. Wenn erst die Summe verfolgen. Mitbestimmend für unsre Antwort war auch der Umstand, einander. China wird dadurch ermutigt, fortgesezt Widerstand feststeht, dann werden sich auch die zu ihrer Aufbringung erforder- daß neuerdings Privatgesellschaften angefangen hatten, die gegen zu leisten. Ueber diese Thatsache kommt man nicht mit allgemeinen lichen Maßnahmen treffen lassen. Diese müßten so beschaffen wärtige Rotlage Chinas zu benußen, um der chinesischen Regierung Redensarten über die Einigkeit des Biels der Mächte hinweg. Üngünstig fein, daß fie einerseits eine möglichst rasche Befriedigung ficher allerlei Stonzeffionen abzuzwaden. 10 weiter mußte es schon wirken, als Rußland und Amerika in so brüster Weise steffen, andrerseits aber die finanzielle Existenz des chinesischen ging ohne Zug und Zügel, so würde China würde China schließlich ihre Truppen dem Oberbefehl entzogen ohne vorherige VerReichs nicht gefährden. Was den Standpunkt der taiser- einer ausgequetschten Citrone gleichen, che wir zu unserm ständigung. Amerika demonstriert bei jeder Gelegenheit eine aparte lichen Regierung zur Dedungsfrage anlangt, so bemerke ich, Rechte gelangt wären.( Seiterkeit und sehr gut! rechts.) Friedensliebe, um sich China für Handelsgeschäfte zu empfehlen. daß sie zunächst erfahrene deutsche Kenner der chinesischen Verhältnisse Deshalb haben wir unsern Standpunkt in dieser strittigen Frage( Seiterkeit.) Das russische Abkommen über die Wandschurei kann
Wenn das
mag
einer
aber