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Br. 69. 18. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Berliner Handwerkskammer.

Gewerkschaftliches.onis Berlin und Umgegend.

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Freitag, 22. März 1901.

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Nach dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag gab der Vorsigende des Vereins, Trinks, eine nähere Erklärung über den adam oli paritätischen Arbeitsnachweis, welcher nun bald in Wirksamkeit treten Beim Beginn der Sigung am Donnerstag machte der Vorsitzende Faster den Vorschlag: die Kammer möge, falls feitens der Aufsichts- Zur Abwehr der drohenden Streits in der Maß und wird. Den Vorsitz in dem dafür aus Arbeitgebern und Arbeitern behörde Aenderungen an den in der ersten Sigung angenommenen Kostüm- Schneiderei haben sich Schneiderei haben sich die Arbeitgeber der in gebildeten Kuratorium übernimmt Herr Gewerbegerichts- Direktor 3orschriften zur Regelung des Lehrlingswesens gewünscht werden, Frage lommenden Branchen dahin geeinigt, geschlossen bor. v. Schulz, wohlbekannt in der Gewerbebewegung, dessen Name für ben Vorstand ermächtigen, diese Aenderungen ohne Hinzuziehung einer zugehen. Verhandlungen mit der Organisation der Schneider amparteiische Leitung volle Bürgschaft bietet. Bollversammlung vorzunehmen. Dieser Vorschlag wurde angenommen. beziehungsweise der Lohukommission sollen fünftig von vornherein Die Borsigende, Frau Hammermann, richtete an die Ans Von den Mitgliedern der Kammer, die auf 6 Jahre gewählt abgelehnt, ebenso Abmachungen vor dem Gewerbegericht thunlichst wefenden die herzliche Mahnung, doch ihre Kolleginnen, die noch find, scheidet statutenmäßig die Hälfte nach dreijähriger Amtsbauer vermieden werden. Die Unternehmer wollen nur von Fall zu Fall nicht aufgeklärt genug sind, von selbst zu kommten durch aus. Als nun die Auslosung der zunächst ausscheidenden Hälfte direkt mit ihrem Arbeiterpersonal in Unterhandlungen treten. Am Wort und Beispiel zu belehren, fie den Versammlungen zuzuführen vorgenommen werden sollte, entstand eine Geschäftsordnungs- Debatte 26. d. M. findet in Berlin eine allgemeine Konferenz von Dele und dadurch für den Verein zu gewinnen. Beide Diskussionsredner darüber, ob die Auslosung in der Kammer oder in den Ab- gierten aller deutschen Herren- und Knaben- Konfettionsvereine statt. fanden lebhafte Zustimmming, die bei den nächsten Rednern jäh in teilungen stattzufinden habe. Der Vorsitzende Faster meinte, weder Gs soll ein Centralausschuß der bestehenden Konfettions großes Befremden umschlug. Einige Blättstubeninhaber nahmen das das Gefeß noch das Statut enthalte in dieser Hinsicht eine Vore vereine ins Leben gerufen werden, ber bei gemeinsamen Intereffen Wort, und der eine von ihnen in einem Ton, der selbst einen seiner schrift. Es entstand eine allgemeine Ratlosigkeit, der auch der fragen einzugreifen und u. a. auch Maßnahmen zur Abwehr von Kollegen zur Widerrede veranlaßte. Die Blätterinnen seien alle nichts juristische Beirat des Vorstands, Dr. Neuhaus, nicht abhelfen konnte. Ausständen zu treffen hat. dun manis aglo pundis vert, fie arbeiteten nicht, fie verlangten 4 M. täglich in dieser Schließlich nahm man die Auslosung bordonada fi d Die Metallwaren- Fabrik von Heidrich u. Beriz wünscht be. Weise ging die zum Teil unverständliche Rede weiter. Die Ver Hierauf erfolgte die Wahl eines Berufungs- Ausschusses. Der richtigt zu sehen, daß sie ihren Poliererinnen nicht 50, sondern fammlung schwankte zwischen Lachen und Entrüftung über felbe bat zu entscheiden über Bernfungen, die gegen Beschlüsse der 20 Prozent abgezogen hat. Das genügt, um es auch noch zu viel die Ausführungen der Herren, welche sich in ganz gleich und gültige Einzelheiten vertieften, beren Redeluft nur Prüfungstommiffionen bei Gesellenprüfungen eingelegt werden. zu finden. Die Wahl fiel auf folgende Personen: Schloffermeister Berger durch den Schluß der Versammlung ein Ende gemacht wurde. Eine neue Organisation der Berliner Tischlermeister, die Diese Episode hinderte jedoch nicht den guten Verlauf des Abends, Berlin , Schmiedemeister Uebel Templin, Uhrmachermeister fich gegen die Zwangsinnung richtet, ist ins Leben getreten. Der welcher wieder eine Anzahl neuer Mitglieder dem Verein zu Lindner Nauen; seitens der Gesellen: Korbmacher Bartel, Leiter der Bewegung ist der frühere Obermeister der freien Innung, geführt hat. Schneider Kaf che to sti, Maler Mertens, alle in Berlin . Ats Herr Marschall. legter Punkt der Tagesordnung erfolgte die Wahl eines Rechnungs­ausschusses.pus studius signifspra and Ein aus der Versammlung gestellter Antrag: die Handwerks­Beitung" als offizielles Publikationsorgan der Handwerkskammer zu erklären und das Blatt, falls es die Publikationen unentgeltlich auf nimmt, aus dem Dispositionsfonds zu fubventionieren, wurde nach längerer Debatte angenommen.

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Nachdem die Meister noch einige persönliche Wünsche über Gin­ladungen zu Besprechungen 2c. vorgebracht hatten, suchte Bäcker­Obermeister Bernard die Stammer für die Wünsche der Bäcker­meister hinsichtlich der Verschlechterung der Bäckereiverordnung und Einschränkung der neuen Verordnung bezüglich der Keller- Backstuben zu interessieren, und den Vorstand zu einer Aktion in dieser An­gelegenheit zu veranlaffen. Die weitere Erörterung dieses Bunktes wurde dadurch abgeschnitten, daß der Vorsitzende Faster unter Hin­in weis auf das Statut dieselbe als unzulässig erklärte.

Mit einem Kaiferhoch schloß der Vorsitzende die Sigung.

Gine Rechtfertigung des Glasarbeiterstreiks in Nienburg child and Schauenstein .

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Jan 19

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Herr G. Reinhardt sendet uns folgende Berichtigung: Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklaffe. Auf Grund des§ 11 des Preßgefezes fordere ich Sie auf. an Montag, den 25. März, in den Arminhallen, Kommandantenstr. 20, derfelben Stelle Ihres geschäßten Blatts folgendes zu berichtigen: Vortrag des Frl. Dr. Whgodschinski über Frauenkrankheiten. Frauen als Gäste willkommen. mod Der Vorstand.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Es ist eine unwahrheit, daß zwei meiner Arbeiter Hinaus­flogen; denn ich habe nur gesagt: Auf Grund meiner Werkstatt­ordnung findet teine sündigung statt, wer unter meinen alten Be dingungen nicht weiter arbeiten will, ist entlassen. Dieses wiederholte allen meinen früheren Arbeitern am Monadas madr jadraft ads Die Lokalfrage in Spandau. stopnia modist tag, den 18. d. W., früh 7 Uhr, als dieselben meine Werkstatt ver- Die Sotalfommission von Berlin ersucht uns um Auf­

ließen.

Eine noch gröbere und gleichzeitig bewußte unwahrheit ist es von Ihnen, zu schreiben, daß Leute bei mir mit 12-15 Mart Wochenlohn nach Hause geben; da es Ihnen doch ein leichtes war, bei Ihren Gewährsleuten, die Ihnen das Material gegeben haben, die Lohnbücher einzusehen. Wochenlohu zahle ich von 22,50 Mark bis hinauf zu 40 Mart pro Woche, ausgenommen Lehrlinge. Meine Lohnbücher vom Jahre 1876 bis heute liegen jederzeit einer löbl. Redaktion zur Einsicht bereit.

G. Reinhardt."

Was den ersten Punkt der Berichtigung des Herrn Reinhardt anbelangt, so wollen wir uns nicht mit ihm darüber herumstreiten, ob er es" Hinausfliegen" nennen würde, wenn man ihn in etwas formloser Weise und sehr plöglich zum Verlassen irgend eines Raumes zwänge. Jedenfalls befanden sich die beiden Arbeiter, die nach seiner eignen Angabe ohne Kündigung ihre Arbeit nieder legen mußten, in dieser Lage; sie flogen hinaus.

Was die gezahlten Löhne anbelangt, so müssen wir es unsrem Was die gezahlten Löhne anbelangt, so müssen wir es unsrem Gewährsmann überlassen, sich in einer der nächsten Nummern zu äußern. Deutsches Reich .

Auf die Berteidigungsschrift des tönigl. preußischen Kommerzien rats Hehe, die in Nr. 65 des Borwärts" abgedruckt ist, wird uns aus dem Streitgebiet folgendes geschrieben: od otlady 190 Es muß eigentümlich berühren, daß Herr Hehe das Bedürfnis empfindet, sich seinen Kollegen gegenüber zu rechtfertigen. Bei der ge­ringen Beliebtheit, die Herr Heye unter seinen Berufskollegen ge­nießt, die in ihm auch nur einen Mann sehen, der mit allen Mitteln feine Geschäftspläne durchfezt und damit Millionen erworben hat, wäre es nur erklärlich, wenn auch in diesen Kreisen über den Streit Zur Lohnbewegung der Schneider. In Weimar befinden eigenartige Ansichten entständen. Deshalb die lange Rechtfertigungs- fich 50 Gehilfen im Ausstand, eine Verhandlung mit den Unter­schrift, die wohl auch an die Behörde gelangt ist, um dort ein bißchen nehmern blieb erfolglos. Scharfmacherei zu betreiben. Es muß gesagt werden, der Streit hat Durch Drohungen haben die großen Geschäftsinhaber in die schlimmsten Geschäftskonkurrenten zusammengeführt und jahre Frankfurt a. M. es erreicht, daß während der Lohnbewegung lange Feindschaft ausgeglichen. Geht es gegen die Arbeiter, dann der Damenschneider einige fleine Firmen ihre Busage wieder zurüid finden sich die Herren Unternehmer immer zusammen. zogen. Man geht nunmehr mit dem Plan um, die sämtlichen Herrenschneider auszusperren, in der Abficht, die Arbeiter in ihrem Lohnlampf schwer zu schädigen.

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tahme folgender Zuschrift: Herr Sternberg fand sich in seiner Berteidigungsrede vor Gericht bemüßigt, auch seine Liebe zur Arbeiterschaft zu betonen, der er die von ihm auf wenig einwand­freier Weise zusammengerafften Millionen zu gute tommen lassen olie. Wie es in Wirklichkeit mit der Arbeiterfreundlichkeit dieses Mannes aussicht, lehrt die Angelegenheit der Bichelsdorfer erinnerlich, mußte die Arbeiterschaft im Jahre 1899 über diese Brauerei, deren Hauptaktionär bekanntlich Sternberg ist. Wie Brauerei den Boykott verhängen, weil sie ihr Lokal der Arbeiter­fchaft nicht mehr zu Verfammlungen überlaffen wollte. Herr Sternberg trat darauf mit Vertretern unsrer Partei in Spandau und Berlin in Unterhandlung. Er bot zuerst eine größere Summe zur ſelbſtändigen Beschaffung eines Lotals, welches Anerbieten jedoch von unfrer Seite ausgeschlagen wurde. Nach endlosen Verhandlungen tam schließlich ein Bergleich zwischen beiden Teilen zu stande, der dahin ging, dag sich Herr Sternberg zur Einstellung der streitenden Brauer fowie dazu verpflichtete, den Spandauer Parteigenossen schleunigst ein andres größeres Versammlungslokal zur Verfügung zu stellen; es durch eine wurde auch der Ankauf eines bestimmten Restaurationsgrundstücks britte Person und der Bau eines Saals auf diesem Grundstück in Aussicht genommen. Grundstüd in Aussicht ATS bie Parteigenoffen dem Ehrenwort des Herrn Sternberg allein teine geniigende Sicherheit beimaßen, verpflichtete fich Herr St. zu einer ichriftlichen Firierung des Vergleichsabkommens. Auf einen Brief unserer Spandauer Parteigenossen, welche sich über die Verzögerung der Saalfrage beschwerten, antwortete Herr St. Wir wollen auf die Behauptung, der Streit sei durch die Auf­unterm 11. Septbr. 1899 noch in einem Tone, daß man annehmen hegung der Arbeiter hervorgerufen, nicht eingehen; es ist eine fo ständig wiederkehrende Redensart, die durch die Wiederholung tonnte, es sei ihm mit der Erfüllung seines Ehrenworts Ernst. Er Die Münchener Maßschneider sind in einen partiellen Streit entfchuldigte es, daß der Antauf des betreffenden Grundstücks durch nur eine Armut der Beweisführung begründet. Herr eye eingetreten. Bei der Firma Kaufmann u. Schefcit wird seinen Vertrauensmann, einen Herrn M. noch nicht erfolgen konnte. hat sich auf das Brotokoll über die Verhandlungen vor dem Bürgermeister behufs Einführung des erstklassigen Lohntarifs geftreift( 12 Mann); 8um Schluß heißt es: Sie wollen aus allem ersehen, daß berufen und bemerkt, es zeige am flarsten das systematische Vor- mit mehreren andern Firmen schweben Unterhandlungen zwecke Eins voi einer Verzögerung" hier garnicht die Rede gehen der Führer, die Herrschaft in die Hände zu bekommen. Herr führung von Betriebswerkstätten. Einige Firmen, die gleichfalls die famn. Sobald wir positive Nachrichten von Herrn M. erhalten, Seye hat sich überhaupt nicht in Verhandlungen eingelassen, soweit nach dem legten Streit getroffenen Vereinbarungen nicht mehr ein werden wir nicht verfehlen, Ihnen von solchen Kenntnis zu geben; nicht, sondern der Herr hielten, haben noch vor Eintritt in den Streit den Vertrag unter- wir hegen wie gesagt die Hoffnung, daß dies bald der Fall sein Bürgermeister spielte einen Vermittler zwischen beiden Parteien. chrieben. Erft wurde die Einstellung der Gemaßregelten in eine andre Fabrik In 2 bed ist die Lohnbewegung gütlich beigelegt. Das betreffende Grundstück wurde dann auch von M. an zugesagt, später erweiterte sich die Zusage, daß die Beschäftigung in vier bis sechs Wochen in Nienburg erfolgen fönnte. Der Streit in stattgefundenen Gewerbegerichtswahl hat das Startell der freien aufgehoben. Von diesem Zeitpunkt an richtete Herr St. sein Ver­Gewerbegerichtswahl. Bei der am 18. d. Mts. in Mainz getauft, und jest erst wurde der Boytottbeschluß Echauenstein follte durch Bubilligung der Löhne, die in Nienburg Gewerkschaften, auf dessen Kandidaten etwa 2400 Stimmen entfielen, halten unfren Spandauer Genossen gegenüber ganz anders ein; er üblich find, beigelegt werden. Aber es war darau die Bedingung geknüpft, daß zunächst sechs, dann drei Arbeiter über das Kartell des chriftlichen Gewerkschaftstartells, deffen Stan- suchte seinen Vertrauensmann M., der eigentlich nichts weiter als überhaupt nicht eingestellt werden, die übrigen wollte man als didaten 460 Stimmen erhielten, gefiegt. den Strohmann darstellte, jetzt als den allein Ausschlag­neu Eintretende behandeln. Damit wären die Arbeiter ihres Anrechts didis au gebenden und fich felbft als den gefälligen Gönner auf an die Pensionskasse verlustig gegangen. Am to sid Der Safenarbeiterstreit in Marseille . Das Erefutivkomitee zuspielen, der nichts zu der Verzögerung thun könne. Aus einem vom 2. November 1899 datierten Briefe klingt schon Unwahr ist es, wenn Herr Heye behauptet, die Arbeiter hätten der Ausständigen hat dem Präfekten das Anerbieten gemacht, daß die Einsicht in die Geschäftsbücher verlangt. Nicht einmal der Ge- diese in Form einer Genossenschaft die Arbeit auf ihre eigne Rech Angelegenheit angefragt und Serr Sternberg antwortete, nach der Rechein andrer Ton. Die Parteigenoffen hatten um Auskunft in der danke ist ihnen gekommen, folch unsinniges Verlangen zu stellen. nung unter Ausschluß der Unternehmer wieder, aufnähmen. Der Weiter heißt es in der Verteidigungsschrift des Herrn Hehe: Präfelt hat dieses Anerbieten dem Präsidenten des Synditats der Erklärung, daß er von der Angelegenheit lange nichts mehr gehört " Jezt werden Jubuſtrien, die zum Wohl der ganzen Gegend Reeder übermittelt. Der Verwaltungsrat der Arbeiterkammern hatte: Indem ich bei dieser Sachlage bedauere, Ihnen mit der ge groß geworden und ben Ruf des deutschen Fabritats als unantastbar und der Arbeitsbörse hat alle Sorporationen aufgefordert, die Arbeit wünschten Auskunft nicht dienlich sein zu fönnen, möchte ich Ihnen gut an Qualität ufw. erobert haben, auf die gemeinfte, frivolfte niederzulegen und fich für solidarisch zu ertiären mit den aus empfehlen, sich an ben genannten Herrn direkt zu wenden. Da Weise ruiniert; Arbeiter werden durch Streit und Sauferei" zu ständigen Hafenarbeitern. derselbe ja im Hinblick auf den Plan der Erweiterung des von ihm getauften Etablissements allen Anlaß hat, gegenüber zukünftiger Nichtstbuern erzogen und mur, um den socialdemokratischen Führern das gute Leben durch die Groschen der Arbeiter möglich zu machen. Kundschaft freundlich und entgegenkommend zu sein, wird derselbe, meiner Vermutung nach, Ihre Fragen gern beantworten." pidam Diese Behauptungen segen allem die Krone auf, denn gerade Der Ehrenmann" Sternberg tonzentrierte fich also ganz offen dort, wo starte Arbeiterorganisationen sind, werden die Arbeiter vom bar nach rückwärts, indem er einen Dritten vorschob. Herr M. ging fogar fo weit, daß er später ganz unerfüllbare, finanzielle Be dingungen stellte. Später verkaufte er das Grundstück wieder und heute denkt weder Herr M. noch die Pichelsdorfer Braueret leitung an die Erfüllung des den Arbeitern gegebenen Versprechens Die jetzige Direktion stellt sich gänzlich unwissend, indem sie vor furzem auf eine Anfrage antwortet: daß die betreffende Abmachung feiner Zeit zwischen Ihnen und Herrn Sternberg getroffen worden betreffende Abmachung ist, und daß durch die unires Erachtens nach nur Herr Sternberg( der in Nummero Sicher weilt. D. B.) berührt wird". Die Parteigenoffen werden nunmehr die erforderlichen Schritte unternehmen müffen, die geeignet sind, die Erfüllung des ge gebenen Versprechens zu bewirken.

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Ausland.

Aus der Frauenbewegung.

Der Lohntarif der Alt Plätterinnen.

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ständigen Wirtshausbesuch zurückgehalten und zur Erfüllung ihrer Ueber dieses Thema sprach in der öffentlichen Versammlung der Pflichten der Familie und dem Arbeitgeber gegenüber angehalten. Alt- Blätterinnen in Wendts Central- Klubhaus am 19. März Grau Den besten Beweis hierfür können wir dadurch erbringen, daß, als Dr. We y l. Die Rednerin schilderte zuerst das Entstehen des Tarifs, im vorigen Herbst dem Arbeiterausschuß seitens der Direktion der Eine Preiserhöhung seitens der Plättstubeninhaber gab den Anlaß Heyefchen Fabrik Borhaltungen über das Benehmen eines Kollegen für die Arbeiterinnen, einen Teil des erhöhten Preises für sich zu in der Fabrit gemacht wurde, der Arbeiterausschuß erklärte, er könne unmöglich für jeden auflommen. Der Direktor gab dann zu, es habe fich in der Hinsicht in legter Beit viel gebeffert, es müsse aber noch

mehr darauf geachtet werden.

Ferner wird behauptet, daß in der Versammlung am 10. Februar, in welcher über den Streit abgestimmt wurde, jeder, der andrer Meinung war, niedergeschrieen sei. Auch das ist unrichtig. Außer dem Herrn Bürgermeister Stahn, der in längerer Rede für Annahme des von Heye Gebotenen plädierte und mit fast lautloser Stille angehört wurde, hatte sich kein Redner für Annahme des Vorschlags erklärt. Am 13. Februar wollte der Arbeiterausschuß nochmals mit Heye wegen gütlicher Beilegung der Differenzen unterhandeln, und hier war es, wo Herr Hehe folgende Bedingungen stellte:

beanspruchen. Der neue Tarif bietet eine bedeutende Lohnerhöhung und Maximal- Arbeitszeit von 12 Stunden. Aber wie wird er durch geführt? Leider steht er in vielen Fällen bloß auf dem Papier, denn die Blätterinnen sind zu energielos, um den errungenen Vorteil fest­zuhalten. Aus Schwäche und Unwiffenheit geben sie ihre Rechte preis, sie halten sich fern von der Organisation, die ihnen allein Halt ge­währen kann. Die jungen Mädchen, welche glauben, durch die baldige Heirat die Arbeit los zu werden, weshalb fie fein Interesse für ihren Beruf haben, tönnten durch das Beispiel täglich eines besseren belehrt werden. Denn auch die Ehefrau muß nur zu häufig die Arbeit fortsegen, da des Mannes Lohn nicht hinreicht, um die Familie auch nur notdürftig zu ernähren. d

wird."

Die Lokalkommission.

Die Lokalfommiffion von Adlershof ersucht die Arbeiterschaf bringend, zu beachten, daß das Lokal des Herrn Rutkowski in Rauchfangwerder gesperrt ist. G

Ober Schöneweide. Sonnabendabend 81/2 Uhr findet be John eine Verfammlung des Arbeiter- Bildungsvereins statt. Bortrag des Herrn Dr. Etenz über Bivisektion.

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Ist demnach die Frau in vielen Fällen gezwungen, Familien­Ein jeder Glasarbeiter hat zu unterschreiben: 1. innerhalb eines leben und Gesundheit im Dienst des Kapitals zu opfern, so dürfte Jahres an feinem Streit teilzunehmen; 2. sich dafür zu verpflichten, sie sich doch keinesfalls zur Lohndrückerei hergeben. Aber ihre furz daß auf der Glasfabrit Himly, Holscher u. Comp., Nienburg , nicht fichtige Fügfamleit läßt sie mit dem bescheidensten Lohn vorlieb gestreift wird, 3. feine Unterstügung an Streifende zu zahlen. Falls nehmen, wodurch sie ihre Kollegen und Arbeitsgenoffen und nicht die Arbeiter diese Bedingungen nicht annehmen, würden bei Himly, gun mindesten sich selbst aufs schwerste schädigt. Die Rednerin führt Holscher u. Comp., Nienburg , und der Glasfabrik in Gerresheim dies an der Hand zahlreicher Beweise aus und mahnt energisch, die Maßregelungen stattfinden, die andren Glasfabriken würden Lohn Frauen mögen endlich den Grundsaß aufgeben: Ducke dich und dente reduktionen von 10 bis 15 Broz. vornehmen. nicht." Die beste Hilfe finden sie in der Organisation, welche Der focialdemokratische Wahlverein von Johannis, Diese Episode aus dem Lohnkampf fehlt in der Darstellung des fie lehrt, neben ihren Pflichten auch ihre Rechte hochzuhalten that hält seine Mitgliederversammlung am 23. März, abend Herrn Hehe. Wie wenig aber der Vorwurf berechtigt ist, daß der und sich die einmal errungenen Vorteile nicht wieder entreißen zu 81 Uhr bei Rau ab. Lohntampf von den Arbeitern leichtfertig entfacht wurde, ergiebt sich lassen.

daraus, daß die Arbeiter die schweren Opfer brachten und einmitig Dem Arbeitsnachweis widmete die Referentin noch einige Worte; ibre Wohnung aufgaben, auf Wohlthaten verzichteten, deren sich Herr den großen Vorteilen der beabsichtigten paritätischen Nachweise, im Heye rühmt. Herr Seye glaubte eben mit schonungslofer Strenge Vergleich zu dem Suchen durch Annoncen, wie es jetzt zumeist üblich. hineinfahren zu müffen, um fein Herrenrecht fest zu begründen. Neben der Ersparnis an Zeit und Geld für beide Teile ist auch die Das Solidaritätsgefühl der Arbeiter war stärker, als der Unter- Kontrolle über die Schmuskonkurrenz sehr wichtig. Da der neue nehmer es einschäßte, und können sich die Ausständigen auf die Nachweis nur Stellen vermittelt, auf welchen der Tarif gezahlt wird, Unterstützung der übrigen Arbeiter stügen, dann wird es ihnen auch so werden die, welche ihn nicht einhalten, nach wie vor inserieren gelingen, Herrn Hehe zur Einkehr und besseren Ansicht zu bringen. müssen und schon badurch kenntlich sein. Auch werden fie nur Unterstützungen sind zu senden an den Kassierer des Verbands minderwertige Arbeiterinnen finden, denn warum sollte eine tüchtige G. Hamann, Berlin SO., Laufigerstr. 26, I. Blätterin für geringen Lohn arbeiten?

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Nieder- Schöneweide. Die nächste Versammlung des Social demokratischen Wahlvereins findet am 23. März bei Franz Grünauerstr. 5, statt.

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Groß- Lichterfelde - Lankwik. Die Metallarbeiter der Waggon fabrit Boefer 11. Co. halten am Sonnabend bei eyne, Lankwiß, Kaiser Wilhelmstraße, ein Vergnügen ab. Das Lokal ist gesperrt. um Tempelhof . Die Angestellten der Tempelhofer Straßen babu halten am Sonnabend im Lokale von Wienice( Gasthaus zur Stadt Dresden ) ein Bergnügen ab, zu welchem sich auch Billets in Umlauf befinden. Da das betr. Lokal von der Arbeiterschaft ge iperrt ist, so ersuchen wir dieselbe, sich von dem Vergnügen fern zu halten. ladenové st

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